I want you - I get you von Chibi-Neko-Chan (Mirac x Malik (YCLF Extra)) ================================================================================ Kapitel 6: Lust --------------- Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Was habe ich getan?! Ich liege starr in meinem Bett. Miracs starker Arm hält mich umschlungen und ich kann mich nicht wegbewegen. Scheiße! Ich werde wieder panisch. Was habe ich mir dabei gedacht, mit ihm zu schlafen?! Nicht, dass es nicht geil war. Es tat weh und er war nicht gerade unvorsichtig. Stattdessen eher grob und vor allem darauf bedacht, dass es ihm gefiel, aber es war heiß! Und zwar richtig heiß! Zu heiß! Das ist nicht gut. Gar nicht gut! Ich kenne mich und ich hätte das niemals machen dürfen! Wie kann ich mich nur auf einen Typen wie Mirac einlassen?! Bin ich denn total bescheuert? Irgendetwas in meiner Hirnregion muss gestern Abend ausgefallen sein! Und warum musste er jetzt auch noch hier schlafen? Hätte er nicht wenigstens danach abhauen können, so wie bei jedem One-Night-Stand?! Scheiße! Ich sehe zur Seite, als ich bemerke, dass Mirac sich bewegt. Bitte wach nicht auf. Bitte wach nicht auf. Seine Augen öffnen sich und starren mich an. Kurze Zeit ist es mucksmäuschenstill im Raum. Ich muss schlucken. Mein Herz schlägt wie verrückt. Ob er das hören kann? Bestimmt, oder? Er muss es hören können! „Morgen“, nuschelt er schlechtgelaunt vor sich hin und zieht mich näher zu sich. „Äh, morgen!“, erwidere ich vielleicht etwas zu schnell. Warum kuschelt er jetzt mit mir? Warum geht er nicht einfach? Ich spüre seinen nackten Penis an meinem. Nicht gut! Gar nicht gut! Ich versuche mich wegzudrehen, aber es klappt nicht. Hör auf Penis, nein! Er fängt an sich zu regen und ich schließe die Augen. Ich muss an irgendetwas Ekelhaftes denken, schnell! Überfahrene Kätzchen, alte fette Leute! Ok, das war nur gemein und nicht... Na toll, jetzt bekomme ich eine Latte und ein schlechtes Gewissen! „Hmh, hattest du gestern noch nicht genug?“, fragt Mirac da auch schon grinsend nach. Doch bevor ich etwas erwidern kann, hat er meine Lippen in Beschlag genommen. Scheiße, es gefällt mir einfach zu gut! „Mirac, lass das! Ich habe einen Arzttermin!“ Und das ist nicht einmal eine Lüge. Mirac grummelt vor sich hin und steht vom Bett auf, nur um mir seine perfekte Hinterseite zu präsentieren. Oh Mann, ist der Kerl heiß! Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das alles große Scheiße ist? Ich könnte heulen vor Wut! „Na dann verziehe ich mich mal. War ‘ne geile Nacht, lass das mal bald wiederholen!“ Und mit diesen Worten verschwindet Mirac ausnahmsweise Mal durch die Wohnungstür. Ich richte mich auf und muss unter Schmerzen feststellen, dass mir die Nacht nicht bekommen ist. Mein Hintern tut ungemein weh und ich verziehe mein Gesicht, ehe ich in die Küche gehe und Kaffee koche. Frühstück lasse ich heute mal ausfallen. Stattdessen gehe ich für das Check-Up wie geplant zum Arzt und hoffe auf einen vollen Warteraum, um mich nicht setzen zu müssen. Entgegen meiner Erwartung ist es total leer. Ich setze mich und versuche mir nichts anmerken zu lassen. Aua… Ich habe mir einen Stift und ein Rätselheft mitgenommen, um die Wartezeit zu überbrücken. Während ich nachdenke, beginne ich an meinem Stift zu knabbern. Als ich das merke, zucke ich zusammen und erstarre. Habe ich das schon immer gemacht? Oh Mann, das erinnert mich wieder an die vorige Nacht, wo Mirac das gleiche mit meinem „Stift“ gemacht hat. Ich werde knallrot und versuche schnell an andere Dinge zu denken. Als ich aufgerufen werde, habe ich sofort alles zur Seite gedrängt und begrüße freundlich meinen Arzt. Er untersucht mich und schmunzelt dann leicht. „An sich ist die Rippe gut dabei zu verheilen. Es dauert noch maximal zwei Wochen, dann sollte alles wieder ok sein. Ihr Blutdruck ist recht hoch. Sind Sie nervös?“ Ich nicke leicht. „Hab bestimmt nur zu viel Kaffee getrunken!“, meine ich dann schnell. Ich kann mir schon vorstellen, wer meinen Blutdruck so hochgetrieben hat. „Denken Sie daran, sich weiter auszuruhen. Bitte keine zu großen Anstrengungen vornehmen. Egal welcher Art.“ Ich nicke. Hat sich etwas an meinen Werten verschlechtert? Oder sagt er das einfach immer so? „Denken Sie bitte auch daran, richtig zu essen und genug zu trinken. Sie sehen sehr blass und durch den Wind aus. Wenn Ihnen etwas auf dem Herzen liegt, können Sie immer mit mir reden.“ Ich bedanke mich, lehne aber ab und verlasse so schnell es geht wieder die Klinik. Ich lasse mir Zeit auf dem Nachhauseweg. Eigentlich will ich auch nicht wirklich nach Hause. Ich will endlich wieder in die Schule, mich ablenken, meine Freunde sehen. Und vor allem von Mirac fernbleiben. Und ihn aus meinen Gedanken bekommen! Sollte ich Vince anrufen? Ihm davon erzählen? Lieber nicht. Ich weiß noch, wie ich reagiert habe, als er mir das von sich und Steven erzählt hat. Warum sollte er anders reagieren? Er wird vermutlich noch viel aufgebrachter sein. Wie konnte ich auch so doof sein? Aber Mirac hat einen so heißen Körper und entspricht irgendwie auch meinem Typen. Wenn er nicht so ein verdammt mieses Arschloch wäre. Aber gestern, da war er freundlich und irgendwie zuvorkommend und außerdem auf irgendeine merkwürdige Art und Weise auch verletzlich. In dem Moment fällt mir ein, dass sich die Suppe vermutlich längst in mein Parkett eingesogen hat. Na super. Jetzt sind also auch noch mein halber Boden und die Schale hinüber. Zuhause angekommen räume ich erst einmal alles weg und versuche den Boden noch irgendwie sauber zu wischen. Leider jedoch eher vergebens. Der Fleck bleibt. Den restlichen Tag über, kann ich an nichts Anderes mehr außer der letzten Nacht denken. Und ich hasse mich für meine billige Entscheidung. Ich habe mich selber auf irgendeine Art und Weise von Mirac abhängig gemacht. Und zwar so richtig. Ich wünschte mir, er wäre wieder hier und wir würden einfach so übereinander herfallen wie gestern. Natürlich ohne die vorigen Schläge. Ich sitze auf meinem Stuhl und kritzle vor mich hin. Nein, nicht seinen Namen und ganz sicher auch nicht meinen Vor- und seinen Nachnamen! Obwohl sich Malik Raave gar nicht so schlecht anhört. Schluss jetzt! Nein, ich male Wölkchen und denke nach. Sehr viel. Ich liebe Mirac nicht, eigentlich mag ich ihn nicht einmal so richtig. Aber der Sex war einfach gut und es spricht ja nichts dagegen, das noch etwas öfter vorkommen zu lassen, oder? Aber wie sieht Mirac es? Was genau denkt er über mich? Einige Sachen, welche er so sagt, lassen mich darauf schließen, dass er mich irgendwie mag. Wiederum würde es nicht zu so einem Menschen passen, wenn er wirklich eine Beziehung haben wollen würde. Gegen Sex würde Mirac sicher gar nichts sagen, so wie ich ihn einschätze. Aber wieso will ich das? Was ist los mit mir? Bin ich jetzt in meiner rebellischen Phase angekommen? Gegen Monogamie und so etwas? Ich konnte ja schließlich nie rebellisch gegenüber meinen Eltern sein. Ich muss leicht grinsen. Jetzt spiele ich schon mit dem Gedanken, Mirac eine SMS zu schreiben. Ich bin doch echt verloren. Mir kann vermutlich niemand mehr helfen. Mein Handy vibriert und ich werde sofort nervös. Vielleicht ist es Mirac? Sofort blicke ich auf den Bildschirm und stelle fest, dass es lediglich eine Werbung meines Tarifanbieters ist. Enttäuscht lege ich mein Handy wieder beiseite. Na toll. Jetzt, wo ich einmal will, dass er sich meldet, kommt nichts. Keine Nachricht, kein Anruf. Er will nicht einmal wissen, wie es beim Arzt war. Vielleicht war es ja wirklich nur sein Ziel, mich einmal flachzulegen? Dieser Gedanke versucht sich langsam in den Vordergrund zu schieben, aber noch will ich ihn nicht akzeptieren. Es sind Tage vergangen, seit Mirac bei mir, nun ja, geschlafen hat. Und er hat sich seitdem nicht mehr gemeldet. Wenigstens sind meine Gedanken verflogen. Inzwischen bin ich wütend. Der Kerl hat mich doch nur ausgenutzt. Er hat meine Schwachstelle erkannt und genutzt, um mich rumzukriegen. Ich hasse ihn dafür. Warum bin ich nur auf ihn eingegangen?! Warum habe ich ihn vor fast einem Monat überhaupt angesprochen? Er macht mich so wütend und gleichzeitig irgendwie auch traurig. Ich weiß es auch nicht so genau. Aber irgendetwas in Miracs Verhalten der letzten Tage hat mich verletzt. Ich habe irgendwie darauf gehofft, dass er sich meldet. Dass er mich wenigstens anpöbelt. Es müssen ja keine Liebesschwüre sein. So etwas würde ich niemals erwarten, zudem ich darauf vermutlich nicht reagieren würde. Aber dass er sich gar nicht meldet, dass zerreißt etwas in mir. Meine Rippe ist langsam wieder soweit in Ordnung, dass ich wieder in die Schule gehen kann. Nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Aber wenigstens eine Ablenkung von dem ganzen anderen Scheiß, der gerade um mich herum passiert. Und eben auch nicht passiert! Man das geht mir so auf die Nerven! Seit ich Mirac kennengelernt habe, bin ich ein reines Nervenbündel und immer wieder kurz davor, zu explodieren. Ich packe gerade meine Sachen, um in die Schule gehen zu können. Aber ich habe einfach wirklich keine Lust. Dennoch zwinge ich mich dazu; wenn ich noch mehr verpasse, dann falle ich komplett durch das Semester durch. Und es zu wiederholen, wäre viel schlimmer, als jetzt hinzugehen. Ich verlasse die Wohnung und mache mich auf den Weg zum Bus. Das letzte Stück muss ich rennen, damit ich mich gerade noch so in den Bus zwängen kann, welcher wie immer total überfüllt ist. Ich dränge mich weiter nach hinten und bleibe dann in einer Lücke stehen, wo man sich wenigstens nicht selber auf die Füße tritt. Meine Kopfhörer habe ich mir ins Ohr gesteckt und es läuft irgendein Song von Eminem. Ich lasse meine Gedanken schweifen und merke nicht, wie sich plötzlich ein Arm vor mir bewegt, ehe ich etwas nach hinten gezogen und an einen großen Körper gepresst werde. Mir kommt die Galle hoch! Wie unverschämt ist das denn? Eine Anmache im überfüllten Bus?! Und dann auch noch auf diese Art und Weise? Ich will diesen Körperkontakt bestimmt nicht zu irgendeiner fremden Person haben! Jedoch habe ich auch nicht die Möglichkeit, mich umzudrehen. Also versuche ich wenigstens meinen Kopf etwas nach hinten zu wenden. Ich stocke, als ich den Geruch wahrnehme. Mirac? Ich werde leicht rot. Sofort beginnt mein Herz wie wild zu klopfen. Scheiße! Langsam nehme ich meine Ohrstöpsel hinaus und dränge mich etwas gegen ihn, während ich mich umdrehe. „Hey“, meine ich verwirrt und auch überrascht. Ich bin wirklich nicht davon ausgegangen, ihm im Bus über den Weg zu laufen. Mirac sieht mit seinem typischen nicht gerade liebevollen Blick auf mich hinab. „Na.“ Na? Mehr sagt er nicht? „Was hast du die letzte Woche so gemacht?“, frage ich so beiläufig wie möglich nach. Er zuckt mit den Schultern. „Nicht viel. War in der Uni, beim Antiaggressionstraining und so was halt. Musste meine Wohnung wieder etwas auf Vordermann bringen, nach dem Wasserrohrbruch.“ Und das war alles? Irgendwie macht mich seine Aussage wütend, ich weiß auch nicht direkt wieso. Ich verziehe mein Gesicht und weiche seinem Blick aus. „Aha“, erwidere ich lediglich, ohne weitere Worte. Mirac schmunzelt leicht und scheint nachzudenken. „Was ist los?“, will er dann wissen. „Ich dachte, dass du dich vielleicht mal bei mir meldest. Aber ist schon ok.“ Eigentlich will ich das jetzt auch nicht unbedingt im Bus ausdiskutieren. Eigentlich will ich gerade gar nicht mit Mirac diskutieren, weil ich weiß, wie es enden wird. Und ich bin froh, dass ich inzwischen keine sichtbaren blauen Flecke mehr habe. Ich zucke durch den Schmerz in meiner Rippengegend zusammen, als mich jemand kräftig anrempelt, als der Bus zum Halten kommt. Ich halte mir meine Bauchgegend und Mirac blickt mich an. Dann packt er den Typen bei der Schulter und baut sich vor ihm auf. „Hey! Pass gefälligst auf und entschuldige dich sofort bei Malik! Durch dich tut ihm jetzt seine Rippe wieder weh, du Sack!“ Ich bin erstaunt. Wieso verteidigt er mich denn jetzt? Wir sind ja kein Paar oder so. Aber es ist nett von ihm, wirklich. „Ist schon ok, Mirac. Lass gut sein“, murmele ich, da ich keine Lust auf eine Busprügelei habe. Vor allem weil mir der Fremde leidtun würde. Ich kenne schließlich die Kraft von Miracs Schlägen. Als wir an der Schule halten, will ich mich eigentlich von Mirac verabschieden, aber er schiebt mich nach draußen und begleitet mich das kurze Stück zum Eingangstor. „Kann ich dich nach der Schule abholen?“, fragt Mirac nach und er werde wieder ein kleines bisschen rot. Dann nicke ich. „Was willst du denn machen?“ Mirac zuckt mit den Schultern. „Du kannst zu mir in die Wohnung kommen, wenn du willst. Hast du ja bisher nicht gesehen.“ Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten soll. Mein Herz hört auch nicht mehr auf zu schlagen wie wild und meine Hände schwitzen leicht. Als wäre ich irgendeine Teeniegöre, bei der ihr erstes Mal bevorsteht. „Ähm, ja klar!“ Ob Mirac Sex von mir will? Aber er wirkt nicht so. Es scheint, als wäre er wirklich nur daran interessiert, sich mit mir zu treffen. „Dann mal bis später“, murmelt er vor sich hin. Ich nicke und will mich umdrehen, um reinzugehen, da legt er eine Hand in meinen Nacken und küsst mich. Er küsst mich! Einfach so! Wieso? Warum? Was bedeutet das? Wir lösen uns voneinander und ich sehe ihm mit verwirrtem Blick nach, als er die Straße hinunterläuft. Langsam gehe ich in die Klasse und begrüße Vince, Steve und Vio, ehe ich mich setze und den halben Tag über Mirac nachdenke, anstatt im Unterricht zuzuhören, oder mich mit meinen Freunden zu unterhalten. Ich bin ein echt abhängiges Wrack geworden. Als die Schule vorbei ist, packe ich in Windeseile meine Sachen zusammen und verlasse den Raum. Als ich nach draußen gehe, sehe ich Mirac schon am Eingangstor warten. Ich muss automatisch lächeln und gehe direkt auf ihn zu, als ich sehe, wie er telefoniert. Ich werde langsamer und mein Lächeln versiegt. Er deutet mir, ihm zu folgen. Hoffentlich ist er gleich fertig mit Telefonieren? Das Gespräch gefällt mir ganz und gar nicht. Jedenfalls nicht das, was ich höre. Ob da ein Exfreund am Telefon ist? Oder ein Mädchen mit dem Mirac einmal was hatte? Auf jeden Fall irgendwie so etwas in der Art. Denke ich… Nach einigen Minuten beendet er das Telefonat und wir betreten den Bus. „Hey“, meine ich zu ihm, da wir uns bisher nicht begrüßen konnten. „Hi.“ Ok, er ist schlecht drauf. Sofort dreht sich mir der Magen um. Jetzt will ich doch lieber direkt nach Hause. „Wie war die Schule?“, fragt er nach, ohne mich anzusehen. Ich schlucke kurz. „Ganz gut, aber langweilig. Und was hast du so getrieben?“ „Nichts Besonderes.“ Den Rest der Fahrt schweigen wir uns an, bis wir aussteigen und Miracs Wohnung kurz danach betreten. Ich sehe mich um und muss lächeln. „Sieht hübsch aus. Passt zu dir, die Wohnung.“ „Danke.“ Mirac zieht sich Schuhe und Jacke aus und lotst mich in sein Wohnzimmer. Ich setze mich auf die Couch und er bringt uns etwas zu trinken. Ich bedanke mich und schiele über den Glasrand hinweg zu Mirac. „Geht es dir gut?“, frage ich besorgt nach, aber er winkt nur ab. Langsam stelle ich mein Glas weg und werde sofort von Mirac in Beschlag genommen. Er drückt mich nach unten auf die Couch und küsst mich stürmisch. Er will also doch nur Sex? Aber das will ich nicht. Ich will mich nicht zum Sex mit ihm treffen und dann eine Woche lang nichts von ihm hören. Auch wenn das vorerst meine Intention war. Aber der Gedanke gefällt mir einfach überhaupt nicht mehr. Mirac ist schon dabei, mir die Hose auszuziehen. Ich wehre mich nicht. Wenn das die einzige Möglichkeit ist, ihm nahe zu sein, dann gebe ich mich ihm hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)