It´s a wonderful life von GingerSnaps ================================================================================ Kapitel 11: Der wahre Alpha --------------------------- Vorwort: Liebe Gemeinde! Ich weiß, für Liebesszenen habe ich kein Talent, aber ich versuche es trotzdem hin und wieder, wenn sie mir für die Handlung wichtig erscheinen. Ich entschuldige mich schon im voraus mit einem aufrichtigen "Mea Culpa";-)) Beschwerden und Anregungen dürft ihr gern an dieser Stelle loswerden. Herzliche Grüße, Ginger ______________________________________________________ Ethan lief hinaus in den Wald und als er weit genug vom Haus entfernt war, wählte er die Nummer. Als das Gespräch angenommen wurde, rief er keuchend in den Apparat: „Er ist jetzt bei ihm!“ Stiles am anderen Ende der Leitung schluckte. Er ahnte es bereits, dennoch fragte er: „Wer? Bei wem?“ „Was denkst du denn?“ schnappte Ethan: „Dein Freund und unser Alpha! Ich kann jetzt für nichts mehr garantieren!“ leise fügte er hinzu: „Bitte lasst es nicht an Danny aus. Er kann nichts für diese ganze Sache! Ich habe ihn verwandelt, weil ich egoistisch und dumm war und ihn nicht aufgeben wollte. Ich habe ihn verdammt!“ Ethans Stimme zitterte. Stiles schüttelte den Kopf über das, was er als nächstes sagen würde, denn immerhin sprach er mit dem Feind: „Hey, Ethan! Ganz ruhig, O.K.? Wir haben nicht die Absicht, deinen Freund zu verletzen. Ich werde dich jetzt mit ihm sprechen lassen. Danny nahm das Handy an sich: „Hey, Baby! Ich bin in Ordnung. Sie behandeln mich gut. Gerade sitze ich bei ihnen am Tisch und wir essen zusammen. Sie sind nicht so, wie du denkst!“ „Vertraust du ihnen etwa!“ wollte Ethan wissen: „Du bist immer zu gutgläubig! Spätestens wenn Scott stirbt, werden sie dich auch über die Klinge springen lassen! Tu´ alles um am Leben zu bleiben, hörst du? Und jetzt gib mir wieder diesen Magier!“ Danny schüttete, für Ethan unsichtbar den Kopf: „Ethan! Bitte hab´doch ein einziges Mal Vertrauen zu mir. Es ist wirklich alles in Ordnung! Sag´ ihnen, wo ihr euch versteckt haltet. Wir werden euch holen.“ Ethan rang einen Moment mit sich. „Das kann ich nicht! Wenn ich Deucalion verrate, dann bin ich tot! Oh Gott...und wenn ich es nicht tue, töten sie dich. Ich weiß nicht, was ich tun soll.“ stöhnte er verzweifelt und schließlich fügte er beinahe flüsternd hinzu: „Ich liebe dich, Danny! Gib mir jetzt bitte wieder diese kleine Hexe!“ Dannny reichte also das Telefon weiter. Und genau in diesem Moment geschah etwas, was jedoch von allen unbemerkt blieb. Ein Ruck ging Stiles und verwandelte dessen ernste Miene in ein Lächeln: „Also Ethan? Wie entscheidest du dich?“ Wollte Stiles nun wissen. Es entstand ein kleines Schweigen am anderen Ende der Leitung. Schließlich sagte Ethan: „Deucalion wird euch Scott unter keinen Umständen einfach so wiedergeben! Unser Alpha ist wie ein Kunstsammler. Und wenn Scott wirklich das ist, was er sich erhofft und was er gleichzeitig so sehr fürchtet, dann macht Scott das sozusagen zur Krönung seiner Sammlung. Er ist wie besessen von der Idee einen `wahren Alpha´ in seinem Rudel zu haben! Es geht um diese besondere Macht, die er selbst nie besitzen wird. Deucalion liebt Macht und kann nicht genug davon bekommen. Wenn er sie nicht selbst haben kann, dann ist das Zweitbeste für ihn, ist, sie zu kontrollieren.“ Wieder ein Schweigen: „Ich weiß nicht, ob ich euch helfen kann. Ich muss nachdenken!“ Flehend schickte er hinterher:“Bitte tut Danny nicht weh!“ Dann legte Ethan einfach auf. Stiles teilte den Anderen mit, was soeben am Telefon besprochen wurde. Dann gab es noch etwas anderes, was er dem Rudel erzählen musste: „Scott geht es gut. Er...er hat es endlich geschafft. Er ist ein Alpha. Ich kann es fühlen.“ Deaton lächelte Stiles über den Tisch hinweg zufrieden zu. Doch nun fiel Stiles Blick auf Peter und da war ein eigenartiger Ausdruck auf dessen Gesicht. Beinahe hätte der Magier gesagt, es sei so etwas wie Furcht, also fügte er aufmunternd hinzu: „Das sind GUTE Neuigkeiten. Wenn Ethan recht hat und Scott nun genau das ist, was Deucalion so unbedingt besitzen will; nämlich ein wahrer Alpha, dann wird er ihm doch auch nichts antun. Dann ist Scott in Sicherheit: „Das ist gut!“ sagte Peter mit tonloser Stimme. Er erhob sich, ließ seinen halbvollen Teller stehen und erklärte: „Ich muss mich wieder hinlegen. Ich bin noch schwach.“ Die Anderen blickten ihm kurz ratlos hinterher, doch dann wollte Chris von Danny wissen: „Du weißt doch sicher, wo dein Rudel sich aufhalten könnte, oder nicht? Sicher kennst du alle ihre Schlupfwinkel. Warum sagst du es uns nicht einfach?“ Danny ließ unbehaglich seine Gabel sinken: „Wenn ich es euch sage, werden sie als Erstes auf Ethan losgehen, sobald sie euch kommen sehen. Ich...kann es nicht sagen!“ Blitzschnell war Chris von seinem Stuhl aufgesprungen, hatte eine Waffe gezogen, drückte den Lauf nun unter Dannys Kinn und rief aus: „Verdammt Junge! Denkst du, dass hier ist ein Ferienlager? Spuck´s schon aus, oder ich werde dir sehr wehtun!“ „Lass´ ihn los, Chris!“ forderte Stiles ärgerlich: „So läuft das hier bei uns nicht!“ Er versuchte, sich zwischen Danny und den Jäger zu schieben, doch nun war es Stiles, der von Chris Argent am Schlafittchen gepackt und angebrüllt wurde: „Wer hat dich eigentlich zum Boss von uns allen gemacht, kleine Hexe, hmm?“ Stiles blieb davon ziemlich unbeeindruckt: „Weiß nicht Argent. Es IST einfach so! ICH habe das Sagen. Vielleicht ja deswegen, weil ich Herr meiner gewalttätigen Impulse bin. Finde dich damit ab! Und jetzt lass´mich los, ehe ich DIR wehtun muss.“ Chris zog überrascht die Augenbrauen hoch. Dann lachte er: „Ach was? Und WIE willst du mir wehtun, du halbe Portion?“ Stiles verdrehte genervt die Augen und wandte seinen kleinen Stromtrick, Stufe eins an. Chris Argent wich erschrocken zurück und Stiles sagte: „Hört mal alle her! Ich will versuchen, diese Situation zu beenden, ohne Blut zu vergießen.“ Dann wandte er sich an den Gefangenen: „Überleg´s dir Danny. Niemand wird dich foltern, oder was auch immer, um dich zur Kooperation zu zwingen, aber vielleicht solltest du dennoch anfangen, uns zu vertrauen. Ich will doch auch nicht, dass Ethan etwas geschieht. Genau wie du, ist auch er ein Freund, da wo ich herkomme. Ich weiß, dass er im Grunde ein guter Kerl ist! Wenn du uns hilfst, werden wir einen Plan machen, bei dem niemand zu Schaden kommen wird. Wir treffen uns in zwei Stunden wieder, denn ich will, dass unsere Verletzten noch ein wenig mehr Zeit haben, um sich zu regenerieren. Um vier Uhr finden wir uns wieder hier am Tisch ein und dann erwarten wir deine Antwort, Danny!“ Nun richtete er sein Wort an Vernon, Erica, Isaac und Malia und forderte: „O.K. Welpen; ihr passt auf den Gefangenen auf, ja? Aber keine Klauen, verstanden?“ Stiles atmete erschöpft durch und wendete sich nun in Richtung Treppe. Derek folgte ihm und fragte flüsternd: „Bist du sicher, dass du weißt, was du tust?“ „Ganz ehrlich?“ fragte Stiles bedrückt zurück: „Nein! Ich habe bloß Hoffnungen und Gebete, mehr nicht. Bist du nun enttäuscht von mir?“ Derek schüttelte den Kopf: „Ganz und gar nicht! Es gefällt mir, wenn du das Heft in der Hand hast.“ Er zwinkerte. Stiles grinste: „So, so!“ „Kommst du mit mir in mein Zimmer?“ erkundigte sich Derek harmlos: „Dann bekommst du möglicherweise nicht den Schlaf, den du brauchst.“ wandte Stiles ein: „Ich bin ja auch gar nicht müde!“ erwiderte der Werwolf mit einem beinahe unsichtbaren Lächeln. Stiles lächelte ebenfalls leise: „In Ordnung. Ich komme nach. Aber vorher muss ich erst noch mit Peter sprechen.“ Deaton erhob sich mühsam und humpelte hinüber zu Chris Argent, der immer noch angepisst in die Richtung blickte, in welche Stiles verschwunden war: „Wie sieht es aus, Argent? Lust auf ein Kartenspiel?“ Der Jäger blickte den Tierarzt an, als habe dieser den Verstand verloren, doch Deaton erklärte mit einem kleinen mysteriösen Grinsen: „Was denn? Sie haben den Boss gehört. Wir haben zwei Stunden Mittagspause und müssen Zeit totschlagen. Vielleicht hilft ein Kartenspiel ihnen ja dabei, ein bisschen runterzukommen. Ich lasse sie auch gewinnen!“ Er zwinkerte: „Wieso sind sie eigentlich immer so gelassen, Deaton? Dieser Deucalion hat monatelang die Scheiße aus ihnen rausgeprügelt und jetzt sucht dieser saudämliche Bengel nach einer friedlichen Lösung mit ihm? Macht sie das gar nicht wütend?“ Deaton hatte mittlerweile die Spielkarten zur Hand und begann zu mischen: „Bringt es ihnen ihre linke Hand zurück, ihre Frau, oder ihre Tochter, wenn sie Deucalion das Fell abziehen und sich als Trophäe an die Wand hängen würden, Argent? Schauen sie sich doch einmal um! Hier sind junge Leute, die von ihrer Erfahrung profitieren könnten. Wen von ihnen wollen sie denn opfern für ihren Rachefeldzug? Wollen sie wirklich auf ewig mit der dunklen Vergangenheit verhaftet bleiben, oder sich endlich auf ein neues Morgen einlassen. Sie sollten Stiles vertrauen. Das hier ist seine Mission und um sie zu erfüllen hat er einen weiten Weg auf sich genommen.“ Deaton teilte aus: „Unterstützen wir ihn einfach! Was sagen sie dazu?“ Stiles klopfte an Peters Schlafzimmertür. Als Antwort erhielt er ein mürrisches Knurren, welches er einfach mal großzügig als ein `Herein´ interpretierte: „Hey großer Alpha. Warum sitzt du hier herum und schmollst?“ wollte er wissen. „Pah!“ machte Peter und drehte Stiles den Rücken zu. Stiles kroch zu ihm ins Bett und schlang von hinten einen Arm um ihn: „Was ist los?“ verlangte er zu wissen. Erst dachte Stiles, er würde überhaupt keine Antwort erhalten. Dann sagte Peter schließlich, beinahe zu leise, als das Stiles ihn verstehen konnte: „Er wird mich verlassen, weißt du?“ „Huh?“ Machte Stiles und drehte den Älteren zu sich um: „Kannst du mir mal verraten, wovon zum Teufel du sprichst?“ Peter richtete sich auf und grollte: „Was glaubst du wohl, wovon ich spreche? Ich spreche von deinem besten Freund, dem wahren Alpha. Er wird mich verlassen.“ „Und wie kommst du darauf, Peter?“ fragte Stiles, der sich nun auch aufgesetzt hatte: „Das ist doch ganz logisch. Er war mit mir zusammen, weil er Angst hatte und weil ich ihn beschützt habe. Jetzt ist er mächtiger als ich und wird sich bei der nächsten, sich bietenden Gelegenheit absetzen.“ Peter klang wie ein kleiner Junge und Stiles konnte einfach nicht anders; er musste lachen: „Du redest Müll, Peter. Vielleicht hat das mit euch ja so angefangen, aber VIER JAHRE...!“ Er schüttelte den Kopf: „Du liebst ihn, oder?“ Und nun sah Peter auch noch aus, wie ein kleiner Junge. Er zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. Stiles konnte einfach nicht widerstehen und ärgerte ihn mit der Frage: „Bist du sicher, dass es nicht bloß darum geht, dass Scott jetzt möglicherweise die Top/Bottom-Frage neu verhandeln will?“ „Schnauze Stiles! Wenn du dich nur über mich lustig machen willst, dann kannst du auch verschwinden!“ Stiles tat das Gegenteil, rückte sehr nah an Peter heran und legte die Arme um ihn: „Stimmt Kumpel, ich mache mich ein bisschen lustig über dich.“ Gab er zu: „Aber ich will damit auch auf etwas hinaus. Ich kenne dich Peter. In deinem Leben ging es doch immer nur um Macht. Das ist so, seit dem Tag. als Kate Argent beinahe deine ganze Familie getötet hat. Ich vermute, dahinter steht die Angst, wieder zum Opfer zu werden und am Ende vielleicht gar selbst getötet zu werden. Die Liebe funktioniert nach meiner Erfahrung aber nach anderen Regeln. Es geht nicht darum, den Anderen zu beherrschen, oder zu übertrumpfen, sondern seine Kräfte mit ihm zu vereinen. Natürlich könnt ihr zwei zusammen sein. Ihr habt da etwas wirklich Schönes; das habe ich mittlerweile auch verstanden, auch wenn´s ein bisschen gedauert hat. Aber wenn du dir das bewahren willst, dann musst du Scott endlich auch mal groß sein lassen. Er ist kein wehrloser Junge mehr! Und vielleicht wirst du in Zukunft weniger der Anführer sein, sondern manchmal auch einfach nur der Wind unter seinen Flügeln. Denkst du, dass du das hinbekommst?“ Peter stöhnte genervt: „Tolle Analyse Doktor Freud! Besten Dank auch!“ knurrte er. Stiles lachte: „Aber gern doch. Das macht hundertfünfzig Mäuse!“ Er strubbelte Peter durch das Haar und forderte: „Schlaf noch ein bisschen und sieh´ zu dass du zu Kräften kommst. Wir treffen uns um vier Uhr unten. Ob Danny nun kooperiert oder nicht; wir holen uns Scott heute zurück! Ich werde mir schon etwas einfallen lassen“ „Und was machst du bis dahin?“ wollte Peter wissen: „Ich leiste deinem Neffen Gesellschaft, also klapp besser die Ohren zu!“ gab Stiles schlicht zurück: „Und das Beste verpassen?“ erwiderte Peter schmunzelnd: „Kranker Mistkerl!“ sagte Stiles, als er lachend das Zimmer verließ. Deucalion war nicht immer blind. Gerade glühten sein Augen wie Eierkohlen, ebenso, wie die von Scott und er sah alles ganz deutlich: „Du bist es! Nun bist du hier“ murmelte er: „Ich hatte irgendwie erwartet, wenn du aufsteigst, dann würdest du wachsen, oder von innen her leuchten oder sonst irgendetwas. Du siehst immer noch aus wie ein ganz normaler, langweiliger Durchschnittsjunge! Du bist ein ganz gewöhnlicher Alpha, weiter nichts.“ „Sorry!“ murmelte Scott: „Schätze, so ist das mit überhöhten Erwartungen: Man kann nur enttäuscht werden!“ „Beschreib´ mir, was du jetzt fühlst?“ verlangte Deucalion. Scott rollte genervt mit den Augen und grollte: „Was wird das hier? Eine Selbsthilfegruppe? Die AAs, die Anonymen Alphas? Du willst wissen, was ich fühle? Ich fühle Langeweile, weil man mich in Ketten gelegt hat und ich hier blöde herumstehe, während du mich aus trüben Augen anglotzt, Mann!“ Deucalion brüllte vor Wut, war in Windeseile bei Scott und trat diesem mit Wucht in den Magen. Der Jüngere keuchte, hustete, klappte zusammen, soweit es seine Fesseln zuließen und verzog schmerzhaft das Gesicht. Doch dann richtete Scott sich wieder auf und sagte fest: „Einige Dinge haben sich wohl doch geändert, seit meiner Verwandlung. Zum einen kann ich besser einstecken...“ dann riss Scott an seinen Ketten, bis links und rechts je ein Glied zerbrach: „...und zum anderen bin ich stärker als je zuvor!“ Es lag tatsächlich Furcht in Deucalions Gesicht, als er erkannte, dass Scott sich befreit hatte. Schnell hatte er die Kappe seines Taststocks abgezogen und drohte dem jungen Alpha nun mit der freigelegten Klinge. Scott wich nicht zurück. Eigenartigerweise hatte er nicht einmal besonders große Angst: „Du brauchst deine Waffe nicht, Deucalion.“ sagte er ruhig: „Ich bin keine Gefahr für dich und das war ich auch nie.“ Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich: „Lass´ uns doch einfach einmal versuchen, eine vernünftige Unterhaltung zu führen.“ Tatsächlich nahm Deucalion nun Scott gegenüber Platz. Die Waffe legte er allerdings nicht weg: „Weißt du, was mich wundert“ Wollte Scott wissen: „In all den Jahren, in denen du mich gejagt hast, was hast du denn da geglaubt, was ich bin? So etwas wie der Weihnachtsmann, der Yeti oder Jesus, der in Mexiko auf einem Taco erscheint? Ich bin nichts von alledem! Ich bin bloß ein ganz gewöhnlicher Zwanzigjähriger; nun ja, bis auf diese `Werwolf und wahrer Alpha- Sache´. Und du kannst meine Macht nicht für deine Zwecke missbrauchen, oder sie mir rauben, oder was auch immer, also könntest du mich auch genau so gut gehen lassen. Ich verstehe diese ganze Sache meiner Verwandlung zwar auch noch nicht wirklich, aber nach allem, was Stiles mir erklärt hat, geht es auch überhaupt nicht darum, über irgendwen Macht auszuüben. Es geht um Dinge, die dich vermutlich zu Tode langweilen würden Deucalion; nämlich um Güte, Verantwortung, Freundlichkeit. Das ist doch keine Bedrohung für dich!“ Plötzlich fiel Scott einen Augenblick lang in nachdenkliches Schweigen und fügte schließlich hinzu: „Oder vielleicht doch? Denn es führt dir vor Augen, wie sehr du dich in der Dunkelheit verirrt hast! Das ist es, nicht wahr? Du willst zurück ins Licht?“ Deucalions Gesicht blieb unbewegt, auch wenn es in ihm brodelte. Stiles klopfte sacht an Dereks Zimmertür. Er trat ein und fand den Werwolf nackt auf seinem Bett liegend: „Du bist schön!“ murmelte der Magier, schloss rasch die Tür hinter sich und nahm schüchtern auf seiner Bettkante Platz. Stiles wusste zwar nicht genau, was nun geschehen sollte, doch der leidenschaftliche Überfall, den er eigentlich erwartet hatte blieb aus. Derek hatte offenbar etwas ganz anderes im Sinn. Er näherte sich ihm langsam und begann dann, ganz behutsam, ihm Stück für Stück die Kleider abzunehmen. Stiles ließ es geschehen und fragte irgendwann scheu: „Was erwartest du denn jetzt von mir?“ Derek lächelte dieses kleine, beinahe unsichtbare Lächeln, dass so typisch für ihn war und antwortete leise: „Ich erwarte überhaupt nichts von dir. Du darfst dich einfach nur zurücklehnen, wenn du willst.“ Stiles nickte, kam der Aufforderung nach und streckte sich auf dem Bett aus. Derek begann damit, die Gesichtszüge des Jüngeren sacht mit den Fingerspitzen nachzuziehen. Er beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn sacht auf die Lippen, die Nasenspitze und die Augenlider und schließlich suchten die Lippen sich ihren Weg zu den Ohrläppchen. Die Zunge fuhr zart die Windungen von Stiles Ohrmuschel nach, was diesem ein kleines Stöhnen entlockte. Dann wanderte Dereks Mund hinunter zum Hals des Menschen und Stiles legte den Kopf weit in den Nacken, bog den Oberkörper durch und bot seine Kehle dar. Es war ein Zeichen der totalen Hingabe für ein Raubtier, dessen war Stiles sich deutlich bewusst, doch das war O.K., denn es war Derek! „Ich will mir alles einprägen, was du bist, jeden Zentimeter deiner Haut, jeden der kleinen Leberflecken, die du überall hast, jeden Duft, der von dir ausgeht: Ich will nichts davon je vergessen!“ Hauchte Derek leise. An seiner Stimme konnte Stiles hören, dass der Werwolf ein wenig weinte: „Tut mir so wahnsinnig leid!“ flüsterte Stiles und fuhr mit den Fingern sacht durch Dereks schwarzes Haar. Ihr Zusammensein in diesem Moment war bittersüß und bedeutungsschwer. Es war beinahe, als hebe es sie heraus aus dem Hier und Jetzt und hinein in ihre eigene winzige Welt; gemacht allein für sie beide. Erregung, Schwermut, Bestimmung, Liebe, die Freude aneinander; das alles mischte sich miteinander, war herzzerreißend und beinahe mehr, als zu ertragen war. Stiles seufzte sanft, als er Lippen, Zunge und Zähne an seinen Brustspitzen fühlte und die großen warmen Hände, die seine Seiten entlangstrichen. Er blickte hinab auf den schwarzen Schopf auf der Höhe seiner Hüfte. Dereks Zunge kreiste nun um seinen Nabel und schickte wohlige Schauer über seinen gesamten Körper: „Du musst es mir sagen, wenn ich etwas falsch mache, denn ich habe das hier noch nie gemacht.“ sagte Derek schließlich schüchtern, als er schließlich den Kopf in den Schoß von Stiles hinabsenkte. Es sollte es sich schnell zeigen, dass es absolut keinen Grund gab, dieser Aufforderung zu folgen, denn Derek besaß eine großartige Intuition. Möglicherweise nutzte er auch seine übernatürlichen Sinne, um das, was er tat zu perfektionieren, belauschte Stiles Herzschlag, nahm mit seiner feinen Nase wahr, was diesem gefiel, oder was immer ein Werwolf tat, um diese Dinge zu ergründen, jedenfalls hatte Derek Stiles bereits binnen kurzem so weit, laut seinen Namen zu stöhnen. Und ärgerlicherweise stellte dieser sich daraufhin die Frage, ob Peter wohl wirklich gerade seine Wolfsohren anstrengte, um mitzubekommen, was sich in Dereks Schlafzimmer abspielte. Schnell ließ Stiles diesen Gedanken vorbeiziehen, um sich wieder voll und ganz auf das zu konzentrieren, was Derek gerade mit ihm anstellte. Sein Atem ging keuchend, sein Stöhnen wurde lauter und er fühlte einen heftigen Höhepunkt anrollen. Er versuchte, Derek zu warnen, doch der ließ sich nicht beirren und dachte nicht daran, von ihm abzulassen, bis Stiles schließlich atemlos in die Matratze zurücksank. Derek war nun wieder neben ihm und zog Stiles in eine Umarmung: „Oh Mann, du bist wirklich ein Naturtalent!“ schnurrte der Jüngere zufrieden gegen seine Brust. Derek lachte leise und küsste ihn auf die Stirn: „Ich sollte mich revanchieren!“ murmelte Stiles: „Das musst du aber nicht!“ versicherte Derek. Stiles lachte leise: „Dann lass es mich anders formulieren: Ich WILL mich revanchieren!“ Und so rollte er Derek auf den Rücken und begab sich über ihn. Eine Weile später zeigte ein Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch, dass sie gerade eben noch Zeit für eine Dusche hatten, bis zu dem Termin, den Stiles selbst angesetzt hatte. Unzufrieden erhoben sie sich also und gingen ins Bad. Als sich Stiles unter dem heißen Wasserstrahl an den Werwolf klammerte, wurde ihm etwas klar: Er würde vielleicht zu EINEM Derek zurückkehren, doch er würde auch einen verlieren, denn dieser hier mochte zwar der Gleiche sein, doch er war nicht derselbe. Stiles blickte hinauf in die großen, ernsten, grünen Augen, strich dem Werwolf mit beiden Händen das nasse Haar aus der Stirn und versicherte: „Ich liebe dich Derek. Bitte vergiss´ das niemals!“ Als Derek und Stiles eine Weile später die Treppe herunterkamen, fanden sie Erica und Malia mit Controllern in den Händen, weil sie Scotts Playstation entdeckt hatten. Die beiden lachten und stießen sich gegenseitig die Ellenbögen in die Rippen, wie alte Freundinnen. Stiles grinste. Er hätte sich denken können, dass diese beiden sich gut verstehen würden, doch in seiner Welt hatten sie sich nie getroffen, denn Erica war bereits tot gewesen, als sie Malia gefunden hatten. An einem Ende des großen Esstisches saßen Deaton und Chris Argent in ein Kartenspiel vertieft, am anderen Ende Boyd und Isaac, die einen unbehaglichen Danny in ihre Mitte genommen hatten und die Aufgabe, ihn zu bewachen scheinbar sehr ernst nahmen. Als letzter kam Peter die Treppen heruntergeschlichen und zwinkerte dreist, als er an Derek und Stiles vorüberkam. Derek knurrte. Stiles hingegen gab ein kleines Kichern von sich und entschuldigte sich dafür anschließend bei Derek mit einem Kuss. Schließlich versammelten sie sich alle am Tisch und Stiles wollte wissen: „Und Danny? Wie lautet deine Entscheidung?“ Der junge Beta blickte in die Runde: „Ja, ich werde euch sagen was ich weiß. Ich will endlich wieder ein lebenswertes Leben führen. Ich will meine Mum wiedersehen und mich bei ihr für alles entschuldigen. Meine einzige Bedingung ist, dass ihr dafür sorgt, dass Ethan nichts geschieht.“ Stiles nickte. In diesem Moment klingelte Scotts Telefon. Es war Ethan: „Ich werde euch helfen!“ verkündete der Werwolf: „Ich sage euch, wo wir uns verstecken. Ihr müsst mir einfach nur versichern, dass Danny nichts geschieht! Bitte!“ „Muss Liebe schön sein!“ erwiderte Stiles lachend und dann gab er das Telefon an den Gefangenen weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)