Was dein Herz dir sagt von AniBecks ================================================================================ Kapitel 2: 2 ------------ Kapitel 2: Hermine setzte sich wie immer in die vordere Reihe. Sie hatte Zauberkunst und sollte ein Essay über die Anwendung von Verwandlungszaubern bei nichtmagischen Tieren schreiben. Letzte Stunde haben sie sich in Gruppen aufgeteilt nur Hermine blieb als einzigste übrig, was ihr sogar sehr Recht war, denn so konnte sie alle Aufgaben alleine lösen und musste nicht mit einem Partner arbeiten. Sie arbeitete sowieso lieber allein, versuchte sie sich einzureden. “Aber Professor Flitwick, ich kann nichts dafür, dass ich letztes Mal nicht da war, fragen sie Madam Pomfrey. Sie wird ihnen bestätigen, dass ich auf der Krankenstation war.” erklärte eine bekannte Stimme. Hermine blickte nach vorne und sah, wie Harry auf Professor Flitwick einredete, weil er letzte Stunde nicht da war. Es stimmt, er war wirklich auf der Krankenstation gewesen, nach dem Quidditch-Training, als er hart von einem Klatscher getroffen worden ist. Sie hatte es selbst mit angesehen, weil sie gerade draußen war und ein Spaziergang gemacht hatte, sie war auch diejenige, die Madam Pomfrey geholt hatte, aber hatte ihr jemand gedankt? Nein. “Mr. Potter, ich fürchte, Sie müssen sich arrangieren. Vielleicht finden Sie noch jemanden, mit dem Sie arbeiten können, aber ich kann Sie sicher nicht zu dritt, mit Ihren Freunden arbeiten lassen.” Jetzt wäre es die perfekte Gelegenheit für Hermine gewesen, beliebter zu werden, wenn sie ihm sagen würde, dass sie noch keinen Partner hätte, würde er sich mit ihr abgeben müssen... oder er sagte: ‘Nein, da schreib ich mein Essay lieber alleine.’ Und außerdem interessierte es sie nicht, ob sie beliebter war, oder nicht. Aber dennoch fühlte sie sich schlecht, wenn sie ihm nicht ihre Hilfe anbieten würde. ‘Verflucht, warum muss ich nur so nett sein.’ “Ahm, ich hab noch keinen Partner Harry, also wenn du möchtest...” sie zeigte auf den Platz neben sich. Für einen kurzen Moment zögerte er und sie dachte schon, sie hätte sich zum Affen gemacht, doch dann lächelte er, mit dem Lächeln, womit er die Knie jedes Mädchens weich werden lässt, und nickte. “Gerne.” “Na, sehen Sie? Und wieder ein Problem gelöst.” sagte der Professor und ging zu anderen Schülern, die seine Hilfe brauchten. Harry setzte sich neben sie. “Puh, ich dachte schon, ich müsste das ganze Essay alleine schreiben. Das schafft doch keiner.” Er lächelte immer noch und Hermine merkte, wie auch ihre Knie nachgaben. Zum Glück saß sie auf einem Stuhl. “Also, tja, wann hast du denn Zeit, damit wir anfangen können?” fragte sie ihn. Er überlegte kurz. “Wie wäre es, mit morgen Abend in der Bibliothek? Heute habe ich leider keine Zeit.” ‘Und das hat auch nicht zufällig was mit einer kleinen Weasley zu tun?’ fragte sie ihn in Gedanken. “Sicher, von mir aus.” antwortete sie und wusste danach nicht wirklich, was sie sagen sollte. “Sag mal, wie kommt es eigentlich, dass wir uns schon 6 Jahre kennen und trotzdem noch nie so richtig miteinander gesprochen haben?” fragte er sie. ‘Wahrscheinlich versucht er nur Konversation zu machen.’ dachte sie. “Tja, ich denke mal, wir sind in verschiedene Richtungen gegangen und haben einfach noch nicht die Möglichkeit gehabt, uns kennen zulernen.” ‘Obwohl ich dich besser kenne, als du denkst.’ “Ja, da hast du wohl Recht. Trotzdem, irgendwie Schade.” Das schockte Hermine regelrecht. Er fand es Schade, dass sie sich nicht kennen gelernt haben? ‘Ich glaub ich bin im falschen Film’ “Wie geht es dir eigentlich nach deiner Verletzung beim Quidditch-Training?” Versuchte sie auszuweichen. “Naja, nur ein gebrochenes Bein, das hat Madam Pomfrey schnell wieder hinbekommen.” grinste er. Sie nickte ein wenig verbittert und schallte sich, dass sie sich so komisch benahm. Der Rest der Stunde verlief eher ruhig. Sie fingen schon mit dem Aufsatz an und redete nur noch darüber. “Und dann hat er gesagt, dass er es Schade finde, dass wir nicht befreundet sind.” erzählte Hermine Luna, die zusammen in der Großen Halle aßen. Sie hatte schon von Luna erfahren, dass Padma sich von Justin getrennt hatte, mit der Begründung, dass er mit Susan Bones fremdgegangen sei. Was natürlich überhaupt nicht erlaubt ist und nun sich der ganze Club gegen sie verbündet hat und sie unwiderruflich rausgeworfen wurde, obwohl die Arme das nicht getan hat und das wissen die ganz genau. So hat Padma zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie ist Justin endlich los, von dem sie sich eh schon seit geraumer Zeit trennen wollte und dann auch noch Susan, die sie von Anfang an nicht leiden konnte und nur mit im Club war, weil sie sich einmal mit Lavender bei einem Aufsatz, den die beiden schreiben sollten, was aber eigentlich nur Susan getan hat, gut verstanden hat. Aber das ist auch schon ein paar Monate her und jetzt würdigt Lavender sie keines Blickes mehr. Sie hatte auch erfahren, dass Harry und Ginny noch nicht wieder zusammen waren. “Nein! Das hat er nicht!” staunte Luna. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass er mit Hermine ein Essay schreiben wollte. Nicht, dass sie es ihrer Freundin nicht gönnen würde, aber sie hätte nicht gedacht, dass Harry sich auch noch freuen würde, mit ihr zu Arbeiten. ‘Vielleicht kommt es doch noch so, wie ich es mir für sie wünsche.’ “Doch und das Blöde dabei ist, dass ich mich aufgeführt habe, wie eine Idiotin. Ich hab gestottert und war nervös und hab nur Unsinn geredet.” “Uhh, hat vielleicht auch dein Bauch gekribbelt und dir ist heiß geworden?” grinste Luna. Hermine gab ihr einen Du-spinnst-doch-Blick. “Sicher.” Antwortete sie matt. “Ach, komm schon. Sei doch nicht so. Wie wäre es, wenn wir am Wochenende einen Mädchenabend machen? Nur wir beide und keine Jungs. Weder materiell noch ideell.” Luna zog einen Schmollmund, dem einfach keiner widerstehen konnte. “Na gut.” lächelte Hermine. Luna strahlte, bis die beiden eine bekannte Stimme hörten. “Was willst du denn noch hier?” fragte Patil Parvati Susan Bones, die sich gerade zum Tisch des Mädchenclubs hinzusetzen wollte. Susan fing an, nervös zu stottern. “Ich - ich wollte mich bei Padma entschuldigen. Aber ich habe wirklich nichts mit ihm gehabt. Das musst du mir glauben.” wandte sie sich zu ihr. Padma schaute gespielt verletzt weg. “Verschwinde. Siehst du denn nicht, wie weh du ihr getan hast? Und ich dachte wir wären alle Freundinnen. Hau ab!” Doch fast alle versuchten sich ein Lachen zu verkneifen. Susan traten Tränen in die Augen. Wenn sie jetzt ginge, dann hätte sie gar keine Freunde mehr, obwohl sie wusste, dass die Mädchen nie ihre richtigen Freunde waren. Langsam ging sie an einen anderen Tisch. Sie wurde vor der halben Schule gedemütigt. Fast alle habe mit zugehört. Eine Träne kullerte ihre Wange hinunter. “Die Arme. Das hat sie nicht verdient.” sagte Luna zu Hermine. “Irgend jemand sollte es diesen dummen Puten heimzahlen.” Da kam Hermine ein Gedanke. “Was hast du gerade gesagt?” “Was meinst du?” “Ach, ist doch egal. Ich habe eine Idee. Wir könnten es ihnen doch heimzahlen.” Luna schaute sie verständnislos an. “Wir gründen einfache einen eigenen Club. Wir können alle fragen, die nicht in ihrem Club sind und die, die nicht gerne da drin sind. Und irgendwann, werden wir noch größer sein als sie. Aber wir werden nicht so ein ‘Wir-lieben-alle-süßen-Typen-Mist’ sondern etwas reiferes, wo man sich auch noch über andere Probleme unterhält. Na, wie klingt das?” “Also, bis jetzt ganz gut, aber wie willst du das bitte schaffen? Alle Mädchen wollen zu ihnen. Außerdem, wer gibt sich denn freiwillig mit uns ab?” Hermine grinste und schaute wieder zu Susan. “Mehr als du denkst.” Nachdem sie sich noch eine Weile unterhalten haben, folgten Hermine und Luna Susan zu ihrem Haus. Vor der Tür, fingen sie sie ab. “Hey Susan.” rief Hermine. Sie drehte sich um und schaute ein bisschen verwundert, auf die Beiden. “Hallo Hermine, hallo Luna. Was macht ihr hier?” fragte sie schüchtern. Hermine sah, wie ihre Augen geschwollen waren und rote Ränder vom ganzen Weinen hatten. “Wir haben das vorhin gehört, was passiert ist. Tut uns Leid.” Susan schnaubte verächtlich. “Mir nicht. Eigentlich bin ich froh, dass ich da weg bin. Jetzt muss ich wenigstens nicht mehr zwei Stunden vor dem Spiegel stehen und mir die Haare machen.” Luna und Hermine lachten. “Wir wollen noch eine Runde draußen spazieren gehen. Möchtest du mitkommen?” fragte Luna. Susan überlegte kurz. “Klar, warum nicht? Ich bringe nur noch eben meine Bücher rein.” “OK. Ja! Ich hab dir doch gesagt, dass sie uns mag.” sagte Hermine “Das werden wir ja noch sehen.” antwortete Luna. Als Susan wieder rauskam gingen die drei Richtung Innenhof und unterhielten sich noch über Prof. Snapes schlechte Lernmethode. “Genau. Und gestern erst, hab ich zehn Punkte Abzug bekommen, weil ich mir von meinem Nachbar etwas Tinte geliehen habe. ‘Bring gefälligst deine eigene Tinte mit’ hat er mich angeschrieen. Ich wünschte wir hätten einen anderen Lehrer.” Sagte Susan, die jetzt völlig aus sich heraus gekommen war und redete, wie ein Wasserfall. Alle drei Mädchen stimmten mit ihr überein. “Oh, man. Mit den anderen Weibern hab ich sowas noch nie besprochen. Da geht das nur Jungs hier, Schminke dort.” “Ach das nennst du Schminke? Ich nenne das eher Kriegsbemalung.” sagte Hermine und alle lachten darauf. “Wirklich, ich bin echt froh, dass ich da raus bin. Mit euch hab ich heute so viel gelacht, wie mit ihnen in einem Jahr.” Hermine drehte sich zu Luna, die ihr zunickte. “Hast du schon mal daran gedacht, es ihnen heimzuzahlen?” fragte Luna. “Hundert Mal. Warum?” “Naja, Hermine hat sich da etwas ausgedacht...” Sie hatten es Susan erzählt und hätten nie gedacht, dass sie so reagieren würde. “Das ist einfach brillant! Wir werden unseren eigenen Club gründen keiner wird ausgeschlossen werden und nie wieder stundenlang über irgendwelche Modehefte sitzen. Das ist einfach genial Hermine.” Hermine grinste sie auch an. “Und wir könnten gemeinsam Ausflüge unternehmen z.B. nach Hogsmeade. Oder wir bilden eine Lerngruppe. Dann können wir uns immer gegenseitig für die Prüfungen helfen. Das wird so toll.” Luna stoppte sie. “Ihr stellt euch das alles so einfach vor. Aber wir sind gerade mal 3 und sie sind jetzt 28.” “27.” unterbrach Susan die beiden. Sie schauten sie erwartungsvoll an. “Ohne mich und ohne Eloise Midgeon. Ihr Vater hat ihr verboten den Zaubertrank gegen ihre Pickel zunehmen. Seitdem sprießen sie wieder und Ginny hat sie vor die Wahl gestellt: entweder sie widersetzt sich ihrem Vater und nimmt den Trank oder sie wird rausgeworfen. Sie hat sich für Letzteres entschieden.” “Denkt ihr das gleiche, wie ich?” fragte Luna grinsend. “Lasst uns sie suchen.” Nach einer halbe Stunde hatten sie Eloise endlich gefunden. Diese war im Hufflepuff Gemeinschaftsraum und laß ein Buch auf der Couch. So schlimm sah sie gar nicht aus fand Hermine. Sie hatte zwar noch ein paar rote Punkte im Gesicht, aber nichts, was man nicht mit einer Muggel-Abdeckcreme verschwinden lassen konnte. Sie gingen zu ihr und setzten sich um sie herum. “Ähm, hallo?” fragte sie unsicher. Es stand ihr ins Gesicht geschrieben, dass sie fast ihr komplettes Selbstvertrauen verloren hatte, doch Hermine war sich sicher, dass sie eigentlich ein total nettes Mädchen war. “Hey, Eloise, wir haben gehört, dass du aus dem ‘Wir-lieben-alle-süßen-Typen-Club’ ausgestiegen bist.” fing sie an. “Ach, das ist doch schon letzte Woche passiert. Ich kümmere mich nicht mehr um die. Aber tut mir trotzdem Leid, was vorhin in der großen Halle passiert ist, Susan. Ich hab es immer gewusst. Die sind doch alle nur oberflächliche Tussis.” sagte sie zu Susan, die eine wegwerfende Handbewegung machte. “Ach was. Halb so schlimm. Wir, oder besser gesagt Hermine hat sich da was ausgedacht.” Und so erzählten sie ihr die gleiche Geschichte, die sie vorhin Susan erzählt hatten, nur dass sie noch mit erwähnten, dass sie auch Lerngruppen bilden würden und gemeinsam was unternehmen würden, nicht so wie der alte Club. “Ich weiß nicht so recht. Meint ihr wirklich, dass das klappt? Und, nicht wieder in so einer ‘Mädchenvereinigung für geile Typen’ enden wird?” fragte Eloise immer noch unsicher. “100%. Und auch, wenn wir nicht so viele Mitglieder haben werden, ist es doch besser zusammen, als alleine zu sein. Oder nicht? Und denk doch nur an den ganzen Spaß, den wir miteinander haben werden.” sagte Luna überzeugend. Eloise schien noch ein wenig darüber nachzudenken. “Ähm... OK. Ja, ich bin dabei.” sagte sie fest. Die drei Mädchen fingen an zu lachen und freuten sich, noch eine Freundin mehr zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)