Written in the Scars (of Our Hearts) von yezz ================================================================================ Kapitel 10: One Step Closer --------------------------- Renji stand in der betriebsamen Küche im Shōten und hatte das Gefühl, dass er ständig im Weg stand. Jedes Mal, wenn er sich an den Tisch gesetzt hatte, brauchte jemand etwas aus den Schränken hinter ihm. Er musste aus dem Weg gehen, nur um das Gleiche sofort wieder und wieder zu tun. Er war eigentlich in die Küche gekommen, um sich anzubieten, beim Schälen des Gemüses zu helfen oder Besteck zusammenzusuchen, aber jeder hatte bereits eine Aufgabe in dem Stück, das ihm wie eine gutgeplante Aufführung vorkam. Ururu legte die Teller auf den niedrigen Tisch und sah so elendig aus wie immer. Jinta holte Getränke für jeden, hielt kurz an, um Renji finster anzublicken, bevor er sie auf den jeweiligen Platz abstellte. Tessai summte fröhlich, während er etwas kochte, das hervorragend roch und Urahara schien an verschiedene Einmachgläser im Kühlschrank zu riechen, um eingelegtes Gemüse von Experimenten zu unterscheiden. Alles was Renji tun konnte, war weiterhin zu versuchen, niemandem im Weg zu stehen. Schlussendlich endete Renji dabei, aus Versehen mit dem Ellbogen an eines von Uraharas Gläsern stieß und etwas ausschüttete. Dieses Etwas verschwand sofort mit einem lauten Quiek der Freiheit unter den Dielenbrettern. Urahara dirigierte Renji zum Tisch, damit er sich setzte. Grantig murmelte er etwas von Jahren der Modifikattion, die verloren gegangen waren und zog zusammengerollte Papiere aus seiner Tasche und drückte sie Renji in die Hand. In Renjis neugierigen Blick sagte er: „Mehr Geisterbriefe.“ „Oh, dank. Hey, tut mir leid, wegen deinem, ähm, Dingsi…“ „Les einfach und halt absolut still“, mahnte Urahara. Dann nahm er ein Schmetterlingsfangnetz von dem Utensilienschrank, hockte sich auf den Boden und begann, ein Schlaflied zu singen. So faszinierend Uraharas Verhalten war, Renji lenkte seine Aufmerksamkeit zu den Papieren in seiner Hand. Er nutzte einen Finger, um das Siegel der Kuchiki zu brechen und öffnete den Brief. „Liebster Renji, ich hatte heute das ungewöhnlichste Abendessen mit den Kommandanten Ukitake und Kyōraku. Meine Tante hat sich endlich ein wenig in die Karten blicken lassen. Es scheint, als sei sie in den Besitz von einigen Seelenaufzeichnungen gekommen, von denen sie glaubt, dass es deine sind. Ich habe keine Ahnung, wie das möglich sein kann oder was es mit dem ‚Beweis‘ unserer Beziehung zu tun hat, aber sie grinst weiterhin darüber, wie eine Katze, die einen Kanarienvogel verschlungen hat. Wie du sehr gut weißt, ist meine Tante die ärgerlichste Person, mit der ich leider auch noch verwandt bin. Der 3. Offizier ist privat vor mir erschienen und wollte seine Position zurück.“ „Himmel, Kommandant. Ich hoffe, du hast sie dem Bastard nicht gegeben“, sagte Renji zu dem Brief. Da er nicht antwortete, las er weiter: „Ich habe ein extrem großmütiges Angebot für sein Schweigen gemacht, welches er abgelehnt hat. Es war eine schrecklich verwirrende Sache. Ich wünschte mir, du wärst an meiner Seite gewesen. Du bist viel besser darin, Personen wie ihn zu lesen.“ Renji grunzte. Er schätze den Sinn dahinter, doch fragte sich wegen dem Subtext. Personen wie er? Gierig? Stur? Denn Renji war verdammt sicher, dass Miisho innerhalb der Seireitei geboren war. Er hatte Renji das für gewöhnlich bei jeder Gelegenheit unter die Nase gerieben. Mit einem Achselzucken las er weiter. „Die Division hat einen Brief erhalten, der an dich adressiert war. Ich habe mir die Freiheit genommen, ihn zu öffnen. Ich bin froh, dass ich es tat, da er von der Zweiten bezüglich deines Bruders war. Ich habe ihn dir beigefügt.“ Renji blätterte durch die Seiten, bis er die Tulpe des Briefkopfes der 2. Division gefunden hatte. Er überflog den offiziellen Brief und sein Herz wurde immer schwerer. Scheiße, was hatte der dumme Junge getan, um in Einzelhaft gesteckt zu werden? Und dann der Preis, den sie für Seichis neue Bude haben wollte, war unerhört! Verdammt, dachten sie, dass Renji aus Ken bestand? Mit dem Betrag, den er wegen den Tattoos noch in den Miesen stand, Uraharas Gebühren und nun auch noch das, schrieb er verflucht rote Zahlen. Mit einem tiefen Seufzen kehrte er zu Byakuyas Neuigkeiten zurück. „Bitte mache dir darüber keine Sorgen. Es ist mir eine große Ehre, deine Familie in deiner Abwesenheit zu unterstützen. Wenn du zurückkehrst, können wir über eine Rückzahlung reden, wenn du darauf bestehst. Doch ich tue das für dich, nicht als Almosen, sondern als Ausdruck für meine Unterstützung und Liebe. Ich plane, deinen Bruder am Morgen zu besuchen, um sicher zu gehen, dass er gut behandelt wird. Sei beruhigt, ich werde ihn als einen meiner eigenen Familie ansehen.“ Renji hielt einen Moment inne und las die letzte Zeile ungefähr 6 Mal. Am Ende blickte er auf und sein Blick traf sich mit Tessais, der gerade das Essen zum Tisch brachte. „Als einen meiner Familie, sagte er“, wiederholte Renji benommen und deutete auf die Zeile in dem Brief. „Du glaubst nicht, dass er es wirklich so meint, oder? Es ist nur eine Redensart, richtig? Ich meine Seichi ist nur Abschaum aus Inuzuri, wie ich.“ Urahara stand von dort auf, wo er auf dem Boden hockte. Er hatte etwas Glänzendes, Schwarzes mit viel zu vielen Beinen gefangen. Urahara wiegte das Netz wie eine Kinderwiege und die darin gefangene Kreatur schien friedlich zu schnarchen. „Ich bezweifle, dass Byakuya Kuchiki jemals etwas sagt, was er nicht so meint.“ Renji schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht, Mann. Noch vor zwei Wochen war zwischen uns der Unterschied unseres Standes und nun redet er davon, dass er meinen Bruder wie einen von ihnen behandelt.“ Urahara setzte seinen Gefangenen behutsam zurück in den Plastikbehälter, der mit ‚Blob‘ oder vielleicht auch ‚Bob‘ beschriftete war, Renji konnte das nicht genau entziffern, bevor Urahara es zurück in den Kühlschrank stellte. „Du hast einen Bruder?“ „Ja“, sagte Renji. „Ich dachte, dass er wie der Rest tot sei, aber er hat es geschafft, ein Jahrhundert im Gefängnis zu überleben, nur um wieder geschnappt zu werden, der dumme Idiot.“ Tessais dicke Augenbrauen hoben sich über den quadratischen Rand seiner Brille. Es wurde im plötzlich klar, dass es vielleicht unüblich war, so locker über tote oder wiedergeborene Geschwister zu reden. Er spürte, wie die Schamesröte in sein Gesicht kroch, als ihm klar wurde, dass jeder im Shōten ihn mit großen, leicht erschrockenen Augen anschaute. „Ich meinte, ähm…“, murmelte Renji, während er sich versuchte, hinter den Papieren zu verstecken. „Ja, ich habe einen Bruder.“ „Was zum Teufel? Ist deine ganze Familie ein Haufen Verbrecher?“, wollte Jinta wissen, als er seinen Platz am Tisch einnahm. „Ich wusste, dass du zu viele Tattoos hast.“ „Wa…? Zu viele?“, stotterte Renji. War das eine Sache? „Wer tätowiert sein Gesicht?“, grummelte Jinta. „Und den Nacken. Das ist übel, Alter. Hast du die im Gefängnis bekommen?“ „Ah, nun aber! Wir versuchen keine Dinge voreilig zu beurteilen, die vielleicht magisch sein könnten“, sagte Urahara in leicht ermahnenden Ton zu Jinta, als er auch seinen Platz einnahm. Er begann etwas von der Rindfleisch-Kartoffel-Pfanne auf den Teller der Kinder zu geben. Urahara blickte zu Renji, bevor er eine Portion auf Tessais Teller gab. „Nebenbei bin ich mir sicher, dass wenn Vizekommandant Abarai oder seine Familie Straftaten verübt haben, es als Antwort für die Ungerechtigkeiten der Seireitei oder einem ähnlich gewichtigen Grund war.“ Renji versuchte herauszufinden, welche genauen situationsbezogenen Ethiken Urahara vertrat, doch gab auf. „Sicher, vermute ich. Seichi wurde bei einem Müllrennen geschnappt. Genau genommen wurde er angeklagt, außerhalb seines Distrikts gewesen zu sein, doch wir haben alle nur versucht, genug zu essen zu finden. Ich… nun ja, es ging immer nur um Essen und keins zu haben.“ Und idiotischen Verwandten, doch Renji behielt den Teil für sich. Tessai reichte ihm die Pfanne. Renji legte Byakuyas Brief unter seinen Teller und nahm sie. Der Geruch unglaublich appetitlich, dass Renji Probleme hatte, nicht alle Reste auf seinen Teller zur laden und die Pfanne mit einem Löffel auszukratzen. „Du solltest als nächstes eine Träne machen lassen“, sagte Jinta und deutete mit seinem Essstäbchen an die Stelle, piekste sich dabei allerdings beinahe ein Auge aus. „Es ist so eine Gefängnissache, habe ich gehört.“ „Ich war niemals im Gefängnis, du nervende kleine…“, begann Renji, doch der stille, bedrohliche Blick hinter Tessais Brillengläsern, ließ ihn matt enden: „Person.“ Ururu tätschelte Renjis Arm und blickte ihn verdrießlich und… mitleidig an? „Jedenfalls glaube ich, dass das eine amerikanische Gangster-Tradition ist, von denen keiner von uns etwas weiß, habe ich nicht recht, junger Mann?“, fragte Urahara mit bedeutungsvollem Blick zu Jinta. Der zuckte mit den Achseln und murmelte etwas von einer Fernsehsendung. Urahara schüttelte den Kopf und seufzte. „Du versuchst sie richtig zu erziehen…“ In einem kleinen Laden mit seelischen Schrecken, dachte Renji, doch sagte nichts. Nach dem Tessai Segensworte gesagt hatte, haute Renji rein. Er versuchte nicht, sein Essen hinunterzuschlingen, während das Gespräch zu Themen wie Jintas Baseball-Versessenheit, Ururus Gesundheit und Genesung und einer Oper, die Tessai gerne besuchen wollte, überging. Es wurde hitzig, als sie etwas diskutierten, was sie alle gelesen hatten. Sie schienen einen solchen Spaß zu haben, ihre Meinungen zu diskutieren, dass sich Renji fragte, was es brauchen würde, um in ihren kleinen Buchklub aufgenommen zu werden. Viel zu schnell war Renjis Teller leer und er starrte auf die Reste in der Pfanne. Er hatte sein eingelegtes Gemüse kaum angerührt, denn er hatte bemerkt, dass es aus einem Behälter kam, das mit ‚Alice‘ beschriftet und dann durchgestrichen worden war. Urahara hatte es gegessen, aber… nun ja ‚Alice‘. Ruhe in Frieden, kleines Radieschen-Mädchen. Da er fast komplett bei dem Gespräch außen vorgelassen wurde, zog Renji Byakuyas Brief unter dem Teller hervor und las den Rest: „Ich vermisse dich in solchen Zeiten am Meisten. Wenn der Tag sich dem Ende zuneigt und ich alleine bin, meine Gedanken durcheinander sind. Ich bin mir nicht sicher, dass ich realisiert hatte, wie sehr ich auf dich als mein Diskutant, mein Prüfstein, zählte. Ohne dich im Bett zu liegen ist eine Tortur. So sehr sogar, dass ich feststelle, wie sehr es mich sogar nach deinen lächerlichen Geräuschen verlangt, die du die ganze Nacht lang machst und die Weise, wie du meine Seite des Bettes in Beschlag nimmst. Doch ich lasse deinen Platz jede Nacht unberührt. Dort wird immer eine Renji-förmige Leere neben mir und in meinem Herzen sein, bis du zurückkehrst. Dein Byakuya“ Der letzte Brief war schon sexy-süß gewesen, doch dieser war unglaublich romantisch und ließ Renjis Herz in einer ganz neuen Weise schneller schlagen. Renji dachte, dass diese ganze Hofierungssache vielleicht ein wenig bei ihm funktionierte. Als Renji den Brief zurück unter den Teller steckte, bemerkte er, dass alle am Tisch ihn sentimental angrinsten. Als sie auffordernd nickten, realisierte er, dass sie nur seinen eigenen, dämlichen Gesichtsausdruck nachmachten. Er spürte, wie seine Ohren heiß wurden. „Gute Nachrichten von deinem Freund, huh?“, tatsächlich grinste Jinta, doch dann streckte er die Zunge heraus und machte eine angewidertes Knutschgesicht. Gerade, als er anfing, den Jungen zu mögen. „Ja, es war in Ordnung“, grummelte er. Als sie ihn weiterhin erwartend ansahen, blickte er sich in dem Raum um, auf der Suche nach einem neuen Thema. Seine Augen blieben auf den Resten hängen. Da sie bisher niemand angerührt hatte, bediente er sich. „Das war wirklich ein hervorragendes Essen. Kann ich beim Abwasch oder so helfen?“ „Nah, du bleibst hier einfach sitzen“, sagte Jinta und murmelte etwas über Schmarotzer. „Ururu wird uns Tee holen“, sagte Urahara. „Da ist etwas, worüber ich mit dir reden möchte…“ Der Themenwechsel war angenehm. „Oh?“ „Herr Sado benötigt Training.“ „Was? Was hat das mit mir zu tun?“, Renji hatte das schlechte Gefühl, eine Diskussion mit Urahara anzufangen, die er nicht gewinnen konnte. Soi Fon schien nicht erfreut darüber, als erstes an diesem Morgen Byakuya in ihrem Büro anzutreffen. Trotz der übertrieben freudigen Begrüßung, die ihm ihr Vizekommandant Ōmaeda hatte angedeien lassen. Doch er wusste, dass sie es schätzen würde, wenn er die Höflichkeiten überspringen und direkt zum Punkt kommen würde. Er hielt sich noch nicht einmal damit auf, sich zu setzen, sondern verkündete einfach: "Ich bin hier, um Abarai zu sehen. Ich würde mich gerne selbst von der neuen Unterbringung überzeugen." Sie kniff ihr schmales Gesicht zusammen. "Warum?" "Er ist der Bruder meines Vizekommandanten und ich bezahle für seine Verpflegung und Unterbringung. Wenn er bessere Bedingungen haben kann, würde ich gerne zusehen, dass sie sofort eingeleitet werden.“ Sie studierte ihn für eine lange Zeit mit dieser schlauen, abschätzenden Art, die sie ihr Eigenen nannte. „Es ist nicht meine Angelegenheit, was aus ihm wird“, sagte sie entlassend. „Du kannst es dem Zivilistenaufseher vortragen. Ōmaeda wird dich hinbringen." Der Zivilistenaufseher lächelte und verbeugte sich grazil, als er Byakuya begrüßte. Er hatte ein warmes, jugendliches Gesicht und kurz geschnittene blonde Haare. Er trug die Standarduniform nur mit geringen Zugaben, da er ein grünes Armband trug, das seine spezielle Position als Wache anzuzeigen schien. Sein Zanpakutō war auch auffällig, da es ein fast neonblaues Griffband hatte. Die Hülle war in der gleichen Farbe. Er stellte sich selbst als Aikira Aomori vor, eine fröhliche Alliteration, die aus irgendwelchen Gründen Byakuya sofort nervte. Dennoch versuchte er den Eindruck zur Seite zu schieben und sich auf die Angelegenheit zu konzentrieren, weswegen er da war. Sobald sie hineingeführt wurden, alle Vorstellungen erledigt waren und Ōmaeda gegangen war, sagte Aomori: „Kommandant Kuchiki, das ist eine ziemliche Ehre! Ich gehe davon aus, dass sie und ihre Familie sich von den kürzlichen Unannehmlichkeiten erholt haben?“ Oh man. Er musste sich erst mit Small Talk beschäftigen. Byakuya atmete tief durch, währen er sich im Seiza gegenüber von Aomoris Schreibtisch, in dessen kärglichem Büro, niederließ. „Ja, vielen Dank. Meine Schwester fühlt sich gut genug, dass sie bereits wieder auf einer Mission in der Welt der Lebenden ist. Ebenso hat mir Kommandantin Unohana versichert, dass Ichimarus Gift meinen Körper vor einer Weile vollständig verlassen hat.“ „Exzellent. Also, womit kann ich ihnen weiterhelfen, Kommandant?“, fragte er mit unaufhörlicher guter Laune. Es war ein seltsames Verhalten für einen Mann, der ein Gefängnis befehligte. Byakuya dachte, dass ein Wächter mürrisch oder zumindest geradlinig wie Soi Fon sein sollte. Doch sie schien es vorzuziehen, sich selbst mit beherzten, glücklichen Leuten zu umgeben. „Seichi Abarai“, erklärte Byakuya. „Ich habe die finanzielle Verantwortung für ihn übernommen, während sein Bruder, mein Vizekommandant, abwesend ist. Wenn es praktikabel ist, würde ich bevorzugen, dass seine Unterbringung den Status eines Angehörigen eines hochrangigen Offizier der 6. Division reflektiert. Ebenso würde ich gerne, aufgrund des kürzlichen Ärgers, sehen, wie es ihm geht.“ Aomori nickte weiter, doch sein Lächeln schwankte. „Oh nun ja, sie fragen nach ganz schön viel, oder nicht?“ Byakuya hatte keine Antwort darauf, außer dem anderen zu widersprechen. Es schien überhaupt nicht nach zu viel. Tatsächlich stand Byakuya auf. „Ich habe jetzt Zeit. Du kannst mich zu Abarai führen. Wir können eine Aufwertung seiner Situation auf den Weg besprechen.“ Aomori saß weiterhin, bewegte sich für einige Sekunden nicht, doch dann schien er eine Art inne Entscheidung getroffen zu haben. Mit einem Nicken stand er auf. „In Ordnung. Es ist vielleicht einfacher, die Dinge zu erklären, wenn sie ihn sehen.“ „Erklären? Was gibt es da zu erklären?“, fragte Byakuya, als Aomori die Tür für sie aufschob und 2 Wachen am Ende des Flures deutete, ihnen zu folgen. „Wir mussten ihn ins Madennest verlegen.“ Byakuya versuchte, nicht so viel von dem Schock in seiner Stimme hören zu lassen, den er verspürte. „Ich dachte, dass Madennest wäre nur für diejenige mit Reiatsu auf dem Niveau eines Shinigami.“ Sie gingen tiefer in die Division hinein. Große Vorhallen schrumpften zu breiten Fluren, Flure zu Gänge. Jeder wurde kleiner und enger, mit jeder Abzweigung, wie eine Art visuelles Labyrinth. Aomori gluckste, blickte über die Schulter, während er sie führte, und erklärte: „Abarai hatte einen, lassen sie uns sagen, explosiven Kraftanstieg letzte Woche. Er hat seine unterdrückenden Fesseln zerstört und versehentlich ein Loch in die Baracke geschossen.“ „Versehentliches Kidō? In Ordnung, das klingt nach einem Abarai“, bemerkte Byakuya trocken. „Aber wie ist das passiert? Wie konnte jemand aus Inuzuri, der fast sein ganzes Leben hinter Gittern verbracht hatte, Hadō 31 oder eine andere Formel lernen?“ „Kidō-Formeln sind luktrative Handelware da drinnen. Es ist eine perfekte Gefängniswährung, denn es ist nicht materiell und für uns greifbar.“ Die Gänge waren nun nicht mehr als ein dunkler Durchgang. Leute, die ihnen entgegen kamen, mussten sich gegen die Wand drücken, um Byakuya vorbei zu lassen. „Aber warum überhaupt handeln?“, fragte Byakuya. „Kidō ist eine Währung ohne Wert, wenn es jemanden an Reiatsu mangelt, um sie auszuführen.“ „Ja, das glauben sie“, stimmte Aomori zu, führte sie eine Treppe hinunter in einen noch engeren, klaustrophobischen Durchgang. Nun waren selbst die Wachen hinter Byakuya gezwungen, hintereinander zu gehen. Der Ort begann nach feuchtem Untergrund zu riechen und die blanken Glühbirnen flackerten in den Halterungen über ihren Köpfen. „Und doch gibt es einige Gruppen, die lächerlich große Mengen an anderen Dingen aufgeben, um gewisse Handzeichen und Gestiken zu kennen. Das Einzige, was ich mir da vorstellen kann ist, dass das Wissen darüber dem Besitzer ein Gefühl von Macht gibt.“ „Aber eine Macht, mit der sie nicht umgehen können“, bemerkte Byakuya. „… Außer, wenn sie es plötzlich können. Ist es typisch für einen Insassen, plötzlich einen – wie hast du es genannt? – Anstieg zu haben?“ „Mehr als ich gerne zugeben möchte“, sagte Aomori und hielt vor einer verriegelten Tür an. Er machte eine Reihe von pochen, klopfen und tippen, was eine Art Passwort zu bilden schien. „Wir müssen genug Transfers in das Nest machen, dass ich meinen eigenen speziellen Block für Zivilisten habe. Abarai wurde in Einzelhaft gesteckt. Ich wollte wegen seinem Nachnamen nicht riskieren, ihn zur normalen Bevölkerung zu stecken.“ „Wegen Renjis Ruf? Wird er von den Kriminellen gefürchtet?“, fragte Byakuya. „Einige“, bestätigte Aomori. „Doch mehr dieser Leute denken vielleicht, dass er eine gute Geisel abgeben könnte.“ „Ah, ja. Natürlich.“ Jemand trat von der anderen Seite an die vergitterte Tür. Byakuya konnte nur einen langen Schatten ausmachen, als er näher kam. Irgendwann konnte Byakuya eine Frau erkennen, die eine Laterne trug. Sie hatte das Auftreten, das Byakuya von jemanden erwartete, der ein Gefängnis befehligte: Ihr dünner Mund war eine grimmige Linie und ihre Augenbrauen waren zu einem ständigen Stirnrunzeln zusammengezogen. Ihre Haare waren stahlgrau und kurz geschnitten. Trotz der Tatsache, dass sie dünn und drahtig war, ging sie mit Selbstvertrauen und Autorität. Sie blickte zwischen den Stäben hindurch, ihre schwarzen Augen blickten sie abschätzend an, wachsam und scharf, wie der Blick einer Krähe. „Nun, nun... Kommandant Kuchiki“, sagte sie mit einem verrückten Interesse. „Ich habe niemals geglaubt, jemanden wie sie an meiner Tür zu sehen.“ Doch dann bemerkte sie Senbonzakura und schien... enttäuscht. „Leider nur zu Besuch! Ich sollte dennoch den Moment genießen. Ah, nunja, alles gut.“ Sie tippte mit dem Finger gegen ihre Lippe. „Aber, hmmmm... Lasst mich raten, sie müssen am Abarai interessiert sein.“ „Das bin ich“, informierte sie Byakuya. Die Tür öffnete sich. Byakuya hatte fast erwartet, die Scharniere knarzen zu hören, wie etwas auf alten Tagen, doch es zischte stattdessen mechanisch und verschwand in einem versteckten Spalt in der Wand. Sie schnalzte mit der Zunge und machte Griffbewegungen mit ihren Händen in Richtung von Senbonzakura, als wolle sie das Zanpakutō von Byakuya nehmen, doch wagte es nicht. "Diese Seelen sind normalerweise nicht erlaubt", erinnerte sie ihn, während sie ein wenig zu nah stand und zu besitzergreifend auf Senbonzakura schaute, als es Byakuya lieb war. Er blieb standhaft, als sie um ihn herum zu schnüffeln schien. Gerade als er das Gefühl hatte, vielleicht einen Schritt zurückzumachen, um seine Würde zu sichern, zuckte sie mit den Achseln und gestikulierte ihnen, ihr zu folgen. „Aber wir gehen durch den geheimen Tunnel und werden der normalen Bevölkerung nicht nahe kommen. Ich vermute, es kann eine Ausnahme gemacht werden. Auch, wenn sie es kurz halten müssen. Nach einer Weile können meine armen Lieblinge beginnen, ein nahes Zanpakutō zu riechen und es verlangt ihnen danach wie das Fleisch an einem Knochen." Byakuya nickte. „Sie haben meine Zustimmung. Dieser Besuch wird so kurz wie möglich sein.“ „Ooooh“, sie drehte sich, um Byakuya anzulächeln, während sie den Weg zeigte. „Ein schlauer Mann fühlt sich unwohl hier.“ Byakuya überlegte, es abzustreiten, doch es war wahr. In der Sekunde, in dem er richtig über die Türschwelle des Madennest gegangen war, wurde Byakuyas spiritueller Druck von dem Sekkiseki gedrosselt. Ein nervendes Gefühl, nicht unähnlich dem Gefühl, wenn man Druck im Ohr hatte. Nur für den ganzen Körper. Noch verwirrender war, dass sich Senbonzakura plötzlich näher an ihn anzuschmiegen schien und sanfte, tröstliche Lieder aus seiner Kindheit sang. Die Wächterin des Madennests beobachtete Byakuya mit breiter werdendem Grinsen und einem wissenden Nicken. „Auch weise, an seinem Meister zu hängen“, sagte sie, als würde sie direkt zu Senbonzakura sprechen. „Sollte er unter den normalen Umständen hierher kommen, hättest du dein eigenes, spezielles Gefängnis.“ „Zanpakutō werden nicht zerstört?“, die neugierige Frage rutschte Byakuya hinaus. Sie zischte ihn an. „Kommandant! Was denken sie, was wir sind? Wie bewachen die Monster, doch sind selbst keine! Nebenbei haben wir gar nicht die Macht, so etwas zu tun, selbst wenn wir es wollten. Und wir wollen das nicht, oder? Das ist eine vollkommen andere Hölle, in der man festsitzt und nur halb vollständig ist... Ich bin mir nicht sicher, ob eine Seele das wirklich überleben kann, sie?“ Byakuya erinnerte sich an den furchterregenden Moment der Stille, als Ichigo Kurosaki Senbonzakura zerschlagen hatte. Wie von selbst legte sich seine Hand auf die Hülle und drückte sie beschützend. „Nein“, stimmte er zu. „Niemand könnte das.“ Die Mauern um sie herum verloren ihre Definition und schienen sogar höhlenartig. Byakuya musste sich unter überhängende Felsformationen hindurch ducken und sich durch Verengungen quetschen. Da war ein widerhallendes, tropfendes Geräusch in der Ferne und die Wände waren mit Feuchtigkeit überzogen. Am Ende kamen sie zu einer Leiter. Die Frau huschte hinauf und öffnete eine clever versteckte Bodenlucke über ihren Köpfen. Sie kletterten hinauf und in einen Vorratsraum, mit Kisten und Boxen an der Wand aufgetürmt, hinein. Die Wächterin des Madennests führte sie weiter, durch einen mehr industrialisierten Raum. Nun musste Byakuya auf Abwasserrohre und andere Hindernisse an der Decke achten. Wenn überhaupt, war das beengte Gefühl noch schlimmer. Auch jedes Geräusch schien unnatürlich laut widerzuhallen. Endlich mündete der Korridor in einen dunklen Flur, mit angrenzenden Zellen. Alle leer, bis auf die am hintersten Ende, wo Byakuya zwei blasse, dreckige Hände sehen konnte, wie sie die Gitterstäbe umklammerten. „Was geht da vor sich?“, verlangte eine Stimme zu wissen. Beim donnernden Geräusch so vieler Füße, verschwanden die Hände plötzlich und Byakuya konnte ein angsterfülltes Wispern hören. „Scheiße, die Exekution.“ Als sie vor der Zelle standen, hatte sich Seichi in eine Ecke gedrückt, ramponierte und zerschundene Fäuste waren geballt, als hätte er vor, trotz seiner kauernden Position, sie zu bekämpfen. Als sein nervöser, bebender Blick auf den weißen Haori und Senbonzakura fiel, ließ er seine Hände geschlagen fallen. „Ok“, sagte er. „Mach es zumindest schnell und sauber.“ Irgendwann hatte Seichi Renjis Bandana verloren, daher war das 'Hund'-Tattoo in der Mitte seiner Stirn sichtbar. Sein dreckiger, blonder Mop an Zöpfen und Rasta standen in jede Richtung ab. Byakuya fragte sich, ob stachelige, dicke, unkontrollierbare Haare eine Art von Eigenschaft für männliche Abarai war. Vielleicht war es so und vielleicht kam mit dazu dieser wilde, mörderische Blick, den Byakuya in Renjis Augen viel zu oft gesehen hatte. Doch im Gegensatz zu seinem Bruder war Seichi eine kleine, elendige Person, grätig und hager. „Ich bin nicht hier, um dich zu töten, Seichi Abarai“, sagte Byakuya. „Ich komme im Namen deines Bruders, um sicher zu stellen, dass es dir gut geht.“ „Was?“, Seichi blickte auf die Gruppe – 2 Wachen, ein Zivilistenaufseher, die Wache des Madennests und Byakuya – völlig ungläubig an. „Verarschst du mich? Du bist gekommen, um zu sehen, ob ich ok bin? Ich bin nicht ok. Sieht das für ein anständiges Leben für dich aus?“ Byakuya musste zugeben, dass es das nicht tat. Es schien noch nicht einmal eine Toilette zu geben, nur den Abfluss in der anderen Ecke der Zelle, gegenüber der Stelle, in der sich Seichi zurückgezogen hatte. Er hatte schon nur etwas mehr als Lumpen getragen, als sie ihn geschnappt hatten und nun war der Stoff fleckig mit aller Art von Schmutz. Barfuß und ungewaschen ähnelte er sehr dem Tier, zu welchem sein Tattoo ihn deklarierte. Byakuya drehte sich zu Aomori und sagte: „Er braucht ein Bad. Du wirst das arrangieren. Und wofür gebe ich mein Geld, wenn nicht für neue Kleidung? Könnte ihm außerdem noch ein irgendein Bett erlaubt werden? Gebt es keine humanere Unterbringung?“ „Dein Geld?“, fragte Seichi und kam leicht aus seiner Ecke. Byakuya öffnete sein Mund, um zu erklären, als die Wächterin gurrte: „Sie möchten, dass ihr kleines Hündchen wie ein Prinz behandelt wird?“ Selbst wenn es wirklich nicht an ihn gerichtet war, spürte Byakuya, wie er sich bei dem Hundekommentar anspannte. „Und warum nicht? Wo würden sie mich unterbringen, wenn ich ein solches Schicksal erleiden würde?“ Sie kicherte. „Sie, mein lieber Kommandant, würden Seppuku begehen, sehr ehrbar, ohne Zweifel. Doch da sie fragen, ich würde es lieben, sie zur normalen Bevölkerung zu werfen. Es wäre ein Spaß, meine Lieblinge würden nur zu gerne die Hände an jemanden wie sie legen. Aber leider! Ich vermute, sie würden den Turmraum bekommen, denn wir offensichtlich für jemanden ganz speziellen frei halten.“ „Hervorragend“, sagte Byakuya und betrachtete die Angelegenheit als erledigt. „Du kannst Abarai dorthin bringen, sobald er gebadet ist.“ Auch wenn er aufkommenden Protest hörte, drehte sich Byakuya weg. Aus seinem Augenwinkel sah er jedoch, wie Seichi seine Hand hob, als wolle er eine Frage stellen. „Uh, hallo?“, fragte Seichi. „Wer bist du überhaupt? Und warum schacherst du über mich, als wäre ich plötzlich dein Eigentum?“ Byakuya wirbelte herum und sagte: „Du weißt ganz genau, wer ich bin. Ich bin Byakuya Kuchiki, Kommandant der 6. Division und, wie ich dir bereits gesagt habe, ich bin hier als Repräsentant der Interessen deines Bruders.“ „Ich dachte, dass Renji mir sagte, dass ich mich selbst ficken könnte, wenn ich seine Leute umgebracht habe. Sind das nicht auch deine Leute?“ Byakuya kräuselte die Lippen und betrachtete Seichi für eine lange Zeit. Offensichtlich versuchte er absichtlich, ihn zu provozieren. Warum diese Streitlust? Wollte er keine Hilfe? Wie auch immer, Byakuya war nicht daran interessiert, Spielchen zu spielen. „Ist das ein Geständnis?“ „Nein“, sagte Seichi fest. Gleichzeitig tippte er mit 2 Fingern gegen die linke Seite seines Kiefers, als würde er nachdenken, dann ging er zum einem Kratzen am Kinn über. Könnten das Handzeichen sein? Hoffte Seichi, dass Byakuya das geheime Zeichen verstand? Und, wenn es das war, was könnte es vielleicht heißen? Vielleicht musste er einfach fragen. Byakuya lenkte seine Aufmerksamkeit auf seine Begleiter. „Wäre es möglich, einen Augenblick der Privatsphäre für Abarai und mich zu gewähren?“ „Nein“, kam es von Aomori, während die Wächterin „Ok“, sagte. Die Beiden schauten sich für eine Sekunde an. Doch Aomori nickte der Wächterin zu und sie sagte: „Du kannst 10 Minuten haben. Wir gehen nur bis an das andere Ende des Korridors.“ „Akzeptabel“, nickte Byakuya. Dann gingen sie weg. Die Wächterin des Madennests blickte weiter zu Byakuya über ihre Schulter und murmelte etwas über Privilegien der Adligen. Während er einen weiteren Schritt aus seiner Ecke kam, beobachtete Seichi die Shinigami, die sich zurückzogen. Dann drehte er sich, um Byakuya misstrauisch zu beäugen. Er positionierte sich so, dass sein Rücken den Wächtern zugewandt war und machte weiter schnelle Bewegungen mit seiner Hand. Byakuya beobachtete sie behutsam, doch ihre Bedeutung waren weit entfernt von offensichtlich. Byakuya schüttelte den Kopf, hoffte, dass er damit sein Mangel an Verständnis zeigte, statt eine Frage, die er vielleicht gestellt haben könnte, negativ zu beantworten. „Aber er ist ok, oder?“, fragte Seichi, als würde er nahtlos an ihre Unterhaltung ansetzen. „Renji?“ „Er ist auf Mission in der Welt der Lebenden“, sagte Byakuya. „Zurzeit glaube ich, dass dort Frieden herrscht und er wohlauf ist.“ „Du hast ihn an die Front geschickt? Ugh. Natürlich hast du das. Das ist immer so, richtig?“, er ging die Abgrenzungen seiner Zelle ab, hin und zurück, wie ein Tiger im Käfig. Doch mit seinen Haaren und der Größe erinnerte er Byakuya mehr an ein Igel – ein sehr wütender und ängstlicher Igel. Seichi stoppte für einen Moment und blickte zu Byakuya, seine Augen auf den Kenseikan fokussiert. „Wenn er tot ist, was passiert dann mit mir?“ „Sein Name beschützt dich gerade nicht“, bemerkte Byakuya. Seichi lachte. „Du denkst, dass ist nicht so? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ist der Grund, warum ich hier bin. Und ich wette, du bezahlt nicht für jemanden anderes.“ „Niemand sonst aus meiner Division hat Familie im Gefängnis“, sagte Byakuya. „Vielleicht, wenn sie es hätten, würde ich es tun. Du bist Renjis Bruder, daher tue ich es für dich.“ Er ging wieder dazu über, herumzulaufen und schüttelte den Kopf. „Wenn du mir irgendetwas besorgen möchtest, warum mir nicht irgendetwas nützliches wie Essen kaufen. Gott, ich würde für alles töten. Ein bisschen Reis, das kann nicht so viel kosten, oder? Oder wie wäre es vielleicht mit etwas Wasser mit Geschmack? Oder was auch immer du nicht zum Frühstück gegessen hast“, er hielt für einen Moment inne, um sich für eine Sekunde den Magen zu fassen, dann hielt er seine Hände zu Byakuya, damit er sie sehen konnte. Die Haut um seine Fingernägel war blutig. „Ich bin so scheiße hungrig, dass ich sogar meine eigene Haut gegessen habe. Verflucht, ich habe sogar meine eigene Scheiße gegessen, als sie raus kam. Aber nun mit so einem leeren Magen kommt nichts mehr raus, sonst würde ich es auch noch essen.“ Byakuyas eigener Magen drehte sich bei dem Gedanken. Keine Monster? War es nicht das, worüber sich die Wächterin des Madennests mit Byakuya gezankt hatte? Und doch ließen sie solch Grausamkeiten geschehen? Vom reinen Verstand her, erkannte Byakuya, warum sie Seichi nichts zu Essen gaben. Das Essen würde sofort in Kraft gewandelt werden und er hatte bereits bewiesen, dass er eine Gefahr für sich und andere darstellte. Dennoch war das skrupellos. Es sollte nicht erlaubt sein, so fortzufahren. Byakuya hatte einen Gedanken: „Wenn du nicht schuldig bist, könntest du rehabilitiert werden. Du könntest zur Akademie geschickt werden...“ „Nein“, sagte Seichi fest. „Ich habe dank eurem Haufen bereits Hund auf der Stirn stehen, ich werde nicht noch ein Hund des Militärs werden!“ Byakuya musste gegen seine Frustration ankämpfen. „Dann habe ich kein Mitleid für dich. Ich werde deine körperliche Umgebung so komfortabel machen, wie es mir möglich ist. Dein Schicksal ist dein eigenes.“ Mit diesem nervenaufreibenden und erschütternden Gespräch am Ende, drehte sich Byakuya weg. Er ging einen Schritt den Flur entlang, als Seichi sagte: „Du sagst es, als würdest du es wirklich so meinen. Als wäre es wahr.“ Byakuya hielt inne, doch drehte sich nicht herum. „Was?“ „Das Renji mein Bruder ist.“ Nun musste Byakuya Seichis Gesicht sehen, als drehte er sich leicht. „Ist er das nicht?“ „Er ist ein Angehöriger, doch nicht vom Blut her. Du weißt, dass wir nur Hunde sind, die sich gegenseitig gefunden haben, oder?“ Byakuya drehte Seichi wieder den Rücken zu. „Du bist ein größerer Narr, als ich gedacht habe, wenn du dir vorstellst, dass Renji oder ich Familie am Blut messen.“ So viele andere Worte kämpften darum, in diesem Moment ausgesprochen zu werden, doch Byakuya fand nichts davon angemessen. Er nahm einen tiefen Atemzug und ließ sie gehen. Dann hob er seinen Kopf: „Renji gab dir seinen Namen. Einen Namen, für den er hart gearbeitet hat, um etwas daraus zu machen. Ich schlage vor, dass du darüber nachdenkst, danach zu leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)