And now we can't have it von Khaleesi26 ================================================================================ Kapitel 34: Gewissensbisse -------------------------- „Die Wahrheit ist in diesen Zeiten so verdunkelt, und die Lüge hat sich so sehr durchgesetzt, dass man die Wahrheit nicht finden wird, es sei denn man liebt sie“ Blaise Pascal Sie rannte einfach immer weiter und es fühlte sich so an, als würde mit jedem Schritt, den sie ging, ein weiterer Riss in ihrem Herzen entstehen. Das Herz, das so plötzlich, so unheimlich weh tat, dass es kaum auszuhalten war. Und dennoch schlug es immer weiter heftig und schmerzvoll gegen ihre Brust, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie verletzt hatte. „Mimi, jetzt warte doch mal. Ich kann dir das erklären!“ Doch sie dachte nicht daran stehen zu bleiben. Sie hatte genug gehört. Was gab es da noch zu erklären? „Mimi, bitte, lass es mich erklären!“, forderte er sie ein weiteres Mal auf und hielt sie schließlich am Arm fest, als er sie eingeholt hatte. Sie drehte sich schwungvoll zu ihm um und funkelte ihn wütend an, mit ihren verheulten Augen, die sich schon längst mit Tränen gefüllt hatten. „Ich scheiß auf deine Erklärungen!“, schrie sie ihn an, woraufhin er zusammenzuckte und sie erschrocken ansah. „Mimi, du glaubst gar nicht, wie leid mir das tut. Ich wollte es dir schon längst sagen“, versuchte er hektisch anzusetzen, doch die Brünette fuhr ihm über den Mund. „Was längst sagen, Tai? WAS? Dass du mich die ganze Zeit angelogen hast oder dass du gar nicht so viel Zeit mit mir verbracht hast, weil du es wolltest oder dass du mich für Izzy ‚klar machen‘ wolltest? Was davon wolltest du mir sagen?“ „So war das nicht…“, wollte er sie beschwichtigen, doch Mimi schüttelte nur den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Wie war es denn dann? Ich jedenfalls kann mich noch gut daran erinnern, als du mir gesagt hast, du wüsstest nichts von Izzy’s Gefühlen mir gegenüber. Aber klar, jetzt ergibt alles einen Sinn!“ Sie versuchte sich ein paar Tränen wegzuwischen, die unaufhaltsam über ihre Wange rannen, während sie ihn weiterhin wütend ansah. „Dass du urplötzlich so viel Zeit mit mir verbracht hast, dass du ihn verprügelt hast, als er mich geküsst hat und diese ganzen Ausflüchte, jedes Mal, wenn ich dich darauf angesprochen habe! Und wahrscheinlich ist das mit dem Backkurs auch auf deinen Mist gewachsen!“, beschimpfte sie ihn weiter und wartete auf eine Reaktion des Braunhaarigen. Dieser blickte beschämt zu Boden und brachte es kaum über die Lippen. „Die Karten kamen von Izzy. Ich sollte dich dort hinlocken, damit er sich wieder mit dir vertragen kann“, gestand er ihr schließlich, was Mimi ein weiteres Mal den Boden unter den Füßen wegriss. Alles war gelogen! Einfach alles! Sie ballte die Hände zu Fäusten und krallte ihre Fingernägel schmerzlich in das Innenfleisch ihrer Hand, während sich die nächste Flutwelle an Tränen ankündigte. „Super! Wie konnte ich nur so dumm sein und glauben, er wäre mir dort zufällig über den Weg gelaufen? Das war alles von vorn bis hinten geplant“, brachte sie unter tränenerstickender Stimme hervor. „Nein, nicht alles. Es war zum Beispiel nicht geplant, dass ich mich in dich verliebe und…“, begann Tai zaghaft und machte einen Schritt auf Mimi zu, die jedoch sofort zurückwich, damit er ihr nicht näher kam. „…und dass das alles so kompliziert wird“, beendete er seinen Satz und sah traurig zu Boden. „Warum hast du das gemacht, Tai? Warum hast du mich die ganze Zeit angelogen?“, fragte Mimi plötzlich unverblümt und sah ihn erwartungsvoll an. Er musste etwas sagen! Irgendetwas, dass ihr zeigen würde, dass er nicht der Mensch war, für den sie ihn jetzt hielt. Aber er tat es nicht. Er sah sie nur mit großen, traurigen Augen an, während ihr Blick immer kühler wurde und sie die Worte aussprach, von denen sie glaubte, sie nie auszusprechen. Und hätte man ihr vor ein paar Stunden gesagt, dass sie ihm gelten würden, hätte sie es nicht geglaubt. „Ich hasse dich, Tai!“ „Mimi, mach die Tür auf, bitte!“, flehte Sora und hämmerte erneut verzweifelt an ihre Wohnungstür. Schon seit einer halben Stunde versuchte ihre beste Freundin sie zum Aufmachen zu bewegen, doch Mimi war nicht im Stande dazu ihr jetzt unter die Augen zu treten. Völlig verheult und immer noch in ihrem weißen Kleid, lag sie bäuchlings auf ihrem Bett und weinte sich die Augen aus. Ihre Schminke war verlaufen und ihre wundervolle Frisur völlig zerstört. Von dem perfekten Outfit und dem unbesorgten Mädchen, das am Abend die Wohnung verlassen hatte und sich voller Vorfreude auf den Weg zu ihrem Abschlussball gemacht hatte, war nicht mehr viel übriggeblieben. Sie drückte ihr Gesicht ins Kissen, als Sora erneut gegen ihre Tür klopfte und Mimi schließlich schwerfällig aufstand. Sie ging langsam in den Flur und legte eine Hand auf die Tür und während sie immer noch überlegte, ob sie aufmachen sollte, hörte sie Matt’s beruhigende Stimme, die auf die Rothaarige einzureden schien. „Lass gut sein, Sora. Das hat keinen Sinn.“ „Aber…“, begann Sora, doch brach ihren Satz ab, als Matt wieder das Wort ergriff. „Lass sie einfach ein bisschen allein“, schlug er ihr leise vor und kurze Zeit später konnte Mimi hören, wie sie sich von der Tür entfernten. Sie atmete schwermütig aus und öffnete vorsichtig die Tür, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich gegangen waren. Doch das Erste, was sie sah, war das glitzernde Diadem, welches zu ihren Füßen lag. Mimi hob es auf und betrachtete dieses wunderschöne Teil, das jetzt eigentlich ihren Kopf zieren sollte. Sie hätte es tragen sollen und während sie es getragen hätte, hätte sie eng umschlungen mit Tai getanzt und diesen Abend in vollen Zügen genossen. Ihre Lippen begannen zu beben und sie schlug sich die Hand vor den Mund, um ein erneutes Schluchzen zu unterdrücken. Doch es wollte ihr nicht gelingen. Erneut rannen ihr Tränen übers Gesicht, als sie sich ihren Gefühlen hingab und sich am Türrahmen hinab gleiten ließ, das Diadem auf ihrem Schoß ruhend. Völlig benommen und verkatert schleppte er sich aus dem Bad. Inzwischen hatte er sich schon das fünfte Mal übergeben und immer noch nicht das Gefühl, dass es besser werden würde. Die Übelkeit wollte einfach nicht von ihm ablassen. Vielleicht war das ja seine Strafe. Die Strafe dafür, was er gestern Abend getan hatte. Dass er diesen Jungen verprügelt hatte. Dass er auf seine Freunde losgegangen war. Dass er Mimi verletzt hatte. Allein beim Gedanken daran drehte ihm sich erneut der Magen um. Schnaufend stützte er sich an der Wand ab. Zum Glück waren seine Eltern nicht zu Hause und mussten sich das Elend nicht mit ansehen, wie ihr einziger Sohn das erste Mal sturzbetrunken war. Er hatte wortwörtlich die Kontrolle über sich verloren. Und alles nur, weil er zugelassen hatte, dass der Schmerz ihn übermannte. Der Verlust über die Freundschaft zu Mimi hatte ihn so gepackt und gnadenlos zu Boden gerissen, dass er außer Stande war sich dagegen zu wehren. Wie von Sinnen war er an den Schrank seines Vaters gegangen und hatte sämtliche angefangene Flaschen geleert, bevor er auf die wahnwitzige Idee kam, dem Abschlussball, an dem er nicht teilnehmen wollte einen Besuch abzustatten. Der schlimmste Fehler überhaupt, wie er sich jetzt eingestehen musste. Doch er war nicht er selbst gewesen. Der Alkohol hatte ihm die Sinne vernebelt und ließ ihn keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles woran er noch denken konnte, war Mimi… Mimi und Tai. Die beiden zusammen. Das konnte er einfach nicht ertragen. Doch er hätte es ertragen müssen. Um Mimi’s Willen. Er hätte ihr nicht so weh tun dürfen. Das war nie seine Absicht! Hat es ihn gestört, dass die beiden plötzlich zusammen waren und er sich von Tai hintergangen gefühlt hat? Ja! Aber wollte er Mimi damit weh tun? Nein, das auf keinen Fall. Stöhnend ließ er sich an der Wand hinab gleiten und stützte seinen pochenden Kopf auf seine Hände ab. Um seine Beine schmiegte sich das kleine Kätzchen, welches er von Mimi geschenkt bekommen hatte und miaute glückselig. Jedes Mal, wenn er es ansah, erinnerte es ihn an sie. Wie viel Spaß sie beim Backen hatten oder auf dem Vergnügungspark oder als sie miteinander getanzt hatten… Er hätte sich damit zufriedengeben sollen. Er hätte die Freundschaft zu ihr mehr schätzen müssen, als zwanghaft mehr zu fordern. Viel früher hätte er einsehen müssen, dass sie nun mal Gefühle für Tai empfand und nicht für ihn. Wieso konnte er sich nicht einfach damit abfinden, dass es so war? Stattdessen hatte er die größte Katastrophe heraufbeschworen, die ihre Freundschaft je erleben sollte. Wie konnte er das nur wieder gut machen? „Der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar.“ Zum zehnten Mal an diesem Tag hörte er diesen Satz und legte frustriert auf. Ein weiterer Tag, an dem sie nicht abhob. An dem er ihr nicht erklären konnte, was wirklich passiert war. Ein weiterer Tag, an dem er nicht ihre Stimme hörte und ihr nicht sagen konnte, was er für sie empfand. Vielleicht würde er nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen, schoss es ihn durch den Kopf und ohne weiter darüber nachzudenken, wählte er erneut ihre Nummer. Doch das Freizeichen wurde schnell im Keim erstickt. „Der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar.“ Er hatte sie verloren und es war seine eigene Schuld. Diese Erkenntnis schmerzte so tief, dass er sie kaum in Worte fassen konnte. Seit dem Abschlussball hatte er nichts mehr von ihr gehört. Matt versuchte gelegentlich ihn anzurufen, doch Tai hatte keine Lust dazu, mit ihm zu reden. Auch Sora hatte versucht ihn zu erreichen. Doch er hätte ihr nicht unter die Augen treten können. Zu sehr schämte er sich dafür, was passiert war. Am liebsten hätte er sich selbst dafür geohrfeigt, dass er jedes Mal so feige gewesen ist. Dass er ihr einfach nicht die Wahrheit sagen konnte, aus purem Egoismus. Zu groß war die Angst davor gewesen, dass sie ihn dafür hassen könnte. Und jetzt? Jetzt war genau das passiert. Sie hasste ihn! Nie hätte er es so weit kommen lassen dürfen, dass sie die Wahrheit von Izzy erfuhr. Wo war nur sein Mut geblieben, als er ihn brauchte? Er hatte sich in Feigheit verwandelt und ihn von einer in die nächste Lüge getrieben. Tai ballte seine Hände zu Fäusten, griff nach seinem Handy, das vor ihm auf dem Tisch lag und schmiss es mit voller Wucht gegen die Wand. Es zersprang in seine Einzelteile, wie sein Herz, dass er ebenfalls selbst gegen die Wand geworfen hatte. Er stützte seinen Kopf auf seine Hände ab und fuhr sich unruhig durchs Haar. Wie konnte er je wieder gut machen, was er ihr angetan hatte? „Mimi, du musst etwas essen!“, forderte ihre beste Freundin sie mit einem besorgten Unterton auf und schob ihr den Teller rüber. Mimi blickte auf das leckere Essen, das Sora extra für sie gekocht hatte und verzog murrend das Gesicht. „Ich will nicht“, nörgelte sie und schob den Teller von sich. Sora stöhnte und stützte sich auf die Küchenzeile auf, während sie Mimi fürsorglich, wie eine Mutter musterte. „Du siehst aber nicht gut aus, wenn du nichts ist.“ „Das ist mir egal.“ „Mimi, so geht das nicht weiter!“, sagte Sora eindringlich, gab sich jedoch geschlagen und nahm ihr den Teller weg, um ihn im Backofen warm zu halten. „Seit Wochen quälst du dich selbst, isst kaum noch was, gehst nicht vor die Tür und…“ Sora warf einen kurzen Blick auf Mimi’s Haare, die ihr glanzlos und völlig zerzaust über die Schulter fielen. „…und lässt dich ziemlich gehen.“ Doch Mimi hatte nichts, außer einen gelangweilten Seufzer für sie übrig, während sie ihr Gesicht schwerfällig auf ihre Hand aufstützte, als würde es ihr ohne sie entgleiten. Doch so schnell wollte die Rothaarige nicht aufgeben. Seit Tagen versuchte sie krampfhaft Mimi aus dem Haus zu locken, um ihr ein wenig Ablenkung zu verschaffen. Allerdings schmetterte die Brünette jeden ihrer Versuche mit Demotivation nieder. Jedes Mal, wenn Sora mit einer Idee um die Ecke kam, erstickte sie Mimi im Keim, indem sie vorgab krank zu sein oder einfach nicht ans Telefon ging. Sora verstand ihre Lage nur zu gut – sie hatte Liebeskummer! Und dagegen gab es kein Heilmittel. Aber so langsam musste doch mal Schluss sein mit Trübsal blasen… „Was hältst du davon, wenn wir heute Abend weggehen? Nur wir beide… einen richtigen Mädelsabend“, strahlte die Rothaarige ihre beste Freundin an, doch Mimi ließ sich nicht von ihrer Euphorie anstecken. „Kann’s kaum erwarten“, nuschelte sie betrübt in ihre Handfläche. „Ach komm schon, Mimi. Die Welt spielt sich da draußen vor der Tür ab. Nicht hier drin und nicht in deiner Jogginghose und dem weiten Sweater. Das bist doch nicht du, Mimi.“ Die Brünette schloss die Augen und seufzte schwermütig. „Hat er sich denn noch mal gemeldet?“, fragte Sora plötzlich, was ihre Freundin aufsehen ließ. Sie griff nach ihrem Handy und durchforstete es nach den letzten Anrufen, die bereits ein paar Tage zurück lagen. „Ich denke, er hat es aufgegeben“, antwortete sie tonlos und legte das Handy wieder beiseite. Keinen einzigen seiner Anrufe hatte sie beantwortet. Sie wollte seine Stimme nicht hören. Sie wollte nicht hören, wie leid es ihm tat. Denn sie tat sich selbst schon genug leid. Dass sie so blöd war und sich, naiv wie sie war in ihn verliebt hatte. Das würde sie sich nie verzeihen… „Willst du denn nicht wissen, was er dir zu sagen hat?“, fragte Sora und sah ihre Freundin eindringlich an, als sie ihren nachdenklichen Blick bemerkte. Mimi zuckte mit den Schultern. „Ich denke nicht, dass das was ändern würde.“ „Aber Mimi, er liebt dich.“ Dieser Satz ließ die Brünette unwillkürlich zusammenzucken und sie sackte geknickt auf ihrem Stuhl zusammen. Sie konnte es nicht verhindern, aber die ersten Tränen stiegen ihr in die Augen. Eigentlich weinte sie immer noch jeden Tag. Auch, wenn es inzwischen weniger geworden war. Es tat immer noch weh… „Tut mir leid, das wollte ich nicht. Lass uns nicht mehr über Tai reden, okay?“, entschuldigte ihre Freundin sich, als sie Mimi’s traurigen Blick sah. „Lass uns lieber tanzen gehen! Ich denke, du könntest ein bisschen Musik und ein paar Cocktails gut vertragen. Und vor allem würdest du mal wieder andere Gesichter sehen, als jeden Tag nur dein eigenes im Spiegel“, versuchte Sora sie weiter zu überreden, während Mimi über ihre Worte nachdachte. Es war schon recht erbärmlich, sich jeden Tag im Spiegel zu betrachten und sich nicht mehr wieder zu erkennen. Wie sie immer ausgelaugter und dünner aussah und wie die Augenringe, die sich unter ihren glanzlosen Augen gebildet hatten, einfach nicht mehr verschwinden wollten. Sie spielte mit einer ihrer Haarsträhnen und besah sich betrübt den Spliss, der sich bereits durch die Spitzen zog. „Vielleicht hast du recht. Das hier bin nicht ich!“ „Na endlich!“, jubelte die Rothaarige begeistert und klatschte in die Hände. „Wir machen dich so richtig frisch und dann ziehen wir los. Nur wir beide! Das wird ein Spaß!“ Mimi schenkte ihr ein zaghaftes Lächeln und nickte. „Ich glaub, ich gehe vorher noch etwas joggen“, überlegte sie und legte den Kopf schief, als sie auch schon vom Stuhl sprang und sich ihre Sportschuhe aus dem Schrank kramte. „Ja, sehr gut!“, bestärkte sie Sora völlig euphorisch. Anscheinend hatte sie schon gar nicht mehr damit gerechnet, Mimi doch noch rum zu kriegen. „Geh joggen. Krieg mal richtig den Kopf frei. Und danach machen wir uns schick und gehen auf die Piste.“ Sora hatte recht! Es reichte! Sie musste endlich den Kopf frei kriegen! Schon zu lang versteckte sie sich in ihrer Wohnung und wartete darauf, dass ein Wunder geschah. Doch das geschah nicht und es würde auch nicht passieren. Die Hoffnung, dass das alles nur ein Albtraum war und sie irgendwann friedlich in Tai’s Armen aufwachen würde, hatte sie aufgegeben. Denn das würde nie geschehen! Wozu also sich länger unter der Bettdecke verstecken? Sie stand vor ihrem Wohngebäude und fing an sich zu dehnen. Es tat so gut, endlich mal wieder etwas frische Luft zu schnappen und das Laufen würde ihr sicher auch gleich richtig guttun und ihr neue Kraft geben. Mimi war froh, dass sie sich endlich wieder zu etwas aufrappeln konnte und dass Sora so hartnäckig geblieben war. Sie dehnte ihre Waden, bis es leicht in ihren Muskeln zog. Dann steckte sie sich die Kopfhörer ihres I-Pods in die Ohren, drehte die Musik auf und lief los. Sie bog um die nächste Ecke ab und noch ehe sie hätte reagieren können, rannte sie in jemanden hinein, der sogleich etwas nach hinten stolperte, während auch sie leicht das Gleichgewicht verlor und rückwärts taumelte. Sie kniff die Augen zusammen und rieb sich die schmerzende Schläfe, denn sie war unsanft gegen die Schulter der Person gestoßen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte eine Stimme und Mimi zuckte zusammen. Mit großen Augen sah sie ihn an und konnte nicht fassen, dass sie ausgerechnet in ihn gelaufen war. Was zum Teufel machte er hier? Sein Name kam ihr nur leise über die Lippen, während er sie entschuldigend ansah. „Izzy.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)