Karma is a Bitch von blackNunSadako ================================================================================ Kapitel 15 Berührungen (Kid) ---------------------------- Man sah Trafalgars Birne regelrecht arbeiten.   Wie er über meinen eben gesprochenen Satz nachdachte, ihn Wort für Wort genauestens analysierte.   Er schüttelte seinen Kopf und griff fester in den Mantel, der ihn bedeckte.   Erkannte diesen wohl und schaute mich ausdruckslos an.   "Er war doch gestorben...", flüsterte er monoton.   Wie?! Ich hatte mit einem Toten geredet?   Die ganze Sache wird mir immer unheimlicher!   "Aber... es war so real.... Fuck, ich rall echt nix mehr!", brüllte ich, verlieh meiner Verwirrtheit Ausdruck.   Der Plüschdoc fuhr daraufhin zusammen, begann dann sich wieder zu fangen und lächelte.   Danach schien er an irgendwas Peinliches zu denken und ein rötlicher Schein glitt über seine Wangen.   "Was hat er dir erzählt?", fragte er zögerlich, kleinlaut.   Ach, darum ging es also? Das musste ich jetzt einfach ausnutzen!   Ich grinste.   "Tja....", lies ich ihn zappeln, wartete einen Moment und genoss den beleidigten Gesichtsausdruck meines Gegenübers. "...du warst ja so süß als kleiner Bengel...", höhnte ich.   Er wusste ja nicht was ich wusste. Eigentlich hatte dieser Coratyp mir so gut wie nichts erzählt. Musste der Plüschträger ja nicht wissen.   Trafalgars Blick verfinsterte sich, er grinste böse und zog einen Schmollmund. Was hatte der jetzt wieder ausgeheckt?   "Heißt das ich bin es jetzt nicht mehr?", brummelte er, funkelte mich mit großen Augen an.   Der Anblick war, naja irgendwie schon niedlich. Ich verfluche meine Gedanken dafür! Aber echt! BLÖDES HIRN! Bald glaube ich dem Chirurgen, dass ich vielleicht wirklich keins besitze!   Ich musste meinen Kopf verlegen wegdrehen und fixierte einen kleinen Stein, neben mir auf dem Boden. Meine Lippen antworteten von alleine. "Doch...schon..." Ich hoffe er hat mich nicht gehört! Bloß nicht! Ich fühlte mich nicht wohl in meiner Haut. Diese komische Spannung war ja nicht auszuhalten!   "Wo sind wir hier eigentlich?", fragte er mich in seinem normalen Ton.   Er hatte mich wohl wirklich nicht gehört... Und warum herrgott nochmal enttäuscht mich das jetzt auch noch??!!   Ich sah ihn an, zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung."   Hatte er denn keine Schmerzen? Ich schaute über seinen verwundeten Körper, sorgenvoll registrierte ich jedene einzelne von den vielen Rissen und Aufschürfungen.   "Ist halb so schlimm wie`s aussieht.", spielte er es wieder mal runter. Er erkannte wohl meinen Blick und war genervt.   Ich wusste ja, sein Körper kannte viel schlimmeren Schmerz. Und genau diese Tatsache verletzte mich, legte mir einen Knoten in meine Brust.   Ich stand auf und nahm mir die zuvor zurechtgelegten vielen Kräuter.   "Kannst du was davon gebrauchen?", nuschelte ich kaum kenntlich.   Ich wollte nicht, dass er über meine Fürsorge lachte. Es war mir scheiße peinlich!   Er begann zu Lächeln und betrachtete dann das grüne Zeug.   "Hättest du nicht auch ein paar Aspirin mitbringen können?", lachte er.   Er wusste ganz genau, dass ich von seinem `oberschlauen` Wortschatz nix verstand! Arschloch!   "Hää?", fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue und verschrenkte die Arme.   "Schon gut.", kicherte er und nahm sich einen Beerenhaufen.   "Kannst du mir bitte eine leere Kokosnussschale und einen dicken Stock besorgen?", bat er mich freundlich.   Erst verarscht er mich und dann stellt er auch noch Forderungen! Kurz: Er war ein mieser Kotzbrocken! Aber so lange es ihm half...   Ich nickte, lief los und griff nach der nächsten Kokosnuss, die ich von einer Palme geschüttelt hatte und warf sie kraftvoll gegen einen Felsen. Diese zersprang daraufhin in zwei Teile und auch der Ast war schnell gefunden.   Ich setzte mich neben ihn.   "Ich muss die hier nur kurz zerkleinern...", murmelte er vor sich hin, er war wohl gerade wieder mal in seiner Gedankenwelt.   Er hob sichtlich mühevoll seinen Arm und wollte mir die Sachen aus der Hand reißen. Ich hielt sie von ihm weg, ging einige Schritte nach Hinten und funkelte ihn böse an, nahm die Beeren an mich.   "Lass`mich das machen!", knurrte ich ihn an. Der Kerl war doch viel zu schwach für sowas!   Das krieg` ich auch hin. Wäre doch gelacht wenn Eustass Kid keine Beeren zermatschen könnte.   Ich legte das Grünzeug in die Kokosnussschale und haute mit dem blöden Stock drauf `rum.   Das mir das Scheißzeug in die Fresse flog, damit hatte ich nicht gerechnet. Und dieser Plüschheini lachte mich doch glatt auch noch aus!!   "Halt die Klappe!", drohte ich ihm. Der Typ brachte mich zum explodieren!   "Ich hab`doch gar nichts gesagt.", kicherte er UNSCHULDIG!   Das reicht! Das kriegt er jetzt zurück!   Ein finsteres Lächeln umspielte meine Lippen. Wie ich das verstanden hatte, war das Zeug wohl so `ne Art Salbenersatz. Also musste sie auch auf seinen Körper...   Ich lies mich neben ihn in die Erde fallen.   Gleitete dann mit meinem Blick über seinen nackten Körper. Seine Tattoos standen ihm verdammt gut und seine Muskeln, die über seiner Brust ragten, machten die Sache nur noch reizender.   "Wo muss das Zeug hin?", fragte ich neugierig. Eigentlich konnte ich mir denken, dass sein ganzer Körper mit Schrammen übersäht war, aber es machte doch viel mehr Spaß es aus seinem Mund zu hören und den Dummen zu spielen.   Volltreffer! Es war ihm mehr als unangenehm, weswegen er nur starr auf die schwarzen Federn der Decke schauen konnte.   "Überall...", nuschelte er kaum verständlich.   Ich hatte schon verstanden. Oh ja ich hab´ seine Worte GANZ GENAU verstanden.   Ohne Zögern riss ich ihm die Decke vom Leib.   Klar würde er mich böse angucken, das war`s mir aber wert.   Ich hielt seinem Blick stand.   "Ich...werd` vorsichtig sein.", flüsterte ich ihm zu. Das Wenigste was ich wollte war, ihm irgendwie Schmerze zu bereiten, nicht noch mehr, als er so schon hatte. Innerlich und Äußerlich...   Ich bemerkte gar nicht wie er sich wieder hinlegte und seine Haltung lockerte.   "Kurz und schmerzlos! Hast du mich verstanden?", lenkte er ein.   Er wollte mich also machen lassen? Ich grinste. Das war in etwa so, als ob er mir den Sieg schenken würde! Er gab mir die Macht über ihn...   Ich schaute kurz über seine Wunden, sah wie verschmutzt die einzelnen Stellen waren und musste an die Worte von ihm denken, die er mir eingekloppt hatte, wie ein Fleischklopfer, der ein Kottlett bearbeitet... `IMMER REINIGEN! R.E.I.N.I.G.E.N.` buchstabierte er mir unzählige Male, als ich mit ihm zusammen `geforscht` hatte.   Ich stand auf und ging zu einem kleinen Bach, den ich bei meiner Vogeljagt gefunden hatte. Füllte die zweite Kokosnusshälfte mit der klaren Flüssigkeit und waschte mir zudem auch gleich die Hände.   Als ich wiederkam sah der Plüschdoktor sich suchend um. Er hatte mich wohl vermisst...   Ich grinste und hielt ihm das Gefäß mit Wasser hin, woraufhin er mich fragend anschaute.   "Wenn dann muss ja alles sauber sein, das hast du mir selbst eingeprügelt.", spielte ich mich auf.   Er war doch hier der Arzt und trotzdem hatte ich eher daran gedacht. Das gab mir einen Höhenflug! Ja, ich war halt der Beste!   Ich staunte, als er mich aus meinem Eigenlob riss, indem er sich die Schale einfach schnappte und das Wasser über seinen nackten, muskolösen Oberkörper schüttete.   Ich sah den einzelnen Tropfen nach, wie sie langsam an ihm hinabglitten. Ich war hypnotisiert, meine Kinnlade hatte ihren Weg nach Unten gefunden.   Und verdammt! Wie sexy er mich anfunkelte. Mein Gehirn setzte aus und hatte einen Kurzschluss.   Langsam verfolgten meine Augen seine Hände, die über seinen Oberkörper tanzten und die klare Flüssigkeit über seiner Haut verteilte.   Mir wurde schlagartig unglaublich heiß und kalt zugleich, ich konnte nicht einen Muskel bewegen.   "Ich dachte du wolltest mich mit der Salbe einreiben...", forderte er, holte mich aus meiner Starre. Mein Verstand, der übrigens ausgeschaltet war, gaukelte mir vor wie unglaublich erotisch seine Worte auf mich wirkten.   Als er selbst nach der matschigen Beerenmasse greifen wollte, reagierte meine Hand und war schneller. Den Spaß wollte ich mir nicht nehmen lassen!   Ich ging seiner Forderung nach. "Das lass`ich mir doch nicht zweimal sagen...", lächelte ich, stellte mir das Gefühl seines Körpers vor, wie er unter meinen Fingern lag, wehrlos und meine Finger mit seiner Haut spielten.   Langsam lehnte ich mich über ihn. Die Luft schien zu bizzeln, ich konnte die kleinen Funken regelrecht auf mir spüren.   Ich pustete sanft in sein Ohr. "Trafalgar...", hauchte ich seinen Namen.   Trafalgar zuckte bei der Berührung zusammen, ich hatte ihn da wo ich ihn haben wollte, kannte doch seine Schwächen.   Ich musste leise Kichern, der Kerl war ja so empfindlich.   Was wohl passiert wenn ich die Salbe auftrage?   Ich lies meine Finger in die Beerenmasse gleiten und berührte dann mit ihnen vorsichtig seine linke Schulter.   Bei der Berührung durchfuhr mich ein Schlag, als hätten mich tausend Volt durchjagt.   Ich sah in Trafalgars Gesicht.   Er war noch roter geworden, seine Haut stellte sich auf, als hätte er eine Gänsehaut.   Er zuckte bei jedem Millimeter, den ich weiter über seine Haut fuhr. Sein Atem wurde unkontrollierter und sein Herz schlug wie wild gegen meine Fingerkuppen.   Er genoss wohl meine Berührungen... Sein Körper zeigte mir die Reaktion, die er niemals zugeben würde.   Ich musste breit Grinsen.   "...tut es weh..?", fragte ich ruhig, einerseits wollte ich ihn ärgern, seine Reaktion beobachten, andererseits machte ich mir schon ein wenig Sorgen.   Er antwortete mir nach langem Zögern durch ein sanftes Kopfschütteln, seine Augen hielt er weiterhin geschlossen. Der Geruch von Kirschen benebelte mich wieder, seine Haare strichen sanft über meiner Lippe und kitzelten leicht.   Ich konnte also weiter machen? Aufgehört hätte ich sowieso nicht.   "...da bin ich ...echt froh....", flüsterte ich.   Mit jeder weiteren Bewegung meiner Finger durchfuhr mich ein leichter Schlag. Dieses Gefühl war einfach atemberaubend!   Ich war völlig eingenommen von meinen Gefühlen, als ich merkte wie er mit seinen kühlen Fingern meinen Nacken entlang fuhr. Eine weitere heiße Welle schwemmte mich immer weiter weg von dem Hier und Jetzt.   Seine Finger vergruben sich in meinen Haaren und zogen mir den Boden unter den Füßen weg.   Ich stoppte, war unfähig mich zu rühren, zu sehr nahmen mich die zärtlichen Berührungen seiner Finger mit. Mir blieb der Atem stehen.   Er wusste genau wie schwach ich bei sowas wurde. Der Mistkerl nutzt das auch noch schamlos aus!   "Mistkerl...", knurrte ich leise.   Er kicherte. "Tja, als ich dir die Haare gewaschen...--" WAS?! "Du erinnerst dich?!", unterbrach ich ihn, war geschockt.   Wann? Wieso? Geht es ihm gut?   Er nickte zustimmend. Sein Blick spiegelte keine Trauer wieder. Er war also ok?   Meine Lippen bildeten ein sanftes Lächeln. Er erinnerte sich also...   Er lag immernoch gestützt vor mir, er hatte sich wohl aufgerichtet, um an meine Mähne zu kommen. Ich drückte ihn bestimmend zurück auf seinen Platz, woraufhin er wieder die Augen schloss und er seine Hand wieder neben sich platzierte.   Er seufzte, lächelte aber dabei.   "Seit ich dich kenne...läuft echt alles schief.", nuschelte er.   Was soll ich denn sagen?   "Danke, gleichfalls!", lachte ich ihn an, wir beide saßen schließlich im selben Boot.   Ihm ging es also genauso wie mir? Irgendwie machte mich das froh, war ich wenigstens nicht der Einzige, dessen Leben gerade gehörig schief lief.   "Du hattest Mal meine Tattoos erwähnt...", begann er kaum hörbar zu murmeln.   Ja hatte ich, aber wieso erwähnte er das gerade jetzt?   Ich sah ihn fragend an, wartete darauf, dass er weiter redete.   "Corazon... sie sind ihm gewidmet...", beendete er.   Diesem Coratypen? Also verbindet die beiden doch mehr als ich dachte. Ich konnte den Plüschträger beim besten Willen nicht mit diesem komischen Typen in Verbindung bringen. Die Vorstellung war wirklich lustig.   "Verrückter Vogel...", grinste ich wissend.   Es freute mich, dass er mir etwas anvertraute, wo er doch sonst immer so verschwiegen war.   Trafalgar lächelte daraufhin und driftete wieder ab, wie er es halt immer tat. Manchmal würde ich gern mal wissen was so Alles in ihm vorgeht. Ich würde bestimmt gar nicht in seinem Schwirrwarr, welches sich sein Kopf schimpfte, zurecht kommen.   Ich wusste schon wie ich ihn wecken konnte.   Er war so in Gedanken, dass er nicht mal daran dachte seine Hände einzureiben.   Ich nahm noch etwas von der Salbe und gleitete langsam seinen Arm herunter, bis hin zu seiner Hand. Streichte ihm die Masse auf seinen Handrücken, arbeitete mich vor zu seiner Handfläche und verschrenkte meine Finger in seinen.   Er fuhr erschrocken hoch und riss mir die Schale aus der Hand. "Das kann ich selber!", meckerte er.   Das hatte ich erwartet.   Als er sich dann ruppig mit dem Zeug einschmierte sah ich genau, wie schmerzvoll diese dumme Entscheidung von ihm war. Das machte mich echt sauer!   "Sturschädel...", knurrte ich.   Trafalgar spielte den Beleidigten und drehte mir den Rücken zu. Ganz klasse...   Er hatte bestimmt Hunger, er musste schließlich schnell wieder zu Kräften kommen.   Ich stand auf und ging auf den kaum noch glühenden Holzhaufen zu. "Ich werd`mich mal um`s Essen kümmern.", erklärte ich ihm.   Als ich das Feuer wieder geschürt hatte und meine Beute zubereitete, setzte sich der Plüschträger auf und schaute mich schuldbewusst an.   "Kid?", wisperte er leise.   Ich war ihm eigentlich gar nicht so böse, ich konnte verstehen, dass er nervlich ziemlich am Ende war. Wollte ihn aber trotzdem noch ein bisschen necken. "Was?", fragte ich ihn daraufhin gespielt genervt.   Er zögerte, biss sich auf seine Unterlippe und begann seine Lippen sanft zu bewegen. "...danke...."   Er konnte mir noch nicht mal in die Augen sehen. Seine Worte machten mich unheimlich glücklich.   "Keine Ursache!", meine Stimme klang freudig, freundlich. Ich meinte es auch so, ich würde es immer wieder tun. Für ihn würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzten!   "Kommst du Essen? Kannst du Aufstehen?", fragte ich ihn, nachdem mir der Vogel wieder einfiel, der vor sich hin schmorte während ich den Plüschdoc anstarrte. Er roch verbrannt.   Trafalgar versuchte sich daraufhin aufzustellen, schwankte stark. Natürlich fragte er mich nicht nach Hilfe, war ja klar.   Nach den ersten Schritten passierte dann genau das, was ich vorrausgesehen hatte, sein rechter Fuß knickte um und sein Kopf segelte geradewegs auf den Feuerhaufen zu.   Ich überlegte nicht, lies den Vogel ins Feuer flattern und fing ihn auf.   "PASS DOCH AUF VERDAMMT!", brüllte ich ihn an.   Das hätte mehr als schief gehen können! Der hatte sich wohl seine Tollpatschigkeit von diesem Corakerl abgeguckt.   Ich verfrachtete ihn wortlos auf den Baumstamm, setzte mich neben ihn und fischte den nun total verkohlten Vogel aus dem beknackten Feuer. War alles nur die Schuld von dem blöden Plüschheini.   "Was gibt`s zum Futtern?", fragte er jetzt scheinheilig.   Ich hielt ihm das schwarze Vieh hin. "Huhn nach Eustass Art!", erklärte ich.   Er betrachtete ungläubig unser Essen und lachte mich dann aus. "War ja mal wieder klar, dass du den Vogel verkohlen lassen hast. Du musst auch immer Alles kaputt machen."   Das kränkte mich schon irgendwo. Ich hatte das Vieh extra besorgt und er war Schuld daran dass es jetzt so aussah.   "Entweder du isst ihn oder du lässt es.", meckerte ich.   "Ist ja gut.", seufzte er und schnappte sich eine Keule.   Er biss ohne Wiederworte hinein und wenn ich mich nicht komplett getäuscht hatte, lächelte er sogar noch kurz. Also schmeckt es ihm?   "Nächstes Mal kochst du!", grummelte ich. Wenn er nur Meckern kann, dann soll er`s gefälligst selber machen!   Plötzlich änderte er seine Miene und er sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Danach schaute er weg.   "Ich...kann...nicht...", begann er kaum verständlich zu Stottern.   Er konnte nicht kochen?? Ich meine ich kann`s ja auch nicht wirklich, aber ein Spiegelei oder sowas bekomm`ich wenigstens noch hin. "DU KANNST NICHT KOCHEN?!", machte ich mich über ihn lustig.   Der Todes Chirurg war ja doch nicht so perfekt, wie er sich immer gab. Nein, irgendwie wurde er mir immer sympatischer.   Er hatte genauso seine Fehler wie ich sie auch hatte.   Ich musste lächeln. "Mal sehen, was ich für heute Abend so finde. Aber wehe du beschwerst dich wieder!"   Also war es entschieden; ich wäre damit unser Koch, hatte mein Amt soeben angenommen.   "Ich will einmal eine Obstplatte bitte!", forderte er und begann ebenfalls zu grinsen.   Eine Obstplatte?   Seine Lache steckte mich an.   Dieser Kerl machte mich echt wahnsinnig. Und ich verfiel gerne in diesen Wahn...   Nachdem wir gegessen hatten, holte ich eine neue Kokosnuss und füllte beide Hälften mit dem Wasser aus dem Bach.   Ich reichte ihm eine rüber.   "Ist zwar kein Hochprozentiger...", scherzte ich und trank sogleich einen Schluck.   Er schüttelte nur belustigt den Kopf und tat es mir gleich.   "Ich besorg nachher noch ein wenig Feuerholz und hol`das Abendessen, würdest du dich um das Bett kümmern?", fragte ich ihn.   "Natürlich.", antwortete er empört, so als ob es selbstverständlich wäre.   Er stand kurz darauf auf und machte sich an das Sammeln der Blätter, während ich zwischen den Bäumen verschwand und ihm vorher noch einen Kommentar entgegenwarf. "Ich will ein Doppelbett!", befahl ich ihm scherzend und stampfte in den Tropenwald.     Ich lief eine Weile und schnappte mir einige Äste. Als ich vor einer Bananenstaute stand, erinnerte ich mich an die Worte von dem Kuscheldoc.   Er wollte einen Obstsalat? Warum nicht.   Ich pflückte alles Mögliche und trat dann den Heimweg an.     Als ich wiederkam musste ich breit grinsen, der Typ schaffte es doch immer wieder meine Mundwinkel hochschießen zu lassen. Dafür hasste ich ihn. Vielleicht...   Er hatte doch tatsächlich meinen `Befehl` befolgt und hatte das kleine Blätterbett in ein großes Doppelbett umgebaut. Die Blätter, die zuvor am Boden lagen, waren ordentlich auf einigen Ästen, die das `Bettgestell` bildeten aufgereiht.   Er funkelte mich sauer an, als er meinen freudigen Gesichtsausdruck bemerkte.   "Sag`jetzt bloß nichts!", mahnte er mich böse.   Nein, ich doch nicht...   "Und wo ist der Nachttisch?", spottete ich.   Er knurrte, ja er kochte vor Wut, das sah ich ihm sofort an.   Ich ging auf ihn zu und präsentierte ihm meinen Fund.   Seine Gesichtszüge wurden entspannter, er sah glücklich aus.   "Spinner!", brummte er, er hatte wohl nicht angenommen, dass ich seine Worte ernst nehmen würde.   "Das war doch deine Bestellung!", lächelte ich ihn an und überreichte ihm das Obst.   Er seufzte, nahm sich einen Pfirsich und teilte ihn mit beiden Händen in der Mitte, hielt mir die eine Hälfte hin.   "Guten Appetit!", wünschte er mir und wollte gerade in seine Hälfte beißen.   Ich beugte mich schnell zu ihm rüber und beißte in seine Hälfte, die er schon im Mund hatte. Wenige Zentimeter waren unsere Lippen von einander entfernt.   Unsere Blicke trafen sich. Seine eisblauen-grauen Augen funkelten mich überrascht an.   Er war zu geschockt um zu reagieren, weswegen Sekunden verstrichen.   Alles um und herum war vergessen, ich verlor mich in seinen Augen.   Wir beide hielten merklich den Atem an.   Als ich begann zu lächeln legte sich ein leichter Rotschimmer über seine Wangen. Ich konnte jede Regung in seinem sonst so kühlen Blick erkennen.   Ich wollte ihn ja nicht so lange quälen, dazu hatte ich schließlich noch ewig Zeit, wo ich doch wusste, dass ich ihn so schnell nicht mehr gehen lassen werde!   Ich erlöste ihn, biss ab und leckte mir über meine Lippen.   "Lecker.", raunte ich, sein Blick triefte immernoch vor Verwirrtheit.   Er brauchte einen Moment zur Fassung, drückte mir dann, nach seinem Abbeißen, das klebrige Teil auf meine Brust und verschmierte die Frucht breitflächig.   Ich knurrte, nahm mir eine Banane und drückte sie ihm ebenfalls rein.   Etliche verschwendeten Früchte später, betrachteten wir die Sauerei, die wir veranstaltet hatten, Lächelten beide breit.   "Schade um das Essen...", kicherte er.   "Wir müssen es ja nicht verschwenden...", begann ich, strich mit meinen Fingern über seine Brust und leckte die Fruchtreste von meiner Hand.   "Das...", stotterte er. "...SICHER NICHT!", schrie er sichtlich empört.   Hatte ich auch nicht erwartet, aber seine Reaktion war einfach der Brüller.   "Lass`uns Schlafen gehen, es ist schon spät und ich bin hundemüde.", erklärte ich ihm, stand auf und legte mich auf das große Blätterbett, veschrenkt die Arme hinter meinem Kopf und sah dann zum Sternenklaren Himmel.   Ich merkte sein Gewicht auf den Blättern, er rückte an das Ende und drehte mir den Rücken zu.   "Morgen wird ein langer Tag...", seufzte er.   "Wie geht es dir?", fragte ich ihn ruhig.   "Besser...dank dir...", nuschelte er, es fiel ihm hörbar schwer, die Tatsache auszusprechen.   Meine Mundwinkel gingen nach Oben.   "Das ist gut.", entgegenete ich ihm wispernd.     ---   Eine ganze Weile verging, ich konnte nicht schlafen, die Sonne war bereits am aufgehen. Seine Gegenwart hielt mich stetig unter Strom.   Ich dachte viel nach über die letzte Zeit.     "Kid?", fragte mein Bettnachbar zögerlich. Ich dachte er würde schlafen.   "Hm?", antwortete ich ihm.   "Warum tust du das Alles für mich?", fragte er mich leise.   "Ich...", begann ich leise.   "KÄPTEN!!!!"   Erschrocken fuhren der Plüschdoc und ich hoch, schauten in das bekannte Gesicht und trauten unseren Augen nicht.   Keiner von uns brachte ein Wort raus.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)