Die Welt am Rande des Abgrunds von YukimuraRuki ================================================================================ Kapitel 2: Yuuki Johan Andersen ------------------------------- Ryou wiederholte die Worte seines Schützlings noch einmal langsam in seinem Kopf. Juudais Lächeln hatte dabei so heiter und glücklich gewirkt. ‚Sein Name ist Johan! Yuuki Johan Andersen!‘ Johan also. Dessen zweiter Nachname war also Yuuki. Allem nach zu urteilen wies er Verwandtschaftsmerkmale einer westilchen und einer japanischen Familie auf. Ryou kannte diese beiden Namen wie keine zweiten. Er erinnerte sich zurück, wie damals alles begonnen hatte. Yuuki Juudai war ein energiegeladener, immer heiterer Hitzkopf gewesen, der absolut jede Herausforderung annahm. Je begabter sein Gegenüber, desto mehr Spaß hatte Juudai an dem Duell. Juudai konnte es wagen gegen jeden der ihn herausforderte anzutreten. Selbst wenn es ihm an theoretischen Wissen mangelte, hatte er doch genügend Talent besessen um sich durchzuschlagen. Dies hatte er in vielen Duellen unter Beweis gestellt, vor allem im Abschlussduell an dem Ryou als Schulbester teilgenommen hatte. Jenes Abschlussduell hatte Yuuki Juudai mit Bravour bestritten und endete damals in einem Unentschieden. Unentschiedene Duelle kamen äußerst selten vor und traten sie ein, dann meistens erst in der Pro-League. Dieses unglaubliche Naturtalent in der scharlachrote Schuluniform des Hauses Osiris Red ließ sich nie beirren und war sich zumeist treu geblieben. Dagegen hatte Ryou erst als Pro-Duellant seine Herausforderungen und Hürden zu bewältigen. Die bittere Wahrheit, dass das Schulleben deutlich andere Anforderungen an die eigenen körperlichen und psychischen Leistungen stellte, schockierte Kaiser Ryou damals sehr. In der Zeit nach der Duel Akademia kam ihm erst zu Bewusstsein, dass er naiv gewesen war und sein gesamtes Weltbild einem Ideal anlehnte, welches er sich in Kinderjahren eingeprägt hatte. Die Realität aber sah vollkommen anders aus und verlagte von Kaiser Ryou sich zu entscheiden, ob er wie Juudai dem harten Pfad vorerst treu blieb und sich auf lange, harte Jahre am Boden einstellte oder ob er sich den Gepflogenheiten der Profiliga anpasste. Aus dem respektablen Kaiser Marufuji Ryou wurde der gefürchtete und brutale Hell Kaiser Ryou. Jedes Mittel war Hell Kaiser recht um an sein Ziel zu gelangen, er wollte nie wieder dermaßen gedemütigt werden.     Dennoch eilte eine Zeit für Yuuki Juudai heran, die ihn vor eine ähnliche Entscheidung stellte. Denn als Johan Andersen in dessen dritten Schuljahr als Austauschschüler die Akademie besuchte, wuchs zwischen den beiden Duellbegeisterten eine innige Freundschaft mit einer ganz eigenen Dynamik heran. Die beiden Jungen waren sich so ähnlich gewesen, man hätte sie für Zwillinge halten können. Johan nahm schnell den Platz als Juudais bester Freund ein, wenn er nicht sogar sein Seelenverwandter war. Als Johan Andersen in der Isekai verschwand und von Yuberu eingenommen und in die Dunkelheit gezogen wurde, folgte auch Juudai einem dunkleren Weg und lernte auf die harte Tour was es bedeutete Erwachsen zu werden. Ryou hatte oft das Gefühl gehabt, dass mehr zwischen den beiden Jungen vorging, als eine reine sehr gute Jungenfreundschaft. „Johan. Johan Andersen… das wäre nun wirklich zu viel für einen Zufall.“ Dies ging Ryou durch den Kopf als er sich von einem Küchenstuhl erhob und in sein Büro ging um zu sehen, welche Informatoinen es noch über Johan Andersen im Internet gab. Die Ernte seiner Suche fiel eher dürftig aus. Viele der Informationen wurden kurz gehalten oder wurden gar zu einem dürftigen Text gekürzt. Meistens handelte es sich hierbei um die Dinge, die Ryou selbst noch ganz genau in Erinnerung hatte. In seinem jetzigen zu Hause lagen diese Ereignisse immerhin schon hundert Jahre zurück. So stand in kurzen Punkten aufgelistet, dass Johan Andersen zur Duellakademiet, det arktiske Campus gegangen und dort auch graduierte. Der Campus Arctic war die nördlichste Zweigstelle der Duellakademie, welche vor vielen Jahren schon expandierte. Auf dem arktischen Campus galt Johan Andersen als Toppschüler, ebenso wie Ryou einmal das Ass und der Stolz der Hauptstelle gewesen war. Nachdem Johan die Schule abgeschlossen hatte, ging er zur Pro-League. Johans mächtigste Karte war der Kyuukyoku Hougyoku-shin Rainbow Dragon. Außerdem stand dieser junge Mann zur selben Zeit wie Edo Phoenix und mit ihm selbst auf der Bühne. Johan erwirtschaftete hervorragende Ergebnisse und hätte es noch sehr weit bringen könnten. Im Jahre 2016, als Johan Andersen achtundzwanzig Jahre alt gewesen war, verließ dieser die Profiliga um die Duellgeister, die Seelen der Karten zu erforschen. Nichts von alledem empfand Ryou als besonders wissenswerte Informationen, denn er war mit seiner eigenen Geschichte durchaus vertraut. Doch wie viel Ryou noch nicht aus der Geschichte wusste, das wollte er unbedingt in Erfahrung bringen. Irgendwann, daran erinnerte Ryou sich noch, verließ Juudai die Duellakademie, aber er trat nie wie Johan als Profi in die Liga ein. Dennoch war Ryou sich ziemlich sicher, dass die beiden jungen Männer auch noch Kontakt zueinander gehabt hatten, nachdem sie die Schule beendeten. Johan Andersen und Yuuki Juudai waren auch zu dem Zeitpunkt vermutlich noch immer Freunde und hatten sich gut miteinander verstanden. Jedenfalls konnte sich Ryou dies gut vorstellen. Der hochgewachsene Wissenschaftler stieß einen leisen Seufzer aus. Amnael hätte ihnen wenigstens einen Geschichtsband der letzten hundert Jahre überlassen können. So etwas hätte ihnen zur Orientierung äußerst nützlich sein können. Die Untiefen des Internets waren ihm also nicht sehr behilflich. Ein Gefühl beschlich ihn, dass vielleicht jemand gewisse Informationen einfach nicht mehr publik waren. Ein weiterer angestrengter Seufzer entfuhr ihm. „Also sollen wir nichts darüber wissen.“ Ryou versetzte den Computer wieder in den Energiesparmodus. „Egal was geschehen ist, Spekulationen helfen mir nicht weiter. In diesem Jahrhundert sind Johan-kun und auch Juudai-kun schon lange nicht mehr da.“ Dennoch bekam Ryou das ungute Gefühl, dass Amnael ihnen lange nicht die ganze Wahrheit über ihre Mission erzählt hatte. Sowohl Asuka als auch Ryou hatten auf einen Neuanfang gehofft und sich nur auf diese zweite Chance versteift und sich bereiterklärt irgendeine irrwitzige Mission zu erfüllen. „Es muss einen Grund geben, dass Daitokuji-sensei von uns wollte, so weit in die Zukunft zu gehen. So viel steht fest...“ Ryous Blick wanderte über den Schreibtisch und blieb auf zwei eingerahmten Bildern hängen. Das eine Foto zeigte eine Gruppe von Jugendlichen. Es wurde auf seiner Abschlussfeier abgelichtet und auf diesem waren sowohl Asukas älterer Bruder Fubuki, Asuka selbst, der grimmige Manjoume und auch sein eigener kleiner Bruder zu sehen. Zwischen ihnen allen war auch Juudai in seiner knallroten Tracht. Ein breites Grinsen schmückte dessen Gesicht und es brachte Ryou selbst beinahe zum Lächeln. Dieses entschlossene Lächeln konnte auch sein Zögling manchmal zeigen. Neben diesem Bild, auf der rechten Seite war ein kleines Familienfoto zu sehen, auf dem Juudai ungefähr zwölf Jahre alt war. Ihre kleine Familie wirkte absolut perfekt. Asuka lächelte glücklich in die Kamera und auch das braunhaarige Kind wirkte wie jedes andere, welches noch nie großes Leid erfahren musste. Ryou schüttelte den Kopf leicht. Yuuki Juudai und sein Kind, Juudai, glichen sich wie ein Ei dem anderen. Natürlich, denn Amnael hatte ihnen anvertraut, dass die rechtschaffene Dunkelheit eine neue Inkarnation bekam. Die beiden Juudais unterschieden sich zwar im Geschlecht, trotzdem hätte man die beiden sofort für Zwillinge halten können. Trotzdem waren sich die beiden Juudais fremd und so weit wie sie sich in der Geschichte voneinander entfernt hatten, sollte ihre Blutlinie ziemlich ausgedünnt worden sein. Amnael hatte ihnen ein reines Rätsel aufgegen. Glücklicherweise existierten Rätsel einzig und allein um gelöst zu werden und das hatte Ryou vor. Am besten sogar früher als später, denn was auch immer vor sich ging, die Zeit für Aufklärung war gekommen. Die Begegnung von Marufuji Juudai und Yuuki Johan Andersen war zweifelsohne schicksalsträchtig. So griff Ryou nach seinem Smartphone und wählte eine der eingespeicherten Nummern. „Nii-san?“, ertönte eine kräftige Männerstimme am anderen Ende der Leitung. „Ja, ich bin es“, antwortete der junge Mann, worauf ihn der jüngere Bruder nicht weitersprechen ließ: „Meine Güte ist das lange her! Wenn man sich selbst nicht bei euch meldet, dann erfährt man nichts. Wie geht es Ani-… ich meine Juudai-chan?“ „Allen geht es gut, danke. Aber hör zu, Shou, ich habe eigentlich nicht angerufen um Smalltalk zu halten“, erklärte Ryou sofort. „Du klingst aber ernst. Hast du etwa vor uns alle einzuberufen?“, fragte Shou. „Ja, gern. Heute Nachmittag bevor Juudai aus der Schule kommt. Ich denke, wir haben einiges zu besprechen, vor allem wir Sechs. Es ist etwas interessantes passiert“, bemerkte der ältere der Marufuji-Brüder. „Etwas ist passiert? Nii-san, warum sprichst du in Rätseln?“, erkundigte sich Shou. „Ich würde das gern persönlich mit euch allen besprechen. Kannst du mir einen Gefallen tun und Fubuki, Manjoume und Tyranno kontaktieren?“, bat Ryou und ignorierte jedes weitere Betteln seines Bruders, „Ich sage sofort Asuka bescheid.“ „In Ordnung, Nii-san. Bis heute Nachmittag. Ich hoffe ich bekomme alle anderen dazu so kurzfristig zu kommen. A-aber verlass dich ruhig auf mich, Nii-san. Bis jetzt wollten alle immer Juudai-chan sehen wenn es eine Gelegenheit gibt. So ein kleiner Sonnenschein“, hörte Ryou die Stimme seines kleinen Bruders sagen. Er konnte das sanfte Lächeln auf seinen Lippen nicht verhindern und nickte leicht, so als ob Shou es sehen könnte. Ryou bedankte sich bei Shou und wünschte ihm noch einen schönen Tag bevor er das Gespräch beendete. Falls Juudai sofort zurück nach Hause kam und nicht irgendwo in der Stadt mit Freunden bummelte, dann gab es sicher eine große Wiedersehensfreude. Nur bis dahin mussten alle wirklich wichtigen Angelegenheiten bereits besprochen sein.   „Heh, Juudai! Ich wollte dich eigentlich gestern noch um einen kleinen Gefallen bitten! Hab ich voll vergessen...“, Johan kam schleunigst an Juudais Pult herangeeilt und blieb daneben stehen. „Oh? Worum geht‘s? Wolltest du meinem Vater irgendeine Botschaft überbringen?“, wollte Juudai etwas gleichgültig wissen. Johan nickte darauf rasch und erklärte sich erklärte: „Ja genau! Da liegst du goldrichtig! Also, Juudai, meinst du es wäre möglich von deinem Vater ein Autogramm zu bekommen? Weißt du, als ich klein war habe ich alle Videoclips von ihm gesehen. Damals als er noch in der Pro-League war und auch bei den Olympischen Spielen! Ich bin wirklich ein riesensiger Fan von ihm!“ „Okay, okay“, erklärte sich Juudai etwas genervt bereit, denn je länger Johan sprach desto näher kam dieser Juudai, „Ich hab‘ mir schon gedacht, dass du hinter Vater her bist. Könntest du jetzt so freundlich sein und mir nicht so auf die Pelle rücken?“ Diese schlechte Angewohnheit hatte Johan bereits am Vortag gezeigt. Dieses wilde Gestikulieren und immer wieder Näherrücken hielt Juudai für etwas übertrieben und aufdringlic. Wahrscheinlich hatte man Johan die japanische Zurückhaltung nicht beigebracht. Er wirkte für japanische Mitmenschen etwas zu aufdringlich und kannte nicht das sichere Gefühl von Abstand. Auf jeden Fall betrachtete Juudai diesen Jungen noch nicht als so guten Freund, dass er sich so schnell so annähern durfte. Wahrscheinlich war dieses Verhalten für Ausländer gewöhnlicher. Nach Johans Namen zu urteilen war er ein Halbblut, oder zumindest wenigstens zu einem Viertel ein Ausländer. „Sag mal Johan, also nicht dass es eine große Rolle spielt, aber bist du nur Halbjapaner oder nur zu einem Viertel vielleicht?“, wollte Juudai schließlich wissen. Johan ließ ein nachdenkliches Geräusch verlauten: „Na ja eigentlich keins von beidem.“ „Hah, wirklich nicht? Wenn man dich ansieht könnte man denken dass du aus Nordeuropa stammst!“, meinte Juudai ein wenig empört über den vermeintlichen Schwindel. „Ich stamme ja auch von Nordeuropäern ab. Mein Ur-ur-großvater oder Ur-ur-ur-großvater kam aus Norwegen, hab ich dir doch gestern schon erzählt. Also… ich bin vielleicht zu einem achtel oder so Skandinavier. Mein Ur-ur-großvater oder Ur-ur-ur-großvater war Johan der die Kristallbiester beherrschte.“ Johan erklärte mit Händen und Füßen die Blutsverwandtschaft zu Johan Andersen. Dabei sah er ein wenig unzufrieden und missgelaunt aus, denn es ärgerte ihn immer noch, dass er sich nie merken konnte ob Johan Andersen nun sein Ur-ur-großvater war oder noch älter. Juudais braune Augen beobachteten den Jungen genau und aufmerksam. Die Miene des energischen Jungen wirkte ein wenig bitter und unerfreut und so fragte sich Juudai ob die ganze Abstammungsgeschichte für Johan ein Fettnäpfchen war. „Johan, hör mal, wenn ich etwas gesagt haben sollte, was dir unangenehm ist, dann tut es mir leid.“ „Ach Quatsch, ist schon in Ordnung. Weißt du, es ist auch nicht so, dass ich meinen Ur-ur-großvater absolut nicht leiden kann. Aber es gibt da Dinge, die kann ich nicht leiden, besonders wenn die Leute beginnen mich mit ihm zu vergleichen. Wir sehen uns wirklich zum Verwechseln ähnlich, weißt du. Da fangen die Leute an Vergleiche zu ziehen. Dabei hab ich nur ein Achtel oder so was von seinem Blut in mir“, erklärte Johan, wobei sein Gesicht sehnsüchtig gen Himmel gerichtet war. Dabei wirkte der Junge nicht mehr so verärgert, sondern so als bewunderte er seine Ahnen. Juudai kannte das Gefühl ab und zu im Schatten der Eltern zu stehen. In diesem Augenblick tauchte etwas an Johans Hüfte auf, an der er seine Decktasche befestigt hatte. Aus eben dieser kam ein Tier hervorgeblitzt. Es war katzenähnlich und hatte ein recht rosafarbenes Fell. Um seinem Hals lag eine Kette fest angelegt, in welche ein blasslila Edelstein gefasst war. Juudai grinste es an, denn dieser Duellgeist sah doch einem Rubinkarfunkel Ruby sehr ähnlich, nur war diese Katze viel größer als das kleine Ruby. „Johan hasst es einfach mit seinem Vorfahren verglichen zu werden. Aber Johan ist Johan, ganz gleich wie sehr sich die Gesichter der beiden ähneln – oder ob sie den gleichen Namen haben. Johan, der die Kristallbiester beherrscht, und Yuuki Johan Andersen sind zwei verschiedene Personen. Vergleicht man die beiden miteinander muss man wohl schnell feststellen, dass wirklich nur ihr Name gleich ist.“ „Heh, Amethyst du brauchst mich nicht verteidigen“, beschwichtigte Johan seinen Begleiter. „Ja aber, Juudai sah so erstaunt aus und du erklärst die Situation ja nie. Also muss ich das für dich erledigen.Sonst kapiert Juudai doch gar nichts mehr.“, erklärte das Monster. „Tja aber...“ „Ach dann bist du auch eins von Johans Monstern?“, wollte Juudai wissen, „Wie heißt du?“ „Ich bin Amethyst Cat. Genau wie Ruby bin ich eines der sieben Kristallbiester“, antwortete die große Katze sofort. Die Amethyst Cat machte eine kleine Kopfbewegung als sie Juudai begrüßte. Dabei wiederholte Juudai das Wort Kristallbiest noch einmal und kaute ein wenig darauf herum. Sie sagten es doch eigentlich schon die ganze Zeit. ‚Johan der die Kristallbiester beherrscht“. Langsam verstand Juudai das Problem. Johan befand sich natürlich direkt vor ihm. Selbstverständlich konnte man die Ähnlichkeit zwischen ihm und Johan Andersen nicht ignorieren, doch eben weil Johan es selbst erwähnte hatte er kalt gewirkt. Auch Amethyst Cat betonte, dass sich die beiden bis aufs Haar glichen obwohl sie zwei verschiedene Menschen sind. Kein Wunder, das man da wütend wurde, aber eine Frage drängte sich Juudai dennoch auf: „ Aber wenn du Johan Andersen so ähnlich siehst und ihr auch noch den gleichen Namen habt und es nicht leiden kannst, wenn du mit ihm verglichen wirst… Das liegt doch sicher daran, dass du das gleiche Deck hast?“ „Ganz richtig“, bestätigte Amethyst Cat mit einem kleinen Nicken. „Ich bin aber nicht mein Ur-ur-großvater. Ich bin nicht Johan Andersen sondern Yuuki Johan Andersen. Obwohl ich ein ganz anderer Mensch bin, sagen sogar mein Opa und mein Vater, dass es so aussieht als sei Johan Andersen wiedergeboren. Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Lasst ihn uns Johan nennen, so haben sie es beschlossen. So was doofes, wirklich.Wenn man deinen Namen aus so einem blöden Grund gewählt hätte, dann wäre es dir doch sicher auch etwas unangenehm, oder? Deshalb finde ich alles was mit meinem Ur-ur-großvater zu tun hat nicht unbedingt toll“, erklärte Johan sich selbst in eine leichte Rage. „Du bist ganz schön kindisch“, stellte Amethyst Cat leicht belustigt fest. „Na hör mal, ich bin fünfzehn Jahre alt, da steht mir doch Kindsein noch zu!“, verteidigte sich der Junge. Juudai beobachtete die Szene mit einem leichten Lächeln. Juudai fing an es nun besser zu verstehen und konnte Johans Gefühlswelt auch besser nachvollziehen. „Heißt das, dass du deinen Namen hasst?“, harkte Juudai nach. In einem solchen Falle musste man sich doch einen Spitznamen oder Ähnliches einfallen lassen. Johans beleidigte Schnute löste sich und ging in eine fragende Miene über als Juudai die Frage ausgesprochen hatte. Juudai verstand natürlich, dass Johan nicht sehr gut auf seinen Vorfahren Johan zu sprechen war. Dennoch kam es Juudai so vor, als präsentierte Johan sich mit einer gewissen Portion Stolz in der Stimme wann auch immer sich selbst vorstellen musste. So war es gestern Morgen als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten und auch vor der Klasse wirkte er selbstbewusst und stolz und so was tat man nicht, wenn man den eigenen Namen hasste. „Wie kommst du denn darauf? Natürlich habe ich nichts gegen meinen eigenen Namen. Yuuki Johan Andersen ist doch eine super Kombination. Es ist mein eigener Name, gegen den kann ich doch nichts haben.“, entgegnete Johan ein wenig verblüfft. „Ach so, das hatte ich mir schon gedacht“, meinte Juudai leicht nickend. Also hatte das Gefühl Juudai nicht im Stich gelassen. Amethyst Cat sah ebenfalls zwischen den beiden Schülern hin und her, wobei es ein bitteres Lächeln zeigte. Es war ein ungewöhnlicher Paradox, den Johan hier hervorbrachte, aber es passte zu ihm. Juudai hatte das Gefühl, dass es typisch für Johan war, auch wenn Juudai es genaugenommen nicht beurteilen konnte. „Juudai, was ziehst du denn für ein Gesicht?“ „Mach ich denn ein Merkwürdiges?“ „Ja, allerdings! So als ob du… ich weiß auch nicht, als ob du dir wegen irgendetwas Vorwürfe machst“, entgegnete Johan, wobei sein Gesicht so entspannt wie immer wirkte. Damit war das leidliche Thema Vorfahren wohl abgeschlossen. Johan ging auf Juudai zu und stupste leicht dessen Wange an. Juudai war zu perplex gewesen um ihn aufzuhalten, doch als Johan es zum zweiten Mal versuchte, hielt Juudai die Hand des Anderen auf. Mit einem frechen Grinsen umfasste Juudai Johans Hand und hielt sie ein wenig fester. „Autsch, autsch, autsch ich hör ja schon auf!“, versprach der Junge und fuhr fort als Juudai ihn wieder losließ, „Also es hat zwar nichts mit unserem vorherigen Gesprächsthema zu tun, aber, sag mal wieso trägst du eigentlich keinen blauen Blazer?“ Juudai starrte Johan für einen kurzen Moment verwirrt an. Warum Johan wohl gerade jetzt danach fragte? „Also, Rot steht dir schon, aber...“ „Ich mag die blaue Uniform eigentlich nicht so gern. Damit würde ich meinem Vater irgendwie zu sehr ins gemachte Image folgen. Außerdem liebe ich Rot! Aber… warum fragst du danach?“, wollte Juudai nun neugierig wissen. Es erschien Juudai vollkommen irrelevant so eine Frage zu stellen. Johan ging ein Mal nachdenklich um die zierliche Gestalt herum und betrachtete Juudai genau von oben bis unten. Natürlich trug Juudai Hosen und nicht aus Jucks und Tollerei Röcke und dessen Gestalt sagte ganz klar, dass Johan einen Jungen vor sich hatte. Trotzdem hatte Johan es während des Sportunterrichts merkwürdig gefunden, dass Juudai nicht mit in der Umkleide gewesen war. Oder aber er hatte sich ganz einfach versteckt. Dennoch bestand innerhalb der Klasse nicht der geringste Zweifel, dass Juudai ein Junge war. Normalerweise musste Juudai doch die blaue Schuluniform wählen, wie es sich für alle anderen Jungen gehörte. Johan ließ sich von Juudais einfacher Frage aus dem Konzept bringen. „Tja warum… es ist eigentlich nicht wichtig, aber es hat mich beschäftigt. Du findest Rot also einfach viel besser, hm? Verstehe! Hmm… lass mal sehen...“, antwortete Johan und murmelte ein wenig vor sich hin. Juudai warf ihm einen fragenden Blick zu, so dass Johan aus seinem Gemurmel geweckt wurde. Dieser grinste Keck: „Vielleicht kaufe ich mir auch einen roten Blazer… Obwohl nein, Rot passt eigentlich nicht zu mir.“ „Wie bitte?“ Wieder war Juudai ein bisschen verwirrt durch Johans Aussage und legte seinen Kopf ein wenig schief. Wie sollte denn Johan, der ein Junge war die rote Mädchenunifrom in die Finger kriegen?   Die Unterrichtsstunde lief schon seit einiger Zeit und der Klassenraum war erfüllt von einer konzentrierten Stille. Eine Theoriestunde der besten Sorte, denn in diesem Falle handelte es sich um ein Selbststudium. „So, ich bin fertig mit meinem Deck“, sagte Juudai als ob er mit jemandem sprach, „Es ist zwar nicht perfekt, aber trotzdem gut genug.“ „Kurii?“, ertönte eine piepsende Stimme, die zum Duellgeist von Hanekuribou gehörte. Juudai kicherte: „Mach dir keine Sorgen, Partner. Dich nehme ich niemals aus meinem Deck!“ Schließlich ergänzte Juudai die Karte Transcendental Wings in den Stapel von Karten, der ein wenig höher geworden war. Juudai besaß zwar auch ein Sidedeck, welches so gut wie nie eine Erweiterung oder Veränderung bekam, aber es kam kaum während eines Duells zum Einsatz. Ein Extradeck war natürlich auch mit in dem großen Haufen dabei, mit welchem Juudai sich besondere Mühe gegeben hatte. Für gewöhnlich hieß es, dass man die Persönlichkeit eines Duellanten anhand der Monster erahnen konnte. Ein Fremder hätte gut in den Karten dieses Duellanten lesen können. Schon seit Juudai denken konnte, waren die Monster der Kategori „HERO“ dabei. Die Basis des Decks bildeten die E・HERO, was für Elementarhelden stand. Dazu kamen die NeoSpecian – die Neo Spezien und auch Hanekuribou und das mysteriöse Monster Yuberu waren mit unter die Helden gemischt. Die meisten Leute, die sich Juudais Deck ansahen fragten immer wieder warum dieses Monster dabei war, denn es sah nicht mal nützlich oder stark aus. Das einzige und vor allem trifftigste Argument das Juudai stets benutzte war, dass er Yuberu brauchte damit das Deck genug Karten aufwies. Dennoch gab es noch ein paar andere Karten, die Juudai ins Sidedeck einbezog, die im Grunde überhaupt nicht nutzbar waren. Trotzdem fühlte Juudai, dass diese Monster dazugehörten. Zum Beispiel Rainbow Neos befand sich im Deck, weil es ein erschreckend großes Potential hatte. Um aber Rainbow Neos zu beschwören, brauchte Juudai weit mehr Materialkarten, die noch nicht ergattert waren. Zum Beispiel den Kyuukyoku Hougyokujuu Rainbow Dragon von dem Juudai noch nie etwas gesehen oder gehört hatte. Dieses Monster, Rainbow Neos, konnte Juudai zwar nicht beschwören, aber es herauszunehmen fühlte sich falsch an. „Tja, ohne den hier ist das eben nicht mein Deck“, murmelte Juudai und steckte die Karten wieder in die Hülle zurück. Damit wurde Juudai mit der Überarbeitung des Deckes früher fertig als alle anderen. Es hätten noch viele Dinge verändert werden können, aber Juudai konnte oder wollte sich einfach nicht dazu aufraffen. Anstatt die Aufgabe des verantwortlichen Lehrers mit viel Hingabe zu erledigen, spielte Juudai den Rest der Stunde mit Hanekuribou. Wie kamen die Lehrer darauf ihnen eine so langweilige Aufgabe aufzugeben, so etwas konnten sie doch auch zu Hause tun. „Für heute wird es genug sein eure Decks zu überarbeiten“. Das hatte man ihnen gesagt, aber Juudai war viel mehr daran interessiert seine Fähigkeiten in einem richtigen Duell zu zeigen. Außerdem konnte man das wirkliche Potential eines Deckes erst dann erkennen, wenn man es in der Praxis benutzte. Für Juudai galt stehts sich so viel Mühe mit einem Deck zu geben, wie es ging, In dem Deck befanden sich um die vierzig Monster und wenn Juudai es sich richtig überlegte, dann hatte jedes von ihnen sich bereits in einem Duell gezeigt. Bis auf vielleicht die Fusionsmonster, dessen Materialien Juudai noch nicht besaß. Und noch einem. „Tja so wie es aussieht hat nur Yuberu keinen Duellgeist“, sagte Juudai an Hanekuribou gewandt. „Kurii. Kurikurii“, antwortete dar kleine Duellgeist. „Ich denke schon, dass auch jede Karte so seine Eigenarten hat, aber schließlich hat sich doch jeder von euch wenigstens ein Mal gezeigt. Irgendwie macht mir Yuberu Sorgen...“ Wieder zog Juudai die Karte hervor und starrte sie an. Yuberu hatte das Attribut Dunkel und gehörte zur Familie der Dämonen. Es war ein Level Zehn Monster und konnte nur mit Tributen beschworen werden. Die Gestalt des Monsters erinnerte stark an eine Frau. Allerdings wirkte die linke Hälfte des Körpers wie Männerkörper, während die rechte Hälfte eindeutig die einer Frau war. Bis jetzt hatte Juudai Yuberu noch nie heraufbeschworen. Man musste zwei Monster opfern um es auf das Spielfeld zu rufen. Wenn Juudai Yuberu erst mal gezogen hatte, wurde es dafür verwendet um es mit Neos zu Neos Wiseman zu fusionieren. Vielleicht war auch gerade dies der Grund warum Yuberus Geist sich noch nie bei Juudai gemeldet hatte. Obwohl es wohl falsch war zu sagen, dass Yuberu sich noch nie vor Juudai gezeigt hatte, denn im Kampf war Yuberu noch nie verwendet worden. An ein Erlebnis erinnerte sich Juudai allerdings doch. Vor vielen, vielen Jahren gab es mal ein Duell, in dem Yuberu auf dem Feld war. Dieses Duell war allerdings in dem Moment beendet als die Karte gelegt worden war. Damals duellierte sich Juudais mit ein paar unbekannten Erwachsenen, die kurz darauf bewusstlos auf dem Boden lagen. Aus welchem Grund sie das Bewusstsein verloren hatten, oder was danach geschehen war, daran konnte sich Juudai überhaupt nicht mehr erinnern. Es war wirklich zu lange her. Nur während der Fusionen zu Neos Wiseman konnte Juudai einen kurzen Augenblick Yuberu sehen. Immer wieder verschwand es nach einem Bruchteil einer Sekunde. Bei dieser Karte verhielt es sich so wie bei Leuten die nur die Hologramme der Monster sehen konnten – Yuberu war leer und emotionslos. „Kurii?“ „Tja, so ist Yuberu nun mal. Ich denke aber, dass ich es schon bemerken werde, wenn ich es brauche. Deshalb ist es in Ordnung“, meinte Juudai heiter. „Was ist in Ordnung? Bist du auch schon damit fertig dein Deck zu überarbeiten?“, fragte eine menschliche Stimme hinter Juudai. Der Braunschopf wandte sich zur Stimme um. Eben so wie Juudai es erwartet hatte kam Johan herüber und er wirkte ebenfalls ziemlich unbeschäftigt. „Ich hab‘s aufgegeben. Ich denke so was braucht man nicht im Unterricht machen. Findest du nicht auch?“ Juudai nickte: „Johan! Kommst du deshalb extra zu mir rüber? Denkst du nicht, dass der Lehrer das etwas fraglich findet? Ich meine, ist ja nicht so, dass keiner hier wäre...“ „Oh? Du bist aber ernsthaft bei der Sache, Juudai, hätte ich gar nicht von dir erwartet. Wirf mal einen gezielten Blick an die Tafel“, antwortete Johan giggelnd.Juudais Blick folgte dem des Klassenkameraden und tatsächlich stand dort in der Mitte der Tafel in großen weißen Kreidezeichen: Schüler die bis 14 Uhr die Überarbeitung fertiggestellt haben, können ins leete Klassenzimmer neben an gehen um sich einen Duellpartner zu suchen. Nur durch Praxis könnt ihr sehen ob sich euer Deck gut schlägt. Erst jetzt fiel Juudai auf, dass bereits ein paar Schüler den Klassenraum gewechselt hatten. „Wenn du schon fertig bist, kannst du dich doch auch mit mir duellieren, oder nicht? Ich möchte gern dein Deck sehen“, erklärte Johan sofort. „Klar! Ich bin neugierig auf deine Kristallbiester!“, stimmte Juudai zu. Außerdem gab es einen Grund die Herausforderung des anderen nicht anzunehmen. Außerdem war Juudai auch ziemlich gespannt und neugierig. Ohne lange abzuwarten hatten die beiden jungen Duellanten ihre Decks in der Hand und verließen den Raum. Die eigentliche praktische Duellstunde fing erst in einer Stunde an. Wenn die beiden Glück hatten, schafften sie bereits ein Duell, bevor der praktische Unterricht begann. Vielleicht gab es in den folgenden paar Duellen die Möglichkeit Yuberus Karte einmal richtig kennen zu lernen.   Das volle Leben herrschte bereits in der Küche als Asuka nach Hause kam um sich in die Gesellschaft zu mischen. Sie wusste dass Ryou einen ernsten Grund hatte um mit ihnen allein zu reden, aber die Wiedersehensfreude war einfach viel größer als jedes Unheil, das ihnen bevorstehen könnte. „Fräulein Lehrerin ist wieder zu Hause“, begrüßte Fubuki seine jüngere Schwester frech. „Pass auf, Fubuki Nii-san, sonst musst du nachsitzen“, ermahnte Asuka lachend. Ihr Bruder hatte sich kaum verändert. Sein Haar war etwas länger gewachsen und sein Gesicht hatte an Reife gewonnen. Ryous kleiner Bruder Shou dagegen hatte sich ziemlich gemausert. Das Haar hatte er in einen langen Pferdeschwanz nach hinten zusammengebunden und er war nun fast so groß wie Ryou. Ein Dreitagebart zierte von Zeit zu Zeit immer wieder dessen Gesicht, aber dieses Mal hatte Shou sich um ein gutes Erscheinungsbild bemüht und sich rasiert. Er war noch immer, genau wie Fubuki ein erfolgreicher Bestreiter der Pro-League. „Wo ist Aniki?“, erkundigte sich Shou sofort, worauf er sich gleich die Handfläche gegen die Stirn schlug, „Wirklich, ich sollte mir endlich abgewöhnen Juudai noch als Juudai zu sehen. Was macht Juudai-chan?“ „Es ist schwer alte Gewohnheiten abzulegen“, meinte Asuka und wartete darauf, dass Ryou ihnen allen Kaffee einschenkte, „Juudai ist in der Schule. Ich schätze heute haben sie erst um fünfzehn Uhr aus. Aber das ist gut so, da haben wir noch genug Zeit um zu hören was Ryou zu sagen hat.“ „Genau, Bruder, was geht da eigentlich ab? Du meldest dich seit Monaten schon nicht mehr und plötzlich ist gleich ne halbe Kriese“, wollte Kenzan ein wenig empört wissen. Auch er hatte sich kein bisschen verändert. Nur das Alter hatte ein paar leichte Spuren hinterlassen. Kenzan besaß nun einen Fachhandel für Duellanten. Alles mögliche was man an Utensilien brauchte verkaufte er. Einschließlich natürlich der Karten, Duel Discs und einige Seltenheiten. Manjoume Jun hingegen schwieg still und wartete ab, was ihm jeden Moment erzählt wurde. Wie üblich war dieser junge Mann wortkarg und wirkte etwas grimmig. Ryou sah einem nach dem anderen an. Sie waren ihnen bis in die Zeit gefolgt. Jeder von ihnen war damals bereit gewesen ihr individuelles, perfektes Leben gegen ein vollkommen neues und ungewisses einzutauschen. Immer wieder kamen diese vier zu ihnen als bezahlte man sie dafpr. Einen kleinen Augenblick zögerte Ryou noch bevor er entgegnete: „Yuuki Johan Andersen. Er ist der Grund warum ich euch zusammentrommeln wollte.“ Ein Raunen ging durch die kleine Gruppe. Sie sahen sich untereinander verwirrt an, denn dieser Name rief in allen Erinnerungen hervor die sowohl guter als auch schlechter Natur waren. Ein bitteres Lächeln schlich sich auf Ryous Lippen: „Ihr denkt also dasselbe, hm?“ „Warte Mal Nii-san. Du sagtest Yuuki Johan Andersen? Wie in Yuuki Juudai und Johan Andersen, nur in der gleichen Person?“, harkte Shou nach. Ryou nickte schweigend. Manjoume hingegen konnte nicht anders als ein belustigtes Schnauben verlauten lassen: „Klingt wie ein schlecht ausgedachter Charakter eines RPGs.“ „Jun!“, ermahnte Asuka. „Ist ja gut… Aber ehrlich, das muss doch ein ausgedachter Name sein. Wie kann...“ „Genau das ist der Grund warum ich euch gerufen habe. Ich finde es äußerst merkwürdig, dass Juudai nach der Einschulung ausgerechnet auf einen Jungen trifft dessen Name Yuuki und auch Andersen ist. Was wisst ihr über Johan Andersen und Yuuki Juudai was wir nicht wissen können, weil wir vor euch gegangen sind?“, wollte Ryou wissen. Eine Stille breitete sich in der Gruppe aus. Besonders Shou und Manjoume sahen auf den Boden, so als ob sie sich einer Straftat bewusst wurden. Fubuki dachte kurz nach, so als ob er versuchte sich an ein lange vergangenes Geschehnis zu erinnern. Shou war es schließlich, der das Wort ergriff: „Nachdem Darkness ausgelöscht wurde ging Aniki auf eine Reise. Auf eine sehr langen Reise und seither haben wir ihn nie wieder gesehen. Das weißt du doch, Nii-san.“ „Johan Andersen war ein Produellant und begann Duellgeister zu erforschen“, fing Manjoume plötzlich an zu reden, so als rezitierte er einen alten Text, den er irgendwann in der Vergangenheit auswendig gelernt hatte, „Zumindest ist es das was wir alle denken sollte. Oder was die Welt von ihm denken sollte, weil er eigentlich nicht mit vollem Herzen bei seinen Forschungen war sondern nur den einen Kerl suchte, um den es bei ihm immer ging.“ „Yuuki Juudai!?“, sprachen die anderen im Chor. „Richtig. Johan Andersen hat nach Yuuki Juudai gesucht. So wie Yuuki Juudai einmal alles daran gesetzt hatte um Johan Andersen zu finden. Irgendwann verschwand Johan von der Bildfläche und dann, mein lieber Ryou-san, wurden wir hierher gerufen damit wir alle gemeinsam Gevurah abwenden“, fuhr Jun vor und nippte an seinem Kaffee. Fubuki nickte, Shou hatte ihm diese Geschichte einmal berichtet. „Dann ist es wohl wenigier ein Zufall, hm?“, sagte Kenzan ein wenig beunruhigt. „So viel Zufall auf ein Mal gibt es nicht“, meinte Fubuki, „Yuuki Johan Andersen… den Knaben müssen wir uns mal genauer ansehen, wenn ihr mich fragt. Er ist ein Schulkamerad von Juudai-chan?“ „Das ist er und Juudai hat sich mit ihm angefreundet“, antwortete Ryou. „Aber wir kennen den Jungen doch gar nicht. Wir können ihn doch nicht wegen seines Namens verdächtigen. Wir kennen noch nicht mal die Kanji seines Namens“, meinte Asuka mit einem leichten Lächeln, „Wir sollten Ruhe bewahren.“ „Schon. Trotzdem sollten wir wachsam sein. Du weißt was Daitokuji-sensei uns gesagt hat. Juudai wird ein sicheres Leben haben“, entgegnete Ryou, „Kurz nachdem wir hier ankamen, da war Juudai was, ein knappes Jahr alt, da haben wir Gevurah abwenden müssen. Jetzt taucht Yuuki Johan Andersen auf und wir haben keine Ahnung was er möchte.“ „Und Marufuji Ryou wittert hinter jedem Stein eine Bedrohung“, scherzte Fubuki. „Ja. Ich bin misstrauisch“, antwortete Ryou, „Deshalb möchte ich wissen was ihr denkt.“ „Wir sollten ihn zum Essen einladen, Ryou. Damit wir ihn uns ansehen können, vielleicht ist nichts mysteriöses an ihm. Und wenn doch, dann finden wir es heraus“, sagte Asuka bestimmt und schenkte jedem noch etwas Kaffee nach. „Es wäre nur schön, wenn jeder von uns ein Auge auf diesen Jungen wirft. Da können wir uns doch einig sein, nicht?“, wollte Ryou wissen und erhielt sofortige Zustimmung. Auch wenn den Gästen der Marufujis dieses Mysterium nun im Hinterkopf lag, wendeten sie sich nun fröhlicheren Dingen zu und warteten darauf, dass Juudai zurückkam.     Fortsetzung folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)