Ich glaube nicht an Schicksal von Satra0107 ================================================================================ Kapitel 9: 9 ------------ Satra schlüpfte in ihre Hose, ohne diese zu schließen, schnappte sich ihre Schuhe und setzte sich auf den nächstbesten Stuhl im Konferenzraum, um diese anzuziehen. Seto hatte gerade seinen Trenchcoat aufgehoben und schaute zu ihr rüber, sie war so schön und strahlte heute schon die ganze Zeit. Er musste grinsen, es sah einfach zu witzig aus, wie sie sich abmühte in ihre Schuhe zu kommen und ihr dabei immer mehr der Stuhl wegrutschte. Satra bemerkte seine Belustigung, sie musste ja ein komisches Bild abgeben, wenn sie ihm so ein Grinsen abluchsen konnte. „Schön wenn ich zur allgemeinen Belustigung beitragen kann. Wäre es nicht angebracht, einer Maid in Nöten zu helfen?“ „Ich glaube du schaffst das schon ganz alleine, ich werde dir aber hochhelfen, wenn du vom Stuhl gerutscht bist.“ „Wow, ein echter Gentleman also.“ Gab Satra spöttisch zurück. Sie gab es auf einfach nur in ihre Schuhe schlüpfen zu wollen, sie musste wohl erst die Schnürsenkel lockern und es dann noch einmal versuchen. Ihre Füße waren vom langen sitzen im Flugzeug geschwollen und ihr kleiner Bauch machte die ganze Sache auch nicht einfacher. Kaum zu glauben, dass sich ihr Körper so schnell veränderte und sie jetzt schon Unterschiede merkte. Ihr wurde ganz mulmig bei dem Gedanken, sie musste auch Seto informieren. „Ich glaube es ist besser, wenn du vorgehst. Sonst stellt Mokuba vielleicht noch mehr unangebrachte Fragen.“ Erschrocken sah Satra von ihren Schuhen auf, daran hatte sie gar nicht gedacht. Worauf hatte sie sich hier nur eingelassen, sie benahm sich wie eine dumme 16 jährige. Schnell zog sie sich fertig an, auch wenn es ihr einige Mühen kostete. Als sie wieder in Setos Richtung sah, hatte er schon wieder seine undurchdringliche Miene aufgesetzt. Etwas verlegen sah sie wieder weg, wie konnte er nur so schnell wieder ernst sein. Nachdem was gerade geschehen war, war Satra noch ganz aufgewühlt. „So, ich bin fertig. Ich werde lieber schnell wieder in die Kabine gehen.“ Sie öffnete die Tür und schlüpfte schnell auf den Korridor, Seto schien ihr kurz zuzunicken. Oder bildete sie sich das nur ein? Ohne ein Weiteres Wort schloss Seto die Tür hinter ihr und sie stand alleine im Korridor. Alleine mit ihren rasenden Gedanken. War das gerade wirklich passiert, fragte sie sich immer wieder. Und was sage ich bloß, wenn Mokuba fragt, wo ich denn so lange war. Im Flugzeug gab es ja nun nicht so viele Möglichkeiten sich aufzuhalten. Grübelnd ging sie zurück, was wohl am plausibelsten klingt? Doch all ihre Sorgen waren unbegründet gewesen, als sie die Kabine betrat sah sie gleich das Mokuba schlief. Ein Mittagsschläfchen, das war gar nicht so verkehrt. Erleichtert atmete Satra aus, sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. Leise setzte sie sich auf ihren Platz, doch als sie saß entdeckte sie, das Mokuba Kopfhörer trug. Nach etwa 10 Minuten kam auch Seto und schnaubte ungläubig, als er Mokuba entdeckt. Verdutzt drehte sich Satra um, war etwa etwas verkehrt daran, das Mokuba schlief? Konnte er seinem großen Bruder gar nichts recht machen, Satra war froh gewesen, dass sie Mokuba keine Fragen beantworten musste. „Mokuba hat bestimmt die halbe Nacht nur Videospiele gespielt, anstatt zu schlafen. Der Junge ist zurzeit unmöglich, und dann verschläft er den halben Tag.“ Entgegnete ihr Seto, als er ihren fragenden Blick bemerkte. Kopfschüttelnd setzte sich Seto wieder auf seinen Platz. „Solange es nur Videospiele sind ist doch alles okay. Pass auf, wenn er weg ist um die ganze Nacht Party zu machen. Da wird er wohl eher unmögliches anstellen. Aber das haben wir doch alle getan, das gehört zum Teenager sein dazu.“ Gab Satra schmunzelnd zurück. Seto durchbohrte sie wieder mit seinem Blick, Mokuba auf Partys, mit vielen anderen Jugendlichen, lauter Musik und vermutlich, trotz Verboten, mit jeder Menge Alkohol. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, er selbst hatte so etwas nie gemacht. Dieser Gedanke kam auch Satra, ob Seto je so richtig Teenager war, mit durchfeierten Nächten und alles was Alkohol so anrichten konnte? Ohne ein weiteres Wort öffnete Seto seinen Laptop und begann sogleich wieder mit seiner Arbeit. Satra drehte sich seufzend wieder um, ob der Mann je Spaß hatte? Er hatte Geld, Ruhm und jede Menge Arbeit aber kannte er auch die Freuden des Lebens? Na gut, eine Freude des Lebens kannte er garantiert, davon hatte sich Satra schließlich schon überzeugen können. Sie bekam einen ganz heißen und bestimmt auch roten Kopf, als sie an das eben geschehende dachte. Satra musste sich auch unbedingt ablenken und versenkte sich lieber auch schnell in Arbeit. So verging der restliche Flug in Schweigen, erst kurz vor der Landung in New York erwachte Mokuba wieder. Da sie die VIP der Fluggäste waren, konnten die drei auch als erstes Aussteigen und Satra bekam auch umgehend ihren Koffer wieder. Fliegen wird wohl nie wieder so wie zuvor sein, dachte Satra wieder bei sich. So einen bequemen und auch aufregenden Flug wird sie bestimmt so schnell nicht noch einmal haben. Dieses Thema musste sie so schnell wie möglich abhacken, sie musste ihre Gedanken auf die Zukunft richten. Kurz vor dem Ausgang zum Gate war es nun Zeit sich von den Kaiba-Brüdern zu verabschieden, zumindest bis Samstag, da sahen sie sich schon wieder. Satra bedankte sich höflich, dass sie mitfliegen durfte, Mokuba war bester Laune und verabschiedete sich freudestrahlend. Seto sagte wieder kein Wort und so drehte sich Satra mit einem Ruck um und ging durch die automatische Tür, um den Gate zu verlassen. Ihm war es erst nicht bewusst, aber Seto starrte ihr hinterher, er hatte nur Augen für ihren wunderbar geformten Hintern, bis Mokuba ihn anstieß und erwartungsvoll anschaute. Stimmt, so langsam mussten sie sich auch in Bewegung setzen. Diese Frau lenkte ihn immer wieder ab, wie sollte er sich nur mit ihr duellieren, wenn er keinen klaren Kopf hatte. Er schüttelte innerlich den Kopf, das durfte einfach nicht passieren, er musste sich konzentrieren. Als sie auch das Gate verlassen hatten, wurde ihre Aufmerksamkeit durch lautes jubilieren von kleinen Kinder auf eine kleine Gruppe mit Luftballons und einem Schild, auf dem ,Tante Satty‘, stand gezogen. Bei ,Tante Satty‘ handelte es sich um Satra, ihr fielen gerade zwei Jungs um den Hals und drückten sie ganz fest zur Begrüßung. Sie strahlten alle drei über das ganze Gesicht, als Satra sich von den Jungs wieder löste, traten die Eltern dazu, auch die Begrüßung viel sehr herzlich aus. So sieht eine glückliche Familie aus, dachte Seto plötzlich, so etwas konnte er Mokuba nicht bieten. Als er seinen kleinen Bruder anschaute, blickte dieser immer noch ganz fasziniert zu der kleinen Gruppe. Dann hob Mokuba die Hand und winkte, irritierte blickte Seto wieder auf, wen winkte sein Bruder da. Satra hatte sich mit ihren Neffen umgedreht und alle drei winkten zum Abschied bevor sie Richtung Parkplatz gingen. „Sie scheint wirklich jetzt schon die beste Tante für die Jungs zu sein. Was sie wohl sagen, wenn sie hören, das sie bald mit ihr ins Kaiba-Land gehen?“ Fragend blickte Mokuba zu seinem großen Bruder hoch. Über was sich sein kleiner Bruder so Gedanken machte, Seto hatte das schon wieder ganz vergessen gehabt. „Komm Mokuba, damit das möglich wird, müssen wir erst noch viel arbeiten. Lass uns ins Apartment fahren.“ Mit diesen Worten drehte sich Seto um und ging Richtung Limousine. Mit einem Ruck erwachte Satra aus ihren Traum. Ein Traum der von einem guten wieder in einen Albtraum umgeschlagen war. Er hatte mit der Begrüßung ihrer Neffen am Flughafen angefangen, wie sehr sie sich zu dem Zeitpunkt auf das bevorstehende Wochenende gefreut hatte. Erschöpft fasste sich Satra an den Kopf, sie hatte schon mehrere Nächte nicht mehr erholsam schlafen können. Neben ihr regte es sich plötzlich und ihre Schwester Meredith hob den Kopf, ihre Augen schimmerten besorgt im fahlen Licht der Straßenlaterne. „Alles okay, Sara. Du bist hier in Sicherheit.“ Satra blinzelte irritiert, sie brauchte erst einen Moment um wieder zu verstehen, was ihre Schwester hier in New York machte und warum sie mit ihrem Spitznamen aus Kindheitstagen angesprochen wurde. Das Tat Meredith nur, wenn sie sich große Sorgen um Satra machte. Und da stürzte ihr Albtraum wieder über sie hinein, auf einmal war alles wieder da, was geschehen war. Satra begann zu zittern, das war wirklich geschehen, nicht nur ein Albtraum. Ihre Schwester setze sich auf und nahm sie in den Arm. „Ganz ruhig, Sara, ganz ruhig, ich bin ja da.“ Satra ließ ihren Kopf gegen die Schulter ihrer Schwester sinken und schluchzte. „Ist das wirklich passiert, Mirror? Bin ich wirklich…“ Ihr brach die Stimme weg. „Du bist hier in Sicherheit.“ Wiederholte Meredith immer wieder, wie ein Mantra, während Satra an ihrer Schulter unaufhörlich schluchzte. Satra versuchte verzweifelt die Bilder wegzuschieben, wie hatte ein so schöner Samstag nur so furchtbar werden können? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)