Sunray, das Geheimnis der Sternstadt von Sunray ================================================================================ Kapitel 05 ---------- Kapitel 5 Während Sunray mit dem Berg an Geschirr in der Küche kämpfte, wurde Serenity von Sunrays Ma in ein kleines Wohnzimmer gebracht. Im Kamin brannte Feuer und auf dem Sims reihten sich Bilder der Kinder. Auf einigen spielten sie, auf anderen lachten sie, auf wieder anderen balgten sie. Serenity ging die Reihe der Bilder entlang und erkannte auf einigen Sunray. Komisch. Je älter er wurde, desto mehr Kinder waren auf den Bildern. Manche die älter waren als andere tauchten erst nach den jüngeren auf. Wie war das möglich? „Entschuldigen Sie“, sagte Serenity. „Aber sind das alles ihre Kinder?“ Sunrays Ma blickte lächelnd auf die Fotos. „Ja, das sind alles meine Kinder. Ich weiß was du sagen willst und du hast recht. Ich bin nicht ihre leibliche Mutter, aber das muss ich auch gar nicht sein um sie so zu lieben wie nur eine Mutter es kann. Über die Jahre wurden es immer mehr. Aber Sunray war der erste.“ Sie nahm ein Foto und reichte es Serenity. Darauf war ein ganz kleiner Fohlen Sunray zu sehen, wie er alle Viere von sich gestreckt mit dem Bauch über einer Couchlehne lag und tief und fest am schlafen war. „Das war kurz nachdem ich ihn gefunden habe. Der arme Kerl. Ich weiß nicht wieso, aber eines Abends schau ich aus dem Fenster und seh ihn da Mutterseelenallein die Straße entlangstreifen. Er hatte keinen Vater und auch keine Mutter. Da hab ich ihn aufgenommen. Ich hab ihn hochgehoben und gesagt: Ab heut bin ich deine Ma. Und mit der Zeit wurden es immer mehr. Aber Sunray war der erste. Er war mein Ansporn, verstehst du? Sunray ist jemand dem man begegnet und dann nicht mehr aus seinem Leben wegdenken möchte, selbst wenn er am Anfang etwas schwierig ist. Aber leider...“, sagte Sunray Ma und verstummte plötzlich mit einem traurigen Lächeln. „Was?“, fragte Serenity. „Ach, es ist nur... Sunray ist ein guter Junge, vom ganzen Herzen. Und vom ganzen Herzen liebe ich ihn, nur schafft er es nicht, auf eigenen Hufen zu stehen. Sunray versucht immer dem Ärger aus dem Weg zu gehen oder wenigstens so schnell wie möglich los zu werden. Aber heute hat er sich dazu entschieden allen Ärger über sich ergehen zu lassen und der Grund dafür bist du.“ Sunrays Ma klang ungeheuer stolz. „Es wird schon lange Zeit, dass Sunray für eine Sache einsteht. Er muss lernen eigene Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben, ohne dass ich ihn wieder raushaue.“ Serenity war sich nicht sicher, ob sie darauf etwas antworten sollte. „Wusstest du, dass Sunray schon ewig davon träumt, die Welt zu sehen? Ich sehe ihn immer in die Ferne schauen, aber er schafft es einfach nicht sich ins Blaue zu stürzen und loszuziehen. Er braucht einen Ansporn, etwas das ihn dazu bringt den ersten Schritt zu machen. Ich glaube, dass du genau das Pony bist, auf das wir gewartet haben. Sunray wirkt auf den ersten Blick ungeschickt und hilflos. Aber in ihm steckt noch so viel mehr. Er muss nur lernen es zu zeigen. Und das kann er nicht, wenn er ewig nur zu Hause bleibt.“ Danach brachte Sunrays Ma Serenity auf Sunrays Zimmer, die typische Rumpelbude eines Jungen, mit herumliegenden Klamotten und verstreuten Spielsachen, einem Globus in einer Ecke einem Regal mit abgegriffenen Büchern und einer Hängematte unter dem Fenster das zur Straße zeigte. Sunrays Ma holte eine große Strohmatratze hervor und breitete einige Kissen und Decken darauf aus. Serenity fühlte sich plötzlich sehr Müde. Ein paar Stunden Schlaf würden ihr bestimmt nicht schaden. Sie legte sich aufs Bett und schlief fast sofort ein. Und sie konnte sich nicht erinnern, jemals so gut geschlafen zu haben. Nach einiger Zeit kam Sunray ins Zimmer, wobei er natürlich prombt über irgendetwas stolperte und mit einem dumpfen Aufschlag auf die Nase fiel. Serenity schlug die Augen auf. „Tut mir leid“, flüsterte Sunray. „Ich wollte dich nicht wecken.“ „Ist schon okay“, erwiderte Serenity und setzte sich auf. Einen Moment lang herrschte Schweigen. Sunray brannte eine Frage auf der Zunge, auch wenn er sich sehr unwohl fühlte sie zu stellen. „Was“, fragte er langsam, „hast du jetzt eigentlich vor?“ Serenity hob fragend die Augenbrauen. „Ich meine, du kannst gerne hier bleiben, wenn du willst“, sagte Sunray schnell. „Das ist kein Problem. Aber Ma hat recht. So ein wertvoller Diamant kann hier nicht bleiben. Und zurückbringen wirst du ihn ja wohl auch nicht, oder?“ Serenity sah Sunray an und sagte: „Ich muss in die Sternstadt.“ „Okay, und wie kommt man da hin?“, fragte Sunray. Serenity war verwundert. Hätte sie das zu anderen Ponys gesagt, wäre sie ausgelacht und für verrückt erklärt worden. Man hätte sie für schwachsinnig gehalten und für eine Lügnerin. Niemand hätte ihr geglaubt. Aber Sunray tat es. Sunray war anders. Auf eine nette Art war er eigentlich einfach nur Naiv. Ihr einfach so zu glauben, was sie da sagte. Aus ihrer Satteltasche holte Serenity die Karte heraus, eine Schriftrolle, die in einem hübschen Gehäuse aus Metall aufgerollt war. Sie entrollte das Papier und legte es zwischen sich und Sunray auf den Boden. Sunray schaute es nachdenklich an. Dann sah er auf. „Was ist das?“, fragte er. „Das ist die Karte zur Sternstadt“, antwortete Serenity. „Aber“, sagte Sunray. „Da steht ja gar nichts drauf.“ Er hatte recht. Das Papier war völlig unberührt, abgesehen von einigen Zeilen am Rand. Das Königreich das zu den Sternen führt schon vergangen vor langer Zeit der Stein der dazu den Schlüssel birgt im Königreich der zwei Schwestern weilt Des Sternreichs letzte Erbin sieht, dass die Zeit nun komme. Weiß nicht ob sie leben wird oder sterben Und Hilfe wird kommen von den Strahlen der Sonne. Durch Streit getrennt und auf die Prop' gestellt Freundschaft ist was Herzen bindet Einer der stets zum andern hält Und mit dem Herz sich immer findet. Erreicht sie dann die Sternstadt weiß nicht was kommt, was war, was ist, Die letzten zwei Zeilen, verdeckte Serenity mit ihrem Huf. Sie wollte nicht, dass Sunray las, was dort geschrieben stand. Der schaute sie wieder nur verständnislos an. „Und was soll das bedeuten?“, fragte er. „Na eben alles“, erwiderte Serenity. „Das ist eine Vorhersage, die schon vor mehr als tausend Jahren niedergeschrieben wurde. Sogar noch früher. Noch vor dem Fall, des Sternreichs. Sunray blinzelte. „Aha.“ Serenity seufzte. „Du verstehst es nicht, oder?“ Sunray schüttelte den Kopf. „Ich war noch nie gut im Rätsel lösen.“ „Na schön, ich erkläre es dir“, sagte Serenity und rückte näher. „Der erste Teil geht so: Das Königreich das zu den Sternen führt/ schon vergangen vor langer Zeit. Damit ist ganz klar das Sternkönigreich gemeint.“ Sunray nickte einverstanden. „Und dann kommt: Der Stein der dazu den Schlüssel birgt/ Im Königreich der zwei Schwestern weilt. Das Königreich der zwei Schwestern ist ganz klar Equestria, das von Prinzessin Luna und Prinzessin Celestia regiert wird. Und der Stein oder auch der Schlüssel, der zum Sternkönigreich führt, ist der Sterndiamant.“ Wieder zustimmendes nicken von Sunray. „Jetzt der zweite Teil: Des Sternreichs letzte Erbin/ sieht, dass die Zeit nun komme/ weiß nicht ob sie leben wird oder sterben/ und Hilfe wird kommen von den Strahlen der Sonne.“ „Des Sternreichs letzte Erbin“, wiederholte Sunray nachdenklich. „Die letzte Überlebende einer längst untergegangenen Stadt. Die muss ja Uralt sein.“ „Du Heukopf. Sie sitzt direkt vor dir.“ „Du bist damit gemeint?“, stieß Sunray ungläubig hervor. „Ja natürlich bin ich damit gemeint!“, erwiderte Serenity unwirsch. „Was dachtest du denn?“ „Keine Ahnung“, stammelte Sunray. „Ich dachte du arbeitest für irgendeine uralte Schrulle, oder sowas.“ „Wie kommst du denn auf so etwas?“ „Keine Ahnung“, sagte Sunray noch einmal. „Ich meine... wie... woher weißt du denn, dass du diese Erbin bist? Das Königreich ist doch schon vor Ewigkeiten untergegangen.“ Natürlich hatte Sunray recht. Serenity musste einen Beweis erbringen. Schließlich konnte, ja jeder behaupten von königlichem Geblüt zu sein, ohne, dass es wahr war. „Manche Dinge überdauern die Zeiten“, sagte Serenity. Damit deutete sie auf ein Zeichen, welches Hufgroß neben den Zeilen zu sehen war. Es schien eine Art Erkennungszeichen zu sein, ein Emblem, ein... „Das ist das Wappen der Könige der Sternstadt“, sagte Serenity. „Und?“, fragte Sunray. „Das gleich Zeichen“, sagte Serenity, stand auf und drehte sich ein wenig zur Seite, „ist mein Cutiemark.“ Tatsächlich. Das Zeichen auf Serenitys Flanke war das gleiche, wie auf der Karte. Die Zeichen glichen sich wie ein Ei dem anderen. Es gab keinen besseren Beweis für Serenitys Herkunft als diesen. Ein Cutiemark war ein Sinnbild welches die inneren Stärken, Besonderheiten oder Fähigkeiten offenlegte. So etwas ließ sich nicht ohne weiteres fälschen. Oder etwa doch? Sunray zog ein Tuch hervor und versuchte damit Serenitys Cutiemark abzureiben. „Was soll denn das?“, rief Serenity wütend und verpasste Sunray eine scherzhafte Kopfnuss. „Ich wollte nur wissen, ob das Cutiemark echt ist“, röchelte Surnay am Boden. „Natürlich ist es echt, du Heukopf.“ „Okay“, sagte Sunray und setzte sich auf. „Du bist also die Erbin der Sternstadt. Und wie geht’s weiter?“ „Und Hilfe wird kommen von den Strahlen der Sonne“, las Serenity vor. „Drei mal darfst du raten, wer damit gemeint ist.“ Sunray blickte sie an, wie jemand der sich fragt, ob er gerade auf den Arm genommen wird. „Ich?“, sagte er langsam. „Ja, genau du.“ Serenity nickte. „Was die anderen Zeilen zu bedeuten haben, weiß ich auch noch nicht. Das muss sich erst noch zeigen.“ Wieder verdeckte sie die letzten zwei Zeilen mit ihrem Huf. Sie wollte selbst nicht lesen, was da geschrieben stand. Sunray blickte verträumt vor sich hin. „Ich komme in einer Prophezeiung vor“, murmelte er. „Das wird mir nie jemand glauben.“ Dann blickte er auf. „Aber eins versteh ich trotzdem nicht. Du hast doch gesagt das sei eine Karte. Aber, wie gesagt: Das Ding ist blank.“ Serenity sah ihn mit einem verschwörerischen Lächeln an. Sie ließ den Sterndiamanten hervor schweben und legte ihn auf die Mitte der Papierrolle. Dann löschte sie das Licht. Dunkelheit umfing sie. Nur ein Mondstrahl fiel durch das Fenster und direkt auf den Sterndiamanten. Dieser begann zu funkeln und zu leuchten, sich mit dem Licht vollzusaugen. Und das Licht zog Bahnen über das Papier, kreuz und quer, bis schließlich eine vollkommene Karte darauf zu erkennen war. Komisch. Das was da zu sehen war, sah aus wie Hoofston. Und es war auch Hoofton. Der Sterndiamant zeichnete eine Karte seiner direkten Umgebung und ein leuchtender Punkt, der wie ein Fingerzeig von ihm ausging, deutete energisch in Richtung Süden, über die Grenzen Equestrias hinaus, das wussten beide. „Nach Süden also“, murmelte Serenity. „Das sieht ziemlich weit aus“, meinte Sunray, obwohl er eigentlich keine Ahnung hatte. „Das ist egal“, erwiderte Serenity entschieden. „Ich muss dahin.“ „Und wie willst du dahin kommen?“, fragte Sunray. „Zuerst werde ich den Zug Richtung Süden nehmen. Danach sehe ich weiter.“ „Und... und wann willst du los? Doch nicht schon jetzt, oder? Und ganz allein.“ Serenity sah auf. Sie wusste, was in ihm vorging. „Sunray“, sagte sie. „Ich kann dich nicht mitnehmen. Das ist viel zu gefährlich. Du hast mir heute schon so geholfen, wie noch nie jemand zuvor. Du hast hier deine Familie, setz das nicht aufs Spiel wegen mir.“ Sunray schluckte schwer. „Okay“, sagte er mit belegter Stimme. Es war schwer für Sunray Schlaf zu finden. Er lag wach in seiner Hängematte am Fenster und blickte raus auf die Straße. Immer wieder schoben sich die gleichen Gedanken durch seinen Kopf, ohne, dass er sie abstellen konnte. Er würde Serenity so gern begleiten. Aber wäre er wirklich eine Hilfe? Wohl eher nicht. Die Liste seiner Misserfolge war nahezu endlos lang, er war sich nicht einmal sicher, ob er jemals irgendetwas richtig gemacht hatte. Es ging hier schließlich um das Schicksal eines gesamten Königreichs. Um die Heimat von Serenity. Das konnte er doch nicht aufs Spiel setzen, nur um sich selbst zu beweisen, dass er doch zu etwas gut war. Dabei würde er Serenity doch so gern begleiten. Während Sunray langsam einschlief, blieb Serenity wach und dachte nach. Eine solche Gastfreundschaft und Herzlichkeit hatte sie noch nie erlebt und wenn ihr doch einmal jemand hilfsbereit gegenübergestanden hatte, hatte sie diese Bereitschaft mit kühle und zurückweisung erwidert. Im Moment war sie nicht sicher was sie fühlte. Es war eine Art von Angst, die ihr bis dahin völlig fremd gewesen war: die Angst nicht nur um sich selbst sondern auch um jemand anderen, nämlich Sunray und seine Familie. Als Sunray endlich leise zu Schnarchen anfing schlüpfte Serenity aus dem Bett, warf sich ihre Satteltaschen über den Rücken und schlich nach unten. Schließlich musste er doch eingeschlafen sein, aber nur ganz kurz, denn es hatte sich kaum etwas verändert. Es war noch immer tiefste Nacht und der Mond war nicht gewandert und – Serenity war weg! Sie war nicht mehr da. Sunray fiel aus der Hängematte und stolperte die Treppe hinunter. Serenity wollte das Haus durch den Hinterausgang verlassen. Sie hatte ihre Satteltaschen umgelegt und hob gerade den Huf zur Klinke, als Sunray rief: „Warte!“ Serenity zuckte zusammen und drehte sich zu ihm um. „Sunray“, zischte sie. „Was machst du denn hier?“ „Das könnte ich dich auch fragen“, entgegnete Sunray. „Ich muss los.“ „Du haust ab.“ Sunrays Stimme klang vorwurfsvoll. „Ohne dich zu verabschieden.“ „Je eher ich fort bin, desto eher sind deine Familie und du sicher“, verteidigte sich Serenity. „Der erste Zug nach Süden kommt in ein paar Minuten. Bis zum Bahnhof schaffe ich es noch. Mach's gut.“ Ehe sie sich umdrehen konnte, streckte Sunray den Huf nach ihr aus. „Serenity warte!“ Sie blickte ihn an. Sunray schwieg. Blickte sie nur an. „Was denn?“, fragte Serenity. Sunray druckste. „Keine Ahnung. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ „Du Heukopf“, stöhnte Serenity. Plötzlich trommelte wildes Türklopfen durch das ganze Haus. Wütend hämmerten Hufe gegen Vorder- und Hintertür. „Das sind sie“, hauchte Serenity. Und tatsächlich stand vor jeder Tür ein Dämonisches Pony und beide sagten von draußen: „Hallo, wir sind's. Lasst uns rein, wir wollen euch den Schlüssel abnehmen.“ Tiny Sue, eine von Sunrays kleinen Schwestern, hatte gerade in der Küche ein Glas Wassser getrunken und trat nun verschlafen in den Flur vor die Haustür. „Ja?“, sagte sie und rieb sich ein Auge. „Lass uns rein“, verlangten die Dämonischen Ponys. „Wer ist denn da?“, frage Tiny Sue. „Nichts“, war die Antwort. „Und Leere. Jetzt lass uns rein.“ „Tut mir leid. Wenn niemand vor der Tür steht, kann ich auch niemanden reinlassen.“ Wieder hämmerten die Dämonischen Ponys gegen die Türen. Sie warfen sich dagegen, dass sie fast aus den Angeln flogen. Sunray stürmte zur Vordertür und stemmte die Tür mit aller Kraft zu, Serenity tat das Gleiche mit der Hintertür. Aber lange würden sie das nicht durchhalten können. Sie saßen in der Falle. „Hättest du mich doch einfach gehen lassen!“, rief Serenity wütend. „Dann wären sie dir auch schon auf den Fersen“, erwiderte Sunray. „Ja, aber nur mir.“ „Wie kann man nur so stur sein?“ „Das sollte ich eigentlich fragen.“ „Wieso willst du dir nicht helfen lassen?“ „Ich habe bis jetzt alles gut allein hinbekommen.“ „Ja, aber jeder braucht doch mal einen Freund. Und wir sind doch Freunde, oder?!“ Serenity wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Und das musste sie auch nicht, denn Sunrays Ma kam mit der ganzen Familie die Treppe hinunter, verärgert über diese späte Störung. „Was ist hier los?“, wollte sie wissen. „Ma“, rief Sunray. „Die sind hinter ihr her. Wir müssen Serenity hier raus schaffen.“ Mehr musste er nicht sagen. „Los Kinder! Helft Sunray mit der Tür!“, kommandierte sie. Sofort drängten sich die Kinder um Sunray und halfen die Tür zuzuhalten. Aber Leere, der von der anderen Seite eindringen wollte, schaffte es endlich die Tür, die Serenity zuzuhalten versuchte, aufzutreten. Serenity stolperte nach hinten und Leere sprang herein. Bei dem Anblick des Dämonischen Ponys brachen die Kinder in wildes Geschrei aus und Sunrays Ma schob sie schnell in die Küche. Nun brach auch die Haustür und Nichts trat ein. Sunray und Serenity drückten sich Rücken an Rücken. Gleich würden sich die Dämonischen Ponys auf sie stürzen. Aber Sunrays Familie war nicht aus Angst in die Küche geflüchtet, sondern um sich zu bewaffnen. Mit Helmen aus Töpfen und Pfannen und Holzlöffeln und allem was man zum draufhauen benutzen konnte als Waffen, stürmten sie aus der Küche und prügelten in einer gewaltigen Wolke auf die Dämonischen Ponys ein. „Macht das ihr hier wegkommt!“, rief Sunray's Ma mit einem Nudelholz bewaffnet ihm und Serenity zu. „Los!“ „Aber Ma“, stammelte Sunray. „Du weißt, was ich immer sage, Sunray: Es ist alles gut, solange man das richtige tut.“ Sunray sah zu Serenity und dann zu seiner Mutter. Er nickte. Er würde das tun, was er für richtig hielt. Und diesmal würde es nicht in einer Katastrophe enden. „Ma, ich werde Serenity helfen“, rief er ihr zu. „Tu das“, sagte seine Ma und zog einem der Dämonischen Ponys eins über. Sie war noch nie so stolz gewesen. „Mach's gut“, sagte Pennymouth. „Bring mir was mit“, meinte Tiny Sue. „Pass auf deine Freundin auf“, grinsten Fleck, Blue Ribbon, Flitter und Mirinda. „Du schaffst das schon“, riefen Thin Jim, Big Mick und Small Tall. „Jetzt mach schon, dass du wegkommst. Wir kümmern uns um alles“, sagte Buster und schwang seine Nunchakus. Sunray drängte Serenity nach draußen. „Aber deine Familie“, sagte sie. „Die kommen klar“, erwiderte Sunray, doch Tränen standen in seinen Augen. Er hätte seiner Ma so gern gesagt, wie leid ihm das alles tat. Der ganze Ärger, den er ihr über all die Jahre gemacht hatte. All die Probleme die er bereitet hatte. Und trotzdem hatte sie ihn nie aufgegeben. Serenity blickte ihn mitfühlend an. „Sunray.“ „Komm schon“, sagte er. „Wir müssen einen Zug erwischen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)