Das Model und sein Rockstar von Pragoma ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Wie ist es, berühmt zu sein? Was macht man den ganzen Tag, als das begehrteste männliche Model von England? Nun ja, man versucht immer gut gekleidet zu sein, läuft von Laufsteg zu Laufsteg, macht diverse Partys mit und hat keine Zeit mehr für Familie und Freunde, mal ganz abgesehen von der Liebe. Ja, ein Model hat es schon schwer, aber sicher nicht so schwer wie ein Rockstar! Gut, beide leben in der Öffentlichkeit, können dem Blitzlichtgewitter kaum entfliehen und haben ständig Paparazzo an den Fersen kleben. Auch fallen Models oft in das Klischee sie würden immer nur koksen und kaum etwas essen, aber das stimmt so nicht! Models essen schon und sie treiben Sport und der ganze Stress, mit unzähligen Terminen, tut das Übrige an der Figur. Wie sieht das Leben eines Rockstars aus? Termine, Konzerte, immer fit sein und freundlich zu den Fans, eine Tour folgt auf die nächste und Zeit hat man kaum. Ständig Fotografen, Presse und Zeitungen, aber auch kreischende Teenys verfolgen einen und immer muss man nett sein, ja kein Skandal bringen. Etlichen werden immer wieder Liebschaften mit weiblichen Fans nachgesagt, aber was ist mit männlichen Fans? Ja, also bitte … ein schwuler Rockstar? Das passt genauso wenig wie Erdbeereis und Essiggurken. Ein Rockstar verkörpert seine Musik, die Leidenschaft und monatelange Arbeit, da passt einfach kein Schwulsein. Kommen wir aber mal zur eigentlichen Geschichte zurück, ich will hier ja keinen Vortrag über Models und Rockstars halten! Nein, vielmehr möchte ich eine Romanze zwischen einem Musiker und einem Model erzählen. Alles fing vor genau drei Jahren an, es begann damit, dass die Schüler von Hogwarts entlassen wurden und sich nun den Alltag von Arbeit und Leben zu stellen. Draco Malfoy war sich nicht ganz sicher, was er wollte, zum einen würde er gern im Ministerium arbeiten, aber zum anderen reizte ihn auch die Muggelwelt. Ja, fernab von Zauberern und Hexen, das wollte er, aber was für einen Beruf, sollte er, wählen? Der 19. September war noch recht heiß, als Draco durch die Straßen von London schlenderte und mal wieder über Muggelberufe grübelte, er setzte sich in ein kleines Straßencafé und genoss ein kaltes Bier. Gerade wollte er die Zeitung aufschlagen, als sich ihm ein gutaussehender junger Mann näherte und ihn anfing zu mustern. Was zum Henker wollte er von ihm und was suchte er eigentlich? Stirnrunzelnd blickte er über die Zeitung, starrte den Mann minutenlang an und bat ihn dann, sich zu setzten. Warum wusste er selber nicht, aber irgendwas sagte ihm, dass es wohl richtig war. „Mein Name ist Rudolph Kings, ich bin Modellagent und ich finde, Sie sehen genau aus, wie das Gesicht von morgen. Ihre Haut ist makellos, Ihr Haar glänzt und Ihr Gesicht ist einfach wundervoll. Sie haben bestimmt das Zeug dazu … hier meine Karte. Überlegen Sie es sich und rufen Sie mich an." Damit war dieser seltsame Mann auch schon wieder weg und Draco überlegte lange. Er und ein Model? Ging das überhaupt und was musste er da machen? Himmel er hatte so viele Fragen und doch konnte er sich gut vorstellen, die Welt zu bereisen und im Blitzlicht zu stehen. Er zahlte und verschwand mit einem grinsen in Richtung seiner neuen Wohnung, dort angekommen griff er gleich zum Telefon und rief diesen Agenten an. Ja, so hatte es damals angefangen und wie war es bei Harry? Nun ja, auch bei ihm fing alles am 19. September an, nur dass er im Park saß und leise ein Liedchen sang. Harry mochte schon immer Musik, gerade Rock und Pop hatte es ihm angetan, doch für ihn war es schwerer. Es folgten Probeaufnahmen, Gesangunterricht und Fotos wurden gemacht. Fast ein halbes Jahr hatte es gedauert, bis er seine erste Platte herausbrachte unter dem Namen Darkfick. Kapitel 2: Kapitel 1 -------------------- Draco hatte diese Woche schon den dritten Fototermin. Jeder riss sich um ihn, jeder wollte ihn und der Blonde genoss es in vollen Zügen. Draco saß bereits in der Maske, als sein Visagist Vincent kam und ihn typisch mit Küsschen recht, Küsschen links begrüßte und gleich zu Puder und Pinsel griff. Vorher drehte er noch das Radio an und versuchte Draco noch schöner zu machen, als dieser ohnehin schon war. Leise fing Vincent an zu singen, Draco hielt sie Schutz-suchend die Ohren zu und fauchte ihn an, er solle die Klappe halten und das Radio lauter machen. Im Radio wurde gerade die neuste Single von Darkfick gespielt und Dracos Visagist geriet wieder mal ins Schwärmen, wie toll dich dieser Sänger sei und dass er leider hetero sei. So eine Schande aber auch! "Ja, hört sich ja nicht schlecht an, aber was findest du so toll an dem Kerl?" Seufzend lehnte sich Draco zurück und zog genüsslich an seiner Zigarette, ehe sein Visagist erneut anfing zu schmachten. Under the stairs and beyond your horizon There lives a creature that wants to be free Under your skin and beneath the dark water There ascends a shining light secretly "Es sind seine Augen. Himmel, die sind Wahnsinn. Glaub mir, wenn du diese Augen siehst, willst du keine anderen mehr!" Vincent war fertig, schaute Draco noch einmal prüfend an und gab sein Okay für das Shooting. Ah there is blood on the horizon Ah and the flood comes in from the sea Ah and a storm behind your eyes and Ah there is no one left to see Me "Augen sind nicht alles, Vinc. Ich habe nur einmal Augen gesehen, die mich glatt umgehauen haben und das ist auch schon Jahre her. Ich lebe aber noch und denk mir, was soll's, sollte halt nicht sein." Manchmal war Draco ziemlich zickig, aber das störte keinen, denn es hielt sich im Rahmen und lange böse sein konnte auch keiner. Stay where you are don't give way to your hunger Shivering you stand there, it makes you yearn For what lies hidden a phantasmagoria Follow the light and you'll never return Ah there is blood on the horizon Ah and the flood comes in from the sea Ah, and a storm behind your eyes and Ah there is no one left to see Me Nachdem das Shooting endlich vorbei war, erinnerte ihn sein alter Kumpel Blaise Zabini an die Aids Gala am kommenden Samstag. Draco rollte genervt mit den Augen, schon wieder so ein roter Teppich, Gott wie er das hasste. Beide Männer beschlossen noch gemeinsam einen Kaffee zu trinken und den Tag langsam ausklingen zu lassen. „Sag mal Blaise, was ist an diesem neuen Rockstar so toll? Vinc liegt mir schon den ganzen Tag mit diesem im Ohr. Gott, ich kann es echt bald nicht mehr hören. Seine Augen hier, sein Haar da und so weiter, den ganzen Tag muss ich das ertragen." Draco schlürfte seinen Kaffee und sah sein Gegenüber kritisch an, da dieser nur mit den Achseln zuckte und auch nichts Näheres wusste. „Sind das da nicht Granger und Weasley?" Blaise verrenkte sich beinahe den Hals, als er die rothaarige Hexe sah und ihre Begleitung, die tatsächlich Hermine Granger war. Beide Frauen hatten sie entdeckt und setzen sich mit strahlenden Gesichtern zu Blaise und Draco. Kurz wurden sie ausgiebig gemustert und dann redete man über einiges und über vergangenes. Draco erfuhr, dass Ginny Dean heiraten würde und dass Hermine mit Ron verheiratet war. Na ja, anderes hatte auch nicht erwartet, mehr wunderte er sich aber, dass sie scheinbar über ihn gar nichts wussten. Er stand fast täglich in der Zeitung, aber anscheinend hatten beide Frauen keinen blassen Schimmer, was er beruflich tat. Umso mehr staunten sie, als zwei kreischende Mädchen kamen und ihn um ein Autogramm baten. Freundlich wie Draco war, unterschrieb er, ließ noch Fotos von sich machen und schaute dann die verdatterte Hermine an, die ihn gleich fragte, was er beruflich machen würde. „Ich bin seit fast drei Jahren Model und verdiene nicht schlecht. Außerdem, wie man sehen kann, mögen mich die Leute und ich reise viel in der Welt. Termine über Termine und Zeit hab ich so gut wie nie. Dass ich heute hier sitze, ist purer Zufall und auch nur, weil Blaise mich überredet hat, sonst würde ich jetzt schon schlafen." Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er genoss das Ansehen, was ihm Hermine entgegenbrachte. „Wahnsinn, das hätte ich nicht gedacht. Draco Malfoy im Blitzlichtgewitter und dann noch Model. Nein, wie aufregend. Und sonst, was macht die Liebe?" Hermine war durch und durch begeistert, tausende Fragen sprudelten nur so aus ihr heraus und Draco musste sich das Lachen verkneifen. „Ja, es nervt schon ab und an. Überall Paparazzo und ohne Bodyguard geht fast gar nichts mehr. Liebe? Keine Ahnung, ich habe kaum Zeit für so was und der Richtige war auch noch nicht dabei", grinste der Blonde dreckigen. Ob Hermine es wohl schnallen würde, dass er schwul war? „Du bist schwul? Ist in der Branche auch nichts Neues. Du findest schon den Richtigen, du kennst doch sicher eine Menge Männer und da wird sich schon einer finden." Sanft tätschelte Hermine seine Hand und schaute ihn liebevoll an. Ja, ja, so war sie schon immer gewesen und so war sie auch noch heute. „Jop am Samstag ist ne Gala, mal sehen was da so herumläuft", mischte sich Blaise mit einem dicken Grinsen im Gesicht ein, doch Draco fand das nicht lustig. Er wollte nur seine Ruhe haben und hoffte, dass die Gala schon vorbei wäre. „Was treibt eigentlich Potter? Ich meine beruflich und privat?" Draco war eben neugierig für ein Model und es war ihm immer wichtig, zu wissen, was sein Erzfeind jetzt so trieb. „Tut mir leid, Draco, aber darüber reden wir nicht. Wir haben versprochen, keinem zu sagen, was er macht. Glaub mir, Draco, du wirst das noch am ersten verstehen", stammelte Ginny, stand auf und zog Hermine hinter sich her. Was war das denn bitte für ein Vortrag? Harry saß gerade im Tonstudio und rauchte genüsslich seine Zigarette, als sein Manager Tony Night hereinstürmte und alles andere als zufrieden wirkte. Musste wohl wieder mal etwas schiefgegangen sein, anders konnte Harry sich sein Verhalten nicht erklären. Er hoffte nur, dass sich der Termin seiner neuen CD nicht hinauszögern würde, oder etwas mit dem Video-Dreh nicht stimmte. Doch seine angespannten Gesichtszüge verhießen nichts Gutes. Harry sprang unruhig von der Couch und fragte ihn direkt, was los sei. „Tony, was ist los? Mit dir stimmt doch was nicht. Ist was mit dem Video nicht in Ordnung oder platzt die nächste CD?", fragte Harry nervös. Alles nur nicht eine geplatzte Kariere. „Nein, es geht um dein neues Video, was wir morgen drehen sollten. Es wird nicht gedreht. Das männliche Model hat mit der Begründung, es sei schwul und küsse keine Frauen, abgesagt. Es ist eine Frechheit, was sich solche Möchtegern Models alles erlauben. Kaum stehen sie ganz oben, setzen sie Allüren auf und halten sich für sonst wen!", fuhr Tony ihn an, dabei ballte er die Fäuste und überlegte fieberhaft nach einem schnellen Ersatz. „Ähm, soll ich nochmal mit seinem Agenten reden? Vielleicht hilft es ja, ansonsten frage ich eben meinen alten Freund Ron, ob der Zeit hat", versuchte Harry seinen Manager zu beruhigen und griff nach dem Telefon, doch dieser schüttelte den Kopf und sagte, er solle gleich Ron nehmen. „Harry, ruf lieber mal diese Nummer da an. Unsere Visagistin ist überraschend krank geworden und für sie hab ich einen Ersatz. Ruf da bitte mal an!", antwortete Tony gelassen und schritt zur Tür raus. Kaffee, das war es, was ihn jetzt beruhigen würde. Harry schaute Tony kurz hinterher, ehe er die Nummer wählte und sich jemand mit Namen Drac am Ende meldete. „Ähm ja, ich wollte eigentlich Vincent sprechen, ist er nicht da?" „Doch klar, Moment, ich hole ihn eben, er schminkt gerade einen Kollegen. Um was geht es denn?" „Er soll morgen bei Darkfick die Models für sein neues Video schminken. Natürlich nur, wenn er Zeit hat." „Tatsächlich? Na ich denke mein lieber Vinc würde sich freuen, wenn ich ihm das sage. Er ist nämlich ein großer Fan von diesem Sänger. Na ja, jeder hat so seinen Geschmack, nicht wahr?" „Ja klar, also was sagt er? Hat er morgen Zeit?" „Er hat Zeit. Wann soll er morgen da sein und wo?" „Sagt dir Abalrecords was?" „Ja sicher doch und wann?" „Morgen früh um neun Uhr. Danke nochmal ... bye." „Okay, ich sage es ihm. Tschau." Seltsam, aber irgendwie kam ihm diese Stimme sehr bekannt vor, doch er erinnerte sich nicht, woher er diese Stimme kannte und so wichtig war es auch wieder nicht. Harry gab Tony Bescheid, dass der Visagist Vincent morgen einspringen würde und dass er jetzt Ron Bescheid geben würde. Tony nickte kurz und schon war Harry in den Fuchsbau zu Ron appiert, wo er gleich von Molly herzlich empfangen und beinahe erdrückt wurde. Wie er das hasste, er war doch kein Kind mehr, das man bemuttern musste. Wann verstand sie das endlich mal? „RON KOMM RUNTER, HARRY IST DA!", rief Molly aufgeregt durch das ganze Haus. Minuten später kamen Ron und Ginny die Treppen herunter und fielen ihrem Kumpel, den sie lange nicht gesehen hatten, um den Hals. „Harry, was zum Teufel machst du hier, hast du nichts zu tun? Ich meine, du bist dauernd unterwegs und jetzt bist du hier. Das versteh mal einer", haspelte Ron los, ohne einmal Luft zu holen und drückte erneut seinen besten Freund, den er bestimmt seit drei Monaten nicht mehr gesehen hatte. „Ich bin hier, Ron, weil ich deine Hilfe brauche. Unser Model hat abgesagt und ich brauche einen Ersatz. Ich bitte dich, bitte hilf mir. Es ist auch nur für zwei oder drei Tage, bis das Video im Kasten ist", flehte Harry den rothaarigen Mann vor sich an und hoffte, dass dieser sein Einverständnis gab. „Okay, ich helfe dir. Auf mich kannst du zählen. Aja wo du grade von Models sprichst, wusstest du, dass Malfoy eines ist? Ich weiß es von Ginny, sie hat ihn vor ein paar Tagen mit Blaise getroffen, aber so ganz kann ich das nicht glauben. Ich habe ihn noch nie gesehen und es passt auch so gar nicht zu den beiden. Blaise soll ja sein Agent sein, aber na ja, darüber sage ich lieber nichts", grinste Ron den Schwarzhaarigen an und verzog ein wenig sein Gesicht. „Draco und Model? Blaise und sein Agent? Ich denke, die beiden haben sich einen Spaß erlaubt, ich kenne viele Models, aber Draco ist ganz sicher keines und wenn, dann keins was man kennen muss", lachte nun auch Harry und winkte noch schnell zum Abschied, ehe er sich auf den Rückweg zu Tony machte. Draco durfte sich nun schon zum hundertsten Mal anhören, wie glücklich Vinc doch war und welch Ehre ihm gebührt wurde, sein Idol schminken zu dürfen. Ja, ja, er konnte schon nerven, aber Draco freute sich für ihn und ließ ihn das auch spüren. Nur bei der Frage, ob er mitkommen wollte, verneinte er. Immerhin hatte er den Auftrag in dem seinem Video mitzumachen abgelehnt und da würde es sich nicht schicken, plötzlich doch aufzutauchen. „Vinc verstehe doch, ich kann nicht mit. Wie sieht das denn bitte aus? Nein, ich bleibe morgen daheim und genieße die Sonne. Geh du mal schön alleine und erzähl mir dann alles", antwortete der Blonde und schlug die neusten Meldungen der Modewelt auf. Skandal um Vinny Gulg, Das dreißigjährige Model, das durch Kokain häufig in die Schlagzeilen geraten war, ist heute Morgen an einer Überdosis gestorben. Ja, so schnell konnte es gehen. Heute noch Top und morgen war man weg vom Fenster. Die einen, weil sie zu alt waren und die anderen durch Drogen, wie Vinny eben. Gut, dass er damit nichts zu schaffen hatte. Er hatte immer abgelehnt und würde es auch weiterhin tun, nicht nur, weil es schädlich war, sondern auch wegen seines guten Rufs. *Songtext ASP - Me* Kapitel 3: Kapitel 2 -------------------- Am nächsten Morgen verabschiedete sich Vincent aufgeregt von Draco und machte sich eilig zum Drehort des neuen Videos von Darkfick. Himmel, was war der Visagist aufgeregt, sogar einen Fotoapparat hatte er mitgenommen, wollte Draco zeigen, was für schöne Augen dieser Sänger hatte. Mit dem Taxi fuhr er quer durch London, blieb bis zum Tonstudio noch mit Draco in Kontakt und verabschiedete sich nervös am Handy von diesem. Zitternd öffnete er die Tür, meldete sich bei Frau Kimkorn an, schritt mit ihr ins besagte Studio und hielt kurze Zeit später die Luft an. Verdammt sah der Typ heiß aus, er hatte enge Hosen an und ein halboffenes Hemd. Himmel, wenn Dracos das nur sehen könnte, er würde glatt anfangen zu sabbern. „Hey, du musst Vincent sein, ich bin Harry. Schön, dass du Zeit für uns hast und Claudias Arbeit machst", sprach Harry den älteren Mann mit dem lichten Haar an und reichte ihm die Hand. „Ja, ich bin Vincent, aber mich nennen alle nur Vinc. Dray hatte mal damit angefangen und seid dem tun es alle", lächelte er verlegen und stellte seinen Koffer mit Schmink – Utensilien ab. „Dray? Sagtest du gerade Dray?", fragte ihn Harry unschlüssig. Konnte es doch sein das Malfoy ein Model war und der Typ von Draco sprach? Zum Glück oder zu Harrys Pech, klingelte das Handy von Vincent und dieser rollte genervt mit den Augen, da auf dem Display deutlich Benny Stone stand und er ihn auf Teufel komm raus nicht abhaben konnte. „Benny, was gibt es denn jetzt wieder?", fragte er genervt ins Telefon und schaute leicht verlegen zu Harry, da ihm das Ganze etwas unangenehm war. „Benny, bitte, ich kann heute nicht! Frag Draco, ob er mit dir geht. Himmel nein, dass du auch immer so nerven musst! Ach ja, vergiss nicht, Dracos Vater Bescheid zugeben, sonst macht der sich nur wieder Sorgen um seinen Sohn, du weißt, wie Lucius ist", beendete Vinc das Telefonat und entschuldigte sich bei Harry für den Zwischenfall. „Ähm ja schon okay. Du, ich habe da mal ne Frage. Ist Dray dieser Dracos und heißt der mit Nachnamen Malfoy?", fragte Harry unsicher los. Er musste unbedingt wissen, ob da etwas dran war und Draco doch in der Modewelt zu Gange war. „Sei mir bitte nicht böse, aber ich kann und darf darüber keine Auskunft geben", gab er knapp zurück und machte sich langsam daran, Harry herzurichten und auch die Models, die nach und nach eintrudelten und dann konnte der Videodreh losgehen. Ron war nervös, noch nie im Leben stand er vor der Kamera und schon gar nicht spielte er in Musikvideos eine Hauptrolle. Harry war lediglich nur zweimal im Video zu sehen und das auch nur mit Sonnenbrille. Draco saß zur gleichen Zeit in seinem Luxusapartment, hoch über den Dächern von London und langweilte sich, dass er anfing eine SMS nach der anderen an Vinc zu schicken. Er wollte doch mal sehen, ob der noch lebte oder schon sabbernd am Boden lag und wimmerte. Doch dem war nicht so, Vinc erzählte alles per Nachricht, ließ nichts aus und sagte ihm schließlich, dass der Sänger nach ihm gefragt hätte und er seinen Nachnamen wissen wollte. Nervös wählte Draco die Nummer seines Visagisten, bebte innerlich und hoffte, dass dieser reden konnte. „Wie sieht er aus, Vinc, beschreibe ihn mir. Es kann doch nicht sein, dass der Typ nach mir oder meinem Nachnamen fragt!" „Er ist 1,90 groß, hat schwarzes Haar, giftgrüne Augen oder nein … smaragdgrüne und sein Hintern ist der pure Wahnsinn." „Scheiße Vincent, sag mir, wie heißt der Kerl mit Namen?" „Harry, aber mehr weiß ich auch nicht!" „Scheiße, Mann, das passt alles. Ich meine der Name, die Augen und einfach alles!" „Dray, was ist los? Hey, bist du noch da?" Draco hatte aufgelegt, ihm war das zu heikel, wenn Harry sich im selben Raum wie Vincent befand. Er musste nachdenken, doch angesichts der Tatsache, dass Vinc bei Harry war und er hier war, war es nicht weniger leicht für ihn. Verdammte Kacke, fast hatte er Harry vergessen und jetzt war dieser wieder da und näher an ihm dran, als es ihm lieb war. Haare raufend lief er nervös durch sein Wohnzimmer, fluchte immer wieder und war mehr denn je froh, einmal einen Job abgelehnt zu haben. „Feierabend für heute", rief Harrys Manager und brach den Videodreh ab. Noch einen Tag würden sie brauchen, einen Tag, wo Vincent nicht verstehen würde, was in Draco vorging. „Danke, Vincent, dass du geholfen hast. Sag mal, hast du Lust auf Kaffee?", fragte Harry ihn ernst. Vinc nickte nur stumm, doch eigentlich wollte er viel lieber zu Draco und mit ihm sprechen, doch das konnte auch noch warten. Zusammen fuhren Harry, Ron und Vincent in die Innenstadt Londons, setzten sich in ein kleines Café und hofften auf wenige Leute, die sie voll quatschen würden. Doch leider gab es da jemanden, der Harry sofort erkannte und diesen auch gleich ansprach. Kein Geringerer als Blaise Zabini, in Begleitung von Benjamin Stone. Blaise starrte erst Vinc an, dann Ron und schließlich Harry, der sich ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen konnte. Was zum Henker war hier los, was machte Vincent bei Harry und Ron? Sollte er nicht bei diesem Videodreh Models schminken? Heilige Scheiße, schoss es Blaise durch den Kopf und er wandte sich an Benny, der unschlüssig daneben stand und selber am Gaffen war und nichts von alledem verstand. „Vinc, was treibst du hier? Solltest du nicht für jemanden einspringen? Lass das ja nicht den Chef hören, der rupft dir den Kopf ab", versuchte Blaise sich zu sammeln, doch Benny hatte schon Draco eine per SMS geschrieben, wo sie sich aufhielten. „Blaise, mach mal nicht so ne Welle, das ist schon okay, dass er hier ist", mischte sich Harry ein und schaute seinen alten Klassenkameraden dabei lächelnd an. „Halt du dich mal da raus, Potter", zischte Blaise den Schwarzhaarigen an und wandte sich nun an Benny, der nur stumm nickte und knapp sagte, dass der Chef Bescheid wüsste. „Verdammt Blaise, er hat gearbeitet und jetzt mach mal nen Punkt, ja?", herrschte ihn Ron an. Langsam hatte der Rotschopf genug von den ständigen Streitereien, sie waren jetzt zwanzig und keine zwölf mehr. „Wie er hat …? Na super Vinc, große klasse, jetzt weiß ich auch, was Blondie eben am Telefon hatte", grummelte der Schwarzhaarige und zog Benny geistesabwesend hinter sich her. Während sich die beiden aus dem Staub machten, klingelte das Handy von Vincent und Ron konnte deutlich den Namen Draco auf dem Display erkennen und grinste süffisant in sich hinein. Schnell hob Vinc ab und lauschte gespannt, dass es Draco wohl gar nicht gut ging. Er jammerte etwas von Kummer und, dass er herkommen sollte, da er sonst für nichts garantieren könnte. „Du machst dich nicht verrückt, ja?" „Was ist los, Vinc? Ich soll nicht im Kreis laufen, wenn du da hockst und Kaffee trinkst? Ich glaube, ich spinne, sieh zu, dass du herkommst, sonst fliegst du!" „Komm mal wieder runter, Draco!" „Ja, sag doch Harry gleich, wer ich bin, du Dödel! „ „Ähm ja, ich gehe dann besser mal, sonst kann es gut sein, dass ich morgen arbeitslos bin", stammelte Vincent und suchte sich rasch ein Taxi, mit dem er gleich zu Draco fuhr und vor der Tür mit Blaise und Benny zusammenstieß. Einige Tage vergingen, Tage, an denen Draco stinksauer auf seinen Visagisten war. Auch Blaise hatte echt langsam die Schnauze voll und feuerte ihn kurzerhand und überließ seine Stelle nun Benjamin. Draco fand das zwar nicht lustig, aber immerhin konnte Vinc inzwischen bei Harry arbeiten und ihm schöne Augen machen. Gott, was er nur wieder dachte, doch so abwegig war das gar nicht. Vincent fand ihn ja schon immer scharf, bei Merlin … nein! Wenn Vincent das wagen würde, dann würde er ihn eigenhändig lynchen, ihn kastrieren und seine Eier den Hunden zum Fraß vorwerfen. Himmel tobte Draco vor Eifersucht, sehr zur Belustigung seiner beiden besten Freunde und engsten Mitarbeitern. „Verdammt, ich hab keine Lust heute Abend da auf diese beschissene Gala zu gehen", meckerte Draco seinen besten Freund an und sah Benny an, der zustimmend nickte und ihn mehr als nur gut verstand. „Du musst aber da hin, ob du willst oder nicht. Die internationale Modewelt ist dort vertreten! Sämtliche Models aus der ganzen Welt, Schauspieler, Rockstars und Diven. Also schwing deinen Hintern unter die Dusche und zieh dich an", erklärte Blaise den Blonden an und schubste ihn in Richtung Badezimmer. „Manoooo~ ich will nicht, ist mir doch egal, wer da kommt", brüllte Draco aus dem Bad heraus und schon donnerte Blaise wieder zurück. „Du gehst und damit basta!" „Nein, ich gehe da nicht hin! Was, wenn Potter auch da ist?" „Ja und, dann tritt ihn in den Arsch und lass ihn links liegen!" „Blaise, das kann ich nicht und du weißt warum. Ich will das Thema jetzt nicht wieder anschneiden!" „Mensch Draco, lass doch das mal hinter dir. Du bist zwanzig und keine sechzehn mehr. Vergiss das endlich mal!" „Ja, ja, schon gut, schon gut!" „Also gehst du jetzt dahin oder muss ich dich hintreten?" „Ja, ich gehe ja schon mit!" „Sehr schön, dann beeil dich mal, wir haben nur noch eine Stunde Zeit!", drängte Blaise den Blonden und wippte aufgeregt hin und her. Nach einiger Zeit verließ Draco frisch-gestylt das Bad und ein Raunen ging durch den Raum. Bei Merlin sah er umwerfend heiß und lecker aus. Er hatte eine enge weiße Jeans angezogen, passend dazu die Schuhe und ein hellblaues, enges Hemd, das ein wenig von seinem muskulösen Oberkörper erahnen ließ. Zusammen stiegen die drei Jungs in die Limousine und fuhren durch ganz London zum Hotel und waren unterschiedlicher Stimmung. Harry war zu dieser Zeit auch schon in einer Limousine auf dem Weg zum Grandhotel, saß nervös mit Ginny auf der Rückbank und drehte Däumchen. Schon von Weitem sah man das Hotel hellerleuchtet und den festlichen Anhang, sowie Fotografen, die sich um den roten Teppich rangen, um das möglichst beste Foto schießen zu können. Himmel, wie Draco das hasste, immer diese scheiß Paparazzo, die immer alles wissen wollten und dann ihre billigen Klatschblätter mit Lügen und Schund füllten. Doch noch schlimmer fand er schreiende Teenys, die nach Autogrammen und Fotos bettelten, fast alles dafür taten, um ihm nahe zu sein. Die Limousine hielt, Blaise und Benny stiegen zuerst aus, dann folgte Draco und schon schrien die Massen ohrenbetäubend und die Reporter stürzten sich auf den Blonden, bombardierten ihn mit Fragen und schossen ein Bild nach dem anderen. Bei all dem Trubel um seine Person, bekam er die folgenden Bilder nur am Rande mit, sah Ginny, die aus einer weißen Limo ausstieg und die Hand von Harry hielt. Fassungslos starrte er zu den beiden rüber, hielt sich krampfhaft an Blaise fest und schluckte hart. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Ginny hier auftauchen würde und dann auch noch mit ihm! Harrys Manager stieß zu den beiden, begrüßte sie kurz und sah dann Draco, der blass und unscheinbar wirkte. „Harry, ich bin gleich wieder da, ich muss nur mal unserem eingebildeten Model, das abgesagt hatte, guten Tag sagen", murmelte er und schon war er weg. Ginny sah ihm hinterher und erkannte Dracos sofort, stupste Harry an und flüsterte beinahe, dass dort Draco mit Blaise und Benny stand. „Was, wo? Wo ist er?", fragte Harry sie verwirrt. „Na da vorn, er spricht mit deinem Manager", grinste Ginny, hatte sie doch großen Spaß, wie Harry sich gerade zum Affen machte und verlegen durch die Massen von Menschen blickte. „Scheiße, was macht der denn hier? Also hatte ich doch recht, er war das Model vom Telefon, er war der, den Vinc geschminkt hatte und wegen dieses Arschs wurde er gefeuert", maulte Harry und ballte wütend die Fäuste. Kapitel 4: Kapitel 3 -------------------- Ginny versuchte Harry zu beruhigen, was gar nicht so leicht war, denn als sein Manager zurückkam und fröhlich von Draco erzählte, platzte Harry beinahe die Hutschnur und er musste sich ein „Arschloch" verkneifen. Tony teilte beiden mit, dass es langsam an der Zeit wäre hereinzugehen. Zusammen schritten sie an Draco vorbei und Harry verzog angewidert sein Gesicht, als er den Blick des Blonden erhaschte und musste sich noch mehr zusammenreißen, als dieser ihm frech die Zunge herausstreckte. Blaise zog Draco genervt am Ärmel, sagte ihm recht bissig, dass er sich zusammennehmen und sich nicht wie die Axt im Walde aufführen sollte, immerhin wären sie auf einer Gala und nicht in einer Dorfkneipe. Beim Eintreten der Räumlichkeiten, ertappte sich Draco selber, wie er Harry auf den Hintern glotzte und regelrecht Schweißausbrüche bekam. Besser machte es die Sache auch nicht, als Harry irgendwann im Laufe der Gala zu ihm kam und ihn ziemlich sauer anschaute. „Ah Potter, na, was treibst du denn hier? Mich wundert es ja, dass sie dich durch die Gesichtskontrolle gelassen haben, aber der Typ war wohl blind oder er war total betrunken", fing Draco gleich an zu stänkern. „Du redest über Gesichtskontrolle? Hast du nicht erst Vincent herausgeschmissen? Du bist echt so ein arroganter Arsch, nur weil Vinc mit mir Kaffee trinken geht, schmeißt du ihn gleich raus. Mensch Draco, man könnte ja meinen, du seist eifersüchtig auf deinen alten Visagisten", antwortete Harry schnippisch und wartete seine Reaktion ab, doch Draco verzog nicht eine Miene, wirkte kühl und abweisend wie immer. „Du denkst, ich hätte Vinc hinausgeschmissen, weil ich eifersüchtig bin? Geht's dir zu gut, Potter? Nein, ich habe ihn herausgeschmissen, weil er immer wieder meinen Namen am Telefon sagte und teilweise hat er nur Lügen über mich an die Presse gegeben. Ich würde sagen, pass bei dem Kerl bloß auf, wenn dir dein Ruf lieb sein sollte", ermahnte Draco seinen Erzfeind und ehe er sich versah, schritt Karl Lagerfeld auf ihn zu und grüßte ihn äußerst freundlich. „Ich haue mal wieder zu Ginny ab", gab Harry knapp von sich, als er Dracos sah, wie er mit diesem alten Klappergestell sprach, immer wieder lachte und sie gut zu amüsieren schien. Draco war zu allem Übel von Harry so was wie der Star des Abends, war umringt von Promis, die nicht mal er näher kannte und das machte ihn wütend. Nadja Auermann, Heidi Klum und Wolfgang Joop standen dicht bei ihm und lachten über sämtliche Witze, tranken Prosecco und ließen es sich einfach gutgehen mit kleinen aber feinen Häppchen. „Man, wie kann man nur so Scheiße beliebt sein und dann noch so herum schleimen? Ist ja widerlich!", zickte Harry herum. Ginny verschluckte sich fast an ihren Lachs und schaute ihn belustigt an, ehe sie auch kurz zu Draco ging und sich der netten und feinen Gesellschaft anschloss. „Hey Draco, schön dich zu sehen", lächelte die Rothaarige den Blonden an und umarmte ihn kurzerhand, was Draco mehr als erstaunte, weil er genau spüren konnte, dass Harry hochging wie ein Zäpfchen. „Hi Ginny, wie geht es dir? Aja, das sind Heidi, Nadja und Wolfgang ... Heidi, Nadja, Wolfgang, das ist Ginny Weasley. Wir waren auf derselben Schule, sie war eine Klasse unter mir und anfangs mochten wir uns so gar nicht, aber jetzt verstehen wir uns echt super", log Draco seine Bekanntschaften an und musste sich zusammenreißen, um nicht gleich kotzen zu müssen. „Ach, wir haben die junge Dame eben schon bei Harry, also bei diesem Sänger gesehen. Du scheinst seine Freundin zu sein, ihr seid ja wirklich ein hinreißendes Paar", antwortete Wolfgang so zuckersüß, dass Draco ihm am liebsten den Hals umgedreht hätte. „Nein, nein, sie verstehen da was falsch, ich bin nur seine Begleitung, wir sind nicht zusammen. Er hat mich nur gebeten ihn zu begleiten, weil er nicht allein herkommen wollte", sprach sie peinlich berührt und ahnte nicht, wie sehr sich Draco gerade über ihren Satz freute, wie er innerlich jubelte und sie am liebsten abgeknutscht hätte. „Oh sie finden sicherlich noch den passenden Partner, ich wünsche ihnen dabei alles Gute. Unser lieber Draco hier, ist ja auch noch zu haben, aber leider ist er der Damenwelt abgeneigt und somit schwul. Aber das ist in der heutigen Gesellschaft ja nichts Verwerfliches mehr und man akzeptiert uns auch recht gut. Nur manche scheinen bei Musikern da noch so ihre Probleme zu haben", erwiderte Wolfgang seine berühmte Rede über Schwule runter und zwinkerte Draco gelassen zu, dass dieser rot wurde und sich erst mal einen weiteren Prosecco holte. Dass Wolfgang aber auch immer aus dem Nähkästchen plaudern musste, wenn er mal wieder zu viel am Glas genuckelt hatte. Schlimm dieser Mann. Na ja nicht so schlimm wie Vincent, der war nur noch ober-peinlich und ging teilweise unter die Gürtellinie, fernab von jedem guten Geschmack. An der Bar traf er wieder mit Harry zusammen, schaute ihn leicht finster an und stellte fest, dass Harry ganz allein war. Wo waren denn nur Tony, Blaise und Benny? Waren die drei etwa schon gegangen? Ohne lange zu überlegen, schritt der Blonde an die Bar und setzte sich provokativ neben seinen alten Erzrivalen Harry Potter. Prüfend schaute er den Schwarzhaarigen an, bestellte sich einen Drink und wartete einfach ab. Harry sah aber auch zum Anbeißen aus, wie er da saß und unschuldig tat. Wie gern würde er ihn einfach packen und in die nächste Toilette ziehen und gnadenlos über ihn herfallen. Schon einmal hatten sie es getan, doch das lag ganze vier Jahre zurück und beide hatten nie wieder darüber gesprochen. Wehmütig dachte der ehemalige Slytherin an diese Nacht zurück, lächelte verlegen und bemerkte Harrys Räuspern viel zu spät. Verwirrt blickte er ihn an, griff nach seinem Drink und versuchte sich mit Alkohol etwas lockerer zu machen. „Und amüsierst du dich?", fragte Harry sein Gegenüber knapp und nippte an seinem Sekt. „Ja doch, ist ganz nett hier", antwortete der Blonde und schaute neugierig durch den Saal. Fast sah es so aus, als würde er jemand suchen, jemand, der ihn aus seiner beklemmenden Lage helfen konnte. „Sag mal, warum hast du Vincent wirklich gefeuert? Ich verstehe den Grund, den er angab, nicht ganz und ich kauf' ihm das auch nicht ab", forschte Harry wissbegierig weiter, dass sich Draco fast an seinem Getränk verschluckte und hustete. „Soll ich dir das wirklich erzählen? Ich meine, nicht, dass du ihn dann zum Teufel jagst!", grinste der ehemalige Slytherin gelassen und wartete, dass Harry etwas sagte oder eine Reaktion von ihm kam. Harry nickte nur und wartete, dass sein Gegenüber endlich anfing zu reden. Er wollte endlich wissen, wer hier log und wer ein falsches Biest war. „Also schön, wie du willst! Siehst du den Dunkelblonden neben Ginny und Wolfgang Joop? Das ist Markus Schenkenberg. Er ist Model und kommt aus Schweden und er ist ein sehr guter Freund von mir. Vincent war erst sein Visagist, bis der ihn angebaggert hat und nicht landen konnte. Jeder weiß, dass Vinc schwul ist und alles anmacht, was bei drei nicht auf dem Baum sitzt. Markus steht aber nicht auf Männer und als es ihm zu bunt wurde, hat ihn die Agentur gefeuert und er fing bei uns an. Soweit alles klar?", fragte Draco vorsichtig den Schwarzhaarigen und erntete ein kurzes Nicken, eine Art Aufforderung weiterzuerzählen. „Vincent hatte mich kaum gesehen, da fing er dieselbe Leier bei mir an. Ich habe ihm gleich klargemacht, dass ich nicht zu haben bin und ich nichts mit Mitarbeitern anfange. Anfangs verstand er das auch, aber als er durch Zufall einmal mitbekam, dass mein Herz vergeben ist, da ist er ausgerastet. Er erfand Lügen über mich und teilte sie der Presse mit, Lügen über mich und Markus. Wir hatten es damals alle nicht ganz leicht mit Vinc, aber Blaise hat ihm eine letzte Chance gegeben. Dann fing es mit dir und deiner Musik bei ihm an. Ich durfte mir jeden Tag anhören, wie toll du doch wärst und wie heiß dein Körper wäre und trallala. Es stand mir bis hier oben! Ja, und dann kam der Tag, wo er ja bei dir einspringen musste, weil deine Visagistin krank war und so liefen die Dinge ganz aus dem Ruder. Blaise und ich haben nicht lange gefackelt und haben ihn fristlos entlassen", erzählte das Model weiter und spielte nervös mit seinen blonden Haarsträhnen. „Und da lief nie was zwischen dir und diesem Markus?", fragte Harry neugierig und schaute Draco interessiert von der Seite an. „Gott bewahre! Markus ist knapp 40 und so gar nicht mein Typ", gab der ehemalige Eisprinz entrüstet von sich, grinste aber wenige Sekunden wieder und schaute zu Ginny und Markus herüber. Die beiden schienen sich ja wirklich prächtig zu verstehen. Man konnte annehmen, dass sich die beiden gesucht und gefunden hatten. Was konservative Gespräche betrafen, alles andere passte nicht zusammen. „Und du? Ich meine, hast du jemanden?", fragte Draco vorsichtig und rutschte nervös auf seinem Barhocker herum. „Nein, war noch nicht das Passende dabei", grinste Harry und bestellte noch zwei Gläser Sekt. „Sag mal, warum starrt mich dieser Markus ständig an? Sehe ich aus wie schwul?", moserte der Schwarzhaarige zischen Sekt und Zigarette und blickte zu Ginny und dessen Gesprächspartner rüber. „Also, wenn du mich so direkt fragst? Ja, du siehst schwul aus", gab Draco süffisant von sich und grinste breit über das ganze Gesicht, was Harry doch ziemlich verärgerte. „Ich bin nicht schwul!", zischte der ehemalige Gryffindor und schaute den Blonden wütend an. Am liebsten hätte er ihm eine Sektdusche verpasst, doch dann hätte die Presse wieder etwas Negatives zu berichten und das ging gar nicht. „Ach, nein? Hm, dann frage ich mich, was das vor vier Jahren im Raum der Wünsche war? Das war dann wohl dein Zwilling, der sich stöhnend unter mir wandte und förmlich nach mehr schrie!", donnerte Draco verärgert zurück und wollte gehen. Erst so und jetzt versuchte sich Harry auch noch aus der Schlinge zu ziehen. So eine Frechheit! „Meine Güte, da waren wir beide jung und neugierig. Das war nur Sex und hatte nichts mit Liebe oder Schwulsein zu tun!", giftete Harry weiter und würgte Draco somit noch eine rein. Draco saß wie benommen da, wagte es sich nicht sich zu rühren und wünschte ein Loch ohne Boden. Eines, in das er fallen konnte, um dieser beschissenen Lage zu entfliehen. Hilfesuchend blickte er zu Markus rüber, doch der sah ihn nicht. Er war zu sehr in sein Gespräch mit Ginny vertieft, dass ihm der traurige Blick seinen blonden Kollegen entging. Warum sagt er das? Ich fühle mich so was von beschissen und benutzt. Ich komme mir so vor, wie eine dieser kleinen Flittchen. Verdammt, ich liebe ihn doch immer noch. Warum tut er so, als wäre es nie etwas Besonderes gewesen? , schoss es dem Eisprinzen durch den Kopf und ohne weiter auf Harry zu achten, stand er auf und ging. Wie in Trance ging Draco an Markus vorbei, doch der hielt ihn am Handgelenk zurück und schaute ihn besorgt an. Der Blonde sah aus wie ein Häufchen Elend, wie jemand, den man so eben vor den Kopf gestoßen und ihn allein gelassen hatte. Ohne ein Wort zu sagen, umarmte der Ältere den jüngeren und Tränen flossen unaufhörlich seine Wangen herunter. Wie ein Ertrinkender klammerte sich Draco an seinen alten Freund und wimmerte in dessen Ohr, wie beschissen doch alles wäre und dass er nach Hause wollte. Harry, der die beiden zusammen sah, schüttelte nur den Kopf und dachte über Dracos eben gesagte Worte nach. Wie war das eben doch gleich? Ach ja, er ist zu alt und nur ein Freund. Pah, dass ich nicht lache! Dafür das die beiden nur Freunde sind, sieht das doch sehr vertraut aus, motzte Harry in Gedanken und wandte den Blick von den beiden ab. Ginny sah Draco bemitleidend an, sie ahnte zwar nicht, was damals zwischen Draco und Harry war, aber sie ahnte, dass die Beiden sich wohl mal wieder gefetzt hatten. Es sah fast so aus, als hätte der Blonde den Kürzeren gezogen und wimmerte wie an kleines Kind an Markus Schulter. Wütend ballte die Rothaarige die Fäuste, rauschte an den beiden Models vorbei und griff Harry verbal mit Worten an. „Müsst ihr ewig zanken? Verdammt, ihr seid keine Zwölf mehr! Ihr seid erwachsen, also benehmt euch auch so!", keifte Ginny den Rockstar an und lenkte die gesamte Aufmerksamkeit der Gäste auf sich und Harry. „Halt du dich daraus, Ginny. Das geht nur mich und Draco etwas an. Kapiert?", fuhr er die junge Frau, schnappte sich seinen Mantel und verließ kurzerhand die Aids-Gala. Das war es dann wohl mit der Gala, schoss es Ginny, Markus und Draco gleichzeitig durch den Kopf und sich fuhren zusammen mit der Limousine auf einen Absacker ins Bronze. Kapitel 5: Kapitel 4 -------------------- Während Draco, Ginny und Markus im ‚Bronze'' einen letzten Drink zu sich nahmen, war Harry bereits zu Hause und raufte sich die Nackenhaare. Er konnte sich sein dummes Verhalten selber nicht erklären und plötzlich tat Draco ihm leid, aber nur ein kleines bisschen ganz unten in seinem Unterbewusstsein. Leise fluchend nahm der Schwarzhaarige auf seiner Couch Platz, stellte die Stereoanlage auf volle Lautstärke, genoss ein Glas Rotwein zu Klängen von Justin Timberlake und schloss die Augen. Gerade als er sich komplett fallen ließ, vibrierte sein Handy in der linken Hosentasche und riss den Rockstar aus seinen Tagträumen. Murrend stellte er die Musik leise, ging an sein Handy an und hörte die Frosch-artige Stimme seines Visagisten Vincent Borut. Was will der denn schon wieder, schoss es Harry durch den Kopf und hörte neugierig, was Vinc zu sagen hatte. "Ich muss unbedingt mit dir reden, kann ich eben vorbeikommen?" "Ja, meinetwegen, aber fasse dich kurz. Ich bin müde und muss dann ins Bett. Also bis gleich!" Müde räumte Harry eben noch das Wohnzimmer auf und empfing nur wenige Minuten nach dem Telefonat seinen verwirrten Visagisten. Freundlich bat der Rockstar ihn rein, bot ihm ein Glas Rotwein an, setzte sich zu ihm auf die Couch und lauschte gespannt, was Vinc zu sagen hatte. War es denn zu fassen? Jetzt fing der Blonde auch noch an, sein Leid und sein verkorkste Leben auszuschütten, als wäre Harry nicht schon genervt genug. Das übertraf echt alles und Harry war echt kurz davor Vincent vor die Tür zu setzen, doch als der anfing über Draco zu reden, hielt der Schwarzhaarige inne. „Was sagst du da?", fing Harry an, griff sich sein Glas Rotwein und trank einen großen Schluck. „Ich sagte, dass Draco mal von deinen Augen sprach, das heißt, ich konnte mir denken, dass es deine waren. Solche Augen wie er sie beschrieben hat, hast nur du und ich finde sie genauso sexy wie den Rest von dir", antwortete der Visagist kleinlaut und nippte an seinem Rotwein. „Hä was? Fängst du diese Masche jetzt auch noch bei mir an oder was? Draco hatte bei dir also recht, du baggerst alles an, was bei drei nicht auf dem Baum sitzt", zischte Harry verärgert und starrte den blonden Visagisten fassungslos an. „Harry, bitte setz dich wieder und hör mir doch erst mal zu! Ich weiß, das klingt jetzt seltsam, aber ich denke, dass Dray dich noch immer mag, wenn nicht sogar immer noch liebt!", verhaspelte Vinc sich atemlos und schaute dann den erzürnten Harry an, der sich noch immer nicht beruhigt hatte und wütend mit Fäusten gegen die Wand hämmerte. „Weißt du, was du da sagst? Du kennst Malfoy nicht wirklich, er ist arrogant und besitzt keinerlei Gefühle und schon gar nicht für mich! Was auch immer Draco gesagt hat, er muss gelogen, oder sich einen üblen Scherz erlaubt haben", keifte Harry morgens um drei und kippte die halbe Flasche Rotwein auf einmal runter. „Ja, aber ...", fing der Blondschopf an, doch er wurde von Harry unsanft gepackt und aus der Wohnung geworfen, ehe er sagen konnte, dass er Draco seine Gefühle zu Harry recht gut kannte. Nachdem sich der ehemalige Gryffindor etwas beruhigt hatte, suchte er sein Bett auf und fiel gleich in einen tiefen Schlaf, aus dem er erst gegen Nachmittag verkatert erwachte. Während Harry die halbe Nacht von Vinc genervt wurde, kamen Draco und Ginny zu dem Entschluss noch bei ihm noch einen Kaffee zu trinken. Freundschaftlich verabschiedeten sich die beiden bei Markus und fuhren mit dem Taxi zu Dracos Apartment. Zusammen betraten sie das große und modern-eingerichtete Wohnzimmer und setzten sich auf die weiße Ledercouch. Draco beschwor zwei Tassen heißen Kaffee und reichte einen davon an die rothaarige Hexe neben sich. Genüsslich trank der Blonde seinen Kaffee und wurde von Ginny mit Fragen über den Verlauf der Gala und das Gespräch mit Harry durchlöchert. Nervös knetete Draco seine Finger durch, versuchte der Frage auszuweichen, doch es gelang ihm nicht. Die Bilder der besagten Nacht, die Ursache des Streits von gestern, sammelten sich wie ein schlechter Film vor seinen Augen. Noch ehe er ins Badezimmer flüchten konnte, hielt die Rothaarige ihn zurück und sagte ihm knallhart: "Du liebst Harry!" ins Gesicht, dann stand sie auf und verließ das Apartment. Bitte was? Wie kam dieses Mädchen auf die Idee, hatte er im' Bonze' zu viel erzählt? Wohl kaum! Bis auf einen 'Sex on the Beach' hatte er doch gar nichts getrunken und geredet hatte meist Markus. Ehe Draco weiter nachdenken konnte, piepste sein Handy und eine Nachricht von Vincent tauchte auf dem Display auf. Es war nicht direkt eine Nachricht, es war vielmehr eine Telefonnummer, die der Blonde nicht kannte, sie ihn aber doch neugierig machte. Er beschloss erst mal schlafen zu gehen und dann würde er diese Nummer anrufen, sicher war das eh wieder nur ein blöder Scherz seines früheren Visagisten. Als Draco am späten Nachmittag endlich aus den Federn kroch, brummte ihm dermaßen der Schädel, dass er glaubte, dieser könnte jeden Moment platzen. Soviel hab ich doch gar nicht getrunken. Im Grunde genommen habe ich seit der Gala nur noch Saft getrunken! , fuhr es dem Blonden durch den Kopf, wobei er sich leicht die Schläfen massierte und den Schmerz versuchte zu verdrängen. Dann fiel ihm diese Nummer wieder ein, doch ehe er dort anrief und sich nur wieder aufregte, beschloss er erst mal was gegen seinen Brummschädel zu unternehmen. Nach einer Aspirin und drei Tassen schwarzen Kaffee sah die Welt schon wieder bunter und fröhlicher aus. Draco griff nun endlich zu seinem Handy und wählte diese unbekannte Nummer. Genervt trommelte er mit den Fingern auf der Tischplatte, es klingelte ewig bis sich endlich jemand am anderen Ende mit „Hallo" meldete und Draco erschrocken wieder auflegte. Scheiße, das war Potters Nummer! Schnell griff der Blonde erneut zum Handy, rief den Übeltäter an und bestellte ihn kurzerhand in sein Apartment. So leicht kam ihm der Visagist nicht davon! Wie konnte er es auch wagen, sich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen? Das war seine Sache und nicht die von Vincent, er sollte mal die Luft anhalten und vor seiner eigenen Haustüre kehren. Nach weiteren 20 Minuten des Nachdenkens, schellte es endlich an der Tür und ein ratloser Vincent stand Dracos gegenüber und lächelte vage. Ohne lange zu fackeln, zerrte der Blonde den Missetäter ins Wohnzimmer, schubste diesen unsanft auf die Couch und legte los. „Sag mal, hast du sie nicht mehr alle? Wie kommst du dazu, mir Potters Handynummer unterzujubeln? Geht's noch?", fuhr der Blonde den ahnungslosen Visagisten an und schnaufte wie ein Dampfkessel auf Höchstleistung. „Ich wollte euch doch nur helfen", stammelte dieser entschuldigend und legte seinen berühmten Hundeblick auf, von dem sich Draco nur wenig begeistern ließ und weiter meckerte. „Helfen? Ich helfe dir gleich!", keifte Draco ungebremst und vergaß glatt seine gute Erziehung. „Hör mir doch einfach zu! Ich bitte dich, danach wirf mich von mir aus raus, oder jage mich zum Teufel", bat ihn Vincent den Blonden, der wiederum nur nickte und sich endlich setzte. „Also ich war doch bei Harry und na ja ich hab ihm gesagt, dass du noch immer seine Augen im Kopf hast, ... stopp ... schrei nicht und hör verdammt noch mal zu! Er sagte, du hättest keine Gefühle, wärst eiskalt und, dass du gelogen hättest. Auch sagte er, ich würde dich nicht kennen, aber das stimmt nicht. Ich weiß, du liebst diesen Kerl noch immer, kannst nicht loslassen und wünscht es dir so sehr. Deswegen hab ich dir seine Nummer gegeben. Und jetzt ruf ihn an!", zischte Vinc, dann nahm er seinen Mantel und ließ den verdatterten Draco in seiner Wohnung zurück. Nach langer und reichlicher Überlegung setzte der Blonde alles auf eine Karte und rief Harry erneut an. Diesmal würde er nicht wieder auflegen, diesmal würde er ihm sagen, was Sache ist. Noch einmal atmete Draco tief durch und dann erklang auch schon Harrys Stimme am anderen Ende und es gab kein Zurück mehr. "Hallo? Wer spricht denn da bitte?", ertönte es in Dracos Ohr. "Ähm ... ich bin's", antwortete er knapp. "Wer ist Ich? ... Moment mal, Malfoy, bist du das?", fragte Harry trocken und räusperte sich kurz. "Ja, der bin ich! Sag mal, hast du kurz Zeit? Ich meine, können wir uns irgendwo treffen und reden?", stammelte Draco nervös und wartete auf eine Antwort, die auch nicht lange auf sich warten ließ. "Meinetwegen und wo?", antwortete der Schwarzhaarige. "Sagen wir in einer halben Stunde im ‚Bronze'? Geht das bei dir oder musst du noch arbeiten?", fragte der Blonde voller Hoffnung und biss sich auf die Unterlippe. "Okay, ich bin da. Also bis dann, tschau", kam die Antwort rasant von Harry und hatte aufgelegt. Schnell sprintete der Blonde ins Badezimmer, legte noch einmal einen Hauch von Jasmin nach und eilte dann zum nächsten Taxistand und fuhr in die Innenstadt von London. Kapitel 6: Kapitel 5 -------------------- Auf dem Weg in die Innenstadt, versuchte der Blonde sich schon mal einige Worte und Sätze zu überlegen. Jene, die er sagen konnte, ohne, dass es plump wirken würde. Das Taxi bog langsam um die Ecke, hielt schließlich vor dem 'Bronze, wo Draco zahlte und langsam aus dem Fahrzeug stieg. Auf wackligen Beinen betrat er die Bar, entdeckte Harry auf der Terrasse und versuchte so locker wie möglich zu wirken, was aber gar nicht so leicht war und er fast über einen der Stühle stolperte. Auch das noch, jetzt blamierte er sich auch noch auf den letzten Meter, oder was? Noch einmal ordnete sich der Blonde, atmete tief durch, betrat selbstsicher die Außenterrasse und begrüßte freundlich den ehemaligen Gryffindor. „Wartest du schon lange?", fing Draco vorsichtig an zu fragen, bestellte sich ein Bitter Lemon und nahm gegenüber von Harry Platz. „Bin auch erst vor fünf Minuten angekommen, mach dir also keinen Stress", antwortete der Schwarzhaarige gelassen, nippte an seiner Cola und schaute eben auf die Uhr. „Na ja, so wie du schon wieder herummachst, sieht es fast so aus, als hättest du keine Zeit", schnarrte Draco genervt, nahm sein Getränk entgegen und schaute Harry prüfend von der Seite an. „Ich habe gut zwei Stunden noch einen Termin, also komm zum Punkt", gab Harry leicht verärgert von sich und schaute Dracos finster an, dass der am liebsten wieder gegangen wäre und die ganze Sache aus seinem Gedächtnis gestrichen hätte. „Dann gehst du mal zu deinem beschissenen Termin. Ich wollte dir ja auch eigentlich nur sagen, dass ich Freitag nach Frankreich gehe und nicht wieder zurückkomme. Aber bitte, geh du mal schön zu deinen Spießern, die dir vorleben, dass man das und das zu tun oder zu lassen hat!", bellte der Blonde erzürnt, verschränkte beide Arme vor der Brust und schnaufte verachtend auf. „Wie jetzt? Was willst du denn in Frankreich und was meinst du mit ‚nicht zurückkommen'?", antwortete Harry mit etlichen Gegenfragen und sah plötzlich blass aus. „Ich will damit sagen, dass ich aus beruflichen Gründen nach Frankreich ziehe und nicht vorhabe, noch mal nach London zu kommen. Mich hält hier sowieso nichts, na ja, das heißt, ich denke mal, hier hält mich nichts. Oder würdest du mich etwas davon abhalten, wenn ich dir sage, dass Vinc nicht gelogen hat", versuchte der Blonde so gefasst wie nur möglich zu sagen, wobei er aber doch leicht errötete und verlegen zu Boden starrte. „Ich verstehe hier rein gar nichts, kannst du auch mal normal reden?", zischte Harry gelangweilt, starrte zur Decke und dann wieder zur Uhr. „Okay, wie du willst! Damals vor drei Jahren, das war nicht einfach nur Sex für mich, das war Liebe. Aber anscheint die nur von einer Seite oder aber du bist zu feige, es dir einzugestehen. Ich denke ja an das Letztere. Du hast Angst um deinen ach so sauberen Ruf, weil du ein Rockstar bist und die nun mal nicht gern schwul sind. Meine Güte, Elton John ist auch schwul! Und treibt das die Verkaufszahlen seiner Platten in den Keller? Wohl kaum!", keifte Draco wütend, sprang von Stuhl auf, zahlte und gab ein knappes „Leb wohl „von sich, ehe er ins Taxi stieg und davonfuhr. Im Taxi liefen die ersten Tränen und Draco hätte sich am liebsten selber verflucht für seine Worte, doch er hatte nun mal recht und Harry war so was von eingebildet und das ging gar nicht. Langsam fuhr der Taxifahrer zu Dracos Apartment vor und der Blonde stieg auf wackligen Beinen aus, zahlte und ging in seine Wohnung, schloss die Tür hinter sich und schaltete die Stereoanlage an. Wie es der Zufall so wollte, lief gerade' Lost Soul' von der Gruppe ‚Negative' im Radio und Draco stellte auf lauter. Open my grave and let the sun shine in I am just a Lost Soul Help me to grow show me the way the way into your Heart Wieder liefen Tränen über das Gesicht des Blonden, vergrub die Nase in die Kissen und wollte nichts mehr hören oder sehen. Es war, als würde ihm jemand ein Messer in die Brust rammen und es langsam umdrehen. Oh, can't you see how I'm dying? I've got no reason to be proud drink this water around me before I drown Die Gefühle, die er hatte, überrannten ihn und zwangen ihn unweigerlich in die Knie. Noch nie hatte Draco wegen einer unerwiderten Liebe geweint und doch weinte er jetzt wie ein kleines Kind. God save the Queen but why can't God save me All the flowers die tonight Tear drops falling down my face and all the candles lose their flames Schluchzend lag er auf der Couch, wollte sterben und griff nach seinem Handy und schickte Harry eine letzte verzweifelte SMS. And the more we grow the less we know until the time we lose it all Nachdem diese versendet wurde, griff er nach der Flasche Rotwein, nahm einen großen Schluck und ließ sich wieder in die Kissen fallen. Er schloss die Augen, sah Harry vor sich und fluchte. Look at me now I'm broken and empty Why does it always rain on me? Give me your heart so I can live Warum erwiderte der Schwarzhaarige seine Gefühle nicht? Warum hatte dieser ihn einfach gehen lassen? Draco verstand es einfach nicht und wieder rollten Tränen, ließen seine Augen erröten. God save the Queen but why can't God save me All the flowers die tonight tear drops falling down my face and all the candles lose their flames Plötzlich war es still, das Lied hatte ausgespielt und an der Wohnungstür klingelte jemand Sturm. Wer zum Henker war das denn jetzt? Leicht angetrunken schritt der Blonde zur Tür, öffnete diese und starrte in smaragdgrüne Augen. Draco wollte die Tür gleich wieder zuschlage, doch Harry war schneller und stand auch schon mitten in Dracos Apartment. Wütend funkelte der ehemalige Slytherin sein Gegenüber an, wich einen Schritt zurück und verschränkte beide Arme vor der Brust. Harry ging einen Schritt auf Dracos zu, doch dieser wehrte ab, lief hektisch und wie von einer Biene gestochen, durch sein Wohnzimmer, hielt sich demonstrativ die Ohren zu und zeigte so dem Schwarzhaarigen, dass er von ihm nichts hören wollte. „Verdammt, jetzt hör mir erst mal zu, danach kannst du immer noch die Zicke spielen", schimpfte Harry verärgert, sah den Blonden wütend an und lehnte sich gegen die Küchentheke. „Ich gebe dir genau eine Minute!", zischte Draco, setzte sich auf die weiße Couch, trank einen Schluck Rotwein und sah auf seine Uhr. Harry runzelte die Stirn, fackelte nicht lange, schritt hastig auf den Blonden zu und presste diesem unsanft die Lippen auf den Mund und knabberte sachte an Dracos Unterlippe. Verwirrt stieß Draco den ehemaligen Gryffindor von sich, schaute ihn kurz an, sah Funkeln in den Augen und überlegte kurz. Schon einmal hatte Draco dieses Funkeln gesehen, schon einmal war er zu weit gegangen und schon einmal hatte Harry ihm das Herz gebrochen. Sollte es sich jetzt wiederholen, sollte er es wagen, oder sollte er den Schwarzhaarigen auf 'Nimmer Wiedersehen' vor die Tür setzen? Unruhig lief Draco durch sein Wohnzimmer, wusste nicht, was er tun sollte und spürte erneut, dass Harry langsam auf ihn zukam, sich dicht hinter ihn stellte und anfing an seinem Hals zu knabbern. Himmel ... Scheiß auf das, was war, jetzt hatte der Blonde genug, drehte sich hastig um und küsste den Schwarzhaarigen verlangend. Gierig leckten die Lippen der Beiden über die des jeweils anderen, baten stumm um Einlass und verschlangen sich wild umeinander. Harry schubste Draco sanft auf die Couch, fiel wie ausgehungert über diesen her, biss ihm leicht in den Hals und schlänget mit seiner Zunge am Hals bis zum Schlüsselbein entlang. Draco schwanden die Sinne, er bog sich Harry förmlich entgegen und bettelte stumm nach mehr, was Harry nur zu gern tat, ihm das Hemd auszog und sich über Dracos Brust hermachte, was diesem ein leises Stöhnen entlockte. „Harry ... ich dachte, du hättest einen Termin?", keuchte Draco zwischen einem heißen, leidenschaftlichen Kuss, zog den Schwarzhaarigen an sich, schaute diesem tief in die Augen, näselte an dessen Shirt und zog es ihm aus. „Der fällt heute mal aus", knurrte der ehemalige Gryffindor, drückte Draco in die Kissen und machte sich langsam an dessen Hose zu schaffen, zog sie ihm kurzerhand mit samten Boxer aus, grinste frech und suchte sich mit seiner Zunge den Weg vom Schlüsselbein hin bis zu seinem Bauchnabel. Draco schloss die Augen, gab sich ganz Harry hin, stöhnte leise und wünschte, dass es nie enden würde. Quälend langsam glitt Harrys Zunge weiter Richtung Süden, hielten kurz bei Dracos Erregung inne und brachten den Blonden fast um den Verstand. "Harry ... bitte ...", jammerte der Eisprinz flehend, schaute kurz an sich runter zu Harry und legte im selben Moment den Kopf in den Nacken, als der Schwarzhaarige anfing langsam das Glied des Blonden sanft an der Eichel zu lecken. „Scheiße, ist das geil, los weiter machen", bettelte Draco und Harry machte weiter. Er neckte, saugte, nahm die Erektion des Blonden immer wieder ganz in den Mund auf und bewegte den Kopf auf und ab, brachte Draco somit an den Rand der Klippe. Harrys Herz schlug wie wild, als er mit einer anderen Hand zu Dracos Eingang wanderte und dort mit dem Finger beim Loch herumspielte. Als er sich vorsichtig vortastete, seinen Finger vorsichtig hinein und dann wieder hinausbewegte, traf er genau den Punkt und Draco bäumte sich auf. „Himmel und Hölle ... verdammt ... nimm ... mich endlich", stöhnte der Blonde zwischen Lust und Folter und wollte nicht länger auf die Vereinigung warten. Sein Unterleib zuckte immer wieder, als Harry wieder den Punkt fand, seinen Finger drehte und den Punkt genauestens und lange massierte. „Nimm mich endlich!", rief Draco abermals aus und krallte sich an Harrys Schultern fest. Dieser knurrte voller Erregung, setzte sich zwischen die Beine von Draco, zog diesen zu sich, krallte seine Finger in das Becken von dem Blonden, setzte an und versenkte sich mit einem glatten Stoß in ihm. Nur gut, dass er vorhin einen dafür bestimmten Zauber ausgesprochen hatte, der sein Glied mit Gleitgel überzogen hatte. Draco stöhnte tief auf, schlang seine Füße um Harry und krallte sich an ihm fest. „Himmel, bist du eng ..." Er fing an, sich langsam zu bewegen und ließ Dracos zittern vor Anspannung. „Schneller ... bitte ...", jammerte Dracos nun und Harry tat dies gern. Dieser schrie bei einem jeden Stoß männlich auf, krallte sich in Harrys Po fest. Er spürte, wie der Orgasmus immer schneller auf ihn zukam. Der Blonde merkte mit einem jeden Stoß, wie Harry ihn traf und bäumte sich auf und schrie sich die Seele aus dem Leib, als er hart abspritzte. Der Schwarzhaarige merkte, wie Draco sich zusammenzog und ihn mitriss, hörte den unglaublich erotischen Schrei des Eisprinzen, der ihm den Rest gab. Er explodierte mit einem heiseren, lauten Schrei und pumpte seinen heißen Saft in ihn. Danach sackte er in sich zusammen, merkte, wie Draco ihn zu sich zog und ihn zitternd umarmte. „Harry?", fragte Draco nach Luft ringend, schaute dem Angesprochenen tief in die Augen und rollte sich langsam zu ihm. „Hm", gab dieser zur Antwort, kuschelte sich an seine Schlange und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Bleibst du? Ich meine, was war das jetzt? Wieder nur Sex oder ..." Weiter kam der Blonde nicht mehr, Harry hatte ihn an sich gezogen, küsste ihn leidenschaftlich und flüsterte ihm „Ich liebe dich und lass dich nie wieder gehen!" ins Ohr. Kapitel 7: Kapitel 6 -------------------- Hier fängt jetzt die Fortsetzung an, also eigentlich der zweite Teil und der wurde aus Dracos Sicht geschrieben. Ihr lest hier als die Ich-Perspektive und lernt ein paar Damen kennen, die euch vielleicht ein Begriff sind. Wünsche euch demnach viel Freude mit der neuen und alten Rasselbande. ⁕⁕⁕ Sollte ich nicht glücklich sein? Darüber, was ich und wie ich es geschafft habe? Warum kann ich mich derzeit nicht darüber freuen und einfach mein Leben genießen? Warum jetzt die Zweifel, die seit einigen Tagen an mir nagen? Ich habe keine Ahnung, auch nicht, wie lange ich bereits in meinem Bett liege und die Decke über mir anstarre. Nach aufstehen ist mir nicht, ebenso nach Frühstück und da ich heute endlich einmal wieder freihabe, muss ich gar nichts. Okay? So ganz stimmt das nicht, denn wie jeder normale Mensch, muss auch ich raus und ins Badezimmer. Zwar bin ich immer noch ein Zauberer, doch Pinkeln geht auch ohne Zauberstab und wenn ich so darüber nachdenke, muss ich sogar leise lachen, denn womöglich würde das komisch aussehen. Lachen ist sogar etwas, was ich mittlerweile gerne und oft mache, immer wieder komisch angesehen werde, wenn ich jemanden aus meiner Schulzeit treffe und sie mich noch als Eisklotz im Gedächtnis haben. Ebenso ist es für meinen Vater seltsam anzusehen, meine Mutter hat sich damit angefreundet und auch damit, wie und wo ich lebe. Auch damit, wer bei mir lebt, neben mir im Bett liegt und noch immer schläft. Mit einem Lächeln auf den Lippen, strecke ich die Hand aus, fahre vorsichtig durch die schwarzen Haare meines Freundes und muss leise lachen, als er anfängt zu grummeln und sich letztendlich unter seine Bettdecke flüchtet. Wenn ich ihn so betrachte, kann ich mir nur schwer vorstellen, was er einmal getan hat, wofür er gekämpft und gesiegt hatte. Es ist lange her, aber mir kommt es teilweise so vor, als sei es erst gestern gewesen, als er Voldemort besiegt und die Welt der Zauberer und Hexen gerettet hat. Ein schweres Laster hat er damals getragen und heute erinnert nur noch die Blitznarbe auf seiner Stirn daran, was er sich alles gefallen lassen musste. Ich gehörte damals leider auch dazu, hatte Harry das Leben schwer gemacht und das nur, weil er damals meine Freundschaft ausgeschlagen hat. Heute? Heute liegt er neben mir, grummelt noch immer und scheinbar will er noch etwas schlafen. Soll er ruhig, ich muss dringend aufs Klo und schwinge mich daher so leise es geht, aus dem Bett. „Wo willst du hin?", nuschelt Harry unter der Decke, kommt langsam unter dieser hervor und sieht verschlafen zu mir rüber. „Nur schnell ins Bad", erwidere ich knapp, richte mich auf und doch zieht er mich zurück ins Bett, küsst mich kurz und lässt mich wieder frei. Süß, schießt es mir kurz durch den Kopf, dann aber renne ich fast schon ins Badezimmer, da ich ganz vergessen habe, wie dringend ich muss. Das Lachen seitens Harry höre ich dennoch, achte aber nicht mehr darauf und knalle salopp die Tür hinter mir zu. Harry kann auch mal warten und er wird warten, er weiß, was er an mir hat und ich, was ich an ihm habe. Nicht nur heißen, hemmungslosen Sex, nein, viel mehr. Es ist mein perfektes Gegenstück. Mein kleines Licht, welches mich aus der Dunkelheit gefreit hat. Kapitel 8: Kapitel 7 -------------------- "Brauchst du noch lange, Draco?" Die Worte reißen mich mehr oder weniger aus dem Schlaf und verwirrt sehe ich mich um, stelle fest, dass ich tatsächlich auf dem Klo eingeschlafen bin. Auch das noch, denke ich mir, zieh meine Hose hoch, spüle ab und komm langsam aus dem Badezimmer raus, nur um mir Harrys mehr als dümmliches Grinsen anzutun. "Was?", kommt es mir mürrisch über die Lippen, ehe ich mich an ihm vorbeimogel und das nur, um in die Küche zu gelangen. Kaffee, ich brauche Kaffee und davon reichlich. Anders überstehe ich den Tag heute nicht und erst recht nicht Harry, der mir folgt, leise hinter mir kichert und sich das Kaffeepulver schnappt. Fein, soll er das machen. Seiner ist ohnehin stärker und das ist es, was ich derzeit brauche. Einen starken Kaffee und das schnell. "Gut geschlafen?", murmelt Harry schließlich doch, nachdem er aufgehört hatte, sich über mich und die Klositzung lustig zu machen. "Hmm ...", gebe ich zu verstehen, tripple abwartend auf die Küchenzeile und sehe zu, wie langsam aber sicher die Kaffeemaschine ihre Arbeit verrichtet. Zu langsam für meinen Geschmack und leise fange ich das Grummeln an, werde jedoch sanft von hinten umarmt und in den Nacken geküsst. "Zauber dir halt einfach einen." Zaubern? Verwirrt drehe ich mich in der Umarmung um, schiebe Harry etwas von mir und sehe ihn eingehend an. "Du weißt, dass ich meinen Zauberstab nicht mehr nutze." Harry grinst, grinst anzüglich und sofort rolle ich genervt mit den Augen, ehe ich ihm in die Seite knuffe. "Du weißt genau, von welchem Zauberstab ich rede!" "Weiß ich das?" Provokativ sieht er mich an, leckt sich dabei über die Lippen und zieht mich nahe an sich heran. Am liebsten will ich ihn schlagen, aber so wird das nichts. Hinter mir die Küchenzeile und vor mir Harry, der mich dagegen drückt und es mir beinahe unmöglich macht, mich zu bewegen. "Ich brauch' erst mal einen Kaffee", merke ich entschuldigend an und sofort lässt Harry mich auch los, nickt und sieht zur Kaffeemaschine, die endlich durchgelaufen ist. "Schwarz wie immer", lächelt er, reicht mir eine Tasse des herrlich duftenden Wachmachers und nimmt sich selbst einen. Allerdings mit Milch und Zucker. Anders trinkt er diesen nicht. "Danke", murmle ich, setzte mich an den Küchentisch und blicke raus aus dem Fenster. Heiterer Sonnenschein, dazu ein paar Wolken am Himmel. Perfekt eigentlich und doch habe ich keine große Lust heute irgendwas zu machen. Nur Füße hochlegen, gammeln und die Seele baumeln lassen. Aber daraus wird wohl nichts, unterbricht das Telefon die Ruhe, lässt mich zusammenzucken und den Kopf in Richtung Flur drehen. Normal ruft kaum einer auf meinem Telefon an, jedenfalls auf dem Festnetz nicht und demnach kann es nur meine Familie sein und auf diese habe ich gerade so gar keine Lust. "Ich geh' schon." Harry stellt seine Tasse auf dem Tisch ab, geht raus auf den Flur und meldet sich sogar mit "Bei Malfoy". Kurz muss ich lachen, klingt das irgendwie seltsam und doch gefällt es mir, wie er meinen Nachnamen sagt. Früher war ich ja immer nur "Malfoy" und das wurde mir gerne mit einem knurrenden Unterton an den Kopf geworfen. Heute klingt es anders. Liebevoller, dazu sanft und mit einem Lächeln auf den Lippen, dem ich nur schwer widerstehen kann. Lange dauert es nicht, Harry kommt zurück, überreicht mir das Telefon und murmelt mir kurz noch zu, dass es mein Vater ist. Was will er denn jetzt, noch dazu, warum ruft er an? Mehr als verwirrt nehme ich das Telefon, führe es zu meinem Ohr und begrüße meinen Vater knapp. Was um Himmelswillen will er, ich verstehe kaum ein Wort, da er so schnell spricht und sich einige Male verhaspelt. „Ganz ruhig. Wer oder was kommt und wohin?", frage ich daher noch einmal nach, ehe ich einen Schluck von meinem Kaffee trinke und das Gesicht verziehe. Kalt, dazu bitter und das mag ich nicht, stelle ihn daher weg und sehe zu Harry, der scheinbar versteht und die Tasse wegnimmt. Kaum später stellt er mir diese erneut hin und sie dampft, der Kaffee ist heiß und so gefällt mir das. Gerade will ich die Tasse zu meinen Lippen führen, zucke jedoch heftig bei dem, was mein Vater sagt zusammen und verschütte den Inhalt auf meiner Hose. Zischend springe ich auf, knalle die Tasse auf den Tisch und fluche einmal laut auf, ehe ich mich bei meinem Vater entschuldige, da dieser fragt, was ich jetzt habe. Eine nasse Hose, dazu fast ein verbrühtes Ei, aber das muss ich ihm jetzt nicht näher erläutern. Es reicht, wenn ich ihm sage, dass ich mich verbrüht habe, nicht aber wo. Das geht ihn nun wirklich nichts an und daher verabschiede ich mich rasch und lege auf. Inzwischen sichtlich gestresst fahre ich mir durch die Haare, sehe zu Harry, der mich erst mitleidig und dann vorwurfsvoll ansieht. „Was?", will ich wissen, stapfe an ihm vorbei und in Richtung Eisschrank. Hinter mir ein leises Lachen und fauchend drehe ich mich um, sehe Harry warnend an, ehe ich mich erneut umdrehe und den Gefrierschrank öffne. Hastig suche ich nach einem Eisbeutel, finde keinen und donnere gefrustet die Tür wieder zu. Dann eben kaltes Wasser, denke ich mir, schiebe meinen lachenden Freund zur Seite und befeuchte stattdessen ein Geschirrhandtuch, welches kaum später in meiner Hose verschwindet. Gott tut das gut. Ich kann es förmlich zischen und Harry noch immer lachen hören. „Sehr witzig", knurre ich deshalb und versuche mich aus seinem Griff zu befreien, als er sich versöhnlich anschmiegen will. Nichts da, erst lachen und dann kuscheln wollen. Nicht mit mir, da kann er noch so schnurren oder es versuchen. Zieht bei mir nicht, denn ich bin pissig und habe Schmerzen, wo ich für normal keine habe. Außer Harry hat sich wieder mal nicht unter Kontorolle und beißt etwas fester zu, was aber eher selten vorkommt. „Was wollte Lucius denn?", will Harry schließlich wissen, sieht mich ernst an und streicht mir eine meiner blonden Strähnen aus dem Gesicht. „Nichts Wichtiges. Er wollte mir nur sagen, dass die Arschgeige vorbeikommt und auch mich sehen will." „Arschgeige?" Harry runzelt sichtlich die Stirn, überlegt und da fällt mir ein, dass ich ihm nie von meinem älteren Cousin erzählt habe. Wozu auch? Der Typ ist lästig, macht nur Probleme und ist noch schlimmer als ich es je sein könnte. Und der will mich sehen und das auch noch in meiner Wohnung. An sich kein Problem, aber nicht heute und nicht, wenn Harry da ist. Das geht gar nicht. „Draco?" Harry fuchtelt mit der Hand vor meinem Gesicht, reißt mich aus den Gedanken und er wartet scheinbar auf eine zufriedenstellende Antwort meinerseits. „Mein Cousin kommt", murmle ich leise und setz mich niedergeschlagen an den Tisch. Harry folgt mir, umarmt mich von hinten und legt den Kopf auf meiner Schulter ab. „Und wann?" „Heute", kommt es knapp von mir, ehe ich aufspringe und mir einfällt, dass ich mich umziehen und herrichten muss. „Und wann ... hey, jetzt warte doch mal." Harry folgt mir hastig ins Schlafzimmer, bleibt aber an der Tür stehen und sieht mir frech grinsend beim Umziehen zu, wackelt anzüglich mit den Augenbrauen. „Lass den Scheiß", fauche ich gereizt, bin mehr und mehr pissig und schlüpfte hastig in meine weiße Jeans. „Mister Perfekt kann jeden Moment kommen." Harry lacht erneut und fragend sehe ich an, da ich zu gerne wüsste, was bitte jetzt wieder so lustig ist. Manchmal lacht er über die absurdesten Dinge, über Sachen, die nicht mal komisch sind. „Na ja, ich dachte, Mister Perfekt steht gerade vor mir." „Falsch, Harry", erwidere ich bissig, schiebe ihn aus der Tür und rolle mit den Augen, als es an der Tür schellt. Entweder ... oh bitte lass es nur den Postboten sein oder meinetwegen irgendein Nachbar. Bitte nicht ihn. Bloß nicht Lucien. Nicht jetzt schon. „Willst du nicht ..." „Nein, will ich nicht", schneide ich Harry zischend das Wort ab, gehe aber dennoch zur Tür, welche ich öffne und kalt einem mehr als vertrauten Blondschopf entgegenblicke. „Wow." Mehr sagt er nicht, schiebt sich dreist an mir vorbei und lässt mich einfach stehen, entdeckt dann aber Harry und muss unweigerlich grinsen. „Ist das nicht Harry Potter?", fragt er gleich, streckt ihm die Hand hin, wie ich vor Jahren und dumm, wirklich dumm, wie Harry manchmal sein kann, nimmt er dies auch noch an. Grummelnd schließe ich erst mal die Tür, drehe mich um, sehe Lucien warnend an und mein Blick verheißt nichts Gutes. Zeigt ihm deutlich an, dass er seine Griffel wegzulassen hat und dass Harry mir, und zwar nur MIR gehört. „Du bist schwul? Wow, was für ..." Er spricht nicht weiter, was auch gesünder ist, dann aber grinst er dreckig und mustert mich genauer. „Du liegst unten, oder?" „Schnauze." Als ob es ihn etwas angeht. Wieder lacht er, dieses Mal aber spöttisch und mir platzt gleich buchstäblich der Arsch, wenn er so weiter macht. „Noch ein Wort von dir und ich schmeiß' dich hochkantig raus!" Kapitel 9: Kapitel 8 -------------------- Es dauert, dauert wirklich lange, bis mein werter Herr Cousin endlich oder leider zu meinem Nachteil seine Stimme wiedergefunden hat. Dazu passend trifft mich ein Blick, der ziemlich überheblich und gleichzeitig herablassend ist. Hat der was gegen Homosexualität oder was soll mir das jetzt sagen? Skeptisch blicke ich zu Harry rüber, doch er zuckt nur mit den Schultern, ehe er sich abwendet und in die Küche geht. Klar, lass mich nur mit diesem Monster alleine. Nett, wirklich nett, aber so ist Harry immer. Fehlt nur noch, dass er mich wieder Malfoy nennt und gleich seinen Zauberstab zückt. Das ist mir derzeit sogar lieber, als hier mitten im Flur mit Mister Kotzbrocken zu stehen und mich weiterhin anstarren zu lassen. „Bist du jetzt fertig?", frage ich eisig, ehe ich Harry in die Küche folge, mich setze und darauf warte, dass mein ach so netter Cousin es mir gleich tut. Lange muss ich nicht warten, kommt er mit einem selbstgefälligen Grinsen in die Küche, setzt sich mir gegenüber und klaut mir dreist meine Kaffeetasse. Gut, der Inhalt ist eh kalt und soll er ihn trinken und daran elendig krepieren. Gott verdammtes Arschloch. Und wessen Idee war das wieder? Richtig. Mein Vater und mir ist dezent danach, ihm einfach einen Fluch auf den Hals zu hetzen, aber ich zaubere ja nicht. Nicht mehr. Glück für meinen Vater, Pech für mich, wobei ich nicht auf den Mund gefallen bin und da kann da sitzen, wer will. „Was willst du überhaupt hier, Lucien? Es ist ja nicht so, dass wir ganz dicke miteinander sind", fange ich wieder an, ignoriere dezent dabei sein Grinsen und die Tatsache, dass er ernsthaft kalten Kaffee trinkt. Bekanntlich macht dieser zwar schön, aber nun gut, schön genug ist er ja, da muss man ... ach was, der ist gar nicht schön, immerhin bin ich das Model und nicht er. Was macht er überhaupt beruflich? Ich hab nicht die leiseste Ahnung und ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ich will nur wissen, was er hier macht und ihn so schnell wie möglich wieder loswerden. Heute ist einer meiner wenigen freien Tage und diese verbringe ich gewohnt mit Harry und das alleine. Da stört er nur und es regt mich auf, dass scheinbar noch immer keine Antwort kommt, eher ein dämliches Grinsen und ein überheblicher Blick, der mich dazu bringt, genervt mit den Augen zu rollen. „Du wolltest doch eine Antwort." Bitte was? Wann und wo ... Mist, ich hab scheinbar nicht mitbekommen, dass er irgendwas gesagt hat und sehe kurz zu Harry, der schweigt, mir aber nett, wie er ist, einen Kaffee reicht und sich endlich auch mal hinsetzt. „Danke", murmle ich, nehme vorerst einen Schluck und blicke nachdenklich meinen Cousin an. „Und weiter?" Lucien rollt mit den Augen, etwas, was er beinahe genauso gut beherrscht wie ich es tue. Und dennoch hat er dabei wieder dieses überhebliche Grinsen im Gesicht, was mich, seit ich ihn kenne, derbe ankotzt. Das ist meine Art anderen Menschen, beziehungsweise Muggeln gegenüberzutreten und nicht seine und doch tut er es immer wieder. Der weiß mit Sicherheit genauso wie ich, dass mir das gewaltig gegen den Strich geht und ebenso seine gesamte Anwesenheit. Mein Tag ist jedenfalls im Arsch und das dank dieser aufdringlichen Person, die mir gegenüber sitzt, meinen Freund anglotzt, als würde er ihn gleich ... Ungewollt fange ich an zu knurren, stehe auf und setze mich demonstrativ auf Harrys Schoss und funkle meinen Cousin mit tödlichen Blicken an. Verwirrt sieht Harry mich nur an, dann aber scheint er zu verstehen, legt beide Arme um mich und zufrieden kuschel' ich mich mehr an, denke mir meinen Teil der weniger freundlich, sogar teilweise arschig ist. Jeder, der mich kennt oder kennengelernt hat, weiß, dass ich, wenn es um Harry geht, verdammt angriffslustig werden kann. Er gehört zu mir und ich zu ihm und da ist kein Platz für eine andere Person. Abgesehen von Freunden, Eltern und Kollegen, die das jedoch alle platonisch sehen. Da wagt es sich keiner, Harry auch nur irgendwie anrüchig ansehen zu wollen und sollte er es sich dennoch erlauben, ich würde ihn ernsthaft in Stücke reißen, vierteilen und kopfüber am nächsten Baum aufhängen. Ich bin da sehr besitzergreifend und ich teile ungern. Nicht mal meinen Kaffee, welchen ich mir selber gekocht habe und hinter dem Arbeit steckt. „Hast du Angst, dass ich dir deinen Lover abschwätze?" Lucien reißt mich aus meinen Gedanken, spricht leider das an, wovor ich wirklich Angst habe und es mich kurz schlucken lässt. „Zugeben, er ist schon ziemlich heiß, aber ..." Weiter lasse ich ihn nicht aussprechen, springe fast über den Tisch und meinem Cousin an den Hals. „Wowowow", wehrt er ab, schiebt mich von sich weg und richtet seinen zerknitterten Kragen. „Ich hab nicht ..." "Besser, du gehst jetzt." Harry steht auf, fasst mich an der Schulter, zieht mich von Lucien weg und direkt hinter sich. „Ich verstehe langsam, warum Draco nichts von dir erzählt hat. Du bist ein überhebliches Arschloch. Noch schlimmer als Draco es je war." Danke für die Blumen, aber recht hat Harry. Ich war damals ein Arschloch, dazu überheblich, kalt und manchmal auch gnadenlos, aber ich habe mich die letzten Jahre stark verändern und zeige solche Züge nur noch, wenn es wirklich sein muss. Lucien sieht zwischen Harry und mir hin und her, zuckt mit den Schultern und lässt vorerst die Küche. Im Flur selber dreht er sich nochmals um und lächelt kalt. „Ich werde wiederkommen." „Verpiss dich!" Harry hat Mühe mich zurückzuhalten, festigt den Griff um mich und hält mich damit ab, Lucien an die Kehle zu bringen, ihm in der Luft zu zerfetzen und den Geiern zum Fraß vorzuwerfen. „Beruhige dich", redet Harry auf mich ein, doch ich will mich nicht beruhigen, ihn schlagen, treten, den Kopf abreißen und im Meer versenken. Er stört, betritt mein Heim, meinen Zufluchtsort und tritt mich verbal mit Füßen. Nein, ich bin noch lange nicht fertig, reiße mich los und stürme ungehalten auf Lucien zu, der jedoch zurückweicht und mich geradewegs vor die nächste Wand rennen lässt. Der Schmerz kommt, lässt mich taumeln und fallen, auf dem Boden sinken und nur am Rande bekomme ich noch mit, wie Harry wütend seinen Zauberstab zückt, Lucien einen weniger netten Fluch hinterherschickt und letztendlich vor die Tür setzt. „Verdammter Dreckskerl", schimpft er, knallt die Tür hinter sich zu und ist mit schnellen Schritten bei mir. „Langsam, versuche nicht zu schnell aufzustehen." Antworten schenke ich mir, richte mich nur langsam auf und fasse mir zischend an den Hinterkopf, der gewaltig dröhnt und mir ist, als schlägt mir jemand mit einem Hammer immer wieder auf den Kopf. Stöhnend kneife ich die Augen zu, klammere mich an Harrys rechten Arm fest und atme tief ein. „Mir ist schlecht. Furchtbar schlecht." „Klingt nach Gehirnerschütterung", murmelt Harry, hievt mich vorsichtig hoch und schleppt mich mehr oder weniger zur Couch. „Das sollte sich ein Arzt ansehen." „Ich will keinen Arzt", erwidere ich leise, lege mich langsam hin und schließe die Augen und will diese bunten Lichter vor meinen Augen nicht sehen. „Red keinen Scheiß, Draco. In drei Tagen läufst du für Lagerfeld, schon vergessen?" Fuck! Ich wusste, dass ich etwas vergessen habe und nun weiß ich wieder, was es ist. Muße, ich bin die Muße Lagerfelds und ich muss in drei Tagen laufen. „Wenn du schon keinen Arzt willst, dann ..." „Nein, ich will Ginny nicht hier haben. Hol Pansy oder meinetwegen Hermine, aber nicht diese rothaarige Kuh, die dir noch immer am Hosenbein hängt und hinterher sabbert", rege ich mich ungewollt auf, was sich sogleich als Fehler herausstellt, auf meinen Kopf auswirkt und ihn gnadenlos hämmern lässt. „Schön, dann eben Pansy", lenkt Harry ein, verlässt das Wohnzimmer und ich meine ihn kurz telefonieren zu hören, aber sicher bin ich mir nicht. Alles dreht sich, mir wird schlecht, schwarz vor Augen. „Ich weiß nicht mal, warum er so einen Hass auf ihn hat." „Das liegt ein paar Jahre zurück, Harry und ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen soll." Pansy sieht zu Draco, der auf dem Sofa liegt, zu schlafen scheint und schließlich wieder zu Harry. „Bitte, Pansy. Ich will es doch nur verstehen." Flehend sieht er die schwarzhaarige Hexe an, setzt sich auf den Zweisitzer und doch sieht er mehr als besorgt zu seinem Freund. Pansy seufzt resigniert auf. „Also gut, aber auf deine Verantwortung." Lediglich ein Nicken kommt von Harry, seine gesamte Aufmerksamkeit auf Pansy richtet und Draco vorerst nicht weiter beachtet, da dieser ohnehin schläft und das so tief, dass er sie beide ganz sicher nicht hört. „Vor dir hatte Draco schon einmal eine Beziehung. Eine, die super lief, die sogar so gefestigt war, dass beide daran dachten, zu heiraten." Pansy schluckt schwer, verkrampft sich und spricht dennoch nach einer kurzen Pause weiter. „Es kam aber nicht dazu, da Draco anfing zu modeln, kaum noch Zeit für diese Beziehung hatte und ..." Verdammt, mein Kopf bringt mich noch um und ebenso diese Stimme, die penetrant in meinen Ohren klingelt, mich dazu bringt die Augen zu öffnen und zu realisieren, dass ich scheinbar noch immer im Wohnzimmer liege. „Und weiter?", höre ich Harrys Stimme, drehe langsam den Kopf in seine Richtung, erkenne dabei, dass auch Pansy endlich da ist und scheinbar angespannt wirkt. „Worüber sprecht ihr?" Meine Stimme klingt leise, dazu kratzig und ich muss mehrmals schlucken, ehe sie ihren Dienst wieder richtig aufnimmt. „Über nichts." „Über dich." „Über mich?" Verwirrt sehe ich Harry an, will mich aufrichten, doch mein Körper fühlt sich unsagbar schwach und ausgelaugt an. „Darüber, was vor mir war. Beziehungsweise dazwischen", nuschelte Harry, sah weg und mir dämmert bereits, was er damit ansprechen will. Kapitel 10: Kapitel 9 --------------------- Über mich haben sie gesprochen, dazu, was vor Harry war, beziehungsweise ... Meine Gedanken stoppen, mein Blick schweift zu Pansy herüber, zeigt deutlich, dass ich wenig begeistert bin, dass sie mit Harry über Adrian sprechen will oder wollte. Es ist immerhin meine Sache, meine Vergangenheit und über diese spreche, wenn ich selber, worauf ich aber keine große Lust habe. Da kann Harry noch so niedlich gucken, es ist ein Thema, was einem roten Tuch ähnelt, welches ich vergessen will und nun wieder daran erinnert werde. An all den Kummer, Schmerz und die schlaflosen Nächte, die mir fast den Verstand geraubt haben. Danke, aber ich brauche das nicht. Nicht mehr und nicht noch einmal. „Pansy wird dir genauso wenig über Adrian erzählen, wie ich es tue", wende ich mich ernst an Harry, wende mich ab und höre dennoch, wie Harry enttäuscht vor sich hin seufzt. Soll er, es ist meine Sache und ich rede nicht darüber. „Draco bitte. Ich will es doch nur verstehen." Wieder fängt er an, macht mich sauer damit und am liebsten will ich ihn schlagen. Geht aber nicht, da mir zum einen der Kopf dröhnt und zudem wackeln meine Beine wie Wackelpudding, versagen noch immer ihren Dienst und ich mag kotzen, so derbe geht mir das gegen den Strich. Und so soll ich für eine Modeshow laufen? Dazu die von Karl Lagerfeld, dessen Muse ich bin? Den Teufel werde ich tun. So nicht! Jammern will ich aber auch nicht, aber mich ausruhen und da gehört es dazu, dass ich Ruhe brauche und keine zusätzliche Aufregung. „Er hat mich mit Lucien betrogen. Mehr brauchst du nicht wissen", gebe ich dann aber doch klein bei, ziehe mir die Wolldecke bis unter das Kinn, verstecke mich fast darin und will somit andeuten, dass ich nicht weiter darüber reden werde. Für Harry scheint das in Ordnung zu sein, er nickt lediglich, zieht mich näher zu sich und verschmust, wie ich sein kann, nutze ich das aus und schmiege mich an seinen warmen Körper, der mir nicht nur Wärme, sondern auch einen gewissen Halt gibt. So passiert es auch, dass ich einschlafe, nicht mitbekomme, wie mich Harry ins Schlafzimmer trägt, ins Bett legt und zudeckt. Wie lange ich geschlafen habe, ist mir nicht klar, mein Körper hat es aber scheinbar gebraucht und fühlt sich deutlich besser, als Stunden zuvor. Draußen dämmert es bereits und ich frage mich, warum Harry mich nicht geweckt hat. Ist er überhaupt da? Gähnend richte ich mich auf, fahre mir durch die zerzausten Haare und stehe schließlich langsam auf. Alles ist still und doch höre ich leise Stimme, als ich die Tür öffnete, den Flur betrete und langsam zu Wohnzimmer tappe. Pansy scheint demnach auch noch da zu sein, sitzt Harry gegenüber und sieht lächelnd auf, als sie mich im Türrahmen erblickt. „Ausgeschlafen?" Knapp nicke ich auf die Frage hin, setze mich zu Harry auf die Couch und lehne mich kurz mit geschlossenen Augen an. „Geht es dir besser?", will er wissen, worauf ich wieder nur nicke, meine Augen jedoch öffne. „Hmmm ..." „Hmmm?" Harry sieht mich an, dann aber grinst er, steht auf und manchmal frage ich mich, ob er Gedanken lesen kann. Besonders, weil er scheinbar genau weiß oder es geahnt hat, dass ich Durst habe, in die Küche hinübergeht und mit einer Flasche Wasser und einem Glas zurückkommt. Dankend nehme ich das Glas an, schraube die Flasche auf, welche kurz zu zischen beginnt, schenke mir halbvoll ein und leere das Glas in einem Zug, stelle es ab und lehne mich wieder zurück. Besser, viel besser und mein Kopf brummt auch nicht ganz so schlimm wie Stunden zuvor, zudem ist der Schwindel verschwunden, ebenso die Übelkeit, die ich nicht ausstehen kann. Nichts ist schlimmer, als das Gefühl sich übergeben zu müssen und allein der Gedanke lässt mich das Gesicht verzeihen, sorgt dafür, dass ich mich heftig schüttle. Ich hasse es, hasse es noch mehr als ich Muggel gehasst habe. „Alles okay, Draco?" Pansy sieht mich besorgt an, ebenso Harry. „Ja, alles bestens", gebe ich leise von mir, beuge mich nochmals vor, um mein Glas erneut zu füllen und leere auch das ziemlich schnell. Noch immer werde ich besorgt angesehen, besonders von Harry, der näher rutscht, meine Stirn befühlt und ein „Hmm" von sich gibt. An sich süß, aber mir geht es gut, ebenso meinem Kopf, den ich mir ja doch ziemlich angeschlagen habe. Die letzten Tage sind dann doch schneller vergangen, als mir lieb ist und nun sitze ich an der Kante meines Bettes und hab so gar keinen Elan mich aufzuraffen. Dennoch muss ich, muss eine Show laufen und zudem noch fliegen. Alles machbar. Zwar sträube ich mich nach wie vor zu zaubern, aber in dem Fall will und werde ich eine Ausnahme machen, da ich es sonst zeitlich nicht mehr schaffe. Kommt davon, wenn man vorher noch die Nacht zum Tag machen will, sich austobt und obendrauf nicht rechtzeitig geweckt wird. Mein Blick geht daher zu Harry, der noch immer im Bett liegt, sich die Decke über den Kopf zieht und stöhnt. „Wie spät ist es?" „Zu spät", erwidere ich knapp, steh endlich ganz auf und mache mich auf den Weg in mein Badezimmer, da ich auch noch duschen muss. Mist, alles nur, weil man den letzten Tag nochmals auskosten wollte, gefeiert hat und der Rest? Nun ja, ein Gentleman schweigt und genießt. Setzend entkleide ich mich, stelle mich unter die Dusche, das Wasser an, welches mir warm auf den Körper prasselt, einlullt und für einen Moment schließe ich meine Augen und genieße es einfach. Jedenfalls so lange, bis sich zwei Arme um mich schließen, eine Nase sich in meinen nassen Haaren vergräbt und Hände sanft aber bestimmend schließlich über meine Haut streicheln. Lächelnd genieße ich das Ganze, lasse sogar zu, dass Harry sanft meinen Hals zu küssen beginnt und doch entziehe ich mich nur wenige Sekunden später und sehe ihn tadelnd an. „Ich hab nicht mehr viel Zeit, schon gar nicht für Kuschelstunden unter der Dusche." Ein Seufzen dringt an mein Ohr, veranlasst mich dazu, Harry nochmals zu küssen und frech durch seine Haare zu wuscheln. „Bin ja in drei Tagen wieder da." „Du ja, aber ich nicht. Meine Tour fängt an oder hast du das schon vergessen?", erinnert mich Harry an etwas, was ich tatsächlich vergessen habe und ihn ansehe, als käme er vom Mond. Verdammt, ich hab es in dem ganzen Ärger mit meinem dämlichen Cousin vergessen, dabei hat Harry mir das erst vor zwei Tagen nochmals erzählt, dass wir uns erst mal die nächste Zeit nicht sehen. Fast klatsche ich mir die Hand vor die Stirn, schüttle stattdessen aber den Kopf und sehe Harry entschuldigend an. „Tut mir leid, der ganze Stress der letzten Tage ..." Weiter komme ich nicht, küsst er mich kurz aber doch intensiv, was mein Herz heftig hüpfen lässt und ich am liebsten gar nicht wegwill. „Du solltest dich langsam fertig machen ...", haucht er mir letztendlich gegen die Lippen, schiebt mich sanft von sich und tritt noch vor mir aus der Dusche heraus. Er hat ja recht, ich trödle herum, rege mich aber auf, dass ich kaum Zeit habe und stehe noch immer hier und starre die kalten Fliesen vor mir an. Murrend klettere ich schließlich ebenfalls aus der Dusche, trockne mich ab und schlendere nur im Handtuch bedeckt in mein Schlafzimmer und ziehe mich an. Was ich anziehen will, weiß ich ziemlich gut, greife nach einer schwarzen Hose, einem weißen Hemd und Boxershorts. Eilig ziehe ich mich an, besehe mich nochmals im Spiegel und grinse zufrieden, da ich trotz noch nasser Haare ziemlich gut aussehe. Harry steht im Türrahmen, beobachtet mich und schüttelt den Kopf. "Arroganter Arsch", wirft er mir an den Kopf, was mich zum Lachen bringt, ich mich umdrehe und ihn ansehe. „Darauf stehst du doch", erwidere ich gelassen, schlüpfe ich meine Schuhe, greife nach meinen zum Glück gepackten Koffer und mogle mich an Harry vorbei, der mich jedoch festhält. „Krieg ich keinen Abschiedskuss?", schmollt er, scheint beleidigt, was sich aber rasch wieder legt, da ich nur zu gerne seiner Aufforderung nachkomme, ihn sanft küsse und mich nach wenigen Sekunden löse und lächle. „Ich ruf' dich an", murmle ich, verschwinde durch die Tür und nicht mal fünf Minuten später vermisse ich Harry auch schon wieder. Die letzten Tage hat uns noch enger zusammengeschweißt, aber auch deutlich gemacht, dass wir uns zu selten sehen und das ist etwas, was ich vorher nicht bedacht habe. Kapitel 11: Kapitel 10 ---------------------- Noch immer bin ich ziemlich überwältigt von der Show. Sie ist gut, fast zu gut gelaufen und das geladene Publikum hat gebannt auf den Laufsteg gestarrt, jeden meiner Schritte verfolgt, geklatscht und am Ende den Schöpfer dieser unglaublich gelungenen Kreationen gefeiert. Das Beste aber ist, ich habe sie heute wieder überrascht und noch immer kann ich einige fassungslose Blicke unter den ganzen Muggeln erkennen. Mein sonst so kalter Blick ist gewichen, ein Lächeln liegt stattdessen auf meinen Lippen und selbst jetzt nach der Modeshow ist es nicht mehr wegzudenken und das habe ich nie jemandem außer Harry gezeigt. Selbst Kollegen kennen es nicht, dennoch scheinen sie es zu akzeptieren, es hinzunehmen, dass auch ich eine ganz andere Seite habe. Nicht nur eine kalte, abweisende, sondern auch eine freundliche und warme, die ich Harry zu verdanken habe und die tiefe, hoffentlich nie endende Liebe zu ihm. Es mag kitschig klingen, doch ich weiß schon jetzt, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen und niemand anderen an meiner Seite will. Harry sieht das genauso und als ob er weiß, was ich denke, vibriert mein Handy in der Hosentasche und ich weiß auch so, dass er es ist, der mir eine von vielen SMS schreibt. Das tut er immer, wenn wir lange getrennt sind und das sind wir gerade. Er ist auf Tour und ich bin in Mailand. Mit dem Unterschied, dass er seine Jungs um sich hat, ich nur Models und einige davon sind mir nicht bekannt, da ich mich mit Frauen eher selten abgebe. Hermine und Pansy sind da die Ausnahmen, ebenso meine Mutter, die beinahe täglich anruft und mich fragt, ob ich auch genug esse. Pansy schreibt eher Mails, aber nicht täglich, da sie mit ihrem Lover genug zu tun hat und die beiden dabei sind, ihre Hochzeit zu planen. Ich beneide sie, sie wagt immerhin diesen besonderen Schritt, liegt mir damit gerne in den Ohren und gestern erst hat sie mich gefragt, ob ich mit ihr ein Brautkleid kaufen will. Natürlich will ich, sie ist meine beste Freundin, fast schon wie eine Schwester und wer weiß, vielleicht kommt auch bald der Zeitpunkt, wo ich mit ihr für mich und meine Hochzeit einen Anzug kaufe. „Hey Dray?" Markus reißt mich aus den Gedanken, steht neben mir und grinst. "Lust auf Party? Wir wollen noch feiern und hätten dich gerne dabei." Feiern? Klar, warum nicht. Spricht nichts dagegen und Harry hat auch seine Partys, seinen Freiraum und zudem vertrauen wir einander. „Wohin soll es gehen? Club oder doch her eine Bar?" Eine Bar ist mir lieber, im Club sind zu viele Menschen, es ist mir zu laut und die Stimmung muss passen, damit ich darauf Lust habe. „Es wird eine kleine Runde werden, immerhin haben wir etwas zu feiern." Markus zwinkert mir spitzbübisch zu, greift nach meiner Hand und zieht mich schließlich lachend an den anderen Models vorbei, die uns verwirrt nachblicken, den Kopf schütteln und uns doch einige folgen. Was aber haben wir zu feiern? Die gute Show oder etwas Privates, was Markus anbelangte? Neugierig bin ich ja schon, aber ich warte lieber ab, bis er von selber etwas sagt, da ich nicht der Typ Mensch bin, der sich gerne noch aufdrängt. Nicht nach dem Reinfall mit Harry damals, der meine Freundschaft anfangs ausgeschlagen hat und wir uns jahrelange bekriegt haben, ehe wir auf den Trichter gekommen sind, dass da doch mehr als blanker Hass und Neid ist. Mit dem Taxi fahren wir schließlich fast schon aus der Stadt heraus, zu einer kleinen, aber durchaus schicken Bar und sie wirkt sehr einladend. Klein, aber durchaus mit Stil eingerichtet. Nicht nobel, eher rustikal und doch fühle ich mich sofort wohl, setze mich mit Markus zusammen zu den beiden anderen Models, die wir beide ebenfalls männlich sind. Die Mädchen wollen lieber unter sich sein, ins Bett und ich kann sie durchaus verstehen, immerhin ist es anstrengend einen ganzen Abend in zu hohen Hacken über den Laufsteg zu laufen. „Willst du etwas Bestimmtes trinken?" Markus reißt mich aus den Gedanken, blickt mich abwartend an und gerne möchte ich ein Butterbier trinken, aber darauf muss ich verzichten, da wir in einer Bar für und von Muggel sind. „Cola-Rum klingt nett", erwidere ich daher, folge Markus an die Theke und sehe mich weiterhin um. Einige sind ziemlich locker drauf, haben wohl auch schon tiefer in ihr Glas geschaut und reißen zum Teil derbe Witze über Frauen. Mit dem Kopf schüttelnd wende ich mich ab, nehme meinen Drink entgegen und folge Markus zurück zu unserem Tisch, wo bereits die beiden anderen warten, uns lächelnd entgegenblicken. „Na Draco? Alles okay bei dir und deinem Rocker?" Die Frage kommt überraschend, erstaunt mich jedoch und ich frage mich, woher er das weiß? „Presse, Draco, Presse. Die schreiben viel und gerne auch Dinge, die völlig aus der Luft gegriffen sind. "Ja, das tut sie in der Tat und ich hasse diese Paparazzi. Lästig und klebrig. Wie unnütze Wespen schwirren sie um einen herum und das nur, um eine mega Story für ihre Zeitung zu kriegen. Von ungefragten Fotos fange ich lieber nicht an, es gab bereits genug und viele davon sind und waren einfach unvorteilhaft. Gerüchte? Aber bitte doch. Je dramatischer, desto besser und allesamt gelogen. Neugierig will ich allerdings wissen, was sie schreiben, Harry anhängen wollen und das nur, um eine grandiose Geschichte zu bringen. „Das Übliche. Affären mit Fangirls, aber auch von Drogen war schon die Rede." „Drogen? ", wiederhole ich grinsend, lasse die Affären außen vor, da ich weiß, dass Harry nie mit einem Mädchen in die Kiste steigen würde und einfach der schwulste Typ auf diesem Planeten ist. „Kokain soll man bei ihm gefunden haben", erklärt mir Lukas mit ernster Miene, fast, als glaube er daran, was dieses Klatschblatt schreibt. Ich weiß jedoch, dass Harry das Zeug niemals anfassen würde und auch nichts anderes. Tabak, Kaffee und ab und zu Alkohol, aber keine harten Drogen und schon gar nicht das Teufelszeug, was schon so manchen dahingerafft hat. „Eine miese Lüge", fauche ich daher den Brünetten an, der mich jedoch fassungslos ansieht, dann aber nickt und schnell zu seinem Glas greift. „Sicher doch. Du kennst ihn am längsten und besten", erwidert er mir schließlich, ehe er zu seinen Zigaretten greift. Lässig zündet er sie an, grinst mich dabei an. „Weiß er denn schon, dass es für länger weggeht?" Für länger weggeht? Wohin und warum weiß ich nichts davon? Verwirrt blicke ich zu Markus, der Lukas böse ansieht, in die Seite boxt und irgendwas vor sich hin grummelt. Das ist dann wohl auch der Grund, warum wir feiern. Wozu? Wohin bitte? Fragen über Fragen und mir steht es deutlich im Blick geschrieben, dass ich Antworten will und das am besten sofort. „Lukas, was ist hier los? Wovon sprichst du bitte?" Markus seufzt, nippt an seinem Cola-Rum und setzt nur langsam das Glas wieder ab. „Karl will dich für sechs Monate mit nach New York nehmen." New York? Ernsthaft? Geplättet blinzle ich einige Male, versuche etwas zu sagen und doch bekomme ich keinen Ton heraus. New York ... Ein Traum. Einer, der zum Greifen nahe ist und mir doch Sorgen bereitet. Sechs Monate und weit weg von Harry. „Was sagst du dazu?" Markus tippt mich an, ist dabei jedoch ernst und erwartet scheinbar eine Entscheidung von mir. „Ich weiß nicht, ich muss darüber ..." Noch ehe ich richtig antworten kann, verpasst mir Lukas eine und sieht mich mürrisch an. „Draco, es ist New York! Da überlegt man nicht lange. Diese Chance bekommen nur ganz wenige und die sollte man nutzen. " „Lukas hat recht", mischt sich zum ersten Mal Christopher ein, der die ganze Zeit über nur zugehört, sich aber nicht am Gespräch beteiligt hat. Das mag sein, dass Lukas im Recht ist, aber ich kann das nicht einfach so entscheiden. Pansy will heirateten und dazu möchte sie, dass ich mit ihr das Brautkleid kaufe. Ohne Zauberstab ist das nicht machbar und zaubern ist etwas, was ich lange nicht gemacht habe, es nicht brauche und es seit Voldemorts Ableben verabscheue. „Ich denke darüber nach." Schnell verlassen diese Worte meine Lippen, misstrauisch und besorgte Blicke streifen mich, gefolgt von Kopfschütteln und angezogenen Seufzern. Erst muss ich Harry davon erzählen, schreibe ihm sofort eine SMS und auch Pansy erfährt von diesen brisanten Neuigkeiten. Eine direkte Antwort kommt jedoch nur eine und die ist von Pansy, die zum einen ganz aus dem Häuschen, gleichzeitig aber enttäuscht ist. Verstehen kann ich sie, aber dennoch gebe ich ihr das Versprechen, ihr weiterhin zur Seite zu stehen. Notfalls reise ich eben doch durch den Kamin, aber noch haben wir Zeit und ich will erst Harrys Zustimmung haben. „Was sagt er?" Lukas reißt mich aus den Gedanken, bläst mir den Rauch seiner Zigarette ins Gesicht und grinst mich frech an. Blödmann, er weiß genau, dass ich das nicht leiden kann und es hasse, wenn man mir stinkenden Rauch in Kombination mit schlechtem Atem ins Gesicht haucht. „Du stinkst", erwidere ich bissig, leere mein Glas und knalle es unsanft auf den Tisch. Sauer bin ich jetzt auch, darüber, dass Harry nicht antwortet und das, obwohl es wichtig ist. „Ruf ihn an." Wieder Chris, der sich einmischt, mir die Hand auf die Schulter legt und diese sanft drückt. „Vielleicht schläft er schon und hat das Handy nicht gehört." Vermutlich. Oder er feiert, ist in einem Club, wo laute Musik läuft und es schier unmöglich ist, irgendwas zu hören. Ohne auf Chris einzugehen, hole ich mein Handy aus der Hosentasche, wähle Harry seine Nummer. Es dauert nicht lange und eine Stimme sagt mir, dass der gewünschte Teilnehmer nicht erreichbar wäre. Nun wirklich angepisst, stecke mein Handy weg, stehe auf und hole mir einen weiteren Drink. Dieses Mal irgendwas mit Wodka, was ich fast in einem Zug herunterkippe, alles um mich herum ausblende und keinen weiteren Gedanken an Harry verschwende. Er hat sein Telefon aus? Bitteschön, dann soll er. Mache ich mir keinen Kopf, schalte ihn aus und will einfach nur meinen Spaß mit meinen Kollegen haben. Wer bin ich denn bitte, dass ich mich davon einnehmen lasse? Ich kann auch anders und das zeige ich heute ganz deutlich, schnappe mir daher eine von Lukas Zigaretten und zünde mir diese einfach an. Protest kommt keiner, jedoch ein Blick, der mich schmunzeln lässt. Vermutlich denkt er, ich würde gleich husten, was aber nicht der Fall ist. Früher schon habe ich ab und an in Gesellschaft geraucht, es irgendwann aufgegeben, da es Harry störte und mich selbst auch. Alles stank nach kaltem Rauch, ich schmeckte nach Aschenbecher und das war der Grund, warum ich es ganz gelassen habe. Entspannt lehne ich mich zurück, inhaliere tief den Rauch und stoße ihn in kleinen Kreisen wieder aus. „Bock zu tanzen?", fragt Lukas unverblümt, nachdem ich die Kippe ausgedrückt und mein Glas ganz geleert habe. "Klar, warum nicht", erwidere ich, erhebe mich von meinem Platz und folge Lukas auf die Tanzfläche. Kapitel 12: Kapitel 11 ---------------------- Von wegen, ein Traum. New York hat mich seit drei Tagen und das Wetter hier ist mehr als bescheiden. Dazu kommt, dass ich Harry per SMS gesagt habe, dass ich sechs Monate weg bin und bis dato habe ich noch immer keine Antwort. Es fühlt sich beinahe so an, als bin ich ihm egal oder aber ich sehe Gespenster und er steckt einfach mittendrin in zu viel Arbeit. Ich muss unter Menschen, mich fressen, sonst diese Geister, die mich innerlich immer mehr ergreifen, auf und das muss nicht sein. Normal bin ich so nicht und heute hab ich frei, will das nutzen und mir Manhattan ansehen. Es gibt immerhin einiges zusehen und den Kopf in den Sand stecken ist so gar nicht mein Ding. Ich möchte mit diesen typisch gelben Taxis durch die Straßen New Yorks fahren, mir die Parks ansehen, einfach einen Kaffee trinken und das am besten in diesen kleinen, süßen Cafés, wo Tische und Stühle einfach mal den halben Gehweg einnehmen. Und wer weiß, vielleicht lerne ich auch einen dieser typischen Menschen kennen, mit denen man sich einfach unverbindlich unterhalten kann, aber danach nicht noch einmal wiedersieht. Immerhin bleibe ich nur ein halbes Jahr und ganz einsam möchte ich das nun doch nicht verbringen. Meine Jacke habe ich schnell angezogen, ebenso Schuhe, etwas Geld eingesteckt und ebenso mein Handy, falls Harry doch noch anruft oder schreibt. Wohin es gehen soll weiß ich selber noch nicht, dennoch verlasse ich mein kleines Appartement zügig, schreite gemächlich die Treppen nach unten und raus auf die Straße. Im Vergleich ist wenig los und doch drängen sich ein paar an mir vorbei, einer rempelt mich sogar an und fast bekomme ich einen Regenschirm ab. Und bei dem Wetter will ich mir New York ansehen? Ich muss verrückt sein. Oder verzweifelt. Mürrisch drein blickend ziehe ich den Kragen meiner Jacke höher, grummel und will einen Schritt vor, werde aber nach hinten gezogen. "Vorsicht, Schätzchen." Verwirrt drehe ich mich um, blicke in das lächelnde Gesicht einer etwas reiferen Frau, die sofort die Hand hebt, nach einem Taxi ruft, welches keine Minute später direkt vor uns anhält. "Du bist nicht von hier, stimmt's?" Eine Frage, auf die ich nur nicken kann, da mich die Umstände noch immer verwirren. "Und sehr gesprächig scheinst du auch nicht sein. Schüchtern?" Ein herzliches Lachen dringt dabei an mein Ohr, ehe sie in das Taxi steigt, mich auffordernd ansieht und zu verstehen gibt, dass ich ebenfalls einsteigen soll. Warum nicht, sie scheint sich auszukennen und sie macht einen recht netten aber auch sehr direkten Eindruck. "Samantha Jones", stellt sie sich direkt vor, nachdem ich mich neben sie setze, ihre Hand ergreife und schüttelt. "Draco, Draco Malfoy." "Nun Draco, eigentlich wollte ich mit meinen Mädels eine Kleinigkeit essen, aber ich denke, dass sie sicher nichts dagegen haben, wenn ich noch jemanden mitbringe." "Das ist sehr freundlich, vielen Dank", erwidere ich darauf, blicke aus dem Fenster und sehe mir die vorbeiziehenden Häuser an. "Du wirktest auf mich etwas verloren und wie jemand, der hier untergeht, wenn ich ihn nicht unter meine Fittiche nehme." Damit hat sie nicht ganz unrecht, ich bin verloren, dazu einsam und ich will einfach, dass dieses halbe Jahr ganz schnell vorbei ist. "Das wird schon, Schätzchen. Kopf hoch und hör auf, Trübsal zu blasen. Du bist in New York, genieß es." Samantha stupst mich an, lächelt dabei erneut und so langsam taue ich auf. Vielleicht ist New York doch nicht so schlecht, wie ich anfangs dachte. "Wie sind Ihre Freundinnen? Denken Sie nicht, dass ich störend sein könnte?" Eine für mich berechtigte Frage, immerhin stoße ich einfach unangemeldet dazu und wenn ich es mir genau überlege, sind diese bestimmt sehr viel älter als ich und haben andere Gesprächsthemen. Den Lippenstift, mit dem sie sich zuvor ihre Lippen mithilfe eines kleinen Taschenspiegels nachziehen will, steckt sie weg, blickt mich einen Moment an und das mit einem Blick, den ich nicht wirklich deuten kann. "Schätzchen lass doch das Sie bitte weg. Ich bin Samantha, tu einfach so, als würden wir uns schon lange kennen." Schelmisch zwinkert sie mir zu, zieht dann aber die Kappe von ihrem knallroten Lippenstift ab und zieht sich ganz Ladylike ihre vollen Lippen nach. Keine Ahnung, wie alt sie ist, aber sie ist eine hübsche Frau und irgendwie genieße ich ihre Anwesenheit. Vielleicht auch, weil sie mich sofort so freundlich aufgenommen und mir geholfen hat. "Wie kommt jemand wie du eigentlich nach New York?", will sie wissen, klappt, nachdem sie eine ihrer Locken richtig gelegt hat, ihren Taschenspiegel zu und lässt ihn zurück in ihre Handtasche fallen. "Die Arbeit. Ich bin Model und bin die Muße von einem sehr angesagten Modezaren", erwidere ich gelassen, staune nicht schlecht, als wir durch die belebten Straßen fahren, mir die Lichter und Leuchtreklamen entgegenschlagen und mir endlich begreiflich machen, dass ich nicht träume, New York langsam real für mich wird. Mit einer Mischung aus Neugier und Erstaunen werde ich angesehen. "Model ..." Ihr anfängliches Schmunzeln wandelt sich zu einem Lächeln. "Bei deinem Aussehen auch kein Wunder. Hübsch, dazu gebildet und sehr unterhaltsam." Unrecht hat sie nicht und nicke ihr demnach zu. Der Tag kann nur gut werden, das halbe Jahr interessant und sicher werde ich auch den ein oder anderen Tag mit Samantha verbringen und mir die Stadt zeigen lassen. Wenn ich schon hier bin, dann will ich auch etwas sehen und auch, wenn die Entscheidung diesbezüglich noch schwer ist, habe ich keinerlei Bedenken, dass sie ganz genau schon weiß, was sie mir zeigen wird. Zufrieden sehe ich erneut aus dem Fenster, auf die Straßen und stelle fest, dass es aufgehört hat zu regnen. Ebenso merke ich, dass wir anhalten, Samantha dem Taxifahrer ein großzügiges Trinkgeld zusteckt und schließlich aussteigt. Schwungvoll öffnet sie auf meiner Seite die Tür des Wagens, ermöglicht es mir auszusteigen und hakt sich an meinem rechten Arm unter. "Dann lass uns mal meine Mädchen begrüßen." Hier will sie sich mit ihren Freunden treffen? Bescheiden, sehr bescheiden und doch zieht das kleine Restaurant einen magisch an. Es wirkt so normal, gar nicht edel und doch beeindruckt es mich, als wir es betreten, freundlich begrüßt und an einen der Tisch geführt werden. Samantha lächelt aufgrund meines Gesichtes. "Süß, nicht wahr?" Ich kann nur nicken, ihr stumm recht geben und mich weiterhin umsehen. Besonders die dunkelroten Backsteine an den Wänden lassen es rustikal, durch moderne Lampen, den hohen Decken und der Einrichtung modern und chic wirken. Hier versteht jemand sein Handwerk aus etwas unscheinbaren etwas so Großartiges zu zaubern. "Gefällt es dir?" "Ja, es ist modern, aber man fühlt sich durch den Backstein heimisch und hat nicht das Gefühl, als wäre man mitten in New York", erwidere ich, lasse dabei den Blick nochmals schleifen und mir verschlägt es fast die Sprache, als ich zur Tür blicke und drei mehr als attraktive Frauen erblicke. Das müssen ihre Freundinnen sein und eine davon ist so bekannt, dass man selbst in England das ein oder andere über sie und ihre Kolumne hört. Die beiden anderen sagen mir gar nichts, doch sticht eine ganz besonders hervor durch ihre Haarfarbe, die mich an Ginny erinnert. "Ein Mann, du bringst einen Mann mit zu unserem Frauenabend?" Kritisch werde ich angesehen und das von der dritten, die für mich recht normal wirkt und nicht unbedingt das ist, was aus der Menge hervorsticht. Eher ein langweiliger Frauentyp. "Das ist Draco und wir haben uns heute erst kennengelernt. Er ist neu in New York und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ihm die Stadt zu zeigen." "Sein Gesicht kommt mir bek ... Nein, das ist doch." Die rotblonde Frau schlägt die Hand vor den Mund, erbleicht und nun schaut mich auch Carrie ziemlich genau an. "Ähnlichkeit besteht", erwidert sie, setzt sich zu uns an den Tisch, nachdem sie Samantha umarmt und mir die Hand geschüttelt hat. "Du bist also für Jobs in New York." Miranda setzt sich wie ganz selbstverständlich neben mich, nimmt sich die Karte und doch legt sie diese zurück auf den Tisch. "Ich bin Miranda", stellt sie sich vor, lächelt und schüttelt meine Hand mit einer Kraft, die für eine Frau eher untypisch ist. Mir gefällt aber ihr Typ. Sie ist witzig, strahlt etwas aus und ihre Haarfarbe zieht an wie ein Magnet. Wir plaudern lange, dazu ausgelassen und bei vielen leckeren Antipasta, die besser nicht schmecken können und ebenso meine Penne in feiner Trüffelsoße ist ein Gedicht und zergehen auf der Zunge. Sehr oft rede ich über meinen Job, werde viel gefragt und hin und wieder sehe ich in erstaunte und dann wieder in interessierte Gesichter. Besonders aber interessiert sich Carrie für meinen Job. "Es muss toll sein, so viel zu reisen, die neueste Mode tragen zu dürfen und über den Laufsteg zu schreiten." "Von der Reise habe ich meist nicht viel, da man nur wenige Tage in der Stadt ist und nicht viel sieht. New York ist da anders, hier habe ich Fotoshootings, dazu Jobangebote und wenn etwas nicht nach dem Wunsch des Kunden ist, dann hab ich den Tag frei und kann mir auch New York etwas genauer ansehen." Carrie nickt, schiebt sich dabei die letzte Gabel Penne in den Mund und nippt an ihrem Glas Rotwein. "Wenn du Hilfe brauchst, dann sag uns Bescheid. Ich denke, Sam hat nichts dagegen, wenn wir uns auch noch um dich kümmern, damit du hier nicht ganz untergehst", bringt sich Charlotte das erste Mal in das Gespräch mit ein und blickt lächelnd in die Runde. "Gewiss nicht", erwidert Samantha, erhebt das Glas und stößt mit uns an. "Auf eine neue Freundschaft und auf unser schönes New York." Die Gläser klirren, es wird getrunken, es wird gelacht und ich habe das Gefühl, ich gehöre dazu und werde akzeptiert. Besonders von Sam, wie wir alle sie nennen und Miranda scheint genau wie Carrie sehr aufgeschlossen zu sein. Charlotte kann ich noch nicht einschätzen, aber sie bemüht sich, lächelt immer wieder scheu zu mir rüber und das erinnert mich vom Verhalten her sehr an Ginny. Nur mit dem Unterschied, dass hier eine reife, erwachsene Frau sitzt und laut Erzählungen zwei wunderbare Töchter hat. Es ist ein schöner Abend, eine nette und bereichernde Gesellschaft und wie bereichernd sie tatsächlich ist, werde ich noch merken. „Lust, morgen etwas Sport zu machen? Ich gehe gerne im Park joggen und somit würdest du gleich ein bisschen was von der Stadt sehen", schlägt mir Charlotte vor, notiert mir sogleich auf einem Zettel ihre Telefonnummer und steckt mir diese zu. „Überleg es dir einfach und ruf mich an. Ich kann dich dann abholen und hinterher könnten wir zum Brunch." Kapitel 13: Kapitel 12 ---------------------- Ein paar Wochen sind vergangen und New York ist eine Stadt, in der ich mich trotz der Entfernung zu Harry mehr als wohlfühle. Man kann sagen, ich bin angekommen, habe Freunde gefunden und genieße das Nachtleben in vollen Zügen. Samantha ist ein wunderbarer Mensch, herzlich und doch nimmt sie kein Blatt vor den Mund, sagt deutlich, was und wen sie will und ihr Wortschatz ist teilweise schlimmer, als der von Blaise oder Benny. Ich mag sie, ebenso Carrie und Charlotte, mit der ich anfangs nicht wirklich warm wurde. Es änderte sich, nachdem ich ihr Angebot angenommen, sie angerufen und mich mit ihr zum gemeinsamen Joggen verabredet habe. Beneidenswert, wie fit sie ist, pure Lebensfreude ausstrahlt und dabei hat sie viel erlebt und einiges, was nicht ganz so gut verlaufen war. Hut ab, dass sie nie aufgegeben hat, strahlt und mir einen Becher Kaffee entgegenhält, ehe sie sich neben mich setzt. "Schön, nicht? Hier hat man seine Ruhe, kann abschalten und doch entgeht einem nichts." Ich muss zugeben, der Central Park ist traumhaft. Mitten im Zentrum und doch wie ein kleines Paradies, umgeben von Wasser, saftigem Grün und vielen Plätzen zum Ausruhen oder einfach um abzuschalten. Da stören nicht einmal die Wolkenkratzer, die sich vor und hinter mir in die Höhe strecken, mir klarmachen, dass wir doch noch in einer Stadt sind. "Nicht bloß schön, es ist ein Traum", antworte ich nach einiger Zeit, nippe an dem Plastikbecher und drehe ihn ein paar mal in der Hand. Harry hat sich mittlerweile zwar gemeldet, aber nur knapp und das per Sprachnachricht, was er eher selten tut und mich nachdenklich stimmt. Ich vermisse ihn, vermisse seine süßen SMS, in denen er mir eine Gute Nacht wünscht oder einfach einen Kuss zuschickt. Jedoch bleiben sie aus, stimmen mich wehmütig und wäre New York nicht so toll, Charlotte so bezaubern, ich wäre längst bei Harry, würde in seinen Armen liegen und ... Eine zarte Röte legt sich auf meine Wangen, welche meiner sehr viel älteren Freundin nicht entgeht und sie leise zum Lachen bringt. "An wen oder was denkst du gerade?", möchte sie wissen, den Blick neugierig auf mich gerichtet. "An jemanden, der mir fehlt, mein Leben bedeutet und den ich fast schon mein gesamtes Leben kenne." "Wie alt bist du gleich nochmal?" "Anfang zwanzig. Wir waren gemeinsam in der Schule und haben so manches Abenteuer erlebt und durchgestanden", erwidere ich, lasse aber bewusst Voldemort aus der Erzählung heraus, da Charlotte wie Hermine eine Muggel war und es nicht nachvollziehen oder gar glauben würde. "Und ihr seid Freunde, oder ist da mehr?" Sie ist wirklich neugierig, aber ich kann es verstehen, ich werfe gerne viele Fragen auf und bin eine interessante Persönlichkeit. "Wir sind zusammen und das seit ein paar Jahren schon. Anfangs sah es aus, als würden wir uns hassen, aber dem war nie so", erzähle ich, erinnere mich zurück und ebenso an den Kampf, der mir fast den Menschen genommen hat, den ich am meisten liebe. Eine Weile bleibe ich in Gedanken, dann aber schiebe ich sie weit von mir und erwidere das Lächeln Charlottes. "Lass uns was essen, ich hab Hunger." "Eine gute Idee", lenkt sie ein, erhebt sich und schmeißt wie ich den leeren Becher in den Mülleimer, welcher neben der Parkbank steht. "Wir nehmen aber ein Taxi." Sie zwinkert mir kurz zu, läuft in Richtung Straße und sieht sich nach einem der gelben Autos um. Weit und breit, keins in Sicht und das, obwohl wir mitten in Manhattan sind. Charlotte seufzt, dann aber kommt ihr scheinbar eine Idee. "Lass uns einfach ins "The Earth" gehen, das liegt unweit der westlichen Seite des Central Parks." "Hört sich gut an", gebe ich ihr zu verstehen, folge ich ihr durch den Park, vorbei an dem riesigen Brunnen, vorbei an einem Spielplatz für Kinder und rüber zur westlichen Seite, wo sich das Café, welches mit einer freundlich, hellen Atmosphäre besticht, liegt. Die riesigen Fenster in weißen Holzrahmen sind straßenseitig ausgerichtet, sodass ich dem Treiben draußen zusehen kann. Gefällt mir und es lädt direkt ein, Platz zu nehmen und zu verweilen. New York gefällt mir immer besser und ich lerne Plätze kennen, die ich alleine wohl nicht entdeckt hätte. Ich fühle mich sogar wohl, gut aufgehoben und gerade in bester Gesellschaft. Charlotte ist ein so warmherziger Mensch und sie wird ihr herzliche Art bestimmt an ihre Töchter weitergeben. Hübsch sind sie beide, besonders die Große, da sie einen asiatischen Touch hat und so süß sein kann, wenn sie Aufmerksamkeit haben will. Kinder sind schon toll, aber ich habe mir über eigene nie den Kopf gemacht, weiß jedoch, dass meine Mutter gerne Enkel haben möchte, aber es auch respektiert, falls Harry und ich uns dagegen entscheiden. Wobei Teddy schon reicht, mittlerweile ist er fast sieben Jahre alt und seinem Vater recht ähnlich. Remus und Tonks wären stolz auf ihn, immerhin hat er auch ein bisschen was von seiner Mutter übernommen und kann bei einem Stimmungswechsel die Haarfarbe ändern. Derzeit ist er oft bei meiner Familie oder aber bei der von Ron, da wir einfach zu wenig Zeit haben und Kinder passen momentan nicht in meinen Lebensstil rein. Ich bin zu oft unterwegs, seh kaum Harry und wie soll das mit einem Kind funktionieren? "Was magst du essen?" Charlotte reißt mich aus den Gedanken, reicht mir eine Karte und schüttelt lächelnd den Kopf über mich, da ich einfach zu oft weg und bei anderen Dingen bin. "Tut mir leid", entschuldige ich mich rasch, werfe einen Blick in die Karte und entscheide mich ein Omelett mit frischem Gemüse, etwas Toast dazu und einen Kaffee. "Geh doch heute Abend mit uns zu Sams Party und lenke dich ab, krieg den Kopf frei und denk einfach nur mal an dich", redete sie mir zu, faltete ihre Serviette auf und legt sich diese auf den Schoss, damit nichts auf ihre Kleidung kommt. Zwar trägt sie Sportsachen, aber auch die sind nicht billig, haben mit einem pastelligen Rosa eine recht helle Farbe und Flecken sieht man auf diesem sofort. Zu Sams Party nicke ich lediglich, Charlotte hat recht und ich hänge wirklich zu oft meinen Gedanken nach, meinen Sehnsüchten und wenn ich nicht so faul und stur wäre, mein Zauberstab würde heißlaufen. "Was feiern wir heute Abend? Hat Sam Geburtstag?", will ich wissen. "Ach was, Samantha gibt gerne Partys und da braucht sie keinen Grund. Sie ist einfach Samantha Jones und umgibt sich gerne mit Leuten." Verstehend nicke ich, erkenne den Lebenswandel und er erinnert mich stark an diverse Promis, die von einer Party zur nächsten jagen und das nur, um der Einsamkeit zu entkommen. Ich bin und war nie so, genieße zu Hause lieber ein gutes Glas Wein auf meiner Couch und verweile bei einem spannenden Film. Alles andere ist mir zu stressig. Noch bevor ich Charlotte antworten kann, klingelt mein Handy und alleine der Name, der auf dem Display erscheint, lässt mich keine Sekunde zögern, ranzugehen. "Hey, schön, dass du dich meldest." Strahlend nehme ich dabei mein Omelett entgegen und esse den ersten Happen. "Das muss ich doch, immerhin kann es ja sein, dass es dir nicht passt, dass ich nach New York komme." Bitte was? Fast verschlucke ich mich an meinem Kaffee, huste einmal und habe Mühe das Gespräch wieder aufzunehmen. "Du kommst wirklich nach New York?" "Ja, und zwar schon morgen Mittag. Ist das okay für dich?" Freudestrahlend nicke ich, merke aber, dass man das nicht sehen kann und selbst Charlotte kann nicht anders und muss laut über mich lachen. "Wer ist denn da bei dir, Draco?" "Eine Freundin, die du aber kennenlernen wirst und ich denke, du wirst ..." Je werde ich unterbrochen, von Worten, mit denen ich nicht gerechnet habe und die mir die Tränen in die Augen treiben. "Du fehlst mir auch. Sehr sogar", wispere ich in mein Handy, wische mir mit der freien Hand die Tränen aus dem Gesicht und muss schlucken. "Wir sehen uns aber morgen und ich freue mich schon darauf." "Ich mich auch. Holst du mich am Flughafen ab? Es soll ja so normal wie möglich aussehen." "Sicher werde ich das, verlass dich darauf", lächel' ich vor mich hin, beende kurz darauf das Gespräch und ernte einen neugierigen Blick von Charlotte. Kapitel 14: Kapitel 13 ---------------------- Die Nacht ist die Hölle, ich kriege kein Auge zu und wenn doch, dann schwirrt mir Harry im Kopf herum, sieht mich anzüglich an und das verursacht eine Region weiter unten für eine mächtige Beule, die gnadenlos gegen meine Schlafhose drückt. Verdammt, ich will schlafen, nur so wird das eher nichts und es sieht auch nicht danach aus, als würde meine Erregung von alleine nachlassen. Nicht bei diesen Bildern, die mir durch den Kopf gehen, wie ein Film wirken und mich zusätzlich anheizen. Frustriert stöhne ich auf, lasse meine rechte Hand langsam in meine Hose gleiten, umfasse mein Glied, reibe es vorsichtig und lecke mir unbewusst über die Lippen, stelle mir vor, es wäre nicht meine, sondern Harrys Hand. Die Lust nimmt mich rasch ein, breitet sich im gesamten Körper aus, lässt mich nicht mehr klar denken, nur noch handeln und meinen Penis schneller bearbeiten. Immer wieder stöhne ich und doch ist es lange noch nicht genug. Mein Körper will mehr, er will alles und das am liebsten sofort. Mit der noch freien Hand schiebe ich meine Hose ganz runter, strampel sie unbeholfen von meinen Beinen, welche ich kaum später spreize, besser an meinen Schwanz komme, fester zupacke und gezielt meine Hoden umfassen, sie sanft zu kneten beginne. Dabei sehe ich immer wieder Harry. Seine grünen Augen, die mich hungrig ansehen, beinahe schon verschlingen, während er gierig mein Glied in seinem Mund verschwinden lässt, daran saugt und mir ein Wimmern entlockt. Zusätzlich spüre ich einen frechen Finger, der sich langsam, aber doch schon fordernd in mein Inneres drückt und mich an den Rand des Wahnsinns treibt. Erst noch langsam, dann aber bewegt er sich schneller, findet meine Prostata und reizt diese so gekonnt, dass ich beinahe schon Sterne sehe und laut stöhne. Himmel tut das gut, so gut, dass ich einen weiteren Finger in mich schiebe und doch stocke ich, höre ein Rascheln und spüre kaum später das Nachgeben der Matratze. Träge öffne ich die Augen, blicke direkt auf einen Schwanz, der mir mehr als bekannt vorkommt und erst dann sehe ich Harry, der mich frech angrinst. "Na komm, mach ihn richtig hart." Träum ich jetzt oder ist er wirklich da? Noch immer sichtlich überrascht, richte ich mich etwas hoch, nehme Harrys halb steifen Penis zwischen meine Lippen, lecke mit der Zunge über die pralle Eichel und blicke ihn lüstern von unten her an. Er hat jedoch die Augen geschlossen, die Hand in meinen Haaren vergraben, den Kopf genießend in den Nacken gelegt. Der Anblick gefällt mir, stachelt mich weiter an und gezielter lecke ich über die Eichel, nehme meine Hand von meinem Glied weg und lege sie stattdessen an Harrys Hoden. Keuchend gibt er sich mir hin, leckt sich immer wieder über die Lippen und auch sein Griff in meine Harre wird fester. Ein Zeichen, dass es ihm gefällt, ich ihn fast so weit habe, dass er mich will. Begierig lecke und sauge weiter, nehme ihn tiefer auf und lausche seinen anzüglichen Lauten, die mir deutlich zu verstehen geben, dass er mehr will. Der Aufforderung komme ich gerne nach, verwöhne ihn gekonnter, schneller und mit flinker Zunge bearbeite ich seine Spitze immer und immer wieder, nehme die ersten Lusttropfen auf. "Das reicht." Harry entzieht sich mir, drückt mich zurück in die liegende Position, hebt mein Becken an und setzt an. "Mach schon", fordere ich ihn auf, presse meinen erhitzten Körper dicht an den seinen und mit nur einem gezielten Stoß dringt er schließlich ein, stöhnt und bringt mich zum Schreien. Er gibt mir nicht einmal Zeit, nimmt sofort einen harten Rhythmus an und treibt mich binnen Sekunden an den Rand des Wahnsinns. Keine Ahnung wie lange es her ist, aber die Art von Sex hatten wir lange nicht und doch lasse ich mich fallen, gebe mich ihm hin und passe mich an. "Harry ..." Keuchend kommt sein Name über meine Lippen, immer und immer wieder und wird letztendlich von heißen Küssen verschlungen, während er uns beide weiter voran Richtung Höhepunkt treibt. Lange brauche ich auch gar nicht mehr, es ist einfach zu gut, zu lange her und ungehindert greife ich mir zwischen die Beine, umfasse mein Glied und reibe es hart und schnell. Meine Erregung ist auf dem Weg den Gipfel zu erreichen, ich beschleunige, um endlich zu kommen. Es ist nicht mehr aufzuhalten, das ist sicher. Über mir weiß noch jemand davon, Harry sieht mir tief in die Augen, die ich geöffnet habe, um dem Schauspiel so lange wie möglich zusehen zu können. Beim nächsten Stoß zuckte ich einmal auf und meine Bauchdecke verkrampfte noch mehr. Alles tut mir weh und ich bin dem Wahnsinn nah. Der nächste Stoß soll der vorletzte sein, das weiß ich. Ein letztes Zittern in meinen Beinen, ich sinke in die Kissen und mit einem Stöhnen, welches sich von meinen Lippen löst, spritzt es beim zweiten Zucken aus mir heraus. Befreiend befriedigend und zwei Stöße später lässt auch Harry los, ergießt sich tief in meinem Inneren und keucht gedämpft dabei auf. Kurz darauf kommt er auf mir zum Liegen, atmet teils noch hektisch ein und aus und ich komme nicht drumherum, ihm durch die verschwitzten Haare zu streichen, runter zu seinem Nacken. "Wow, so einen realen Traum hatte ich lange nicht mehr." "Kein Traum, Draco. Ich bin wirklich hier." Harry hebt den Kopf, gleitet langsam aus mir heraus, legt sich neben mich und zieht mich kaum später in seine Arme. Kein Traum, Harry ist wirklich hier bei mir, küsst sanft meinen Nacken, ehe er sich löst und leise brummt. "Hab dich vermisst." "Normal wäre ich gar nicht hier", erwidere ich ihm ernst, drehe den Kopf leicht und blicke ihn an. "Ich wollte zu Sams Party, aber ..." "Sch ...", unterbricht Harry mich, legt den Finger auf meine Lippen und hindert mich am Weitersprechen. "Es ist nur wichtig, dass du da bist. Mehr interessiert mich nicht." Seine Lippen finden den Weg zu meinen, küssen erst vorsichtig, dann aber leidenschaftlich und wild, worauf ich eingehe und mich scheinbar auf eine zweite Runde einstellen muss. Kapitel 15: Kapitel 14 ---------------------- Wie durch den Kakao gezogen fühle ich mich, als ich am nächsten Morgen aufwache, realisiere, was die Nacht passiert ist. Sofort sehe ich neben mich, stelle erleichtert fest, dass Harry tatsächlich noch immer neben mir liegt und schläft. Er wirkt so zufrieden, lächelt sogar und doch wird mir ganz anders, denn irgendwie wirkt er bei genauem Hinsehen so anders. Keine Ahnung, aber war er schon immer so dünn? Besorgt hebe ich die Bettdecke an, werfe einen Blick unter diese und auf Harrys restlichen Körper, der auf mich ebenfalls abgemagert wirkt. Ist die Tour so anstrengend, dass er nicht zum Essen kommt? Mir macht das Angst und vielleicht sollte ich mit seinem Manager reden, andeuten, dass Harry mehr Pause und eine ausgewogene Ernährung braucht. Besorgt, wie ich bin, stehe ich langsam und leise auf, gehe in meine kleine Küche und überlege. Normal gehe ich mittlerweile mit Carrie zum Brunch, aber ich denke, darauf werde ich heute verzichten und gegen meine eigene Regel zaubern. Meinen Zauberstab hab ich für den Notfall dabei und das hier ist eindeutig ein Notfall und bedarf ein wenig Magie. Kurz überlege ich, entscheide mich für Rührei, Toast, frisches Obst und Kaffee. Mit einer einzigen Handbewegung war alles hübsch auf einem Tablett angerichtet, bereit ins Schlafzimmer getragen zu werden und doch werfe ich kurz vorher einen Blick in die Zeitung ... Etwas Klatsch kann nicht schaden, immerhin lebe ich in New York und man ratscht hier gerne, besonders aber Sam und Carrie. Sie lieben es über Mode zu reden, über Männer und gerne lästern sie über die ein oder andere Person. Da will ich mitreden können, schlage daher die Zeitschrift auf und doch schiebe ich sie wieder zur Seite, nehme das Tablett und schleiche mich leise zurück in mein Schlafzimmer. Lesen kann ich nachher auch noch und wer weiß, wie lange Harry noch Zeit hat und ... Oh Gott, ich muss Pansy vom Flughafen noch abholen! Wann kommt sie doch gleich? Mist, wenn ich pünktlich sein will, dann muss ich mir was einfallen lassen und das schnell. Stehenlassen geht schlecht, sie ist seit Kindheitstagen meine beste aber auch nervigste Freundin und sie kommt extra meinetwegen nach New York. Okay, sie will hier unter anderem auch ihr Brautkleid kaufen, aber ich soll sie dabei begleiten und ich werde ihr sicher nicht absagen. Entschlossen stelle ich das Tablet erst einmal neben dem Bett ab, schleiche mich erneut in die Küche und klingel bei Pansy an. Es dauert, dann aber geht sie an ihr Handy ran. "Nanu, hast du was vergessen?" "Ja, Harry ist hier und ich schaffe es vermutlich nicht zum Flughafen", entschuldige ich mich kleinlaut bei ihr, beiße mir auf die Unterlippe und mache mich auf ein Donnerwetter gefasst. "Harry ist bei dir?" Pansy knirscht mit den Zähnen, ich kann es deutlich hören, ebenso ihr Schnauben. "Dann komme ich direkt zu dir und du holst mich nicht ab." "Und wann?", will ich wissen, doch eine Antwort muss ich nicht abwarten, ertönt hinter mir ein Plopp und ich weiß auch so, wer da nun hinter mir steht und mich mit Blicken erdolchen will. "Hey." Ein Lächeln legt sich trotz ihres eisigen Blickes auf meine Lippen, ich mache einen Schritt auf sie zu, will sie umarmen und doch schiebt sie mich weg und sieht mich tadelnd dabei an. "Du bist dumm und obendrein naiv. Hast du ernsthaft geglaubt, er könnte sich jemals ändern?" "Wie, was, wovon sprichst du?" Ich hab echt keine Ahnung, was sie meint, doch sie stapft, ohne mir zu antworten bereits in mein Schlafzimmer und deutet auf Harry. "Von ihm spreche ich. Davon, was dein Cousin aus ihm gemacht hat!" Lucien? Was hat er damit zu tun? So ganz folgen kann ich Pansy nicht, schiebe sie daher aus dem Schlafzimmer und schließe die Tür hinter uns. "Was hat er dieses Mal angestellt?" "Er hat ..." Ein Schellen an der Tür unterbricht Pansy, sie hält inne und sieht mich verwirrt an. "Erwartest du noch jemanden?" "Eigentlich nicht", erwidere ich ihr, eile zur Tür, öffne sie und sehe direkt in Samanthas Gesicht, welches mitfühlend auf mich herabblickt. "Sam?" "Oh Schätzchen, es tut mir so leid." Noch bevor ich etwas sagen kann, zieht sie mich in ihre Arme, drückt und streichelt mich und sie lässt auch erst wieder los, als Pansy sich räuspert und zu verstehen gibt, dass sie auch noch anwesend ist. "Oh, du hast Besuch." Sam lächelt, reicht Pansy aber die Hand und stellt sich ihr vor. "Dann sind sie einer von New Yorks Engel, wie Draco immer sagt", schmunzelt Pansy nun doch und ich merke, wie mir die Röte ins Gesicht schießt, weil es mir unangenehm ist. "Engel, so, so. Nun ja, ich hab Draco quasi im Regen gefunden", erklärt Samantha sich, ehe sie sich an den Tisch setzt, seufzt und anfängt manierlich ihre Schläfen zu massieren. "Hör mal, Draco, wir müssen reden. Ich hab da gestern etwas mitbekommen und ..." Sie schiebt mir die Zeitung zu, schlägt sie vorher jedoch auf und mir fallen fast die Augen aus dem Kopf, als ich die Bilder sehe. "Es tut mir leid, aber ich denke, du solltest das wissen." Je länger ich die Bilder anstarre, desto schlechter wird mir. Tränen laufen über meine Wange, ich zittere vor Wut, vor Enttäuschung und ich will irgendwas zerschlagen. Wutentbrannt schlage ich mit der Faust auf den Tisch, ignoriere dabei das Zucken von Pansy, die langsam einen Schritt zurückweicht. "Beruhig dich, Draco." "Hast du davon gewusst?" "Nein, aber ich habe es geahnt. Lucien hat Blaise eine SMS geschickt und er hat sie Benny und mir gezeigt." Verstehend nicke ich, bin aber lange noch nicht zufrieden. "Und was noch? Was stand in der SMS drin?" "Dass er bei Harry ist und, dass sie ..." Pansy hört auf zu reden, schluckt und sieht mich an. "Weiter, was haben sie? Was haben sie gemacht, Pansy?" Meine Stimme klingt kalt, ohne jegliche Emotionen und erneut lasse ich meiner Wut freien Lauf, schlage gegen die Wand, auf den Tisch und das so lange, bis mich Samantha am Arm packt und festhält. "Hör damit auf. Ich weiß, dass es wehtut, aber hör auf, die geschmackvolle Einrichtung zu demolieren!" "Ich will wissen, was sie getan haben? Haben sie gefickt, hat er ihn gefickt?" Noch bevor Pansy darauf antworten kann, stürme ich Richtung Schlafzimmer, reiße die Tür auf, stapfe zu meinem Bett und reiße die Bettdecke weg. "Du hast fünf Minuten Zeit, dich zu verpissen." "Mit wem sprichst du?" Samantha steht plötzlich hinter mir, legt ihre Hand auf meine Schulter und erst da sehe ich, dass mein Bett leer und Harry nicht mehr da ist. Schweigend starre ich auf die Betthälfte, auf der Harry lag, auf der wir die Nacht zuvor Sex hatten und wieder laufen mir die Tränen und ich sacke zusammen. Sam fängt mich auf, hält mich und redet immer wieder auf mich ein. Pansy steht machtlos daneben, fügt sich aber ein, kommt näher und nimmt mich von hinten in den Arm. "Da ist noch etwas, Draco." Sam schiebt mich ein Stück von sich, dirigiert mich zu meinem Bett und zwingt mich damit, mich zu setzen. Was kommt jetzt, kann es noch schlimmer kommen? Schluckend sehe ich auf, erkenne aber in ihrem Blick, dass es etwas ist, was mir den Boden unter den Füßen wegreißen wird. "Pansy?" Sofort sitzt sie neben mir, nimmt mich ganz in den Arm und erst dann lässt Sam die traurige Bombe platzen. Kapitel 16: Kapitel 15 ---------------------- Von einer Sekunde auf die andere hat sich mein Leben drastisch verändert. Mit Harry ist es aus, Karl ist tot und mit seinem Tod bin ich weg vom Fenster, ausrangiert wie ein altes Kleidungsstück. Selbst der Kontakt zu alten Model Kollegen ist abgebrochen oder man geht schlicht nicht mehr an sein Handy, wenn ich anrufe. Ich will gar nicht wissen warum, aber vielleicht werfen Harrys derzeitigen Eskapaden ein schlechtes Licht auf mich und meine Karriere sinkt daher unaufhaltsam weiter nach unten. Sam hat mir deswegen sogar ihre Hilfe angeboten und nun sitze ich im Flieger, verlasse New York in Richtung Kalifornien und ich habe keine Ahnung, was mich da erwartet. Schweigend betrachte ich die an mir vorbeiziehenden Wolken, will vergessen, alles hinter mir lassen und einen Neuanfang wagen. Nur wie und in welchem Bereich? Smith, der neben mir sitzt, legt seine Hand auf meine Schulter und drückt sachte zu. "Das wird schon. Ich höre mich auf jeden Fall auch in meinen Kreisen um. Ich hab immerhin auch einige Kontakte und die Mädels sind auch jederzeit für dich da." Ja, das sind sie. Besonders aber Charlotte, die es tief getroffen hat, dass ich Hals über Kopf die Stadt verlassen habe. Und doch weiß sie ganz genau, dass ich nicht ganz aus der Welt bin. Ebenso Carrie und Miranda, die ich beide jetzt schon vermisse und versprochen habe, sobald ich gelandet bin, mich zu melden. Alle vier sind in den letzten Wochen nicht nur Freundinnen geworden, mehr noch Ersatzmutter und Fels in der Brandung. Allen voran Samantha, die sich fast ein Bein ausgerissen hat, nur um diesen Flug in letzter Sekunde zu bekommen. Sowas nennt man aber auch Beziehungen und wenn sie Smith nicht haben würde, müssten wir jetzt warten wie jeder andere auch und das Stunden. Nun aber sitzen wir in einem kleineren Flieger, genießen die erste Klasse und doch ist mir eher nach Heulen zumute. Meine Zukunft ist ungewiss und ich habe nicht vor zurück zu meinen Eltern zu gehen oder ihnen auf der Tasche zu liegen. Ich will wieder auf die Beine kommen, Fuß fassen und wenn es nötig sein sollte, dann fange ich nochmal von vorne an. "Immerhin ist es in Kalifornien jetzt warm und nicht so verregnet wie in New York." Schwach lächelnd kommen mir die Worte über die Lippen, ehe ich mein Handy aus der Hosentasche ziehe, meine Kontakte aufrufe und damit anfange einige Nummern zu löschen. Allen vorweg Harry seine. Für mich ist er gestorben, geplatzt wie eine Seifenblase. Meine Zukunft liegt vor mir, in wenigen Stunden bin ich in Amerika und weit, weit weg von allem, was mich je an ihn erinnert hat. Kapitel 17: Kapitel 16 ---------------------- Der Sand unter meinen Füßen fühlte sich warm und weich an, verleitete dazu, dass ich mich setzte und einem weiteren Sonnenuntergang entgegenblickte. Direkt am Strand zu leben hatte seine Vorzüge, auch wenn ich derzeit mit Sam und Smith zusammenlebte. Sie bestanden beide darauf, wollten mich derzeit nicht alleine lassen und doch gaben sie mir genug Freiraum, nahmen sogar Rücksicht und hielten sich mit Zärtlichkeiten zurück. Viel war ich zwar nicht zu Hause, aber wenn, dann war das Zusammenleben eher familiär und hin und wieder saßen wir gemeinsam vor dem Kamin, tranken ein Glas Wein und redeten einfach. Job technisch hatte ich noch keinen Fuß gefasst, war auch derzeit nicht wichtig, da ich noch einige Rücklagen hatte und damit auch sparsam umging. Miete verlangten beide schließlich nicht und wenn ich mir das Haus so ansah, sah ich auch so, dass es nicht gerade billig war. Es stand auf Betonsäulen, die Front zum Meer hin, bestand komplett aus Glas und doch sah man von außen rein gar nichts, hatte keinen Einblick auf Schlaf und Badezimmer. Einen Garten gab es nicht, dafür aber das Meer, welches mit sanften Wellen meine nackten Füße umschmeichelte, mich wissen ließ, dass ich nicht träumte, sondern wirklich in Kalifornien war und von nun an hier lebte. Ein kleiner Traum, fehlte nur noch ein Job, aber darum kümmerten sich Samantha und Smith und ich war den beiden echt dankbar, dass sie mich so liebevoll aufgefangen und aufgenommen hatten. Meinen Eltern war das sogar recht und sie waren vor wenigen Tagen erst hier, hatten sehen wollen wie es mir geht, wie ich lebe und vor allem wollten sie Sam, den rettenden Engel kennenlernen. Es war ein schöner Tag, eine gute Zeit, in der wir viel gelacht hatten, aber auch viel von der Stadt gesehen hatten. Ein Paradies, wenn man es so sehen will und ich genoss meine Freizeit in vollen Zügen, lächelte und doch verzog ich angewidert das Gesicht, als mir plötzlich etwas Nasses über das Gesicht leckte. Ein Hund, dazu groß, braun und der sprang aufgeregt um mich herum, schleckte mich immer wieder ab und hörte auch nicht, als man ihn rief. "Tut mir leid, er ist noch sehr jung und verspielt", entschuldigte sich der Besitzer und leinte das Tier endlich an, nachdem er es erreicht und zu fassen bekommen hatte. "Die Leine muss wohl noch länger sein." "Ist schon okay, er ist ja nicht giftig", erwiderte ich gelassen, wischte mir aber dennoch das Gesicht sauber und streichelte dem braunen Riesen über den Kopf. "Scheinbar mag er dich", lachte der Mann, reichte mir dann aber die Hand und stellte sich mir vor. "Ich bin Phillip, ich geh' hier abends immer spazieren." "Draco und ich sitz' hier jeden Abend herum." Nicht besonders einfallsreich, aber wirklich Lust auf eine Unterhaltung hatte ich nicht. "Dann sehen wir uns wohl öfter", grinste Philip, zog seinen Hund erneut zurück, da dieser es sich auf meinem Schoß bequem machen wollte, sich bereits anschlich und mich mit der Nase anstupste. "Hör mal ...", setzte ich an, hielt jedoch inne, da ich Smith hinter mir hörte und mich daher umdrehte, ihn ansah und sein breites Grinsen erkannte. "Was ist? Was grinst du so?" "Flirten kannst du später, jetzt komm erstmal rein. Sam hat wunderbare Neuigkeiten." Wer flirtete hier denn, etwa ich? Wohl kaum, es war nur eine kurze Unterhaltung und mehr war da nicht. Okay, der Hund war niedlich, aber sein Besitzer? Mein Blick schweifte zu diesem zurück, erhaschte blondes Haar, dazu blaue Augen und ein paar Grübchen. Nett, höchstens eine Fünf auf einer Skala von eins bis zehn. "War nett, dich kennengelernt zu haben." Ich richtete mich auf, klopfte mir den Sand von den kurzen Shorts und folgte Smith ins Haus zurück. "Du weißt nicht, wer das eben war, oder?" Smith grinste weiter, öffnete die große, gläserne Veranda-Tür und begrüßte Sam mit einem flüchtigen Kuss. Wer dieser Philipp war, wusste ich nicht und es war mir auch egal. Ich schüttelte daher den Kopf, nahm das Glas Rotwein entgegen, welches Sam mir reichte und dabei verschwörerisch lächelte. "Das, mein Schatz, war ein Fotograf. Er hat Beziehungen zu einer Agentur, wo du hervorragend hereinpasst und denen eines ihrer Models abgesprungen ist." Das waren in der Tat interessante Neuigkeiten. "Und weiter", wollte ich wissen, setzte mich an die Kochinsel, nippte an meinem Wein und sah Sam erwartungsvoll an. "Morgen werden wir den Chef der Agentur kennenlernen und alles Weitere besprechen. Er ist sehr charmant und er kennt dich bereits. Er war demnach nicht abgeneigt, als ich ihm von dir erzählt habe." Schon morgen? Das ging schnell, aber sollte mir recht sein. Arbeit lenkte ab, zudem hatte man endlich wieder zu tun und man lernte neue Leute kennen und darunter vielleicht auch Freunde in meinem Alter. Nichts gegen Sam und Smith, aber hin und wieder vermisste ich es, mit Gleichaltrigen zu reden, mich auszutauschen und einfach abzuhängen. Kapitel 18: Kapitel 17 ---------------------- Balami sagte mir nun wirklich rein gar nichts und doch hing dieses Schild unverkennbar an der Tür und wir waren hier richtig. Sam hatte ich mitgenommen, alleine deswegen, weil sie besser mit den Leuten sprechen und sich gut verkaufen konnte. Zwar konnte ich gut auch für mich reden, aber meine Aufgabe war es eher zu schweigen, den Kühlen abzugeben und dabei gut auszusehen. Meine Fotomappe hatte ich dabei, trug sie lässig unter dem Arm und setzte mich vorerst auf eines der einladenden Sofas, die im Empfangsbereich standen. Sam sprach noch mit einem jungen Mann, lachte viel und erst dann kam sie rüber zu mir und setzte sich. "Dauert noch einen Moment. Er sitzt noch in einer wichtigen Besprechung." Ich nickte lediglich, sah nach draußen und ließ die Gedanken schweifen. Natürlich in Richtungen, die ich gerade nicht gebrauchen konnte, die mich dennoch durchströmten und mich heftig zusammenzucken ließen. So heftig, dass ich fast vom Sofa glitt und gerade so abgefangen wurde. "Wow, du scheinst ja ziemlich heftige Tagträume zu haben." Vor mir stand ein Junge, braune Haare und ebenso waren es seine Augen, dazu ein breites Grinsen auf den Lippen. "Musst nicht nervös sein", fuhr er fort, setzte sich neben mich und sah zu Sam herüber, die ihn mit Argusaugen vorerst musterte und ihre Zeitschrift aus den Händen legte. "Stellt man sich nicht vor oder lernt man das nur noch in New York?" Die Tonlage war scharf, gestochen scharf und Samanthas Blick glich dem einer Löwin, die ihr Junges zu verteidigen wusste. Dem Jungen war das definitiv unangenehm, er wurde sogar rot und irgendwie fand ich das süß. "Tut mir leid", entschuldigte er sich rasch, reichte Samantha die Hand und stellte sich als Helmut vor. "Samantha Jones und das neben dir ist Draco. Draco Malfoy." "Der Draco Malfoy?" "Viele gibt es nicht, die so heißen", erwiderte ich fast schon lachend, da er zu komisch mit seinem verwirrten Blick und dem offenen Mund aussah. "Wow." Mehr kam von ihm erstmal nicht, er musste das scheinbar erstmal sacken lassen. Zeit dazu hatte er dafür nun genug, der Chef der Agentur kam persönlich, um uns abzuholen und schien recht charmant zu sein. Sam gegenüber auf jeden Fall, er küsste sogar ihre Hand, machte ihr Komplimente und führte uns schließlich zu seinem Büro, welches sehr geschmackvoll eingerichtet war. "Setzen Sie sich doch bitte. Tee, Kaffee oder etwas anderes zu trinken?" "Für mich Kaffee", erwiderte ich, nahm Platz und legte meine Mappe auf den Tisch. "Gerne und für Sie, Frau Jones?" "Ein Wasser, bitte", antwortete sie, schlug die Beine übereinander und holte der Hitze wegen einen Fächer und fächelte sich Luft zu. "Frau Deamor, wir hätten gerne einen Kaffee und zwei Gläser Wasser." Kaum hatte er aufgelegt, nahm er sich meine Mappe, warf einen Blick rein und legte sie zurück auf den Tisch. Einen Moment lang sah er mich schweigend an, dann lächelte er. "Hoyt sagt dir etwas?" "Hoyt Kogan, ja. Wir sind oft in New York zusammen gelaufen oder haben geshootet", beantwortete ich die Frage lächelnd, erinnerte mich gerne daran, da er echt nett war und wir nie irgendwelche Probleme hatten. "Gut, er ist bei dem Shooting auch dabei und noch ein paar meiner Jungs, die du später kennenlernen wirst." Die Karte, die er mir reichte, nahm ich an, sah sie mir an und es stellte sich als eine Adresse heraus. "Fahr einfach mal vorbei. Heute oder morgen. Die Jungs wissen bereits, dass da jemand Neues kommt und sie sind ziemlich neugierig, aber auch aufgeschlossen", erklärte er mir weiter. "Und noch etwas ..." Er beugte sich ein Stück weit vor und blickte mich direkt an. "Du selber entscheidest, was du machen willst und wie weit du gehst." Mir war nicht ganz bewusst, was er damit meinte, ebenso konnte ich sein Grinsen, welches sich auf seine Lippen legte, nicht deuten. Sam aber scheinbar schon, sie wirkte plötzlich nicht mehr ganz so freundlich und räusperte sich dezent. "Sie wissen, dass Draco Model ist, und zwar nur ein Model?" "Das ist mir durchaus bewusst und ich sagte bereits, dass er seinen weiteren Werdegang selber entscheidet." Sam lächelte, doch dieses kannte ich nur zu gut und es war kein freundliches Lächeln, sondern ein eiskaltes. "Da wird es nichts zu entscheiden geben. Es wird bei Fotos bleiben, dazu bekleidete und keine von ihren Bildern, wo man nicht mal weiß, was echt und was gestellt ist." Innerlich musste ich schon lachen, aber sie versaute mir hier gerade die Nummer und erwachsen war ich obendrauf auch und konnte selber entscheiden. "Entschuldigen Sie bitte die vorlaute Art meiner Managerin, sie ist manchmal etwas ungehalten." "Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen gerne einmal unseren letzten Kalender zeigen. Sie werden sehen, dass die Bilder Esprit besitzen und keinesfalls billig wirken." "Gerne", erwiderte ich, nahm den gereichten Kalender entgegen und sah mir diesen interessiert an. Ein Bild ganz genau sogar, denn es zeigte den Jungen vorhin aus dem Foyer, nur etwas anders, unbekleidet und das komplett. Er war nackt, ebenso alle anderen Jungs und sogar Hoyt sah ich auf eine Art und Weise, die ich nie bei ihm für möglich gehalten hätte. Monat für Monat sah ich mir an, gab ihn Sam und etwas missmutig schlug sie ihn auf, staunte dann aber auch nicht schlecht. "Esprit, ja? Die Bilder ... nun ja ..." Sam legte den Kalender zur Seite und fächelte sich Luft zu. "Es sind schon anmutige und sehr heiße Bilder dabei, aber ist das denn etwas für Draco?" "Wie ich bereits sagte, Draco entscheidet das. Er hat zwar ein ziemlich hübsches Gesicht, ebenso einen schlanken und athletischen Körper, aber er müsste halt mehr dafür tun, was kein Problem darstellen soll", versicherte der Agenturchef uns beiden und je länger er darüber sprach, umso mehr dachte ich darüber nach. "Ich überlege es mir und lern erstmal die Jungs kennen. Wobei einen habe ich draußen ja schon kennengelernt", lächelte ich. "Helmut, nehme ich an. Ja, er ist oft mal hier und erledigt kleine Dinge oder organisiert die Termine der Jungs. Er ist ein netter Junge, aber das sind sie wie gesagt alle." Er reichte mir eine Mappe zu, welche ich annahm, aufschlug und darin befand sich bereits der Vertrag, welchen ich Samantha reichte. "Es ist nur der vorläufige Vertrag, solltest du dich entscheiden, bekommst du einen festen Vertrag." Gelassen lehnte sich der hochgewachsene Mann zurück, faltete die Hände auf dem Tisch und lächelte uns weiterhin an. "Das wärs dann auch schon. Wenn ihr jedoch Fragen habt, ruft einfach an." Mister Dash die Hand reichend stand ich schließlich auf, folgte Sam nach draußen und wieder trafen wir im Flur auf Helmut, der am Laptop saß und ziemlich beschäftigt schien. Kurz sah ich zu Sam, dann wieder zu Helmut. "Geh ruhig, ich denke, es ist ein guter Zeitpunkt. Lern die Jungs kennen und dann kannst du immer noch entscheiden." Sam drückte mich freundschaftlich, verließ die Agentur und ich stand da, wie bestellt und nicht abgeholt, schritt aber kaum später auf Helmut zu und setzte mich neben ihn auf das Sofa. "Schon fertig?" Helmut klappte den Laptop zu, verstaute ihn in seinem Rucksack, welchen er auf den Rücken schnallte. Lediglich nickte ich, dann aber fiel mir ein, warum ich noch geblieben war. "Ich soll die Jungs, also euch kennenlernen und mich dann entscheiden." "Die anderen Jungs?" Helmut sah mich von oben bis unten an, dann aber grinste er. "Klar, dann nehme ich dich gleich mal mit und stell sie dir der Reihe nach vor." Kapitel 19: Kapitel 18 ---------------------- "Wie ist New York so?" Helmut schlenderte gemütlich neben mir in Richtung Fahrstuhl und drückte den Knopf. "Groß, stickig, aber dennoch schön", erwiderte ich, ließ meinen Blick zur Anzeige wandern und rollte mit den Augen. Das konnte dauern, der Fahrstuhl war gerade mal im ersten und wir im zehnten Stockwerk. "Sorry, dauert mit dem verfluchten Ding", entschuldigte sich Helmut, da er wohl gemerkt haben musste, dass ich jetzt schon genervt und zickig herüberkam. Gelassen winkte ich jedoch ab und lächelte sogar. "In New York sind sie auch nicht schneller." Darauf lachte Helmut, steckte mich damit an und es tat verdammt gut, mal wieder frei lachen zu können und das mit jemandem in meinem Alter. "Na komm, der Fahrstuhl hat es geschafft." Helmut riss mich aus den Gedanken und gerade so sprang ich in den Fahrstuhl, ehe sich die Türen schlossen und er nach unten ins Erdgeschoss fuhr. "Wie alt bist du eigentlich?" Neugierig war ich ja schon, aber er war bestimmt nicht viel älter als ich selber, eher jünger und im Einschätzen war ich ohnehin nicht so gut. Helmut grinste auf meine Frage hin und pfiff schließlich unschuldig vor sich hin. "Rate doch mal." Wo ich darin ja so gut war und doch kam ich nicht umhin, ihn aufzuziehen. Eine kleine Art von Rache. "Mal überlegen …", schnurrte ich, legte nachdenklich den Finger auf meine Lippen und sah mein Gegenüber eine Weile lang an. "Schwierig zu sagen, aber ich denke, dass du genau wie ich 24 bist." Überrascht blickte Helmut mich an, dann aber schüttelte er den Kopf und verneinte. "Ich bin ein Jahr älter. Warte mal, bis du Andre siehst, den könnte man glatt für 18 halten, dabei ist er auch schon 24." "Andre?" Der Name sagte mir rein gar nichts, lag aber auch daran, dass ich mit Nacktmodellen bisher nie etwas zu tun hatte und mich eher in anderen Kreisen bewegt hatte. "Ein niedlicher Kerl und er hat so ein süßes Lächeln", schwärmte Helmut weiter. "Du klingst, als wärst du in ihn verknallt", lachte ich, erntete dafür aber einen schmollenden Blick und ein leises Grummeln, ehe Helmut aus dem Fahrstuhl stieg. Scheinbar hatte ich da den Nagel auf den Kopf getroffen und ich musste zugeben, dass ich echt neugierig auf diesen Andre war. Aber auch auf die anderen Jungs und wenn sie alle so nett wie Helmut waren, dann war ich immerhin in bester Gesellschaft und konnte Malibu in vollen Zügen endlich genießen. "Bist du jetzt beleidigt oder hab ich da was angesprochen, was dir unangenehm ist?", fragte ich, schritt Helmut hinterher zum Parkplatz und setzte der Sonne wegen meiner Sonnenbrille auf. Helmut drehte sich im Gehen um, winkte jedoch ab und grinste gelassen. "Nein, er wäre mir zu brav. Außerdem steh’ ich auf blonde Haare und blaue Augen." Blond und blaue Augen? Ähm … Perplex blieb ich stehen, zuckte sogar zusammen, als Helmut sich mir näherte und das so nahe, dass ich fast nach hinten sprang. "Blond, blaue Augen und größer als ich." Ein freches Grinsen lag auf seinen Lippen, ehe er sein Handy zückte und mir ein Bild zeigte. "Locken?" "Ja, Locken", wiederholte Helmut, steckte sein Handy wieder weg und schloss einen roten Skoda auf. "Er heißt Jerome, aber mehr gibt es da echt nicht zu erzählen." Klang danach, als wäre das wohl einseitig oder aber diese Jerome war einfach nur blind und hatte irgendwas anderes im Kopf. Helmut war schon süß, aber auf mich wirkte er teils wie ein Welpe, wie jemand, der schüchtern war und auf den man selber zugehen musste. Irgendwie erinnerte er mich an Benny, er war damals genauso und oh Himmel, wie lange hatte es gedauert, bis er wegen Blaise endlich aufgetaut war und ich da zig mal nachhelfen musste? Vielleicht sollte ich diesem Jerome mal auf den Zahn fühlen, ihn aus der Reserve locken. Verkuppeln konnte ich immerhin. Klang nach einem Plan, aber erst mal musste ich ihn kennenlernen. Innerlich schmunzelnd stieg ich in den Kleinwagen ein, schnallte mich kurz darauf an und blickte aus dem Fenster. Bisher hatte ich noch nicht viel gesehen, meist nur den Strand oder einen Supermarkt. Jetzt aber sah ich Häuser, Palmen am Straßenrand und viele unterschiedliche Menschen, die zu Fuß, mit dem Rad oder einem Cityroller waren. Einige fuhren sogar Rollschuhe, etwas, was ich durch Hermine kannte, ziemlich nach Spaß aussah und vielleicht erlaubte es meine Zeit, es zu lernen. "In New York ging alles viel hektischer zu. Hier wirken alle irgendwie so entspannt", murmelte ich vor mich hin, lächelte, als ich ein kleines Kind mit ihrem Hund spielen sah und blickte doch wieder nach vorn auf die Straße. "Liegt wohl am Wetter", antwortete Helmut mir, bog links ab, dann wieder die nächste Kreuzung rechts und fuhr schließlich einen Berg rauf, wo einige dieser Villen standen, die man aus diversen Film kannte. Sehr viel beeindruckender als unser Strandhaus, größer und durch massive Tore abgesichert und somit unzugänglich. "Wow …" Mehr fiel mir dazu nicht ein, ich war fassungslos und hier wohnten die Jungs? Helmut erwiderte darauf nichts, fuhr weiter und eine beeindruckende Auffahrt rauf und hielt vor einer Villa, die mir fast die Sprache verschlug. Ähnlich wie eine Finca, nur weitaus größer und mit einem hübsch angelegten Vorgarten mit Brunnen und Buchsbäumen. Seitlich ein paar Bänke zum Sitzen und Palmen erstreckten sich bis weit hinten in den Garten, von wo man bereits lautes Lachen hörte. "Wie immer im Garten und vermutlich wieder nur am Blödsinn machen." Helmut stieg aus, lief um den Wagen herum und öffnete mir die Tür. "Willkommen in unserem trauten Heim." Kurz musste ich lachen, stieg aus und schüttelte den Kopf. "Die Tür hätte ich schon noch selber aufbekommen, aber danke." Gelassen winkte er ab, führte mich um die Villa herum in den Garten und sofort hatte ich die volle Aufmerksamkeit, wurde von oben bis unten gemustert und einige tuschelten leise, ehe sie kicherten. "Das gibt's ja nicht." Noch bevor ich reagieren konnte, wurde ich von Hoyt bereits umarmt. "Haste jetzt den Standort gewechselt oder was machst du hier?" "Nicht wirklich, aber New York war mir am Ende zu nasskalt", erwiderte ich, nachdem er mich losgelassen hatte, meine Hand griff und hinter sich herzog. "Hey …" Helmut sah uns nach, grummelte und folgte uns in Richtung Terrasse, wo mich fast der Schlag traf. Das konnte unmöglich sein. Wieso war er hier, noch dazu in Malibu? "Alles okay, Draco?" Hoyt riss mich aus meinen Gedanken, sah mich besorgt an und folgte meinem erstarrten Blick. "Oh … ähm ja, die Ähnlichkeit ist definitiv da, aber das ist er nicht." Uff Glück gehabt und sofort beruhigt ich mich, setzte mich zusammen mit Hoyt zu den Jungs und wieder starrten sie mich an. "Hoyt wer ist das? Ihr scheint euch ja zu kennen." Hoyt zog mich dichter zu sich und grinste. „Der Hübsche hier ist Engländer, hat aber ne Weile in New York gelebt und stand mit mir schon vor der Kamera." „Echt? Wieso kenne ich dann sein Gesicht nicht?", fragte ein Junge mit wild nach oben stehenden Haaren und musterte mich eingehend. „Nicht vor der Kamera", seufzte Hoyt und rollte mit den Augen. „Sorry, aber Jack ist echt manchmal etwas dämlich, ansonsten aber ganz okay." Darauf sagte ich nichts, reichte Jack aber die Hand und bekam nach und nach die Jungs alle vorgestellt. Ein paar fehlten, wie mir Helmut erklärte, aber ich war jetzt schon überfordert und ganz besonders mit diesem Andre, der mich viel zu sehr an Harry erinnerte. Kapitel 20: Kapitel 19 ---------------------- Die Jungs waren echt allesamt nett, einige ziemlich neugierig und alle in meinem Alter. Kurzum: Ich fühlte mich wohl, lachte viel und mir war es sogar egal, dass Andre eine gewisse Ähnlichkeit mit Harry hatte. Er konnte nicht einmal was dafür, aber unterhalten tat ich mich vorerst lieber nicht mit ihm. Eher redete ich viel mit Jack und Gino, aber auch mit Helmut, der immer mal wieder Richtung Torbogen sah und es schien, als würde er auf irgendwen warten. Gino grinste deswegen mehr als breit und zog Helmut in eine Umarmung. “Er wird bestimmt gleich kommen.” Jack hingegen rollte mit den Augen, deutete mir irgendwas an, was wie ein Brechreiz aussah und mir zu verstehen gab, dass er wohl ziemlich davon abgeturnt war. Kurz musste ich deswegen sogar lachen, verstummte aber augenblicklich und mir klappte der Mund auf. Drei Jungs bogen um die Ecke, einer davon war Jerome und die beiden anderen sagten mir nichts, sahen aber beide ziemlich heiß aus. “Und wie war es?”, wollte Jack wissen und stand auf. “Anstrengend”, erwiderte einer, der am Hals ein Tattoo trug und mich schließlich von oben bis unten ansah und dann wieder Jack. “Und wer ist er?” Anstandshalber erhob ich mich und reichte ihm die Hand. “Draco Malfoy.” “Cool, ich hab von dir schon gehört. Ich bin Christian, kannst mich aber Chris nennen”, stellte sich der Größte vor, schüttelte meine Hand und setzte sich zu Hoyt, den er an sich zog und kurz darauf wieder losließ. Schon komisch, aber scheinbar waren hier irgendwie alle auf Kuschelkurs. Etwas, womit ich derzeit echt nichts anfangen konnte, abgesehen es wäre Hoyt. “Du bist aus New York?”, fragte mich der Tätowierte, setzte sich ebenfalls aber mehr auf Jack seinen Schoss, der beide Arme um ihn legte. “Eigentlich aus London, hab aber für ein halbes Jahr in New York gelebt und gearbeitet. Daher kenne ich auch Hoyt”, erwiderte ich und fragte mich, warum ich die Jungs alle bis auf einen nicht kannte. Klar sie waren Models wie ich, dazu Akt, aber ich müsste sie doch kennen, zumindest von irgendeiner Gala oder einem Auftritt auf dem roten Teppich. Mein Kopf rotierte und ich hatte das Gefühl, Fragezeichen kreisten über diesem. “Bevor du dir noch deinen hübschen Kopf zerbrichst …” Wie, was, konnte er Gedanken lesen oder was meinte er? “Ich bin Kevin und der Lockenkopf ist Jerome.” “Ich weiß”, grinste ich bezüglich auf Jerome, der erstaunt tat und dann aber Helmut ansah. “Du hast ihm von mir erzählt?” Jetzt wurde es interessant, alle hatten aufgehört zu reden, sahen zu den beiden und keinem entging, wie rot er angelaufen war. Helmut genierte sich etwas, nickte dann aber und versteckte sich letztendlich hinter einem Kissen, was auf der übergroßen Sitzgruppe zu finden war. Schlimmer als Pansy und die konnte das damals bei Theodor noch besser, hatte sogar Schnappatmung bekommen und Blaise hatte schon Angst, sie würde kollabieren. Helmut aber schien das noch gut im Griff zu haben, grinste sogar und blickte schließlich hinter seinem Kissen hervor. “Musste ich doch. Draco dachte immerhin schon, dass ich ihn heiß finde.” Das war gut, das war sogar sehr gut und doch war mir etwas unwohl dabei, da ich gerade angesehen wurde, als wollte man mir den Hals umdrehen. Da lief also doch etwas oder stand in den Startlöchern. Warum auch nicht, irgendwie passten sie nicht nur optisch zusammen, sondern auch vom Verhalten her und schienen beide ziemlich lustig und locker drauf zu sein. “Du bist echt manchmal richtig doof”, maulte Jerome, klaute ihm das Kissen und schlug Helmut damit auf den Kopf. “Wieso bin ich doof?”, hinterfragte Helmut, worauf wir alle lachen und den Kopf schütteln mussten. Tja, miteinander reden sollte hin und wieder helfen und scheinbar stand er wirklich derart auf dem Schlauch und hatte rein gar nichts gemerkt. “Aber bitte kein Dauerknutschen und Süßholzraspeln”, mischte Jack sich ein und verzog das Gesicht dabei. “Neidisch?” “Nein, ich bin lieber frei und ungebunden und tu somit niemandem weh, wenn ich arbeite”, beantwortete Jack meine Frage, die mich erstmal stutzig machte. “Was kann einen denn an Bildern groß verletzten?” Meine Neugier war geweckt, ich wurde angesehen und das ziemlich kritisch von fast allen Seiten. “Balami ist keine gewöhnliche Agentur, Draco. Wir sind zwar Models, aber nicht nur. Hauptsächlich sind wir Darsteller.” Darsteller, etwa solche Darsteller? Mir klappte der Mund auf, ich wollte etwas sagen, doch mir blieb das Wort im Hals stecken. Das meinte der Agentur-Chef, daher sollte ich überlegen, wie weit ich gehen wollte und ob es bei Fotos blieb. “Du bist zu nichts verpflichtet, das weißt du.” Kevin stupste mich von der Seite an, ich zuckte heftig zusammen und schluckte den dicken Kloß in meinem Hals herunter, der sich irgendwie angesammelt hatte. Ich konnte erstmal nur nicken, dennoch war ich irgendwie auch neugierig, wie das alles ablief. Zu verlieren hatte ich ohnehin ja nichts und niemanden mehr und wenn sich ein gewisser Herr schon mit Drogen befasste, dann war ich durchaus in der Lage, mich mit erotischen Filmen auseinanderzusetzen. “Ich werde es mir bei Gelegenheit mal ansehen, wenn ich darf”, grinste ich daher schelmisch und zwinkerte Kevin zu. “Ernsthaft?” Jack war überrascht, dann aber grinste auch er. “Kannst gerne mal bei einem meiner Drehe zugucken.” “Da kriegt er gleich das falsche Bild”, mischte Andre sich ein, wich Jack lachend aus und versteckte sich hinter Christian, der verwirrt hinter sich sah und wieder zu Jack. “Draco kann ja bei Helmut und Jerome zusehen. Da gehts eher seichter zu und wenn er damit klarkommt, dann kann er auch mal Adam und Jack zusehen.” “Gute Idee oder er schaut mal mir zu.” Hoyt nackt sehen wollte ich eigentlich nicht, ich hatte derzeit nicht wirklich das Bedürfnis viel Haut sehen oder zeigen zu wollen, aber reizen tat es mich dann doch. Besonders aber reizte mich die Aussage, dass es bei Jack und Adam wohl nicht ganz so soft zuging wie bei anderen und wenn ich es mir recht überlegte, war mein Leben in einem seltsamen Umbruch und vielleicht lernte ich neue und ganz andere Seiten an mir kennen. “Danke Hyot, aber wir kennen uns zu gut und ich will keine Einblicke haben, wie du im Bett bist.” Schon frech, aber es war die Wahrheit, wir kannten uns einfach zu gut und das seit Jahren. Böse war er mir nicht, er verstand es sogar und doch neckte er mich. “Ich würde mit dir auch gar nicht drehen wollen. Bist mir dann doch zu weich und Softie.” “Uhh also liegt er unten?” Wieder sah mich alles an und mir war das derart peinlich, dass ich knallrot anlief und mir das Kissen erwünschte, welches zwischen Helmut und Jerome lag. “Ist das nicht egal?” Andre wieder und irgendwie kam ich noch immer nicht ganz klar auf den und die Ähnlichkeit zu meinem Exfreund. Eins stand immerhin fest, mit ihm würde ich sicher auch nichts drehen oder schießen wollen und wenn ich mich so umsah, gab es da durchaus interessantere Jungs. “Klar ist es egal, am Anfang jedenfalls”, antwortete Kevin. “War bei Andre damals auch so und mittlerweile switcht er.” Switchen, also mal oben und dann wieder unten und das je nach Rolle und Partner oder wie musste man sich das nun vorstellen? Mein Kopf kam da echt nicht mehr mit, mein Hirn schrie und wollte Urlaub einreichen und das nur, weil ich total mit allem überfordert war. “Sieh es dir einfach mal an, wenn du bereit dazu bist und ansonsten bleibst du wie einige andere bei Aktbildern.” Jack zwinkerte mir zu, ehe er sein Handy nahm und kaum später das Gesicht verzog. “Was ein Wrack. Wie kann man sich selber so abschießen?” “Hmm?” Kevin blickte in Jacks Handy und schließlich zu Andre. ”Hast du nen Zwilling?” “Ich bin Einzelkind, das weißt du”, murrte er vor sich hin und doch sah er erstaunt auf das Bild, welches er sah und welches auch ich sah. Schmerzlich drehte ich den Kopf jedoch schnell weg, wollte Harry zusammen mit Lucien nicht sehen und schluckte die Wut bewusst herunter. “Mister 'Ich rette die Welt' und ein Arschloch, was nichts kann außer Scheiße bauen.” Meine Stimme nahm eine leicht knurrende Tonlage an, ehe ich verachtend schnaufte und mein Blick kalt wurde. “Du kennst die beiden?” Jack war verblüfft und mehr als nicken konnte ich in dem Moment nicht, da Hoyt sich bereits einmischte und mich freundschaftlich an sich drückte. “Ist sein Ex und der andere sein Cousin. Beide ziemliche Drecksäcke, wenn ich es mal milde ausdrücken darf.” “Vergiss den Idioten. Bewegt sich ohnehin auf recht dünnem Eis und mit Drogen kann man sich verdammt viel kaputt machen.” Jack steckte sein Handy weg, schob Kevin von seinem Schoss und stand auf. Kapitel 21: Kapitel 20 ---------------------- Wie genau war ich gestern nochmal heimgekommen? Richtig, mit dem Taxi und das nicht gerade nüchtern, aber ich hatte meinen Spaß mit den Jungs und ganz besonders mit Helmut, den man herrlich aufziehen konnte. Immerhin war er aber nun scheinbar glücklich und mit diesem Jerome zusammen. Ein bisschen neidisch war ich schon, aber derzeit konnte und wollte ich mich auf nichts Neues oder Altes einlassen. Die Sache mit Harry nagte noch zu sehr an mir und auch, dass mein werter Herr Cousin es mal wieder geschafft hatte, meine Beziehung zu zerstören. Kein Fremdgehen, dafür Drogen und ich fragte mich noch immer nach dem Warum? Harry war nicht der Typ dafür, trank eher mal ein Bier oder auch zwei, aber Speed und Kokain gehörten nie dazu. Entweder hatte Lucien mit Engelszungen und seinem Charme auf ihn eingeredet oder aber ... Zuzutrauen war dem Scheißkerl alles und über Leichen ging er sicherlich auch. War damals ja Voldemort buchstäblich in den Arsch gekrochen und das noch schlimmer als Tante Bellatrix, die schon maßlos mit ihrer Liebe zu ihm übertreiben konnte. Ein Grund mehr, den Zauberstab liegen und ungenutzt zu lassen und den Kamin nur zu nutzen, wenn es wirklich ein Notfall war. Sam wusste mittlerweile genau wer oder was ich war, hatte mich mitten in der Nacht überrascht und wie ich durch den grün leuchtenden Kamin kam. Redebedarf stand an erster Stelle und auch, wenn sie es anfangs auf den Alkohol schob, so sah sie es irgendwann doch ein, dass ich anders, beziehungsweise besonders und kein normaler Mensch war. Normal war nur eines, mein Kater, mein Kopf, der mir deutlich sagte, dass es gestern doch etwas viel an Alkohol war. Hoffentlich hatte ich keinen zu großen Bockmist gebaut, denn an alles konnte ich mich dann doch nicht mehr erinnern. "Bist du wach?" Sam steckte den Kopf langsam, nachdem sie angeklopft und ich es überhört hatte, durch die Tür und strahlte mich mit guter Laune an. "Hmm schon", brummte ich zur Antwort, setzte mich langsam auf und fasste mir an den Kopf. "Da wird wohl ein Aspirin vonnöten sein." Sam lächelte wie immer, trat auf mein Bett zu, setzte sich und sah mich eingehend an. "Hattest du wenigstens Spaß mit den Jungs?" "Schon", erwiderte ich knapp, rieb mir die Schläfen und schwang mich endlich aus den Federn raus. "Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen. Ich bin neugierig und ich brenne darauf, alles zu erfahren." "Erst brauche ich einen Kaffee und ne Wunderpille, die Kopfschmerzen vertreibt und Blackouts aufhebt", antwortete ich gelassen, tappte nach unten in die Küche und setzte mich vorerst neben Smith, der in Ruhe seine Zeitung las. Sam kam ebenfalls runter, seufzte hörbar auf der Treppe und doch stand kaum später Kaffee neben mir, ebenso ein Glas Wasser und die gewünschte Tablette. Sofort griff ich danach, schluckte sie und leerte das Glas in einem Zug. "Nie wieder Alkohol in Massen." "Waren die Jungs so schlimm?" Smith legte seine Zeitung weg, sein Interesse war wohl geweckt und noch ehe ich etwas sagen konnte, stupste er mich auch schon an. "Nicht wirklich", seufzte ich, ehe mir Andre im Kopf herumschwirrte und mich daran erinnerte, wem er doch ziemlich ähnlich sah. "Nur einer irgendwie." "Aber nicht Helmut? Der war doch irgendwie ganz nett und so niedlich." "Nein, Sam. Helmut ist wirklich klasse, die Jungs selber auch, aber da ist einer, der sieht jemandem ähnlich und ich hab damit so meine Probleme", gab ich offen zu, ehe ich endlich die Tasse Kaffee an mich nahm und langsam zu trinken begann. Sam sagte erstmal nichts, sie verstand auch so, von wem ich da sprach und doch legte sie fürsorglich die Hand auf meine Schulter. Ziemlich lange sogar und das ohne ein Wort zu verlieren oder mir das Gefühl zu geben, ich wäre alleine. Das war ich nie seit der Trennung und ich hatte noch immer meine Freunde, jene, die ich aus der Schulzeit kannte und derzeit etwas vernachlässigte. "Ich werde heute wohl mal Blaise und Benny besuchen oder Pansy. Vielleicht ruf' ich auch mal Hermine an und ..." "Hermine? Ist sie nicht mit Harry befreundet? Keine gute Idee", mischte Smith sich ein. "Deine Eltern könntest du auch mal wieder besuchen und ihnen von deinem Vorhaben erzählen." Von meinem ... woher wusste Smith? Ach, er kannte ja diesen Fotografen scheinbar vom Strand und zählte bereits eins und eines zusammen. "Ich weiß noch nicht, ob ich den Vertrag ganz unterschreibe oder nur einen Teil davon." "Einen Teil davon?" Sam sah mich an, dann zu Smith, der seufzte und sich von seinem Platz erhob. "Du kennst nicht den ganzen Hintergrund dieser Agentur, Darling. Balami macht nicht nur Aktfotografie, sie drehen auch Filme." "Bitte?" Sam war geschockt und wich einen Schritt zurück. "Dieser unschuldig wirkende Junge aus dem Flur ist ein Pornodarsteller?" "Nicht nur er", erwiderte ich leise, biss mir auf die Unterlippe und konnte ihre Haltung dennoch verstehen. "Hoyt Kogan ist auch einer." Darauf sagte sie nichts mehr, sie griff hinter sich und nahm sich einen Martini, den sie hastig herunterkippte. "Überleg dir das gut, Draco Malfoy. Das ist kein leichter Job und die Leute werden reden. Egal wer, aber sie werden reden und das nicht gerade nett." Das war mir bewusst und ich hatte mich nicht mal entschieden, aber ansehen wollte ich es mir dennoch. "Ich seh es mir nur erstmal an und das hinter und nicht vor der Kamera." "Dein ernst?" Smith musterte mich eingehend, dann aber sah er lieber zu Sam, die ganz vom Glauben abfiel und sich an der Tischkante festkrallte. "Ich bin kein Kind mehr, ich kann selbst entscheiden und was ist so schlimm daran?" "Die halbe Welt sieht dich nackt, dazu mit anderen Männern und das in Positionen, über die selbst ich nicht nachdenken mag." "Das tun sie angezogen auch", erwiderte ich trotzig wie ein kleines Kind, leerte meine Tasse und stand auf. "Ich werde es mir ansehen und mir ist es egal, wer darüber was denkt." "Draco!" "Nicht, lass ihn. Er ist alt genug. Wir dürfen uns da nicht einmischen, es ist sein Leben." Richtig, es war mein Leben und ich konnte tun und lassen, was ich wollte und vor allem, mit wem ich wollte. Babysitter musste man lange schon nicht mehr spielen und wenn ich eins nicht leiden konnte, dann Leute, die sich einmischen wollen und mir sagen, was ich besser nicht tun sollte. Meine Erfahrungen musste ich selber sammeln, das tat ich seit Jahren und genug auf die Schnauze gefallen war ich auch. Besonders was Männer anging. Jetzt war Schluss damit, damit, mir Sachen vorschreiben zu lassen oder mich davon abhalten zu wollen. Madig machen konnte mir keiner was. Nicht mehr. Kapitel 22: Kapitel 21 ---------------------- Ich war sowas von am Arsch und ich wusste es ganz genau. Man sah es schon an Blaise seinem Blick, an Bennys Gesicht, welches mir aschfahl entgegenblickte. "Du willst bitte was machen, Draco?" Mich wiederholen, aber das kannte ich bereits und Benny hörte gerne ab und an alles zwei oder gar dreimal. Das würde sich bei ihm nie ändern, ebenso seine Liebe und Treue zu meinem besten Freund. Beneidenswert, aber vielleicht gab es da draußen noch jemanden wie meine beiden Freunde, die ehrlich und aufrichtig zueinander waren, sich nie betrogen oder gar anlogen. Die Hoffnung starb zuletzt und ich gab niemals auf, auch nicht in Dingen wie der Liebe. Ein Seufzen verließ meine Lippen, ehe ich einen Schluck Butterbier zu mir nahm, mir den Geschmack auf der Zunge zergehen ließ und fast schon vergessen hatte, wie gut das Zeug eigentlich schmeckte. "Es sind bloß Bilder und keine Filme. Nichts, was schlimm wäre und ich bin alt genug, weiß um die Konsequenzen und dass die Leute reden werden." "Nur Bilder?" Blaise sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Deine Mutter wird sich sicher freuen, dass die halbe Welt dich nackt sehen wird und das nicht mal alleine. Dazu in Posen, die ich mir nicht ausmalen mag." "Harry wird dich ebenso sehen", murmelte Benny leise und sah verstohlen unter den Holztisch, an welchem wir gemeinsam saßen. "Soll er, ist mir egal", erwiderte ich energisch, leerte meine Flasche und nahm mir eine zweite, welche ich sofort öffnete und einen großzügigen Schluck trank. Benny schüttelte den Kopf, schlug mir gegen die Schulter und grummelte. "Dir ist es nicht egal, ich seh das." Man sah was an mir? Dass Harry ein Arsch war, Drogen nahm und mit meinem Cousin sich abgab? "Du weißt schon, was er tut, oder? Er ist sicher nicht besser, als ich es bin. Er nimmt Drogen, ich mach' dafür Nacktfotos." "Draco hat leider recht. Drogen sind das schlimmere Übel und noch schlimmer ist Lucien, den du nie kennengelernt hast", redete Blaise auf seinen Freund ein. Benny rollte mit den Augen und scheinbar wollte er es nicht verstehen oder nachgeben. "Normal steht man zu seinem Freund, egal, was er tut oder getan hat." Schon, aber ich konnte es nicht und schon gar nicht, weil mein Cousin nicht da erste Mal dafür gesorgt hatte, dass eine Beziehung auseinanderging. Fremdgehen könnte ich vielleicht verzeihen, nicht aber, dass Harry gelogen und dieses Teufelszeug genommen hatte. "Drogen sind mir zu krass, sorry. Da muss er alleine durch und er hat ja auch Lucien, der ihm ganz sicher helfen wird, von dem Zeug wieder loszukommen. Er hat ihn schließlich dazu verführt, also soll er sich um ihn kümmern." "Was?" Benny sprang von seinem Stuhl auf, doch Blaise war schneller und hielt ihn davon ab, mir eine reinzuhauen. "Wie kannst du nur?" Wie ich konnte? Ich konnte einfach und es war auch nicht das erste Mal, dass es mit Harry derart böse endete. Nur dieses Mal war ich mir sicher, dass ich keinen Neuanfang und keine weitere Chance geben wollte. Es war einfach zu viel und Abstand war etwas, was mir mehr als guttat und Benny würde das irgendwann sicher verstehen. Derzeit aber wohl nicht, er kochte vor Wut und Blaise hatte Schwierigkeiten seinen süßen Dickkopf zu bändigen. "Bock nicht rum, du bist in Malibu und Trübsal kannst du gerne in London blasen." Die Schnute war zum Schießen, aber immerhin kam Benny langsam runter, beruhigte und entspannte sich wieder. "Ich blase gleich Draco den Marsch, aber so, dass es in drei Tagen noch in seinen Ohren rauscht." "Übertreib halt." Gelassen winkte ich ab, grinste Benny frech an und holte mein Handy aus der Hosentasche. Drei Anrufe in Abwesenheit und zwei Nachrichten. Einen Anruf von Sam, zwei von Pansy und die Nachrichten ließen mich dann ja doch schmunzeln. "Was ist?" Blaise und Benny deuteten auf mein Handy, wirkten neugierig und doch gab ich mich ahnungslos. "Nichts, nur ne Nachricht von jemand, den ich die Tage kennengelernt habe." "Du hast jemanden kennengelernt und das sagst du uns erst jetzt?" Blaise boxte mich, Benny zog mir eine über und beide gaben sich bockig wie kleine Kinder. "Wer ist es und wo hast du ihn kennengelernt?" Fragen über Fragen, dazu Blicke, die mich so ansahen, dass ich Sorge hatte, die beiden würden die nächsten Tage Sumpffieber bekommen. Erst motzig und nun waren sie schlimmer noch als meine Mutter und die konnte verdammt heftig mit ihrer Neugier werden. "Ich bin heute Abend auf einer Party eingeladen und ihr kommt beide mit. Dann lernt ihr ihn kennen." "Sieht er gut aus?" "Nein, er ist scheiße aus", erwiderte ich ironisch, innerlich lachte ich jedoch und fragte mich, wen ich ihnen vorstellen sollte. Die Nachricht kam immerhin von Kevin und die andere von Jerome, der irgendwas wegen Helmut wissen wollte, worauf ich selber keine Antwort parat hatte. Hoyt kannten die beiden bereits und sie wussten genau, dass wir nur Freunde waren und Andre würden sie wie ich mit Harry gleichsetzen. Fuck! Blieben noch Christian und Gino übrig oder nein, da waren noch Adam und Jack. Verdammte Zwickmühle aber auch. Kevin selber? Heiß sah er ja schon aus, aber Tattoos waren eigentlich etwas, was ich jetzt nicht sonderlich mochte und das wusste Blaise genauso gut, wie sein Freund auch. "Wie heißt er denn? Ist er auch Model, dann kann ich mal in Google gucken." Google? Oh bitte nicht, da würde selbst ich nicht hineinsehen und das schon alleine aus dem Grund, dass es mich nicht interessierte. "Er heißt ..." Verdammt nochmal, mir fiel kein Name ein und ich saß echt in der Scheiße. Richtig tief bis zu den Knien. "Hast du den Namen vergessen oder was?" "Nicht wirklich, aber das war die letzten Tage doch etwas viel und da ging wohl einiges unter", erwiderte ich ohne mit der Wimper zu zucken und doch schellte ich mich innerlich selber für diese Lüge, die ich meinen besten Freunden auftischte. "Einiges?" Fragend sah mich Benny an, zog die Stirn dabei kraus und wirkte sichtlich überfordert. "Na ja, so gesehen hat er ja klar gesagt, was er von Beziehungen und dem ganzen Kram hält." "Also eher jemand, der das locker sieht." Blaise gab ein Stöhnen von sich, dann aber sah er mich mit einem Blick an, den ich nur zu gut kannte. Der Blick der Warnung und gleichzeitig lag eine gewisse Sorge darin. "Pass auf dich auf, okay? Das Letzte, was ich will, ist, dass dir wieder jemand wehtut oder es versucht." Verstehend nickte ich Blaise zu und lächelte. "Ich pass' schon auf und so schnell lass' ich mich auf nichts Neues ein." "Ich hoffe es für dich und wehe, ich erwische dich heute Abend beim flirten." Flirten war also auch nicht drin? Nun war ich empört, beleidigt und am Schmollen und das so arg, dass Benny sich neben Blaise bereits vor Lachen kugelte. "Dein Gesicht ... haha ... oh Gott ..." Ja, ja, sehr witzig, dachte ich mir, streckte Benny die Zunge raus und es kam mir vor, als wären wir wieder in Hogwarts und alles war in Ordnung. Manchmal wünschte ich mir das. Einfach einen dieser Zeitumkehrer zu besitzen und einige Dinge zu ändern. Kapitel 23: Kapitel 22 ---------------------- Der Abend, beziehungsweise die Party kam schneller in greifbare Nähe, wie mir lieb war und noch immer wusste ich nicht, wen von den Jungs ich Benny und Blaise vorstellen sollte. Es war zum Haare raufen, Mäuse melken und doch saßen wir bereits zu dritt in einem Taxi, welches uns die kurvenreiche Straße hochfuhr und schließlich vor der prachtvollen Villa der Jungs anhielt. "Geht es dir gut, du wirkst etwas blass?" Benny, der neben mir saß und dabei war auszusteigen, sah mich skeptisch an und wenn ich ehrlich war, mir ging es ganz und gar nicht gut. Jedoch sagte ich nichts, stieg langsam selber aus und streckte mich vorerst ausgiebig, ehe ich beinahe von Helmut und Jerome überrannt und gedrückt wurde. "Nicht so stürmisch", grinste ich, wurde daraufhin losgelassen und neugierig von Benny und Blaise angesehen. "Die beiden sind nen Paar und das erst seit Kurzem." "Aha." Benny musterte die beiden, wollte etwas sagen und hielt inne, als Jack genervt um die Ecke kam und stöhnte. Allerdings erhellte sich seine Miene, er grinste und legte freundschaftlich den Arm um mich. "Immerhin einer, mit dem man sich normal unterhalten kann." "Wieso?" Perplex schielte ich ihn von der Seite an und erntete ein erneutes genervtes Augenrollen. "Noch son spezieller Fall von plötzlicher Zuneigung." Das klang ja super und mit Benny und Blaise waren es dann schon drei und das konnte durchaus nervig und anstrengend werden. "Wir werden es überleben. Notfalls türmen wir und seilen uns ab", grinste ich keck. "Türmen klingt nach einem Plan", erwiderte Jack, ehe er Benny und Blaise die Hand reichte. "Jack. Jack Harrer." Benny nickte, Blaise schwieg und doch verriet mir sein Blick nur zu deutlich, dass er Jack auf eine gewisse Art schon heiß fand. Wäre er Single, er würde definitiv nichts anbrennen lassen. Unbemerkt zicke ich Blaise daher in die Seite und grinse, ehe ich ihm leise etwas zuflüsterte, worauf er mich ansah und dann zu Jack. Antworten tat er aber nicht, er hakte sich bei Benny ein und folgte den Jungs bereits in den Garten, wo er jedoch wie vom Donner gerührt stehenblieb und ebenso Benny. Scheinbar hatten sie Andre entdeckt, der lässig an der Hauswand stand, sein Bier trank und meine besten Freunde argwöhnisch ansah. "Das ist nicht Harry, oder?", nuschelte Benny aschfahl. "Nein, das ist er nicht", erwiderte ich, schnappte mir ein Bier und begrüßte sowohl Adam als auch den Rest der Jungs, die anwesend waren. Christian war darunter und ebenso Hoyt, den Benny und Blaise noch gut von New York kannten. "Und wer ist der heiße Typ mit dem Tattoo am Hals?" Mein Blick folgte dem von Blaise, der genau auf Kevin haftete, ihm beinahe innerlich schon die Shorts auszog und sich unbewusst über die Lippen leckte. Zugegeben er war schon heiß, jedoch nicht mein Typ und noch bevor ich etwas sagen konnte, schritt Kevin zu Andre. "Ätzend, oder?" Jack gesellte sich neben mich, besah sich das Bild und nahm einen großzügigen Schluck aus seine Bierflasche. "Nichts gegen die beiden, aber so langsam nimmt das Überhand. Hinterher steh' ich hier alleine und alles sabbert sich ab und an." Darauf hin musste ich lachen, stellte es mir sogar bildlich vor und letztendlich schüttelte ich mich. "Seltsame Vorstellung und ja, es wäre durchaus seltsam, wenn plötzlich alle neben dem Dreh einen auf verliebt und glücklich machen." Bei Hoyt konnte ich mir das nicht mal vorstellen, er wirkte so bodenständig und ebenso Adam, der sich angeregt mit Benny unterhielt. Blaise und Benny vertrauten sich, was ihre Beziehung anging, sie liebten sich und das sah man deutlich an den Blicken, die sie sich immer wieder zuwarfen. "Nichts für ungut, aber so schlimm ist es nicht, in einer harmonischen Beziehung zu sein", merkte Blaise an. "Mag sein, aber für mich ist das nichts. Alleine schon wegen meines Jobs", erwiderte Jack. "Außerdem bin ich derzeit gerne Single und habe auch noch nicht den Richtigen für mich gefunden." Den Richtigen ... Wer war schon der Richtige? Harry war es nicht, wobei ich davon ausging und doch zweimal bitter von ihm enttäuscht wurde und gelernt hatte, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. In Gedanken leerte ich meine Flasche, achtete nicht auf den Alkohol und schon gar darauf, dass Benny und Blaise auch noch anwesend waren und mich scheinbar im Auge behielten. Egal, ich war alt genug, musste keinem etwas erklären und schon gar nicht meinen besten Freunden, die mich sehr gut kannten und wussten, wie viel ich vertrug. Ich wollte einfach vergessen, Spaß haben, mich amüsieren und nicht mehr an daran denken, was in den letzten Monaten passiert war. Harry war Geschichte, abgehakt und ich frei. "Bock runter an den Strand zu gehen?" "Klar, warum nicht", erwiderte ich Helmut, der gemeinsam mit Jerome und Gino ein paar Bier nahm und abwartend zu mir herüberblickten. "Geh ruhig, aber übertreib es nicht", wandte sich Benny kurz an mich, ehe er schon wieder von Hoyt in ein Gespräch verwickelt wurde. Was sollte ich schon übertreiben? Mit ein paar Flaschen Bier, mit den Jungs? Oh Himmel, Benny konnte echt immer noch naiv sein, aber das war es auch, was Blaise an ihm so mochte und ich selber könnte ihn dafür treten oder gar schlagen. Nichts passierte dergleichen, ich schüttelte lediglich mit dem Kopf, nahm mir zwei Flaschen Bier und folgte den Jungs nach unten an den Strand und das über eine Treppe, die ich hinterher wohl auch wieder rauf musste und schon jetzt ins Grübeln kam. Immerhin hatte sie aber ein Geländer und im schlimmsten Fall musste ich mich später hochschieben oder gar tragen lassen und alleine diese Vorstellung brachte mich dazu, leise zu lachen. "Was ist so komisch?" Gino lief barfuß neben mir die Treppe runter, atmete tief die Meeresluft ein und blieb dennoch kurz stehen. "Ich bin jedes Mal von diesem Anblick angetan, wenn ich hier runter zum Strand gehe." Erst verstand ich nicht ganz, was er meinte, dann aber sah ich es. Die Wellen, die Möwen, die über unsere Köpfe flogen, der weite Blick auf das Meer und die Schiffe, die viel zu klein wirkten. Wirklich beeindruckend. Ebenso das Rauschen des Meeres, welches immer deutlicher wurde, je näher wir dem Strand kamen. Kapitel 24: Kapitel 23 ---------------------- "Na komm oder wollen wir hier stehenbleiben?" Gino stupste mich seitlich an, lächelte mich mit seinen blauen Augen an und erst jetzt fiel mir auf, dass er mehr wie ein Italiener wirkte, als jemand, der aus der Ukraine stammte. "Was ist?" Ginos Grinsen wurde noch breiter und unwirsch schüttelte ich den Kopf, stapfte weiter die Treppe zum Strand herunter, setzte mich mitten in den warmen Sand und das direkt neben Helmut und Jerome. "Auch endlich da?", fragte Jerome frech, legte den Arm um seinen Freund und rutschte etwas, damit auch Gino noch Platz neben uns hatte. Der Strand war zwar groß, aber auch gut besucht und überall hörte man die Leute lachen, man sah Kinder spielen und Hunde tobten im seichten Wasser. Ich könnte hier einfach sitzenbleiben, an nichts denken und alles vergessen, was einmal gewesen war. Besonders alles, was in und nach der Schule in einem gewissen Zusammenhang passierte. Vieles wäre anders und hätte es einen bestimmten Zauberer nicht gegeben, wären nicht so viele unschuldige Zauberer gestorben. Ein Seufzen entwich meinen Lippen, mein Kopf lehnte sich an die Schulter Ginos, der erstaunt auf mich sah." Gehts dir gut, Draco?" "Mehr als gut", erwiderte ich, öffnete mein Bier, trank einen Schluck und sah einem Hund nach, der hinter einem Tennisball herjagte und direkt auf uns zukam. "Hey, wer bist denn du?" Jerome gab Helmut seine Flasche, erhob sich und kniete sich zu dem mittelgroßen Hund, der aufgeregt vor und hinter uns hin und her lief und freudig bellte. Schon süß, dieser Hund, der sich auf den Rücken rollte und ausgiebig von Jerome gekrault wurde. Er schien es regelrecht zu genießen, ebenso Jerome, der sich jedoch erhob, als der Besitze dazukam. "Da ist ja der Ausreißer." "Kam einfach angelaufen und wollte spielen", entschuldigte er sich rasch und streichelte dem weißen Fellknäuel nochmals über den Kopf und erst da sah ich auf und erkannte, wessen Hund das war. Ganz langsam erhob ich mich, reichte Gino meine Bierflasche und schritt auf den Besitzer des Hundes zu. "Nimm deinen Köter und verpiss dich. Du bist hier unerwünscht!" "Draco?" Erstaunt wurde ich von oben bis unten angesehen und das überhebliche Grinsen, welches ich so sehr hasste, legte sich auf seine Lippen. "Dich hier anzutreffen, wundert mich dann ja schon. Soweit ich gehört habe, bist du als Model ja nicht mehr allzu sehr gefragt." "Und weiter? Was machst DU überhaupt hier? Vertickst du wieder deinen Scheißdreck an andere Leute." Noch bevor ich einen Schritt auf meinen Cousin zugehen und ihm in die Fresse schlagen konnte, tauchte Harry auf und sofort wich ich zurück, drehte mich um und schrie erstmal so laut, dass sich alles naheliegende erschrocken umdrehte. Ohne es zu merken, legte Gino den Arm um mich und besuchte auf mich einzureden. Helmut hingegen tuschelte mit Jerome, ehe er auf Lucien zuging und ihn von oben herab ansah. "Geh und nimm deinen drogenabhängigen Freund gleich mit. Mit solchen Leuchten will ich nichts am Hut haben und da spreche ich nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen." Lucien ließ sich davon scheinbar aber nicht beeindrucken, ebenso wenig von Helmut seiner Größe und wieder war da sein Grinsen, was ich ihm so gerne aus seinem Gesicht schlagen würde. Und Harry? Der stand einfach nur benebelt da und machte gar nichts. Abgesehen von blöd gucken. Keine Ahnung, ob er mich noch kannte und selbst wenn, es war mir egal, ich hatte keine Lust mehr, mich noch mit ihm zu befassen. Es war Geschichte, Vergangenheit und nicht mehr meine Zukunft. Diese lag vor mir, dazu mit neuen Freunden, die sich bereits jetzt schon für mich einsetzten und genauso genervt von meinem Cousin waren, wie ich es war. "Hier sind Kinder und die wollen mit Sicherheit keine zugedröhnter Möchtergernstars sehen, die sich nicht mehr unter Kontrolle haben", mischte sich nun auch Jerome ein, der ganz offensichtlich die Nase voll hatte und kein Mensch von großen Reden war. "Ist das so?" Lucien drehte sich um, sah sogar die Kinder und doch interessierte es ihn nicht und das machte mich wütend. Sehr wütend sogar und hätte ich ... Nein, keinen Zauberstab, ermahnte ich mich selber, wiederholte es gedanklich immer wieder und war froh, dass Jack und Christian plötzlich hinter Lucien standen. "Gibt's hier nen Problem? Ich dachte, wir wollten feiern. Wer sind die zwei Gestalten hier?" Gestalten ... oh Himmel. Fast wäre ich im lauten Gelächter ausgebrochen, verkniff es mir und räusperte mich dezent. "Die zwei Gestalten wollten gerade gehen. Hier sind immerhin Kinder und die sollen sicher keinen abgefuckten Typen sehen, die mit irgendwelchen Drogen vollgepumpt sind und andere Badegäste belästigen." "Bitte, was? Mein Hund kam auf euch zu. Ich hab ihn nur geholt!", rechtfertigte Lucien sich und dachte ernsthaft, er sei wie so oft das Lamm und nicht der Wolf. "Stimmt schon, aber das ist bereits einige Zeit her." Süffisant lächelte ich meinen Cousin an, hob meine Hand und winkte. "Aber wir können natürlich auch gehen. Gino und ich hatten ohnehin noch was anderes vor." "Hatten wir das?" Gino wirkte verwirrt, dann begriff er aber scheinbar. "Stimmt, da war ja was." Gino pokerte und das ziemlich hoch und so gut, dass keiner so wirklich verstand, was überhaupt gespielt wurde. "Gehen wir?", fragte er frech und kniff mir unterstreichend in den Hintern, ehe er meine Hand griff und mich zur Treppe zog. "Was wird das denn jetzt?" Mit hochgezogener Augenbraue sah Jack uns nach, dann schien es aber zu dämmern. "Keine so gute Idee, aber ist eure Sache. Ich halt mich daraus." So gesehen machten wir nichts, aber es sollte auch glaubhaft wirken und daher beschlossen Gino und ich, darauf nicht mehr zu antworten. Auch nicht, als Lucien sich einmischte. "Und was ist mit Harry? Ich dachte ja wirklich, dass du ihn liebst. Wie tragisch, dass du ihn einfach wie ein benutztes Kondom wegwirfst." Das hatte gesessen, aber weggeworfen hatte ich ihn nicht, das hatte Harry selber getan und dank Luciens Einfluss und den Drogen, hatte ich keinerlei Bedürfnis mich dazwischen zustellen und nochmals neu anzufangen. Harry hatte mehr als nur eine Chance bekommen, hatte sie erneut verspielt und irgendwann war auch mal Schluss, meine Nerven am Arsch und aus dem Alter, wo man auf Knien rutschte und "Bitte,Bitte " machte, waren wir beide heraus. Irgendwann musste man auch mal lernen, dass es nicht mehr ging, man sich verändert und weiterentwickelt hatte und die Welt mit anderen Augen sah. Was Harry aus seiner Welt machte, war mir egal, ich war kein Teil mehr davon, eher waren es Drogen, Lucien und eine Hand voll falscher Freunde. Damit wollte ich nichts zu tun haben, nochmal von vorn anfangen und das so, dass ich mir nicht auch noch Sorgen um andere machen musste. Ohne auf Lucien einzugehen, folgte ich Gino die Treppe raus, zurück zur Villa, wo ich mich direkt erstmal hinsetzen musste. "Geht es wieder?" Gino kniete vor mir und sah mich besorgt an. "Wer rechnet schon mit den zwei Idioten", grummelte ich vor mich hin, nahm die Flasche entgegen, die mir Blaise reichte und sich neben mich setzte. "Harry wieder?" "Ne, Lucien und Harry. Gemeinsam unter am Strand, mit Hund und zugedröhnt." Freudlos lachte ich auf und leerte mein Bier in einem Zug. "Wow." Mehr kam von Blaise nicht, dennoch legte er den Arm um mich, zog mich zu sich und drückte mich. Wie lange wir so zusammensaßen, wusste ich nicht, es tat einfach nur gut einen Freund, einen besten Freund zu haben, der mich verstand und meine Entscheidung respektierte und akzeptierte. Kapitel 25: Kapitel 24 ---------------------- Fuck, mein Rücken, war das Erste, was ich dachte, nachdem ich mich mühselig zwischen drei Beinen versuchte aufzurichten. Zwei schienen Gino zu gehören, der hinter mir lag und das dritte konnte ich erstmal gar nicht zuordnen, bis sich Jack am Boden aufsetzte und sein Bein zurückzog. "Morgen", brummte er verschlafen, fuhr sich durch seine blonden, zerzausten Haare und sah mich schließlich an. "Auch Kaffee?" Mehr als ein Nicken kam vorerst nicht von mir, mir dröhnte der Schädel und augenblicklich kniff ich die Augen zusammen und gab ein gequältes Stöhnen von mir. "Oha, Aspirin brauchst du wohl auch noch", stellte Jack fest, öffnete in der Küche eine der Schubladen und holte eine Packung Tabletten hervor, reichte mir davon eine und eine Sekunde später ein Glas Wasser. Beides zusammen kippte ich wortlos runter, setzte mich an den Küchentisch, blickte nach draußen und kniff erneut die Augen zusammen. Scheiß Sonne. Blöder Kopf und bescheuerter Alkohol. Grummelnd öffnete ich die Augen, sah vor mir eine Tasse Kaffee stehen und nahm vorsichtig den ersten Schluck. Ein Segen so ein Kaffee am morgen. Der weckte Tote auf und auch wenn er stark war, trank ich den Inhalt meiner Tasse leer und lehnte mich schließlich entspannt zurück. "Besser?", fragte Jack dicht hinter mir, legte seine Hände auf meine Schultern und begann mit gekonnten Handgriff zu massieren. "Schon viel besser", schnurrte ich leise, legte den Kopf in den Nacken und doch ruckte dieser zurück, als Blaise die Küche betrat. Mit einem Grinsen im Gesicht schenkte er sich eine Tasse Kaffee ein und lehnte sich gegen die Anrichte. "Lasst euch von mir nicht stören, ich bin gar nicht da." Noch bevor ich etwas sagen konnte, hatte er auch schon die Küche verlassen und mir kam von einer Sekunde auf die andere die bittere Erleuchtung und spielte sich vor mir ab. Jack hatte nicht wie vermutet auf dem Boden, sondern mit auf dem Sofa geschlafen. Gino hinter und er vor mir und ich mittendrin, statt nur dabei. An sich nichts Schlimmes, wären da nicht die ganzen Bilder, die sich ungewollt vor mir abspielten und den Abend Revue passieren ließen. "Draco?" "Äh?" Verwirrt blinzelte ich die Bilder vor mir weg, erhob mich von meinem Platz und goss mir Kaffee nach, mit welchem ich mich rasch in den Garten und an Jack vorbei stahl. Was hab ich die Nacht bloß angestellt und wieso hatte ich mich darauf überhaupt eingelassen? Noch dazu gleich mit zwei Typen und beide meine Kollegen, wenn man es genauer betrachtete. Schuld war da der Alkohol und das Zusammentreffen mit Personen, die ich am liebsten auf den Mond schießen würde. "Nach dem dicken Kopf kommt scheinbar die Erkenntnis, was?" Bitte? Verwirrt blickte ich zu Andre, der in einer der Sonnenliegen lag und irgendein Buch las. "Scheiße, nimm die Brille ab." "Wieso sollte ich?" "Du siehst aus wie er und ich hab keine Lust auf seine dämliche Visage", erwiderte ich bissig, ehe ich Andre mit einem der Kissen hinter mir abwarf und diesem keine Sekunde später grinsend auswich. Eine Weile ging das Hin und Her, wurde jedoch von Kevin dem Spielverderber unterbrochen und zu unserem Bedauern steckte er sich das Kissen dreist hinter den Rücken. "Setz dich halt gleich drauf", moserte Andre bockig, versuchte das Kissen zurück zu ergattern und griff zu unfairen Mitteln. Aber scheinbar hatte Kevin die Ruhe weg, ließ sich weder ärgern noch necken und auch verzog er keine Miene, als man hinterlistig in den Nacken biss. "Nehmt euch nen Zimmer", grinste Jack, der gelassen in der Terrassentür lehnte und amüsiert dem ganzen Schauspiel zusah. "Wozu? Andere bevorzugen das Sofa und daran stört sich auch keiner", erwiderte Kevin ernst, hatte dann aber scheinbar genug von Andres Bissen, schnappte ihn quer über den Rücken und noch ehe er wusste, wie ihm geschah, landete er mit einem lauten Platschen im kalten Wasser. "Na warte." Lachend kletterte Andre aus dem Pool heraus, rannte um diesen herum und schüttelte sich kräftig. "Pass doch auf, ey." Jack rettete sich mit seinem Kaffee zurück in die Küche, während ich einige Tropfen abbekam und schweigend wegwischte. Aus Zucker war ich immerhin nicht und Wasser schadete mir genauso wenig wie dumme Sprüche. "Du hast uns die Nacht gesehen, hab ich recht?", wandte ich mich demnach an Kevin, der vorerst nur nickte, sich dann aber erhob und direkt neben mich setzte. "Nicht alles, falls es dich beruhigt." Ungemein beruhigte mich das, immerhin hatte ich Dinge getan, die ich normal nie tun würde und schon gar nicht mit zwei Typen gleichzeitig. "Mach dir keinen Kopf, es gibt schlimmeres. Sieh es als Übung an, denn etwas anders ist es nicht." "Autsch", mischte sich Andre ein, legte sein Handtuch über die Liege und setzte sich zu uns. "Was heißt Autsch? Du kennst Jack genauso gut, wie ich ihn kenne." "Schon, aber er wird genau wie du und ich auch mal älter und auch bestimmt weiser", erwiderte Andre muffig, blies die Wangen auf und zickte Kevin schließlich in die Seite. "Du warst mindestens mal genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer." "Das stimmt so aber auch nicht und wer hatte bitte was mit Adam und hat dann geflennt, als man es in den falschen Hals bekam, hm?" Darauf sagte Andre nichts, er schwieg und sah Kevin böse von der Seite an. "Jetzt hört auf zu streiten, das bringt doch nichts." Schlimmer als ein altes Ehepaar und noch schlimmer als Kesselflicker. Vergangen war vergangen und es ging hier weder um Andre und Adam, noch um Kevin und seine sexuellen Ausschweife, sondern lediglich darum, dass ich es die Nacht wohl etwas übertrieben hatte. "Pass einfach auf. Er kann und er wird dir früher oder später das Herz brechen." "Wer bricht wem das Herz?" Gino gesellte sich in unsere lustige Runde, sah interessiert zwischen uns hin und her und sah jedoch nur verbitterte Gesichter. "Jungs?" Keiner sagte irgendwas, man sah einfach starr vor sich hin und schien zu überlegen. "Ich rede mit euch? Hallo?", versuchte es Gino noch einmal, stupste mich sogar an und doch reagierte ich nicht wirklich. Ich dachte über Kevin seine Worte nach, darüber, was er wegen Jack gesagt und auch darüber, was Andre von sich gegeben hatte. Beide kannten Jack besser und auch länger, seit Beginn ihrer Karriere, wenn ich genauer darüber nachdachte und das waren immerhin schon neun Jahre. Und ich? Ich kannte ihn gerade mal ein paar Tage und konnte mir kein genaues Bild machen oder ein Urteil erlauben. Die Nacht war auch gar nicht viel passiert und wenn ich mich recht entsinnen konnte, hatte Jack das ganze von sich aus abgebrochen und das auch nur, weil wir allesamt zu betrunken waren. Scheinbar sah das für Außenstehende jedoch anders aus und es war Kevin, der uns gesehen hatte und nicht Blaise oder Benny, der vermutlich wieder die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte. Konnte mir aber auch egal sein, ich kannte Jack seine Einstellung und die hatte nicht nur eben gezeigt, sondern erwähnte es andauernd, dass er seine Freiheit brauchte und an etwas Festem keinerlei Interesse hegte. Kapitel 26: Kapitel 25 ---------------------- Mit einem neuen Kaffee setzte ich mich zu Chris und Hoyt, schwieg jedoch sehr lange und wirkte mehr abwesend als anwesend. "Er scheint nachzudenken", hörte ich Chris nuscheln und ja, das tat ich tatsächlich. Nur anders. Wie sollte ich das alles meiner Familie, meinen Eltern erklären? Sie waren weder Sam, Blaise noch Benny oder Smith, die es zwar skeptisch betrachteten, aber durchaus annahmen. Bilder würden sie sicher verstehen, aber den Rest nicht und ich konnte meine Mutter jetzt schon hören. Schimpfend wie ein Kesselflicker und dazu mich mit dem Holzlöffel durch den Garten jagend. Keine schöne Vorstellung, aber ich kannte meine Mutter gut und lange genug, um zu wissen, wie sie tickte. So nett sie aussah, so gruselig konnte sie werden. Von meinem Vater wollte ich lieber nicht anfangen, seine Meinung würde vernichtend sein und vor dieser graute es mir am meisten. "Draco?" Chris sprach mich an, dazu wirkte er besorgt und doch sah ich ihn einfach nur an, ehe ich die Hände über dem Kopf zusammenschlug und aufsprang. "Was hat er denn jetzt?" Verwirrt sah auch Hoyt auf, dann aber fing er mich buchstäblich ein, hielt mich an den Schultern fest und bugsierte mich zurück zum Sofa. Ich war aufgebracht, konnte nicht mehr klar denken und der Gedanke an meine Eltern ließ mich nicht los. "Ich ..." Meine Stimme versagte mir ihren Dienst, ebenso schien mein Kopf wie ein Bienenstock zu brummen und das lag sicher nicht am Restalkohol. Ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen, was ich letztendlich auch tat, aber feststellen musste, dass es mir kein Stück besser ging. "Ich ruf' Samantha an." Scheinbar Helmut, der mein Handy aus der Hosentasche zog und kaum später telefonierte. "... völlig neben sich. Ja, keine Ahnung ..." Wortfetzen, mehr vernahm ich nicht. Nicht mal die Anwesenheit von Blaise und Benny, die scheinbar direkt neben mir knieten und einer von beiden meinen Kopf hielt. "Ich übernehme das." "Bist du verrückt? Das kannst du nicht machen." "Du siehst doch, dass es Draco beschissen geht. Außerdem kenne ich seine Eltern länger und besser." Meine Eltern? Blaise dieser Arsch! Aber vielleicht konnte er auch besser mit ihnen reden, als ich es konnte. Mir fiel das nicht leicht und erst recht nicht, als meine Eltern zusammen mit Sam im Raum standen und mich ansahen, als hätte ich etwas verbrochen. Sie musste beide informiert haben und das ziemlich schnell sogar. So schnell, dass wirklich jeder der anwesenden Jungs verwundert waren und untereinander das Tuscheln anfingen. Kein Wunder. Ich hatte gestern erst erzählt, dass beide derzeit in London waren und nun standen sie hier und ich spürte deutlich ihre Blicke auf mir, die sich tief in meinen Rücken bohrten. Besonders den stechenden meines Vaters, dessen Schritte widerhallten und er kaum später neben mir kniete, meine Haare aus dem Gesicht strich und den Kopf schüttelte. Schweigend ließ ich es über mich ergehen, kam mir wie ein Kind vor und aus dem Augenwinkel heraus sah ich Blaise, der mit meiner Mutter redete und ebenso Sam, die beschwichtigend die Hände hob und scheinbar versuchte, die Lage zu entschärfen. Ich wollte nichts hören, schon gar nicht sehen und würde ich können, ich würde mich verstecken, eingraben und das bis zum Mittelpunkt der Erde. "Mach die Augen auf, mein Sohn." Es war mehr ein Flüstern und doch kannte ich den schneidenden Ton dahinter mehr als gut, schüttelte den Kopf und kam mir hilflos und verloren vor. "Meinen Sie nicht, dass Draco alt genug ist und selbst entscheiden kann, was er tut." Niemand anders als Jack, der sich meinem Vater gegenüberstellte und keine Ahnung hatte, dass er einem ehemaligen Todesser gegenüberstand und sich auf ganz dünnem Eis bewegte. "Vorsicht, der Kerl ist Dracos neuer Lover." Spitz züngelnd stand er da, ich kannte diese Stimme und sie war der Anlass, dass ich mich bewegte, erhob und aufrichtete. "Raus, aber ganz schnell. Verpiss dich." "Wir machen uns doch nur Sorgen." "Schieb dir deine Sorgen in deinen Arsch", erwiderte ich bissig, ehe ich kurz zu meiner Mutter sah, die Tränen in den Augen hatte. Scheiße, verdammte. "Lucien raus hier. Solche Typen wie dich wollen wir hier nicht haben." Jerome machte einen Schritt auf meinen Cousin zu, dahinter standen Helmut, Gino, Kevin und auch Andre, die allesamt hinter mir standen. "Irgendwann lassen sie dich genauso fallen, wie andere es bereits getan haben." "Raus, verdammt nochmal!" Jack hatte die Nase gestrichen voll, packte Lucien am Kragen und prallte mit voller Wucht gegen die nächste Wand. "Was zum Teufel ..." Jack sah auf Lucien, dann auf das, was er in seiner Hand hielt und auf ihn zielte. Sein Zauberstab, dazu ein vor Wut verzerrtes Gesicht. Fuck, das war ernst und ich kannte meinen Cousin nur zu gut, wenn er in Wut geriet. Ebenso mein Vater, der sich ihm langsam näherte und versuchte den Zauberstab abzunehmen. Ich war schneller, griff meinen, den ich einstecken hatte und richtete ihn auf Lucien. "Expelliarmus!" Alle Blicken lagen auf mir, während ich den Zauberstab aufhob und meiner Mutter reichte. "Verpiss dich besser, ehe ich dir noch einen Fluch hinterherjage", drohte ich ihm an, steckte aber bereits meinen Zauberstab wieder weg. Genug der Zauberei und genug der fassungslosen Blicke, die nicht begreifen konnten, was hier gerade geschehen war. Kapitel 27: Kapitel 26 ---------------------- Es half alles nichts, ich musste mich erklären, meinen Kollegen und neuen Freunden sagen, wer oder was ich war und wie ich Jahre zuvor einmal gelebt hatte. "Ich verabschiede mich nur, geht schon mal vor", wandte ich mich daher an meine Eltern, besonders aber an meinen Vater, dem man deutlich ansah, dass er angefressen und noch immer nicht von meinem Job begeistert war. War er nie, damals schon nicht, da er die Welt der Muggel nie verstanden hatte. Meine Mutter sah das anders, ein paar Mal hatte ich sie zu Veranstaltungen mitgenommen, sogar auf den roten Teppich, zu Karl, von dem sie begeistert war und dessen Ableben sie schwer getroffen hatte. "Wir sehen uns in London. Mach nicht zu lange." Knappe Worte meines Vaters, die streng klangen und die mir früher eine Gänsehaut beschert hätten. Lediglich kam ein schwaches Nicken von mir, ehe ich mich abwandte, nicht hinsah, wie meine Eltern durch den Kamin verschwanden. "Und wie komme ich jetzt heim?" "Mit Blaise und Benny. Die beiden begleiten dich." Mittlerweile liefen mir die Tränen, sie ließen sich nicht mehr aufhalten und nein, ich schämte mich nicht dafür. Nicht mehr. Weinen gehörte dazu, ebenso zu lachen und andere Emotionen wie Wut und Hass. Tiefe Enttäuschung und ganz schlimm der Verlust von geliebten Menschen. Zusammengemischt eine Welle an Gefühlen, die verheerend sein könnten, die dennoch durch meinen Körper strömten und mich schwächten. "Jetzt geht schon, bringt sie hier weg", herrschte ich Blaise an, der mich zwar verwirrt ansah, dann aber folgte und Sam zusammen mit Benny durch den Kamin nach Hause brachte. Tief atmete ich durch, beziehungsweise versuchte ich es und sah festen Blickes zu meinen Kollegen, die noch immer auf eine Erklärung warteten. "Was soll ich sagen?", murmelte ich, lief angespannt durch das geräumige Wohnzimmer, runzelte die Stirn und blieb stehen, als Gino neben mich schritt und seine Hand auf meine Schulter legte. "Du bist scheinbar noch mysteriöser als wir alle zusammen. Deswegen bist du kein schlechter Mensch und egal wer oder was du bist, du bist unser Freund und Kollege." Worte, die rührten, mir erneut die Tränen in die Augen trieben und einknicken ließen wie ein dünnes Streichholz. "Ganz ruhig", flüsterte Gino neben mir, bevor er mich zur Couch begleitete, auf den weichen Stoff drückte und direkt zwischen Jack und Adam. "Du bist ein Zauberer", hörte ich Adam neben mir sagen und doch sah ich ihn nicht an. "Ziemlich verrückt, aber ich denke, du bist es von Anfang an und hattest deine Gründe, es uns nicht zu sagen." Jack brummelte irgendwas Unverständliches neben mir, dann aber klopfte er mir auf den Rücken und grinste. "Merlin müssen wir dich aber jetzt nicht nennen." "Merlin gab es wirklich. Er war seiner Zeit ein mächtiger Zauberer", erwiderte ich knapp, ehe ich mich erhob und meinen Zauberstab aus der Hosentasche zog. "Dennoch brauche ich den hier echt nicht mehr. Er hat genug Schaden angerichtet." "Was hast du jetzt vor?" Jack, so wie Adam erhoben sich und auch Gino kam auf mich zu, hielt jedoch Abstand, da ihm das Ganze wohl nicht ganz geheuer war. Bevor ich Jacks Frage beantworten konnte, mischte sich Helmut jedoch ein und sah mich aus einer Mischung von Wut und Enttäuschung an. "Dennoch wirst du gehen und genau das tun, was dein Vater verlangt." Er schmollte sogar wie ein kleines Kind und wäre das nicht schon schlimm genug, so schloss sich Andre auch gleich noch an und setzte seinen Welpenblick auf, dem man nicht widerstehen konnte. "Jungs hört auf. Ihr seid ja schlimmer als Charlotte, ihre Töchter." Jene, die mich vergessen hatten, ebenso ihre Mutter und ihre besten Freunde. Aber nicht nur sie. "Wer?", wollte Helmut wissen. "Nicht wichtig, da sie mich vergessen haben, beziehungsweise existiere ich für sie genauso wenig wie für andere." Fassungslos sah mich einer nach dem anderen an, ihnen schien es zu dämmern, was ich getan und es mir dabei nicht leicht gemacht hatte. "Deine Eltern auch?" Die Frage kam von Hoyt, der sich an Christian lehnte und dennoch aus dem Fenster sah. "Alle, die mich von früher kannten. Auch Lucien und Harry. Für alte Schulfreunde, enge Freunde und Familie habe ich aufgehört zu leben." "Wow, das ist hart", erwiderte Jack und ja, es war hart und ebenso nicht leicht, doch war es notwendig, denn nur so konnte ich leben und gleichzeitig arbeiten. "Mit der Zeit wird es leichter werden und für alle anderen in London hat es mich nie gegeben." Ich würde arbeiten und das so, dass mich niemand erkannte oder wusste, wer ich vorher war. Um Harry tat es mir nicht einmal leid, es war besser so. Sein Gewissen wurde nicht geplagt und mich erreichte kein Wort der Erklärung, keine Entschuldigung, keine Reue und das Wagnis es noch einmal probieren zu wollen. Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte ich mich schließlich meinen Kollegen zu. "Und wer will mich freiwillig coachen? Ich brauche immerhin jemanden, der mich führt." "Dein Ernst?" "Ja Hoyt, ich mein das so ernst, wie das Amen in einer Kirche." "Hmmm also ich werde das allein schon aus persönlichen Gründen nicht machen", redete er weiter und jeder wusste, was Hoyt damit meinte. Ich am besten. Christian lehnte ebenfalls ab und Andre und Kevin sah ich bereits an, dass sie darauf keine Lust hatten. Helmut und Jerome würde ich selber ablehnen, sollten sie den Job übernehmen wollen und somit blieben nicht mehr viele der Jungs übrig. Adam, Jack und Gino, um genau zu sein. "Wie sieht es bei euch aus?" "Also, ich bin raus, sorry. Ich coache nicht und das ist für mich auch nicht wirklich das, was mich erfüllt", entschuldigte sich Adam direkt. Gut, dann blieben nur noch Jack und Gino, die sich beide ansahen, zu nicken begannen und sich scheinbar mehr als einig waren. "Gino wird es nicht machen, jedenfalls nicht allein." Jack erhob sich vom Sofa, ebenso Gino und beide kamen direkt auf mich zu und das so schnell, dass ich vorerst einen Satz nach hinten machte. Das Gelächter ignorierte ich vorerst, stieg aber schließlich darauf ein, lachte selber und schüttelte den Kopf. "Erst muss ich aber noch etwas loswerden und das möchte ich gemeinsam mit euch allen machen." "Bist du dir sicher? Wenn du das tust, dann wird es endgültig sein", appellierte Hoyt an meine Vernunft. "Er ist ein Teil deines Lebens, du solltest dir das bewahren und nicht planlos wegwerfen." Gino griff nach meiner Hand, nach jener, die meinen Zauberstab umklammerte. "Er gehört zu dir. Es ist dein Zauberstab und er hat einen besseren Platz verdient als ins Meer geworden oder begraben zu werden. Er ist wie du und hat, hat seinen eigenen Kopf." Schon, aber ich wollte nicht mehr zaubern, sondern normal leben und alles wie andere erreichen und dabei nicht auf Tricks zurückgreifen. Wäre ich so egoistisch, wäre ich noch immer Draco Malfoy aus dem ersten Schuljahr in Hogwarts, dazu kalt und ein richtiger Arsch. So war ich nicht mehr, so wollte ich nie wieder sein und doch hatte Gino mit seinen Worten recht. Mein Zauberstab gehörte zu mir, zu meinem Leben und zeigte mir, wer ich war und was ich erlebt hatte. Viel Gutes, aber auch schlechtes. Verluste und einen Kampf, der legendär war. "Also gut, ich behalte ihn. Gezaubert wird damit aber nicht." "Schade", schmollte Hoyt, dann aber lächelte er und winkte ab. "Nutz ihn einfach weise und wenn mir etwas komisch vorkommt, dann weiß ich ja, wen ich fragen muss." "Ich werde ihn nicht nutzen. Die Zeit der Zauberei ist vorbei", merkte ich nochmals entschlossen an, steckte den Zauberstab weg und ging stattdessen raus in den Garten. Kapitel 28: Kapitel 27 ---------------------- "Cut!", rief Lukas, nahm seine Kamera herunter und trat ein paar Schritte zurück. "Wir machen morgen weiter. Für heute reicht es erstmal." Jack wischte sich den Schweiß von der Stirn, richtete sich auf und in die sitzende Position, während Gino noch liegenblieb und die Decke über sich anstarrte. Ich selber erhob mich sofort, tappte rüber zum Badezimmer und unter die großzügige Dusche. Man sah mir dennoch an, dass ich genauso fertig wie die beiden anderen war und ich hätte nie gedacht, dass so ein bisschen Drehen so anstrengend sein konnte. Allerdings war es nicht mein erster, sondern bereits der dritte Film, den ich drehte und ich machte mich laut Lukas Worten ziemlich gut. Es lag aber auch an Gino und Jack. Als Coaches waren sie beide echt klasse und von Anfang an hatte ich keinerlei Berührungsängste oder stellte mich irgendwie dumm an. Die Chemie stimmte, ich fühlte mich frei, keinesfalls gezwungen und vor der Kamera konnte ich mich schon immer bewegen und nahm sie mit der Zeit gar nicht mehr wahr. "Wolltest du etwa ohne mich duschen?" Jack stand plötzlich direkt hinter mir, griff an mir vorbei zum Duschgel und seifte mir den Rücken ein. "Schon", erwiderte ich knapp auf seine Frage, kicherte jedoch im selben Moment, da er direkt über meine Seiten strich und ich extrem kitzelig war. "Macht mal Platz, ich will auch duschen." "Langsam wird es hier drin schon etwas eng", beschwerte sich Jack, worauf Gino lachte. "Du magst es doch eng." "Schon, aber doch nicht unter der Dusche", maulte er weiter, doch bevor er noch weiter meckern konnte, packte ich Jack am Arm, drehte ihn zu mir um und versiegelte seine Lippen zu einem Kuss. "Na hoppla", entfuhr es Gino. "So bringt man Jack also zum Schweigen." Eine Antwort bekam er darauf nicht. Weder von mir, noch von Jack, der Gino eher noch aus der Dusche schob und sein leises Lachen ignorierte. "So ändern sich die Dinge und es muss erst ein Draco Malfoy vorbeikommen und unseren Jack zähmen." Gino verschwand aus dem Badezimmer und verwirrt sahen wir ihm nach. "War das nicht vorhersehbar?", murmelte Jack gegen meine Lippen, ehe er mich erneut küsste und näher an sich zog. **** Und hier endet die Geschichte und bekommt keine Fortsetzung. Eher mache ich erst einmal Pause von Harry Potter und schreibe andere Texte. Trotzdem möchte ich euch danken, dass ihr die Story gelesen und ihr eine Chance gegeben habt. Irgendwann schreibe ich wieder eine Drarry Geschichte, aber andere Dinge fordern mich derzeit leider dann doch mehr. LG Pragdoma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)