Schwarzer Komet von Yosephia (Drachengesang und Sternentanz - Teil 1) ================================================================================ Kapitel 41: Der Fluss, der die Verstärkung brachte -------------------------------------------------- Sie fanden die Leiche hinter einem der Lager. Fliegen, Ratten, Krähen und allerlei anderes Getier hatten sich bereits darüber hergemacht, die Gesichtszüge waren unkenntlich, aber es ließ sich noch ein beachtlicher Kinnbart erkennen. Die Schultern des Toten mussten breit gewesen sein, der ganze Mann groß und imposant. Es war verstörend, ihn so zu finden: Zusammen gekauert, eine Hand auf den Bauch gepresst, die andere – beinahe skelettierte – Hand in Richtung der Straße ausgestreckt. Hatte der Mann während seiner letzten Atemzüge um Hilfe gebettelt? Oder hatte er bis zuletzt gegen den Tod und die Bedrohung gegen seine Heimatstadt gekämpft? War er von Lamy vergiftet worden oder hatte Kyouka ihn erstochen? Hatte Seilah ihn während seiner letzten Augenblicke nochmals mit einer Vision gequält? Oder war sein Geist zumindest in dem Moment wieder frei gewesen? Unbehaglich rieb Natsu sich über den zerschrammten rechten Handrücken, während er einige Schritte von der Leiche entfernt stand und beobachtete, wie der alte Fürst von Jadestadt und sein Gefolge – darunter auch Libra – dem Toten ihren Respekt zollten. Er musste an die eigentlich eher ulkigen Geschichten denken, die Sting ihm über Arkadios erzählt hatte, dem Schwertmeister von Jadestadt und Anführer von Fürstin Hisuis Jaderittern, der außerhalb seines Landes auch als der Wüstenblumenritter bekannt war. Sting hatte sich immer über seine steife Art mokiert, hatte über den Fimmel mit dem Umhang und die gestelzten Reden gewitzelt – aber er hatte auch voller Respekt von den Schwertkünsten des Mannes gesprochen und sowieso hatten sich seine Witze nie wirklich bösartig angehört. Letztendlich hatte Sting Arkadios wahrscheinlich schon irgendwie gern gehabt und als Verbündeten geachtet. Bei all den Erzählungen war Natsu immer neugierig darauf gewesen, den Veteran aus zwei Kriegen, die ihn persönlich doch so stark betrafen, kennen zu lernen – und überhaupt Jadestadt. Jetzt bereute er es, dass er diese Gelegenheit damals vertan hatte in dem naiven Glauben, dass dafür auch zu einem späteren Zeitpunkt seiner Reisen noch Zeit sein würde… Aus dem Augenwinkel bemerkte Natsu, wie Gray sich über das Gesicht strich. Der Eismagier sah genauso müde und ramponiert aus, wie Natsu sich fühlte. Auch wenn er nicht ganz so schlimm zerschrammt war wie Natsu – immerhin war über ihm kein Stapel mit Marmorblöcken zusammen gebrochen –, hatte er im Kampf gegen Kyouka mehr als genug abbekommen. Sie waren Beide ohne lebensbedrohliche Verletzungen davon gekommen, ja, sie waren nicht einmal so schlimm eingeschränkt, dass sie das Bett hüten mussten, aber reisefähig war keiner von ihnen, geschweige denn kampfbereit. Die Schlacht um Sabertooth, zu der Minerva mit ihrem Heer aufgebrochen war, würde ohne Natsu und Gray stattfinden müssen. Sie konnten nur hoffen, dass die Verteidigung der Stadt standhalten würde. „Ich verstehe das alles hier nicht mehr“, murmelte Gray, als er Natsus Blick bemerkte. „Wir haben nach Hisui gesucht, aber stattdessen finden wir ihren Leibwächter, der laut Libras Erinnerungen aber gestorben ist, als er ihr und den anderen Jaderittern die Flucht ermöglicht hat.“ Stirnrunzelnd legte Natsu den Kopf schräg. „Na ja, wir wissen doch sowieso nicht, was hier wirklich passiert ist, während alle Bewohner von Jadestadt unter Seilahs Einfluss gestanden haben. Vielleicht ging es bei der Aktion ursprünglich darum, Hisui zur Flucht zu verhelfen?“ „Oder sie sind einfach nur von Seilah ausgewählt worden, um die Falschnachricht nach Sabertooth zu bringen.“ „Oder sie konnten sich zeitweilig befreien“, schlug Natsu vor, dem Grays Idee nur allzu pessimistisch vorkam. „So schön es auch wäre, wenn ich mich mit solchen Federn schmücken könnte, ich fürchte, wir werden nie erfahren, was wirklich passiert ist“, mischte Libra sich ein, die zu ihnen getreten war. Ihre schmalen Gesichtszüge wirkten gealtert und müde, um ihre Lippen spielte ein bitterer Zug, aber ihr Blick war entschlossen. „Und das ist im Moment auch nicht die wichtigste Frage.“ „Ganz recht, zuallererst geht es darum, Herrin Hisui zu finden“, pflichtete Darton gewichtig bei, während er, schwer auf seinen Stock gestützt, gemeinsam mit seinem Fürsten zu ihnen herüber kam. Der Meister der Bücher von Sabertooth war ein alter, verhutzelter Mann, schwer gebeugt, altersfleckig und doch mit einem wachen, scharfen Blick unter den merkwürdigen hammerförmigen Augenbrauen. Obwohl er eigentlich jünger als sein Untergebener war – auch wenn er im Moment nicht so aussah –, war Fürst Toma ein gutes Stück kleiner, was Natsu stark an seinen eigenen Landesherrn erinnerte. Die weißen Haare und der Bart waren dreckig und sein Gesicht von Sorgenfalten geziert. In seinen zitternden Händen hielt er den Umhang, den sie neben Arkadios’ Leiche gefunden hatten. Die Wappenbrosche, die noch daran hing, trug den Turm von Jadestadt. Entschuldigend zuckte Natsu mit den Schultern, obwohl dabei an einem halben Dutzend Stellen Schmerzen aufflammten. Es tat ihm aufrichtig Leid, dass sein Angebot, bei der Suche nach der Jadefürstin zu helfen, sich als so wertlos herausgestellt hatte. „Ich fürchte, weiter als bis hierher kann ich Euch nicht führen. Die Spuren hier sind alle zu alt. Wohin auch immer Hisui von hier aus gegangen oder getragen worden ist, ich kann das nicht mehr riechen. Es war schon ein Glücksfall, dass ich den Geruch des Umhangs bemerkt habe.“ Wendy könnte vielleicht mehr ausrichten. Mit ihrem scharfen Geruchssinn könnte sie die vermisste Fürstin vielleicht aufspüren. So wie sie Lucys Spur damals bis nach Malba verfolgt hatte. Überhaupt wäre es praktisch, Wendy jetzt hier zu haben. Sie könnte Natsu und Gray heilen und den Bewohnern von Jadestadt und nicht zuletzt auch Lyon helfen. „Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Hisui sich in Mard Geers Gefangenschaft befindet“, meldete Gray sich zu Wort. „Warum auch immer. Womöglich will Mard Geer sie als Druckmittel gegen die Verteidiger von Sabertooth einsetzen. Auf alle Fälle schätze ich die Chancen, dass sie noch lebt, sehr hoch ein. Ansonsten würde es keinen Sinn ergeben, warum hier nur eine Leiche liegt.“ Bei dem Wort Leiche zuckte Toma zusammen, ehe er die Schultern hochzog und matt nickte. „Also müssen wir nach Sabertooth“, stellte er mit heiserer Stimme fest. „Ich fürchte, dass wir es nicht rechtzeitig schaffen werden, Herr“, sagte Libra und deutete in Tomas Richtung eine Verbeugung an. „Nach allem, was wir wissen, könnte es innerhalb der nächsten Tage zur Schlacht um Sabertooth kommen, wenn sie nicht sogar schon genau jetzt stattfindet.“ „Also müssen wir Salberay fragen, ob er sich dafür bereit fühlt, nach Sabertooth zu fliegen“, stellte Darton grimmig fest. Der alte Fürst nickte, ehe er sich an die Soldaten wandte, die ihn nach Natsus und Grays Entdeckung hierher eskortiert hatten. Einer davon war Ibrahim, der junge Soldat, der sich mit seinen Kameraden in Natsus und Grays Kampf gegen Kyouka eingemischt und ihnen damit das Leben gerettet hatte. Der Preis dafür war hoch gewesen: Ibrahim hatte als Einziger überlebt. Diese Erfahrung hatte den jungen Mann gezeichnet, sein Gesicht war verschlossen und grimmig, seine Kieferpartie wirkte immer angespannt, sein Blick abwesend. Aber er hatte sich nicht zurückgezogen, um zu trauern, sondern packte überall da mit an, wo er es konnte. Wahrscheinlich versuchte er, die Trauer aufzuschieben, und vielleicht war das für Jadestadt jetzt sogar noch besser, aber früher oder später würde es wohl aus ihm heraus brechen. Natsu hoffte für den Jungen, dass er dann einen Freund an seiner Seite hatte. „Bitte kümmert euch um Meister Arkadios. Er soll eine ehrenhafte Bestattung erhalten, sobald wir dafür bereit sind.“ Die Soldaten salutierten ehrerbietig und ihr Hauptmann löste den Umhang von seinen Schultern, damit sie die sterblichen Überreste darin einwickeln konnten. Ibrahim und noch ein Soldat wurden abkommandiert, um den Fürsten und seine Begleiter zurück zum Park zu geleiten. Nach der Befreiung von Seilahs Manipulation hatten die Menschen sich zuerst ziellos in der Stadt verstreut, aber es war schnell klar geworden, dass sie damit eine Gefahr für sich und Andere darstellten. Denn bei vielen zeigten sich schwerwiegende Folgen der langen Gefangenschaft. Die Zahl derjenigen, die schlafwandelten oder tagsüber Wahnvorstellungen anheim fielen, war kaum einzuschätzen. Einige bekamen ganz plötzlich Panikattacken und mitunter gingen damit gesundheitliche Probleme einher. Angefangen bei Fieber bis hin zu Herz- und Atemproblemen und seltsamen Krämpfen. Die Zahl der Toten wuchs, je höher die Sonne stieg. Um all das besser in den Griff zu bekommen, hatte Mahad, der Anführer der Gruppe aus Ärzten und Pionieren, die Minerva zurück gelassen hatte, angeraten, die Leute an einem Ort zu versammeln, damit man sie alle im Auge behalten und bei schlimmen Episoden schnell unterstützen konnte. Dafür hatten sich nur zwei Orte angeboten: Der Steinbruch, der jedoch aufgrund der traumatischen Belastung keine Option war, und der Park. Hierher hatten Gray und Natsu auch gestern Abend noch Lyon und Meredy gebracht, die sich auch jetzt in dem provisorischen Lager der kleinen Gruppe befanden. Kaum dass sie sich am Rande des Parks vom Fürsten und seinem Gefolge verabschiedet hatten, die auf einen angeschlagenen Exceed mit hellbraunem Fell zuhielten, gingen sie zu ihrem eigenen Lager. Lyon schlief unter dem Sonnensegel, während Meredy eisern neben ihm wachte. Die Züge des Eismenschen waren fiebrig und zuckten immer wieder, wenn Albträume ihn zu quälen schienen. Aber er würde leben und wieder gesund werden, das war das Wichtigste. Das Gegengift hatte einmal mehr ein Leben gerettet. Natsu nahm sich fest vor, seinem alten Freund dafür zu danken, sobald das alles vorbei war und er sein Versprechen gegenüber Gray erfüllt hatte. Jetzt waren es schon drei Kameraden, denen Natsu mit dem Gegengift hatte helfen können. Damit blieb ihm nur noch eine letzte Dosis. Er hoffte, dass er sie so schnell nicht brauchen würde – würde das doch noch mehr Ärger bedeuten. Natsus Blick fiel auf Meredy, die eine Maske der Beherrschtheit aufgelegt hatte, die niemanden täuschen konnte. Sie saß neben Lyon und strich von Zeit zu Zeit durch dessen Haare, wenn er wieder zuckte. Gestern Abend und auch heute früh hatte Gray versucht, sie zum Schlafen zu bewegen, aber sie hatte sich vehement geweigert. Das war ein Problem, das wohl nur Lyon lösen konnte, wenn er wieder wach war. Natsu wollte sich da nicht einmischen, hatte er doch seine eigenen schlechten Träume nach der kurzen Begegnung mit Seilah, über die er nicht reden konnte. Es mochten nur wenige Herzschläge gewesen sein, aber der Anblick von Leichen, die er eigentlich nie gesehen hatte, hatte ihn schwer getroffen. „Also habt ihr Hisui nicht gefunden“, stellte Meredy leise fest. Ihre Stimme klang irgendwie hohl und brüchig. Noch ein deutliches Zeichen dafür, wie schwer die Sache mit Seilah und Lamy sie erschüttert hatte. „Wir vermuten, dass sie sich bei Mard Geer befinden könnte“, erklärte Gray, während sie sich neben Lyon und Meredy unterm dem Sonnensegel nieder ließen. „Fürst Toma wird Salberay nach Sabertooth schicken. Hoffentlich können sie dort mehr über Hisuis Verbleib heraus finden und sie retten.“ Als sich ihnen Schritte näherten, drehte Natsu sich herum. Es war Mahad, ein stämmiger, knollennasiger Mann. Als Natsu sah, was – oder vielmehr wen – der Mann in den Armen trug, sprang er trotz seiner Schmerzen hastig auf. „Lector!“ Der Exceed sah furchtbar aus. Das Fell war verklebt von Schweiß und Dreck, seine Weste hatte einen Riss und es schien ihm äußerst schwer zu fallen, die verklebten Augen auch nur einen Spalt breit zu öffnen, als er Natsus Ruf hörte. „N-Natsu… wo ist… Minerva?“, krächzte er erschöpft. „Einer unserer Pioniere hat zufällig gesehen, wie er vor den Toren abgestürzt ist“, erklärte Mahad. „Er ist unverletzt, aber erschöpft und dehydriert.“ „Muss Minerva warnen“, stammelte Lector schwerfällig. „Die Dämonen… wollen nach… Sabertooth.“ Vorsichtig nahm Natsu Mahad den Exceed ab und eine Feldflasche entgegen, um ein bisschen Wasser auf die Lippen des Wesens zu träufeln. Selbst das Schlucken fiel dem kleinen Kerl offensichtlich schwer. „Minerva und Orga sind mit dem Heer schon auf dem Rückweg“, erklärte Natsu und verkorkte die Flasche wieder, um sie Mahad zurück zu geben. Mit der nun wieder freien Hand kraulte er Lectors Kopffell, um den Dreck zu lösen und den Exceed zu beruhigen. „Woher weißt du, dass die Dämonen Sabertooth angreifen werden?“, mischte Gray sich ein. „Hat Levy noch mehr herausgefunden und dich geschickt?“ „Lucy…“ Bei diesem Namen zog sich etwas in Natsu zusammen. Er wusste, dass Lucy bei Sting und Rogue in den besten Händen war, aber er vermisste sie. Schon seit Tagen geisterte sie durch seine Gedanken und immer wieder fragte er sich, wie es ihr ging. Gewiss würde sie noch lange um ihren Vater trauern – Natsu konnte davon ein Lied singen –, aber dennoch hoffte er, dass die Reise in den Trümmersteinbergen ihr geholfen hatte, wenigstens ein bisschen ihre Gedanken und Gefühle zu klären. „Wie geht es Lucy? Wo ist sie jetzt?“, fragte Gray mit einem besorgten Stirnrunzeln. „Und Sting und Rogue?“, schob er etwas verspätet hinterher. „Haben Zirkonis gefunden“, nuschelte Lector. Er holte mehrmals tief Luft, dann klatschte er sich auf beide Wangen, ehe er etwas wacher von Natsu zu Gray und wieder zurück blickte. „Levy hat uns zu Lucy geschickt, um ihr zu sagen, dass Mard Geer hinter Tartaros steckt. Levy hat ihn Königsmörder genannt und Lucy hat auch ganz komisch reagiert. Dann hat sie mich hierher geschickt und Happy zum Schlangenfluss. Er soll Meister Capricorn Bescheid sagen.“ Dann war Happy also aus Magnolia zurück – und sogleich in diesem Krieg in den Einsatz geschickt worden. Natsu hoffte, dass sein kleiner Freund gut auf sich aufpasste. „Was soll das heißen, dass Mard Geer der Königsmörder ist?“, wandte Natsu sich an Gray, der Lucy immerhin viel länger kannte. Doch der hob nur die Schultern, blickte jedoch sehr finster drein. „Nichts Gutes, möchte ich wetten.“ Natsu teilte Grays Unmut. Es war vorher schon frustrierend gewesen, aber jetzt machte es ihn beinahe wahnsinnig, dass er nicht an den Kämpfen um Sabertooth teilnehmen und ein Auge auf Lucy haben konnte. „Sting und Rogue sind bei Lucy, sie werden auf sie aufpassen. Und sie sind jetzt mit Zirkonis unterwegs“, murmelte Natsu in einem Versuch, sich selbst und Gray zu beruhigen. „Drachen und Drachenreiter sind nicht allmächtig“, erwiderte Gray grimmig. „Niemand ist das.“ Die Worte verursachten einen qualvollen Stich in Natsus Brust. Ob Gray auch nur ahnte, wie Recht er damit hatte? „Aber das gilt auch für die Dämonen.“ Überrascht drehten sie sich zu Lyon herum. Er hatte sich auf den Unterarmen in die Höhe gestemmt und blickte zu ihnen hoch. Gelinde gesagt, sah er hundeelend aus, aber seine Augen funkelten entschlossen. Natsu tauschte einen Blick mit Gray und sie mussten gleichzeitig grinsen. Da hatte Lyon Recht. Es mochte noch so viel Glück mit im Spiel gewesen sein, aber letztendlich hatten sie bereits vier der Dämonen von Tartaros besiegt. Bestimmt würden ihre Freunde mithalten können! Der Schaden an der Mauer war katastrophal. Sowohl das Innen- als auch das Außentor waren zerstört und der innere Bereich der Mauer war zum Teil in sich zusammen gefallen. Die Soldaten und ihre zahlreichen freiwilligen Helfer unter den Zivilisten arbeiteten ohne Unterlass. Sie mussten zuerst das, was von der Mauer noch stand, absichern. Danach mussten sie die unbrauchbaren Trümmer beiseite schieben und aus dem Tordurchgang schleppen, damit sie als erstes das Außentor mit dicken, schweren Balken verschließen konnten. Dahinter türmten sie die Trümmer, die dafür noch geeignet waren, zu einer provisorischen Mauer auf, deren unregelmäßige Fugen sie mit Mörtelmasse verschlossen. Dadurch wurde der Tordurchgang zwar vollends versiegelt, aber das war fürs Erste sicherer und vor allem auch schneller zu bewerkstelligen. Es war unter den gegebenen Umständen eine beeindruckende Leistung, aber selbst Levy konnte sehen, dass der gesamte Mauerabschnitt am Westtor zur großen Schwachstelle geworden war. So blindwütig Jackal auch gewirkt hatte, er hatte offensichtlich ein bestimmtes Ziel verfolgt. Mit ihren Versuchen, die Soldaten und Bürger von Sabertooth vor dem Dämon zu beschützen, hatten Loke und Juvia ihm leider auch in die Hände gespielt. „Es hätte schlimmer kommen können.“ Levy blickte zum Besitzer der tiefen Stimme hinunter. Es war Pantherlily, der Exceed, der Juvia gestern vor Jackals Flammenstoß gerettet hatte. Er sah noch immer zur Mauer, eine Pfote auf seinem Federschwert. Levy hatte gar nicht bemerkt, wann er sich neben sie gestellt hatte. Mehr als seinen Namen wusste sie bisher nicht von ihm. Nachdem sie Jackals Tod festgestellt hatten, hatte Pantherlily sich um die völlig erschöpfte Juvia gekümmert und Levy war gemeinsam mit dem schon wieder angeschlagenen Loke von einigen Soldaten zum Sandpalast eskortiert worden, wo sie beinahe sofort ins Bett gefallen war. Heute früh hatte Levy sich dagegen entschieden, Juvia zu behelligen, die nach dem gestrigen Kampf sicher immer noch erschöpft war, und war alleine hierher zum Tor gekommen. Als hätte er ihren Blick gespürt, wandte Pantherlily ihr seine Aufmerksamkeit zu. „Es macht wohl ohnehin kaum einen Unterschied. Nach allem, was Juvia mir über Eure Informationen über die Dämonenbruthöhlen erzählt hat, können Mauern sie wohl kaum aufhalten.“ „Es wäre dennoch beruhigender, wenn sie noch richtig stehen würden“, gestand Levy kleinlaut. „Und bitte nennt mich einfach Levy. Ich denke nicht, dass ich Förmlichkeiten verdiene.“ „Juvia spricht in den höchsten Tönen von dir“, widersprach der Exceed und hielt ihr eine Pfote hin. „Aber nenn’ mich ruhig Pantherlily. Das genügt.“ Langsam nickte Levy und ergriff die dargebotene Pfote. Selbst in dieser kleinen Form war Pantherlily verblüffend stark. Angesichts der großen Form, die er gestern angenommen hatte, musste er zur Kriegerkaste der Exceed gehören, die in ihrem alten Königreich zu einem Großteil die Soldaten gestellt hatte und im Extalia-Krieg beinahe vollständig ausgelöscht worden war. Seine Narbe im Gesicht ließ darauf schließen, dass er selbst dem Schicksal seiner Kameraden wohl nur knapp entgangen war. Das Rangabzeichen am Knauf seines Federschwertes war jedoch zerkratzt worden. Um nicht so offensichtlich zu starren, richtete Levy ihre Aufmerksamkeit lieber wieder auf die Mauer. Sabertooth war zum Schutz vor Basilisken, Golems und Bosco-Invasoren errichtet worden. Damals hatte das Gebiet von Jadestadt noch zum Königreich Bosco gehört, genau wie Clover. Sabertooth und Magnolia hatten über Generationen hinweg einen erbitterten und verlustreichen Grenzkrieg führen müssen. Aber die Orlands hatten ihre Stadt immer gehalten und allen Gefahren getrotzt. Diese Mauern waren mehr als nur eine Verteidigungsanlage. Sie waren ein Stück von Sabertooths Geschichte und Kultur. Und sie waren ein Symbol für die Stärke des Landes und seiner Fürsten. Der Einsturz des Westtores hatte deshalb auch schwerwiegende Folgen für die Moral in der Stadt. Es zählte nicht, dass Rufus als Stellvertreter der Wüstenlöwin sich selbst am Kampf gegen Jackal beteiligt und den Tod unzähliger Menschen verhindert hatte. Dass er trotz offensichtlicher Erschöpfung die Verbarrikadierung des Tores überwachte und gleichzeitig die anderen Regierungsangelegenheiten erledigte… Für einige der Zivilisten war all das nicht genug. In der vergangenen Nacht hatte es in einigen Flüchtlingslagern Prügeleien gegeben. Im Lager vor dem Sandpalast hatte es sogar wegen einer umgefallenen Öllampe gebrannt. Die Anwohner waren in Panik ausgebrochen, weil sie geglaubt hatten, der Feuerdämon würde noch leben. Im Morgengrauen hatte es zwanzig Schwerverletzte alleine in diesem Lager gegeben. Die Unruhestifter waren auf Rufus’ Befehl hin verhaftet worden, um nach dem Ende des Krieges von der Wüstenlöwin verurteilt zu werden. Es war – neben einer standrechtlichen Hinrichtung, die jedoch alles nur noch viel schlimmer gemacht hätte – Rufus’ einzige Möglichkeit gewesen, aber Dobengal hatte bei der Besprechung heute Morgen prophezeit, dass sich die Gemüter dadurch nicht abkühlen lassen würden. Diese Menschen wurden schon viel zu lange auf engstem Raum zusammengepfercht und waren gestern der Todesgefahr viel zu nah gekommen. Das war für einfache Bauern, Handwerker und Hirten auf Dauer einfach zu viel. Levy konnte das gut nachvollziehen. Sie hatte bereits seit ihrer Ankunft hier Nervenflattern und in ihren Träumen mischten sich Erinnerungen an Sabertooth, Heartfilia und Malba mit den unheilschwangeren Worten der Prophezeiung vom Schwarzen Kometen. Levy wusste gar nicht, wann sie das letzte Mal eine Nacht durchgeschlafen hatte. „Dein Freund sollte sich etwas Ruhe gönnen.“ Als Levy Pantherlilys Hinweis folgte, erkannte sie auf der Mauer zwischen den anderen Spähern Loke. Seine wilde, kupferfarbene Haarpracht verriet ihn leicht. Seit die Soldaten alle gesehen hatten, wie er sich in einen magischen Löwen verwandelt hatte, schien er sich nicht mehr so viel Mühe mit seiner Tarnung zu geben und ließ den Tagelmust weg. Als Sonnenlöwe brauchte er wohl gar keinen Schutz vor der sengenden Wüstensonne. „Er macht sich wahrscheinlich Sorgen um Lucy“, seufzte Levy, der beim Gedanken an ihre Freundin selbst schwer ums Herz wurde. „Ich habe Sting und Rogue nie persönlich kennen gelernt, aber ich denke nicht, dass er sich Sorgen machen muss, solange Lucy bei den Beiden ist. Gajeel hat es nie direkt zugegeben, aber er hält große Stücke auf sie.“ „Gajeel gibt viele Dinge nicht zu, oder?“ Zur Antwort erhielt Levy ein amüsiertes Lächeln. „Er spricht im Grunde seine eigene Sprache. Nach allem, was Juvia erzählt hat, sollte das für dich aber kein Problem sein.“ Aus irgendeinem Grund fühlte Levy sich wie ertappt. Dabei war sie doch einfach nur dem Gesprächsverlauf gefolgt. Es war ja nicht so, als hätte sie ein besonderes Interesse an dem griesgrämigen Eisenmagier. „Störe ich?“ Erschrocken quietschte Levy auf und wirbelte herum. Hinter ihr stand Dobengal, seine Miene so unbeeindruckt wie eh und je. Er ließ Levy nicht einmal Zeit für Vorwürfe, sondern sprach gleich weiter. „Eine Flottille aus Heartfilia läuft gerade in den Hafen ein. Interessiert euch ja vielleicht.“ „Aus Heartfilia?“ Levys Blick huschte zu Loke, der jedoch nicht mehr auf der Mauer stand. „Loke habe ich schon Bescheid gesagt.“ Levy versuchte gar nicht erst, nachzufragen, wie Dobengal so schnell von einem Ort zum anderen kommen konnte. In Crocus hatte Meredy so etwas auch manchmal gemacht. Das war wohl einfach so eine Assassinen-Sache. „Dank-“ Levy verstummte frustriert, als ihr auffiel, dass der Jüngere bereits verschwunden war. „Er ist gut“, stellte Pantherlily anerkennend fest. „Mag sein, aber wäre es so schlimm für ihn, mal ein normales Gespräch zu führen?“, machte Levy ihrem Ärger Luft, während sie sich auf dem Weg zum Hafen machten. „Alte Gewohnheiten, die einem lange Zeit das Leben gerettet haben, legt man nicht so einfach ab“, erwiderte Pantherlily. Levy fragte sich, ob der Exceed dabei immer noch von dem Assassinen sprach. Wahrscheinlich schwang da auch seine eigene Erfahrung mit? Unwillkürlich wanderte Levys Blick wieder zu dem Federschwert. Aber das ging sie nichts an, ermahnte sie sich selbst und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den verschlungenen Weg zum Hafen. „Wie geht es Juvia inzwischen?“, fragte sie besorgt. „Wenn man bedenkt, was sie gestern geleistet hat, geht es ihr schon wieder ziemlich gut“, schmunzelte Pantherlily. „Sie hat mich schon danach gefragt, ob du auch vernünftig geschlafen und gegessen hast.“ Vor Verlegenheit wurden Levys Wangen warm. „Juvia sollte sich nicht so viele Sorgen um mich machen.“ „Das ist so ihre Art“, erwiderte Pantherlily mit dem Anflug eines Grinsens. „Was sie tut, tut sie mit aller Inbrunst. Vor allem, wenn es um ihre Freunde geht.“ Levy schwieg. Es rührte sie, dass Juvia sie als ihre Freundin betrachtete. Immerhin hatte sie ihr bisher kaum ein gutes Bild geboten: Immer in Büchern vergraben und dennoch mit so wenigen Antworten. Auch gestern hatte sie im Grunde nicht mehr getan, als Dobengal das Lacrima-Messer zu geben, welches Lucy ihr noch vor ihrem Aufbruch aus Sabertooth für den Fall der Fälle gegeben hatte. Natürlich wusste Levy, dass es bei einer Freundschaft nicht um so etwas ging, und sie kannte Juvia schon gut genug, um zu begreifen, dass ihr so etwas auch nicht wichtig war, aber nach allem, was in letzter Zeit passiert war, fiel es Levy schwer, sich noch auf etwas anderes zu konzentrieren als ihr Unvermögen, irgendeinen nützlichen Beitrag leisten zu können. Sie quietschte überrascht auf, als sie am Ärmel ihrer Tunika beiseite gezogen wurde und beinahe in die nur noch spärliche Auslage einer Bäckerei stolperte. Verwirrt blickte sie zu Pantherlily hinunter, der seinerseits mit einem Stirnrunzeln zu ihr aufsah und auf die Straße deutete, wo ein schwer beladener Ochsenkarren die Passanten zum Ausweichen zwang. „Tut mir Leid, ich war in Gedanken“, nuschelte Levy beschämt. Zur Antwort klopfte Pantherlily ihr beruhigend auf den Unterarm, ehe er ihr bedeutete, sich wieder in Bewegung zu setzen. Levy war ihm dankbar dafür, dass er nicht darauf drängte, zu erfahren, was sie so sehr beschäftigte. Am Hafen begegneten sie Rufus und Loke. Von Dobengal gab es keine Spur, aber das musste wohl nichts heißen. Levy machte sich gar nicht erst die Mühe, nach ihm zu fragen. Selbst wenn Rufus wüsste, wo sein Kamerad aus Rebellenzeiten war, hätte er wohl keine Auskunft darüber gegeben. Außerdem konzentrierte Levy sich lieber auf die fünf Schiffe, die mit Hilfe von Staken und Seilen sicher in die Ankerbuchten des Hafens manövriert wurden. Es waren vier Koggen und eine Galeere. Sie alle trugen das Banner Heartfilias, die silberne betende Jungfrau unter drei goldenen Sternen auf blauem Grund. Levy verstand nicht viel von Schiffen. Zwar besaß Crocus einen sehr betriebsamen Hafen, aber sie hatte in diesem Teil der Hauptstadt nie viel zu tun gehabt. Dennoch war offensichtlich, dass die Galeere auf Jungfernfahrt war. Ihr Holz war noch heller, ihr Segeltuch noch reinweiß, die Taue noch nicht ausgefranst, der kunstvoll geschnitzte Drache, der oberhalb des Rammsporns aus dem Schiff heraus zu brechen schien, war noch nicht bemalt worden. Und es trug noch keinen Namen. Die dafür vorgesehene Tafel auf der Backbordseite unterhalb der Reling war noch leer. Levys Blick wurde von dem hölzernen Drachen wie magisch angezogen. Selbst für sie als Landratte war vollkommen klar, dass Drachen und Drachenartige zu den beliebtesten Motiven für Galeonsfiguren gehörten – und auch sonst oft als Motiv für Dekorelemente Verwendung fanden. Dennoch brachte der Anblick etwas in Levy zum Klingen. Es war eine verblüffend lebhafte Figur, obwohl sie keinem der fünf Drachen ähnelte, die Levy vor kurzem kennen gelernt hatte. Die Flügelhäute waren mit kleinen Löchern versehen, mächtige Muskeln unter angedeuteten Schuppen, gewaltige Klauen nach vorn ausgestreckt, das Maul bedrohlich aufgerissen. Auf einmal hatte Levy das Gefühl, etwas Wichtiges übersehen zu haben… Das Knallen der Planke riss ihre Aufmerksamkeit auf eine der Koggen. Es war ein altes Schiff mit dem Namen Sternenglück. Levy konnte sich nicht erinnern, es am Hafen von Heartfilia gesehen zu haben. Womöglich war es noch weiter flussaufwärts unterwegs gewesen, bevor sie mit den Anderen aufgebrochen war. Der Erste, der über die Planke stieg und an Land kam, war Capricorn. Beim Anblick des Schwertmeisters von Heartfilia hatte Levy den Eindruck, als würde Pantherlily neben ihr zusammenzucken, aber als sie zu ihm hinunter blickte, war seine Miene wieder beherrscht und ruhig. Dem Tiergeist folgten weitere Soldaten Heartfilias, überwiegend Geister, aber auch einige Menschen. Von den anderen Koggen kamen auch jeweils einige Soldaten herüber. Levy erkannte Scorpio, Gemini und Sagittarius, die hinter ihrem Befehlshaber Aufstellung nahmen. Neben Capricorn stellte sich eine hochgewachsene Frau mit hellblauen Haaren und harter Miene auf, die an ihrer Hüfte einen Säbel trug, in dessen Knauf ein Lapislazuli eingelassen worden war. Obwohl Levy nie mit ihr bekannt gemacht worden war und sie beim Besingen der Opfer des Angriffs vor einem Mond nur aus der Ferne gesehen hatte, wusste sie sofort, dass das Aquarius sein musste, die Kampfgefährtin von Lucys Mutter und die Wilde Wächterin von Heartfilia – und die Nachfahrin des Heiligen Generals der Entschlossenen Ströme. Loke und Rufus traten vor. Der Feuergeist faltete die Hände vor der Brust und verneigte sich erst in Capricorns Richtung, dann in Aquarius’, ehe er auf Rufus deutete. Als er sprach, verwendete er Fiore, sicherlich aus Respekt vor denjenigen, die keine Geistzunge beherrschten. „Meister, dies ist Meister Rufus, Hofmagier von Sabertooth und Kopf der Wüstenlöwin. Er trägt die Verantwortung für Sabertooth, solange seine Fürstin mit dem Heer unterwegs ist. Meister Rufus, dies sind Meister Capricorn, Schwertmeister von Heartfilia, und Meisterin Aquarius, Wilde Wächterin von Heartfilia.“ „Es ist mir eine Ehre und ich danke Euch für Eure Hilfe“, intonierte Rufus und ahmte Lokes Geste elegant nach. „Die Güter aus Heartfilia, die vor einem halben Mond hier angekommen sind, waren eine große Hilfe.“ „Wir haben mehr mitgebracht“, erwiderte Capricorn und verneigte sich seinerseits mit vor der Brust gefalteten Händen, ehe er bei seinen nächsten Worten erst auf die fünf Schiffe und dann auf die gut fünfzig Männer und Frauen deutete, die mittlerweile an Land gekommen waren. „Wir konnten es nicht riskieren, Heartfilias Verteidigung noch mehr zu schwächen, deshalb sind dies hier alle Soldaten, die wir entbehren konnten. Aber wir haben mehr Vorräte mitgebracht.“ „In Anbetracht der jüngsten Vergangenheit ist dies einmal mehr viel mehr, als wir uns je hätten erhoffen können“, sagte Rufus und straffte die Schultern. „Aber Ihr verwundert mich doch. Wir hätten nicht damit gerechnet, dass Ihr so schnell hier ankommen würdet.“ „Wir haben die Dinge etwas beschleunigt, nachdem wir die Nachricht unserer Fürstin erhalten haben“, erklärte Capricorn und deutete auf eine pinkhaarige Soldatin mit einem schmalen Gesicht, die nun vortrat und das Bündel in ihren Armen offenbarte. „Happy!“, keuchte Levy unwillkürlich und trat vor. Der Exceed schien vollends erschöpft zu sein. Sein Fell war zwar bereits vom Schmutz der Reise befreit worden, aber seine Augen waren rot geädert und halb geschlossen und er ließ Ohren und Schwanz hängen. Levys Begrüßung erwiderte er nur mit einem sehr schwachen „Aye!“. „Er hat uns gestern in der Abenddämmerung gefunden, als wir gerade vor Anker gehen wollten. Nachdem wir erfahren haben, dass Mard Geer der Anführer von Tartaros ist, haben wir uns gegen eine Rast entschieden und Aquarius hat ihre Wassermagie angewandt, um die Schiffe sicherer und schneller den Fluss entlang zu leiten.“ Sowohl Capricorn als auch Aquarius hatten sich viel zu gut im Griff, um sich anmerken zu lassen, was sie darüber dachten, womöglich schon bald dem Erzfeind aller Geister gegenüber zu stehen, aber einige der jüngeren Soldaten hinter ihnen zeigten deutlich mehr Regungen. Sie wirkten unruhig und besorgt, mitunter sogar wütend oder ängstlich. „Wir sind bereits unterrichtet worden, was es mit Mard Geer auf sich hat“, sagte Rufus und nickte erst in Levys und dann in Lokes Richtung. Als Capricorn Levy grüßte, fiel sein Blick auf Pantherlily. Zu Levys Überraschung neigte er sich dem Exceed respektvoll zu. „Ich hätte nicht damit gerechnet, ausgerechnet Euch hier zu treffen.“ „Hätte ich auch nicht, aber meine Reisegefährten sind in die Ereignisse verwickelt“, erwiderte Pantherlily knapp. Es kam Levy so vor, als wäre ihm die Begegnung mit Capricorn unangenehm. Ob die Beiden im Extalia-Krieg Seite an Seite gekämpft hatten? Dann erinnerte Capricorn den Exceed womöglich an den Verlust seiner Heimat? Je mehr Informationsfetzen Levy über Pantherlily erhielt, desto mehr Fragen warf es auf. Capricorn gab sich mit der vagen Erklärung anscheinend vollkommen zufrieden, denn er wandte sich als nächstes Loke und Rufus zu. „Happy hat uns darüber informiert, dass Herrin Lucy mit dem Jadedrachen und den Klauen auf dem Weg hierher ist. Sie haben auch Nachricht nach Jadestadt geschickt, damit Herrin Minerva sich auf den Rückweg macht.“ Unwillkürlich stieß Levy einen Seufzer der Erleichterung aus. Lucy, Sting und Rogue hatten es zu Zirkonis’ Höhle geschafft und waren auf dem Weg hierher! Es ging ihnen gut und sie waren in Sicherheit. So sicher zumindest, wie sie angesichts des bevorstehenden Kampfes sein konnten. Levy hoffte bloß, dass es auch Gray und den Anderen in Jadestadt gut ging. Daran, was vielleicht mit Gajeels Suchtrupp passiert sein könnte, wollte sie lieber gar nicht erst denken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)