Seelenwolf von kitty007 ================================================================================ Kapitel 4: Rettung in letzter Minute ------------------------------------ „Boss! Wir sollten sie doch unverletzt zurückbringen!“ Das Rudel wurde unruhig, ihr Alpha würde sehr wütend auf sie sein. Und niemand von ihnen wollte das. „Ich weiß, sei still!“ Auch er war unruhig. Erst jetzt wurde im bewusst, dass dieser fremde Geruch der an ihr haftete überall in der Umgebung wahrzunehmen war. Es war ebenfalls eine starke Aura die ihn beunruhigte und seinen Fluchtinstinkt aktivierte. „Los helft mir! Wir müssen sie an Wasser zerren. Je schneller sie wieder auf die Beine kommt, umso schneller sind wir wieder auf dem Weg nach Hause.“ Zwei der Wölfe traten näher an ihren Beta-Wolf um ihm zu helfen, doch plötzlich hielten sie inne. „Niemand fasst sie an…“ Eine dunkle raue Stimme hallte in den Köpfen der Wölfe wieder und ließ sie aufschrecken. Im Wald über ihnen erschien ein großer, schwarzer Wolf und der sie mit seinem Blick fixierte. Ängstlich winselnd wich das Rudel zurück, nur ihr Beta blieb, zwar sichtlich nervös, an der Seite der verletzten Wölfin stehen. „Misch dich nicht ein und kümmere dich um deine Angelegenheiten. Falls du uns aus deinem Revier vertreiben willst, dann gib uns nur noch eine Minute und wir sind schon weg. Wir müssen nur noch unser neuestes Rudelmitglied mitnehmen, sie fühlt sich nicht gut.“ „Vielleicht weil du ihr mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen hast? Ich bin heute sehr geduldig und gebe euch die Chance zu gehen… Sofort… ohne sie.“ „Und wenn nicht?“, der Beta knurrte. Was bildete sich dieser daher gelaufene Köter ein?! „Weißt du denn nicht, wer ich bin?“ „Nein und es ist mir auch egal. Du bist in meinem Revier und wenn ich sage du gehst, dann gehst du. Und zu deiner Frage, wenn nicht werde ich dich töten. Ganz einfach, damit auch du es verstehst.“ Der schwarze Wolf kam langsam aus dem Wald. Er stellte sich zwischen die Wölfin, die bewusstlos am Boden lag und dem Eindringlingen. Normalerweise wäre ihm das alles ziemlich egal gewesen. Er kannte sie nicht und mischte sich nur ungern in solche Dramen ein, aber irgendetwas an ihr hatte seinen Beschützerinstinkt geweckt und zu sehen wie diese verlausten Wölfe nicht nur in sein Revier eindrangen, sondern auch noch auf ein schwächeres Wesen losgingen brachte seinen Geduldsfaden zum Reißen. Sein Blick fiel auf die weiße Wölfin, leise hörte er ihren schwachen Atem. Unerklärliche Wut stieg in ihm hoch und lenkte ihn Sekunden von den anderen Wölfen ab. Dies wollte der Beta-Wolf Aaron ausnutzen und griff den schwarzen Wolf an. Mit einem kräftigen Satz sprang er seinen Gegner an. Doch dieser hatte die Bewegung aus dem Augenwinkel längst bemerkt und schlug ihm mit seinen mächtigen Pranken zu Boden. Der Beta wehrte sich mit allen Kräften gegen die kraftvollen Pfoten, die ihn zu Boden drückten, doch mit einem Mal fiel sein Körper leblos zu Boden. Der schwarze Wolf hatte kurzen Prozess gemacht und ihm mit einem Biss das Genick gebrochen. Geschocktes Winseln ging durch das Rudel, niemand konnte fassen was eben passiert war. Einige knurrten, andere winselten weiter doch alle traten sie langsam den Rücktritt an. Mit eingezogen Schwanz liefen sie davon und gaben ein klagendes Heulen von sich. Ihr Beta hatte den Kampf gegen diesen übermächtigen Konkurrenten verloren und mit seinem Leben bezahlt. Sie waren äußerst loyal aber sein Schicksal wollten sie nicht teilen. Von diesem schwarzen Wesen gingen unglaubliche Kräfte aus. Noch eine Weile horchte der schwarze Wolf in den Wald, um sicher zu gehen dass sich das Rudel wirklich aus dem Staub gemacht hatte. Als die Luft rein schien ging er zur weißen Wölfin zurück und beugte sich zu ihr hinunter. Sanft stupste er sie mit seiner Schnauze an, doch keine Reaktion folgte. Etwas hilflos schritt der große Wolf rund um sie herum. Was sollte er denn nun mit ihr anfangen? Wieder stupste er sie an. Ein genervtes Schnauben folgte und er setzte sich ihr gegenüber. Seine leuchtenden Augen fixierten die Verletzte und er konzentrierte seine Gedanken. „Hey, kannst du mich hören? … Sie sind weg, du bist in Sicherheit… Wach auf!“ Die weiße Wölfin fing an sich zu regen. Ihr war als hörte sie eine bekannte Stimme. „Mach endlich die Augen auf!“ Und sie war ebenso schroff und rau wie eh und je. Ihr Geist musste lächeln. „Hey! Wach endlich auf!“ Sie konnte sein Knurren vernehmen und der Nebel in ihren Gedanken fing endlich an sich aufzulösen. „Hmm… tut das weh… was ist passiert?“ „Na endlich! Natürlich tut das weh… du hast einen ordentlich Hieb abbekommen.“ Langsam kam ihre Erinnerung hoch und ließen sie mit einem mal aus der Bewusstlosigkeit schrecken. Verängstigt sprang sie auf die Beine und schaute sich um. Woraufhin sich ihr Gegenüber über das plötzliche Erwachen erschrak und einen Schritt zurückwich. „Ganz ruhig, sie werden dir nichts mehr tun.“ Verwundert über den sanften Ton in seiner Stimme schaute sie den schwarzen Wolf an. Doch dann fiel ihr Blick auf den toten Beta-Wolf und sie heulte aufgebracht auf. „Was ist passiert? Hast du das getan?“ „Ja.“ „Aber… wieso hast du ihn getötet?“ „Ich habe ihn gewarnt, aber er wollte nicht hören.“ „Das gibt dir nicht das Recht ihm das Leben zu nehmen!“ Überrascht schaute der schwarze Wolf seine Gegenüber an. Wieso regte sie sich so darüber auf? Er hatte ihr doch einen Gefallen getan. „Ich habe dich von diesem Pack gerettet, etwas Dankbarkeit wäre angebracht.“, knurrte er schließlich und wandte sich von ihr ab. Langsam ging sie ihm nach, immer noch sehr angeschlagen und humpelnd. „Ich danke dir für dein Einschreiten, aber ihn zu töten hat mich nicht nur in größere Schwierigkeiten gebracht, sondern auch dich mit hinein gezogen.“ Ein lautes Donnergrollen unterbrach ihr Gedankengespräch und lenkte ihren Blick in den Himmel. Erneut ein Grollen und Wind verstärkte sich. „Komm.“ Und schon trabte der größere Wolf davon. Nach einigen Metern schaute er zurück und bemerkte, dass die weiße Wölfin nur mühsam folgen konnte. Er drehte um, lief zu ihr zurück und ging langsam neben ihr her. Ohne weitere Worte zu wechseln machten sie sich auf den Weg zur Höhle des schwarzen Wolfes. Gerade noch rechtzeitig bevor das starke Gewitter über den Wald hereinbrach. Der Sturm verwehte nicht nur Blätter, sondern auch ganze Äste. Nun prasselte auch noch ein ungeheurer Regen auf das Gebiet nieder, das morgen wohl von kleineren Überflutungen bedeckt sein würde. Die beiden Wölfe hatten sich tief in die Höhle zurückgezogen und lagen nebeneinander in einer Ecke. Der schwarze Wolf hatte sich schützend vor die Wölfin gelegt und seinen Kopf auf seine Pfoten gebettet. Seine Augen waren wachsam auf den Eingang gerichtet. Die Kleinere hatte sich zusammen gerollt und ihre Augen geschlossen. „Ich danke dir, schwarzer Wolf.“ „Schon gut… du kannst mich Zane nennen.“ „Mein Name ist Rayna.“ „Ruh dich jetzt aus, ich werde Wache halten.“ „Danke, Zane.“ „Gute Nacht, Rayna…“ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)