Die 5 Idioten und ich von Misses-Law ================================================================================ Kapitel 2: Aufregendes Bettgeflüster ------------------------------------ Ich schlief seelenruhig auf dem Sofa und träumte von einem kleinen Garten, bestückt mit blutenden Blumen, die wunderschön im Mondlicht schimmerten. Doch auf einmal spürte ich einen Ruck und wachte schlagartig auf. Es hatte sich jemand neben mich gelegt, doch konnte ich sein Gesicht nicht erkennen, da er mit den Rücken zu mir lag. Ich richtete mich auf, dennoch konnte ich sein Gesicht immer noch nicht erkennen. Zusätzlich war meine Sicht durch die Dunkelheit, an die ich mich erst noch gewöhnen musste, eingeschränkt. Eine Sekunde später schien plötzlich ein Mondstrahl durch das Fenster und alles erstrahlte im hellen Licht. Es war Armin, der sich auf der Decke an mich schmiegte. Ich wurde nervös und wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Ich sah mich ein wenig panisch um, als ich ein leises Gemurmel aus Armins Richtung ausmachen konnte. Ich nährte mich ihm und hörte aufgeregt zu. „…..Nein. Lass mich liegen….“ Er zog mich zu sich runter und sein warmer Atem streifte meinen Haaransatz. Eine starke Hitze ging von seinem Körper aus und ließ mich nach einiger Zeit ein wenig schwitzen. Mein Gesicht wurde von Sekunde zu Sekunde immer wärmer. Entweder von der wirklichen Wärme, die mich umgab, oder von dieser peinlichen Situation. Oder auch beides. Ich versuchte mich immer wieder aus seinem Griff zu lösen, doch wurde er nur noch fester und ließ mich nicht los. Als ob man in Treibsand stecken würde. Warum muss sowas eigentlich immer mir passieren?? Ich strampelte die Decke weg, um es wenigstens ein bisschen kühler zu haben, und versuchte so einzuschlafen, aber ließ mich Armin nicht in Ruhe. Mein Gesicht machte einer Tomate bestimmt Konkurrenz und mir ist einfach nur heiß. „Hehe, du bist so ein Loser“, lachte Armin im Schlaf und da ich eh keine bessere Alternative hatte, hörte ich ihm einfach zu. Aber was träumt er bloß? Eins musste man ihm jedoch lassen, er hatte ein wunderschönes Lachen und er wirkte im Schlaf viel aufmerksamer und nicht so geistesabwesend, wie tagsüber. „Wir haben wen neues“, erzählte er weiter und meine Ohren spitzen sich. Jetzt redete er über mich oder? „…nein, kein Kerl. Ein Mädchen……..was ich von ihr halte? Ich weiß nicht. Sie hat Sam zur Schnecke gemacht und das war schon echt witzig, haha“, lachte er. Okay, er spricht eindeutig über mich. „…nein, sie guckt nur Anime und liest Mangas. Ich glaube nicht, dass sie zockt. Wäre aber echt cool.“ Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. Es sah wunderschön aus. „….WAS??“ Er wurde auf einmal ganz laut. Was ist los? Armin? Ist alles in Ordnung? „….sie ist zwar ganz süß…“ Was redet er da? Ist das sein Ernst? Mein Gesicht nahm einen noch rötlicheren Ton an. „….ob sie was für mich ist?“ WAS?? „….ich glaube schon…“ WAAS?????????? Was?? Was zum…?? Was soll das den heißen? Wie? Warum? Ich… ich verstehe gar nichts mehr. Ich sah auf, um mir sein Gesicht etwas näher zu betrachten und wenn ich mich nicht täuschte war ein leichter Rotschimmer auf seinen Wagen zuerkennen. Was denkt er sich eigentlich? Warum sagt er denn so etwas? Er meint es doch nicht ernst oder? Bitte sag, dass du es nicht ernst meinst. „….nein…“ Danke. Ein Seufzer verließ meine Lippen. Warte… Hat er meine Gedanken gehört? Das kann nicht. Er muss irgendwas anderes gemeint haben. Dennoch hoffte ich ihm Stillen, dass er mir geantwortet hat. Wie unwahrscheinlich das auch ist. „…ich werde es nicht ausnutzen, dass sie bei uns wohnt…“ Schade. Gedankenlesen ist wohl doch noch nichts. Was soll ich denn jetzt tun? Er hat mir doch gerade indirekt gesagt, dass er auf mich steht? Er weiß zwar nichts davon und ich glaube es wäre das Beste, es auch dabei zu belassen. Das erspart so einiges. Und vielleicht ist es gar nicht wahr. Genau, wer würde denn schon auf mich stehen? Es ist einfach eine Lüge, versuchte ich mir einzureden und es zeigte Wirkung. „….Ah.“ Auf einmal fing er schnell an zu atmen und seine Brust hob und sank unregelmäßig. Ich sah ihn fragend an und wusste nicht was los war. Ich wand mich aus seinem gelockerten Griff und setzte mich auf. Ich sah in sein schweißübersätes Gesicht und war überfordert. Vorsichtig legte ich meine Hand an seine Wange. Schnell, packte er meinen Arm und ich schrak zusammen. Er schien immer noch zu schlafen. Aber nach ein paar Sekunden beruhigte er sich wieder, doch Schweiß lief immer noch über seine Stirn und nässte seine Haare. Ich löste gewaltsam meinem Arm aus seinem Griff und holte einen kalten, feuchten Lappen aus der Küche. Der Schwarzhaarige fing wieder an etwas schneller zu atmen und wand sich auf dem Sofa. Vorsichtig legte ich den Lappen auf seine Stirn und tupfte sein Gesicht ab, während ich mich neben ihn auf dem Boden hockte. Plötzlich schlug er seine Augen auf und sah mich fassungslos an. Ich schrak zurück und blieb wie eingefroren stehen. Wir verharrten einige Sekunden in dieser Haltung. Armin sah sich um und schien seine Umgebung zu realisieren. Er schnellte hoch und presste sich gegen die Sofawand. „Was machst du hier?“ fragte er und sah mich mit seinen eiskalten blauen Augen an. Sie glitzerten im Schein des Mondlichtes. Die Farbe des Meeres. So eiskalt und unergründlich, man weiß nicht ob eine Gefahr sich hinter hier verbirgt und trotzdem. Trotzdem kann man sich nicht von ihnen reißen. Sie schienen einen zu verschlucken, in die Tiefe des Meeres mitzuziehen. „Ich wollte eigentlich hier schlafen“, antwortete ich, nachdem ich mich seinem Blick entzogen habe. „Warum ‚wolltest‘ du bei mir schlafen?“ fragte er verwundert. „Nicht Ich wollte bei Dir schlafen, sondern Du bei Mir.“ Ich sah ihn entgeistert an. Er verstand gar nichts mehr. „Du hast dich neben mich auf das Sofa gelegt und geschlafen…“ versuchte ich ihm die Situation zu erklären. Ich überlegte, ob ich ihm davon erzählen sollte, dass er im Schlaf geredet hat? …Lieber nicht. Ich behalte es wirklich lieber für mich. „Und warum hast du einen Lappen in der Hand?“ Neugierig sah er erst den Lappen in meiner Hand an und danach mich. „Auf einmal wurdest du ganz nervös, hast mich am Arm gepackt und geschwitzt. Da habe ich einen Lappen geholt und versucht dich ein bisschen zu beruhigen.“ Es entstand Stille. Ich sah nervös auf das weiße Tuch in meiner Hand um den neugierigen Blick meines Gegenübers zu entfliehen. „…ich….af….ge…..det…?“ murmelte er unverständlich und ich sah auf. „Nochmal.“ „Hab ich ihm Schlaf geredet?“ fragte er nun deutlich mit nervöser Stimme und sah mich durchdringend an. Wieder diese Augen. Schnell sah ich weg und schüttelte den Kopf. „Gut…..“ Stille. Ich sah einmal fragend zur Uhr und stellte fest, dass es erst 3:00 Uhr morgens war. Armin folgte meinem Blick und wir standen beide nervös auf. Er ist in dem Moment vom Sofa gesprungen, als ich mich aufstellte und er stand nun dicht vor mir. Es fehlten nur noch ein paar Millimeter bis wir uns berühren würden, doch seinen Atem spürte ich auf meiner Haut. Ich sah erst panisch nach unten, aber aufgrund des nicht nachdenken‘ s wendete ich meinen Blick nach oben und erstarrte. Seine Augen sahen genau in meine und es entstand Stille. Keiner traute sich etwas zu sagen. Sein heißer Atem streifte meine Wange und es prickelte überall. Mir wurde warm und mein Gesicht färbte sich rot. Doch bei ihm war es nicht anders. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen Wangen. Zu viele Gedanken gingen durch mein Kopf. Alles in Verbindung mit dem was er im Schlaf geredet hat und die allgemeinen Erfahrungen, die man durch so manche Romanzefilme oder Animes macht, wenn so eine peinliche Situation zustande kommt. „Du riechst gut“, hauchte seine tiefe Stimme. Ich sah ihn an. Wusste nicht wie ich reagieren sollte. Weder habe ich mit irgendwas gerechnet, noch mit gerade so etwas. Er hatte wohl auch nicht damit gerechnet, dass er so etwas sagt. Denn nun sah er sich auch panisch um und wollte anscheinend so schnell wie möglich weg hier. Ich wollte ihm den Weg frei machen, doch funktionierte das nicht so wie es sollte. Es stand ein Tisch hinter mir, der das zurücktreten nicht möglich machte. Also sah ich mich um, um einen anderen Weg zu finden, doch plötzlich hatte mich Armin am meinem Armen gepackt und quetschte sich an mir vorbei. Unsere Körper berührten sich und bei mir bildete sich eine Gänsehaut. Wärme durchfloss meinen Körper. Er nuschelte noch leise „Gute Nacht“ und war damit verschwunden. Ich stand regungslos im Wohnzimmer und zitterte. Die Wärme war wieder weg. Die Wärme, nach der sich mein Körper an paar Sekunden dran ergötzt hat und die er jetzt vermisst. Nachdem ich mich endlich wieder gefasst hatte, brachte ich den Lappen wieder in die Küche und legte mich auf das Sofa. Erfolglos versuchte ich einzuschlafen, doch kreisten meine Gedanken nur um Armin. Was er auf einmal so unerwartet gesagt hatte. Aber auch was er im Schlaf sagte. Aus ihm werde ich einfach nicht schlau. Und so kam es, dass ich die restliche Nacht wach blieb, umgeben vom Duft von Armin, den das Sofa aufgesogen hatte. Als auch schon um acht die Sonne wieder aufging und ich aufstand, um das Fenster zu öffnen und in der Küche das Frühstück vorzubereiten. Leise briet der Speck und die Eier in der Pfanne, während ich mir ein Brot zwischen die Zähne schob. Ich hatte nicht allzu großen Hunger und machte das Frühstück für die Jungs fertig, wenn sie das überhaupt mögen. In den Moment war es mir aber einfach egal und ich stand gedankenversunken in der Küche. Als auf einmal zwei Arme meine Hüften umfassten und ich mir einen kurzen Aufschrei erlaubte. „Wie süß. Kannst du das nochmal machen?“ Wer auch immer das war, legte seinen Kopf auf meine Schulter und ich spürte seinen regelmäßigen Atem an meinem Ohr. Meine Nackenhaare stellten sich hoch und es stieg mir Röte ins Gesicht. „G-ganz bestimmt n-nicht!“ Verdammt, ich stottere. „Bitteee.“ Er verstärkte seinen Griff um meine Taille und hauchte mir ins Ohr. Mein Gesicht nahm eine gefährliche Röte an. „Du bist so süß. Siehst auch noch echt heiß aus in der kurzen Shorts und Top!“ Seine Stimme kam immer näher und er presste meinen Körper noch stärker gegen seinen. Wenn ich hier nicht bald weg bin, fall ich noch um. Meine Beine fühlen sich an wie Pudding. „Was macht ihr denn da?“ hörte ich eine verwirrte Stimme hinter mir. Der Übeltäter löste sich nicht von mir. Im Gegenteil. Er drückte mich immer noch fest an hin und drehte sich mit mir um. Ich erkannte Yosch, der mich entgeistert ansah. „Sie ist einfach zu süß. Sieh sie dir doch mal an“, sagte derjenige hinter mir und knuffte mir in die Wange. Mein Gegenüber sah mich von oben bis unten an und wendete seinen Blick schnell ab. „Aw, nein, wie süß. Dem guten Yosch ist dein Anblick zu viel. Ich hab dir doch gesagt, dass so wenig Kleidung einfach zu heiß ist“, sagte der andere und löste sich endlich von mir. Nun erkannte ich, dass es sich um Dave handelte, der ein breites Grinsen auf seinem Gesicht hatte. „Wenn du hier weiter wohnst, dann wunder dich nicht, wenn dich wirklich mal jemand ernsthaft anfällt“, zwinkerte mir der Weißhaarige zu. „Und was sollte das eben?“ fragte ich mit zitternden Stimme. „Nichts“, lächelte er weiter. „Oh, du machst Eier mit Speck. Du bist die Größte.“ Somit war das Thema gewechselt, doch machte das die Situation nicht besser. Ich machte aus Panik einfach das Radio an und es ertönte leise Musik. Yosch stand immer noch perplex an der Tür, während Dave den Tisch deckte und ich mich weiter um das Essen kümmerte. Ich wollte ihn nicht ansehen. Weder ihn noch Dave. Nach und nach kamen auch ein verschlafener Timo und ein schlecht gelaunter Sam in die Küche. „Wir haben neun Uhr. Es ist viel zu früh, um Lärm zu machen“, beschwerte sich Sam und setzte sich genervt auf seinen Stuhl. „Frühstück, Frau!“ Ich sah ihn fragend an. Er erwiderte den Blick und sah mich wütend an. „Was ist? Bring mir mein Frühstück!“ Fordernd hob er seinen Teller, damit dort das Frühstück platziert werden konnte. „Ich dachte man soll so früh am Morgen noch keinen Lärm veranstalten!?“ Seine Miene verschlechterte sich. „Und außerdem bist du doch hier, der dem das Männlichkeitschromosom fehlt. Warum hast du nicht das Frühstück gemacht?“ Und der Kragen war geplatzt. Er stand wütend auf und stellte sich genau vor mir. Er kam mir bedrohlich nahe und ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, damit ich ihn in die Augen gucken konnte. Mir kamen die Bilder von gestern Nacht in den Sinn, doch das hier war anders. Jetzt gab es nichts romantisches oder peinliches. Es war nur ein Streit zwischen mir und dem Pinkhaarigen und keine Romantik. Im Hintergrund hörte ich das leise Kichern der anderen drei Jungs und musste selber ein wenig schmunzeln. Doch als ich mich wieder auf die grauen Augen vor mir konzentrierte, wurde meine Miene ernst. „Du willst dich schon am Morgen mit mir anlegen?“ Wütend sah er mich an. „Sieht wohl so aus.“ „Das ist eine ganz schlechte Idee, Kleine!“ fing er an mir zu drohen. „Ach ja? Bist du morgens noch schlechter gelaunt als sonst schon?“ Fragend sah ich an. „Ah ich weiß, du hast deine Tage und leidest an Stimmungsschwankungen. Da spielen die Hormone ja immer so verrückt. Mal ist man gut drauf und eine Sekunde später könnte man einfach jemanden umbringen. Ich versteh das, Schwester.“ Oh, jetzt hatte ich übertrieben. Sein Kopf war vor Wut rot angelaufen und es fehlte nicht mehr viel, bis endlich Dampf aus seinen Ohren raus kommen würde. Im Hintergrund hörte ich lautstarkes Gelächter und ich musste mich echt zusammenreißen, damit nicht auch ich gleich lauthals anfange zu lachen. Dieses Gesicht von meinem Gegenüber war einfach zu genial. Hahaha. Verdammt, warum habe ich in solchen Momenten nicht mein Handy dabei. Ich würde das so gerne festhalten. „Na na, wer wird denn schon am Morgen so mies gelaunt sein. Beruhig dich Sam. Setzt dich und ich bring dir dein Frühstück.“ Yosch zog ihn von mir weg und er setzte sich widerwillig auf seinen Platz. Der Älteste deutete mir ebenfalls mich zu setzten, während er das Frühstück verteilte. Als ich mich setzte, sah ich wie Armin mir zulächelte. Wann war er denn gekommen? Panisch sah ich auf meinem Teller und mein Gegenüber tat es mir gleich. Mir wurde wieder so warm im Gesicht und ich wusste nicht was ich tun sollte. „Alles okay, Alex?“ fragte mich eine Stimme und sah nervös hoch. Es war Yosch, der mich besorgt ansah. „Jaja, alles gut“, versuchte ich ihn anzulächeln. Er sah mich weiterhin besorgt an, doch legte mir zwei Eier und eine Scheibe Speck auf den Teller. „Aber ich hab doch schon gegessen.“ Ich sah bestürzt auf meinen Teller. „Echt?“ fragte er und ging einfach weiter. „Vergiss es. Mit ihm zu diskutieren ist hoffnungslos“, lächelte mir Dave zu. „Ich muss es aber doch nicht essen?“ „An deiner Stelle würde ich es tun. Er sieht zwar immer so nett aus, aber er kann auch anders“, flüsterte er. „Jetzt verschreck sie nicht“, sprach der Älteste dazwischen und damit hatte es sich wohl erledigt. Alle begannen zu essen und manch einer bedankte sich sogar dafür. Ich hingegen versuchte mir nichts anmerken zu lassen und aß widerwillig das Ei. Ich hatte gar keinen Hunger mehr. Seit Armin aufgetaucht war, ist mir schlecht und ich will hier weg. Ich versuchte an etwas anderes zu denken. An das, was ich heute noch erledigen wollte. In Gedanken ging ich meinen heutigen Plan durch, mit all den Sachen, die ich noch besorgen muss. Farbe, Möbel und vielleicht noch ein paar Lebensmittel für die Woche. Nachdem ich alles in mich hineingestopft hatte und hoffte, dass nicht alles direkt wieder raus kam, stand ich auf und ging mit ein paar neuen Anziehsachen in das Badezimmer und schloss die Tür ab. Ich zog mich aus und stieg unter die warme Dusche. Endlich mal ein bisschen entspannen. Nach fünfzehn Minuten stieg ich aus und umhüllte mich mit einem Handtuch. Ich rubbelte meine Haare trocken und zog mich an. Eine etwas weiter sitzende Latzhose und ein enges schwarzes Top umgaben meine Haut. Meine kurzen Haare ließ ich einfach so trocknen und schon verließ ich das Bad, bereit für einen anstrengenden Tag. Ich steckte meinen Kopf durch die Tür der Küche und fand alle fünf vor. „Ich mach mich dann mal auf den Weg.“ Ich bekam fragende Blicke von den anderen. „Ja noch ein paar Sachen besorgen. Farbe und sowas eben“, lächelte ich sie an. „Ich geh danach auch noch einkaufen, braucht jemand vielleicht was?“ „Wie wäre es mit einem neuen Mitbewohner?“ fragte Sam provozierend. Er hatte wohl wirklich seine Tage, schnaubte ich. „Ja? Soll ich dir eine neue Wohnung suchen?“ gab ich zurück. „Was spielst du dich eigentlich so auf?“ schnaubte er verächtlich. „Du wohnst erst seit nicht mal eine Tag hier und führst dich schon auf wie der Big Boss.“ „Tut mir leid, dass ich mir von so Typen wie dir nicht gerne was sagen lasse. Wenn du willst, dass ich gehe, dann sag es doch einfach und führ dich nicht wie ein Arschloch auf.“ Ich sah ihn durchdringend an. „Das habe ich nie behauptet. Tu nur nicht so, als ob du die Beste überhaupt wärst und sei mal netter!“ „Sollen wir den Nettigkeitskurs dann mal beide belegen?“ Es entstand wieder Spannung zwischen uns. „Ich kann ja versuchen netter zu dir zu sein, aber dann musst du mir auch schon ein bisschen entgegen kommen. Denn sonst funktioniert das nicht.“ Ich streckte ihm meine Hand entgegen, doch er reagierte nicht. Soll mir recht sein. „Wenn du dir es vielleicht noch anders überlegst, ich denke, du weißt wo du mich findest.“ „Also braucht sonst noch jemand was?“ wechselte ich das Thema und schrieb alles auf was die anderen vier mir sagten. Damit zog ich meine Sneakers an und verließ mit meinen neuen Schlüssel, der vorherige Ersatzschlüssel, die Wohnung. Es bildete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen und ich war glücklich nun endlich eine Wohnung gefunden zu haben und vor allem so nette Mitbewohner. Auch wenn das mit Sam wahrscheinlich noch etwas länger dauern wird, bis wir uns verstehen, aber ich denke das wird noch was. Das größere Problem ist eher Armin. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Als ich wieder an ihn dachte, wurde mir irgendwie wieder warm. Ich schüttelte nervös meinen Kopf und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren, um auf andere Gedanken zu kommen. So lief ich durch die Straßen und machte mich auf den Weg zum Baumarkt. Zwischendurch noch etwas Geld von der Bank gezogen und so möge der Spaß beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)