Unter der Flagge, der Strohhüte von Ten-nii-san (ich und die Liebe) ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Kapitel 15     Ich wachte auf, weil sich etwas in meinem Arm bewegte. Als ich meine Augen öffnete sah ich direkt ihr Gesicht vor mir. Mei schlief noch und hatte ein paar Strähnen ihres braunen Haares im Gesicht. Sanft strich ich es ihr hinter die Ohren und streichelte dann leicht über ihre Schläfe. Wir waren wieder im Bett gelandet. Ich konnte diese Anziehung zwischen uns einfach nicht beschreiben. Immer wenn ich sie sah musste ich daran denken, wie weich sich ihre Haut doch anfühlte und wie süß ihre Lippen schmeckten. Ich wurde praktisch von ihr angezogen. Aber es war nicht nur körperlich. Mein Kopf wusste schon lange, dass ich mich in sie verliebt hatte. Mich in sie verliebt hatte, dass ich nicht lachte. Ich hatte mich wie so ein Volltrottel in sie verschossen. Ich war ja schon fast abhängig von ihr. Verdammt! Ich musste mit diesem Spielchen aufhören, ich musste ihr endlich sagen, was ich empfand sonst würde ich ihr immer und immer mehr wehtun … wenn sie überhaupt genauso fühlte. Ich meine irgendwas war da zwischen uns. Ich musste es einfach wagen. Es dauerte nicht mehr lange, bis auch Mei die Augen aufschlug und mich noch leicht verschlafen ansah. „Morgen“, murmelte sie und fuhr sich durchs Gesicht. „Morgen“, flüsterte ich zurück. „Entschuldige, ich bin eingeschlafen. Ich bin sofort weg.“ Sie setzte sich auf und wollte gehen. Das war meine Schuld, allein meine. Schnell umfasste ich ihr Handgelenk. „Mei, warte. Ich muss dir etwas sagen ...“, fing ich an und sie sah mich fragend an. Ich machte den Mund auf, um weiter zu reden, als es an der Tür klopfte. „Boss, wir sind tauchen jetzt auf. Wir sind bei den Strohhüten“, ertönte Bepos Stimme. Wie konnte ich nur darauf hoffen, ihr jetzt endlich die Wahrheit zu sagen? Ich seufzte. „Ja, ich komme jetzt“, meinte ich und ließ Mei los. Draußen vor der Tür blieb es still. „Bepo, du kannst gehen. Ich brauche dich nicht zum Anziehen.“ „Entschuldigung Boss“, damit verschwand er dann. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Mei stand auf und zog sich schnell an. Ich tat es ihr gleich, allerdings hatte ich gerade erst meine Hose an, als sie schon zur Tür ging. Schnell packte ich ihre Hand und hielt sie so auf. „Wir müssen gleich unbedingt reden“, sagte ich und sah ihr in die Augen. Diese waren ausdruckslos, ich wusste nicht, was ich in ihnen lesen sollte. „Law, du brauchst mir nicht sagen, dass das hier nur Spaß ist, ich weiß das.“ „Nein, darum geht es gar nicht. Also eigentlich schon, aber wir müssen das endlich mal klären, weil ich ...“ „Traffy! Mei!“ Wirklich? „Ich muss jetzt gehen“, meinte sie und ich ließ sie los. Sobald sie draußen war fluchte ich. Warum gerade jetzt? Dank diesen blöden Unterbrechungen war sie wieder sauer auf mich, weil sie natürlich denk, dass ich sie wieder von mir stoßen will, dabei will ich das doch gar nicht. Aber ihr jetzt zwischen Tür und Angel sagen, was ich für sie empfand konnte ich auch nicht. Ich musste in Ruhe mit ihr reden. Schnell zog ich mir ein Shirt über und ging aus meinem Zimmer. Im Aufenthaltsraum war noch meine Mütze und auch mein Schwert. Mein Blick rutschte zu der Wand, an der Mei und ich gestern noch gestanden hatten. Natürlich waren wir wieder küssend in mein Zimmer geschlichen. Die Unterlagen hatte ich total vergessen, allerdings lagen sie jetzt wieder geordnet auf dem Tisch. Bepo kam auf mich zu und musterte mich. „Alles okay, Boss?“, fragte er mich. Ich blinzelte und sah von dem Tisch zu ihm. „Du hast monstermäßige Augenringe, hast du wieder bis in die Nacht gearbeitet?“ „Ja … ich … ich weiß noch nicht mal, wie ich ins Bett gekommen bin“, log ich. „Ich hab die Unterlagen auf dem Boden gefunden, deswegen hab ich mir was Sorgen gemacht.“ „Mehr geht’s gut, Bepo. Ich bin ja unbeschadet ins Bett gekommen.“ Er nickte und zusammen gingen wir auf Deck. Luffy stand wild winkend auf der Reling der Sunny und grinste mich an. „Lange nicht gesehen“, grinste er. „Alles okay bei euch?“, fragte ich und sah hinter ihn, wo die anderen standen. „Klar, aber du siehst wirklich müde aus.“ Ich fuhr mir durchs Gesicht. „Hab die letzten Tage nicht so viel geschlafen“, meinte ich nur. Hinter mir trat Mei aus der Türe und stellte sich neben mich. „Meine verlorene Schwester“, lachte Luffy. Mei lächelte nur. Im nächsten Moment holte Luffy mit seinen Armen aus und ließ sie dann auf uns zu fliegen. Er packte Mei und mich und zog uns dann rüber auf die Sunny. Ich war nicht überrascht, dass er das tat. Irgendwie fand es lustig Leute so zu transportieren. „Ich hasse es, wenn du das tust“, meinte Mei und sah ihren Bruder böse an. „Ich finde es auch schrecklich“, stimmte Zorro zu. Mugiwara-ya lachte nur. „Kid ist schon auf dem Weg, er braucht nur was länger“, informierte er uns. Mei ging an ihm vorbei und verschwand dann im Schiff. Luffy schlang dann plötzlich seinen Arm um meinen Hals und zog mich zu sich. „Was hast du meiner kleinen Schwester angetan, Traffy?“ Ich sah ihn verwirrt an. „Was ich ihr angetan habe?“, fragte ich. „Ich hab gar nichts gemacht.“ Er ließ mich wieder los und nickte. „Wahrscheinlich hat sie nur nicht gut geschlafen“, vermutete er und sah mich an. Sein Grinsen wurde wieder größer. „Weißt du, sie ist nämlich verlobt.“ Ich stockte und sah ihn mit großen Augen an. Bitte, was hatte er gesagt? Ich hatte mich doch jetzt verhört oder? „Verlobt?“, fragte ich wie so ein blöder. Aber sie hatte doch gar keinen Ring getragen … ich … sie hatte … was?! „Ja“, freute Luffy sich. „Sie ist mit Sabo verlobt.“ Sabo? Dragons taktischer Direktor? Sein erster Offizier? Ich war verwirrt. Sie war verlobt und schlief mit mir? Jetzt musste ich erst Recht mit ihr reden. Ich wollte ihr gerade hinterher, als Luffy mich packte und mit in den Aufenthaltsraum zog. Bepo und die anderen hatten schon eine Planke von der Death zur Sunny gebaut und kamen uns nach. Mugiwara-ya fing schon einmal an, mit mir über unser Vorhaben zu reden. Ich konnte mich zwar kaum konzentrieren, aber ich versuchte es. Mir schwirrten einfach zu viele Fragen durch meinen Kopf. Ich konnte einfach nicht verstehen, das sie verlobt war. Sie war verlobt und schlief mit mir. Verlobte man sich nicht, wenn man den anderen auch liebte? Ich konnte einfach nicht glauben, dass sie ihren Verlobten so hintergehen würde. So war sie nicht, das konnte ich mir gar nicht vorstellen. Irgendwann kam sie dann auch dazu, aber Luffy redete einfach weiter, achtete gar nicht auf seine Schwester. Den ganzen Tag hatte ich keine Zeit mit Mei alleine zu reden. Es bot sich einfach keine Gelegenheit. Auch beim Essen redete Luffy mich voll und gab mir keine Chance mit Mei zu reden. Irgendwann konnte ich mich dann los reißen, mit der Ausrede, ich wäre müde. Im vorbeigehen, steckte ich Mei einen Zettel zu. Ich musste es ihr überlassen, ob sie mit mir reden wollte oder nicht. Mit den anderen im Schlepptau ging ich auf die Death zurück und ging in mein Zimmer. Für heute hatte ich genug über unser Vorhaben geredet. Mich jetzt noch an die Infos zu setzten, würde mich eh nur kirre machen. Also zog ich mich aus und trat unter die Dusche. So wie Mei heute morgen reagiert hatte, war ich mir noch nicht einmal sicher, ob sie wirklich kommen würde. Ich hoffte es zwar, aber sicher konnte ich mir nicht sein. Als ich dann geduscht hatte, schlang ich mir ein Handtuch um die Hüfte und rubbelte meine Haare trocken. Dabei ging ich aus dem Bad und genau in dem Moment ging die Türe auf und Mei kam herein. Sie blieb mitten im Türrahmen stehen und sah mich von oben bis unten an. „Du … du wolltest reden“, meinte sie dann und wandte ihren Blick ab. „Ja … ich … ich zieh mir gerade was an.“ Das war dann vielleicht einfacher für uns beide. Schnell zog ich mir eine Hose und ein Shirt an. Mei hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und es vermieden auch nur in meine Richtung zu sehen. Verdammt. Diese Situation war echt nicht gut. Als ich fertig war, setzte ich mich auf mein Bett und sah sie an. Wie fing ich das jetzt an? Sollte ich sie auf Sabo ansprechen? Oder sollte ich warten, bis sie selber davon anfing? Oh Gott. Ich musste etwas sagen, ich meine, ich hatte sie ja auch her bestellt. „Wir müssen unbedingt über das reden, was hier zwischen uns läuft“, fing ich an und brachte sie so dazu, mich anzusehen. „Wir müssen wirklich nicht darüber reden, Law. Wir haben doch schon gesagt, dass es Spaß ist. Wir zwei brauchen einen Ausgleich zu dem ganzen Mist, den wir hier gerade anzetteln.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich wollte dich auf Dressrosa nicht verlieren, Mei. Ich wollte nicht, dass dir etwas passiert, nicht nur, weil du Mugiwara-yas Schwester bist, sondern weil ich dich echt gern habe und als Doflamingo dich mitgenommen hat, war ich auf 180. Ich wollte dich und Mugiwara-ya in Sicherheit wissen, dich mehr wie ihn“, fing ich an. Ich musste jetzt alles raus lassen, ich musste ihr die Wahrheit sagen. „Es war mir egal, was er mit mir tun würde, solange du in Sicherheit bist, Mei. Ich glaube, jetzt verstehe ich auch Corazons Gedanken und Gefühle, als er mich vor Doflamingo gerettet hat. Mir war es egal, ich hatte irgendwie damit abgeschlossen, solange ich wusste, du bist in Sicherheit.“ Sie sah mich mit großen Augen an. „Ich konnte nicht zulassen, dass er dich tötet“, flüsterte sie und schüttelte den Kopf. „Du musstest ihn besiegen, damit du endlich wieder leben konntest, deswegen konnte ich einfach nicht zulassen, dass er dich doch noch bekommt.“ Also wollten wir uns gegenseitig retten, welch Ironie. „Die Nächte mit dir waren wunderbar und ich bin süchtig danach, Mei. Ich kann nicht anders als an dich zu denken.“ Wir sahen uns in die Augen. „Aber ich verstehe es nicht.“ Ich wollte es ihr sagen, ja, aber das mit der Verlobung ging mir nicht mehr aus dem Kopf. „Warum schläfst du mit mir, obwohl du verlobt bist?“ Ihre Augen wurden immer größer. „Was?“, hauchte sie. „Ich meine, ich freue mich für dich, aber ich verstehe es nicht. Bist du nicht glücklich mit Sabo?“ Sie sprang von ihrem Stuhl auf. „Woher weißt du das? Wer hat dir gesagt, ich sei mit Sabo verlobt?“ Ich stand auch auf und ging einen Schritt auf sie zu. Sie sah sauer aus. „Mugiwara-ya meinte ...“ Sie fluchte und schüttelte den Kopf. „Das darf nicht wahr sein“, regte sie sich auf. „Hör zu, ich weiß nicht, warum du das geheim gehalten hast und es ist mir auch egal. Wir müssen da nicht weiter drüber reden.“ Mein Herz schmerzte, sie hatte es nicht abgestritten … also stimmte es. Sie sah mich an und schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin ...“, fing sie an, aber da gab es einen lauten Knall. Das Schiff wackelte und als nächstes schoss eine Kanonenkugel an mir vorbei. Wasser strömte ins Zimmer. Innerhalb von ein paar Sekunden war alles Unterwasser. Ich hatte zwar versucht nach Mei zu greifen, aber sobald das Wasser mich berührt hatte, wurde ich schwach und konnte mich nicht mehr bewegen. Wir wurden aus dem Schiff gesogen und trieben im Wasser. Mit letzter Kraft versuchte ich nach Mei zu greifen, aber dann ging mir die Luft aus und ich verlor das Bewusstsein.       „Traffy! Traffy komm schon!“, schrie jemand. „Law!“ Mein Oberkörper riss nach oben und ich spuckte Wasser. Ich rang nach Atem und musste husten. Um mich herum standen etliche Menschen, die ich auch kannte, aber das war mir gerade sehr egal. Ich suchte nur nach einem Gesicht, nach hellblauen Augen. „Mei“, keuchte ich und bleib dann bei Luffys Gesicht hängen. Seine Miene wurde traurig und er schüttelte den Kopf. „Wo ist sie?“ „Boss, beruhig dich erst einmal“, meinte Bepo und gab mir ein Handtuch. Ich ignorierte ihn einfach und sah Luffy immer noch an. „Sie ist entführt worden. Drake hat sie“, meinte Mugiwara-ya und ließ sich auf seinen Hintern fallen. Was? Das machte keinen Sinn. Drake? Was wollte er mit ihr? Shachi half mir hoch und stützte mich erst einmal für einen Moment. „Unser Schiff ist kaputt, Boss“, informierte Penguin mich. Ich sah mich um, aber meine ganze Crew war auf der Sunny. „Ich kann es reparieren“, meinte Franky. „Allerdings brauche ich erst ein paar Materialien. Drake hat ein paar fette Löcher in euer Schiff geschossen.“ „Danke, Franky-ya“, bedankte ich mich, sah aber dann Luffy an. „Mei ist aber im Moment wichtiger.“ Er nickte. „Usopp, Zorro und Sanji sind mit dem Shark Submerge Drake hinterher, aber wir mussten euch erste einmal retten“, meinte Nami und stemmte die Arme in die Hüften. „Warum war Mei überhaupt bei dir auf dem Schiff?“ „Sie hatte was vergessen“, log ich und konnte wieder selber stehen. „Das ist jetzt egal, wir müssen sie retten“, sagte Luffy und ich nickte. Für etwas anderes hatte ich jetzt auch keinen Kopf. Warum? Warum nahm Drake sie mit und vor allem, wo brachte er sie hin? Als ich darüber nachdachte, bildeten sich Knoten in meinem Hirn. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wofür Drake Mei brauchte. Und vor allem, warum er sie mitnahm? Wir waren doch alle hier, er hätte sie gegen etwas einfordern können, was er haben wollte. Aber was, wenn es darum ging uns irgendwo hin zu locken? Ich wusste es nicht. Dafür kannte ich Drake zu wenig. Das einzige wichtige war jetzt, sie zurück zu holen. Das war das wichtigste überhaupt.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)