Die Rache von Mondlichtkrieger ================================================================================ Kapitel 15: Kämpfe im Inneren ----------------------------- Doch alles was er sah, war, wie sein Gegenüber die Hände zu Fäusten ballte und die Kiefer sichtlich anspannte. „Wenn du wissen willst, wie ich es geschafft habe, dass Konoha-Gakure eine Mission von mir annimmt, dann werde ich dir das gern sagen. Ich habe jemanden manipuliert, der die Schriftrolle bei Tsunade abgegeben hatte. Es war so simpel. Man hätte auch einfach jemand mit einer Bombe ins Zentrum schicken können. Die Stadt wäre vollkommen schutzlos.” Itachi lachte wieder finster auf. “Sei ruhig!”, presste Sasuke hervor. “Sei einfach ruhig!” Er machte sich bereit, seinen Plan der Rache endlich in die Tat umzusetzen. Es fehlte nicht mehr viel und er würde zum Angriff übergehen. „Du hast unsere Familie verraten und sie umgebracht! Du hast jeden einzelnen auf dem Gewissen!” Sasuke stiegen Tränen in die Augen, die er versuchte durch kurzes Blinzeln wieder zu vertreiben. Doch es funktionierte nicht. Voller Verzweiflung und Wut rannte er auf seinen Bruder zu und schlug mit der Faust nach ihm. Allerdings wich dieser gekonnt aus. „Niedlich”, lachte Itachi amüsiert auf. „Kinder gehören auf den Spielplatz und nicht auf ein Kampffeld.” Sasuke blieb schlagartig stehen, sah ihn finster an und schloss kurz die Augen, damit er seine Konzentration wieder finden konnte. „Du wirst schon noch sehen, was du davon hast.” Er formte einige Fingerzeichen, murmelte etwas, was niemand verstand und und feuerte eine riesige Feuerkugel auf seinen Bruder ab. Doch auch dieses Mal wich er gekonnt aus. „Verdammt”, murmelte Sasuke leise und biss sich auf die Unterlippe. Sollte sein Training doch noch nicht gereicht haben? Sollte er noch immer zu schwach sein? Sasuke musterte seinen Bruder aufmerksam. Er sah dabei zu, wie dieser in Position ging und darauf wartete, dass Sasuke wieder angriff. Doch dieses Mal würde er nicht so überstürzt handeln. Er würde sich jetzt eine Taktik überlegen, mit der er Itachi besiegen konnte. Nachdem ein Plan geschmiedet war, schloss er seine Augen und als er sie wieder öffnete, sahen zwei Sharingan in die Richtung des Älteren. „Du wirst mein Leben nicht länger unter Kontrolle haben. Wir werden es jetzt und hier beenden“, sagte Sasuke und bekam als Antwort ein schiefes Grinsen. Itachi lachte ihn aus und sah nicht den Ernst der Lage. “Du sollst merken, wie sehr es weh tut, seine gesamte Familie zu verlieren! Du sollst merken, wie es ist, für den Rest des Lebens ohne deine Familie zu sein!” Sasuke griff seinen Bruder wieder an und durch eine kleine Täuschung gelang es ihm, endlich einen Treffer zu laden. Mit geballten Fäusten schlug er ihm in die Magengegend und beförderte ihn so auf den Boden.   Der Kampf dauerte sehr lang, denn keiner der beiden Uchiha wollte sich geschlagen geben. Keiner wollte den anderen gewinnen lassen. Niemand wollte nachgeben. Doch am Ende hatte Sasuke Itachi besiegt. Itachi war durch einige Doppelgänger Sasukes beschäftigt gewesen, so dass der Jüngere ein Chidori formen konnte und es Itachi mit einem gezielten Angriff durch den Brustkorb stoßen konnte. Sein Blick ging zum leblosen Körper, der am Boden lag. Dann glitt sein Blick weiter zu seinen Händen, die mit blut beschmutzt waren. Es war das Blut seines Bruders. Er hatte seine Rache endlich bekommen. Seine Familie war gerächt.   Ihm kam die Schriftrolle von Itachi in den Sinn. Er griff mit der Hand in seine Ninjatasche und holte die Rolle heraus. Das Siegel, was auf der Rolle zu sehen war, war verschwunden. Itachi hatte also Recht behalten.     Er rollte das erste Stück ab und las die ersten Worte durch, die dort geschrieben standen:     “Mein geliebter Bruder, ich habe dir gesagt, dass du hier erfährst, wieso ich unsere Familie umgebracht hatte.”     Sasuke sah noch einmal zum leblosen Körper. Wollte er wirklich wissen, was sein Bruder ihm offenbaren würde?     “Ich hatte damals eine schwierige Entscheidung zu treffen. Ich hatte für Konoha-Gakure als Spion gegenüber dem Clan gearbeitet. Ich hatte allerdings auch für den Clan als Spion gearbeitet, was die Machenschaften des Dorfes anging. Am Ende wurde ich vor die Wahl gestellt: Entweder ich kämpfe für die Uchiha und alle, einschließlich dir, starben oder ich brachte den Clan um, bevor sie das Dorf hintergehen konnten, und rette dadurch dein Leben.”     Er musste schlucken und vor allem überlegen, ob er wirklich weiter lesen wollte.     “Der zweite Hokage Tobirama gründete die Konoha-Militärpolizei, die nur aus den Mitgliedern des Uchiha-Clan bestand, um diesen zu würdigen. Dies war aber nur ein Trick, um die Uchiha, so weit wie möglich, vom Mittelpunkt von Konoha-Gakure fernzuhalten. Die Dorfältesten machten die Uchiha außerdem für den Angriff des Kyuubi verantwortlich, da diese ihn angeblich mit ihrem Sharingan kontrolliert hatten.”     Sasuke musste noch einmal unterbrechen, denn er verstand den Sinn hinter diesen Worten nicht wirklich. Der Clan sollte Konoha-Gakure hintergehen? Der Clan hatte also vor, die Macht an sich zu reißen? Doch warum? Er fand in den nächsten Sätzen allerdings keine Antworten. Er würde Tsunade oder jemand anderen fragen müssen, wenn er es wissen wollte.     “Ich hoffe, du verstehst nun ein bisschen mehr, wieso ich ausgerechnet dich am Leben gelassen und das Dorf ‘hintergangen’ hatte. Ich wollte dich immer beschützen. Du bist doch mein kleiner Bruder. Du bist alles für mich. Ich habe dich immer geliebt. Ich wollte nicht, dass dir irgendetwas passiert. Ich wollte immer nur dein Bestes. Es tut mir leid, dass ich dir unsere Eltern genommen und dir damit die Kindheit verdorben hatte. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen. Itachi”     Er ließ die Schriftrolle auf den Boden fallen und sank auf die Knie. Seine Sicht wurde durch Tränen in seinen Augen verschwommen.   Es dauerte lange bis sich Sasuke wieder beruhigt hatte und wieder einigermaßen normal und klar denken konnte. Er stand auf und sah noch einmal zu dem leblosen Körper. Er würde in den nächsten Tagen noch einmal vorbei kommen und ihn beerdigen. Itachi hatte ein anständiges Grab verdient. Das war er ihm schuldig. Schließlich hatte er damals nur verhindert, dass er sterben musste. Damals hatte er all das nur getan, um ihn zu schützen. Allerdings, wenn er jetzt so darüber nachdachte, war es eigentlich relativ unfair dem Rest des Clans gegenüber. Er war der Einzige, der überlebt hatte. Die anderen mussten wegen ihm sterben. Oder eher deswegen, damit er am Leben bleiben konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)