And now we can't have it von Khaleesi26 ================================================================================ Kapitel 11: Izzy’s Plan ----------------------- Es waren keine fünf Minuten vergangen, da klingelte es an Tai’s Tür. Izzy hatte sich spontan für heute Nachmittag angekündigt. Das war auch der Grund gewesen, warum er Mimi so schnell loswerden musste. Was sie wohl von ihm denken mochte? Aber darüber konnte er sich später noch den Kopf zerbrechen. Viel interessierter war er daran, zu erfahren, was Izzy von ihm wollte. Er hatte sich bereits vor ein paar Tagen mit dem Computergenie getroffen und ihm alles von den Treffen mit Mimi erzählt. Na ja... Fast alles. Izzy hatte es schweigend aufgenommen und sich dann bei ihm bedankt. Und Tai hatte gehofft, dass die Sache damit gegessen war. Wie konnte er nur in dieses Schlamassel hineingeraten? Er wollte doch Izzy nur dabei helfen, Mimi’s Freundschaft zurück zu gewinnen und nun war er dabei seine zu ihr kaputt zu machen. Das zumindest würde passieren, wenn sie heraus kriegen sollte, dass er sie für Izzy ausgehorcht hat. Und genau deswegen musste er jetzt erst mal Abstand zu ihr gewinnen. Deswegen, und damit er wieder einen klaren Kopf bekam. „Tai, bist du da?“, rief Izzy von draußen, der inzwischen schon mehrmals an seiner Tür geklingelt hatte. Der Student war so in Gedanken versunken, dass ihn Izzy’s Rufe erst ein mal wach rütteln mussten. Tai öffnete wortlos die Tür. Sein Freund kam unaufgefordert hinein und ging in Richtung Wohnzimmer. „Hey, du siehst nicht besonders gut aus.“, begrüßte der Rothaarige ihn und ließ sich auf seiner Couch nieder. „Bist du gekommen, um mir Komplimente zu machen?“, erwiderte Tai trocken. Irgendetwas sagte ihm, dass Izzy nicht für Smalltalk gekommen war... „Nein.“, antworte Izzy lediglich und kam direkt zur Sache. Er holte ein paar Karten aus seiner Hosentasche und legte sie Tai auf den Tisch. „Was soll ich damit?“, fragte Tai und zog eine Augenbraue hoch. „Tai, ich weiß, du hast wirklich schon viel für mich getan und dafür bin ich dir dankbar, ehrlich, aber...“, begann Izzy recht unbeholfen und wich dabei Tai’s Blick aus, der ihn eindringlich fixierte. „Könntest du Mimi diese Karten geben?“ Tai sah sich die Karten genauer an, die Izzy auf den Tisch gelegt hatte. Es waren 2 Karten für einen Backkurs. Izzy hatte sich anscheinend Tai’s Informationen direkt zu Nutze gemacht. „Warum gibst du sie ihr nicht selbst? Sie würde sich sicher freuen.“, entgegnete Tai und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Nein, das würde sie nicht und das weißt du. Weil ich Derjenige wäre und sie gerade mit Sicherheit keine Geschenke von mir annehmen wird. Aber, wenn du sie ihr schenken würdest...“, setzte Izzy fort. Tai hatte Probleme ihm zu folgen. „Mimi soll denken, die Karten kommen von mir?“, fragte er noch mal zum Verständnis nach. Izzy nickte und sah ihn bittend an. „Aber Izzy, was hast du denn davon, wenn ich Mimi die Karten schenke und sie zu diesem Backkurs einlade? Du bist doch dann gar nicht dabei...“, sagte Tai irritiert. Er sah von Izzy zu den Karten auf dem Tisch und wieder zu Izzy... Bevor der Groschen fiel... „Das ist nicht dein Ernst!“, brach es aus dem Studenten heraus und er sah seinen Freund verständnislos an. Izzy wusste anscheinend nicht, was er darauf erwidern sollte. Was auch? Es war schließlich sein Ernst! Tai setzte sich Izzy gegenüber auf die Couch. Diese Idee musste er ihm sofort ausreden. „Du möchtest, dass ich Mimi für dich zu diesem Kurs locke und du bist dann rein zufällig auch da...? Bist du verrückt? Das wird sie sofort durchschauen!“, versuchte Tai seinen Freund davon abzubringen. „Das wird sie nicht. Ich habe alles ganz genau geplant. Ich werde mit meiner Mutter da sein. Hab ich ihr zum Geburtstag geschenkt. Du hast gesagt Mimi steht auf backen und so hab ich die Möglichkeit mit ihr zu sprechen. Sonst geht sie mir ja nur aus dem Weg.“, fing Izzy an zu erklären, doch Tai schüttelte nur den Kopf. Er wusste nicht, ob er beeindruckt oder abgestoßen von so viel Raffinesse sein sollte. „Izzy, findest du nicht, dass das etwas zu weit geht? Ich habe mich für dich schon viel zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ich habe mich mit Mimi getroffen und sie hat mir Dinge erzählt, die sie mir nie erzählt hätte, wenn sie gewusst hätte, dass ich dir alles brühwarm auf den Tisch lege. Und jetzt soll ich sie für dich unter falschen Tatsachen da hin locken? Weißt du, wie manipulativ das ist?“ Tai war sichtlich verärgert und wurde lauter, als beabsichtigt. Wovon sich das Computergenie leider nicht beeindrucken ließ. „Was regst du dich eigentlich so auf? Du hast mir doch schließlich so viel von ihr erzählt und jetzt bist du sauer, weil ich das für mich nutze?“ Izzy schien Tai’s Lage überhaupt nicht zu verstehen. Tai stützte verzweifelt seinen Kopf auf die Hände. „Und wie stellst du dir das vor? Soll ich mir dann den ganzen Abend dieses Schauspiel mit ansehen, wie du versuchst bei Mimi zu landen?“, fragte er genervt. Das konnte wirklich nicht sein Ernst sein! „Du musst ja nicht kommen...“, sagte Izzy vorsichtig und wich erneut seinem Blick aus. Tai war die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. „Ich soll sie einladen und sie dann da sitzen lassen?“, fragte er ungläubig, stand auf und fing an nervös im Raum auf und ab zu gehen. „Tai, versteh doch...“, begann sich der Rothaarige zu rechtfertigen. „Es wäre für mich viel einfacher mit ihr ins Gespräch zu kommen, wenn du nicht dabei wärst.“ Tai schüttelte verständnislos den Kopf. „Tai, bitte. Danach bitte ich dich nie wieder um was. Ich muss einfach mit ihr sprechen und das wäre die beste Gelegenheit dazu, ohne, dass sie das Gefühl hat, dass ich ihr hinterher renne und sie bedränge. Das versuche ich beinahe täglich in der Schule und beiße auf Granit.“, versuchte Izzy seinen Freund von seiner Idee zu überzeugen. Tai stützte sich auf die Rücklehne seines Sofas und sah Izzy eindringlich an. „Wenn ich das für dich tue, hältst du mich in Zukunft aus allem raus, was Mimi betrifft?“ Er konnte selbst nicht glauben, was er da sagte und dass er tatsächlich mit dem Gedanken spielte, sich auf Izzy’s verrückten Plan einzulassen. Nur hatte er das Gefühl, dass Izzy nicht locker lassen würde. Und würde Tai hierbei nicht mit spielen, würde Izzy sicher schon bald mit dem nächsten perfiden Plan um die Ecke kommen. Und dann würde das nie ein Ende haben. „Und wenn Mimi sich dazu entscheiden sollte abzulehnen oder es sich kurz vorher anders überlegt, hat sich die Sache erledigt!“, forderte er entschieden. Izzy nickte wortlos und Tai ohrfeigte sich innerlich dafür, sich auf die ganze Sache überhaupt erst eingelassen zu haben. Mimi hatte sich vorgenommen an diesen Abend keinen Gedanken mehr an Tai zu vergeuden. Oder sich über sein Verhalten zu wundern. Sie musste aufhören sich einzureden, dass sie irgendeine Verbindung zwischen ihnen gespürt hatte. Sie kannte ihn schließlich seit so vielen Jahren und wieso sollte es plötzlich anders sein, nur weil sie zwei Abende zusammen verbracht hatten? Schön, vielleicht war es so, dass Tai ihr für kurze Zeit ein gutes Gefühl gab und es geschafft hatte, dass sie ihre bisherige Freundschaft in Frage stellte. Aber das alles musste sie aus ihren Kopf kriegen. Sonst würde alles nur unnötig kompliziert werden und das wollte sie nicht. Vor allem nicht, da er wahrscheinlich gerade ein Date hatte und keinen Gedanken an sie verschwendete. Sie seufzte und ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie Widerwillen doch an Tai und die gemeinsamen Abende dachte. Sie konnte nichts dagegen tun. Es ging ihr immer wieder durch den Kopf. „Das muss aufhören, Mimi.“, sagte sie zu sich selbst und stellte ihre leere Tasse Tee auf den Tisch ab. Als sie nach Hause gekommen war, hatte sich sich direkt ihren bequemen, übergroßen Pullover übergeworfen und sich auf die Couch gekuschelt. Sie wollte sich mit einem guten Buch ablenken und nicht mehr über diesen mehr als verwirrenden Nachmittag nachgrübeln. Das war so gar nicht ihre Art. Normalerweise nahm sie die Dinge so, wie sie kamen. Wieso fiel es ihr dann so schwer zu akzeptieren, dass diese Abende mit Tai vorbei waren und er anscheinend auch kein Interesse daran hatte, sie zu wiederholen? Sie versuchte sich weiter auf ihr Buch zu konzentrieren, als es an der Tür klingelte. Unerwarteter Besuch? Das konnte ja nur eine ihrer Freundinnen sein. Sie tippte auf Meiko und ging grinsend zur Tür. Wahrscheinlich wollte sie sie mal wieder mit einem spontanen DVD Abend und einer Flasche Wein überraschen. Wäre nicht das erste Mal. Innerlich freute sie sich schon darauf und öffnete begeistert die Tür. „Auf dich hab ich gewartet.“, sagte sie freudestrahlend, noch bevor sie bemerkte, dass es nicht Meiko war, die geklingelt hatte. „Tai...“, sagte sie erstaunt, als sie in die braunen Augen ihres Freundes blickte. „Woher wusstest du, dass ich komme?“, fragte er grinsend und lehnte lässig gegen den Türrahmen. Mimi verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn irritiert an. „Ähm... Wusste ich nicht, also ich meine,... Ich habe jemand anderen erwartet.“, stotterte sie verlegen und spürte die Wärme in ihre Wangen aufsteigen. „Kann ich rein kommen?“, fragte Tai, ohne lange Umschweife. Mimi trat zur Seite und Tai ging an ihr vorbei in Richtung Wohnzimmer. „Weißt du, ich hab eigentlich gar keine Zeit. Ich bin gerade sehr beschäftigt, also...“, sagte sie etwas nervös und versuchte somit ihn schnell wieder los zu werden. Tai ließ seinen Blick kurz durch die Wohnung schweifen, bis er an ihrem Buch und ihrer Tasse Tee auf dem Couchtisch hängen blieb. „Seh schon.“, erwiderte er beiläufig. Und Mimi fragte sich, was er eigentlich von ihr wollte. Er hatte ihr doch klar zu verstehen gegeben, dass er Zeit für sich bräuchte. „Weißt du Mimi, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich war vorhin etwas durch den Wind und hab es an dir ausgelassen.“, fing der Braunhaarige an zu erklären und wirkte dabei auf Mimi nicht wie sonst, aufrichtig. Irgendetwas war in seiner Stimme, dass sie stutzen ließ. Sie antwortete nichts, sondern sah ihn nur weiterhin fragend an. Was Tai bemerkte und zum Anlass nahm, seine Erklärungen fortzusetzen. „Es ist so: ich habe momentan wirklich viel Stress in der Uni und habe wenig geschlafen in letzter Zeit und mein Professor... Du müsstest ihn kennen. Er ist wirklich streng und verlangt uns eine ganze Menge ab und... Mimi, können wir uns nicht setzen?“, erzählte er hastig. Auf Mimi wirkte er irgendwie nervös und unbeholfen. So kannte sie ihn gar nicht. Sie ging zu ihm und setzte sich mit ihm auf die Couch. „Tai, wieso hab ich das Gefühl, dass du nicht ehrlich zu mir bist?“, fragte sie und sah ihn einfühlsam an. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Tai schüttelte den Kopf und lächelte sie aufmunternd an. „Es ist alles in Ordnung. Es ist so, wie ich dir gesagt habe. Ich bin momentan nur etwas durch den Wind, das ist alles.“ Mimi glaubte ihm kein Wort, aber beschloss, es für’s erste auf sich beruhen zu lassen. Sie wollte ihn nicht bedrängen. „Und warum bist du nun hier?“, fragte sie. Tai’s Gesicht hellte auf. „Ich hatte vorhin ein schlechtes Gewissen, dass ich meine Launen an dir ausgelassen hab. Also hab ich mir was überlegt.“, verkündete er stolz, holte zwei Karten aus seiner Hosentasche und gab sie Mimi. Die Schülerin sah sie sich an und bekam große Augen. „Wenn du möchtest, können wir zusammen da hin gehen. Ich bin zwar ein absolut hoffnungsloser Fall, was das kochen und backen angeht, aber für dich würd ich’s machen.“, schlug Tai ihr vor. „Soll das ein Witz sein?“, strahlte Mimi. „Zu dem wollte ich schon immer mal hin. Der Küchenchef, der den Kurs gibt ist total bekannt und hat sogar seine eigene TV Show.“ Mimi wusste gar nicht, was sie sagen sollte. Ihre Gefühle überschlugen sich geradezu. Erst war er so abweisend zu ihr gewesen und jetzt schaffte er es wieder ein mal sie zu überraschen und ihr Herz zum Springen zu bringen. Mimi konnte nicht anders, als über beide Ohren zu strahlen. Allerdings wusste sie genau, dass es nicht allein an dem Geschenk lag. Sondern auch daran, dass es von Tai kam... „Also, gehen wir hin?“, fragte Tai schließlich und lächelte sie an. „Machst du Witze? Natürlich gehen wir hin!“, grinste Mimi zufrieden und war erleichtert darüber, dass anscheinend alles wieder gut zwischen ihnen zu sein schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)