Fall into the Sky   von Schangia
                       (Soukoku Short Story Collection)
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                  Kapitel 19: It's all just smoke and mirrors
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Der Raum war in mattes, schwaches Licht getaucht, das kaum dazu ausreichte, die
Schatten an die Wände und in die Ecken zu drängen. Staub tanzte durch die
schwere Luft, drehte Kreise und zog unbestimmte Muster hinter sich her. In der
einen Ecke, verborgen in den Schatten, stand eine alte Musikanlage, die seit
einigen Minuten leise ein Lied abspielte – Eros Ramazzottis Non ti prometto
niente, denn Chuuya hatte eine Schwäche für italienische Liebeslieder, von der
nur Dazai etwas wusste.

Es war eigentlich nur ein Witz gewesen, ein flüchtiger, verzweifelter Wunsch,
den Chuuya sich nicht ganz eingestehen wollte. Doch als er zögerlich in den
Raum gefragt hatte, ob sie nicht tanzen wollen, hatte Dazai nur gelächelt;
sanft und traurig und ein bisschen so wie früher. Er war aufgestanden, hatte
eine Hand hinterm Rücken verschränkt und die andere so lange vor Chuuyas
Körper gehalten, bis dieser sein Misstrauen überwunden hatte und ihm in die
Mitte des Raumes gefolgt war.

Anfangs hatten sie beide gezögert, nicht mehr gewöhnt an die Berührung des
anderen. Als Dazai ihn nach schier endlosen Sekunden jedoch an sich zog, sein
Körper so nah, dass Chuuya drohte, in seinem Geruch zu ertrinken, und dieser
verdammte Verräter Ramazzotti ›ti prego non insistere‹ sang, war für einen
Moment alles wie damals. Wenn Chuuya für einige Minuten vergessen konnte, was
zwischen ihnen alles falsch gelaufen war, dann reichte ihm das.

Sie tanzten schon lange nicht mehr richtig, sondern bewegten sich nur noch im
Rhythmus der Musik. Das Lied war in einer Endlosschleife gefangen, solange
keiner von ihnen den anderen losließ, doch so, wie sie sich aneinander
klammerten, würde das an diesem Abend nicht geschehen.

Beide wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Eigentlich durften sie gar nicht
hier sein, jetzt, da Dazai nicht mehr in den Schatten lebte. Aber die Schatten
waren ein Teil von ihm, und sie würden die Musik so lange erklingen lassen, wie
Chuuya und Dazai es nötig hatten.

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