Tagträume und die bittersüße Realität von Chokkan7_12 (Trafalgar Law x OC) ================================================================================ Kapitel 16: Law vs. Bliznets und Yume vs. Kaarna ------------------------------------------------ Mit einem unheimlich dreckigen Grinsen im Gesicht ging One Eye plötzlich wieder aus der Kampfstellung und lehnte sich an einen Baumstamm, den er wohl extra dafür hinter sich platziert hatte. „Ich glaube, ich werde mich doch nicht gleich einmischen, sondern erst mal zu sehen. Kaarna, Bliznets: Ich überlasse die Arbeit erst mal euch!“ Obwohl er so gesagt hatte, als wäre es ein großzügiges Geschenk, konnte man den Befehlston deutlich heraushören. Kaarna, der Ummantelte, erhob sich mit einer beschwingten Leichtigkeit und scheuchte den Vogel aus dem Vogelnest auf seinem Kopf. „Ri ri ri ri ri! Am besten du machst erst mal einen Spazierflug, Miroslav“, sagte er zu dem Vogel, „Das könnte dich in deiner Ruhe stören!“ Von ein auf die andere Sekunde wurde Kaarna seinem Namen gerecht und hüllte beinahe seinen gesamten Körper in eine Rüstung aus Rinde. Dann hob er einen Arm, schloss die zu einer Faust und attackierte Law. „Room“, kam es vom Käpt’n der Heart-Piraten und sofort bildete sich sein „Operationsraum.“ „Shambles!“ Er tauschte mit mir Platz, wie wir es im Training geübt hatten. Uns war natürlich allen sofort klar gewesen, dass Kaarna als die Nummer Zwei in One Eyes Bande sich einen der beiden Kapitäne würde vorknöpfen wollen. Daher hatten wir diese Taktik gleich beim ersten Training zu Dritt einstudiert. Ich umschloss meinen Körper nun meinerseits mit einer aus Meerwasser bestehenden Hülle und blockte seinen Angriff mit beiden überkreuzten Armen. „Mizu Oitsuki!“, rief ich gleich danach aus, hielt mir seine Faust auf und zielte gleich danach mit einem Faustschlag auf sein Kinn. Doch die Rindenrüstung war stärker, als ich angenommen hatte, und ich schaffte es nicht, sie zu durchbrechen. Ich war gezwungen, den Rückzug anzutreten und knirschte aufgrund meines Misserfolges mit den Zähnen. In der Zwischenzeit hatte Law mit Bliznets zu kämpfen. Die beiden hatten sich gleich auf ihn gestürzt, nachdem er mit mir den Platz getauscht hatte. Law hatte mich aus seinem Operationsraum rausbefördert und ihn verengt, sodass er mit der Nummer Drei der One Eye-Piraten innerhalb des Rooms kämpfen konnte, mich jedoch nicht in meinem Kampf gegen Kaarna störte. Unzählige Schwerthiebe wurden in der Kuppel reflektiert und schnitten die Felsbrocken, die überall am Strand verteilt lagen, in winzig kleine Stücke. Die beiden Köpfe von Bliznets stritten unentwegt miteinander und versuchten gleichzeitig, den Chirurgen des Todes mit ihrer Nahkampftechnik anzugreifen. Doch so weit ließ Law es gar nie kommen. Scheinbar hatten die beiden genug damit zu tun, seinen Schwertattacken auszuweichen und kamen nicht dazu, einen Gegenangriff durchzuführen. „Day Yume, du bist unkonzentriert“, ließ Kaarna plötzlich vernehmen und baute sich vor mir auf. Ehe ich mich versah, schnellte er vor und packte mich mit seinen zu Wurzeln gewordenen Zehen. Da ich jedoch immer noch mit Meerwasser umhüllt war, zuckte er auf der Stelle wieder zurück und taumelte geschwächt ein paar Schritte von mir weg. Wieder knirschte ich mit den Zähnen und sogar ein leiser Fluch kam mir über die Lippen. Kaarna hatte Recht! Ich war so fasziniert von Laws Kampf gegen Bliznets gewesen, dass ich Kaarna für einige Minuten vollkommen ignoriert hatte. Noch einmal so ein Fehler und ich würde mit dem Leben bezahlen. „Mizu Heitouchi!“ Mit einem Handkantenschlag zielte ich auf Kaarnas Kopf ab. Dieses Mal versuchte ich, mehr Kraft in die Attacke zu legen und so meinem Gegner zuzusetzen. Es gelang mir und Kaarna strauchelte und fiel sogar rückwärts in den Sand. Eine mächtige Sandwolke wirbelte auf und beraubte mich kurz meiner Sicht. Dann spürte ich plötzlich eine Attacke von hinten, wandte mich um und wehrte mit meinem Unterarm einen Schlag von Kaarna ab. Er hatte meine kurze Orientierungslosigkeit im Sandsturm ausgenutzt und versucht, mich aus dem Hinterhalt anzugreifen. Ein Glück, dass ich Anschleicher sofort wahrnahm. Plötzlich fing der Ummantelte an zu lachen und kriegte sich fast nicht mehr ein. „Ri ri ri ri ri! Es ist schon erstaunlich, welche Parallelen sich erkennen lassen“, verkündete er laut, als wäre dies eine wichtige Information für mich. In dem Moment sah ich gerade, wie Bliznets laut aufschrien und ebenfalls zu Boden gingen. Was dann geschah, lenkte mich zwar kurz ab, da jedoch auch kein Angriff von Kaarna kam, schien ihn das Folgende genauso zu schockieren. Bliznets war… zerteilt! Mann und Frau hüpften nun auf ihrem jeweiligen Bein separat wieder in die aufrechte Position. „Nets, er hat uns zerteilt!“, jammerte er kläglich, woraufhin sie ihn anherrschte: „Das ist alles deine schuld!“ Plötzlich war der Chirurg des Todes nahe bei ihnen und steckte sein Schwert wieder in die Schwerthülle zurück. So langsam, dass es regelrecht ein Genuss war, ihm dabei zuzusehen. Vorausgesetzt, man war nicht sein Gegner. „Das war ja einfach als gedacht“, hörte ich ihn sagen und im nächsten Moment hielt er beide Daumen quer vor die zerteilte Missgestalt, deren Hälften sich gerade wieder nebeneinander platziert hatten. Während sie Law nur geschockt ansah, entfuhr dem männlichen Teil ein gellender Schrei des Entsetzens. Innerhalb von wenigen Sekunden schossen Blitze aus Laws Daumen und er hielt sie noch demonstrativer von sich weg auf seine Gegner. „Counter Shock!“ Eine unglaubliche Ladung fuhr in die beiden Gestalten. Sie verkokelten und fielen geschlagen zu Boden. Ein paar äußerliche Wunden waren zu erkennen, doch der meiste Schaden war wohl innerlich erfolgt. Laws „Room“ löste sich auf und der gefürchtete Käpt’n der Heart-Piraten grinste One Eye herausfordernd an. Kaarna und ich waren immer noch so beeindruckt von Laws raschem Sieg über Bliznets, dass wir immer noch nicht weiterkämpften. Mit einem Seitenblick registrierte ich, dass Luffy es One Eye gleichgetan und sich die Kämpfe angeschaut hatte. Ich wusste, dass mein derzeitiger Käpt’n es einzig und allein auf den Kopf der Piratenbande abgesehen hatte, jedoch nicht die Kämpfe, die Law und ich ausfochten, unterbrechen wollte. Zumal ja auch One Eye beschlossen hatte, erstmal seine Treuergebenen die Arbeit machen zu lassen. Law und Luffy waren in der Allianz zwar gleichgestellt, doch Law war oft gegen Luffys Sturheit machtlos. Ich fragte mich kurz, was Law wohl darüber dachte, dass Luffy One Eye nicht gleich angegriffen hatte. Doch viel Zeit blieb mir dazu nicht, denn auch Kaarna war wieder aus seiner Starre erwacht und versuchte mich mit beiden Rindenarmen zu packen. So schnell ich konnte, wich ich aus und sprang einige Meter zur Seite. Gekonnt landete ich im Sand und startete einen Gegenangriff. Noch während ich auf den Rindenmenschen zu rannte, spürte ich regelrecht, wie sich die Atmosphäre veränderte. One Eye knurrte wie ein wildes Tier. Dann brüllte er auf. Gleich nachdem ich Kaarna mit einem Fußtritt erwischt hatte und er zurücktaumelte, sah ich, dass Law wieder seinen „Room“ gebildet und One Eye mit dem Schwert die Brust durchstoßen hatte. Der Pirat heulte auf und Ein richtig irrer Blick zeigte sich auf seinem Gesicht und ehe ich mich versah, schossen lauter Bumerange von der Größe eines Riesen aus seinem Körper. Law hielt seinen Room nach wie vor aufrecht und „shamblete“ sich von einem Ort zum Nächsten, doch One Eye hörte nicht auf, anzugreifen. Auch Luffy musste ständig nach allen Seiten springen. One Eye ließ die beiden Kapitäne nicht zur Ruhe kommen. Plötzlich hörte ich auch Kaarna vor Wut schnauben, doch anstatt mich anzugreifen, kam er bedrohlich langsam auf mich zu. Das verstand ich überhaupt nicht. Er war bestimmt wütend, weil Law Bliznets so schnell ausgeschaltet hatte. Aber was bezweckte er damit, so langsam auf mich zuzuschreiten? Da ich nicht wusste, was er als Nächstes tun würde, umhüllte ich mich noch stärker mit Meerwasser. „Ich werde dir jetzt eine Geschichte erzählen“, begann der Ummantelte drohend und näherte sich mir wie in Zeitlupe, „Vor langer Zeit war einmal ein Mann, der das Schiff einer Piratenbande reparieren sollte. Er war ein fähiger Schiffzimmermann, weshalb es sich von selbst verstand, dass er vom Käpt’n eben dieser Bande dazu auserkoren wurde, deren Schiff wieder in Stand zu setzen. Wie es für Piraten so üblich ist, weigerten sie sich natürlich nach getaner Arbeit den Zimmermann zu bezahlen. Leider wehrte sich dieser, als sie ihn einfach von Bord verjagen wollten. Schade eigentlich. Sonst hätte er in Frieden weiterleben können. Ri ri ri ri ri!“ Ich verstand kein einziges Wort von dem, was Kaarna da von sich gab. In mir herrschte totale Verwirrung. Er hatte mich immer noch nicht ganz erreicht, während er mir diese für mich keinen Sinn ergebende Geschichte erzählt hatte, daher hatte er wahrscheinlich auch noch nicht wieder angegriffen. In meinem Kopf ratterte es. Die Geschichte hatte etwas in mir ausgelöst, obwohl sie für mich so zusammenhangslos erschien. „Yume-ya!“, rief Law auf einmal und rannte auf mich zu. Er schien schon ziemlich außer Atem zu sein, sein „Room“ flackerte schon ein wenig. Mit einem Mal durchdrang einer der Riesenbumerange seine Kuppel und er war nicht schnell genug damit, sich wegzuteleportieren. Als er wieder auftauchte, knirschte er mit den Zähnen und hielt sich die rechte Schulter. Ein Rinnsal aus Blut rann seinen rechten Arm hinab. „Die Bumerange sind ja schärfer als Messer!“, schoss es mir durch den Kopf und weil ich von Laws Ruf so abgelenkt gewesen war, übersah ich Kaarnas endlich erfolgende Attacke. Er packte mich mit seinen Fußwurzeln und riss mich in die Höhe. Gerade als ich mich fragte, wieso ihm das Meerwasser, das mich umgab, nichts ausmachte, sah ich, dass er auf einmal Spezialhandschuhe trug. Auch er schien sich auf ein Aufeinandertreffen mit mir vorbereitet zu haben, auch wenn er wohl eher mit Law als Gegner gerechnet hatte. „Es ist so, Day Yume“, höhnte Kaarna schadenfroh und fuhr mit seinen Wurzeln über meine Wange, „Warte!“, rief Law mit blankem Entsetzen in der Stimme und hielt den Operationsraum immer noch aufrecht, obwohl er bestimmt unsagbare Schmerzen in der Schulter hatte. In dem Moment streifte ihn ein weiterer Bumerang an der Taille. Ihm entfuhr ein erstickter Laut und er sprang, so gut er konnte aus der Gefahrenzone. Trotzdem war sein Blick nach wie vor auf mich und Kaarna gerichtet. „Gumo Gumo no“, mischte sich Luffy nun endlich ein, „Hawk Whip!“ Mit seinem mit Haki verstärkten Fußtritt traf er Kaarna an der Seite. Gegen Luffys Haki half die Rindenummantelung gar nichts. Kaarna röchelte, spukte Blut und ließ mich abrupt los. Gekonnt landete ich im Sand und atmete schwer. Dieser Mistkerl hatte meinen Körper ziemlich fest zusammengedrückt. Ich sah kurz unter meine Kleidung und stellte fest, dass ich an den Armen und den Körperseiten von Blutergüssen übersät war. Außerdem hatte ich mir auf die Lippe gebissen und der metallische Geschmack von Blut drang in mein Bewusstsein. Aber im Moment interessierte mich, wie es Law ging. Als Kaarna von mir abgelassen hatte, hatte Law sich zu mir stellen können. Er atmete schwer und hielt sich die beiden Schnittwunden. Immer noch hagelte es eine unglaubliche Salve an Bumerangen, denen Law, Luffy und auch ich ausweichen mussten. Zuerst hatte hauptsächlich Law die messerscharfen Wurfgeschosse abbekommen, wahrscheinlich, weil er sich in den Kampf zwischen Kaarna und mir eingemischt hatte. „Gumo Gumo no“, kam es von Luffy, der es irgendwann geschafft hatte, sich One Eye ausreichend zu nähern, „Jet Stamp!“ Mit einem mit Haki verstärkten Fußtritt schleuderte er One Eye schließlich mehrere Meter von uns weg. Die Bumerangattacken stoppten und wir konnten endlich kurz aufatmen. Dafür schoss Kaarna jetzt wieder heran. „Ich werde alle mit dem Namen Day auslöschen! Ihr hört einfach nicht auf zu nerven!“, brüllte er und hatte plötzlich wieder einen Ausdruck in den Augen, der einen in Todesangst versetzte. Mein Körper reagierte seltsam auf diese Sätze. Er erstarrte zur Salzsäule, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Auf einmal war Law bei mir und presste ein „Shambles!“ hervor, um uns etwas weiter weg von Kaarna zu bringen. „Law, warum-“, wollte ich ihn fragen, doch er unterbrach mich keuchend, „Yume-ya… es…gibt da etwas, dass du… über Kaarna, den Ummantelten wissen solltest.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)