Sein Wort, Mein Gesetz von JuPie88 ================================================================================ Kapitel 16: Erzähl mir von ihnen -------------------------------- Ich stand vor einem Haufen Klamotten. Meine Bestellung war, wie angekündigt, pünktlich am nächsten Vormittag angekommen. Ich war sprachlos als ich vor den Kleidern, Taschen und Schuhen stand. Zögerlich wagte ich mich, die Kleiderstücken aus ihrer edlen Verpackung zu nehmen. Mein sonst so riesiges Zimmer wirkte nur noch halb so groß. Ivan und Valentin hatten mir die vielen kleinen und großen Kartons hochgetragen. Ich konnte Ivans Gedanken förmlich hören, versuchte jedoch kein einziges Wort mit ihm zu wechseln. Ich konnte diesen Mann einfach nicht leiden. Er bereitet mir eine Gänsehaut, immer dann wenn er mich ansah. Er wirkte so ganz anders als Mister Norton. Anstand und Grenzen suchte man vergeblich in den Augen des Mannes, der das letzte Paket abstellte und sich erhob. Er war riesig und muskulös, ein perfekter Türsteher oder halt der perfekte Mann für das Grobe. Als er endlich gegangen war erlaubte ich mir wieder zu atmen. "Dieser Typ ist so gruselig." flüsterte Valentin in Sorge, dass Ivan doch wieder zurückkam und ihn hören konnte. Ich nickte zustimmend und stand nun vor den Berg Klamotten. Darunter befanden sich atemberaubende Taschen, die ich mir draußen niemals hätte leisten können. Was brachte mir das ganze Zeug? NICHTS Ich konnte es nicht ausführen. Ich würde niemals jemanden damit beeindrucken können. Niemals würde mich jemand ansprechen und sagen, wie schön meine Klamotten waren. Dieses Wissen legte sich wie ein Schatten auf die Freude, die ich zuvor in mir herrschte. Valentin spürte meine Gemütswechsel und stellte sich neben mich. "Mensch, das ist ein aber wirklich sehr viel. Du solltest eine Modenschau veranstalten." schlug der Blondschopf vor und drehte sein Gesicht nicht zu mir. Ich sah zu ihm hoch und erkannte ein Lächeln. "Eine Modenschau?" fragte ich nach und war mir nicht ganz sicher ob ich richtig gehört hatte. "Na sicher, hier laufen viele Mädels rum und vielleicht knöpfst du so Kontakte zu den anderen." Erst jetzt wandte er sein Gesicht zu mir und schien auf eine positive Antwort zu warten. "Ich weiß nicht..." murmelte ich und sah wieder zu den Klamotten. Meine Augen erblickten das Wichtigste in dem Gekauften. Ich ging einen Schritt vor und holte eine Tasche hervor. Sie hatte mir draußen schon den Atme geraubt. Doch die Ernüchterung war zu groß. Ich hatte geglaubt, sie würde mir helfen und mich ein wenig beruhigen, doch das tat sie nicht. Mein Wunsch der nun erfüllt wurde, war wertlos. Ich wollte keine Modenschau machen, ich wollte nichts mehr auspacken und ich wollte diese teure Tasche nicht mehr in der Hand halten. Es war ermüdend geworden hier zu leben. Es war ermüdend geworden darüber nachzudenken, was ich als nächstes tun oder lassen sollte. "Danke Valentin aber ich bin müde." Ich warf die Tasche zu den anderen Sachen und ging zu meinem Bett. "Emily..." fing der Ältere an und folgte mir. Ich legte mich unter die Decke und zog sie bis zu meinem Gesicht. Ich fühlte mich so leer und ich hatte keine Ahnung was mir Halt geben sollte in dieser Situation. Niemand verstand meinen Schmerz und keiner spürte diese Angst, die mich nicht losließ. Valentin setzte sich an den Rand des Bettes und griff nach de Decke, leicht zog er sie ein wenig herunter und sah mich mit einem verständnisvollen Blick an. "Emily keiner kann deine Gedanken oder deine Gefühle auch nur im geringsten verstehen aber..." er räusperte sich. "Ich bin für dich da. Kelly und auch Molly werden dich unterstützen, wir mögen dich und wir wollen nicht, dass dir etwas geschieht." Warum verstand ich zwischen den Worten den wahren Grund. Ich richtete mich auf. "Du hast Sorge, dass er mich umbringt wenn ich mich nicht anpasse, richtig?" fragte ich geradewegs heraus und hatte damit ins Schwarze getroffen. Der junge Mann wich meinem Blick aus. "Weißt du, ich habe bereits 5 Mädchen kennengelernt und keines war wie du... Sie waren alle unterschiedlich und haben nicht ins Bild gepasst aber du, du bist so anders und scheinst perfekt zu sein." Ich verstand nicht was er mir sagen wollte und setzte mich auf meine Knie, damit ich mich ein wenig nach vorne beugen konnte. Ich war nun mit meinem Gesicht knapp vor seinem. Ich fixierte seine Augen und er erwiderte den Blick, der nach Erlösung und Erklärung flehte. "Erzähl mir von Ihnen!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)