Dead Inside von Kitty_cat (Sasu/Saku) ================================================================================ Kapitel 9: Zweifel ------------------ Die beiden Männer musterten sich immer noch abschätzend. Stumm wurden Annahmen gemacht, Urteile des jeweils anderen getroffen und gegenseitig Schwänze verglichen. Ich konnte nicht anders als Sasukes Selbstbeherrschung zu bewundern. Kein anderer, ich einbegriffen, hätte bei so einer gründlichen Musterung und spöttischen Abschätzung so cool und gelassen reagiert, wie er es gerade tat. Mit den Händen in den Hosentaschen vergraben stand er da und legte eine Gelassenheit an den Tag, die ich an seiner Stelle und schon gar nicht in so einer Situation zusammen gebracht hätte. Wirklich alle Achtung. Er hatte wohl doch einen Arsch in der Hose und seine schon fast rebellische düstere Ausstrahlung war nicht nur Fassade um bei den Mädels zu punkten und um sein eindeutiges Bad-Boy Image aufrecht zu erhalten. Dies bemerkte wohl auch Sai. Denn dessen Aufmerksamkeit lag soweit auf Sasuke um abschätzen zu können, ob er ihm wohl womöglich gefährlich werden könnte. Halb wünschte ich mir, dass Sasukes Anwesenheit ausreichte um Sai den Rücktritt antreten zu lassen. Doch natürlich war Sai ebenfalls kein Schlappschwanz, wie ich genau wusste. Er würde niemals freiwillig das Schlachtfeld räumen und aus dem provozierenden Glitzern in seinen so ausdruckslosen Augen zu schließen, nahm er es als kleine Herausforderung an, gegen Sasuke anzutreten wenn es hart auf hart kommen sollte. Leise fragte ich mich ob dies gut gehen würde. Ich wollte schließlich nicht dabei sein, wenn den beiden ihr Männlicher Stolz packte und statt böser Blicke die Fäuste flogen. Dieser bloße Gedanke daran reichte aus, um unruhig auf der Stelle hin und her zu treten. Erst jetzt wurde mir plötzlich und mit einem unsichtbaren Schlag genau in meine Eingeweide bewusst, wie ähnlich die beiden sich doch waren. Es war ja nicht nur dass Aussehen, dass sich erschreckend ähnelte, nein. Ihre Ausstrahlung, ja sogar ihr Charakter glichen sich und erst jetzt realisierte ich, dass mich Sasuke schon immer etwas an Sai erinnert hatte. Anscheinend hatte ich diesen Aspekt gekonnt verdrängt, genau wie die Vergangenheit mit Sai, die eine von meinen Dunkelsten Kapiteln in meinem jungen Leben war. Schließlich war er der Mann, der mich gelehrt hatte, dass Gefühle nur Schmerz bedeuteten. Richtigen, abgrundtiefen, seelischen Schmerz, der nicht zu ertragen war. Sich wie heißes verseuchtes Gift durch deine Adern arbeitete, bis man glaubte es nicht mehr länger ertragen zu können. Er war es, der mich in das tiefe und dunkle Loch der puren Verzweiflung geworfen hatte und dass immer und immer wieder. Lachend hatte er dabei zugesehen wie ich versuchte, mich wieder daraus hervor zu kämpfen, mich dabei immer im Glauben lassend, ich würde es wirklich schaffen, bevor er mir wieder alle Hoffnungen nahm und mich nur noch tiefer hinein drückte. Es hatte ihm Spaß gemacht mich immer und immer wieder abstürzen zu lassen, bis ich es irgendwann einfach nur noch hin genommen und mich mit dem Schmerz abgefunden hatte. Er war es, der mich zu dem seelisch instabilen Wrack gemacht hat, dass ich heute war. Er war dafür verantwortlich dass ich mich innerlich leer fühlte. Tod. Abgefuckt. In jeglicher Hinsicht. Dass Ergebnis schien ihn heute noch zu gefallen, denn wieder lag ein gekünsteltes Lächeln auf seinen Lippen, als er mich kurz musterte. Vielleicht war dass seine Methode wieder irgendwas zu fühlen, wenn er andere Menschen Leiden ließ. Wenn er ihnen zeigte, was er fühlte. Nichts. Er war ein eiskalter, grausamer Bastard, dem ich erlaubt hatte mein eh schon instabiles Leben gänzlich zu versauen. Wie lange hatte ich gebraucht mich wieder soweit aufzuraffen, dass ich ein halbwegs wieder anständiges Leben führen konnte? Viel zu lange. Und nun stand er wieder vor mir und drohte meine mit Mühe aufgebaute Fassade um mein schwaches zerbrechliches Ich zu beschützen, wieder einreißen zu lassen. Ein Blick von ihm genügte um mich wieder verdammt nah an den Rand des nächsten Abgrunds zu schieben, aus dem ich dieses mal mit Sicherheit nicht mehr raus klettern konnte. Dazu fehlte mir einfach den Willen und die Kraft dies noch einmal durchzustehen. Warum war er gerade jetzt wieder aufgetaucht? Gerade jetzt, als es mir endlich wieder etwas besser ging? Gerade als ich halbwegs wieder angefangen hatte mich anderen gegenüber zu öffnen? Welchen Grund hatte er? Was wollte er? „Wie ich sehe hast du in all der Zeit, die wir uns nicht gesehen haben, immer noch nichts dazu gelernt, Sakura.“ Leicht zuckte ich zusammen, als sich seine emotionslose Stimme an mich richtete. Ich wusste genau worauf er anspielte und ich konnte nicht verhindern, dass sich dabei ein schmerzlich ziehendes und zugleich dumpfes Gefühl in mir ausbreitete. Er hatte mich mit nur diesen einen Satz tiefer getroffen, als ich zugeben wollte. Er verhöhnte mich, dass ich wieder einmal Schwäche gezeigt und einen anderen Menschen wieder Näher an mich heran gelassen hatte. Schon fast beschämt senkte ich meinen Blick zu Boden. Warum auch musste er mir über den Weg laufen, wenn Sasuke dabei war? Was hatte ich Gott getan, dass er mich so bestrafte? Warum ließ er mich immer wieder so leiden? Anscheinend war es mir nicht vergönnt, ein Ansatz halbwegs normales Leben zu führen, wie ein ganz normales glückliches Mädchen in meinem Alter. Ich wollte auch so sorgenfrei wie Ino herum laufen und meine Lebensfreude ausleben, so wie die Blonde es jeden Tag tat. Doch stattdessen war mein Leben in einfachen Worten zu sagen, so abgefuckt. Abgefuckter ging es gar nicht mehr. Schon fast bedauerte ich es, dass Sasuke mich davon abgehalten hatte, mich von der Brücke zu stürzen. Wäre er nur ein paar Minuten später gekommen, wäre ich jetzt nicht hier und müsste mich mit Sai und meinen ganz anderen Problemen herum schlagen. „Glaubst du wirklich, dass du ihm vertrauen kannst? Was macht dich so sicher, dass dich unser Schönling hier nicht auch nur ausnutzt?“ So wie du?, schoss es mir gleich zynisch durch den Kopf und ich musste mir ein gequältes Lächeln verkneifen. Trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass mich seine Worte nicht trafen. Tief gruben sie sich in mich hinein und beschwörten die Zweifel wieder in mir hoch, die ich gedacht hatte überwunden zu haben, als ich beschloss Sasuke und auch Ino, sowie Naruto näher an mich heran zu lassen. War dass womöglich doch ein Fehler gewesen? Hatte ich zu vorschnell gehandelt und ihnen so naiv ich war, ein leichtes Spiel geliefert? Wer garantierte mir denn bitte, dass sie mich denn nicht auch nur für ihre Zwecke ausnutzten und mich dann fallen lassen, genauso wie Sai es getan hatte? Wollte ich dass wirklich noch einmal durchmachen? Nein. Das wollte ich nicht. Man musste mir meinen Inneren Kampf angesehen haben, denn Sai´s monotones und zugleich düsteres Lachen ertönte, weil er genau wusste, dass er mich da hatte wo er mich haben wollte. Wieder einmal zweifelte ich an mir selber und drohte abermals in den dunklen tiefen und drückenden Schmerz zu ertrinken, der mir meinen Brustkorb und auch Hals zuschnürte, dass ich kaum noch Luft bekam. Warum nur? Warum passierte dass immer mir? „Du bist wirklich genauso noch so naiv wie…“ „Jetzt reicht´s mir aber!“ Sasuke war vorgetreten und würgte mit einer barschen Stimme Sai´s Worte ab. Es war das erste mal dass er sich zu Wort meldete und irgendwie überraschte es mich auch, dass er sich überhaupt in das Gespräch, wenn man es denn eins nennen konnte, einmischte. Feindseelig funkelte er Sai an, der ihn wiederrum nur mit einen kühlen Blick ansah. Er mochte es nicht, wenn man ihn unterbrach. Dass sah man ihm auch an. Sasuke beeindruckte dies aber wenig, lieber stieß er selber ein kleines wütendes Knurren aus, dass sich ihm gleich wieder etwas gefährlicher wirken ließ. Mann sah sofort, dass man ihn besser nicht reizen sollte, wenn er wütend war. Dass zeigte er Sai mit einen einzigen kalten Blick aus seinen Pechschwarzen Augen, doch Sai ließ sich davon nicht einschüchtern. Im Gegenteil. Er stand immer noch wie die Ruhe in Person da und starrte Sasuke einfach nur entgegen, was diesen überhaupt nicht zu passen schien. Dass sah man an seinen Händen, die er zu Fäusten ballte, als er diese aus seiner Hosentasche gezogen hatte. „Wer glaubst du bist du, um ihr so einen Scheiß einzureden? Hörst du dir eigentlich selber zu?“ Sasukes Stimme hatte sich durch seine Wut etwas verdunkelt und ich wusste nicht warum, aber mir jagte dabei ein eiskalter und gleichzeitig kribbelnder Schauer über den Rücken. Ebenso konnte ich ihn in diesen Moment einfach nur anstarren. Nie und nimmer hätte ich gedacht, dass er vortreten und für mich einspringen würde. Er strahlte gerade so viel stärke aus, dass es mir wieder leicht den Atem verschlug. Er war so stark. So verdammt stark. Stärker als ich es jemals sein könnte. „Und wer bist du, um das Recht zu haben dich hier einzumischen?“ Sai´s falsches Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück, als er zum Gegenschlag ausholte und Sasuke damit mehr als nur provozierte. Oh Gott. Konnte es denn jetzt noch schlimmer werden, als es denn ohnehin schon war? Was sollte ich denn bitte machen, wenn die beiden sich gleich wirklich in die Haare kriegen würden? Völlig überfordert sah ich zwischen den beiden hin und her. Hoffte nebenbei inständig dass doch noch ein Wunder passierte und diese mehr als scharfe Situation entschärfte. Sasuke überraschte mich aber wieder, als er plötzlich seinen Kopf in den Nacken legte und kurz freudlos auflachte. „Ich denke ich habe mehr Recht als du, mein Freund.“ Mit diesen Worten packte er unerwartet mein Handgelenk und Sai noch einen bösen und gleichzeitig herablassenden Blick schenkend zog er mich einfach an diesen vorbei und lief in eiligen Schritten die Straße weiter. Überrascht und mehr als überfordert von seinen plötzlichen Handeln, keuchte ich auf und stolperte ihm unbeholfen hinterher. Was sollte dass denn jetzt? Warum machte er dass? „Denk an meine Worte Sakura. Er nutzt dich auch nur aus, genau wie all die anderen vor ihm auch.“ Ich konnte nicht anders. Kurz sah ich über meine Schultern zurück zu Sai, der mir diese Worte hinterher gerufen hatte und dabei immer noch sein lebloses Grinsen zur Schau trug. Es schien ihm wohl mehr als nur zu amüsieren, dass Sasuke so auf seine Provokation reagiert hatte. Wenn dass mal nicht noch mal ein Nachspiel nach sich zog. Denn eins wusste ich gleich. Sai hatten wir nicht zum letzten Mal gesehen. Sasuke zog mich immer noch durch die Straßen, obwohl Sai schon längst außer Sichtweite war. Er schien wohl immer noch so in Rasche zu sein, dass er dies überhaupt nicht zu bemerken schien. Ich ließ es einfach geschehen. Im Moment fehlte mir einfach die Kraft, überhaupt irgendwas zu machen. Immer wieder triftete ich mit den Gedanken ab und versuchte nicht wieder in den tiefen Schmerz zu ertrinken, der sich immer weiter in mir ausbreitete und mir das Atmen wieder schwerer machte und dass lag garantiert nicht daran, dass mich Sasuke schon fast rennend immer noch durch die halbe Stadt zehrte ohne irgend ein besonderes Ziel anzuvisieren. Trotzdem keuchte ich leise auf, als er plötzlich eine sehr scharfe Kurve nach links nahm und in eine unbelebte Seitengasse einbog. Unsanft wurde ich an die kalte und harte Steinwand gedrückt. Was sollte dass denn? Warum schleppte er mich hier her? Und warum starrte er mich jetzt so böse an? Schon fast grob hielt er mich an meinen Schultern gepackt an Ort und Stelle fest und ich konnte nichts weiter tun, als ihn einfach entgegen zu starren, während ich versuchte wieder zu Atem zu kommen. Der kleine Dauerlauf hatte mir mehr abverlangt als ich mir eingestehen wollte. Schließlich war ich noch nie die Sportlichste gewesen und ich hatte auch nicht vor irgendwas daran zu ändern, doch als ich sah, dass Sasuke im Gegensatz zu mir nicht schnaufte wie ein Walross, kam ich mir schon etwas schäbig vor. Er war nicht mal außer Atem, verdammt noch mal. Beschämt wandte ich meinen Blick von ihm ab und saugte wieder tief Luft in meine Lungen, die durch diese kleine Anstängung leicht brannten. Vielleicht sollte ich doch mal darüber nachdenken, mehr für meine Kondition zu tun, damit ich nächstes mal nicht gleich jabsend zusammen klappte, wenn ich wiedererwarten noch einmal durch die halbe Stadt gezehrt wurde. „Wer war dieser Kerl?“ Sasuke holte mich mit seiner etwas schärfer klingenden Stimme abrupt ins Hier und Jetzt zurück. Kurz zuckte ich über seine Härte zusammen, antwortete ihm jedoch nicht auf seine Frage. Viel lieber sah ich trotzig immer noch zur Seite auf den von Müll belagerten Asphalt, der momentan interessanter war als er. „Was wollte er von dir?“ Sasuke schien es wohl nicht zu stören ob ich ihn antworten wollte oder nicht und das wollte ich nicht, trotzdem bombardierte er mich mit weiteren Fragen. Warum interessierte es ihn so wer Sai war und was er von mir wollte? Es ging ihm schließlich nichts an, dass war meine Angelegenheit, nicht seine. Sein Griff an meiner Schulter verfestigte sich noch weiter und ich spürte den Druck seiner scharfen Fingernägel selbst durch den dicken Baumwollstoff meiner Winterjacke. Wieder zuckte ich leicht zusammen, hielt aber immer noch den Mund und sah ihn immer noch nicht an. Warum ließ er mich nicht einfach in Ruhe? Und warum verdammt noch mal blieb ich einfach so stehen und ließ mir dies überhaupt gefallen? „Sakura, antworte mir endlich!“ Leicht rüttelte er mich immer noch an den Schultern gepackt, genauso wie bei unserer ersten Begegnung an der Brücke. Genau wie damals war er aufgebracht und forderte eine Antwort von mir, obwohl die Gründe diesmal ganz andere waren. Ruhig ließ ich mich von ihm durchschütteln, ehe ich ihm endlich entgegen sah. Ihm in seine Pechschwarzen Augen sah, die Sai´s Augen so ähnlich und doch ganz anders waren. Im Gegensatz zu Sai war Sasuke durchaus in der Lage Emotionen zu empfinden, auch wenn er sie nicht gerne allen und jedem zeigte. Ich konnte so viel und auch gleichzeitig nichts aus seinen Augen heraus lesen und irgendwie erinnerte er mich ein bisschen an mich selbst. Hatte er etwa in seinen Leben auch schon irgendetwas durchgemacht, dass ihm so einen Ausdruck in seinen Augen hinterließ? „Es geht dich nicht´s an Sasuke. Ich werde dir nichts sagen, also lass mich bitte in Ruhe.“ Sofort verhärtete sich sein Ausdruck in den Augen wieder und er stieß ein wütendes zischen aus. Dass war seine Reaktion darauf, dass er auf meine Worte einen Scheiß gab, obwohl ich sogar Bitte gesagt hatte. Ein Wort dass ich nicht sehr oft benutzte und Sasuke würdigte es kein bisschen, nein, er ging sofort wieder auf die Barrikaden. „Es geht mich also nichts an, sagst du? Wann merkst du endlich dass ich dir helfen möchte?!“ Wollte er das? Warum? Ich hatte ihn in keinster weiße einen Anlass dafür gegeben. Er hatte doch immer von sich aus gehandelt. Mich hatte er doch nicht einmal gefragt ob ich seine Hilfe wollte oder nicht. Und ich brauchte sie nicht. Von niemanden. Ich kam sehr gut alleine klar. Vertraue niemandem, schoßen Sai´s Worte durch meinen Kopf, an die ich mich so lange gehalten hatte. Bis jetzt bin ich mit diesem Vorsatz gut klar gekommen. Warum sollte ich daran was ändern wollen? Er nutzt dich auch nur aus, denk an meine Worte Sakura. Ich fragte mich ob Sai damit recht hatte. Nutzte mich Sasuke auch nur aus? Bot er mir nur seine Hilfe an, um mir dann in den Rücken zu fallen? War er auch einer von der Sorte Mensch, die ich eigentlich meiden wollte. Tiefe Zweifel kamen wieder in mir auf und ich wusste nicht mehr was ich glauben oder gar denken sollte. Plötzlich spürte ich weiche Lippen auf meinen und meine Augen weiteten sich, als ich realisierte was er da tat. Augenblicklich verkrampfte ich mich am ganzen Körper und wusste nicht was ich tun sollte. Ich war komplett überfordert mit dieser plötzlich so intimen Situation. Seine linke Hand wanderte meinen Hals hoch in meinen Nacken und leicht drückte er meinen Kopf nach oben um besser an meine Lippen zu kommen. Stocksteif stand ich da und wusste beim besten Willen nicht wie ich reagieren sollte. Warum tat er das? Wieso küsste er mich aus heiterem Himmel? Ich hatte ihm doch in keinster weiße einen Anlass dazu gegeben dies zu tun oder hatte ich irgendwas nicht mitgekriegt? Keuchend schnappte ich nach Luft, als er kurz von mir abließ, doch sofort nutzte er diese Gelegenheit und schob mir seine Zunge in den Mund. Fest kniff ich meine Augen zusammen und krallte meine Hände in seine schwarze Winterjacke, als er meine Zunge neckisch mit seiner an stupste um sie zum mitmachen zu animieren. Ein komisches Gefühl stieg in mir hoch, dass ich beim besten Willen nicht benennen konnte und ich wusste, dass ich meinen Tribut für Heute überschritten hatte. Erst das aufeinander Treffen mit Sai, dass mich mehr aufgewühlt hatte als ich mir eingestehen wollte, dann seine Zweifel, die er in mir gesät hatte und jetzt das! Ich konnte nicht mehr. Es wurde mir alles viel zu viel um noch mehr verkraften zu können. Es brach nun alles in mir aus. Warum tat er dass? Warum konnte Sasuke mich nicht einfach in Ruhe lassen? Glaubte er, dass er von mir Antworten auf seine Fragen bekommt, wenn er mich küsste? Wenn er seine warme, weiche Zunge in meinen Hals steckte? Mit einen mal schossen mir Tränen in die Augen, als ich den ganzen Druck nicht mehr aushielt. „Hör bitte auf damit.“ Meine Stimme klang so leise und fast schon flehentlich, als ich es schaffte ihn etwas von mir wegzudrücken. Eine einzelne Träne rollte über meine Wange und Sasukes Augen weiteten sich kurz, als er dies sah. War er schockiert, dass ich nicht so auf ihn reagierte, wie er es gewollt, es gehofft hatte? Wie ein Blitzschlag traf mich die Erkenntnis und keuchend rang ich nach Atem, als ich mich aus seinen Griff befreite und vor ihm zurück wich. Dass war es also was er wirklich von mir wollte. Ich war wohl nur ein weiteres Abenteuer für ihn. Eine neue Eroberung. Wieder keuchte ich auf und sah ihm entsetzt entgegen, als mir nun alles klar wurde. Sai hatte Recht. Er hatte so verdammt Recht. Sasuke nutzte mich wirklich nur aus, dass hatte er gerade mit seiner Aktion bewiesen und ich war so dumm um wieder darauf herein zu fallen. „Vertrau mir, hast du gesagt…“, stieß ich leise aber fest hervor, als ich den ersten Schock halbwegs überwunden hatte und meine Sprache wieder gefunden hatte. „Sakura…“, begann er, machte dabei einen Schritt auf mich zu, doch ich wich sofort vor ihm zurück und mein Blick wurde dabei härter, kälter. Sai hatte so verdammt noch mal Recht gehabt! „Bleib weg von mir!“ Sasuke hörte jedoch nicht auf mich und kam wieder näher und abermals wich ich vor ihm zurück. Er verzog dabei leicht sein Gesicht und fluchend strich er sich kurz über das Gesicht. Mir war es aber herzlich egal, warum er sich auf einmal so wehmütig und schon fast reumütig benahm. Er war verdammt noch mal nicht besser als alle anderen. „Ich will ab sofort nichts mehr mit euch zu tun haben! Lasst mich in Ruhe!“ „Sakura…“, versuchte es Sasuke noch einmal, doch ich gab ihm keine Gelegenheit mehr seinen Satz zu vollenden. Es war mir egal. Ich war fertig mit ihm. Auf den Absatz kehrt machend stürmte ich aus dieser verfluchten Seitengasse und weg von ihm. Ich wollte nur noch weg! So weit, weit weg wie nur irgend möglich! --------------------------------------------- Jedes mal, wenn ich anfange jemanden zu vertrauen, zeigen Sie mir, das ich es lieber lassen sollte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)