Sohn zweier Helden von Amogan (Man kann der Vergangenheit nicht entkommen) ================================================================================ Kapitel 8: Die Zeit vergeht --------------------------- Hallo Leute, so, mit einem extra langem Kapitel bin ich wieder da. Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie ich dieses Kapitel einordnen soll. Ich möchte euch hiermit warnen, dass nachher einige Wörter fallen, die so Manchen vielleicht erschrecken. Ich weiß nicht, ob es sich für Adult lohnt, denn dafür habe ich schon zu viele Geschichten gelesen, bei denen es viel Schlimmer zu ging und diese nicht gegenzeichnet waren. Ich möchte nur nicht, dass ich irgendjemanden verstöre^^. Wahrscheinlich mache ich mir auch einfach nur unnötige Gedanken, wer weiß? Schreibt mir, wie ihr es findet und wie ihr es eingeordnet hättet... Ich möchte mich bevor ihr mit dem Lesen beginnt, noch einmal ganz herzlich bei all den vielen Menschen bedanken, die mir ein Kommentar da gelassen haben. Zu der Frage, ob und wann, Naruto noch in den Krieg eingreifen wird, sage ich erst einmal nichts. Aber wer Naruto´s Charaktereigenschaften kennt, der wird sich schon einiges ausmalen können... Ich wünsche euch dennoch viel Spaß beim lesen und einen schnell vergehenden morgigen Arbeit´s- und Schultag. Bis denne... Amogan Naruto saß grinsend auf dem Weidenzaun und beobachtete seine neue Mitbewohnerin. Sie war schon heute in den frühen Morgenstunden aufgestanden und auf die Wiese gegangen um zu trainieren. Naruto hatte noch eine Weile ein paar wichtige Dinge erledigt, doch nun schaute er ihr zu. Heute fiel ausnahmsweise kein Schnee, was für Temaris Training nicht schlecht war. Sie stand vor einem Baum und trainierte ihr Tai-Jutsu. Der blonde Uzumaki wusste, dass das ihre größte Schwäche war. Sie hatte es im Kampf gegen ihn gesehen und er hatte gar keinen Ninjarang. Wie wäre es erst, wenn sie gegen die starken Hyuuga´s kämpfen müsste? Naruto hatte die Arme verschränkt und beobachtete sie weiter. Ihre Schläge waren präzise und kraftvoll, doch ihre Ausdauer reichte nicht für einen langen Nahkampf. Ihr Nin-Jutsu wiederum war sehr stark. Sie war eine Windnutzerin und mithilfe ihres großen Fächers eine gefährliche Fernkämpferin. Sie wäre auch eine gute Unterstützerin. Mit ihrem Wind kann sie jedes Element, ausgenommen von dem Erdelement, verstärken. Eine kleine Flamme kann sie in eine gigantische Flammenwand verwandeln. Einen normalen Blitz wird in Verbindung mit dem Wind zu einem donnernden Blitzsturm und eine kleine Pfütze wird zu einem alles zerstörenden Tsunami. In einem Kampf würde sie wirklich eine gute Verstärkung abgeben. Naruto schaute ihr noch einen Moment zu. Er war sich sicher, dass sie ihn schon bemerkt hatte. Die blonde Kunoichi ließ sich aber nicht stören und schlug kräftig auf den Stamm ein. „Wird das nicht irgendwann einmal langweilig?“ fragte sie ohne sich umzudrehen. „Nein.“, Antwortete der Uzumaki, „Ich glaube ich kann noch viel von dir lernen.“ „Glaubst du das wirklich? Du hast mich beim Training besiegt, da brauchst du doch keine Hilfe mehr.“ Spöttisch sah sie ihn an. „Man kann nie genug lernen.“ Grinste Naruto und erschuf zwei Doppelgänger. „Was soll das werden, wenn das fertig ist?“ fragte Temari abwartend. „Viel Spaß.“ Grinste der blonde Mann und setzte sich wieder auf den Zaun. Die zwei Klone umkreisten Temari. „M-Moment!“ rief sie ihm verwirrt hinterher. Der Uzumaki lächelte jedoch nur und schaute ihr beim Kampf zu. Sie wirkte wirklich konzentriert und versuchte so lange durchzuhalten, wie sie konnte. Fast eine ganze Stunde verging und der echte Naruto hatte inzwischen die Pferde versorgt und eine kleine Stärkung zubereitet. Als er die Wiese wieder erreichte, lag Temari gegen den Baumstamm gelehnt. Sie hatte einen Doppelgänger besiegt, während der Andere vor ihr auf dem Boden lag. Auch der Klon atmete schwer und wirkte erschöpft. Naruto grinste schief, als er sie sah. „Na, wie geht’s voran?“ fragte er grinsend. „Halt bloß den Mund.“ Stöhnte die Kunoichi und richtete sich auf. Der Doppelgänger löste sich auf und der junge Mann schwankte kurz. Das waren ziemlich viele Informationen, die er da verarbeiten musste. „Was denn? Ich denke, dass war gar nicht mal so schlecht.“ Temari grummelte nur und sah ihn wütend an. Für wen hielt der sich? „Hunger?“ fragte er und schaute sie fragend an. „Ja, ein wenig.“ Murmelte sie leise. „Gut. Dann iss erst mal was. Ich habe ein paar Reistaschen vorbereitet.“ Er reichte ihr das Essen und sie schwiegen eine Weile. Er schaute sie immer wieder an, doch er fand nicht die richtigen Worte. „Trainierst du mich?“ Wow, das musste sie viel Überwindung gekostet haben, dachte der Uzumaki überrascht. „Was?“ damit hatte sie ihn völlig aus dem Konzept gebracht. „Ich wollte wissen, ob du mich trainierst?“ fragte sie noch einmal und tat so, als würde sie mit einem Fünfjährigen sprechen. „Wieso das denn jetzt?“ „Du bist ein guter Kämpfer. Ich könnte noch viel lernen und außerdem hänge ich die nächsten Monate sowieso hier rum.“ Erklärte die Kunoichi und Naruto grinste schief. „Charmant wie immer.“, meinte er und hob beschwichtigend die Hände, als er ihr Gesicht sah, „Na gut. Ich werde dich trainieren. Wir fangen Morgen an.“ „Morgen, warum Morgen?“ fragte sie überrascht. „Weil wir Beide noch etwas vor haben.“ Grinste Naruto. „Ach so, haben wir das?“ Temari sah ihn vernichtend an. „Wir schauen uns heute das Dorf an. Du solltest schon wissen, wo du die nächsten Monate verbringst.“ Erklärte der Uzumaki freundlich. „Meinetwegen.“ Grummelte die Kunoichi nicht gerade begeistert. „Hab dich nicht so.“ grinste der blonde Mann und sprang auf. „Wann wollen wir los?“ fragte die ANBU und stand ebenfalls auf. „Sofort!“ rief der Uzumaki und ging in den Stall und holte zwei Pferde. „Wenn ich so ins Dorf gehe, dann sind wir bald die einzigen Bewohner, weil der Rest geflüchtet ist.“ Kritisch schaute die Kunoichi an sich herunter. Sie trug den verschwitzten schwarzen Trainingsanzug, den ihr Naruto gestern geben hat. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie ihre Haare in alle Richtungen abstanden, ähnlich wie bei ihrem Gastgeber. Ihre Wangen fühlten sich an als, als würden sie verbrennen. „Wieso? Du siehst doch gut aus!“ ertönte Naruto´s Stimme aus dem Stall. „Männer.“ Zischte Temari und sah sprachlos auf das Gebäude in dem sich der Uzumaki gerade aufhielt. Wären die Worte ernst gemeint, und nicht einfach nur so vor sich hin gesagt, hätte die Kunoichi ihm auch geglaubt. Der blonde Mann kam mit zwei Pferden aus dem großen Tor. Die Tiere atmeten schwer und man konnte ihren heißen Atem in der Luft sehen. „Was soll das werden?“ fragte Temari misstrauisch und band sich ihre Haare, die sie eben noch offen trug zu vier Zöpfen. „Na, wir reiten ins Dorf.“ Er klang so selbstverständlich. „Wir tun was?“ Die Kunoichi und sah ihn spöttisch an. Bevor sie sich auf ein „Tier“ setzte, müsste schon einiges passieren. „Was denkst du denn? Das geht doch viel einfacher.“, Erklärte er, ehe er stockte, „Oh, ich verstehe. Du kannst nicht reiten.“ „Ich komme aus einer verdammten Wüste. Also wenn du hier kein Kamel hast, kannst du das Ganze hier vergessen!“ rief sie laut und die beiden Pferde zuckten zusammen. „Du machst die Tiere verrückt.“ Mahnte Naruto sie spöttisch und beruhigte die großen Pferde. Temari sah ihm sprachlos dabei zu. „Das geht doch ganz einfach…“ begann Naruto und erklärte ihr, wie man richtig aufstieg und ritt. Temari saß in dem dünnen ledernen Sattel, der fast schon wie eine Decke aussah. Naruto ritt neben sie und berichtigte ihre Haltung und prüfte, ob sie ihre Füße richtig in den Steigbügeln hatte. „So, auf geht’s.“ meinte der Uzumaki und ritt voran. Temari folgte ihm zögerlich. Der Wind fegte über die kahlen Felder. Der Schnee wehte ihnen ins Gesicht und die Sand-Kunoichi war plötzlich unheimlich froh über den warmen Leinenmantel, den Naruto ihr gegeben hatte. Sie klappte den Kragen hoch und versteckte sich dahinter. Die Häuser vor ihnen wurden größer. Sie ritten gradewegs auf sie zu. Naruto grüßte unterwegs einige Bauern, die sie auf ihren Feldern trafen. Temari nickten ihnen nur stumm zu. Die Häuser lagen malerisch, halb verdeckt vom Schnee und Temari brachte ihr Tier zum stehen. Mit leicht geöffnetem Mund sah sie sich das Dorf an und diese wunderschöne schlichten Gebäude, die so verkehrt wirkten in dieser großen weiten Welt. Naruto wartete schweigend neben ihr und ließ ihr diesen Augenblick. Die junge Kunochi schaute sich um. Im Dorf liefen einige Kinder umher und spielten mit dem weißen Puder. Sie lachten laut und ließen die ANBU auf magische Weise den Krieg vergessen, der um diesen Ort herum wütete. Einzelne Tränen liefen aus ihren Augen hinab über ihre Wangen. Ihre Nase lief leicht, ob nun vom Weinen oder der Kälte wusste sie nicht wirklich, und es interessierte sie auch nicht. Der junge Mann neben ihr stand kurz im Sattel auf und setzte sich anschließend bequemer hin. Temari ignorierte ihn völlig. Sie war in dieser Welt gefangen. Da stand ein alter Mann mit weißen Bart, der den Schnee von seiner Veranda schob. Er fluchte leicht und beschwerte sich bei einem der Götter über dieses Sauwetter. Die junge Frau lachte leise. Das kam ihr alles so unwirklich vor. Als wäre sie nicht im hier und jetzt. "Temari?" hörte sie eine Stimme weit entfernt. Langsam drehte sie sich um und schaute Naruto an. Sein Blick war ungewohnt weich und freundlich. Er lächelte sanft und legte eine Hand auf ihre Schulter. "Wollen wir weiter?" fragte er leise und die Kunoichi nickte leicht. Sie folgte ihm durch die Straßen. Na gut, Straßen waren vielleicht übertrieben, es gab genau eine Kreuzung im Dorf und selbst die konnte man nur sehr höflich so nennen, denn die Häuser standen so sehr verteilt, dass man nicht wirklich eine richtige "Straße" erkennen konnte. Zwei junge Frauen standen vor einem Gebäude und redeten aufgeregt miteinander. Immer wieder huschten ihre Blicke zu den spielenden Kindern. War vielleicht gerade die Schule aus? Temari wusste es nicht und sie wollte Naruto nicht mit dieser Frage belästigen. "Lust auf einen warmen Tee?" fragte ihr Begleiter sie ruhig. Die junge Kunoichi bemerkte erst jetzt, wie sehr sie fror. Schweigend nickte sie und der Uzumaki führte sie zu einem der größten Häuser hier im Dorf. Es schien die Taverne zu sein, denn viele Menschen waren von außen durch die milchigen Fensterscheiben zu erkennen. Temari bemerkte gerade wie sie ihre Ohren verlor. Sie mussten genauso rot sein, wie ihre Nase und sie legte vorsichtig ihre Hände, die durch die ledernen Handschuhe gewärmt wurden auf ihre Ohren. Die Berührungen schmerzten leicht und Temari verwarf den Gedanken, sie zu wärmen. "So, nach dir." meinte Uzumaki der schon von seinem Pferd gesprungen war. Er hatte es mit einem schweren ledernen Seil an einen Pfosten gebunden. Die ANBU sprang aus dem Sattel und landete im knöchelhohen Schnee. Sie reichte Naruto ihre Zügel und er befestige auch diese an einem Balken. Zusammen traten sie das Gebäude. Die anwesenden Leute störten sich nicht wirklich an ihnen. Sie hingen alle über ihren mehr oder weniger vollen Schälchen Sake oder Teetassen. Der duftende Geruch von gebratenem Fleisch hing in der Luft. Ihr Begleiter führte sie zielsicher zu einem Tisch, der leicht im Schatten unter der hölzernen Empore stand. Das Gasthaus war in zwei Bereiche aufgeteilt. Unten war der Tresen und die Küche. Viele Tische und Bänke standen in dem Raum verteilt. Über eine Treppe gelangte man in den ersten Stock. Hier befanden sich einige kleine Zimmer, in denen man kostengünstig übernachten konnte. Hinter einem Geländer standen einige kleine Tische auf denen man verschiedene Brett- und Knobelspiele spielen konnte. Temari setzte sich dem Uzumaki gegenüber. Sie faltete ihre Hände und schaute ihn kurz an. Er hatte ihren Blick bemerkt und sah bewusst weg. Eine Frau im mittleren Alter kam zu ihnen und grüßte Naruto. Die Beiden unterhielten sich kurz, wobei die ANBU jedoch nicht zuhörte. Sie genoss lieber die Wärme, die in dem gemütlichen Haus herrschte. "Was darf ich euch bringen?" fragte die Frau und schaute sie abwartend an. "Zwei Mal den Kirschblütentee vom letzten Jahr. Habt ihr den noch?" bestellte Naruto und Temari sah ihn verwirrt an. Durfte sie denn nicht selber entscheiden? "Kommt sofort." schon wieder rauschte die Bedienung ab. Die Tongläser auf ihrem Tablett wackelten gefährlich, und doch schaffte sie es, sie alle heile in die Küche zu bringen. "Danke." murrte Temari und ihre Stimme klang beleidigt. "Was ist denn?" fragte der junge Mann überrascht. "Dafür, das ich mir selber was aussuchen durfte." Spöttisch sah sie ihn an. Naruto seufzte theatralisch und rieb sich müde durch die Augen. Die hatte ja Nerven. "Bitte", grinste er frech, "Du wirst sehen, ich habe genau das richtige ausgesucht." Dieses Mal war es Temari, die den Kopf schüttelte. Die Frau kam wieder und hatte zwei beige Tontassen auf ihrem Tablett stehen. Sie stellte sie sicher vor den beiden Neuankömmlingen ab. Vorsichtig nippte die junge Kunoichi an der Tasse und musste Naruto recht geben. Er hatte wirklich das richtige ausgesucht. Vielleicht sollte sie lernen, anderen mehr zu vertrauen. "Kannst du mir was von Sunagakure erzählen?" fragte er nach einer Weile neugierig. "Bitte was?" Temari sah ihn verwirrt an. "Na ja, ich komme nicht wirklich viel rum und würde es gerne mal sehen." antwortete der Mann und wirkte ein wenig verlegen. "Sunagakure...," sie suchte anscheinend die richtigen Worte, "Sunagakure ist anders. Entweder man hasst es oder man liebt es." "Und du?" Neugierig sah er sie an. "Ich weiß es nicht so wirklich." antwortete die junge Frau ehrlich. Naruto sah sie kurz kritisch an ehe er wieder das Wort erhob. "Na ja, du solltest es schon wissen. Schließlich bist du bereit dein Leben für Suna zu opfern." "In meiner Kindheit habe ich es gehasst. Der Sand, diese riesige Wüste, man lebte im Nichts. Tagsüber war es zu heiß, Nachts zu kalt. Man schwitzte, klebte und das jeden Tag. Und immer siehst du nur die selben Menschen." erzählte Temari stockend. "Und wie sieht es jetzt aus?" "Ich weiß nicht, es ist irgendwie meine Heimat. Ich hatte nie etwas anderes. Meine Familie lebt dort, alle die ich kenne sind aus Sunagakure. Und mein Bruder ist da auch noch..." Sie schaute in die Flamme der Kerze, die sanft auf dem Tisch flackerte. "Der Jinchuuriki des Einschwänzigen." stellte der Uzumaki fest. "Ja. Er ist so unnahbar für mich, so voller Hass. Mein Bruder und ich haben immer Abstand von ihm gehalten. Wir wussten nicht, wie man ihm begegnen sollte. Ein mal hab ich es gesehen." murmelte Temari traurig. "Was hast du gesehen?" fragte Naruto leise. "Seinen Blick," antwortete die ANBU, "Ich habe seinen verletzten Blick gesehen. Er war ein kleiner Junge, alleine auf sich gestellt, in einem Dorf, in dem ihn jeder hasste. Als ich diesen Blick sah, hätte ich auf ihn zugehen und ihn umarmen sollen, doch ich konnte es nicht." "Die Angst vor ihm war zu groß!" es war eine Feststellung und Temari nickte leicht. "Das ist verständlich. Wie ist er jetzt?" "Kalt. Er töten, wenn er Lust dazu hat. Zum Glück in letzter Zeit nur unsere Feinde, obwohl, Glück kann man das auch nicht nennen," Naruto nickte still, "Ich kann ihn so schlecht beschreiben. Er schläft nicht, weil er sonst die Kontrolle verliert. Er meditiert dafür sehr oft, das hilft ihm anscheinend. Ich merke gerade, dass ich ihn so gut wie gar nicht kenne." "Das Überrascht dich? Du wolltest ihn auch nicht kennenlernen." Seine Worte waren hart. "Das ist... wahr." meinte die Kunoichi resigniert. "Es ist noch nicht zu spät, das zu ändern." Er blickte sie durchdringend an. "Vielleicht. Ich weiß es nicht." murmelte Temari und trank einen Schluck Tee. "Wartet jemand in Sunagakure auf dich?" Es herrschte eine Weile Stille, ehe er wieder anfing zu sprechen. "Nein, nicht mehr." "Das tut mir leid. Wer war es." aufmunternd sah er sie an. Eigentlich hatte Temari keine Lust zu sprechen und dennoch tat sie es. "Ich war mal verheiratet." "Was?" Vor Überraschung hatte der junge Mann sich die Zunge am heißen Tee verbrannt. "Ist das so abwegig?" fragte sie und ihre Stimme klang eindeutig verletzt. "Nein, das war dumm von mir. Du bist noch so jung darum habe ich das nicht erwartet. Tut mir wirklich leid, so meinte ich das nicht." entschuldigte sich der junge Mann. "Na ja, es war nicht die glücklichste Ehe, die wir führten." "Erzähl mir bitte mehr." Naruto hatte das Gefühl, als hätte er ein Déjà-Vu. "Er war sehr freundlich und wollte mich anscheinend besitzen. Mein Vater, der Kazekage jedoch, empfand ihn nicht gut genug für seine Tochter. Wir kannten uns seit der Akademie. Ich glaube heute weiß ich, das es keine echte Liebe war. Ich wollte meinem Vater eins auswischen und er wollte eine Trophäe. Er starb zwei Wochen nach unserer Hochzeit bei einem Hinterhalt und ich habe nicht getrauert, wie man es von mir erwartete. Er war doch schließlich..." erzählte sie und ihre Augen drohten erneut zu Tränen. Sie spürte, wie seine Finger ihre Hand berührten. Er strahlte eine angenehme Wärme aus. "Er war dein Mann." stellte er fest. "Er war mein Mann. Ich habe wirklich versucht eine gute Ehefrau zu sein, doch die zwei Wochen, die wir hatten reichten nicht wirklich. Es war sinnloser Aktionismus. Nach seinem Tod hat Vater mich zu den ANBU versetzt, damit ich keine Zeit fände, einen neuen Mann zu finden." "Dein Vater weiß hoffentlich, dass die ANBU ständig um ihr Leben kämpfen müssen. Du wärst sicherer in den Armen eines Mannes, als in den Reihen einer Eliteeinheit." murmelte Naruto und schüttelte den Kopf. "Vater war schon immer weltfremd." Temari rieb sich die Nase. Warum erzählte sie ihm das alles? "Meiner hat den Kyuubi in mir versiegelt. Glaub mir es geht immer schlimmer." der junge Mann grinste schief und auch Temari lachte kurz auf. Etwas erregte ihre Aufmerksamkeit. An dem Tresen stand ein junger Mann mit braunen Haaren. Neben ihr stand eine Frau, die die junge Kunoichi nur allzugut kannte. "Ist das nicht Miyo?" fragte sie vorsichtig. Jeder Blinde wusste, dass sie ein rotes Tuch für Naruto war. "Ja. Der freundliche Herr daneben ins Kyrou, ihr Verlobter." Wow, Temari hatte noch nie jemanden so das Wort Verlobter ausspeien hören. Gerade berührte er sie sehr unsittlich und die ANBU ballte die Faust. Eine unglaubliche Wut stieg in ihr auf. Die nette Heilerin hatte so einen gar nicht verdient. Auch ihr Begleiter zuckte gewaltig. "Kyrou hör auf." selbst in der Ecke des Raumes konnte man ihre Worte gut verstehen. Sie schämte sich. "Stell dich nicht so an, Frau." lachte der Bauer und bestellte einen warmen Sake. "Kyrou, du stehst ja richtig unter dem Pantoffel." Lachte einer seiner Freunde und schlug ihm kräftig auf die Schulter. "Ach was, nachher zeige ich ihr wieder, wer der Herr im Haus ist!" rief Kyrou spöttisch und kippte das erste Schälchen runter. "Ist sie denn so gut wie sie aussieht..." weiter konnte der Freund des Bauern nicht sprechen, denn Naruto war so lautstark aufgestanden, dass jeder in seine Richtung blickte. "Uzumaki." zischte Kyrou überrascht. Temari sah auf den jungen Mann. Zorn spiegelte sich in seinen Augen und die junge Kunoichi wusste nicht, wie er sich gerade fühlen musste. Plötzlich verschwand er in einem gelben Blitz. Sie konnte gar nicht so schnell schauen und schon war er weg. Naruto tauchte an der Theke auf und baute sich bedrohlich vor dem Bauern und seinem Freund auf. "Redest du noch einmal SO über deine Ehefrau, die du lieben und ehren sollst, schneide ich dich auf und lass dich ausbluten, ist das klar?" Temari wusste nicht, wer da sprach, doch es war nicht der selbe Mann, der sonst in der Hülle des Blonden steckte. "Naruto..." flüsterte die Heilerin und eine Träne lief über ihre Wange. Die junge ANBU schaute interessiert von ihrem Platz aus zu. "Sehe ich noch einmal, wie du sie nicht auf Händen trägst, zeige ich dir eine Welt von Schmerzen, die du dir nie hättest vorstellen können und anschließend verfüttere dich an deine Viecher und kein Schwein wird jemals davon erfahren, wie du jämmerlich krepiert bist." Die Stimme des Uzumaki´s klang mehr wie ein Knurren und seine Augen färbten sich rot. Kyrou zitterte leicht und Temari fragte sich, was zwischen den Beiden schon vorgefallen war. "Damit das alle von deinen dummen Freunden verstehen. Miyo steht unter meinem Schutz. Bekommt sie nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient, folgen sie dir nach und nach, bis keiner mehr am Leben ist und kein Tao wird euch vor mir retten können." Temari hob verwundert, über diesen Ausbruch, eine Augenbraue an. "Tschuldigung Hime, aber die Gesellschaft ist mir hier im Moment einfach zu wieder. Ich bezahle die Getränke später." sprach er laut zu der Bedienung, die leicht nickte. Die Augen des jungen Mannes wurden schlagartig wieder blau. Es herrschte Stille in dem Raum. Alle sahen ihn teils sprachlos, teils verwundert an. Naruto kam zu Temari und holte seinen Mantel. Sie stand ebenfalls auf und folgte ihm. Draußen vor der Tür hielt sie ihn auf. "Warum tust du das?" fragte sie eindringlich. "Warum tue ich was?" er war sauer, das war klar. "Warm quälst du dich selber? Sie hat dich verletzt, warum beschützt du sie?" sie klang unglaublich neutral und sah ihn eindringlich an. "Weil ich sie liebe. Ich weiß, sie ist unerreichbar für mich, aber ich will wenigstens, dass es ihr gut geht und sie glücklich ist. Es ist dann nur halb so schlimm für mich." er wurde zum Ende immer leiser. Temari konnte nicht anders und zog ihn in eine Umarmung. "Sie hat dich nicht verdient." flüsterte sie ihm ins Ohr und er nickte leicht. Die Kunoichi spürte, wie ihre Schulter nass wurde. "Komm, reiten wir zurück. Du nimmst ein Bad und ich koche heute mal für dich." Sie sah ihn aufmunternd an und der Uzumaki nickte still. Hosted by Animexx e.V. 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