Wie man ein Schloss knackt von Mugiwara95 ================================================================================ Wie man ein Schloss knackt -------------------------- „0097.“ „Nein.“ „0098.“ „Nein.“   Noch völlig außer Puste betrat Lysop die Küche der Thousand Sunny, wo er sogleich Ruffy und Chopper entdeckte. Was ihn sofort misstrauisch machte, war die Tatsache, dass sich der Strohhut-Kapitän am Kühlschrank vergriff.   „Warum seit ihr gerade so schnell weggerannt? Und was macht ihr da?“ „Oh, Lysop!“, begrüßte das Rentier den Schützen. „Ruffy und ich versuchen den Kühlschrank zu öffnen.“ „Und wie?“ „Der Kühlschrank ist mit diesem dämlichen Schloss versperrt!”, fing der Gummimensch an zu erklären und rüttelte demonstrativ an dem Objekt, das ihn von seinem geliebten Essen trennte. „Wenn wir alle Kombinationen ausprobieren, muss es irgendwann aufgehen!“   Ungläubig starrte Lysop seine beiden Freunde an und versuchte die richtigen Worte zu finden.   „Wie… wie lange sitzt ihr schon daran?“, wollte er nun wissen. „Mhh, ungefähr eine halbe Stunde.“, antwortete Chopper. „Und wie weit seit ihr gekommen?“   Der Arzt schaute auf das Stück Papier, was vor ihm lag und schrieb etwas darauf.   „Wir sind jetzt bei… 0099.“, sagte das Rentier und sogleich fing Ruffy an den Code auf dem Schloss einzustellen. „Nein.“, war dessen Reaktion, als sich der Kühlschrank erneut nicht öffnete. „Das macht man so nicht! Das dauert doch ewig!“, klärte der Schütze nun auf. „Lasst mich mal probieren.“   Mit diesen Worten schob er Ruffy zur Seite und schaute sich das Schloss aus der Nähe an.   „Kannst du das Schloss etwa knacken?“, wollte Chopper wissen. „Ob ich es knacken kann? Natürlich! In meinem Heimatdorf war ich dafür bekannt, dass ich jedes Schloss der Welt knacken kann!“, gab der Gefragte an. „COOOL!“, riefen Ruffy und Chopper gleichzeitig.   Lysop fing an ein wenig an den Zahlenrädern zu drehen, um verschiedene Kombinationen auszuprobieren. Gleichzeitig hielt er sein Ohr an das Schloss. Während er beim Drehen einige Klickgeräusche hörte, nickte er von Zeit zu Zeit immer mal wieder, während die anderen beiden ihn nur voller Erwartung anschauten. Nach fast einer Minute nahm er eine selbstsichere Pose ein und verschränkte die Arme.   „Alles klar!“, rief er. „Hast du den Code?“, fragte Chopper. „Das Schloss lässt sich nicht so einfach knacken!“   Sofort ließen sich Ruffy und Chopper auf den Boden fallen. Während das Rentier noch am Boden lag, richtete sich der Strohhut-Kapitän ruckartig wieder auf.   „Du hast gesagt, du kannst es knacken!“, beschwerte er sich.   Lysops Reaktion darauf war, dass er seine linke Hand, die er zu einer Faust ballte und seinen Zeigefinger ausstreckte, vor Ruffys Gesicht hielt, um diesen verstummen zu lassen.   „Beim Knacken von Schlössern geht es nicht nur darum das Schloss selbstständig zu öffnen. Manchmal muss man den Zugang auf andere Art und Weise erhalten.“ „Und wie?“, kam es von Chopper, der auch wieder aufgestanden war und zum Schützen hochschaute. „An Bord gibt es mehrere Personen, die den Code kennen. Neben Sanji, der als unser Koch natürlich Zugang zu unseren Lebensmitteln braucht, weiß ich von zwei weiteren Personen, die den Code wissen. Nicht nur, dass die beiden sehr zuverlässig sind, darüber hinaus könnte Sanji sowieso nie widerstehen ihnen den Code zu sagen, wenn sie ihn darum bitten würden. Immerhin sind sie seine Schwachstelle.“   Ruffy und Chopper schauten Lysop nur verwirrt an und neigten ihre Köpfe zur Seite, da sie seine Anspielung nicht verstanden. Der Schütze atmete daraufhin genervt aus.   „Nami und Robin.“, sagte er nun. „Ohhh!“, kam es von den anderen beiden. „Wir sind zu dritt und wir wissen von drei Personen, die den Code kennen. Also übernimmt jeder von uns einen. Wer übernimmt wen?“ „Ich nehme Robin.“, sagte Chopper. „Nami!“, rief Ruffy und hob seine Hand. „Dann bleibt für mich… Sanji…“   Plötzlich fing der Schütze an zu schwitzen. Sanji würde ihm vermutlich die Hölle heiß machen, wenn er nach dem Zugangscode fragt, weswegen er versuchen wollte mit seinen Freunden zu tauschen.   „Chopper, warum willst du mit Robin reden?“, fragte Lysop. „Ich wollte mir noch ein Buch von ihr ausleihen.“, antwortete dieser. „Und warum willst du mit Nami reden?“, richtete der Schütze nun seine Aufmerksamkeit auf Ruffy, als er merkte, dass Chopper einen guten Grund hatte, weswegen er mit Robin reden wollte. „Weiß nicht.“ „Also können wir tauschen?“ „Nein.“ „Wieso nicht?“ „Ich will nicht.“ „Das ist doch kein Grund!“ „Mir egal.“   Lysop seufzte geschlagen auf. Es hatte keinen Zweck mit dem Gummimenschen zu diskutieren. Selbst wenn man vernünftige Argumente bringen würde, würde er sie nur ignorieren.   „Okay!“, rief er nun. „Wir alle müssen unser Bestes geben! Niemand kommt in die Küche zurück, bevor er alles versucht hat, um an den Code zu kommen!“ „Richtig!“, riefen Ruffy und Chopper motiviert und die Drei machten sich auf den Weg zu ihren zugewiesenen Personen.     „Robin? Kannst du für eine Weile auf den Kurs achten? Ich wollte mich kurz hinlegen.“, fragte Nami ihre Freundin.   Die beiden Frauen befanden sich derzeit an Deck. Vor wenigen Minuten noch wurde das Schiff von einem riesigen Sturm erfasst. Zwar konnte die Navigatorin diesen spüren, bevor es zu spät war, dennoch kam das Unwetter mit einer ungewöhnlich hohen Geschwindigkeit. Mit solchen Stürmen musste man jedoch in der Neuen Welt rechnen. Nicht nur, dass die Orangehaarige große Mühe damit hatte den Kurs weiterhin im Auge zu behalten und zu korrigieren, darüber hinaus war sie natürlich auch diejenige, die sämtlichen Mitgliedern der Bande Befehle geben musste, damit sie sich nicht auf dem Grund des Meeres wiederfanden. Normalerweise hat man für solche Fälle einen Kapitän an Bord, aber Nami hatte sich schon längst daran gewöhnt, dass auf Ruffy in Notsituationen nie Verlass ist. Außer es geht darum irgendwelche Seemonster oder andere gefährliche Gegner zu verprügeln. Dann war er durchaus hilfreich. Was die ganze Sache noch schwieriger machte, war die Tatsache, dass ein gewisser Schwertkämpfer der Meinung war noch in Ruhe schlafen zu müssen, obwohl ein riesiger Sturm über sie hinwegfegte. Und darüber hinaus ließ sich Lysop auch noch von einer Welle erfassen und wurde gegen den Hauptmast geschleudert. Dadurch hatte der Schütze nicht nur eine riesige Beule auf dem Kopf, sondern wurde auch noch ohnmächtig und somit nutzlos. Damit hatte Nami eine weitere Person weniger, um die ganze Situation wieder zurechtzubiegen. Nun war sie logischerweise vollkommen am Ende und wollte kurz schlafen, um zumindest ein wenig Energie zurückzugewinnen.   „Natürlich.“, antwortete die Archäologin mit einem Lächeln und die Orangehaarige ging in ihr Zimmer.   Nun sprintete Ruffy aus der Küche und sprang mit einem Satz herunter aufs Grasdeck. Sofort entdeckte er Robin.   „Hey, Robin! Weißt du, wo Nami ist?“   Die Angesprochene drehte sich zu ihrem Kapitän um und zeigte auf das Frauenquartier.   „Sie ist in unserem Zimmer und…“ „Danke!“, unterbrach der Strohhut-Kapitän die Schwarzhaarige und benutzte seine Gum-Gum-Kräfte, um sich zu dem Raum zu katapultieren.   Mittlerweile waren auch Lysop und Chopper auf dem Grasdeck angekommen. Das Rentier ging sofort zu Robin, während sich der Schütze zögerlich zu Sanji begab. Dieser stritt sich gerade mit Zorro darüber, warum dieser geschlafen hat, anstatt Nami zu helfen. Er schluckte kurz und machte sich mental bereit für die Tritte, die er abkriegen könnte.   In der Zwischenzeit betrat Ruffy das Frauenquartier. Er dachte nicht einmal für eine Sekunde daran zu klopfen, bevor er den Raum betrat, sondern ging einfach hinein. Der Gummimensch musste kurz das Zimmer überblicken, nur um festzustellen, dass seine Navigatorin in ihrem Bett lag und schlief. Er kratzte sich am Kopf und legte diesen schief.   „Nami schläft… Was mach ich denn jetzt? Lysop meinte, wir dürfen nicht zurückkommen, bevor wir alles probiert haben…“, dachte der Kapitän laut nach. „Dann muss ich wohl warten bis sie aufwacht.“   Ruffy ging nun zu dem Bett, zog seine Sandalen aus und setzte sich drauf. Er zog seinen Strohhut tiefer ins Gesicht, verschränkte seine Hände hinter dem Kopf und lehnte sich an die Wand an und schlief, wie Nami, ein.     Es verging ungefähr eine Stunde bis die Navigatorin wieder aufwachte. Allerdings fühlte sich etwas komisch an. Ziemlich schnell bemerkte sie, was die Ursache für dieses komische Gefühl war: Ihr Kapitän lag neben ihr und hatte seinen Arm über ihre Brust gelegt. Merkwürdigerweise wurde die Orangehaarige nicht wütend, wie sie dachte, sondern ihre Wangen erhitzten sich lediglich. Vielleicht war es die Tatsache, dass Nami noch ein wenig schläfrig war oder auch, weil sie wusste, dass Ruffy keine niederen Gedanken dabei hatte. Jedoch war ihre Zurückhaltung nur von kurzer Dauer. Auch wenn sie keine Wut darüber empfand, dass er seinen Arm auf sie gelegt hatte, machte es sie wütend, dass ihr Kapitän anscheinend ohne zu fragen in ihren Raum gekommen ist und sich in ihr Bett gelegt hatte. Sie richtete sich auf, griff nach seinen Wangen und dehnte diese, um ihn aufzuwecken.   „Ni-Niami?“, sprach der Gummimensch, als er langsam seine Augen öffnete. „Ruffy…“, sagte die Navigatorin in einer leisen, bedrohlichen Stimme. „WAS ZUM TEUFEL MACHST DU IN MEINEM BETT?!“   Die Orangehaarige fing an Ruffys Wangen mit Gewalt noch mehr auseinander zu ziehen. Nach einer Weile ließ sie diese wieder los und sie schnellten wieder zu ihrer Ursprungsposition zurück, mit dem Unterschied, dass sie jetzt knallrot waren.   „Aua… Warum hast du das gemacht?“, fragte der Strohhut-Kapitän mit weinerlicher Stimme, während er seine Wangen rieb. „Erneut: Was machst du in meinem Bett?“ „Ah! Ich wollte dich was fragen. Aber du hast geschlafen, deswegen habe ich hier gewartet.“, erklärte der Schwarzhaarige. „Und warum hast du deinen Arm auf mich gelegt?“ „Hab ich das? Dann muss das wohl passiert sein, als ich geschlafen habe. Lysop beschwert sich auch immer darüber, dass ich mich so viel im Schlaf bewege.“, lachte er nun. „Also gut…“, seufzte die Orangehaarige und massierte ihre Schläfen. „Was wolltest du mich fragen?“ „Kannst du mir den Code für das Schloss am Kühlschrank verraten?“ „Natürlich verrate ich den Code demjenigen, der sofort unseren kompletten Essensvorrat plündern würde.“, sagte Nami, wobei der Sarkasmus in ihrer Stimme deutlich zu hören war. „Echt?“ „NATÜRLICH NICHT!“, brüllte die junge Frau und gab ihrem Kapitän eine Kopfnuss. „Und jetzt raus hier!“   Mit ihren letzten Worte schmiss sie Ruffy vom Bett. Dieser saß noch kurz da und dachte nochmal über Lysops Worte nach. Er durfte nicht so einfach aufgeben!   „Ich hab’s!“, rief der Gummimensch und schlug mit seiner rechten Faust auf seine linke Handfläche. „Was hast du?“, wollte nun die Navigatorin wissen, die ihn fragend musterte. „Ich weiß jetzt, wie ich den Code von dir bekomme!“ „Ach ja? Und wie?“   Schneller als Nami reagieren konnte, sprang Ruffy zurück auf ihr Bett, griff nach ihren Handgelenken und drückte sie auf die Matratze. Die Augen der Orangehaarigen weiteten sich umgehend und ein starker Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Ihr Kapitän lag nun über ihr und sein Gesicht befand sich genau über ihrem, sodass die beiden problemlos Augenkontakt halten konnten.   'Was hat er vor?', dachte sich die junge Frau und schluckte.     „Glaubst du, sie hat ihm was angetan?“, fragte Chopper besorgt. „Wer weiß. Kommt drauf an, wie Ruffy sie gefragt hat.“, antwortete Lysop.   Die beiden saßen wieder in der Küche, nachdem ihre Versuche den Code für den Kühlschrank zu bekommen, gescheitert waren. Chopper wurde relativ schnell von Robin davon überzeugt, dass es eine schlechte Idee war den Kühlschrank zu plündern.   „Glaubst du nicht, dass Sanji bemerken würde, dass Essen fehlt?“, fing die Archäologin mit ihrer Erklärung an. „Er würde euch relativ schnell verdächtigen und wütend werden. Ich frage mich, ob er euch von Bord treten würde und ihr dann von Seekönigen gefressen werdet…“ „GYAAH!“, schrie Chopper, als er Robins möglichen Ausgang für ihren Plan hörte. „Lysop! Wir dürfen den Code nicht kennen! Ich will nicht von Seekönigen gefressen werden!“   Und auch Lysop konnte nicht lange an seinem Plan festhalten.   „Sanji! Lange nicht gesehen.“, meinte der Schütze und legte seine Arme und den Hals des Kochs. „Wovon redest du? Ich habe deinen beschissenen Arsch eben gerade noch vor dem Ertrinken gerettet, als du ohnmächtig warst.“, erklärte er und schaute den Schwarzhaarigen verdächtig an. „Sag mal, wenn du dir eine vierstellige Zahl aussuchen dürftest, welche wäre das?“ „Worauf willst du hi-...“ „GYAAH! Lysop! Wir dürfen den Code nicht kennen! Ich will nicht von Seekönigen gefressen werden!“, unterbrach Choppers panisches Geschrei Sanji. „Code? Versucht ihr etwa den Kühlschrank zu plündern?“, fragte der Koch nun bedrohlich. „N-N-Nein! Natürlich nicht! Warum sollten wir das tun?“, verteidigte sich Lysop und hielt seine Hände vor die Brust. „Wenn auch nur eine Sache aus dem Kühlschrank fehlt, seit ihr beide dran. Verstanden?!“ „Jawohl!“, rief Lysop und salutierte. „Gut…“   Damit ging Sanji zu Robin, um ihr dabei zu helfen die Unordnung, die bei dem Sturm entstanden war, wieder aufzuräumen. Kaum war der Schütze aus der Sichtweite des Kochs seufzte er und ließ die Schultern hängen.   „Ich glaube nicht, dass wir an den Code kommen werden…“, sagte er, während er zu Chopper hinunterschaute, der mittlerweile neben ihm stand.   „Sollten wir vielleicht nachschauen, ob es ihm gut geht?“, schlug Chopper nach einiger Zeit Stille vor. „Das wäre wohl besser.“, stimmte Lysop zu und die beiden machten sich auf den Weg zum Frauenquartier.   Dort angekommen stellte der Schütze fest, dass die Tür leicht geöffnet war. Darüber hinaus konnte er zwei Stimmen aus dem Raum hören.   „Hah… Hah… Hah… Ruffy, wirklich... Hör auf… Ich kann nicht mehr…“, hörte er Nami schwer atmen. „Echt nicht? Also ich bin noch fit!“, ertönte Ruffys Stimme, an der man sogar erkennen konnte, dass er breit grinst. „Dein Körper muss das hier ja auch nicht durchmachen!“, rief die Navigatorin. „Du musst doch auch langsam müde werden!“ „Nö, ich könnte noch Stunden so weitermachen!“, lachte der Strohhut-Kapitän. „St-Stunden?! N-Nein! D-Das überlebe ich nicht!“, meinte die Orangehaarige schockiert. „Also verrätst du mir jetzt den Code?“ „Vergiss es! Ich lasse mich doch nicht von dir erpressen!“ „Na dann muss ich wohl weitermachen!“ „W-Was?! Warte! N-Nimm deine Hände da weg! Nicht dort, da bin ich empfindlich!“   Lysop schaute nun durch den kleinen Spalt zwischen der Tür und dem Türrahmen und sah, wie der Kapitän und die Navigatorin auf dem Bett im Zimmer lagen, wobei Ruffy über ihr war. Sofort wurde sein Gesicht knallrot.   'W-Wie hat er das denn hinbekommen?!' „Lysop, alles in Ordnung?“, fragte nun Chopper, der die veränderte Farbe im Gesicht seines Freundes für besorgniserregend hielt. „J-Ja! Alles gut!“, meinte der Angesprochene, zog die Tür des Frauenquartiers zu und entfernte sich von dem Raum. „Warte! Was ist mit Ruffy?“ „Ruffy ist… Ähh… noch dabei den Code zu besorgen. Wir sollten ihn nicht dabei stören.“   Damit gingen der Schütze und der Arzt wieder ihren eigenen Tätigkeiten nach. Was Lysop jedoch nicht wusste, war, dass er die gesehene Situation vollkommen falsch interpretierte.     Nachdem Ruffy Namis Handgelenke gegriffen hatte und die Orangehaarige auf die Matratze ihres Bettes gedrückt hat, schaute sie ihn mit einem Rotschimmer auf den Wangen und einen leicht ängstlichen Blick an.   „W-Was hast du vor?“, wollte sie verunsichert wissen. „Ich habe doch gesagt, dass ich einen Plan habe, wie ich den Code bekomme.“ „U-Und wie?“ „Shishishi. Das wirst du sehen.“ „Lass mich gefälligst los!“, rief sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.   Allerdings konnte sie selbst mit ihrer ganzen Kraft nichts gegen ihren Kapitän ausrichten. Dabei schien er nicht einmal viel Druck auszuüben, da sie seinen Griff kaum spüren konnte. Die Navigatorin hatte keine Chance gegen die Stärke des Mannes anzukommen. Jetzt führte der Strohhut-Kapitän Namis Hände über ihren Kopf zusammen und nahm seine rechte Hand von ihrem linken Gelenk, nur um schnell beide Gelenke mit seiner linken Hand zu fixieren. Nun war die junge Frau weiterhin bewegungsunfähig, aber Ruffy hatte nun eine Hand frei.   „R-Ruffy… Ernsthaft, das ist nicht mehr lustig! Was hast du vor?!“   Er bewegte seine rechte Hand zu ihrer linken Seite und berührte sie mit seinen Fingerspitzen. Sofort fuhr der Orangehaarigen ein Schauer über den ganzen Körper und es bildete sich eine Gänsehaut. Ihre Augen weiteten sich vor Schock.   „Wenn du mir den Code nicht sagen willst, dann werde ich ihn aus dir herauskitzeln.“ „K-Kitz-... HAHAHA!“   Nami kam nicht mehr dazu das Wort zu vollenden, da der Schwarzhaarige vorher anfing ihre linke Seite zu kitzeln. Anscheinend war sie ziemlich kitzelig, was Ruffy sehr zu Gute kam.   „Ruffy! HAHAHA! Aufhören!“ „Verrätst du mir den Code?“ „N-Nein!“ „Dann muss ich dich weiterkitzeln.“ „Das wirst du mir büßen! HAHAHA! Wenn ich mich befreit habe, dann bist du dran!“   Minutenlang war der Raum mit dem Lachen der Navigatorin erfüllt, während der Strohhut-Kapitän sie kitzelte. Zwischendurch wechselte er die Seite und als er sie unter den Achseln kitzelte, lachte sie noch lauter und fing so stark an zu zappeln, dass sie sich beinahe aus dem Griff des Schwarzhaarigen befreien konnte. Jedoch hörte er auf kurz bevor das geschah.   „Hah… Hah… Hah… Ruffy, wirklich.... Hör auf… Ich kann nicht mehr…“, sagte Nami schwer atmend „Echt nicht? Also ich bin noch fit!“, entgegnete Ruffy breit grinsend. „Dein Körper muss das hier ja auch nicht durchmachen!“, rief die Navigatorin. „Du musst doch auch langsam müde werden!“ „Nö, ich könnte noch Stunden so weitermachen!“, lachte der Strohhut-Kapitän. „St-Stunden?! N-Nein! D-Das überlebe ich nicht!“, meinte die Orangehaarige schockiert. „Also verrätst du mir jetzt den Code?“ „Vergiss es! Ich lasse mich doch nicht von dir erpressen!“ „Na dann muss ich wohl weitermachen!“, erklärte der Gummimensch und dehnte seine rechte Hand nach hinten, um ihren linken Fuß zu packen, was Nami sofort zusammenzucken ließ. „W-Was?! Warte! N-Nimm deine Hände da weg! Nicht dort, da bin ich empfindlich!“, schrie die Navigatorin. „Ich gebe auf!“   Sofort ließ Ruffy den Fuß der jungen Frau los, sodass seine Hand wieder dorthin zurücksprang, wo sie vorher war. Der Schwarzhaarige grinste Nami nur an, während diese schwer atmend zu ihm zurückblickte. Sie hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ihr Kapitän sie so brechen könnte.   „Also, wie lautet der Code?“, wollte der Gummimensch wissen. „Ich sage dir den Code unter einer Bedingung…“, entgegnete die Orangehaarige. „Und die wäre?“ „Küss mich…“ „Ich soll dich küssen? Warum?“, fragte Ruffy und ließ nun endlich ihre Handgelenke los. „Du willst den Code für den Kühlschrank haben und ich will, dass du mich küsst. Wir haben beide etwas davon. Du musst nicht wissen, warum du mich küssen sollst.“, erklärte Nami, während sie sich auf ihre Ellbogen aufrichtete. „Ich schätze du hast Recht.“, antwortete der Schwarzhaarige.   Mit der letzten Aussage näherte sich der Strohhut-Kapitän den Lippen seiner Navigatorin, jedoch musste er stoppen, als er mit seiner Nase ihre Nase berührte. Er bewegte seinen Kopf wieder zurück und schaute Nami nachdenklich an, vermutlich um herauszufinden, warum er sie nicht küssen konnte. Die junge Frau kicherte nur.   „Du hast noch nie in deinem Leben jemanden geküsst, oder?“, fragte sie. „Nein.“, war die Antwort des Schwarzhaarigen.   Sofort hatte die Navigatorin ein schelmisches Grinsen im Gesicht, wickelte ihre Arme um den Hals ihres Kapitäns und presste in der gleichen Bewegung ihre Lippen auf seine. Nach dem kurzen Kuss ließ sich die Orangehaarige wieder auf ihr Bett fallen und grinste weiterhin, während Ruffy sie nur verwundert anschaute.   „Tja, ich bin halt eine Diebin. Ist nur natürlich, dass ich dir deinen ersten Kuss gestohlen habe…“, sagte Nami und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Das war meine Rache dafür, dass du mir auch etwas gestohlen hast.“ „Ich hab dir gar nichts gestohlen!“, entgegnete der Gummimensch empört. „Doch, hast du…“ „Und was?!“ „Mein Herz.“ „Dein… Herz?“, fragte Ruffy verwirrt und legte seinen Kopf leicht zur Seite. „Wie soll ich das denn gemacht haben?“ „Irgendwann werde ich es dir erklären. Versprochen. Aber nicht heute. Außerdem bist du ja wegen dem Code hier.“ „Sagst du ihn mir?!“, wollte der Strohhut-Kapitän voller Vorfreude wissen. „Natürlich. Ich halte mich an die Abmachung. Der Code lautet 7326.“ „Juhu!“, rief der Schwarzhaarige glücklich und rannte zur Tür. Bevor er den Raum aber verließ, drehte er sich nochmal zu seiner Navigatorin um. „Danke, Nami!“   Ihre Antwort darauf war nur ein stilles Lächeln.     Lysop und Chopper saßen noch in der Küche, als Ruffy überglücklich in den Raum hereinstürmte.   „Leute, ich hab den Code!“, schrie er. „Echt?! Wie hast du das geschafft?!“, fragte das Rentier. „Ein wahrer Meister verrät seine Tricks nicht! Also behalt dein Geheimnis für dich, Ruffy!“, griff der Schütze ein, der eine Vermutung hatte, wie er sie überreden konnte. Er konnte natürlich nicht wissen, dass diese Vermutung komplett falsch war.   Die Drei versammelten sich vor dem Kühlschrank und Lysop stand bereit den Code einzugeben.   „Und wie lautet der Code?“, fragte er. „7226!“, antwortete der Strohhut-Kapitän und Lysop stellte die Kombination ein. „Ähh, Ruffy… Der Code passt nicht…“, meinte der Schütze, als sich der Kühlschrank nicht öffnen ließ. „Dann war’s 2736!“ „Funktioniert auch nicht.“ „7236?“ „Falsch! Sag mir nicht, du hast den Code vergessen?!“ „Hab ich nicht! Er war… Nngh…“   Der Gummimensch dachte stark nach, bis sein Kopf hochrot wurde. Allerdings schien ihm dann ein Geistesblitz zu kommen.   „Ahh! Der Code war 7326!“   Gerade als Lysop diesen Code einstellte, hörten die Drei, wie sich jemand hinter ihnen räusperte und der Schütze fror in seiner Bewegung ein.   „Darf ich fragen, was ihr da gerade macht?“, hörten sie Sanjis Stimme hinter sich. „Wir wollten… ähh…“, wollte Lysop sich eine Ausrede einfallen lassen. „Wir wollen das Schloss öffnen!“, antwortete Ruffy ehrlich. „Ruffy!“, schrien die beiden Mittäter und hielten dem Gummimenschen den Mund zu. „Ach ja?“, fragte der Koch und trat bedrohlich näher.   Der Strohhut-Kapitän wurde als Erster mit einem Kick zu Boden befördert, gefolgt von Lysop und schlussendlich musste auch Chopper büßen.   „Ich hoffe ihr habt eure Lektion gelernt.“, meinte Sanji und zündete sich eine Zigarette an. „Ja, wir werden nie wieder versuchen den Kühlschrank zu knacken…“, schworen die Drei, die mittlerweile von Beulen übersät waren. „Gut.“   Während Ruffy, Lysop und Chopper ihre gerechte Strafe erhielten, verließ auch Nami ihr Zimmer, immer noch mit einem Lächeln im Gesicht.   „Hast du es ihm endlich gebeichtet?“, wollte Robin wissen, als sie ihre Freundin erblickte. „Was soll ich wem gebeichtet haben?“, war die Gegenfrage der Orangehaarigen. „Hast du Ruffy gebeichtet, dass du ihn liebst?“, stellte die Archäologin ihre Frage klarer. „Wie kommst du darauf?“ „Er ist gerade überglücklich übers Deck gerannt und auch du strahlst vor Freude.“ „Ruffy war wegen seiner wahren Liebe so überglücklich.“   Robin antwortete darauf nicht, sondern zog nur eine ihrer Augenbrauen hoch.   „Fleisch.“, erklärte die Navigatorin mit einem Seufzer, was ihre Freundin mit einem Kichern erwiderte. „Du könntest ihm auch einfach sagen, was du für ihn empfindest.“ „Ich habe es ihm gegenüber bereits angedeutet, aber er ist noch nicht darauf angesprungen.“ „Du kennst Ruffy, er wird so schnell nicht auf deine unterbewussten Anspielungen reagieren.“ „Das weiß ich doch.“, erklärte Nami mit einem Lächeln und lehnte sich mit ihren Ellbogen auf die Reling der Thousand Sunny. „Aber ich bin mir sicher, dass er eines Tages verstehen wird, worauf ich hinaus will.“ „Warum sagst du es ihm nicht einfach?“, fragte Robin und lehnte sich ebenfalls auf die Reling. „Sein Traum hat Vorrang. Uns werden noch viele Gefahren in der Neuen Welt erwarten und ich will nicht riskieren, dass ich ihn aufhalte. Vielleicht versteht er meine Gefühle, wenn er König der Piraten geworden ist. Und bis dahin habe ich auch noch andere Wege, um meine Gefühle herauszulassen.“ „Was für Wege?“ „Sagen wir einfach mal, dass Ruffy kein schlechter Küsser ist.“, lachte die Navigatorin. „Willst du wirklich warten bis Ruffy König der Piraten geworden ist? Niemand weiß, wie lange das noch dauern könnte.“ „Wir sind nah dran, das spüre ich. Er wird es schaffen. Und vielleicht hat er bis dahin auch realisiert, dass ich ihn liebe.“ „Bist du dir sicher, dass er deine Gefühle erwidern wird?“ „Das werden wir dann sehen. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass meine Chancen gar nicht so gering sind…“   Robin ging kurz darauf vom Deck und ließ Nami alleine. Diese stand noch einige Zeit an der Reling, während der Wind mit ihren langen Haaren spielte. Was die junge Frau jedoch nicht wusste, war, dass sie von ihrem Kapitän beobachtet wurde, der gerade die Küche verlassen hatte. Er starrte sie einige Sekunden lang an, wendete dann aber seinen Blick wieder ab und zog sich seinen Strohhut ins Gesicht.   Warum hatte er immer so ein komisches Gefühl in der Nähe seiner Navigatorin? Und wieso fühlte es sich so gut an? In der Zukunft wird es einen Tag geben, an dem Ruffy ihr diese Fragen stellen würde. Die Orangehaarige würde aber nicht komplett Recht behalten, denn sein Geständnis wird sie erhalten, bevor er König der Piraten wird. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal. Vorerst würde der Strohhut-Kapitän noch einige Abenteuer mit seiner Bande erleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)