Wie man seine Liebe gesteht von Mugiwara95 ================================================================================ Kapitel 2: Aufruhr an Bord -------------------------- „GYAAH!“   Lysops Schrei ertönte auf einmal über das Deck und weckte Nami unsanft aus ihrem Schlaf. Das Sonnenlicht, was in ihren Augen blendete, informierte sie darüber, dass die Nacht mittlerweile vorbei war. Zwei Gedanken schossen ihr sofort in den Kopf: Entweder sie wurden angegriffen, da die Navigatorin bei ihrer Nachtwache eingeschlafen war oder ihr Geheimnis ist aufgeflogen und der Rest der Bande hat gesehen, wie sie an Ruffy gekuschelt geschlafen hat. Erneut kamen sämtliche Mitglieder der Strohhut-Bande aus ihren Zimmern. Dieses Mal jedoch nicht so hektisch, da sie dank Ruffys Streich in der letzten Nacht die Vermutung hatten, dass ihr Kapitän wieder an dem Aufruhr Schuld war.   „Nami-san! Alles in Ordnung?“, fragte Sanji und lief auf die Orangehaarige zu.   Diese schaute ihn nur verwundert an. Obwohl sie mit Ruffy unter einer Decke schlief, wurde er nicht wütend. Erst jetzt bemerkte die junge Frau weshalb: Der Schwarzhaarige war unter der besagten Decke versteckt und lag nun mit seinem Kopf auf ihrem Schoß. Die Decke war lang genug, um Ruffys gesamten Körper zu bedecken und dadurch, dass Nami ihre Beine leicht anwinkelte, gab es auch keine Wölbung, die man sehen konnte.   „J-Ja, alles gut…“, antwortete die Navigatorin mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen.   Sanji, der nicht wusste, dass dies eine Reaktion auf Ruffy war, der auf ihrem Schoß schlief, dachte, dass diese Geste ihm galt und wollte gerade seine unendliche Liebe zum Ausdruck bringen, als ihm Brook dazwischen kam.   „Das war Lysop-san! Vielleicht ist er in Gefahr! Nami-san, hast du irgendwelche Angreifer gesehen?!“ „N-Nein…“, sagte die Angesprochene und schaute verlegen zur Seite. Sie wollte nicht zugeben, dass die Wärme ihres Kapitäns sie zum Einschlafen gebracht hat. „Der Schrei kam aus dem Badezimmer!“, erklärte Franky.   Mit diesen Worten rannten die Bandenmitglieder zu der genannten Position. Auch Nami stand ruckartig auf, was dazu führte, dass Ruffy mit seinem Kopf auf das Deck knallte. Zwar tat es ihm aufgrund seiner Gum-Gum-Kräfte nicht weh, dennoch reichte es, um ihn aufzuwecken. Erschrocken riss er sich die Decke vom Kopf und sah nur noch seine Freunde zum Badezimmer rennen. Entschlossen herauszufinden, was los war, folgte er ihnen. Chopper war der Erste, der es zum Badezimmer schaffte, wo er einen am Boden liegenden Lysop vorfand, sowie Zorro, der im Türrahmen stand und sich am Kopf kratzte.   „Lysop! Was ist passiert?!“, fragte das kleine Rentier. „Der Kerl hat einfach angefangen rumzuschreien und hat mich aufgeweckt.“, antwortete Zorro. „Was hast du hier zu suchen?! Ich wollte auf Toilette gehen und plötzlich liegt Zorro vor mir!“, rief der Schütze. „Zorro war doch gestern Nacht mit uns draußen.“, fing Franky an. „Ich bin davon ausgegangen, dass du mit uns zurückgegangen bist.“ „Ihr seid gestern einfach verschwunden und auf einmal war ich hier im Badezimmer. Dank Ruffys Aktion war ich zu müde, um den richtigen Raum zu suchen.“ „Wie kannst du Moosbirne dich denn auf dem Schiff verlaufen?!“, brüllte Sanji. „So etwas Dämliches schaffst auch nur du!“ „Wenn du vernünftiges Essen kochen würdest, müsste Ruffy nicht mitten in der Nacht angeln gehen und damit diese dämliche Hexe erschrecken, sodass sie das ganze Schiff aufweckt!“ „Wie hast du Nami-san gerade genannt?!“ „Dämliche Hexe!“, wiederholte Zorro provozierend. „Dir werd’ ich Manieren beibringen!“, entgegnete der Koch.   Robin nutzte die Ablenkung und tippte Nami auf die Schulter, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.   „Hast du Ruffy gestern deine Gefühle gestanden?“, fragte die Archäologin. „Ja. Und Nein.“, antwortete die Gefragte. „Wie meinst du das?“ „Ich habe ihm gestern erklärt, was ich für ihn empfinde und habe mich dafür entschuldigt, dass ich ihn ausgenutzt habe. Ich habe ihn sogar gefragt, ob er das Gefühl hat, dass ich damit seinen Traum aufhalte.“ „Und wo ist das Problem?“ „Ruffy ist vor meinem Geständnis eingeschlafen und hat kein Wort gehört.“ „Lass’ dich davon nicht entmutigen. Probier’ es einfach nochmal. Und achte darauf, dass er dir dieses Mal zuhört.“ „Wahrscheinlich hast du Recht. Wann hat Ruffy nochmal Nachtwache?“ „Heute ist Sanji dran, morgen ich und übermorgen Ruffy.“ „Dann werde ich übermorgen mit ihm reden.“     Nachdem die Aufregung vorüber war, ging die Bande ihren üblichen Tätigkeiten nach. Ruffy und Lysop saßen derzeit auf der Reling am Heck und waren am Fischen.   „Hast du schonmal auf Namis Schoß geschlafen?“, fing der Strohhut-Kapitän die Konversation an. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte der Schütze und schaute seinen Sitznachbarn verwirrt an. „Natürlich nicht! Ich glaube bisher habe ich nur Chopper auf ihrem Schoß schlafen sehen. Sanjis Blick nach zu urteilen, würde er das Angebot aber auch nicht ablehnen.“ „Hmm… Ist das etwas Besonderes? Auf Namis Schoß schlafen zu dürfen?“ „Frag’ sie doch, dann sagt sie es dir bestimmt.“, antwortete Lysop ironisch. „Okay.“, meinte Ruffy.   Er drehte sich um und sprang von der Reling, um sich auf den Weg zu seiner Navigatorin zu machen. Sofort folgte ihm sein Freund und hielt ihn auf.   „Warte! Das war nicht ernst gemeint! Sie schlägt dich vom Schiff, wenn du das fragst!“ „Wieso?“ „Du siehst doch, was mit Sanji passiert, wenn er Nami zu nahe kommen will. Genau das Gleiche wird dann auch mit dir passieren!“ „Sicher? Ich habe gestern Nacht aber auf ihrem Schoß geschlafen…“, entgegnete der Strohhut-Kapitän und Lysop sah ihn verdutzt an. „Du hast auf ihrem Schoß geschlafen und sie hatte nichts dagegen?“ „Ich weiß nicht, ob sie es überhaupt mitbekommen hat. Ich bin gestern mitten in der Nacht kurz aufgewacht und da lag ich bereits auf ihrem Schoß. Nami hat jedoch noch geschlafen und deswegen habe ich auch weiter geschlafen.”   Der Schütze überlegte kurz, was er darauf sagen sollte. Er erinnerte sich wieder an den Tag zurück, an dem die beiden mit Chopper das Schloss des Kühlschranks öffnen wollten. Er war sich bis heute sicher, dass Ruffy und Nami an diesem Tag miteinander geschlafen haben und seitdem hatte sich das Verhalten zwischen den beiden leicht verändert. Die Änderungen waren sehr subtil und kaum bemerkbar, immerhin hatten sie noch nie große Probleme damit, wenn der andere sie berührte. Dennoch schien sich die Beziehung zwischen den beiden verstärkt zu haben. Es gab nur eine Möglichkeit seine Theorie zu bestätigen.   „Ruffy, empfindest du irgendwelche besonderen Gefühle in der Nähe von Nami?“ „Ja.“ „Und welche?“ „Mein Herz schlägt schneller und ich will so lange wie möglich in ihrer Nähe bleiben. Das Gefühl hatte ich bisher nur bei Nami.“ „Ich verstehe… Du hast dich anscheinend in Nami verliebt…“ „Ist das schlimm?“ „Kommt drauf an. Wenn sie dich auch liebt, dann nicht. Wenn sie jedoch nicht die gleichen Gefühle empfindet, dann hast du ein Problem.“ „Wenn das so ist, dann frage ich sie einfach!“, meinte der Strohhut-Kapitän und wollte losrennen. Dabei wurde er aber von Lysop aufgehalten. „Warte! So leicht ist das nicht! Willst du Nami als Freundin und Navigatorin verlieren?“ „Nein! Natürlich nicht!“ „Dann solltest du nachdenken, bevor du handelst! Wenn du ihr deine Gefühle gestehst und sie diese nicht erwidert, war’s das mit eurer Freundschaft. Sie wird sich in deiner Nähe nie wieder so verhalten wie früher. Deswegen müssen wir versuchen Anzeichen zu erkennen, ob sie dich auch liebt oder nicht.“ „Anzeichen erkennen, ob sie mich liebt…? Ich weiß! Ich frage sie einfach!“, rief Ruffy und rannte los. „Willst du mich verarschen?!“, brüllte der Schütze ihm hinterher, der es nicht mehr schaffte seinen Kapitän aufzuhalten. „WAAH!“, ertönte Choppers Stimme aus dem Arztzimmer.   Ruffy riss die Tür des Zimmers auf und rannte hindurch, was das kleine Rentier zu Tode erschreckte. Kaum hatte der Gummimensch den Raum durch die andere Tür wieder verlassen, kam auch schon Lysop hindurchgerannt. Mit einem Sprung schaffte er es seinen Kapitän zu Boden zu werfen.   „Jetzt warte doch! Nur weil du mit Nami geschlafen hast, heißt das nicht, dass sie deine Gefühle teilt!“, versuchte der Schütze zu argumentieren.   Das Geräusch von einem Messer, welches gerade mit Gewalt durch eine Gurke gerammt wurde, war im Raum zu hören. Nun wurde Lysop erst bewusst, dass sie sich in der Küche befanden - Sanjis Reich. Und wie es das Schicksal wollte, war der Koch gerade anwesend und hatte gehört, was Ruffy und Nami angeblich getan haben. Als der Schütze erkannte, dass er gerade das Leben seines Freundes beendet hatte, sprang er schnell auf und wollte seinem Kapitän sagen, dass er wegrennen sollte. Jedoch war Sanji schneller und stand schon neben Ruffy bevor eine Warnung ausgesprochen wurde. Chopper schaffte es noch in die Küche und auch Robin befand sich bereits im Raum, jedoch konnten die beiden, genauso wie Lysop, nur noch zusehen, wie ihr Kapitän die Wut von Sanji abbekam.   „Was hast du Bastard mit Nami-san gemacht?!“, brüllte der Blonde.   An Deck fragten sich Zorro, Nami, Franky, Brook und Jimbei, wovon der Koch redete, allerdings wurden ihre Gedanken unterbrochen als Ruffy durch die Tür der Küche getreten wurde, durch das Geländer vor der Tür geschleudert wurde und auf dem Grasdeck landete.   „Ruffy!“, rief Nami erschrocken. „Sanji! Was fällt dir ein die Sunny zu beschädigen?!“, rügte Franky Sanji, der in den Überresten des Türrahmens stand. „Ero-Koch! Bist du verrückt geworden?!“, kam es von Zorro. „Für was war das denn?!“, wollte Ruffy wissen. „Für was das war?!“, fing der Koch an. „Du hast mit Nami-san geschlafen?! Was fällt dir ein diesen unschuldigen Engel zu benutzen?!“ „Ich hab' sie nicht benutzt! Ich habe doch nur mit ihr geschlafen!“, verteidigte sich der Strohhut-Kapitän. „Na warte, dir werde ich eine Lektion beibringen!“, brüllte Sanji und machte sich kampfbereit. „Wenn du unbedingt kämpfen willst!“, willigte Ruffy ein und ging ebenfalls in Kampfstellung. „AUFHÖREN!“, schrie Nami mit aller Kraft und sämtliche Personen auf dem Schiff froren in ihren Bewegungen ein. „Habt ihr den Verstand verloren?! Ich habe nicht mit Ruffy geschlafen!“ „Aber er hat gerade…“, wollte der Koch argumentieren, wurde jedoch sofort von der Orangehaarigen wieder unterbrochen. „Ich habe ihn gestern auf dem Deck vorgefunden und ihn dazu überredet mit mir die Nachtwache zu verbringen. Dabei ist er eingeschlafen!“   Sanjis Wut legte sich langsam und er schaute die junge Frau erschrocken an.   „Er soll mich benutzt haben?! Hörst du dir überhaupt selber zu?! Das ist Ruffy von dem wir reden!“, rügte Nami ihn. „Und jetzt hilf Franky dabei die Tür zu reparieren…“ „Merkst du jetzt, was dein Zögern für Konsequenzen hat?“, fragte Robin, die mittlerweile zu Nami an Deck gegangen war. „Dein Verhalten hat für Zweifel gesorgt und ein Missverständnis führte zu diesem Chaos.“ „Ich weiß. Deswegen habe ich auch meinen Plan geändert. Ich werde nicht übermorgen mit Ruffy reden… Sondern gar nicht.“ „Wovon-...?“ „Wir sind alle eine Familie, Robin. Nichts ist mir wichtiger als die Freundschaft, die wir alle zusammen aufgebaut haben. Wir haben so viele Sachen überstanden. Und dennoch hat ein Missverständnis dafür gesorgt, dass Ruffy und Sanji-kun sich fast bekämpft hätten. Das ist es mir nicht wert. Wenn ich meine Gefühle offenbare, zerbrechen wir. So wie es jetzt ist, ist es am besten.“, beschloss die Navigatorin und ging in Richtung Küche, um Sanji und Franky beim Aufräumen der Trümmer zu helfen.   Die Archäologin schaute ihrer Freundin hinterher. Sie hielt diese Entscheidung für einen Fehler, aber musste sie respektieren. Würde sie jetzt eingreifen und Nami würde ihre Gefühle nicht eingestehen, wäre die Verwirrung, und damit auch das Chaos, an Bord noch größer. Der restliche Tag verlief zwar ereignislos, aber nicht normal. Die Stimmung auf dem Schiff war deutlich angespannter. Ruffy war ungewöhnlich ruhig, Nami wollte unter keinen Umständen über die Ereignisse reden und Sanji hielt sich mit seinen Komplimenten gegenüber den beiden Frauen an Bord zurück. In der Zwischenzeit hatte Franky die Küchentür wieder repariert, was dem Schiffszimmermann nicht schwer fiel. Seine Wut war deswegen schnell wieder vergessen.   So verlief der gesamte Tag bis sich die Mitglieder der Strohhut-Bande irgendwann nach und nach dazu entschlossen ins Bett zu gehen. Der Einzige, der noch wach blieb, war Sanji, der die Nachtwache hatte. Nach circa zwei Stunden Nachtwache blieb der Koch aber nicht mehr ungestört.   „Sanji, ich will mit dir reden.“, ertönte eine Stimme hinter dem Blonden. „Ruffy.“, sagte dieser, als er sich umdrehte und seinen Kapitän sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)