Die Welt am Rande des Abgrunds von YukimuraRuki ================================================================================ Kapitel 3: Ferne Rufe --------------------- „Ich finde, dass die Elementarhelden wirklich gut zu dir passen, Marufuji Juudai!“ Viele Jahre zurvor... Als der Himmel sich nicht mehr beruhigen wollte und Blitze im Sekundentakt auf die Erde niedergingen, verfinsterte sich der Tag. Es kam nicht dieselbe Dunkelheit auf, als sei es Nacht gewesen, aber es erschien den Menschen dunkler als jedes Regenwetter. Die Bewohner der Stadt Orimpia suchten Unterschlupf in ihren Häusern und vermieden es auch nur einen Schritt nach draußen zu gehen. Für die Jahreszeit war solch ein wildes und unstetes Wetter nichts Ungewöhnliches. Daher dachte niemand ernsthaft darüber nach ob es mit rechten Dingen zuging oder nicht. Als der Regen zahlreiche Straßen unterspült hatte und nicht mehr aufhören wollte, der Wind wütend brüllte als habe man ihm das Liebste genommen, wurde es zumindest Ryou und Asuka klar: irgendetwas stimmte nicht. Über die Stadt wachend und aufmerksam beobachtend, befand sich Amnaels Seele. Seine Seele hatte eine Form angenommen, die nicht gänzlich fest, doch auch kein gewöhnlicher Geist mehr war. Wie er zu solch einem merkwürdigen Körper gekommen war, konnte er sich nicht erklären. Der Mann, der nach ewigem Leben gestrebt hatte und es nun auf eine merkwürdige Weise auch erhalten hatte, sah gen Himmel. Die tosenden Wolkenformationen entsprachen nicht der Natur, sie wollten sich zu einem Wirbelsturm zusammenbrauen, so viel Stand fest. Etwas an ihm begann zu leuchten. Er trug es in seinem Umhang, doch das Strahlen war so intensiv, dass er seine Augen davor schützen musste. Amnael zog die Quelle des Lichtes hervor. Es war ein Stapel voller kleiner Karten. Ein Deck des populären Spiels Duel Monsters. Amnaels Blick verfinsterte sich schlagartig. Es schien als könne er mit dem Deck kommunizieren. Er nickte ihm zu. ‚Ich habe verstanden, Yuberu, Neos. Es ist also an der Zeit die guten, alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Aber vorher, muss noch etwas getan werden, sonst steht die Welt früher am Abgrund, als es uns allen lieb ist.’ Mit den Worten verschwand Amnaels Gestalt spurlos, so als hätte es ihn zu dieser Zeit nie gegeben. Der Gedanke, dass etwas nicht mit rechten Dingen zu ging bestätigte sich, am Nachmittag des Tages als der unnatürliche Sturm seinen Höhepunkt zu erreichen schien. Asuka und Ryou stellten Nachforschungen im Internet an. Irgendetwas kam ihnen deutlich bekannt vor und es hatte mit der Duellakademie zu tun. Allerdings waren die Informationen aus ihrer Zeit in dieser bereits verloren gegangen. So mussten sie sich auf ihre Gedächtnisse verlassen um zu erkennen, dass es mit den drei Ungeheuern zu tun hatte. Damals trat ein ähnlich verheerendes Unwetter auf. Dieses jedoch war noch erbarmungsloser. Asuka erhob sich vom Wohnzimmertisch auf dem ihr Laptop platziert war: „Ich hole uns noch etwas Kaffee.” Ryou nickte und folgte ihr aus einem merkwürdigen Instinkt heraus. Als die beiden Duellanten die Küche betraten, tauchte aus dem Nichts plötzlich Amnael wieder auf. Wie gewöhnlich ohne eine Anmeldung. „Daitokuji-sensei!?”, beide Obelisk Blue Schüler sprachen den Namen ihres ehemaligen Lehrers aus, so als hätte jemand ihnen den Befehl dazu gegeben. Einen Grund ihren ehemaligen Lehrer als Amnael zu betiteln gab es für die beiden nicht, so dass sie wohl ewig dabei blieben. ‚Tenjouin Asuka-sensei, Marufuji Ryou-sama, bin ich froh euch so schnell gefunden zu haben.’ Asuka warf dem vermummten Mann einen etwas entgeisterten Blick zu: „Ich dachte Sie beobachten uns und haben ein Auge auf Juudai?!” ‚Um ehrlich zu sein, war mein drittes Auge ein wenig durch die treibenden Mächte verhindert’, gab Amnael etwas hilflos zu und wandte den Blick zur Zimmerdecke, so als könne er hindurchsehen, ‚Ihr dürftet es bereits bemerkt haben, aber man hat es auf die Rechtschaffene Dunkelheit abgesehen. Das Wetter ist dieses Mal betroffen, aber es wird nicht beim Wetter bleiben. Man versucht Orimpia zu zerstören und die Auswrikungen wären verherend, wenn man bedenkt, dass…’ „Daitokuji-sensei, reden Sie Klartext mit uns. Warum sind wir hier?”, wollte Ryou schließlich wissen, dem diese überaus vielschichtige Stadt und ihre Ungleichheit überaus merkwürdig vorkam. ‚Marufuji-sama, Ihr könnt es unmöglich übersehen haben. Diese Stadt ist zum Schutz der Dunkelheit errichtet worden. Doch im Augenblick herrscht eine andere Macht hier. Gevurah versucht die Rechtschaffene Dunkelheit in seine Fänge zu bekommen’, erklärte Amnel, dessen rote Augen besorgt erschienen. „Gevurah!?”, wiederholten sowohl Asuka als auch Ryou wie aus einem Munde. ‚Es bleibt keine Zeit mehr um es näher zu erklären. Ihr müsst gehen. Jetzt! ’, warnte der stärkste der Seven Stars. Natürlich galt jedes Drängen und Bitten ihres Lehrers als Gesetz, dennoch blieb Ryou ruhig und ergriff das Wort: „Haben wir es mit einem menschlichen Duellanten zu tun oder mit einer fremden Macht?” Asuka erstarrte daraufhin. Auf diese Frage war sie bisher nicht gekommen. Amnael zeigte ihnen ein bekümmertes Lächeln, welches beide Duellanten ein wenig verunsicherte. ‚Ich fürchte, dass der Angreifer einmal menschlich gewesen ist und nun leider etwas anders. Ihr könnt es vielleicht mit Saiou Takuma vergleichen, auch wenn dieses Wesen noch lange nicht so gefährlich ist und noch nicht dieselbe Heimtücke besitzt’, erklärte Amnael nun, wobei er die beiden Duellanten noch mals am Aufbrechen hinderte, ‚Marufuji Ryou-sama! Ehe ich es vergesse. Dieses Deck möchte zu Euch.’ „Welches Deck?”, wollte Ryou überrascht wissen und betrachtete, den Stapel in Amnaels Hand. Das Oberste Monster darauf war eines, dass er wohl nie in seinem Leben wieder vergessen könnte. Yuberu. Ein Wesen das sowohl männliche als auch weibliche Züge in sich vereinte. Sein Blick wurde finster. „Juudai-kun’s Deck?” Amnael nickte stumm. ‚Nur dieses eine Mal werden wir unter deiner Führung erscheinen’, die Stimme des Monsters erfüllte die Atmosphäre. Asuka lief es kalt den Rücken hinunter und genau dies schien Yuberu zu bemerken: ‚Ich verstehe dich, Asuka, aber du vergisst, dass ich geschworen habe Juudai, nein, die Sanfte Dunkelheit unter dem Einsatz meines Lebens zu beschützen. Ich fürchte Neos wird im Moment eine größere Hilfe sein, Ryou. Meine Seele wird sich für einen Moment von der Karte lösen.’ Ohne auf Yuberus Aussage einzugehen, nickte Ryou und nahm das Deck nun an sich. Eines Tages musste er es sicher seinem Kind wieder übergeben, aber im Augenblick musste er sich darauf konzentrieren die Gefahr abzuwenden. Anscheinend sollte er Neos Kräfte ebenso verwenden, also beschloss er auf eigene Gefahr hin die beiden Decks miteinander zu mischen. ‚Beeilt euch nun!’, drängte Amnael und auf dieses Drängen hin, machten sich die beiden Duellanten auf den Weg in die Stadt. Ausgestattet mit ihren Decks, Duel Discs und dem HERO-Deck, waren die beiden entschlossen sich in einen Kampf zu stürzen, der ihnen sogar körperliche Schmerzen zufügen konnte. Asuka schüttelte entnervt den Kopf. Jetzt war es bereits das zweite Mal, dass Amnael einfach aufgetaucht war und ihnen einen Auftrag gab der gefährlich war oder ihnen ein großes Opfer abverlangte. Asuka hatte das Gefühl, dass sie sich nie so leichtsinnig auf seine Aufträge hätten einlassen sollen. Ryou hingegen hatte eine andere Meinung, die er sich allerdings selbst kaum erklären konnte. Er vertraute diesem listigen Duellanten. Asuka behielt Recht. Als sie an den Schauplatz des Geschehens kamen, befand sich eine menschliche Gestalt in der Stadt und wütete. Eine Duel Disc trug er an seinem linken Arm und schaute in den tosenden Wolkenhimmel hinauf während er brüllte. Immer wieder schrie er nach einem Licht, welches er verzweifelt suchte. Somit entfachte ein hartes Tag Duel. Ihr Gegner verhielt sich geistesgestört und verwirrt. Ein Duellant wie kein zweiter, mit einem überaus mächtigen Deck, gestützt durch heimtückische Fallen und nützlichen Magiekarten. Hier halfen weder Ryous Fusionsmonster noch Asukas Ritualmonster allein aus. Immer wieder krakehlte der verrückte Duellant, dessen Haar schneeweiß gefärbt war und ein wenig an ein zerzaustes Stachelschwein erinnerten. Die Iris seiner Augen hatten eine goldene Farbe. „Wo ist das Licht? Das Licht??”, schrie er immer wieder mitten in seinen Zügen. Asuka und Ryou tauschten einige Blicke aus. Sie ahnten welches Licht er meinte. Das gleiche Licht, dem sie einmal gefolgt war. Das Licht der Zerstörung, das meinte er ganz sicher damit. „Ryou…”, sagte Asuka ernst. „Ich weiß. Wir haben wohl keine andere Wahl als ihn umzubringen”, meinte Ryou kühl. „Wie du das sagst, Ryou. Man könnte glauben, dass…” „Wir haben schon oft Fehler gemacht, Asuka. Dieses Mal nicht”, meinte Ryou gefasst und beschwor seine Trumpfkarten soweit es ihm möglich war. Die Karten im Halter der Duel Disc leuchteten golden auf und die Stimme von Neos erklang: ‚Da hast du vollkommen Recht. Dieser Mensch ist im Herzen kein Mensch mehr. Es ist beinahe so wie bei Saiou damals. Während der nächsten paar Züge, wirst du mich auf die Hand bekommen, Marufuji Ryou. Dieses eine Mal sollen dir die Elementarhelden gehorchen. Du musst mich beschwören wenn der Zeitpunkt gekommen ist.’ Ryou nickte Stumm. Er wusste nicht genau ob auch Asuka die Worte des Duellgeistes gehört hatte. Zum Glück wusste er von Shou und Manjoume, dass sie die Gabe hatten mit Monstern zu kommunizieren. Ihm selbst blieb diese Gabe nicht weiter vergönnt. Ryou zog eine Karte und rüstete seine Magie- und Fallenzone auf. Asuka folgte dem Beispiel, worauf der Verrückte eine Magiekarte hervorzog. „GEVURAH!”, schrie er, „DAS LICHT!!!” Der Boden unter ihnen begann zu vibrieren. So sehr, dass er sich mit einem Brüllen auftat, bis man einen roten Abgrund erkennen konnte. Weder Asuka noch Ryou konnten ihr Gleichgewicht halten und versuchten sich irgendwo festzuhalten. Glücklicherweise konnte sich die blonde Frau an einem umgestürzten Laternenpfahl festklammern, jedoch hing sie mit den Füßen über den Abgrund. Ein roter Strom aus fließendem Feuer brach aus den Felswänden, die sich viele hundert Meter unter ihnen aufgetan hatten hervor, ohne dass es aufgehalten werden konnte. Asuka schrie vor Panik, denn durch die glühendheiße Lava aus der Erde, erhitzte sich auch der Laternenpfahl. Ryou hingegen war voll und ganz mit dem Gegner beschäftigt, so dass auch sein Herz die absolute Angst ergriff. Er musste Asuka helfen, nur konnte er seine Konzentration schlecht von seinem Gegner lassen. ‚Marufuji Ryou, der Gegner lässt die Monster einen Körper haben. Du hast es zum Glück noch nicht bemerkt. Aber wenn du mich jetzt beschwörst, kann ich Tenjouin Asuka helfen!’, behauptete Neos Stimme aus dem Deck heraus. Ryou tat wie ihm geheißen und beschwor Neos, welches er gerade aus dem Deck gezogen hatte. Das Monster machte sich auf um die junge Frau zu retten, die nun auch in der Lage war Neos zu erkennen. Sie war furchtbar verwirrt, als sie sich an dem merkwürdigen Wesen festklammerte. „Vielen Dank”, brachte sie verblüfft hervor als sie wieder auf die eigenen Beine kam. Neos hatte keine direkten Gesichtszüge, allerdings konnte die junge Frau erahnen, dass es freundlich war. „Gern geschehen”, entgegnete es und trat wieder an Ryous Seite auf das Spiel- oder nun viel mehr Schlachtfeld. Asuka sah zu Ryou auf, der im Feuerschein und der Zerstörung fast Hell Kaiser ein bisschen ähnlich sah. Das Lächeln auf seinem Gesicht spiegelte diese Entschlossenheit wieder, die Hell Kaiser damals zeigte, wenn er unter allen Umständen siegen wollte. „Was tun wir jetzt?”, fragte sie etwas verzweifelt. Wie konnte sie jemals glauben, dass Amnael etwas Gutes im Schilde führte. Oder dass sie genug Kraft besäßen um zu zweit die Welt retten zu können. Für einen Moment dachte Asuka an das kleine Kind zu Hause. An Juudai, xier noch schutzlos in xiesem Bett lag und nicht mehr tun konnte als mit tapsigen Schritten xiese Welt zu erkunden. Dieser Gedanke erfüllte Asuka mit Traurigkeit. Eine alte, bekannte Traurigkeit, die sie schon einmal gespürt hatte - in der Isekai, der anderen Dimension in der sie sich einmal verirrt hatten um Johan Andersen zu retten. „Asuka! Dein Arm!”, bemerkte Ryou ein wenig erschrocken. Auf ihrem Oberarm leuchtete ein Schriftzeichen 悲 auf, von dem sie glaubte, dass es schon lange nicht mehr in ihr war. Die Traurigkeit breitete sich in ihrem Herzen aus, so als wäre sie nie verschwunden gewesen. „Warum passiert es immer wieder?! Wieso müssen immer wir-...” Die Rune löste sich aus ihrem Arm und manifestierte sich vor ihren Augen als ein runder Stein. ‚Jashin Kyougi - Hi, die Rune der Traurigkeit ist wiedererschienen, Tenjouin Asuka-sensei. Doch sie bedeutet nicht den Untergang. Diesmal nicht.’ Sie hörte Amnaels Stimme in ihrem Kopf donnern. ‚In der Alchemie haben viele Dinge noch einen anderen Sinn. Es gibt viele Emotionen, die man auf zwei verschiedene Weisen verstehen kann. Wisst Ihr das nicht mehr aus meinem Unterricht?’ „Vieles… hat eine zweite Bedeutung!?”, wiederholte Asuka nachdenklich und starrte auf den leuchtenden Stein, der sich in ihre ausgebreiteten Hände legte. Prompt erlosch das Leuchten und es machte eher den Eindruck eines merkwürdigen Abzeichens oder Ordens. „Asurin!” Eine bekannte Stimme tauchte hinter ihr auf. Auch Ryous Blick machte den Eindruck als habe er einen Geist vor sich gesehen. „FUBUKI!?”, brach es sowohl aus Asuka als auch aus Ryou hervor. Der kesse junge Mann mit dem glänzenden, braunen Haar zwinkerte den beiden lässig zu: „Ja was habt ihr denn erwartet? Dass ihr den ganzen Spaß für euch allein habt?” „Vergesst nicht, wir haben alle mit ‘dem ewigen Kampf’ zutun. Nii-san hat wohl am wenigsten damit zu tun und trotzdem ist er hier”; meinte eine andere bekannte Stimme, die sich nun nicht mehr so kindlich anhörte. „Shou!?” „Und wieder mal müssen wir Juudai den Arsch retten. Die Zeiten könnten sich Mal etwas Neues einfallen lassen”, nörgelte Manjoume Jun, der sich anscheinend kein bisschen verändert hatte. “Manjoume-senpai, hör auf zu quatschen, wir müssen jetzt Taten walten lassen”, fügte Tyranno Kenzan hinzu und gemeinsam, als hätten sie diesen Auftritt schon Jahre im Voraus geplant, hielten sie ihre Runenabzeichen empor und aktivierten sie ihre Duell Discs um sich mit in den Kampf zu stürzen. “DAS LICHT!!! DAAAS LIIIIICHT”, jaulte die verwirrte Seele vor ihnen während die Stadt weiter aufbrach und die Erdbeben stärker wurden. Die Magiekarte Gevurah, welche der Verrückte aktivieren wollte, konnte nicht zerstört und die unterschiedlichen Effekte nicht gänzlich abgewendet werden, aber der grausamste Effekt wurde einige Male durch das Können der sechs Duellanten verhindert. Gevurah war unter anderem eine Feldmagiekarte, welche das Spielfeld in etwas verwandelte, das der Hölle glich. Doch das verheerendste war die K.O.-Runde nach fünf Zügen. Sollten die Duellanten diese nicht überstehen, dann würde durch Gevurah die gesamte Stadt und vermutlich auch die Erde vernichtet. Nun geriet auch die Bevölkerung der Stadt immer mehr in den Ausnahmezustand. Immer mehr panische Menschen trauten sich aus ihren Häusern heraus um zu fliehen. Gleichzeitig wurden sie allerdings auf das Duell aufmerksam. Sie sahen den jungen Marufuji Ryou im Zentrum der Gruppe immer wieder taktisch Angreifen um den Verrückten zu schlagen. „Wieso seid ihr eigentlich hier?!”, wollte Asuka wissen. „Ist nicht wichtig, Asurin. Erst mal müssen wir die Welt retten, richtig?”, meinte Fubuki und erneut zwinkerte er ihr keck zu. Er war der perfekte Entertainer während der Duelle. „Daitokuji-sensei hat euch hergebracht, keinen Zweifel”, meinte Ryou mit einem leichten Grinsen, „Beenden wir es, Fubuki!”, kündigte Ryou den alles entscheidenden Zug an, welcher ihm von Duellgeistern angeleitet wurden, „Ich opfere Elemental Hero Neos und Yuberu auf meinem Feld um Neos Wiseman spezialzubeschwören!“ Die Monster hatten zu Ryou gesprochen und ihm genau beschrieben was er tun sollte. Bisher hatte er ein mächtiges Deck spüren können, doch mit einzelnen Monstern hatte er noch nie sprechen können. Bevor Neos Wiseman erschien, blitzte das Schlachtfeld auf. Es bestand für kurze Zeit aus reinster Energie. Zunächst griff Neos Wiseman das letzte verbliebene Monster des Gegners auf dem Schlachtfeld an, welches durch den Effekt der Feldmagiekarte Gevurah verstärkt wurde. Glücklicherweise hatten derart Effekte keine Wirkung auf Neos Wiseman und so griff dieses Monster ohne Hindernisse an. Letztlich griffen auch Asuka und Fubuki neu gestärkt an und vereinten ihre Kräfte mit Ryous Schlagkraft. Der schräge Duellant, der Urplötzlich aufgetaucht war, fiel zu Boden und wachte nicht wieder auf. Dennoch wirkte der Körper so, als hätte er noch Leben sich gehabt. Ein breites, verrücktes Grinsen war auf seinen Lippen zurückgeblieben. Das Licht der Zerstörung hatte sie gefunden. ‘Schlaf! Schlafe nun. Wir werden uns bald wiedersehen.’ ‘Yuuki Juudai. Johan Andersen. Eure Zeit wird kommen.’ ‘Der Kreislauf wird durchbrochen..’ ‘Das Licht darf ihn niemals finden. Schützt die Dunkelheit.’ ‘Das Licht der Zerstörung. Ihr müsst das Licht finden.’ ‘Das Rad des Schicksals. Es wurde erneut in Gang gesetzt.’ „Es scheint als bräuchte man uns um Juudai-kun zu beschützen. Daitokuji-sensei dachte eigentlich, dass ihr beiden das auch allein schaffen könnt”, erklärte Fubuki und setzte sich auf einen Stuhl in der Küche. Glücklicherweise konnten sich die sechs aus dem Trubel der Stadt zurückziehen, nachdem sie das Duell für sich gewonnen hatten. Keiner zweifelte daran irgendwann in den nächsten Wochen von Reportern belästigt zu werden und sicher mussten sie sich für die Rettung der Stadt verantwortlich sehen, aber im Augenblick gab es für Ryou und Asuka einfach Wichtigeres. Zum beispiel ihre alten Freunde auszufragen warum sie hier waren und wie es wohl sein konnte, dass ein alter Feind wiederauftauchte. Fubukis Kommentar erfüllte Asuka allerdings mit Unmut. „Sehr rücksichtsvoll von ihm euch aus dem Spiel lassen zu wollen”, bemerkte sie mit einem recht sarkastischen Unterton. „Wie es aber aussieht müssen zufällig wir alle auf Aniki aufpassen”, erklärte Shou weiter und betrachtete den Runenstein in seiner Hand, „Weil wir alle die Opfer waren, die eine Verbindung zu Yuberu gebildet haben. Warum das dieses Mal helfen soll, weiß ich nicht.” Ryou legte eine Hand auf die Schulter seines Bruders und meinte: „Ich denke das finden wir früher oder später gemeinsam heraus. Womit du aber dringend auhören solltest ist, Juudai ‚Aniki‘ zu nennen. Xier ist knapp drei Jahre alt und eignet sich wohl kaum zum großen Bruder.” „Xier!?”, wiederholte Shou ein wenig überrascht. Asuka nickte und holte ihren Schützling aus dem Bett. Juudai war noch im Kleinkindalter und hatte gerade so angefangen die ersten einfachen Sätze zu sprechen. „Wisst ihr, Juudai ist nicht der Juudai-kun wie ihr ihn gekannt habt. Nun, Juudai ist kein Junge mehr.” „Aneki?”, ward Kenzan belustigt ein. „Wohl kaum…”, meinte Fubuki und stupste eine der kleinen Pausbacken des kleinen Kindes an, „Wir werden uns wohl an so einiges gewöhnen müssen, mit dir.” „Vor allem… wieso seid ihr hier? Ihr könnt doch nicht alle so verrückt sein und auf Daitokuji-sensei hören”, meinte Asuka ein wenig besorgt. Fubuki hingegen zuckte mit den Schultern. „Wenn ihr euer gemütliches Leben hinter euch lassen könnt, dann können wir es schon lange, Asurin”, entgegnete Fubuki und lehnte sich zurück. Amnael hatte auch ihnen versichert, dass sie ihm alles Weitere überlassen sollten. Die Zukunft der Welt war immerhin wichtiger als die liniere Zeitgeschichte. Somit hatten auch Fubuki, Shou, Kenzan und Manjoume die Reise von hundert Jahren hinter sich gebracht. In dem Klassenzimmer. welches für die praktischen Duellübungen vorgesehen war, standen mehrere Tische fein und ordentlich nebeneinander aufgereiht. Es befanden sich mittlerweile vier Teams die sich an einem Duell mit ihren überarbeiteten Decks versuchten. Jedes Paar stand sich gegenüber und hatten einen Tisch zwischen sich, auf dem eine Duellmatte gelegt worden war. Keiner von ihnen verwendete eine Duel Disc um sich in einem solch einfachen Duell zu schlagen. Der eigentliche Grund für dieses Verfahren hatte mit der Solid Vision zu tun, denn die Hologramme brauchten unheimlich viel Platz und der Stromverbrauch schnellte rapide in die Höhe. Damit so viele Schüler wie möglich gleichzeitig an ihren Fähigkeiten feilen konnten, hielten die Lehrer es für die beste Methode die Schüler auf die sogenannte langweilige Art duellieren zu lassen. Juudai und Johan mussten zugeben, dass es zwar langweiliger war, aber sie mussten sich nun mal an das halten was die Lehrer angeordnet hatten. Außerdem erschien es so, dass die Duellanten sich bemühten so leise wie möglich zu spielen, denn je mehr Gruppen sich in diesem Raum befanden, desto mehr Chaos war vorprogrammiert. „Ja, was soll‘s, immerhin können wir die Duellgeister sehen. Sie kommen sowieso hervor, also brauchen wir keine Solid Vision. Für uns ändert sich kaum was”, bemerkte Juudai. „Aber wir dürfen bloß nicht so laut sein, sonst stören wir noch die anderen”, fügte Johan ein wenig bekümmert hinzu. Johan wollte auf die anderen Mitschüler Rücksicht nehmen, die sich im Nachbarraum alle Mühe mit ihren Decks gegeben hatten. “Die anderen können die Duellgeister auch nicht hören, da sollten wir uns bemühen und so still wie möglich sein, richtig?”, stimmte Juudai zu und erhielt ein nicken vom Anderen: “Ganz genau. Dann lass uns anfangen.” Die beiden Jugendlichen nahmen ihre Decks zur Hand und bereiteten das Duell vor indem sie ihre Karten sorgfältig sortierten und das per Hand. Normalerweise übernahm das bereits die Duel Disc und irgendwie fühlte es sich für die beiden ziemlich ungewohnt an diesen Schritt selbst zu tun. Danach warfen sie eine Münze um sehen wer von beiden den ersten Zug bekam. „Ich fange an”, bemerkte Johan und nahm eine Karte vom Stapel, „Mein Zug, draw!” Er sortierte die Karte fein bei den anderen auf seiner Hand ein. „Ich lege ein Monster verdeckt und beende meinen Zug.” „Alles klar, mein Zug!”, Juudai tat es ihm gleich und ging sofort zum Ernst über, „Ich beschwöre Elemental Hero Airman im Angriffsmodus und aktiviere seinen Effekt. Ich suche in meinem Deck nach einem Monster mit dem Namen HERO und füge es meiner Hand hinzu, danach mische ich mein Deck erneut. Ich wähle Elemental Hero Neos aus. Außerdem eröffne ich den Angriff, los, Airman! Greife Johans Monster an!” „Eh?! Neos? Ich aktiviere Ruby Carbuncles Monstereffekt. Dieser Effekt erlaubt es mir Ruby als Edelstein in die Magie- und Fallenkartenzone zu setzen ohne es auf den Friedhof zu senden”, erklärte Johan und verschob die Karte in den richtigen Bereich. „Ich setze eine Karte und beende meinen Zug”, bemerkte Juudai. Auf der Spielmatte befanden sich nun drei Karten als Juudai den Zug für beendet erklärt hatte. Den Blick auf die Karte von Ruby gerichtet, auf die man ganz hauchdünn erkennen konnte, dass sich ein kleiner Edelstein gesetzt hatte. Ganz wie es die beiden geahnt hatten, konnten sie noch immer die Duellgeister sehen. „Das ist jetzt also Ruby!?”, bemerkte Juudai begeistert, als er den scheinbar unbearbeiteten Edelstein sah. Wäre dies kein Übungsduell gewesen, dann hätte Juudai dies gar nicht fragen dürfen. Da sie allerdings ganz informell miteinander spielten, ging es wohl in Ordnung wenn Juudai diesen kleinen Regelverstoß vornahm. Außerdem wirkte Johan so, als wolle er unbedingt alle seine Monster sofort präsentieren. Allein deshalb antwortete Johan mit einem leichten Lächeln: „Ja genau. Es sieht zwar etwas merkwürdig aus, wenn die Kristallbiester zu Rohedelsteinen werden, aber das ist ganz klar Ruby. Die Kristallbiester haben mehr als einen Effekt, aber meine Strategie ist einfach alle so lange wie möglich auf dem Feld zu behalten.” „Das bedeutet aber auch, dass du nicht viel Platz für Magie und Fallen hast, das kann zu weilen auch ganz schön brenzlig werden, oder nicht?”, fragte Juudai. „Nein, nein, das geht schon klar. Ich sag doch, das ist meine Strategie und du hast noch nicht das ganze Potential bemerkt. Die Kristallbiester sind sehr vielseitig einzusetzen”, erklärte Johan, „Aber Juudai, dein HERO-Deck ist auch beeindruckend. Du magst Helden sehr, oder?” „Klar! Vater hat erwähnt, dass er sie mir gab, als ich ungefähr drei Jahre alt war. Mein Vater hat mir gerade beigebracht wie man sich duelliert und dazu braucht man nun mal ein Deck. Er sagte mir, dass er es noch nie benutzt hat, aber ganz sicher zu mir passt. Ich denke, dass er die Karten doch irgendwie mögen muss, wenn er sie an mich weitergeben wollte. Seitdem er mir das Deck übergeben hat, benutze ich es auch”, erklärte Juudai sofort, wobei die Augen ebenso begeistert leuchteten wie Johans, wenn es ums Duellieren ging. „Na so was, da haben wir wieder etwas gemeinsam! Mein Vater hat mir nämlich auch mein Deck übergeben als ich noch klein war. Na ja, wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann ist es das Deck meines Ur-ur-großvaters und es wurde von Generation zu Generation weitergegeben, aber soviel ich weiß bin ich seit Jahren der einzige, der es wirklich einsetzt. Die Kristallbiester hatten sich also seit vielen Jahren im Deck verkrochen und waren nicht weiter hervorgekommen. Sie haben sich erst wieder dazu entschlossen sich zu zeigen, als ich ins Alter gekommen bin um Duel Monsters zu spielen”, erklärte nun auch Johan. „Sie haben sich im Deck versteckt?”, harkte Juudai erstaunt nach. „Ja. Als mein Ur-ur-Großvater starb, wollten sie sich wohl nicht weiter zeigen und danach hat sie niemand mehr beschworen. Niemand von den anderen wusste so richtig, wie man sie wohl verwenden soll…”, antwortete Johan sofort, worauf Juudai ein nachdenkliches Geräusch verlauten ließ. Die Miniatur des Duellgeistes von Airman gab den Beiden ein kleines Zeichen, welches darauf hinweisen sollte, dass es bald weitermachen wollte. So als ob die anderen Monster im Deck es auch mitbekämen, erschien auch Hanekuribou plötzlich auf und quietschte Juudai ins Gesicht. „Johan, ich glaube, dass die Monster gern weitermachen wollen. Ich glaube du bist am Zug”, meinte Juudai schließlich. „Ist gut. Also dann, mein Zug! Ich beschwöre Hougyokujuu Sapphire Pegasus! Ich aktiviere Sapphire Pegasus’ Monstereffekt, der es mir erlaubt ein Monster, welches Hougyokujuu im Namen trägt aus meinem Deck, von meiner Hand oder vom Friedhof auszuwählen und in die Magie- und Fallenzone zu legen”, begann Johan seinen Zug, „Ich wähle Cobald Eagle aus meinem Deck aus! Los Sapphire Pegasus, Sapphire Calling!” Das geflügelte Pferd folgte dem Befehl des jungen Duellanten. Die Miniatur des Duellgeistes stieß einen für nicht gesegnete Duellanten unhörbaren Ruf aus und ein dunkelblauer Edelstein wurde in der entsprechenden Zone platziert. Nun lagen zwei Edelsteine in Reih und Glied, so wie es sich gehörte. Doch Johans Zug war noch nicht beendet: „Außerdem aktiviere ich die Magiekarte Kristallleuchtfeuer von meiner Hand. Sobald sich zwei Kristallbiester in meiner Magie- und Fallenzone befinden, kann ich mithilfe von Kristallleuchtfeuer ein Monster, welches Hougyokujuu im Namen trägt spezialbeschwören. Komm hervor, Topas Tiger!” „Oh, jetzt verstehe ich was du meintest!”, bestätigte Juudai begeistert. „Aber das ist noch nicht alles, weißt du? Du hast eigentlich keinen Grund so ruhig und ziellos dazustehen. Ich greife an! Los, Topas Tiger, greife Airman an!”, kündigte Johan seinen nächsten Schritt an. Auf diesen konnte Juudai tatsächlich mit kaum mehr als einem entgeisterten Blick reagieren, denn Airmans Angriffspunkte überstiegen die des anderen Monsters. Topas Tiger aber sprach zu seinem Gegner: „Ich weiß wie das aussieht, Juudai-kun. Ich denke du wirst verstehen, dass ich nicht einfach einen heldenhaften Tod für Johan sterbe.” So kam es auch, denn anstatt dass die Differenz zwischen den Angriffspunkten auf Johans Konto ging, nahm Juudai Schaden. „Häh, wieso denn das!?”, fragte sich Juudai laut woraufhin Johan zu erklären begann: „Das ist einer von Topas Tigers Effekten: wenn Topas Tiger angreift, dann steigt sein Angriffswert um vierhundert Punkte. Damit hat Topas mehr Punkte als Airman. Aber ich bin noch nicht fertig, Sapphire Pegasus, greife Juudai direkt an!” „So ist das also…”, murmelte Juudai und verlor in diesem einen Zug bereits die Hälfte der Lebenspunkte. Damit war Johans Zug nun endlich beendet. Juudai zog eine kleine Schnute, allerdings sah es mehr gespielt aus, als wirklich beleidigt. Schnell zog xier eine weitere Karte vom Stapel. „Nur, weil du mir in diesem Zug zuvorgekommen bist, heißt das nicht, dass ich dich einfach davonkommen lasse. Ich fusioniere Elemenal Hero Featherman und Elemental Hero Burst Lady! Erscheine, Elemental Hero Flame Wingman!”, befahl Juudais Stimme streng und der kleine Duellgeist tat wie ihm geheißen. Johans Augen strahlten als er das Monster sah: „Das ist also Flame Wingman?” „Desweiteren aktiviere ich Miracle Fusion von meiner Hand. Die Karte erlaubt es mir die beiden Monster Burst Lady und Featherman aus dem Friedhof zu entfernen und Elemental Hero Nova Master zu beschwören”, fuhr xier unbeirrt fort, „Als nächstes greife ich mit Flame Wingman Sapphire Pegasus an. Dann greife ich mit Nova Master deinen Topas Tiger an! Und durch Flame Wingmans Effekt erhältst du insgesamt 1400 Punkte schaden. Außerdem darf ich noch eine Karte ziehen, weil das Nova Masters Effekt besagt.” Die kleinen Duellgeister, welche über den Karten schwebten führten ihre Attacken aus, so als ob es sich um ein Duell mit richtiger Solid Vision handelte. Topas Tiger verwandelte sich in einen Edelstein und wurde in die Magie- und Trapzone gelegt während Sapphire Pegasus auf den Friendhof geschickt wurde. Nur die Schadensberechnung erledigten die beiden Duellanten manuell auf dem Papier. Damit behielt Johan nur noch siebenhundert Lebenspunkte, während Juudai noch zweitausend hatte. „Mein Zug ist beendet.” Johan begann seinen nächsten Zug und spielte sogleich die Magiekarte Goldene Regel aus seiner Hand. Sie erlaubte es ihm zwei Kristallbiester aus der Magie- und Fallenzone zurückzuholen: „Ich wähle Emerald Turtle und Amber Mammoth! Außerdem beschwöre ich Amethyst Cat!” Die rosafarbene, große Katze, mit der sich Juudai am Vortag unterhalten hatte erschien und blitzte Juudai mit funkelenden Augen an, worauf sie kurz Johan ein Lächeln zuwarf. „Ich muss zugeben, dass Amethyst manchmal ganz schön unheimlich sein kann, aber jetzt zeige ich dir noch etwas viel, viel Furchterregenderes!” Johan wirkte immer noch kühn und wollte sich einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der Junge ließ seine Finger über die Karten auf seiner Hand gleiten. Alles deutete darauf hin, dass Johan vorhatte, dass ein weiteres Monster spezialzubeschwören. „Hiermit befinden sich alle sieben Kristallbiester auf dem Feld und auf dem Friedhof und das ermöglicht mir diese Karte von der Hand spezialzubeschwören: Sie dir meine Trumpfkarte an! Komm hervor, Kyuukyoku Hougyoku-shin! Rainbow Dragon!!” Mit einem kraftvollen Donnern schmetterte Johan geradezu die Karte auf die Spielmatte. Mit dieser Aktion erschien die kleine Miniatur des Duellgeistes Rainbow Dragon. Für Juudai und Johan war dieser Duellgeist vollkommen echt und dessen Kraft war auch ohne Solid Vision zu spüren. Auch die Größe und Erscheinungskraft des Drachen war Respekteinflößend. Der Regenbogendrache erstrahlte im strahlenden Weiß und gleißendem Gold. Die sieben verschiedenen Juwelen der Kristallbiester zierten die großen, mit Federn besetzten Flügel des Drachen. „Der ultimative Gott der Kristallbiester, Regenbogendrache!?”, murmelte Juudai, den die imposante Gestalt weniger durch die farbenvollen Edelsteine Eindruck einflößte, sondern dessen Name. Dieses Monster war Juudai noch überhaupt nicht bekannt und gesehen hatte xier es ebenfalls noch nie - jedenfalls soweit xier sich daran erinnern konnte,. denn vor nur ein paar Minuten hatte Juudai den Namen tatsächlich bereits gelesen. Beim Überarbeiten des Deckes, stand dieser Name Kyuukyoku Hougyoku-shin Rainbow Dragon auf einer anderen Karte, die xier in xiesem Extradeck hinzugefügt hatte. Es fiel Juudai beinahe wie Schuppen von den Augen, wenn dies hier ein Tag-Duel wäre, dann hätte xier zum ersten Mal Rainbow Neos beschwören können. Sollte aber Juudai großes Glück xies Eigenen nennen durfte, dann hätte xier die Chance dieses Monster trotz Allem zu rufen. Xier brauchte für diesen einen Angriff allerdings einen Lückenbüßer. Rainbow Dragon war nämlich unheimlich mächtig. Juudai durchstöberte die Karten auf der Hand erneut. Elemental Hero Neos, der Elementarheld aus einer anderen Dimension war Material für unzählige Fusionen. Xier konnte Neos auf jeden Fall beschwören. Aber selbst wenn Juudai diesen Zug ausführte, hatte Neos keine Chance um gegen Rainbow Dragon zu bestehen. Als Juudai sich über diese Tatsache klar wurde, hielt xier kurz den Atem an. Dann atmete xier tief durch. Es nützte nichts die Situation zu übereilen und panisch zu werden. Xier musste sich auf das Glück verlassen, das xiem stets treu war. Johan verstand die Situation ebenso und dies war genau seine Kriegsführung. Juudai hatte momentan keine Chance. „Rainbow Dragon hat eine Angriffskraft von vier tausend! Mit diesem Angriff gewinne ich!”, meinte Johan und befahl die Attacke auszuführen, „Auf Flame Wingman! Over the Rainbow!” „Du glaubst wohl, ich lasse das zu! Ich aktiviere meine Falle, Hero Barrier! Sobald sich ein Monster mit dem Namen Elemental Hero auf dem Feld befindet, kann ich den Angriff eines Monsters vollständig negieren!”, hielt Juudai den Angriff xieses Freundes ab. „Haah”, machte Johan ein wenig erleichtert, „Du hast dich wie erwartet gut vorbereitet. Dann werde ich nun Amethyst Cats Effekt anwenden. Einmal per Zug, so lange Amethyst Cat noch nicht angegriffen hat, kann ich meinen Gegner direkt angreifen - zwar nur mit halben Angriffspunkten, aber es wird ein direkter Angriff…” Damit griff die Katze Juudai mitihren Amethystklauen an. Glücklicherweise spürte Juudai dieses Mal nichts. Hätten sie mit der Solid Vision gespielt, dann fühlte sich dieser Angriff sicher sehr viel schmerzhafter an. Damit beendete Johan seinen Zug und überließ Juudai erneut die Bühne. Für Juudai sah es nicht gut aus in diesem Duell. Xier wusste es genau und machte sich keine Illustionen. Xier wäre allerdings nicht Juudai gewesen, wenn xier einfach ohne Gegenwehr aufgäbe. So legte xier beide Hände aneinander und dachte daran, was xier sich so sehr wünschte. Alles hing von dieser einen Karte ab. Glück beim Ziehen hatte Juudai ständig und konnte sich in der Regel stets darauf verlassen. Wenn xiem es nur gelänge diese Karte zu ziehen, dann war es möglich Rainbow Neos aufs Feld zu rufen. Ein Monster, dass Juudai schon so lange einmal in Aktion sehen wollte und in dieser Situation bedeutete es auch eine weitere Kehrtwende für das Duell. Trotzdem war Juudai noch viel wichtiger endlich das Monster zu sehen, welches so viele Jahre in seinem Side-Deck geschlummert hatte. „Da ist sie!!”, brach es aus xiem heraus. Es war genau die Karte, auf die Juudai so sehr gehofft hatte. Es war genau die Karte, von der dieses ganze Duell abhing. Juudai las sich noch einmal die Bedingungen durch und es schien so, als musste man eine Karte des Gegners auf dem Feld auswählen. Ein ziemlich merkwürdiger Regelverstoß und während Juudai diese Karte in xieser Hand hielt, ströhme diese eine mysteriöse Energie aus - Es war Chouyuugou, die Superfusionskarte. „Ich spiele die Fallenkarte Ijigen kara no Kikan - Rückkehr aus einer anderen Dimension! Ich muss zwar die Hälfte meiner Lebenspunkte zahlen, aber das ist mir die Spezialbeschwörung von Burst Lady und Featherman wert! Außerdem opfere ich sie wieder um Elemental Hero Neos zu beschwören!” So leitete Juudai den nächsten Zug ein. Wieder erschien Neos’ Miniaturgeist über den Karten und posierte cool. Vor lauter Aufregung bemerkte Juudai gar nicht, wie toll Johan es fand, dass in all den Karten Duellgeister lebten. Juudais Ohren begannen leicht vor Extase zu piepen. Es dauerte nicht mehr lange und xier konnte Superfusion zum ersten Mal anwenden. Xiese Finger griffen nach der Karte. In dem Moment, als sie auf Superfusion lagen, entfernte sich Juudais Bewusstsein. ‘Nein, Juudai. Die Zeit um diese Karte zu verwenden ist noch nicht gekommen. Diese Karte ist das Symbol unserer Vereinigung und auch Haous Sünden. … Es ist noch zu früh.’ Eine mysteriöse Stimme hallte in Juudais Kopf wider. Ein unheimlich starker Kopfschmerz breitete sich aus und schlug unaufhørlich gegen xies Schädel und nahm xien vollkommen ein. Sowohl Johan als auch die kleinen Duellgeister, die sonst niemand erkennen konnte bemerkten den wundersamen Zustand und riefen wie aus einem Munde: „Juudai!” Für den jungen Duellenten hörten sich die Stimmen um xien herum sehr weit entfernt an. Juudai wollte nach sich zu ihnen bewegen, doch xies vermochte es nicht, so sehr xier sich auch bemühte. “W-wer…?”, murmelte Juudai bevor xier das Bewusstsein gänzlich verlor. Die fremde Stimme, die mit xiem sprach, erlosch schließlich gänzlich. Juudai war in einen tiefen Schlaf gefallen und von absoluter Dunkelheit umgeben. Das Gefühl diese Stimme bereits sehr gut zu kennen umschlang xies Herz. Aber wem gehörte diese Stimme? „Du bist wieder wach?” Obwohl Juudai sich noch ziemlich schlapp fühlte und er noch nicht ganz bei sich war, konnte xier eine bekannte, freundliche Stimme gut hören. Sie hatte einen tiefen, aber angenehmen Ton, obwohl sie augenblicklich den Eindruck machte ziemlich besorgt zu sein, denn sie hörte sich noch weicher an als sonst. Natürlich war es die Stimme von Juudais geliebten Vater. „Vater?... Wo…?” „Du bist im Allgemeinenkrankenhaus. Deine Mutter hat dich so schnell es ging hierhergebracht als sie hörte, was passiert ist. Ich habe sie wieder auf die Arbeit geschickt, aber ich werde ihr gleich Bescheid sagen, dass du wieder zu dir gekommen bist. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, Juudai”, antwortete Ryou, wobei er sichtlich erleichtert ausatmete. Vorsichtig strich er Juudai durch das braune, buschige Haar. Juudai mochte die große Hand xieses Vaters, die xiem jedes Mal Trost spendete, wenn etwas Trauriges geschah oder xier wütend oder enttäuscht war. „Ich habe gehört, dass du mitten in einem Duell umgekippt bist. Zum Glück geht es dir besser, aber ich schlage vor, dass du dich doch noch eine Weile ausruhst und ruhig schläfst”, meinte Ryou schließlich. „Aber was ist mit dir, musst du nicht arbeiten?”, wollte Juudai wissen. Ryou schüttelte den Kopf: „Es ist in Ordnung, ich bleibe bei meinem Kind. Meine Forschungen können warten. Du bist doch viel wichtiger.” „Tut mir wirklich leid, Vater”, bemerkte Juudai. „Es gibt doch nichts zu entschuldigen. So lange es dir gut geht, ist alles in bester Ordnung”, entgegnete Ryou in seiner bekannten, ruhigen Stimmlage. Während er so sprach, streichelte er immer wieder durch Juudais Haar. Für Außenstehende mag es so aussehen als ob Ryou seinen Schützling verhätschelte, doch die beiden wussten es besser. Juudai hielt Ryous Hand fest und lächelte leicht. „Ich glaube, ich möchte lieber aufstehen. Mir geht es gut und… na ja ich weiß gar nicht mehr, warum ich eigentlich umgekippt bin.Ich meine… ich weiß noch, dass Johan den Rainbow Dragon beschworen hat… und dann… wo wir schon bei Johan sind, wo ist er eigentlich?”, wollte Juudai sofort wissen. „Ich habe ihn vorhin ganz kurz getroffen. Er hat mir dein Deck übergeben und ist dann ist er auch schon nach Hause geeilt. Er scheint ein gescheiter Bursche zu sein”, antwortete Ryou. „Oh? Ich finde ihn eigentlich ganz lustig…”, bemerkte Juudai. „Ja das ist er wahrscheinlich auch. Er hat mich über einiges Nachdenken lassen während du ohnmächtig warst”, meinte Juudais Ziehvater, worauf sein Kind ein nachdenkliches Geräusch von sich gab. Johan verfügte ohne Zweifel über ein frohes Gemüt und nahm so schnell nichts schwer. Ob er so gescheit war, wie Ryou annahm, konnte Juudai noch nicht sagen. Natürlich hatte Johan im Duell bewiesen, dass er sich einer neuen Situation ziemlich schnell anpasste und darauf reagieren konnte. Dennoch gab es sicher noch viele Seiten an diesem Jungen, die für Juudai noch vollkommen unbekannt waren. Sie kannten sich knapp zwei Tage, also musste Juudai davon ausgehen, dass es Seiten an Johan gab, die xier erst kennen lernen musste. Vermutlich hatte xies Vater Recht und so ließ sich Juudai zu einem leichten Nicken hinreißen. „Ah, sag mal Vater, worüber hast du denn nachgedacht?”, erkundigte sich Juudai. „Über dich”, antwortete Ryou ohne Zögern. „Über mich!? Obwohl du mit Johan geredet hast?”, harkte xier nach. „Ja, er hat mir immerhin Fragen über dich gestellt, weißt du?”, erklärte Ryou und erinnerte sich an das Gesicht des Jungen, das immer näher kam je schneller er plapperte. Es schien so als war die Jugend in dieser Zeit so, oder es lag daran, dass Ryou langsam auch älter wurde. Immerhin kümmerte er sich schon seit fünfzehn Jahren um dieses Kind. Es war noch viel länger her, als er das letzte Mal als Hell Kaiser Ryou bekannt war und sein Deck präsentiert hatte und nun war er mehr oder weniger mit seinem Familienleben beschäftigt. „Tja… mir ging durch den Kopf, dass wohl der Tag kommen wird an dem wir unsere Decks kreuzen werden,….” „Hah? ich glaube, dass was du sagst macht in meinem Kopf noch keinen richtigen Sinn…”, meinte Juudai und versuchte sich über die Bedeutung dieser Aussage klar zu werden. Als Ryou die Nachricht erhalten hatte, dass Juudai ins Krankenhaus gebracht worden war, verließ er fluchtartig sein Büro. Asuka hatte bereits gewartet als er ankam und ein Arzt befand sich noch mitten in der Behandlung um in Erfahrung zu bringen was mit xiem los war. Eine Krankenschwester versuchte die Eltern zu beruhigen und versicherte, dass sie sicher gleich zu Juudai konnten, denn es sei wohl alles halb so schlimm und so saßen die beiden eine Weile auf einer Bank vor dem Krankenzimmer. Ryou versuchte Asuka zu beruhigen: “Deine nächste Stunde fängt in Kürze an, du weißt doch wie sehr dich die Schüler brauchen.” „Aber Juudai-...” „Ich bin doch hier und Juudai wird es verstehen, dass einer von uns seiner Arbeid nachgehen muss. Ich gebe dir Bescheid sobald ich mehr weiß”, meinte Ryou mit einem leichten Lächeln, „Na los Asuka. Es ist alles gut, du brauchst dich nicht so zu sorgen. Auch wenn es einfacher ist das zu sagen.” Nur ungern ließ Asuka sich dazu überreden wieder in die Schule zu gehen. „Aber sag mir wirklich bescheid”, ermahnte Asuka und machte sich nur schweren Herzens davon. Als Asukas Gestalt in den Gängen des Krankenhauses verschwunden war, kam plötzlich ein Junge in Juudais Alter angetrabt. „Sind Sie Juudais Vater?”, fragte er sofort. Dies war das erste, was er zu Ryou sagte. Es war eine engelsgleiche,unentwickelte Stimme, die noch vor dem Erwachsenwerden stand. Irgendwann würde sie sicher umschlagen und cool klingen. Der Junge sah Ryou kurz an, woraufhin er sogleich in seine Tasche griff und ein Deck hervorholte. „Das ist Juudais Deck”, erklärte Johan und gab es ihm in die Hand, „Als er umgekippt ist, sind sie in alle Richtungen verstreut worden. Ich hab sie aufgesammelt und wieder zusammengestellt.” „Ah, Danke für deine Müh-...” „Sagen Sie… die hier..., wie ist Juudai an die hier rangekommen?”, wollte Johan interessiert wissen. In dem er Ryou das Deck überreichte, wies er mit dem Finger auf eine der Karten, die seine Aufmerksamkeit erregt hatte, „In diesem Deck sind Neos und Hanekuribou und ein paar andere… die eigentlich nicht in Juudais Besitz sein dürften, denn sie gehören jemandem, der schon lange tot ist. Zuerst dachte ich, dass es vielleicht eine Replik sein könnte. Aber als Juudai Neos beschworen hat, da hatten die Karten Duellgeister in sich. Die Duellgeister in Yuuki Juudais Karten sind nach dessen Tod eingeschlafen und seither nicht mehr gesehen worden. Wie… sind Sie an das Originaldeck von Yuuki Juudai herangekommen? Ich bin ein großer Fan von Ihnen und habe mir Duelle aus der Pro-League angesehen und hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass sie Karten fälschen… Also, wie?” Der Jugendliche namens Johan Während er sprach hatte er Ryou von oben bis unten gemustert und es schien Ryou so als gefiele es dem Jungen überhaupt nicht jemanden zu verdächtigen, den er eigentlich sehr bewunderte. Dennoch konnte Johan nicht anders als Ryou diese Frage zu stellen. Ryou verstand, dass dieses Deck sehr viel für Johan bedeutete. Oder vielleicht war es auch nur Yuuki Juudai, der ihm am Herzen lag? Ryou atmete tief durch und nahm das Deck vorsichtig aus Johans hat. Tatsächlich hatte dieses Deck einmal Yuuki Juudai gehört. Es handelte sich ganz und gar nicht um eine Replik des Deckes, sondern das Originale. Johan musste wohl auch vieles über Yuuki Juudai erfahren, denn es bestand kein Zweifel daran, dass er ein Nachfahre von Johan Andersen war. Kein Wunder, dass er nicht so einfach Juudai das Deck eines so bekannten Duellanten überlassen konnte. „So einfach habe ich das Deck natürlich nicht bekommen. Juudai-kun hat es mir direkt hinterlassen. Es ist eine etwas traurige Geschichte, aber das Deck war zwischen seinen Hinterlassenschaften”, erklärte Ryou und biss sich dabei auf die Lippen. Das Lügen gelang ihm nicht richtig, außerdem hatte Johan ihn schon erwischt: „Hinterlassenschaften!? Aber Yuuki Juudai ist seit über… na ja schon sehr lange tot, wie kann also-...” Ryou lachte: „Es kam mit einem Brief. Es war natürlich bei einem Notar. Juudai-kun selbst hat eine Nachricht darin hinterlassen, die direkt an Kaiser Ryou gerichtet war, meinen Vater. Diese Nachricht besagte, dass Ryou es an jemanden weitergeben soll, der das Deck verdient hat, oder an jemanden, den er absolut vertraut. So gelang es an mich als Erbe von Kaiser Ryou und ich habe es Juudai übergeben, denn ich glaube, dass Juudai dafür geboren wurde.” „Dann… woher… ich meine wie kommt es, dass Sie sich so gut kennen?”, wollte Johan wissen und er machte einen sehr verwirrten Eindruck. Es war auch kein Wunder, dass er so durch den Wind war. Teilweise hatte sich Ryou die Geschichte ausgedacht, denn Amnael hatte keine Anstalten gemacht ihnen genug Informationen über diese Zeit zu geben. Für Ryou war die Information, dass Yuuki Juudai vor vielen Jahren wirklich gestorben war vollkommen neu. Außerdem galt Yuuki Juudai niemals als so berühmt wie Mutou Yuugi. Seine Tage auf der Duel Akademia sind zwar aufregend gewesen, aber mit den Jahren durften seine Erzählungen ebenfalls in Vergessenheit geraten sein. Egal wie sehr Ryou sich auch bemühte, richtige Informationen über Juudais Leben nach der Pro-League bekäme er bestimmt nicht mehr. Ryou konnte schlecht die Wahrheit sagen. Wer würde ihnen glauben, dass sie aus der Vergangenheit kamen um die Rechtschaffene Dunkelheit vor einer unbekannten Macht zu beschützen. So was schrie doch glatt nach einem Psychiater. Johan dagegen gehörte in die Zeit und er kannte vermutlich alle historischen Ereignisse was die Pro-League und die berühmten Duellanten anging. Schließlich fuhr er fort: „Woher Yuuki Juudai ahnen konnte, dass das Deck irgendwann bei mir oder bei meinem Kind landet, weiß ich auch nicht. Aber weißt du, es gibt noch eine Verbindung zu Yuuki Juudai. Ob du mir glauben willst, bleibt dir überlassen, aber es gab mal eine Zeit, da habe ich Juudai-kun getroffen. Natürlich war ich noch sehr jung und ich an seiner Seite gekämpft.” Für einen winzigen Augenblick blieb Johan still, so als ob er sich die ganze Sache durch den Kopf gehen ließ. Es blieb ungefähr eine halbe Minute still zwischen ihnen, dann nickte Johan stumm zu sich selbst, so als ob er die ganze Geschichte noch mal durchging und abwog ob es die Wahrheit sein könnte. „Ich glaube Ihnen! Ich habe versucht die Duellgeister im Deck zu fragen, aber sie wollten mir keine Antworten geben. Aber sie schienen während des Duells so als würden sie sich freien dass Juudai sie verwendet. Ich denke, sie hätten sich anders verhalten, wenn Juudai nicht dazu bestimmt wäre, sie zu verwenden. Ich bin mir sicher, dass das Deck nicht gestohlen ist und so wie es jetzt ist, ist es viel aufregender, oder nicht?”, plapperte Johan so heiter wie es bisher seine Art gewesen war, „Bitte übergeben Sie Juudai das Deck wieder. Es hat ihn ausgewählt. Richten Sie ihm bitte aus, dass ich noch eine Revance möchte, ich mag es nicht auf diese Art zu gewinnen. Ach und außerdem finde ich, dass die Helden ihm wirklich gutstehen.” Ein charmanter Junge war er, dieser Johan, das musste Ryou zugeben. Für sein Alter war er wirklich noch sehr niedlich und wirkte ebenso wie Juudai noch vollkommen unbeschwert. „Ich verstehe. Ich werde es Juudai geben und xien von dir grüßen. Yuuki Johan Andersen-kun”, sagte Ryou stolz wie immer. „Was ist denn?”, fragte der Junge neugierig. Es geschah selten, dass man ihm beim vollen Namen nannte. „Ich dachte gerade daran, dass es gut sein kann, dass wir eines Tages unsere Decks kreuzen”, antwortete Ryou ohne Zögern. „I-ich?! Und Sie Marufuji-san?!”, wiederholte Johan verblüfft und ein Hauch Panik lag in seiner Stimme. Vielleicht lag es daran, dass man Johans vollen Namen so selten nannte, doch er fühlte sich ziemlich erschrocken. Ryou hingegen vermutete, dass er sich nur etwas schlecht ausdrücken konnte. Seine Intention war eigentlich nicht etwas Merkwürdiges zu sagen. „Sei ganz beruhigt, ich habe nur im Gefühl, dass irgendwann die Zeit kommen wird, dass wir duellieren. Es gibt keinen tieferen Sinn dahinter, Johan-kun.” Ryou lachte leise und versuchte so gut es ging diese schicksalsträchtige Aussage wieder zu beschwichtigen. Er wuschelte dem Jungen kurz durch das türkisfarbene Haar: „Es ist wirklich nichts weiter.” Fortsetzung folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)