Bis, dass der Tod uns zusammen bringt. von TightsnoOuji ================================================================================ Kapitel 2: ----------- “Wenn es so still und sonnig ist wie jetzt, könnte man meinen, dass wir in Frieden leben.“, kam es von meiner Mutter, die es sich mit mir auf der Wiese am Stadtrand bequem gemacht hat und die vor uns liegende Stadt betrachtete. Ich schaute mir ebenfalls die Stadt an und genoss einfach den Moment, genoss die kühle Brise, die durch meine Haare glitten und die Wärme der Sonne auf meinem Gesicht. Ich wünschte dieser friedliche Moment könnte ewig halten, aber leider geht es nicht. Auch wenn wir vielleicht den Moment genießen, die Cyborgs bleiben immer im Hinterkopf. Und das wird leider auch so bleiben, wenn wir keinen Schritt weiterkommen. “Mutter, was heckst du aus?... Was machst du hinter dem Rücken aller?“, fragte ich sie endgültig, da meine Geduld viel zu überstrapaziert wurde. Was verheimlicht sie so sehr, dass das ein Skandal ist? Die einzige Erklärung wäre, dass eine Leiche in der Box ist, mit der sie Menschenversuche gestartet hat. Das wäre dann wirklich ein Skandal. “ Ich denke, das ist ziemlich kompliziert.'“, kam es verlegen von meiner Mutter und schaute nach unten zu ihren ausgestreckten Beinen. “Versuch' es trotzdem. So merkwürdig als die Idee die Stadt nochmal neu zu bauen, kann's ja nicht sein.“, kam es belustigt von mir. Ach komm', Mutter. Mach' es verdammt nochmal nicht so spannend! Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass sie mir den Kopf abreißt, weil ich mal wieder einer von ihren Ideen in Frage stelle. Aber ich sah nur, dass sie wieder in die Ferne schaute und nachdenken zu scheint. “Hahaha, die ist genauso merkwürdig. Wirklich..“, kam es lachend von ihr. Habe ich mir das bloß eingebildet oder war in dem Lachen ein Unterton zu hören. Mensch, Mutter ist ja in einer richtig düsteren Verfassung. Was ist nur los mit ihr?! “Mutter, jetzt sag' mir mal bitte, was los ist? Wieso bist du so mies drauf? Ja ok, du warst echt oft schlecht gelaunt, aber jetzt weiß ich wenigstens wieso, also erzähl‘ mir bitte alles!“, kam es verzweifelt von mir. Ich bin echt enttäuscht! Wieso weiht sie mich nicht ein, ich bin ihr Sohn verdammt! “Du weißt wieso?“, kam es von meiner Mutter verwundert und schaut mich erstaunt an. “Ja klar! Als ob ich deine traurigen Blicke nicht bemerkt hätte, die du dieser weißen Box zugeworfen hast. So, Schluss mit Plaudereien, du bist mir eine Erklärung schuldig.“, kam es von mir schnell. “Du bist genauso wie dein Vater.“. …. Es gab nicht viele Momente, wo mein Vater erwähnt wurde. Eigentlich gab es so gut wie gar keinen Moment, wo sie freiwillig das Thema aufgegriffen hat. Aber diese seltenen Momente geben mir immer den Rest. Ich habe meinen Vater noch nie kennengelernt. Er ist nach meiner Geburt gestorben. Wenn ich meine Mutter nach ihn gefragt habe, hat sie immer geblockt, wollte nichts Näheres über ihn sagen, sagte nur, dass er ein stolzer Krieger wäre, jedoch zu stolz. Ich hatte immer gedacht, dass er dann also ein arroganter Kerl war. Muss ja das sein, was sie andeuten möchte… Denk' ich. Gott, ich will wissen, wie er war. «Du bist genauso wie dein Vater.» Irgendwie fühle ich mich geehrt. Vergleicht zu werden mit einem ehrenvollen Krieger. Wenn meine Mutter wüsste, wie glücklich sie mich mit dem Satz gemacht hat. Als ich aber sah, das meine Mutter den Mund öffnete und es den Anschein machte, dass sie weiter reden möchte, riss ich mich zusammen und horchte auf. Bitte erzähl' mehr von meinem Vater! Bitte! “Dein Vater wollte ein Gespräch so kurz wie möglich halten, aber daraus die meisten Infos wie nötig rausziehen. Er wollte zu seinen Fragen nur, wirklich nur präzise Antworten. Und er mochte es überhaupt nicht, wenn man ihn angelogen hat.“, da stockte sie und schaute ins Leere. Anscheinend erinnert sie sich an ein paar Momente mit ihm zusammen zurück. Ich wünschte, ich könnte ihre Gedanken lesen. Wie sieht mein Vater denn aus? Bestimmt kräftig. Gutaussehend auf jeden Fall. Meine Mutter schaut leider echt oft aufs Aussehen. Typisch… Welche Haarfarbe hat er? Wie sieht sein Gesicht aus? Bestimmt ist er ein Kopf größer als ich. Mensch, ich würde alles dafür geben, um in ihre Erinnerungen zu schauen. “An dem Tag, wo die Cyborgs unsere Stadt angegriffen haben, warst du noch ein Baby, an dem Tag habe ich deinen Vater gezwungen mit mir in die Stadt zu gehen, um neue Klamotten zu kaufen. Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich aufgeregt habe, ihn jeden Tag mit seinem viel zu engem Kampfanzug zu sehen, denn er nicht mal einmal die Woche gewechselt hat. Ich hätte ihn in Ruhe lassen sollen und den scheiß Kampfanzug tragen lassen sollen. Dann hätte er vielleicht auch überlebt.“, schloss sie kurz die Augen, um danach wieder entschlossen die Augen zu öffnen. “Ich habe an dem Tag viele Fehler gemacht, Trunks.“, fing sie auf einmal an zu schluchzen und die Tränen flossen schon. “Der Erste war, dass ich nichts gegen Vegetas Tod unternommen habe und einfach nur zugeschaut habe-“. Vegeta?! So heißt also mein Vater! Der Name ist aber wirklich ungewöhnlich. “-und zweitens, dass ich ihn gezwungen habe mit uns beiden ins Einkaufszentrum zu gehen. Wieso habe ich ihn nicht einfach seine stinkenden Klamotten tragen lassen?“, fing sie an zu verzweifeln, riss ein Büschel Gras aus der Wiese und warf sie aus Wut zur Ferne oder eher gesagt, “versuchte“ sie es in die Ferne zu werfen, aber meine Mutter ist mit den Jahren einfach viel zu schwach geworden, als, dass sie den Büschel weiter als über ihre Füße werfen könnte. Arme Mutter! Sie verausgabt sich eindeutig. “Ja, aber so wie es sich anhört, hattest du mich auch noch dabei gehabt. Und außerdem… Du bist KEINE Kämpferin. Du konntest dich nicht wehren, was hättest du denn machen können? Denk' mal nach, dank dir lebe ich noch.“, versuchte ich sie umzustimmen. Aber warte, wie konnte sie denn den Kampf anschauen, ohne bemerkt zu werden? “Ich hatte in der Zeit etwas Neues entwickelt, nämlich einen Aurenmanipulator. Der schafft es, um das Individuum, welches sich im Kreis von zwei Metern aufhält eine Art Schild zu errichten, welches die Auren neutralisiert. Aber das Beste an der Erfindung ist, dass es die Fähigkeit besitzt, alle Individuen, die sich in dem Schutzschild befinden, unsichtbar zu machen.“, beantwortete meine Mutter die Frage, die ich laut ausgesprochen hatte. Hammer! Was sie alles kann! Die Erfindung könnte echt gegen die Cyborgs entgegenwirken. “Stimmt, vielleicht konnte ich mich nicht wehren, Trunks. Aber ich hatte auch noch in dem Moment Angst. Ich WOLLTE mich noch nicht einmal bewegen!“, wurde meine Mutter aus Verzweiflung lauter und ein paar Tränen lösten sich erneut von ihren Augen. “Ähh hallo, ja klar hattest du Angst, aber Mutter, du bist auch nur ein Mensch! Das, was du gemacht hast, war richtig. Auch wenn Vater nicht mehr lebt, du und ich tun es noch.“. Meine Mutter muss sich lösen von dem Thema! Ich kann verstehen, dass dieser Anblick von meinem toten Vater wahrscheinlich das Schlimmste ist, was sie jemals gesehen hat. Ich weiß, wie es ist, wenn man einen geliebten Menschen verliert.. Das war ja bei mir genauso als ich Son Gohan tot aufgefunden habe. “Aber ich werde das auf jeden Fall wieder gut machen. Ich habe zugelassen, dass du in so einer Welt lebst und das ohne deinen Vater-“. “Dafür aber mit einer Mutter-“. “- und deswegen werde ich alles daran setzen, dass Vegeta diesmal in der Lage sein wird, mit diesen Mistratten fertig zu werden!“, kam es sehr zornig von ihr und ballte die Hände zu kleinen Fäusten. Wie war das?! Hä? “Äh…. Mutter, du verwechselst die Gegenwart mit der Vergangenheit, denke ich. Vater lebt nicht mehr.“ Oder… Vielleicht meinte sie ja den Vegeta aus der Vergangenheit. Sie arbeitet ja auch noch an der Zeitmaschine. “Willst du etwa den Vegeta aus der Vergangenheit etwa mit Kampfmaterialien ausstatten oder wie jetzt? Und wieso gibst du die nicht diesen Son Goku? So wie ich es verstanden habe, war er doch eigentlich stärker oder nicht?“, fragte ich irritiert. Meine Mutter macht das viel zu kompliziert. “Nein, Trunks… Stopp. Du verwechselst da was. Lass' mich lieber zuende erklären.“, kam meine Mutter dazwischen und stoppte meinen Gedankenfluss. “Nach dem die Cyborgs am Tage des Angriffs von deinem Vater abließen und… das Kampffeld, sage ich mal so, verlassen haben…Da war ich alleine mit deinem Vater und dir. Es hat eine Weile gedauert bis ich mich von deinem Vater lösen konnte und über die Zukunft nachdenken konnte. Ich wusste, dass die Cyborgs büßen mussten, aber es war keiner mehr da, der sich gegen die beiden stellen könnte. Nimm' es mir nicht übel, aber du bist leider noch nicht stark genug, um gegen die Cyborgs zu kämpfen. Aber eine Sache wusste ich Trunks und, weil ich deinen Vater liebe, will ich seine Wünsche erfüllen, egal wie böse er vom Herzen war: Er will Rache. Er ist viel zu stolz, um so eine Niederlage zu akzeptieren... Tja… Stellt sich die Frage, ob ich es schaffe…“. Ich hörte schweigend ihrer Rede zu und versuchte so gut wie es ging, sie nicht dabei zu unterbrechen. Aber da ging meine Geduld einfach mit mir durch. “Mutter, Vater ist tot. Er kann keine Gelegenheit mehr bekommen. Du versuchst echt das Unmögliche. Ich verstehe ja, dass du Vater vermisst, aber das wird langsam zu verrückt.“ Ich denk' der ganze Druck, den jeder auf sie ausübt, macht sie verrückt. “So unmöglich ist das nicht mehr..“, stellte sie klar und erhob dabei die Stimme. Es soll nicht mehr unmöglich sein? Ich verstehe gerade gar nichts. Weiß ich überhaupt, was sie vorhat? “Mutter, sag' mir bitte… WAS. HAST. DU. VOR?“., fragte ich sie langsam und ruhig. Ich habe langsam Angst, dass sie an ihrer Trauer zerbricht. Wieso habe ich dieses Dilemma nicht vorher bemerkt, verdammt?! Ein Moment der Stille folgte, wo man eindeutig merkte, dass meine Mutter mit sich rang. “Ich werde Vegeta wiederbeleben.“, kam es viel zu leise. Habe ich das wirklich richtig verstanden? Vegeta wiederbeleben? “Vater wiederbeleben?“, fragte ich sie stirnrunzelnd, in der Hoffnung, dass ich das falsch verstanden habe. “Ja.“, kam es entschlossen von ihrer Seite. Nach einem langem Seufzer erzählte sie weiter. “Wenn man es als 'Wiederbelebung' bezeichnen kann… Ich habe in den letzten 16 Jahren Folgendes überlegt. Ich wusste, dass ich Vegeta nach seinem Tod nie wieder sehen werde und ich konnte mir auch vorstellen, dass hier die Hölle heiß sein wird ohne ihn. Das erste, an das ich gedacht habe, war Rache. Meine und seine Rache. Ich wusste aber ich bin zu schwach dafür. Und du wahrscheinlich auch… Ich will, dass die Cyborgs fühlen, wie es ist, das Opfer zu sein… Und ich weiß, Vegeta will dasselbe! Wenn er wieder am Leben wäre, würde er dank seiner Saiyajingene stärker werden, da er den Tod sozusagen entkommen ist und könnte somit die Cyborgs besiegen.“. “Und was hält dich dabei auf, ihn wiederzubeleben?“, fragte ich, obwohl ich mir die Antwort schon denken kann. “Die Umsetzung. Es ist machbar, Trunks. Meine Experimente haben mir die Bestätigung geliefert. Wenn ich so unsicher bin, würde ich doch nicht versuchen, seinen Körper so zu beschädigen und auszunutzen. Du musst dir das so vorstellen. Der lebendige Mensch besteht aus zwei Teilen: den physischen und den psychischen Teil. Der psychische Teil ist die Seele. Das Einzigartige an jedem Menschen, also die Persönlichkeit. Dieser wird umhüllt von dem physischen Teil, den Körper. Normalerweise ist es ja so, dass das Eine ohne den Anderen nicht sein kann. Aber aus neuster wissenschaftlicher Sicht ist das teilweise möglich. Die wichtigsten Komponente des physischen Teils des Individuums sind Herz und Gehirn. Wenn die beiden Komponente wieder aktiv sind, lebt die ganze Hülle. Und lebt die ganze Hülle, braucht der psychische Teil des Körpers nicht mehr zu ruhen und wacht auf. Du hast ja diese Box gesehen, die ganz Lange. Das ist eine speziell von mir hergestellte Kühlbox in Körpergröße. Sowas Ähnliches benutzen die Mitarbeiter im Leichenschauhaus. Sie bewahren die Leichen dort drin auf, um später die Autopsie durchzuführen. In meiner Box habe ich den Mechanismus gesetzt, dass der Körper mit derselben Flüssigkeit gekühlt und eingefroren wird, die Vegeta mal in der Vergangenheit bei einem anderen Planeten zur Heilung benutzt hat. Er hat auf Namek Son Goku ebenfalls damit wie aus heiterem Himmel geheilt. Der Körper wurde so gekühlt, dass sich an seinem Zustand rein gar nichts ändert. Der Rest vom Körper wurde schon durch die Heilkraft dieser Flüssigkeit vollständig geheilt, nichts ist mehr beschädigt, nur sein Herz ist unheilbar… Da wird er ein neues Herz brauchen. Und genau bei dem Punkt scheitere ich seit Jahren... Ja, dann gibt es noch eine andere Möglichkeit…. Dass ich dasselbe mache wie Dr. Gero. Aus dem Körper einen Cyborg mache… Den ultimativen Cyborg.“, erklärte meine Mutter, jedoch überhörte ich nicht den Unterton, den sie hatte als sie angefangen hatte über die Cyborg-Geschichte zu reden. “Was ist an Plan B so schlimm?“, fragte ich neugierig. “Woher weißt du, dass es Plan B ist?“, kam es schnell von ihr. “Du magst die Idee nicht… Und Dr. Hoff hat versucht dich davon zu überzeugen, aber mein Gefühl sagt, du willst Plan B nicht durchziehen. Also wieso?“, erklärte ich ihr. Mutter kann mich nicht verar***en! Ich merke schon, dass sie Plan B hasst. Aber wieso?. “Weil ein Cyborg den psychischen Teil des Körpers nicht übernehmen kann. Er bleibt charakter- und emotionslos. Ich will nicht nur Vegetas Stärke nutzen können, um uns in Sicherheit zu bringen. Ich will Vegeta zurück! Ich bin kein Urmensch wie Dr. Gero. Ich akzeptiere Vegeta als lebendes Wesen! Aber ich schaffe es einfach nicht herauszufinden, wie er seinen Charakter beibehält. Ich meine C17 und C18 haben ja auch sowas wie eine Persönlichkeit.“, beantwortete sie bedrückt meine Frage. Ich wollte schon etwas darauf erwidern, als mir schrecklicherweise klar wurde, dass ich nicht darauf geachtet habe, ob die zwei Cyborgs sich in der Nähe aufhalten, denn ich spürte auf einmal eine Aura, die sich hinter uns versteckt. Hinter dem zweiten Baum rechts. Als Mutter meinen erstarrten Blick Richtung Bäume sah, war sie schon in Alarmbereitschaft und wusste, dass ich die Cyborgs aufgespürt habe. Wir beide richteten uns auf und ich hörte mich schon rufen: “Wer ist da?! Komm' raus, ich weiß, dass du dich hinter dem Baum versteckst!“. Nach ein paar Sekunden des angespannten Schweigens, trat ein kleines Mädchen hervor, die uns extrem ängstlich anschaut. Meine Mutter und ich seufzten gleichzeitig erleichtert auf. Boah, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Ich dachte schon die Cyborgs hätten ihre Route geändert. “Wieso beobachtest du uns, Kleines? Wo ist deine Mutter?“, fragte meine Mutter sanft. Das kleine Mädchen schaute sie nur mit großen Augen an und fixierte Mutters Handtasche, die neben ihr auf der Wiese liegt. Will sie etwa ihre Tasche klauen? Aber so wie sie aussieht, denke ich, dass sie eher nach einem Tropfen Wasser sucht. Bei ihrer schmutzigen und zerschlissenen Kleidung kann man ja nichts anderes denken. “Kannst du sprechen?“, fragte ich, da ich mich wundere, dass sie Mutters Fragen nicht beantwortet. Nachdem sie weiterhin schwieg, wusste ich, dass sie stumm ist. Also versuchte ich einfach ihr Verhalten zu interpretieren. Also ein kleines Mädchen, allein ohne Mutter, Vater oder Geschwister taucht auf, versteckt sich hinter einem Baum und fixiert die Tasche meiner Mutter mit großen Augen. Hinzuzufügen wäre auch, dass sie so ausschaut als würde sie auf der Straße leben. Das arme Mädchen. Ich denke sie sucht nach etwas zu essen. Sie sieht einfach nicht so aus als ob sie Geld klauen würde. Ich kramte in meiner Jackentasche herum und fand einen Schokoriegel und hielt es dem kleinen Mädchen hin. “Suchst du so was?“, fragte ich sie freundlich und hielt ihr den Riegel hin. Da regte sie sich auf einmal und riss die Augen auf. Mit einer unbeholfenen Bewegung schritt sie zu mir und nahm sich den Riegel. Da blickte mich das schwarzhaarige Mädchen an und lächelte. Höchstwahrscheinlich als Danksagung. Anscheinend bemerkte meine Mutter, was das kleine Mädchen brauchte, nahm ihre Tasche in die Hand, suchte etwas und holte ein Trinkpäckchen raus. “Hmm… Was zu Essen hab' ich nicht gefunden, aber dafür was zu trinken. Das Teil war aber schon seit gestern in meiner Tasche also ist das bestimmt total aufgewärmt.-“, wollte meine Mutter noch weiterreden als das Mädchen, das Trinkpäckchen zu sich nahm und sie ebenfalls anlächelte. Ich konnte nicht anders als Mitleid zu haben. Sie sieht so jung und zerbrechlich aus… Sie ist bestimmt um die sieben Jahre jung! Das kleine Mädchen rannte anschließend zurück in den Wald, ohne sich wieder umzudrehen. “Hey, warte!“, rief meine Mutter dem Kind hinterher. “Wir hätten sie mit uns nehmen sollen, die Arme!“, erwiderte sie mitleidig. “Sie ist selbst weggerannt. Wir wissen ja nicht, ob ihre Eltern auf sie warten.“. “Das denke ich nicht. Eine Mutter würde niemals zulassen, dass ihr eigenes Kind um Brot betteln gehen muss.“, kam es entschlossen von ihr. Ich verstehe ja, aber wir können das kleine Mädchen nicht zu irgendwas zwingen! Sie ist von sich aus gegangen. Wir können nur hoffen, dass sie Freunde oder Verwandte um sich hat. Jedoch wurmte mich zurzeit eine Frage, die mir ziemlich schwer im Magen lag. “Mutter, in dieser weißen Kühlbox im Labor… Ist da Vater drin ?“, fragte ich sie vorsichtig. Meine Mutter schaute mich lange an und stellte danach eine Gegenfrage. “Was wäre, wenn ja?“. “Dann wäre ich froh… Ich möchte nämlich meinen Vater sehen und zwar nicht tot.“, sagte ich es ihr zuversichtlich. Ich kann sie ja nicht bei ihren Plänen im Stich lassen. Ich will ja schließlich auch meinen Vater kennenlernen. “Da bin ich aber froh. Ich weiß, wir schaffen es!“. “Und? Hast du ihn schon zum Cyborg umgebaut?“, fragte ich sie zögernd. “Nein..“, kam es von ihr traurig. Ich schaute sie lange an, da ich nicht wusste, was ich noch erwidern sollte. Arme Mutter! Sie vermisst Vater so sehr! “Aber du wirst es tun, da du noch kein Herz gefunden hast, um ihn auf natürlichem Wege wiederzubeleben, richtig? “. Das war eher eine Feststellung als eine Frage. “Mir bleibt ja nichts anderes übrig.“, kam es von ihr bekümmert. 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