Written in the Scars (of Our Hearts) von yezz ================================================================================ Kapitel 20: A Bit of Paradise ----------------------------- Irgendwie war Renji, angekuschelt an dem Stofftiger, am unteren Ende des großen Hotelbettes eingeschlafen. Er hatte es nicht gewollt, aber die Achterbahn hatte wohl mehr an ihm gezehrt, als er realisiert hatte. Mit einem Gähnen wischte er sich den Sabber von seinem Mund und blickte sich im Schlafzimmer umher. Byakuya saß mit am oberen Ende, mit dem Rücken gegen das Kopfende gelehnt, seine langen Beine ausgestreckt und elegant überkreuzten Knöcheln. Er hatte das schwarze Panther-T-Shirt ausgezogen und trug nun ein seidenes, himmelblaues Hemd. Er las ein Buch, das aus der Welt der Lebenden sein musste, denn den Einband zierte eine bunte Zeichnung und es schien einen modernen Titel zu tragen… etwas, dass mit einem sogenannten ‚Finder‘ zu tun hatte. Renji legte den Kopf schief, um es besser zu erkennen und Byakuya blickte auf. „Du bist wach“, bemerkte er. „War ich lange weg?“ „Nicht lange“, sagte er, legte das Buch in seinen Schoß, ein schlanker Finger diente als Lesezeichen. „Nicht mehr als eine Stunde.“ Renji richtete sich auf, um sich neben Byakuya zu setzen. Er lehnte sich gegen Byakuyas Schulter und blickte auf das Buch. Das ganze Ding schien ein bebilderter… Porno zu sein. Die aufgeschlagene Seite in Byakuyas Schoß zeigte, wie ein dunkelhaariger Geschäftsmann es einem jüngeren, blonden Jungen in einer Limousine besorgte. „Wow“, sagte Renji, sah sich vorsichtig die Seiten an, die Byakuya bereits gelesen hatte, um sich den Rest anzusehen. Es war ziemlich gut gezeichnet, vielleicht ein bisschen cartoonartiger, als das, was Byakuya sonst so las. „Wo hast du das denn schon wieder gefunden?“ „Ich war ein wenig ruhelos, nachdem du eingeschlafen warst, also bin ich runter gegangen, um mir den Souvenirladen anzuschauen. Die junge Dame hinter dem Tresen las gerade den zweiten Band der Serie. Als ich mein Interesse ausdrückte, nahm sie dieses hier aus ihrem Rucksack und hat es mir geliehen. Ich soll es ihr zurückgeben, sobald ich fertig bin und sie meinte, wenn ich es mögen würde, würde sie mir die Adresse von dem Bücherladen geben, in dem sie es gekauft hat.“ Das ist das, was sie statt des Museums tun sollten, dachte Renji. Byakuya mehr Pornos kaufen… Denn: Pornos waren von Natur aus interessanter als verstaubte Kunst. „Weißt du, ich würde absolut mit dir Bücher kaufen gehen.“ Byakuya sah überrascht aus. „Wirklich? Ich hatte vor, Eishirō auszusenden.“ „Auf eine Porno-Jagd? Himmel, Byakuya, gib dem Kerl eine Pause. Gib mir einen Moment, dass ich mir etwas Wasser ins Gesicht spritzen kann und dann können wir los.“ „Wenn du sicher bist?“ „Ja“, grinste Renji, pflanzte einen kleinen Kuss auf Byakuyas Wange, bevor er aus dem Bett stieg. „Warum nicht? Wir finden vielleicht auf dem Rückweg noch einen Nudelladen fürs Abendessen so etwas. Das wird Spaß machen.“ Nachdem er sich den Schlaf aus seinem Gesicht gewaschen und den Kamm durch seine Haare gezogen hatte, entschied sich Renji, sich doch ein bisschen besser zu kleiden. Das zerrissene T-Shirt war gut für ein Vergnügungspark, aber er entschloss sich, zumindest seine Schultern für den Bücherladen zu bedecken. Nebenbei ging gerade die Sonne unter. Es war vermutlich nun kälter und sie mussten vielleicht noch eine ordentliche Strecke zurücklegen. Als er sich durch die Tasche grub, die Rukia vom Shōten mitgebracht hatte, fand er ein schlichtes, weißes T-Shirt. Darüber zog er noch eine schwarze Sweatjacke. Er überlegte lange wegen dem Lederhalsband und -armbändern, ließ sie aber schlussendlich an. Während er sich die Ärmel der Jacke bis zu den Ellbogen hochschob entschied er, dass er immer noch wie ein Punk neben Byakuya aussah, doch das war in Ordnung. Nebenbei sah seine Haut darunter vermutlich schlimmer aus. Byakuya schien es mehr als akzeptabel zu finden, denn er nickte anerkennend, als Renji sich zu ihm vor den Aufzug gesellte. „Du siehst gut aus.“ „Heh, gut? Ich seh unanständig aus“, grinste Renji. Er lehnte sich mit den Schultern gegen die Aufzugskabine und schob seine Hände in die Taschen seiner Jeans. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Concierge denkt, dass ich dein Callboy bin.“ Byakuya runzelte Stirn. Er stand etwas vor Renji, in der Mitte des Aufzugs. „Tatsächlich? Sollte ich mit dem Personal sprechen?“ Renji schüttelte den Kopf. „Nah, lass sie denken, was sie wollen.“ Byakuya hielt das bebilderte Buch in beiden Händen, presste es nachdenklich gegen seine Brust. Er blickte Renji für einen langen Moment ernst an und sagte dann: „Sicher stört dich eine solche Behauptung mehr, als du zugeben würdest.“ Eine von Renjis Augenbrauen hob sich und er zog sich verwirrt am Ohr. „Huh? Was lässt dich das sagen?“ Byakuya drehte sich um, um zuzuschauen, wie die Nummern hinuntergezählt wurden. Seine Stimme war flach und tonlos, als er sagte: „Es scheint offensichtlich von deiner Reaktion letzte Nacht, als wir über den Spion gesprochen haben, den ich von einem Teehaus angeheuert habe. Du warst am Zittern, Renji. Du hast mich angefleht, dass ich verspreche, ihn aus seinem Vertrag zu entlassen. Ich bin vielleicht nicht immer sehr sensibel, aber ich glaube, dass sich jeder denken kann, was eine solche viszerale, persönliche Reaktion hervorruft.“ Oh. Byakuya dachte, dass er derjenige im Teehaus gewesen war. Er öffnete seinen Mund, schloss ihn jedoch wieder. Sollte er Byakuya erzählen, wer es wirklich gewesen war? Wenn er wüsste, dass Rukia diejenige gewesen war, würde er dann endlich diesen Besitz loswerden? Oder würde er total durchdrehen? Renjis stieß sich mit den Schultern von der Wand ab und begann: „Uh, hör mal, tatsächlich war es nicht das, was du denkst. Ich war niemals...“ Die Tür öffnete sich klingelnd und Byakuya hob eine Hand. „Renji, bitte fühle dich nicht gezwungen, etwas zu erklären. Ich denke nicht geringer von dir und ehrlich gesagt, erklärt es einiges.“ Renji hatte eigentlich etwas völlig anderes sagen wollen, doch Byakuyas Kommentar ließ ihn den Kurs wechseln. „Oh, ja? Was denn zum Beispiel? Was erklärt es?“ Byakuya war immer noch einen Schritt voraus, als sie in die Lobby gingen. Doch er behielt seine Stimme leise und sein Gesicht war Renji leicht zugewandt. „Zum Beispiel deine erstaunliche Bereitschaft, alles auszuprobieren, gepaart mit deinem Widerwillen, das Sicherheitswort zu benutzen.“ Renji hielt mitten unter dem großen Kronleuchter in der Lobby an, vollkommen perplex. Sein Mund war offen. Byakuya war sich Renjis Reaktion nicht bewusst, daher ging er weiter und wandte sich in Richtung Souvenirladen. Sein Herzschlag hämmerte wild in seinen Ohren und Renji versuchte Byakuyas Behauptungen als offensiv, lächerlich oder beides abzustempeln. Dank seinen roten Haaren war es Renji bereits gewohnt, dass die Leute annahmen, er wäre schlampig und für alles zu haben und, nun ja, es war größtenteils auch wahr. Er hatte sich niemals vor Experimenten gescheut. Aber, gottverdammt. Es war Byakuya, der Probleme mit ‚Nein‘ hatte, nicht er. Plötzlich erfüllt mit rechtschaffener Empörung, platzte Renji in den Souvenirladen. „Ich könnte absolut das Sicherheitswort benutzen, wenn ich möchte! Tatsächlich war ich derjenige, der ‚Nein‘…“, sagte er viel lauter, als er eigentlich vorgehabt hatte. Vom anderen Ende des kleinen Souvenirladens blickte die Verkäuferin von einer Karte auf, die sie gerade für Byakuya zeichnete. Sie war klein und hatte ihre dunkelbraunen Haare zu seitlichen Zöpfen zusammengebunden, was sie wie ein kleines Mädchen aussehen ließ. Sie trug einen schwarzen Jumpsuit, der die Standardkleidung für alle jüngeren Frauen zu sein schien, die in diesem Hotel arbeiteten. Ihre Augen waren groß und Renji war sich sicher, dass Renji langsam rot wurde. Byakuya stand vollkommen still, sein Rücken steif und gerade. Unbehagliche Stille machte sich breit. Plötzlich verzog sich das Gesicht der Verkäuferin in ein völlig gestelltes, aber absolut fröhliches Grinsen und sie trällerte: „Irasshaimase!“ Ohne sich herumzudrehen, fragte Byakuya, seine Stimme war vollkommen ruhig, als wäre nichts Außergewöhnliches passiert: „Denkst du, du kannst uns durch die U-Bahn navigieren, Renji?“ „Oh, ähm, sicher. Vermutlich.“, sagte er. Er rieb sich seinen Nacken, um seine Verlegenheit zu überdecken und ging zu einem kleinen Aufbau von Geschenken, die von der Größe her für Reisegepäck ausgelegt waren. „Wenn man nicht allzu oft umsteigen muss.“ „Oh nein, überhaupt nicht“, lächelte die Verkäuferin, als Renji doch näher kam. „Nur zwei.“ Renji schielte über Byakuyas Schulter, auf die Karte, die die Verkäuferin auf der Rückseite einer Postkarte mit einem Glitzerstift zeichnete. In Byakuyas Ohr wisperte er: „Tut mir leid.“ Byakuya nickte leicht zur Bestätigung. Die Verkäuferin fragte er: „Wird der Laden einfach zu finden sein, sobald wir im richtigen Viertel sind?“ „Die ganze Nachbarschaft ist voller Bücherläden, doch der, den sie suchen, ist schwer zu verfehlen. Da ist immer ein Haufen Cosplayer am Eingang“, sie sagte das, als würde es Sinn ergeben. Byakuya schaute Renji an, als könnte er es ihm übersetzen, doch Renji konnte auch nur mit den Achseln zucken und den Kopf schütteln. Sie blickte zwischen den beiden hin und her, realisierte dann, dass sie es erklären musste. „Ihr wisst schon, Leute, die sich wie Manga-Charaktere verkleiden?“ Renji konnte es immer noch nicht ganz verstehen, denn alle Arten von Bilder fluteten durch sein Gehirn. „Leute in Kostümen von ihrem Lieblingsporno?“ Das Mädchen sah einen Moment geschockt aus, doch kicherte dann. „Richtig“, murmelte sie. Mit einem Räuspern schüttelte sie den Kopf. „Doch, wisst ihr, das ist nicht für jeden so. Für die Meisten sogar. Und, nun ja, ähm…“, sie rang hilflos um Worte. Sie blicke zu Renji und lächelte ihn dann wieder an. Das Lächeln erinnerte ihn irgendwie an Orihime, teils kühn und zugleich auch irgendwie nervös. „Bist du Kuchiki-sans Freund?“ Renji blickte zu Byakuya und fragte sich, ob das in Ordnung wäre, es zu bestätigen. Erstaunlicherweise hatte das bisher noch niemand so geradeheraus gefragt. „‘Freund‘ klingt so juvenil“, sagte Byakuya ruhig und gelassen. „Ich bevorzuge den Begriff ‚Liebhaber‘, auch wenn dieser etwas bildlich und taktlos ist. Es ist eine Schande, dass ‚Paramour‘ nicht länger in Mode ist.“ „‘Paramour‘?“, lachte Renji. Die Verkäuferin fragte er: „Siehst du mich als Paramour? Das klingt, als wäre ich ein Spion oder so.“ „Du würdest einen fürchterlichen Spion abgeben! Du bist zu laut und du hast all diese Tattoos“, sagte die Verkäuferin. Doch dann realisierte sie, wie beleidigend das vielleicht geklungen haben könnte und legte ihre Hand auf ihren Mund. Dann verbeugte sie sich und sagte: „Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht respektlos sein!“ „Es ist ok“, sagte Renji mit einem lauten Lachen. Er konnte mit einem Mal verstehen, wie Byakuya in eine Diskussion über Pornos mit dem Mädchen verwickelt werden konnte. Sie war eine lustige Mischung aus kühn und scheu. „Nebenbei ist es wahr. Ich wäre der schlechteste Spion überhaupt.“ „Ich hoffe, du bist ein guter Navigator“, sagte Byakuya mit einem Seufzen. Nachdem er einen kleinen Haufen Münzen auf der Theke abgelegt hatte, steckte er sich die Postkarte in die Brusttasche. „Ich war noch niemals zuvor in der U-Bahn.“ Die Verkäuferin blickte zu Renji, als wolle sie wissen, ob solch eine unglaubliche Sache wahr sein konnte. Renji nickte. „Er nimmt normalerweise Taxen.“ „Überall hin?“, fragte sie. „Wird das nicht teuer?“ „Er ist reich“, sagte Renji mit einem Achselzucken. Byakuya blickte Renji mahnend an und Renji war überrascht zu sehen, wie sich etwas Farbe auf Byakuyas Wangen stahl, als er in Richtung Tür ging. Oh, ups. War Byakuya diese Tatsache plötzlich peinlich? Vielleicht reagierte er auch einfach nur so darauf, weil es nicht die Art von Sache ist, die man einfach so aussprach? „Ähm, ich trete heute Nachmittag in jedes Fettnäpfchen“, sagte er entschuldigend. „Vielen Dank für die Karte und das Zeug. Du hast ihm den Namen des Ladens und die Adresse gegeben, falls wir verloren gehen?“ „Ja“, sagte sie mit einer weiteren Verbeugung. „Es war nett, sie beide kennenzulernen. Ich habe ihm auch eine Liste von Yaoi-Titeln gegeben, die ich mag. Werdet ihr wiederkommen und mir sagen, was ihr gekauft habt?“ Renji nickte und blickte zu Byakuya, der draußen vor der Tür wartete. „Ja, falls er mich und meine große Klappe noch einmal in die Öffentlichkeit lässt.“ Sie sah einen Augenblick entsetzt aus, doch dann grinste sie ihn breit an. „Oh nein! Ich hoffe doch, dass er das wird! Ich finde, du bist charmant! Ihr beide! Ihr seid solch ein süßes Pärchen!“ Renji dankte ihr erneut und ging dann nach draußen zu Byakuya. Byakuyas Lippen waren aufeinander gepresst und er gab vor, die Karte zu studieren. Der Ärger wurde sowohl von seiner Haltung, als auch den Wellen seines Reiatsus ausgestrahlt. Renji kam vorsichtig näher und stählte sich sich dafür, das auszusprechen, was er seiner Meinung nach immer sagen musste, wenn er mit Byakuya unterwegs war. Als er endlich neben Byakuya ankam, ließ er den Kopf hängen. „Ich habe dich blamiert. Es tut mir leid.“ Byakuyas Stirnrunzeln zuckte. Er nickte erneut angespannt. Dann entspannten sich seine Schultern leicht und er deutete ein kleines Lächeln an. „Es ist außerordentlich schwer, sich vorzustellen, dass du Kunden in einem Kagemajaya Tee serviert hast.“ „Das kommt daher, dass ich es niemals getan habe“, sagte Renji, als sie zum Ausgang des Hotels gingen. Byakuya war gerade dabei gewesen, Renji die Postkarte auszuhändigen, doch hielt kurz inne. Seine Augen weiteten sich und sein Gesicht wurde blasser, doch er hatte seine Mimik schnell wieder unter Kontrolle. „Ah. Ich verstehe. Natürlich waren es nur die Hinterzimmer für dich.“ Renji gab die Richtung vor und versuchte nicht von der Erkenntnis zusammen zu zucken, dass Byakuya überhaupt von so etwas wusste. „Nein... Ich meine, ich habe dir vorher schon über die Dinge erzählt, die ich getan habe. Du weißt schon, in den Alleen... bis ich zäh genug war, um die Wichser auszurauben. Wie auch immer, ich war nicht der, der von den Zuhältern erwischt wurde.“ Renji ging voran und öffnete die Tür für Byakuya. Renji lachte böse bei dem Gedanken. „Nah, ich war nicht hübsch genug, wenn du verstehst. Sie haben mich zurückgelassen. Es waren... meine Freunde.“ Renji konnte sich nicht dazu überwinden, Rukias Namen zu sagen. Er sollte es vielleicht Byakuya erzählen, doch er fand, dass es Rukias Geschichte war. Nicht seine. Wenn sie ihrem Bruder niemals davon erzählt hatte, dann war es wohl nichts, von dem sie wollte, dass er es wusste. Es war ziemlich persönlicher Scheiß. Renji selbst wusste nicht von allem, was ihr dort widerfahren war. Er hatte niemals gefragt, doch Byakuya würde das. Byakuya würde verlangen, alles zu erfahren. Rukia würde Renji dafür nicht danken. Ja, Klappe halten. Er sollte zumindest einmal am heutigen Tag diskret sein. Draußen war die Luft kalt genug, dass Renji froh war, die Jacke zu tragen. Er war schon halb an den wartetenden Taxen vor dem Hotel vorbei, bevor er bemerkte, dass Byakuya ihm mit dem seltsamsten Gesichtsausdruck hinterher starrte. Renji fragte sich, was für eine Peinlichkeit ihm nun unterlaufen war. „Was?“ „Sie haben dich zurückgelassen? Weil du nicht schön genug warst? Waren sie blind?“ Aw. Renji lächelte verlegen. „Ähm... nun ja, ich denke, es gibt keine Richtlinien für Geschmack.“ Mit einem Blick auf Byakuya wollte er ihm erklären, dass die Zuhälter Renji nicht so sehr nach seinem Aussehen beurteilt haben, sondern nach der Größe. Als die Eindringlinge gekommen waren, hatte Renji bereits angefangen, Format anzunehmen und war gut 30 Zentimeter gewachsen. Es wäre für sie ein Kampf geworden. Sie hatten gedacht, die Kleinsten, Fragilsten wären die einfachere Beute. Sie hatten sowohl Rukia als auch Ozuru falsch eingeschätzt, doch vor allem Rukia. Sie hatten ebenfalls nicht mit der Loyalität der Abarai gerechnet. Sie hatten gedacht, Hunde aus Inuzuri wären feige Köter, keine tollwütigen Bluthunde. „Du runzelst die Stirn“, bemerkte Byakuya, als sie an der U-Bahn-Station ankamen. Sie hielten vor dem Eingang, damit sich Renji wieder zusammenreißen und die Karte überprüfen konnte. Byakuya fügte leise hinzu: „Ich hatte nur vor, dir ein ernsthaftes Kompliment zu machen. Jedoch vermute ich, dass es nicht klug war, etwas aus die leichte Schulter zu nehmen, wenn ich nicht weiß, was mit deinen Freunden passiert ist.“ „Sie sind gestorben“, sagte Renji matt. Immerhin sind so viele Leute in Inuzuri gestorben. Es war der populärste Weg, diesen verschissenen Ort zu verlassen. Doch Byakuya sah ein wenig entsetzt aus, daher fühlte sich Renji genötigt, es zu erklären. „Es war mein Fehler. Ich war zu stur und vielleicht auch zu idealistisch. Ich habe gedacht, wir hätten eine Chance, alle da raus zu holen. Wir waren diesen Schlägern zahlen- und waffentechnisch unterlegen und... scheiße, die Wahrheit ist, sie hatten das Gesetz auf ihrer Seite. Sobald sie unsere Leute hatten, konnten wir nicht beweisen, dass es Entführung war. Kinder wie wir haben sich oftmals freiwillig verkauft. Wie auch immer, es war total verkackt. Dank mir haben meine Freunde ihr Leben verloren und ich ebenfalls, wenn der Chef nicht entschieden hätte, dass sie an mir ein Exempel statuieren möchten.“ Am Ende der Geschichte nickte Byakuya nachdenklich. Er schien das gerade zu verarbeiten, also drehte sich Renji um, damit er die Karte entziffern konnte. Er benutzte die Postkarte, um den Linien der U-Bahn bis zum Ziel zu folgen. Da es gerade kurz vor dem Feierabendverkehr war, war das ein schwieriges Unterfangen. Er führte Byakuya zum Fahrkartenautomat und zeigte ihm, wie er ihn bediente. Nachdem sie ein paar Scheine hineinsteckten, kamen 2 Karten raus. Byakuya folgte Renji durch das Drehkreuz und die Treppen hinunter, während dieser mit der Menschenmasse ging und auf die Schilder über ihnen blickte, um sicherzugehen, dass sie auf dem richtigen Bahnsteig waren. Als sie Seite an Seite standen, im Gedränge der Menschen, und hinter der weißen Linie auf den Zug warteten, schien Byakuya auf Renjis Arme zu starren, als könnte er durch den Stoff seiner Jacke schauen. Als Byakuya bemerkte, dass er wieder beim Starren erwischt wurde, schaute er Renji lange in die Augen. Schlussendlich nickte er und blickte weg. „Du wurdest dafür tätowiert.“ Renjis Augen wurden groß und er hatte den dummen Impuls, seine Arme mit seinen Händen zu verdecken, selbst wenn man kein Tattoo durch die Jacke sehen konnte. Er blickte finster auf seine Brust. „Und verprügelt“, fügte er hinzu. Er erschauderte bei der Erinnerung, doch mit bewusster Mühe konnte er sich davon abhalten, die Arme um sich selbst zu schlingen. Mit einem Achselzucken schüttelte er es ab. „Ich bin einfach davon gekommen. Ich hätte wie der Rest sterben sollen.“ Byakuya dachte darüber nach. „Ich bin froh, dass das nicht passiert ist. Doch ich muss sagen, dass ich neugierig bin, dass der Richter solch Mühen auf sich genommen hat, um eine öffentliche Zurschaustellung darauf zu machen und die Kosten nicht gescheut hat, dich zu markieren. In Anbetracht der Tatsache, dass der Rettungsversuch nicht erfolgreich war und deine Freunde gestorben sind, hätte ich gedacht, dass es Bestrafung genug war.“ „Ja, außer das es das nicht war, ja? Es ist alles kolossal den Bach runter gegangen, doch einer von uns ist davongekommen. Mir wurde zur Last gelegt, dass ich Eigentum eines Teehauses gestohlen habe. Und, du weißt, so etwas kann nicht toleriert werden.“ Renji schaffte es nur knapp, ein Knurren aus seiner Stimme zu halten. „Ah“, sagte Byakuya. Er kräuselte seine Lippen und runzelte die Stirn. „Das Gesetz wurde ad absurdum geführt. Du warst nicht der Dieb.“ „Ja, nun ja, kein einziger Richter im Rukongai glaubt irgendeiner Inuzuri-Ratte eher als einer gestandenen Geschäftsfrau. Wie auch immer, wir waren alle Diebe, nur nicht bei diesem Mal. Darum haben sie mich markiert, als Wiederholungstäter, auch wenn ich vorher niemals offiziell geschnappt worden war. Es war schon gut, dass niemand auch nur die Hälfte davon wusste, was wir getan haben“, murmelte Renji. Er blickte über die Köpfe der Leute und versuchte den Zug im dunklen Tunnel auszumachen. „Wie ich sagte, ich hatte Glück, dass ich so einfach davongekommen bin.“ „Du hattest weitaus mehr Glück, dass der Horishi von dir angetan war“, bemerkte Byakuya. „Dir wäre es niemals erlaubt gewesen, die Akademie zu besuchen, mit offiziellen Verbrecher-Tattoos.“ Renji schnaubte. „Hast du jemals Ibas Tats gesehen?“ „Nein, warum?“ „Lass uns einfach sagen, dass er ein größerer Krimineller war, als ich jemals“, sagte Renji. Als Byakuya es offensichtlich nicht verstand, fügte Renji hinzu: „Yakuza.“ Bei Renjis sorgloser Erwähnung der Yakuza, brachte die Frau neben ihnen ein wenig Entsetzt Abstand zwischen ihnen, zumindest soweit es in der wachsenden Menschenmasse möglich war. Renji begann sich zu fragen, ob sie überhaupt alle in den Zug passen würden. Lautes Rattern und eine Hupe kündigte die Ankunft ihres Zuges an. Ein Meer von menschlichen Körpern drängelte sich nach vorne und Renji griff nach Byakuyas Hand, damit sie nicht zuweit voneinander getrennt wurden. Byakuya drängte sich gegen die Seite von Renjis Körper, als mehr und mehr Leute den Wagon betraten. Als sie so nah aneinander gepresst wurden, dass sie auch genauso gut hätten rummachen können, zischte Byakuya empört. „Ist es immer so?“ „Ich denke, wir haben aus Versehen den Berufsverkehr erwischt“, sagte Renji. Er schlang den freien Arm um Byakuyas Taille und drückte ihn an sich, versuchte damit, ihn vom anderen Gedränge abzuschirmen. Mit einem Blick auf ihr Umfeld war klar, dass es niemand bemerkte. Falls es Byakuya störte, sagte er nichts. Tatsächlich sogar seufzte Byakuya dankbar und entspannte sich etwas. Nach einem Moment glitten auch seine Arme um Renji. Er schloss die Augen und schien konzentriert, als wolle er versuchen innerhalb der Blase zu bleiben, die ihre Körper erschaffen hatten. Die Lichter flackerten, als der Zug durch den Tunnel ratterte, in Kurven schwankte und schaukelte. In Renjis Schulter hinein murmelte Byakuya: „Ich hasse das Diesseits.“ „Wir nehmen ein Taxi zurück“, versprach Renji. Byakuya nickte. Als die U-Bahn anhielt, musste Renji den Griff verstärken, sonst hätte er Byakuya verloren, als die Hälfte der Insassen herausströmen wollte. Im nächsten Moment war der Wagon auch schon wieder gefüllt. Renji war sich ziemlich sicher, dass er einen Angestellten der Bahn mit weißen Handschuhen sah, wie dieser jemanden tiefer in den Wagon drückte, damit sich die Türen schließen konnten. Armer Byakuya. Renji hielt ihn fest, während sie noch zwei weitere Haltestellen durchstanden. „Ok“, sagte Renji, lehnte sich zu Byakuyas Ohr vor. „Die ist unsere. Wir müssen es lebend hier raus schaffen und dann links abbiegen.“ Renji vermutete, dass gerade der letzte Teil ihres Plans der schwierigste war. Sie mussten versuchen, sich möglichst gut zu positionieren, sodass der Strom von Leuten sie zur nächsten Haltestelle brachte. Als die Türen sich öffneten, drängte er hervor. Er ließ sein Reiatsu ansteigen, benutzte ihn, um einen Keil durch die Massen zu treiben, indem die Leute instinktiv zur Seite gingen, da sie eine größere Präsenz spürten. Sobald sie in die richtige Richtung gingen, dämpfte er sein Reiatsu wieder. Das Letzte, was sie nun brauchten, war das ein Hollow, egal welcher Größe, von diesem Ort angezogen wurde. Mit den niedrigen Decken könnte man nirgendwo kämpfen. Byakuya hielt sich an Renjis Hand fest, als sie den nächsten Zug fanden. Die Leute strömten gerade hinein, also mussten sie laufen. Sie schafften es gerade noch, bevor sich die Türen schlossen. Der Wagon war weniger überfüllt, doch sie standen immer noch dicht an dicht, sodass Renji wieder anbot, Byakuya heimlich zu halten. Es lief alles ziemlich gut, bis Renji spürte, wie eine Hand zwischen seine Beine glitt. „Bist du das?“, wisperte Renji zu Byakuya. Denn so kuschelig-nett es auch war, eine schnelle Grapsch-Stunde schien doch etwas riskant. Byakuya öffnete seine Augen und blickte scharf über Renjis Schulter. In einer Stimme, die laut genug war, um gehört zu werden, verkündete er: „Die junge Dame hinter uns scheint die Situation auszunutzen.“ Die Frau errötete und Renji konnte einen hektischen, kurzen Kampf von Händen hinter ihm spüren, als Byakuya sein Eigentum verteidigte. Byakuyas Hand legte sich ausgebreitet und fest um Renjis Hintern. Er sagte: „Das bin ich. Und ich denke, sie sollte dort vorerst bleiben.“ Renji grinste. „Da habe ich keine Einwände.“ Byakuya schüttelte den Kopf, als wolle er den ganzen Zug ermahnen. Renji konnte schon fast die stumme Wiederholung aller Dinge hören, die Byakuya an der Welt der Lebenden hasste. „Wir nehmen ein Taxi zurück“, versicherte ihm Renji erneut. „Ich werde jeden Preis dafür zahlen.“ Ironischerweise dünnte sich die Menschenmasse aus, als sie zum letzte Mal in Richtung Jimbōchō umsteigen mussten. Während er zusah, wie Byakuya dankbar auf einen der unbesetzten Sitze sank, versuchte Renji nicht enttäuscht zu sein. Der Zug fuhr an und Renji griff nach einem Haltering. Er fühlte sich plötzlich befangen, vor Byakuya zu stehen, auch wenn er keine andere Wahl gehabt hatte. Außerdem konnte er ja wohl kaum sitzen, während Byakuya stand. Das wäre auch nicht richtig. So zumindest fühlte er sich immer noch wie ein Vizekommandant, der seinen Kommandanten beschützte. Nur nicht so sexy. In dem Moment blickte Byakuya auf und schnaufte durch. „Zum Glück gibt es dich, Renji. Ich weiß nicht, wie du überhaupt noch sagen kannst, ob wir in der richtige Richtung unterwegs sind.“ „Kann ich nicht wirklich“, gab Renji zu. Er blickte auf das Gewirr von bunten Linien über der Tür und sagte: „Ich folgte nur der Karte.“ Byakuya nickte. Er beugte den Kopf soweit zurück, dass er gegen die graffitibeschmierte Scheibe lehnte und schloss die Augen. „Der Bücherladen sollte das alles besser wert sein.“ „Ein ganzes Viertel voller Bücherläden?“, lächelte Renji liebevoll. „Ist das nicht deine Vorstellung von Paradies?“ Byakuya rang sich ein kleines Lächeln ab und öffnete dann die Augen, um zu Renji aufzusehen. „Vielleicht. Wenn du dort bist.“ Renjis Herz schlug schneller. Byakuya war in den letzten Tagen so süß und liebevoll gewesen und auch so ungezwungen. Byakuya hasste es vielleicht, im Diesseits zu sein, doch Renji liebte ihn hier. Er konnte sich kaum vorstellen, dass Byakuya so offen und gefühlvoll in der Soul Society sein konnte. Renji musste seine Hand zwingen, sich nicht weiter zu heben, um Byakuyas Gesicht anzufassen. „Ich werde da sein, an deiner Seite“, sagte Renji und fügte mit so viel Entschlossenheit hinzu, wie er konnte: „Wann immer ich kann.“ Der Zug hielt plötzlich an. Byakuya griff nach vorne, um Renji festzuhalten und lockerte seinen Griff auch nicht, als er ebenfalls auf die Füße kam. Als sie aus dem Zug ausstiegen und die Treppen nach draußen hinaufstiegen, bemerkte Byakuya: „Ich liebe, wie praktisch du bist, wenn du das sagst. Mehr als irgendeine dramatische, romantische Liebeserklärung, lässt mich das wirklich daran glauben.“ „Nun ja, gut. Denn es ist wahr“, sagte Renji, wagte es, sich vorzubeugen und verstohlen einen Kuss auf Byakuyas Scheitel zu drücken. „Nun lass uns ein paar Pornos für dich finden.“ Auch wenn Renji am anderen Ende der Straße ein paar Cosplayer ausgemacht hatte, konnte Byakuya nicht zur Eile getrieben werden. Jeder Bücherladen, den sie passierten, hatte klugerweise einen Rollwagen oder zwei gefüllt mit ihren Waren. Renji beschloss, dass es sich da um kleine Byakuya-Fallen handelte und diese ihn jedes Mal fingen. Byakuya musste an jedem Laden anhalten und durch alle Titel blättern. Renji versuchte, nicht ungeduldig zu sein. Es war offensichtlich, dass Byakuya es genoss, durch die Bücher zu stöbern. Er schien viel entspannter und in seinem Element zu sein. Er hatte sogar ein paar Gedicht-Bände von einem Antiquitätenhändler und Händler für seltene Bücher gekauft, um „ein Paar Lücken in Vaters Sammlung zu schließen.“ Nach einer Weile hatte Renji ein Spiel daraus gemacht, in jedem Laden mindestens ein Buch zu finden, was ihn nicht vollkommen langweilte. Die meiste Zeit wurde er tatsächlich fündig, auch wenn er wesentlich mehr Glück bei den moderneren oder Second-Hand-Läden hatte, an denen sie hielten. Am Ende hatten sie es zum Laden mit den bebilderten Büchern geschafft. Die kostümierten Leute außerhalb schienen Angestellte zu sein, denn sie begrüßten Renji und Byakuya aufgedreht und boten ihnen ihre Hilfe an, Bücher zu finden, die sie interessierten. Renji händigte die Postkarte, auf der die Verkäuferin potentiell interessante Titel aufgeschrieben hatte, einem Mädchen aus, die anscheinend wie eine Art Superheld verkleidet war. Sie hatte zumindest einen Umhang an. „Oh! Yaoi!“, rief sie, während ein paar hinter ihr anfingen, zu kichern. Sie musterte Renji von unten bis oben. Ihre Augen blieben an dem Leder hängen, dann beugte sie sich vor und sagte: „Weißt du, das wird hauptsächlich für Frauen geschrieben. Du bevorzugst vermutlich eher ‚Bara‘.“ Renji zuckte mit den Achseln. „Du kannst mir das zeigen, wenn du möchtest, aber“, Renji deutete mit seinem Daumen zu Byakuya, „hilf ihm, diese Titel zu finden. Er hat bereits eins, dass er auf jeden Fall mag und wir sind durch den Berufsverkehr mit der U-Bahn hierhergekommen.“ Sie lächelte kalt und unaufrichtig. „Bist du nicht der Dominierende? Spricht dein Uke nicht für sich selbst?“ Renji blickte finster. Er hatte keine Ahnung, was ‚Uke‘ genau im Kontext bedeutete, doch er war sich ziemlich sicher, dass er es vermuten konnte. „Man, hast du das falsch verstanden, Schwester.“ Byakuya glitt zwischen die beiden und warf ein: „Wenn du uns nicht helfen kannst, werden wir die Bücher selbst finden. Ich bin durchaus in der Lage, selbst zu stöbern.“ Renji folgte Byakuya, hielt aber noch lange genug inne, um dem Superhelden-Mädchen die Zunge rauszustrecken. Einige Stunden später verließen sie den Laden mit den Armen voller Bücher. Es stellte sich heraus, dass, auch wenn sie ziemlich frech war, das Superhelden-Mädchen mit seiner Sache richtig lag: Renji bevorzugte weit mehr die Bara-Titel als die Yaois. Viel weniger Geschichte, mehr Sex. Und, warum auch immer, waren die Männer in diesen Büchern in seinen Augen eher echte Kerle. Außerdem gab es da einige heiße Bondage-Szenen. Beide steckten während der gesamten Taxifahrt zurück ins Hotel ihre Nasen in ihre Manga. Als der Fahrer an der Seite hielt, um sie rauszulassen, sagte er: „Ihr Jungs mögt es wohl, zu lesen, was? Was ist so faszinierend?“ Renji sagte „Erotica“ zur gleichen Zeit, wie Byakuya „Porno“ aussprach. Als sie zurück in der Penthouse Suite waren, überraschte Byakuya Renji damit, dass er all seine Bücher auf das Hotelbett warf und verkündete: „Lass und auf all den Büchern Liebe machen.“ Renji blickte blinzelnd von dem Manga auf, den er gerade am Lesen war. „Würde sie das nicht versauen?“ „Wir können sie zur Seite schieben.“ Renji verstand den Reiz von dem Ganzen nicht wirklich. „Aber dann wären wir nicht ‚auf‘ ihnen.“ „Renji“, sagte Byakuya knapp. „Komm hier her und lass mich dich küssen.“ „Oh! Richtig!“ Trotz besseren Wissens warf Renji das Buch, das er gerade am Lesen war, zu den anderen Büchern auf dem Bett. Er ging zu der Stelle, die Byakuya ihn angedeutet hatte. Was auch immer an den Büchern oder der Situation war, es schien Byakuya angemacht zu haben. Seine Hände waren an Renji, sobald er in Reichweite war, öffneten den Reißverschluss der Sweatjacke und zog sie ihm von den Schultern. Da er vermutete, wonach Byakuya her war, zog er sich schnell sein T-Shirt über den Kopf. Er war sich sicher, ein leises, glückliches Seufzen beim Anblick seines freien Oberkörpers gehört zu haben. Renji hatte es zu lieben gelernt, wie besitzergreifend Byakuya auf seine Tattoos blickte. Er hatte sich oft sehr entblößt und zur Schau gestellt gefühlt. Nun genoss er die Weise, wie Byakuya seinen Blick scheinbar nicht von ihnen lassen konnte, wie sich sein Mund gierig öffnete und sich sein Kopf sofort senkte, um die dunklen Linien zu küssen und an ihnen zu saugen. Renji schloss die Augen und wandte den Kopf, sodass Byakuyas Zunge die Linien an seinem Hals nachfahren konnten. Byakuyas Hand schlang sich um Renjis Taille, hielt ihn sanft näher an sich. Seine Haare kitzelten Renjis Wange. Der vertraute Geruch dieses Mannes füllte Renjis Nase – Jasmin und Moschus, bekannt, doch so erregend. Vorsichtig ließ Renji seine Hände um Byakuya gleiten, spürte das Spiel der Muskeln unter der Seide, als sich Byakuya weiter vorbeugte. Byakuyas kühle, dünne Lippen fanden den kamelienförmigen Limiter. Renjis Haut fühlte sich errötet und heiß an, beides von dem Gefühl von Byakuyas Mund auf seiner nackten Haut und sogar noch mehr von der leichten Neigung von Byakuyas Kopf. Nach all dieser Zeit, machte ihm der Anblick von Byakuya ,selbst wenn nur ein wenig, für ihn gebeugt so an, dass sein Atem stockte. Er warf den Kopf zurück und stöhnte. Byakuya schob sie ein Stück weiter, sodass Renjis Oberschenkel die Kante des Bettes trafen und er merkte, wie er nach hinten fiel. Instinktiv festigte sich sein Griff um Byakuya und sie beide fielen gemeinsam. Ihr gemeinsames Gewicht ließ das Lattenrost knarzen und wippen. Einige Bücher fielen zu Boden und einige andere drückten sich in Renjis Rücken. Byakuya drückte sich zwischen Renjis ausgebreitete Beine und fuhr mit dem Erkunden der Tattoos fort. Renjis Hand griff in Seide an Byakuyas Seiten. Er hob seinen Kopf, um zu schauen, wie die Zunge hervorschnellte und über die Linien fuhr. Der Anblick ließ seine Brustwarzen härter werden und seinen Schwanz noch fester gegen den groben, einengenden Stoff seiner Jeans drücken. Er wollte raus aus seiner Hose. Jetzt. Er ließ von Byakuya ab und griff blind nach Knopf und Reißverschluss. Byakuya merkte, was er da tat und verlagerte sein Gewicht so, dass sich Renji zumindest genug bewegen konnte, um seine Jeans und Unterwäsche bis zu den Knien hinunterzuschieben. Er sog die Luft ein, als die kalte Luft auf sein Glied traf. Automatisch griff er danach, um sich ein wenig selbst zu bearbeiten, bevor er seine Hand nach Byakuyas Reißverschluss ausstreckte. Erstaunlicherweise schien Byakuya damit zufrieden zu sein, die Linien auf Renjis Brust weiter entlang zu lecken, trotz Renjis hektischem Ziehen an Byakuyas Jeans und Unterwäsche. Renji hob Byakuya etwas an, um die Kleidung weit genug hinunterzuschieben, um Byakuyas Hintern und härter werdende Erregung zu entblößen. Renjis Hände zuckten nach vorne, doch er schaffte es, sich lange genug zurückzuhalten, um zu keuchen: „Ich möchte… Oh, Gott… Kann ich dich anfassen?“ Byakuya blickte von Renjis Brust auf. Er befeuchtete seine Lippen mit seiner Zunge, als wäre er nervös. Ihre Blicke trafen sich für einige, hämmernde Herzschläge. Dann beugte er seinen Kopf wieder zu Renjis Brustwarze hinunter und sagte: „Du kannst.“ Renjis Hand bebte, von sowohl der Erlaubnis als auch von Byakuyas geschickten Spiel von Zunge und Zähnen an seiner empfindlichen Brustwarze, als sie Byakuyas Glied an stubste und sich darum schloss. Renji schloss die Augen und verlor sich in dem Gefühl von Byakuyas Leidenschaft, wie Stahl umhüllt von Samt, wie er sich gegen seine grobe, schwielige Handfläche bewegte. Byakuyas tiefes Stöhnen gegen seine Brust ließ Renjis Augen wieder auffliegen, um ein herrliches Bild von Byakuyas Gesicht zu erhaschen. Er hatte aufgehört, an Renjis Brustwarze zu saugen, doch sein Mund hing immer noch offen, als hätten ihn die Empfindungen vollkommen überwältigt. Byakuyas Rücken war gewölbt und er bewegte sich in jede Bewegung von Renjis Hand, sein Hintern bewegte sich in der Luft. Lusttropfen schmierten Renjis Hand. „Oh, Gott.“ Nur der Anblick davon: Ein leichter Schweißfilm auf Byakuyas Gesicht, wie sich seine Hände in die Bettlaken an beiden Seiten von Renjis Kopf bohrten und die unkontrollierten Laute, die Byakuya entkamen drohten, ihn hier und jetzt kommen zu lassen. „Ich glaube… oh Gott, ich komme gleich.“ Byakuyas Augen öffneten sich. „Nein, warte… lass mich… der Nachttisch.“ Mit Mühe ließ Renji Byakuya los. Byakuya zog sich zurück, stand auf und gab Renji so die Möglichkeit, sich vollständig aus seiner Jeans zu schlängeln, während er die aufgerichtete Härte von Byakuyas Erektion bewunderte, die unter der blassblauen Seide hervorschaute, die um seine Hüfte gefallen war. Als Byakuya nach Gleitgel suchte, legte sich Renji zurück und ließ seine Hand wandern – sie ging zu der Brustwarze, die Byakuya so grausam alleine gelassen hatte und zu seinem eigenen Schwanz. Seine Beine waren gespreizt, wartend. Plötzlich spürte er, wie eine Hand seine leicht wegschupste. Er öffnete die Augen und sah, dass Byakuya ein Lederband hielt, das denen nicht unähnlich war, die er immer noch um Hals und Handgelenke trug. Bei Renjis neugierigem Blick erklärte er: „Es wird dich zurückhalten, obwohl es eventuell ein wenig schmerzhaft sein könnte. Lässt du mich?“ Renji überlegte eine Sekunde. Byakuyas Gesicht war errötet und seine Augen hungrig. Soweit hatte es keine anderen Worte über Fesseln gegeben, trotz der Tatsache, dass bei dem Hals- und den Armbändern ganz einfach die Kette eingeklinkt werden könnte. Renji nickte und schob eine Hand hinter den Kopf, die andere zwickte weiterhin seine Brustwarze. Er hob seine Knie an, öffnete seine Beine noch weiter. Byakuya musste alle Gebrauchsanweisungen studiert haben, denn er hatte Renjis Hoden und Glied schnell und fest eingeschnürt. Renji konnte sich bei dem plötzlichen Druck nicht von einem leisen Laut abhalten. Byakuyas Hände waren sofort wieder am Verschluss. „Ist es in Ordnung? Zu fest?“ „Nein… alles gut. Es ist nur…“, seine Hand glitt seinen Körper hinunter zwischen seine Beine. Eine Verlagerung und Veränderung später atmete Renji bebend aus. „So, ja. Eng. Aber gut.“ Byakuya schien erleichtert. Er schob ein paar der Manga aus dem Weg, krabbelte zurück auf das Bett und kniete sich zwischen Renjis angehobenen Knien. Irgendwann hatte auch er seine Hose vollständig abgestreift. Renji hob den Kopf, um zuzusehen, wie Byakuya eine großzügige Menge des Gleitgels mit Kirschduft aus seinen Penis verteilte und dann noch einmal eine Portion auf seinen Fingern schmierte. Renjis Hoden strafften sich trotz der Fessel und er stöhnte in Erwartung. Renji hielt eine Hand unter seinen Kopf und ließ die andere über seine Brust spielen. Byakuyas Lächeln war ganz klar bestätigend. Doch nachdem ein Finger in ihn hineinglitt, beugte sich Byakuya nach vorne und kaperte Renjis Hand. Er pinnte sie auf das Bett und fuhr mit der Zunge die Linien auf seinem Brustkorb nach. Renjis Rücken wölbte sich unter der doppelten Berührung von Fingern und Zunge. Die Hand, die er unter den Kopf hatte, griff in eine der Ösen im Halsband und zerrte. Mit zurückgeworfenem Kopf keuchte er bei jedem Stoß, der immer noch nicht genug war. „Gott, bitte! Fick mich! Ich bin bereit, ich bin bereit!“ Trotz seiner Forderung musste Renji ein kleines Schluchzen hinunterschlucken, als Byakuyas Finger ihn verließen. Byakuya griff nach Renjis Hüfte und drang ein. Zuerst stieß er sanft gegen Renjis Öffnung, neckte sie so weiter. Renji hob seine Beine an und schlang sie um Byakuyas Taille, schob ihn tiefer in sich. Die plötzliche Dehnung ließ Renji nach Luft schnappen, während Byakuya vollständig in ihn versank. Die Hand, die er so behutsam hinter seinen Kopf gehalten hatte, griff nun in die Seide von Byakuyas Schulter, zog ihn hinunter in einen Kuss. Renji hörte in seiner Verzweiflung seinen Mund auf Byakuyas zu legen, wie Seide riss. Falls Byakuya dieser Bruch der Etikette störte, reagierte er nicht darauf. Stattdessen begann er, sich im Rhythmus von Renjis Zunge rein und raus zu bewegen. Seine Hand an Renjis Handgelenke glitt nach oben, um ihre Finger miteinander zu verschränken. Renji stöhnte gegen Byakuyas Zähne, als ihre Körper fester, mit wachsender Dringlichkeit zusammentrafen. Seine Zehen kräuselten sich, während sich seine Oberschenkel gegen Byakuyas Taille bewegten. Mit großer Mühe war Renji in der Lage, seine Hand von Byakuyas Hinterkopf zu lassen, doch er griff in die Seide, bis sie nur in zerschlissenen Fetzen runterhing. Sein Schwanz schmerzte und er dachte, dass er trotz der Einschränkung explodieren würde. Als Byakuya das Tempo anzog und begann, keuchende Laute von sich zugeben, war es um Renji geschehen. Nichts hielt ihn zurück. Er unterbrach den Kuss, sein Griff wurde fester und seine Stimme wurde vor Lust lauter, als warme Feuchtigkeit gegen seine Brust spritzte. Im gleichen Moment wölbte sich Byakuya über ihn, seine Hüfte kam stockend zum Stehen und er stöhnte leidenschaftlich. Wärme füllte Renji und einen Moment später kollabierten sie, erschöpft und verausgabt. Als Renji wieder zu Atem gekommen war, murmelte er in Byakuyas verschwitzten Haare: „Ich habe dir gesagt, dass sie versaut werden.“ „Mmmm, und doch kümmert es mich irgendwie nicht.“ Renji schlang die Arme um Byakuya, hielt ihn eng an seiner Brust. Sein Kopf fiel zurück, ruhte gegen den Stofftiger, der es irgendwie geschafft hatte, trotz all der Aktivität im Bett zu bleiben. „Also wenn es das ist, was Bücher kaufen mit dir tun, dann können wir das jeden Tag tun.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)