Möchtest du zum Essen blieben? von MadMatt ================================================================================ Kapitel 1: Tulpenzeit --------------------- Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das große Dachfenster als eine junge Frau mit langem blonden Haaren erwachte, sie streckte sich und setzte sich schließlich auf. Müde strich sie sich eine ihrer eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann fiel ihr wieder ein was heute für ein Tag war – Heute würde sie raus auf die Felder gehen und die ersten Tulpen ernten, endlich wurde es wieder Frühling. Ino liebte diese Jahreszeit, endlich wurde es wieder warm, die Menschen waren wieder im Freien und überall blühte es. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass ihre Familie einen Blumenladen hatte, aber die junge Kunoichi liebte die Zeit, wenn überall die bunte Blumenvielfalt auch in den letzten Winkel des Dorfes eine gewisse Form von Fröhlichkeit. Plötzlich war neben ihr im Bett ein Grummeln zu hören. Ino lächelte. "Hey du Schlafmütze, wir müssen aufstehen. Du hast mir versprochen mit aufs Feld zu gehen.“, sprach sie zu einem schwarzen Haarschopf der neben ihr unter der Decker hervorlugte. „Ja, ich weiß. Geb mir noch zwei Minuten okay.“, antworte eine männliche Stimme und Sai drehte zog noch einmal die Decke an sich ran. „Schön, aber wirklich nur zwei Minuten. Ich geh mal einen Tee aufkochen.“, sprach sie und drückte dem ehemaligen ANBU-Mitglied einen Kuss auf die Wange und ging nach unten. Unten angekommen setzte sie Wasser auf während ihre Mutter hereinkam. „Morgen Schätzchen, gehst du bald los?“ „Morgen Mama, ja ich denke gegen Mittag sind wir wieder da.“, antworte Ino ihrer Mutter. „Ihr? Oh kommt Sai auch mit?“ Ino wurde leicht Rot: „Ja er hilft mir.“ „Ach wie schön, wirklich ein so netter Junge. Immer so nett und hilfsbereit“, sprach Inos Mutter und verschwand wieder in den Verkaufsraum. Während die Erbin des Yamanaka-Clans den Tee in die Tassen füllte musste sie ihrer Mutter recht geben. Sai war ihr in den letzten Monaten wirklich sehr ans Herz gewachsen, nein er hatte im Grunde ihr Herz erobert. Natürlich waren alle glücklich das der Krieg gewonnen war, doch hatte dieser Sieg auch seine Opfer gefordert, so musste Ino und ihre Mutter nun ohne ihren geliebten Vater weitermachen – so gut wie es ging. Inoichi Yamanaka starb genau wie Shikaku im Hauptquartier der Shinobi-Allianz. Die ersten Wochen schmerzenden die junge Frau sehr, ihr Vater war immer ihr großes Vorbild gewesen und plötzlich fühlte sich die junge Frau allein. Das einzige was ihr und ihrer Mutter in dieser Zeit half war der Blumenladen. Es erinnerte sie an ihren Vater, Ino wusste, dass ihr Vater wollte, dass sie weiter machten und den Laden am Laufen hielten. Ein paar Wochen nach Kriegsende war es schließlich soweit, früh am Morgen war Ino auf den Beinen und räumte die diversen Blumensträuße und Pflanzen nach draußen, um die Kunden in den Laden zu locken. „Langsam kehr wirklich wieder Normalität ein.“ Ino drehte sich herum, vor ihr stand Sai. Er trug normale Straßenkleidung in der Hand ein Skizzenblock. „Hallo Sai. Ja es wird Zeit weiterzumachen, Papa hätte es so gewollt.“, sprach sie mit etwas bedrückter Mine, aber versuchte trotzdem zu lächeln. „Du bist wirklich tapfer, das hätte ihn sicher gefreut.“, versuchte Sai sie aufzumuntern. Emotionen und Empathie fiel ihm immer noch etwas schwer, doch tat der Verlust dem ehemaligen ANBU wirklich leid, er wusste wie es war keine Familie zu haben, deshalb bewunderte er es, das Ino versuchte wieder zu Normalität finden. „Danke, das ist sehr nett von dir. Was machst du heute so?“, versuchte die Yamanaka das Thema zu wechseln. „Ich gehe nach draußen, endlich ist genug Zeit etwas zu zeichnen.“, sprach Sai. „Na, dann viel Spaß.“ „Danke, dir auch.“ So verabschiedeten die Beiden sich. Doch in den nächsten Wochen, trafen sich die beiden immer wieder, in aller Frühe, vor dem Blumenladen. Bald schon hielt die junge Kunoichi Ausschau nach dem jungen Mann mit dem Skizzenblock und strahlte jedes Mal, wenn er ihr winkte und sie beide ihr morgendliches Gespräch hielten. Bald wurden aus wenigen Sätzen einige Minuten und nach kurzer Zeit, aus einigen Minuten eine halbe Stunde. „…wirklich? Na das hätte ich gerne gesehen.“, kicherte Ino eines Morgens, als Sai mal wieder einen Stopp an den Blumenladen der Yamanakas eingelegt hatte. „Oh ja, ich hätte es auch nicht geglaubt, wenn ich es nicht gesehen hätte“, antworte der schwarzhaarige und warf einen Blick auf einige beschriftete Eimer, „Du scheinst heute noch viel vor zuhaben?“ Auch Inos Blick schwang zu den Eimern. „Ja ich gehe aufs Feld und hole frische Blumen.“, erklärte sie und versuchte die etlichen Eimer auf einmal zu tragen. Auch Sai entging das nicht, beherzt nahm er Ino einige der Eimer ab und erklärte: „Ich begleite dich, ich wollte sowieso in die Richtung, also kann ich mich auch nützlich machen.“ Ino lächelte, so verließen sie beide Konoha und waren bald weit draußen in der Natur und verbrachten den Morgen zwischen Rosen und Orchideen. Als sie am Mittag wieder da waren, half der junge Ninja, der blonden Kunoichi nicht nur beim Einräumen der frischen Blumen, sondern auch beim Einsortieren der Kräuter in Rollregale. Mittlerweile waren aus den morgendlichen Gesprächen eine Freundschaft entstanden. Auch Inos Mutter entging es nichts, das ihrer Tochter plötzlich viel mehr Zeit mit dem jungen Mann mit dem Skizzenblock verbrachte. Es war ein Freitagmorgen als Ino wieder gemeinsam mit ihrer Mutter in der Früh im Laden stand und alles vorbereitete. Innerlich hoffte sie wieder auf Sai zu treffen, denn dieses Mal wollte sie bei ihm bedanken. Seit Wochen leistet er ihr Gesellschaft und unterstützte sie bei den Aufgaben im Laden. Manchmal trafen sie sich auch einfach so, ungezwungen an einem Sonntag und sprachen über die Aufgaben der Ninjas nach dem Krieg und die richtigen Anbautechniken von Tomaten. So lief auch an diesem Morgen Sai an den Blumenladen der Yamanakas vorbei. „Oh Sai, schön, dass du vorbeischaust. Ino ist hinten im Lager.“, sprach die Mutter der Blondine, als sie den schwarzhaarigen Sai auf der Straße erkannte. „Okay, ich sage ihr mal kurz hallo.“, antworte er und ging durch den Laden in das Lager. Der ehemalige ANBU hatte sein Ziel schnell entdeckte. Ino stand an einem breiten Arbeitstisch und war gerade dabei einige Blumengestecke herzurichten. „Immer, wenn ich dich morgens sehe bist du schon fleißig bei der Arbeit.“ „Tja, einer muss ja was machen, das Schleierkraut bindet sich schließlich nicht von alleine.“, erklärte die blonde Yamanaka, während ihr ein kleines Lächeln über die Lippen huschte, als Sai vor ihr stand und ihre Arbeit begutachtete. „Wohl war. Das sind sehr schöne Farben, das blasse rot harmoniert gut mit den kleinen weißen Blüten. Musst du die Woche noch einmal aufs Feld. Ich habe am Wochenende nichts vor und helfe dir gerne.“ Ino wurde leicht rot. Etwas verlegen schnitt sei an einer Blume und steckte sie in den Strauß bevor sie endlich den Mut gefasst hatte Sai die Frage zu stellen, welche sie sich schon die ganze Zeit stellen wollte. „Das ist sehr nett von dir, aber am Wochenende muss ich nicht mehr los, ich wollte dich eher etwas anders fragen. Du hast in den letzten Wochen mir wirklich viel geholfen und… ich… danke…“, sprach sie mit etwas nervöser Stimme. „Ach das, man hilft doch Freunden immer gern.“, antworte Sai und lächelte. „Schon…aber… also was ich dich wirklich fragen wollte…,“, wieder stockte Ino und blickte etwas verlegen auf ihren Blumenstock, „Sai…ahm, möchtest du zum Essen blieben?“ Nun wurde auch der ehemalige ANBU kurz rot. „Gerne.“ Ino blickte auf. „Ehrlich?“ „Ja, klar!“ So blieb Sai an diesem Tag zum Essen, jedoch war dieses Essen im Herbst nicht das letzte Mal das Sai zu Besuch bei Ino war. Bald darauf hatte sich aus der Freundschaft mehr entwickelt. Ino war glücklich wieder einen Mann an ihrer Seite zu haben, der sich ihr eine Stütze war. Sai, das Waisenkind, welches als Kind zur ANBU-Einheit geschickt wurde hatte das erste Mal das Gefühl eine Familie zu haben. Der kochende Tee riss Ino wieder aus ihren Gedanken. Ja so war das damals, dachte sie. Plötzlich waren Schritte zu hören und ein dunkles Augenpaar erschien in der Küche. „Du siehst immer noch total verpennt aus.“ „So fühl ich mich auch.“, grummelte Sai und nahm die Tasse entgegen, welche ihm Ino entgegenhielt. „Das wird schon noch.“, sprach sie gab ihrem Freund einen Kuss. Noch vor einem Jahr hätte die Blondine nicht geglaubt, dass Sai und sie beide wirklich einmal ein Paar werden würden. Doch nach diesem einem Abendessen bei ihr zuhause entwickelte sich ihre Freundschaft zu mehr. „Also nächste Woche bist du dann wieder da?“, Ino und Sai waren gerade eine Nudelsuppe essen gewesen, da es nun gegen Winter ging, ließ Sai es sich nicht nehmen Ino, in der Dunkelheit, nach Hause zu begleiten, außerdem konnte er so noch ein paar Minuten mehr Zeit mit ihr verbringen. „Ja, Tsunade hat geplant neue Grenzposten zu erreichten, da einige während des Krieges zerstört wurden. Ich soll beim Kartographieren behilflich sein. Am Ende treffen wir dann einige Ninjas aus Sunagakure um das Katenmaterial abzugleichen.“, erklärte Sai, als sie beiden eine Straße einbogen. „Na das klingt doch ganz interessant, hast du das schon mal gemacht?“ „So in der Art einmal für die ANBU-Einheit, Shikamaru ist auch dabei. Ich denke mit ihm wird das recht schnell von der Hand gehen.“ „Bestimmt. Shikamaru hat schließlich immer einen Plan.“, antwortete Ino. Beide waren stehen geblieben, denn sie waren mittlerweile direkt vor dem Blumenladen der Yamanakas. „Also dann, der Abend hat mir wirklich viel Spaß. Wenn du wieder da bist sollten wir das wiederholen.“, sprach die Blondine weiter. „Ja, auf jeden Fall. Es war ein wirklich netter Abend.“, pflichtete der Schwarzhaarige der Kunochi bei. Ino lächelte, ein Moment der Stille war entstanden, beide standen im schummrigen Licht der Straßenlaterne und sahen sich an. „Also dann, ich werden dann mal nach Hause gehen. Mach’s gut Ino, wir sehen uns dann nächste Woche.“, Sai hatte versucht die etwas peinliche Situation zu überspielen und ging in eine holprige Verabschiedungsfloskel über. Doch die Gefühle in Ino hatten etwas anders vor. „Ach Sai?“ „Hm…?“ Als sich der kunstliebende Ninja noch einmal zu ihr umgedreht hatte, stellte sich die Blondine auf ihre Zehenspitzen und gab ihrem gegenüber einen flüchten Kuss und verschwand mit einem kurzen Winken hinter der Haustür. Sai blieb verdattert stehen und winke ihr nach. Er hatte überhaupt nicht damit gerechnet, doch zeichnete sich auf seinen Lippen ein echtes Lächeln ab, was sich nach und nach zu einem breiten Grinsen entwickelte. Ein positives Gefühl breitete sich von Magen ausgehen, in seinem ganzen Körper aus. Am darauffolgenden Morgen brach Sai gemeinsam mit Shikamaru zu den Grenzposten auf, um seine Mission zu erledigen, allerdings war nicht ganz so beherzt bei der Sache wie sonst auch immer, seine Gedanken waren in Konoha geblieben – bei ihr. Nach einer Woche war Sai endlich wieder im Dorf und bevor er seinen Gang nach Hause antrat, musste Sai noch etwas erledigen. Er hatte die ganze Woche darüber nachgedacht und tausendmal zerdacht, um ja auf jede Eventualität eine Antwort zu haben. Direkt am Eingangstor von Konoha angekommen, bog er nach links ab und ging zwei Straßen entlang bis er vom weitem schon die vielen verschiedenen Blumenstöcke draußen vor den Schaufenstern sah. Da stand sie, ihr langes blondes glänzte in der Sonne. Sai trat schnell näher und Ino bemerkte den Schwarzhaarigen und winkte. „Hey, du bist schon wieder da?“, fragte sie als der ehemalige ANBU in Hörweite war. „Ja, bin gerade zurück.“, sprach er zögerte nicht lange und küsste sie. Ino wurde sofort rot und konnte sich ein Strahlen nicht verkneifen. „Hast du Lust etwas zu essen?“, nun schien Sai doch etwas nervös zu sein. Etwas verstohlen sah er zu Boden und kratzte sich am Hinterkopf. „Ahm ich… also wir haben bis…“, begann die Blondine, doch mischte sich plötzlich eine dritte Stimme ein. „Du kannst ruhig gehen, ich schaff das alleine. Viel Spaß.“ Ino wurde rot. „Das war meine Mum.“, erklärte sie. „Na, dann gehen wir essen?“, Sai hatte sich zur Straße gewandt und blickte abwartend zu Ino. „Klar!“, antworte sie mit freudiger Stimme und harke sich an Sais Arm ein.       Ja so war das damals..., dachte Ino und nahm noch einen Schluck auf ihrer Teetasse. Wie das Leben doch laufen konnte, sie war glücklich darüber Sai nun an ihrer Seite zuhaben und gemeinsam mit ihm nun in die Zukunft zublicken.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)