Die Chronik des Danach von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Die Reise beginnt wieder ----------------------------------- Anmutig legte Deedlit die Blume neben die Axt. Von den lichten und grünen Wäldern Valis' hatte sie sie bis hier, in die unwirtlichen Gebiete um Lake Stilness gebracht, gehütet und geschützt, so dass sie nun ihre neue Bestimmung einnehmen konnte, auf Ghims Grab. Dann beugte die Hochelfe ihren Kopf, in eine stille Kommunikation mit dem toten Zwerg tretend. Parn stand daneben, ergriffen, unsicher. Als Deeedlit aus der scheinbaren Starre wieder erwachte fragte er: "Und du meinst, dass... dass er uns hört?" Deedlit lächelte. "Sicher." Parn trat einen Schritt aufs Grab zu, stoppte dann aber und meinte: "Aber wir haben gesehen, wie..." "Meinst du wirklich, Leben würde einfach so enden?" erwiderte Deedlit "Leben ist heilig, und daher ewig. Es verändert nur ewig seine Gestalt. Der einzige Unterschied zwischen Hochelfen und denen, die ihr ,Sterbliche' nennt, ist, dass wir verbunden sind mit der ganzen Natur, und daher hier bleiben, auf ewig." Das ganze klang für Parn beinahe wie aus einem Schulbuch nachgesprochen, doch er sah, dass sie daran glaubte. Und sie lockerte ihren Ton nun: "Erwarte darum keine Weisheit von einem Hochelfen was nach dem Tod kommt." Sie zuckte die Achseln. "Keine Ahnung. Aber ich weiß, dass auch Menschen, und Zwerge, mit der Welt in Verbindung bleiben, wegen ihren Freundschaften, und ihren... ihren Lieben. Und was ist ein besserer Verbindungspunkt als ein Grab. Er hört uns!" Sie zwinkerte. Parn schloss die Distanz zum Grab. Er schluckte "Ghim. Wenn du mich.... nein, ich weiß dass du mich hörst. Ich vertraue Deed. Sie wird schon die Wahrheit gesprochen haben. Ich kann nur meine Zweifel nicht ablegen.... wie dem auch sei, wo du auch bist, ich hoffe es geht dir gut. Wir... wir haben den Krieg gewonnen. Malmos Macht ist zerstört, Lodoss ist sicher. Und Laylia geht es auch gut. Sie ist... auch in Sicherheit" Mehr konnte er nicht sagen. "Ich weiß nicht wie sehr dich das alles noch betrifft, aber ich wollte es dir sagen. Du fehlst uns. Ich hoffe dir geht es gut." Pause. "Wir werden uns wieder sehen, doch für uns geht das Leben weiter. Auf Wiedersehen." Abrupt wandte er sich von Grab ab, und stieg aus Pferd. Deedlit folgte ihm. Parn dachte an keine bestimmte Richtung, als er los ritt. Er ritt einfach, und weder er noch Deedlit dachten sich was dabei. Er zügelte das Pferd wieder, als er sah wie die Sonne langsam unterging. Wunderschön sandte sie ihr letztes Licht übers Land, bevor sie sich schlafen legte. Groß und majestätisch stand sie über den Horizont. Zur Atmosphäre passend, lehnte Deedlit ihren Kopf an Parns Schulter. Dieser drehte sich um und lächelte. Es stimmte, dass er sich die letzte Zeit Gedanken über ihre Beziehung gemacht hatte, aber nicht jetzt. Jetzt fühlte er sich befreit und beschwingt. Er gab den Pferd die Sporen, und weiter ging es, auf den Weg ohne bestimmte Richtung. Und der Zufall, oder die Intuition, oder auch irgend eine höhere Intervention trieb sie nordwärts, durch die Wüsten Flaims, aber niemals der Hauptstraße folgend. Blade, die Hauptstadt von Flaim. Je nach Ansichtspunkt eine Ansammlung verdreckter, kleiner Steinhäuser in einer staubigen Wüste, oder aber Perle eben jener Wüste (die in solchen Beschreibungen natürlich auch stets besser weg kam). Für Parn und Deedlit einfach Heimat ihres Freundes Kashue, des Söldnerkönigs. Und da dieser die direkte Verbindung zwischen Roid und Blade, die "Nord-Süd-Achse" genommen hatte, war er trotz späteren Aufbruchs aus Valis vor ihnen angekommen. Folglich entschieden die zwei ihn zu besuchen. Flaim war aus Krieg entstanden, einen Krieg der die Einzelkönigreiche des Nordens vereinigt hatte. Und in seinen Herzen war Kashue war ein Soldat, ein Söldner, ein Gladiator, auf jedem Fall aber einfach ein Kämpfer geblieben. Dementsprechend gerüstet war die Burg im Inneren seiner Hauptstadt und die Tore waren normalerweise unten. So mussten sich Parn und Deedlit bei einer Wache anmelden. Einer außergewöhnlich dummen Wache wie sie bald fest stellen mussten, selbst für einen einfachen Soldaten. "Ehem, Entschuldigt..." begann Parn "Was is'?" schnauzte der Soldat zurück "Wir möchten zu König Kashue." "Keine Audienzen heute. Befehl vom Chef." "Wir sind seine Freunde," mischte sich Deedlit ein "König hat keine Freunde. Oder zu viele. Jedenfalls sagt so der Chef. Und ich soll keinen 'rein lassen. Sagt der Chef." Man sah es an dass Deedlit wütend wurde. "Sagt der Chef, was? Und wer ist er Chef?" "Na, der Hauptmann!" "Können wir denn mal sprechen?" "Nee du, der will überhaupt net gestört werden. Keene Chance, du, echt net" "Sagen wir mal so" meinte Deedlit ironisch "wenn wir hier Ärger machen, würde er heraus kommen?" "Also" erwiderte die Wache, die die Ironie überhaupt nicht verstand "entweder das oder er wird einfach nur andere Soldaten losschicken. Warum?" "Nehmen wir mal an" begann Parn von vorne "wir wären wirklich Freunde des Königs und er wollte uns wirklich sehen. Hättest du dann nicht ein Problem?" "Uhm.. wieso?" "Weil du dann gegen den Willen des Königs gehandelt hättest?" "Ich.. äh.. aber ich weiß den Willen vom König doch gar net. Darum erzählt mir das ja auch immer der Chef." "Und keine Chance den zu sprechen?" "Nee du... echt net, du!" Deedlit zupfte Parn am Ärmel "Komm, gehen wir. Parn. Ich hab eine bessere Idee" Parn guckte noch die Wache sauer an, drehte sich dann aber doch um. "Und was?" Deedlit kicherte und meinte fast flüsternd: "Komm!" Sie führte Parn weg vom Tor, aber weiter an der Mauer entlang. "Vielleicht sollten wir sie doch ein wenig auf uns aufmerksam machen" meinte sie "Und wie?" Die Hochelfe kicherte. "Wir fliegen" Parn warf ihr einen fragenden Blick zu, doch sie sagte nur: "Nimm meine Hand!" Der Ritter von Lodoss musste sich eingestehen, dass dies kein unangenehmes Gefühl war, doch bald spürte er noch mehr. Ein Kribbeln ging durch seinen Arm, durch seinen ganzen Körper, eine Kraft die all seine Häärchen sich aufrichten ließ. Magie, begriff er. Und dann - spürten seine Füße den Boden nicht mehr. Er guckte hilflos nach unten - und in der Tat, die Beiden schwebten. Parn bekam einen Schock und fuhr zusammen, doch Deedlit lächelte ihn sanft und ermunternd an, ein sicheres Mittel ihn wieder zu beruhigen. Und so schwebten sie langsam zur Mauer hoch, um hinter den Zinnen zu landen. Die Wachen dort jedoch waren nicht so beruhigt, eher das Gegenteil. Eilends kamen sie auf sie zugestürzt. Deedlit und Parn gingen in Kampfposition. "Wer seid ihr? Und was wollt ihr?" rief einer der Wachen, der sie inzwischen erreicht hatte, ihnen zu "Ich bin Parn, Ritter von Lodoss, und das ist Deedlit, eine Hochelfe. Wir sind hier um unseren Freund König Kashue zu besuchen." "Freund, wie? Und das soll ich wohl auch noch glauben!? WACHEN! Nehmt die Eindringlinge fest!" "Ihr seid der Hauptmann? Nun vielleicht solltet Ihr wirklich den König nachfragen," schlug Deedlit vor "Warum sollte ich seine Hoheit stören?" erwiderte der Hauptmann "Um nach zu sehen, dass wir die Wahrheit sprechen?" "Nun, ihr seid erst mal in Gewahrsam. Ich werde es den König berichten." Deedlit lächelte diplomatisch "Mehr verlangen wir gar nicht" Die Wachen kamen auf die beiden zu, welche bereit waren, sich abführen zu lassen. Doch als einer der Wachen nach Parns Waffe greifen wollte, schlug dieser zu, und die Wache fiel zurück. Die anderen zogen wieder ihre Schwerter. "Ihr müsst uns schon eure Waffen geben. Wir werden sie verwahren und wenn ihr wirklich des Königs Freunde seid" meinte der Hauptmann mit einem "Na-Klar"-Ausdruck auf dem Gesicht "dann werdet ihr sie zurück bekommen." Parn bebte, doch Deedlit griff sachte nach seiner Hand: "Bitte" meinte sie in sanften Tonfall. Schließlich seufzte er, und überreichte seine Waffe den Hauptmann. "Es geht doch" meinte dieser schräg lächelnd, und mehr rüde: "Auf jetzt. Da euer Status unklar ist und ich eure Leistung schon respektiere kommt ihr erst mal nur in die Turmräume, nicht in den Kerker. Auf!" Die Tür des Raumes (oder der Zelle - Ansichtssache. Es war keines von beiden richtig) wurde geöffnet. Auf zwei Bänken gegenüber sitzend, schauten Parn und Deedlit auf. Der Hauptmann trat ein, sichtlich beschämt. Er hatte die Schwerter der beiden dabei - und ein sehr aufgesetztes Lächeln auf den Gesicht. "Äh, tja, entschuldigt. Wisst ihr, ihr hattet Recht... ach, naja ich nehm's an, dass ihr's wirklich wisst. Wie dem auch sei, ja der König hat, hat mir gesagt dass er euch empfangen wird. Also, nochmals.. ich bitte vielfach um Entschuldigung, und ja, also ihr könnt jetzt gehen, und...." "Können wir unsere Schwerter wieder haben?" fragte Parn ruhig, jedoch innerlich amüsiert. "Eh... oh! Ja! Klar doch. Die Schwerter der Herren... äh des Herren und der Dame... äh ja, also hier eure Schwerter!" "Danke. Wo erwartet der König uns?" "Oh.... ahja! Natürlich. Ich soll euch auch zu ihm führen... ja. Also.... ja natürlich! Hier entlang!" Lächelnd folgten Deedlit und Parn ihm, bis zur Kronhalle König Kashues. Dort öffnete er die Tür und kündigte mit schon festerer Stimme an: "Parn, Ritter von Lodoss, und Deedlit von den Hochelfen" Dann sah er eilends zu, dass er den Raum verließ, und schloss die große, schwere, hölzerne Tür von außen. Deedlit und Parn knieten sich vor Kashue nieder. "Aber ich bitte euch" meinte dieser "Nach allen, was wir zusammen erlebt haben, besteht ihr immer noch auf solche Formalien? Erhebt euch gefälligst!" Als sie es taten, lächelte er leicht "Nun. Ihr habt ja einen ganz schönen Aufstand gemacht, als ihr hier herein kamt. Was anderes hätte ich allerdings auch nicht erwartet" "Verzeiht Majestät" antwortete Parn "aber anders wären wir nicht vor gelassen worden" "Ja, sieht so aus. Also ich mich wohl entschuldigen. Aber seid gewiss, dass das nicht wieder vorkommen wird: ,Parn und Deedlit' sind Namen an die sich die Wachen erinnern werden" Er lachte. "Die Wachen haben recht gehandelt, man darf immer noch nicht die Vorsicht verlieren. Und ich bin mir sicher Ihr könnt euch nicht um jede Kleinigkeit kümmern" "Nun, das ist ja jetzt geklärt. Was führt euch denn hier her?" "Oh, gar nichts Majestät. Wir kamen nur hier vorbei, rein zufällig könnte man sagen, und da wir noch nie Eure Stadt oder Eure Burg gesehen hatten dachten wir, wir kommen mal vorbei. So ihr nichts dagegen habt, natürlich." "Aber natürlich nicht! Wie gesagt, ich freue mich euch zwei hier zu sehen. Selbst wenn es nicht so lange ist seit dem letzten Mal". Abermals lachte er leise. "Wie geht es Euch denn so? Und wie eurem Königreich?" "Gut und gut. Was soll ich sagen? Wir haben gerade einen Krieg gewonnen, nicht wahr? Und nach dem Tod von Shooting Star kann Flaim nun endlich seien Jagdgründe besetzen, gutes, fruchtbares Grasland. Genau das, was dieses Wüstenkönigreich hier braucht. Und euch?" "Auch gut, nehme ich an" "Wir haben auf den weg das Grab unseres toten Freundes Ghim besuch,." berichtete Deedlit "Doch der Weg von Roid nach hier war schön. Die Wüste hat ihren ganz eignen Reiz" König Kashue lächelte, wissend. "Das stimmt wohl. Die Schönheit der Wüste ist wie die Schönheit des Messers: Klar, aber grausam." Er machte eine kure Pause. "Also hattet ihr eine gute Zeit?" "Oh ja, Majestät" antwortete Parn. Deedlit nickte nur. König Kashue bemerkte, dass sie nicht verstanden worauf er hinaus wollte. Oder nein, so doof waren sie nicht. Sie wollten nicht verstehen. Aber er beschloss, es erst mal damit sein Bewenden haben zu lassen. "Sehr gut. Wollt ihr dann heute mit mir zu Abend speißen?" fragte er "Wir wären geehrt, Hoheit" erwiderte Parn. "Gut. Kann ich euch sonst noch irgendwie helfen?" Pan schwieg und guckte Deedlit an, ihr die Entscheidung überlassend. Diese schüttelte lächelnd den Kopf "Nein, danke, Hoheit. Ich denke wir werden uns noch ein wenig Blade angucken." "Sehr gut, ihr zwei. Dann bis heute abend." Parn und Deedlit verbeugten sich, und gingen dann. Die Straßen Blades waren staubig wie die Wüste um sie herum, und die Häuser oft aus rohen Stein. Sicherlich machte Roid einen besseren Eindruck, aber auch darin lag einer von Blades Reizen - der Kampf mit den Naturgewalten, der einfache Fakt dass hier Menschen der Wüste trotzen. In den fruchtbaren Ländereien Valis war es einfach hübsch auszusehen. Die Schönheit der Wüste war genau das, was anderswo hässlich sein würde: Der Kampf - "klar und grausam". Und natürlich nahm man auch so die kleinen Schönheiten mehr gewahr -die kleinen Flecken Grün, die doch hier oder dort waren, die Mosaike an den vornehmeren Häusern, die kleinen Brünnchen. Natürlich nur wenn man dafür die Augen hatte. Parn und Deedlit hatten dies. Vielleicht weil sie selber Kämpfer waren. Vielleicht weil sie viel von Lodoss gesehen hatten. Wie dem auch sei, sie empfanden es als schön Als sie einen kleinen, mit Palmen gesäumten Platz verließen, um in kleine Gässchen ein zu tauchen, an deren Häusern grüne Ranken hochkrochen, war Deedlit regelrecht entzückt. Alles in allen war sie schließlich noch eine Hochelfe, verbunden mit der Natur. Parn guckte ihr lächelnd nach, spüre jedoch wie sich sein Inneres zusammenkniff. Sie war schön, sie war nett, sie war - alles, eben eine Elfe. Er seufzte und versuchte alle Gedanken daran so gut wie möglich zu verdrängen. Wie alles in Blade war die Gasse, die sie begingen, absolut eben -der Felsen auf den die Stadt lag war so gerade wie es nur ging. Doch wegen der Verwinkelung der Gassen sahen sie es erst kurz bevor, das sie auf einen größeren Platz kamen. Einen Platz, wo sie eine ganze Menge Volk angesammelt hatte. Als die beiden näher kamen, sahen sie auch warum - auf einer Art Podest standen drei dunkel gekleidete Männer und zwei ebenso gekleidete Frauen und hielten eine Ansprache. Das Podest schien einer Theatergruppe gehört zu haben. Und als Parn und Deedlit noch ein Stück näher gekommen waren, sahen sie auch was aus der Gruppe geworden war - ihre noch blutenden Leichen lagen vor besagten Podest. Einer der vier sprach, oder schrie eher, wie in Ekstase "Preiset eure Herrin! Die Zerstörung hängt über euch! Sie wird das Land bereinigen! Tod, Tod! Ein totes Land ist rein! Nur ihre wunderbare Poesie wird in den Lüften wehen... Freiheit... Freiheit... Freiheit im Tod! So schön. Seht ihr die Schönheit des Todes, wenn er alles umfasst, wenn er euch zärtlich umarmt? Das ist die Erlösung nach der ihr dürstet, das Ende nach dem ihr hungert! Die Geschichte selbst soll enden, um sich so für ewig zu erfüllen! Das ist der Sinn der Zerstörung, und ihr alle, alle könnt daran teilhaben. Kommt in die offenen Arme von Kardis! Oh zuckersüße Zerstörung!" Parn und Deedlit waren erst verstört, wurden dann jedoch wütend. Besonders natürlich Parn, der sprach, zu erst zu den ihm umstehenden Menschen: "Lasst ihr euch jetzt von Mördern betören? Pack!" Und als die Leute von ihm wichen, wandte er sich den schwarz verhüllten Gestalten zu, mit gezogenen Schwert, auf die Bühne springend. "Habt ihr diese Menschen getötet?" "Ja" Das Lächeln des mutmaßlichen Anführers war diabolischer als alles was Parn gesehen hatte - selbst Wagnards verblasste dagegen. Aus dem Gesicht sprang der blanke Wahnsinn. "Wir haben sie ihrer Bestimmung zu gefügt, auf dass ihre Geschichte nun schon endet. Und die zarten Linien, die das Netz des Tode spannen, werden bald ganz Lodoss bedecken! Das Ende ist naaaaaaaahe!" Damit ging er in einen purpurnen Schimmern zugrunde --seine Formen verzerrten sich, ein unheimlicher, hoher Schrei lag in der Luft, verformte sich dann zu einem dämonischen Lachen, und verschwand dann zusammen mit dem was vom Körper des Anführers noch übrig geblieben war. Sekunden später kamen Wachen, und die anderen drei Gestalten auf dem Podest taten es ihren Anführer gleich. Der Anführer der Wachen kam die Bühne zu und sprach zu Parn: "Was ist passiert? Wer seid ihr?" "Ich bin Parn und das..." "Oh ja" stöhnte die Wache "Parn und Deedlit. Wo ihr auch seid ist Ärger, oder was? Nunja. Weitere Schwarze Propheten, nehme ich an. Und die Theaterleute hier waren dann wohl ihre Opfer." "Schwarze Propheten?" Die Wache verzog das Gesicht "Sie zu nennen zollt ihnen wahrscheinlich noch zu viel Ehre. Sie sind aufgetaucht in den Moment wo unsere Armee von Malmo zurück gekehrt ist. Einen Tag nach des Königs Rückkehr aus Roid hatten wir den ersten Fall. Und jetzt nerven sie uns schon seit über einer Woche. Über 60 Morde gehen auf ihr Konto, und bevor wir kommen, bringen sie sich stets selbst mit ihrer Magie, oder durch Selbstverbrennung um. Es muss eine Organisation dahinter geben, Anführer, aber wir werden ihrer nicht habhaft - verdammt!" Deedlit zog die Augenbrauen zusammen, und Parn nickte. Der Hauptmann wandte sich wieder seinen Wachen zu: "Sperrt den Platz! Und ihr Leute hier gibt es absolut nichts zu sehen! Verzieht euch! Los! Wird sich die Menschenmenge hier vielleicht mal auflösen!?" Leiste und verstohlen verließen auch Parn und Deedlit den Platz. Der restliche Rundgang war getrübt. Nicht desto trotz setzten sie ihn zwar fort, doch bei keinen der beiden wollte recht Stimmung aufkommen. So fanden sie sich des Abends gesenkten Kopfes bei Burg Akroyd ein, und über dem Abendmahl mit König Kashue lastete eine schwere Stille. "Was ist los?" meinte dieser schließlich. "Äh, wie meint Ihr, Hoheit?" erwiderte Parn. "Was habt ihr? Ihr seid die ganze Zeit so still!" Parn zögerte, und Deedlit sprang für ihn ein: "Es sind die... die ,Schwarzen Propheten', Majestät. Wir sahen vier von ihnen heute" König Kashue nickte ernst und gravitätisch. "Sie sind eine Plage, aber wir könne ihrer nicht habhaft werden. So wie es jetzt aussieht, könne wir nur hoffen, dass sie irgendwann abebbt." "Aber Hoheit!" protestierte Parn "ihr habt doch genug Wachen, stark und gut ausgerüstet! Diese müssen doch was unternehmen können!" Kashue senkte Blick und Stimme "Und denkst du nicht das hätten wir nicht schon versucht?" Parn stand auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. "Dann werde ich mich der Sache annehmen!" ereiferte er sich Ein Lächeln deute sich auf Kashues immer noch gesenkten Gesicht ab, ein Raubtierlächeln. "Ja. Solch Hitzköpfigkeit ist eine Tugend von dir. Aber wie willst du mit einen Gegner fertig werden, von dem du nicht weißt woher er kommt, was er will, was er weiß und wie er bewaffnet und ausgestattet ist? Der sich bei jedem Aufeinander-Treffen selbst tötet, aber von dem jedes Mal neue und wieder neue Rekruten kommen? Sage mir Parn, welche Waffen hast du dagegen?" Geradezu benommen glitt Parn wieder auf seinen Stuhl zurück. Er war still. König Kashue seufzte und sah ihn nun wieder direkt an: "Wenn ihr helfen könntet, so würde es mich natürlich freuen. Aber was? Manche Probleme muss man einfach aussetzen. Oder nenn mir eine bessere Alternative!" Parn senkte den Kopf. "König Kashue...." meldete sich Deedlit dazwischen, sagte dann aber nichts. Der Söldnerkönig lächelte. Es war auffällig wie beschützerisch die zwei gegenüber waren - außer für sie selber, scheinbar, und das wohl auch nur aus Selbsttäuschung. Er biss sich auf die Lippe. Und so kehrte das Schweigen zur Tafel zurück, bis es abermals Kashue beendete. "Was habt ihr denn noch vor? Wie lange wollt ihr bleiben?" Parn guckte Deedlit an, diese guckte zurück: Darüber hatten sie sich keine Gedanken gemacht. Und ganz ehrlich, das hatten sie auch nicht vor. Schließlich lächelte Deedlit. "Ich denke nicht das man uns lange an einen Platz halten kann. Ich meine nicht mal Kardis schaffte das." Das veranlaßte Kashue herzhaft zu lachen. Parn stutzte: So offen hatte er ihn selten gesehen. Doch er schaute auch zu Deedlit hinüber und sah das sie den Scherz nicht so leicht nahm wie sie ihn vorgetragen hatte. Natürlich machte ihr dies alles noch zu schaffen. "So wird es wohl sein" antwortete schließlich der König. "Also werde ich euch nicht lange halten können. Schade, ihr seid doch gute Kämpfer. Aber ich habe dich nicht um sonst zum Ritter von Lodoss gemacht, wie, Parn?" Dieser grinste übers ganze Gesicht. Deedlit lächelte. "Nun, wenn ihr eh geht" fuhr der König fort "Könntet ihr meinen einen Gefallen tun?" "Uh, sicher, Hoheit" antwortete Parn, loyal wie eh und je "Wie gesagt, Flairn expandiert im Westen. In der ersten Siedlungswelle habe ich vier Dörfer errichten lassen. Das nördlichste hat Probleme mit Banditen, scheint es. Ihr könntet, wenn ihr eh ins Land wollt, die Lage ausspähen. Wie gesagt, spähen! Parn, unternimm nichts Unbedachtes!" Dieser grinste "Aber ich doch nicht!" Kashue nickte mit einem "Ja,klar"-Blick im Gesicht. "Aber ihr würdet es machen? Ich kann euch Karten mit dem Weg geben, und euch auch Pferden, Waffen und sonstige Ausrüstung." "Sicher doch. Wann sollen wir aufbrechen?" "Als bald als möglich. So sehr ich euren Aufenthalt hier genieße, würde das morgen heißen - und wie gesagt, halten kann ich euch ja eh nicht." "Wir werden zur Stelle sein." Deedlit nickte bekräftigend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)