Love you like you do von Marron ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Genzo saß auf einem seiner zwei Küchenstühle und starrte in seine Kaffeetasse. Wie so oft konnte man nicht erkennen, was er dachte oder wie seine Laune war. Tsubasa blieb eine Weile im Türrahmen stehen und musterte den Keeper. Obwohl dieser im Moment nicht so trainieren konnte, wie er es wollte, wirkte er fit. Seine Muskeln waren unter dem dünnen Shirt gut erkennbar und seine ebenmäßigen Gesichtszüge wirkten glatt und fein. Der Jüngere konnte durchaus verstehen, dass einige Mädchen sich um den Keeper prügeln würden, könnten sie dadurch seine Aufmerksamkeit gewinnen. Tsubasa verschränkte die Arme und sagte leise: „Es war kein Mitleid.“ Genzo sah noch nicht einmal auf. „Was denn sonst?“ Der Mittelstürmer holte tief Luft, dann rückte er mit der Wahrheit heraus: „Ich konnte nicht schlafen und… naja, ich kam mir allein vor. Und irgendwie… wollte ich dich bei mir haben. Keine Ahnung, was das jetzt heißt.“ Nun wurde er von seinem Freund gemustert. „Aha“, murrte er. Der Jüngere seufzte, ging zu seinem Teamkollegen und setzte sich. Als er sich Kaffee eingeschüttet hatte und den ersten Schluck trinken wollte, murmelte er freundlich: „Wäre das nicht der Moment, an dem du mich normalerweise dazu bringen müsstest, mich unsterblich in dich zu verknallen?“ Restlos verdattert verschluckte Genzo sich und hustete los. Dann erst sah er auf und fragte: „Woher kam das denn jetzt?!“ Tsubasa zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck. Der Kaffee war so heiß, dass er sich die Zunge verbrannte, aber er bemerkte es kaum – seine Aufmerksamkeit lag woanders. „Ist wohl Kumis Einfluss, sie liest ständig Liebesromane und sieht sich solche Filme an.“ Und Genzo lachte los. „Oh, Kumi!“, prustete er dann, „Unser ewiger Single träumt immer noch von der großen Liebe?“ Der Mittelstürmer musste grinsen und sagte nichts, obwohl er unglaublich erleichtert war, dass sein Freund wieder lachte. Die Anspannung von gestern hatte viel zu stark an seinen Nerven gezerrt, als dass er hätte so weitermachen können. „Dir geht es wieder besser?“, fragte er nun also vorsichtig. Fast sofort wurde der Ältere wieder ernst. „Ja. Tut mir Leid wegen gestern Abend.“ Er räusperte sich verlegen. „Ich war wohl etwas… agressiv, oder?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Ich muss mich entschuldigen. Ich war derjenige, der Unsinn gemacht hat.“ Er versuchte zu lächeln, scheiterte aber kläglich. „Ich wollte dich nicht verletzen.“ Genzo machte große Augen. Dann platzte er heraus: „Das hast du doch gar nicht!“ „Ich hab dich weinen gehört, Genzo“, erklärte Tsubasa und sah den Keeper eindringlich an, „Und es tut mir wirklich Leid.“ In der darauf folgenden Stille hörten sie beide, wie sich Daibu im Schlafzimmer langsam regte und der Mittelstürmer stand leicht unwillig wieder auf, um sich um seinen Sohn zu kümmern. Eigentlich hatte er die noch immer leicht geröteten Augen des Torhüters nicht erwähnen wollen, aber er sagte nun doch über die Schulter: „Und vielleicht solltest du dir vorher das Gesicht waschen, bevor du das verneinen willst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)