The Chronicles Of Another World - Chapter 2 von snqehng (Fortsetzung von ,,Eine andere Welt") ================================================================================ Kapitel 2: Packt mit dem Dämon ------------------------------ Die anbrechende Dunkelheit frisst sich langsam durch das orangerot der letzten Sonnenstrahlen dieses Herbsttages. Anmutig tanzen bunt gefärbte Blätter ihren letzten Tanz und finden, durch das Windspiel, gemeinsam den Weg zum Boden. Stummbetrachtet eine hochgewachsene Gestalt dieses Schauspiel, als plötzlich ein einsames Blatt den Weg auf dessen Schulter findet und sich mit einem kaum wahrnehmenden Hauch niederlässt. Weißes Schulterfell umschließt spielerisch den Stiel des rostbraunen Blattes, als stünde es inmitten eines silbrig glänzenden Feuers, das sanft seinen leblosen Körper umschließt. Goldene Augen fixieren das Blatt. Es ist ein relativ kleines Laubblatt, dessen feine Äderchen sich deutlich von dessen bräunlichen Grundton abheben. Einige Sekunden lang verharrt es an seiner Stelle, dann fliegt es fort. Weitergetragen vom Wind in die große Welt der kriegerischen Zeiten. Wortlos schließen sich die Augen. Die offensichtlich männliche Person steht in mitten einer ovalförmigen Lichtung, in dessen Mitte ein riesiger Magnolienbaum steht, und starrt auf dessen massiven Stamm. Die starken Wurzeln des Baumes reichen tief in die Erde und erstrecken sich deutlich weiter, als die der anderen Bäume, die die Lichtung wie ein Ring aus Kronen umschließen. Der Wind frischt unerwartet auf und wirbelt das silberfarbene Haar des Mannes auf, das sein markantes Gesicht dezent umrahmt, während neue Blätter fallen. Er war eine lange Reise angetreten, um diesen einen bestimmten Baum aufzusuchen. Tieft zieht er den modrigen Duft bereits verwitterter Humusschicht in seine Lunge und genießt diesen Augenblick. Kaum einen Wimpernschlag später dringen feinste Geräusche an die sensiblen, spitz zulaufenden Ohren des silberhaarigen. Der breite Stamm zerfließt an einer Stelle wie Wasser, deren Wellen sich durch einen Steinwurf gleichmäßig ausbreiten. Dann schält ein altes faltiges Gesicht aus dem Stamm des Baumes, dessen spitz zulaufende Nase sich dem Besucher neugierig entgegenstreckt. ,,Sieh an, der Lord der westlichen Länder. Welche Unannehmlichkeit bereitet mir diese Ehre?" Der Besucher sieht jedoch nur eiskalt in das Gesicht des Magonlienbaumes. ,,Wortkarg wie eh und je", spricht der Baum. ,,Der Brunnen in Musashi", kommt es monoton von dem Yokai. ,,Der knochenfresser Brunnen? Was habt Ihr denn mit jenem zu tuen, wenn ich fragen darf?" Doch eine Antwort sollte er niemals bekommen. ,,Wie kann der Brunnen geöffnet werden?" Skeptisch wird der Besucher von dem Baum beäugt. ,,Ich hörte, dass der Brunnen in eine entfernte Zeit führte. Außerdem kam mir zu Ohren, dass von dort zwei Mädchen kamen. Eines davon kommt sogar von hier. Es verliebte sich. In Euch." Eine kurze Pause vergeht, in der keiner auch nur ein Ton verlauten lässt. ,,Und Ihr euch in sie." Jeder andere wäre tot so mit ihm zu reden oder überhaupt etwas über ihn zu erzählen, doch er braucht diesen Baumgeist noch. ,,Nun ich weiß nicht wie der Brunnen geöffnet werden kann, jedoch habe ich eine Aufgabe für dich. Eine Prüfung von Euch guten Bekannten. Ohne diese Prüfung zu kennen, kann das Mädchen nicht zurück. Erst wenn Ihr und auch sie diese Prüfung kennen, kann das Mädchen diese Epoche wieder begrüßen." Schon wieder keine Antwort, sondern nur ein emotionsloser Gesichtsausdruck. ,,Die Prüfung findest du in der Höhle westlich von hier, bei Narusawa-hyōketsu. Es sollte sich dabei um einen Tagesmarsch halten." Wortlos dreht sich der Mann um und verlässt die Stelle des Gesprächs Richtung Westen. *-*-*-*-*-* Seit Ewigkeiten scheint für ihn die Zeit still zu stehen. Als wenn sich die Welt seit diesem Tage nicht mehr um ihre eigene Achse zu drehen scheint. Eine gewisse Leere erfüllt ihn wieder, es scheint kaum beschreiblich zu sein. Das Leben scheint nur vor den Augen vorbei zu ziehen. Das ständige Gefühl, alles nur dumpf aufzunehmen hält schon seit einiger Zeit an, in der die Sonne sich schon einige Male verabschiedete und der Mond die Erde begrüßte. Auch scheint sein Herz, das vorher eine Zeit dem eiskaltem Eis entrinnen konnte, wieder völlig zugefroren zu sein. Sesshomaru, Lord und Fürst der westlichen Länderein der InuYokai, war wieder der Alte geworden. Er ist wieder der bevor er das Mädchen traf. Das Mädchen das sein Eis zu Feuer brachte. Das Mädchen, das ihm Probleme brachte und ihn um die Sinne brachte. Sie war das erste Wesen, was ihn dazu brachte etwas an ihm zu hinterfragen. Er fing an sich Dinge zu fragen die er als selbstverständlich ansah. So etwas wie, ob es das Richtige war, sich so zu Verhalten. War es richtig, die wertlosen Menschen zu morden? Ganz gleich als aus Langeweile oder ob sie es verdient haben. Einige Zeit glaubte er das Gegenteil. Jetzt weiß er es: ,,Es ist das Richtige!" Denkt der Mann und zieht das kalte Metall aus dem warmen Körper des Menschens. Der warme rote Saft, des nun totem Dorfbewohners, rinnt langsam an der Klinge des Katanas hinunter. Keinen Blickes würdigt der Yokai der toten Person, die anscheinend eine Person mittleren Alters ist. Mit einem dumpfen Klatschen sinkt der Körper auf den sandigen Boden. Der Schnitt, der sich über den gesamten Oberkörper des Toten zeiht, sauber. Perfekt getötet.. Sorgsam, damit auch nichts verschwendet wird, schwebt seine Hand schon fast durch Geisterhand zu der Klinge des Katanas. Der Zeigefinger des Lords streicht über die lange Klinge des Schwertes und es sammelt sich etwas Blut auf dem Finger. Die Spur des Fingers ist auf der Schwertklinge klar zusehen. Etwas gierig, jedoch geduldig leckt der Yokai das Blut von seinem Finger. Der Geschmack ist unglaublich. Mehr würde er, aber nicht nehmen. Das entspricht ihm nicht. Diesen Vorsatz würde er nicht brechen. Mit einem Ruck verschwindet das Katana, mit dem nun angetrocknetem Blut, in der Scheide. Unberührt steigt der Lord über den Toten. Es wird Zeit seinen Weg fortzusetzen. *-*-*-*-*-* Nach dem Gespräch mit Kagomes Großvater hatten wir uns ausgiebig erkundet, nur gibt es in diesem Viertel einige "Hexen" mit diesem Namen. Im Westen gibt es ein Viertel, das von allen nur ,,Hexen-Viertel" genannt wird, weil es dort viele "Wahrsager" gibt und Menschen die, die Tradition der Hexen versuchen auszuleben und zu verkaufen. Natürlich sind das alles nur Ganoven, die den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Trotzdem sind wir zuversichtlich und hoffen die richtige Yubaba zu finden. Soweit sie noch lebt. Aber vielleicht hatte auch Nachfahren.. Im Zug merke ich schon, dass Kagome ziemlich aufgeregt sein muss. Die ganze Fahrt über wippt sie in einem gehörigen Tempo ihr linkes Bein hoch und runter. Ich die, die ganze Zugfahrt neben ihr sitzt, muss mich schon zurückhalten, ihr nicht den Kopf an der Lehne des Vordersitzes zu hämmern. Bestimmt habe ich Kagome schon mindestens fünf Mal darauf hingewiesen jenes doch bitte zu unterlassen. Zuletzt musste ich es jedoch aufgeben. Es hat sowieso keinen Sinn. Angespannt ziehe ich die Ärmel meines Pullovers weiter herunter, mit der Angst im Nacken man könnte etwas auf meinen Armen erkennen. Wieder hat man es mit mir nicht gut gemeint. Nach langer Zeit verlasse ich das Haus in meiner Freizeit und genau heute ist es unerträglich warm. Wir haben zwar Herbst, obwohl es mir wie Frühling vorkommt, doch trotzdem sind es an die 26°C. Mit Pullover und langer Hose ist das schon ziemlich warm. Schon öfters wurde ich von meiner Freundin auch gefragt, ob mir nicht zu warm sei. Ich verneinte. Eine Frauenstimme verlautet per Mikrofonansage, dass wir glich an unserem Ziel ankommen werden. Mein Bauch fängt an vor Freude, Anspannung und Angst wie warnsinnig zu kribbeln. Was würde uns erwarten? Hoffentlich keine allzu große Enttäuschung. Gemeinsam verlassen wir den Zug und treten auf den Bahnsteig. Kagome leitet mich zum Marktplatz von diesem Viertel. Von hier wird es leichter die verschiedenen Läden und Stände abzuklappern. ,,So der erste Laden wäre ,,Yubabas wahren Vorhersagen"." Verlautet Kagome. Ich nicke bloß. Was für ein Name. Ich hätte ihn viel lieber in ,,Yubabas ausgedachten Vorhersagen" oder ,,Gib mir dein Geld!" umgeändert. Meine Motivation sowie die Zuversicht sind nach diesem Name mal wieder im Keller. Das kann lange dauern.. Kagome öffnet die Tür des Ladens. Es scheint nicht gerade ein großer Laden zu sein. Kagome und ich treten in das Gebäude und mir fällt sofort der strenge Geruch auf. Es riecht nach verbrannten Haar und Räucherstäbchen. Ein leichtes Unbehagen sammelt sich in meinem Körper. ,,Konnichiwa was kann für Euch tuen?" Erklingt eine sanfte Stimme, die allerdings so klingt als würde sie schreien, ,,kauft mein Scheiß!" ,,Konnichiwa", antworten wir höfflich. ,,In der Tat können Sie uns helfen", sagt Kagome. Die Geldabzockerin antwortet so nett wie immer, ,,na dann lass mal hören". Ich vernehme wie Kagome Schritte nach vorne macht, ,,kennen sie dieses Pentagramm?" Die "Wahrsagerin" verneint. Das soll eine Hexe sein? Kennt noch nicht einmal die älteste und mächtigste Hexe bis heute, wenn man den Worten von Kagomes Großvaters glauben schenken kann. Kagome bedankt sich, während ich schon den Rücktritt antrete. Die erste Enttäuschung. Egal. Das war der erste Versuch, dass kann man verkraften. Weiter machen wir und auf die Suche nach den verbleibenden Yubabas. Fast unzählige Male haben wir die falsche gefunden. Alles nur Betrüger und Geldmacherei. Der letzte Besuch steht uns bevor. Meine Hoffnung ist mittlerweile komplett verloren. Ich habe nicht einmal die Motivation die Frau anzusprechen, die sich in einer kleinen Seitengasse einen heruntergekommenen Stand eröffnet hat. Das hörte ich von Kagome. Auch diese Frau begrüßten wir höfflich und feundlich. Es scheint eine ältere Frau zu sein, wie es ihre kratzige und zitternde Stimme verrät, ,,Wie kann ich euch hübschen Mädchen helfen?" Wieder spricht Kagome und ich halte mich zurück, aufgrund meiner fehlenden Lust, die mir bei den ständigen Enttäuschungen verloren ist. So wie die vorherigen Male zeigte Kagome der Frau das Pentagramm, was ich aufgrund des Rascheln und Knistern erkennen kann. ,,Kennen sie dieses Pentagramm oder können sie uns etwas darüber erzählen?" Kagomes Hoffnung spricht schon förmlich aus ihrer Stimme. Die Stimme der Alten erhebt sich, ,,das ist das Pentagramm der Hexe Yubaba. Sie war sehr mächtig, wie ich hörte. Sie hatte öfters mit Dämonen zusammen gearbeitet. Nach ihrem letzten großen Packt ist sie, aber untergetaucht. Über das Pentagramm weiß ich aber nichts." Jetzt muss ich meine Tränen schon zurückhalten Wut, Traurigkeiten, Zweifel und unendliche Ratlosigkeit. Diese Frau war unsere letzte Hoffnung, die jetzt einfach in tausende kleine Splitter zerbricht. Ich will einfach nur nach Hause! ,,Komm wir gehen Kagome", sage ich, ,,uns hält hier nichts mehr." Damit stampfe ich davon, ehe ich stehen bleibe und meine Hand ausstrecke, ,,kommst du?" Meine Stimme klingt brüchig. Das Mädchen ergreift meine Hand und verabschiedet sich. Mich führend treten wir den Rückweg zum Bahnhof an. Durch die immer lauter werdenden Gespräche wird mir klar, dass wir dem Bahnhof näher kommen. Wir ziehen beide jeweils ein Bahnticket und stellen und auf den Bahnsteig. Die letzten warmen Sonnenstrahlen scheinen sich über das Land zu strecken, was ich an dem angenehm warmen Kribbeln in meinem Gesicht erkenne. ,,Wir finden noch einen Weg, das verspreche ich dir Nozomi!" Kagome, die neben mir steht, hat das Wort ergriffen, sowie meine Hand. Ihre Stimme klingt weinerlich. Leicht fange ich an zu lächeln, ehe ich meine, ,,wie denn Kagome? Alles was wir hatten, war dieses beschissene Pentagramm und dieses Viertel. Ach ja, ich vergaß: Wir hatten ja noch diese komische Hexe als Tipp, die wahrscheinlich schon mausetot ist. Also bitte, wem willst du eigentlich etwas vor machen? Es soll nicht mehr sein! Der Brunnen hat auch seinen eigenen Wille, außerdem funktioniert es mit Juwelen Splittern, des Shikon no Tamas, nicht. Worauf hoffst du noch? Ganz im Ernst." Der Zug fährt in den Bahnhof ein und ich mache Anstalten in den Zug zu steigen, als ich plötzlich durch etwas daran gehindert werden. Es ist wie eine Art Wand. Starke Kräfte gehen von jener aus. ,,Was ist los Nozomi?" Besorgt wendet sich Kagome an mich. Ich drehe mich und gehe wieder zurück zu Kagome, ,,keine Ahnung!" Keiner der Außenstehenden scheint etwas zu bemerken. Plötzlich erschreckt sich Kagome und dadurch auch ich. Eine alte Frauenstimme meldet sich zu Wort. Diese Stimme habe ich zuvor noch nie gehört. ,,Ein Hanyou und eine Miko, höchstens ungewöhnlich in diesem Viertel", spricht sie., ,,im Normalfall kommen hier keine übernatürlichen Wesen her, davon ausgenommen sind Hexen." Die Frau macht ein paar Schritte, ,,doch trotzdem muss ich hören, dass genau zwei solcher Wesen nach der großen Hexe Yubaba suchen." ,,Kennen Sie sie?" Kommt Kagome mir zuvor. ,,Ob ich Yubaba kenne? Ich kenne die Hexe nicht nur, sondern ich bin sie!" Mir, und Kagome wahrscheinlich auch, klappen die Kinnlade herunter. Die verascht uns doch völlig. Im ersten Moment kann ich es gar nicht glauben. Die Schülerin, neben mir, fallen die Worte vor mir leichter, ,,also wissen Sie näheres über dieses Hexenpentagramm?" ,,Es ist mein eigenes persönliches Pentagramm, also kannst du Mädchen, davon ausgehen, dass ich alles darüber weiß." Kurzes Schweigen erfüllt die Luft, in dessen Teilchen sich die Geräusche der ein- und abführenden Zügen und Gespräche der Leute sammelt. ,,Kommt mit", schneidet die Stimme der Alten die Stille. Ich möchte gerne zögern, doch Kagome zerrt mich mit ihr. Das ist eine wildfremde Frau für uns. Da sollte man nicht so einfach mitgehen, besonders nicht wenn Dämonen hier niemals herkommen. Das hat doch bestimmt auch einen Grund. Aber trotz allem bin ich neugierig und wenn die Frau anderes im Sinne hat kann es mir auch Recht sein. Am Leben hält mich nichts mehr. Gemeinsam schreiten wir Drei durch die Gassen dieses Viertels. Zwischendurch ist ein Bellen oder Jaulen eines Hundes zu vernehmen. Nur selten laufen an uns Menschen vorbei, die wohl eher vom Abgrund ihres Leben stehen. ,,Wo will sie mit uns hin?" Frage ich an die Miko. Diese erklärt mir, dass sie es auch nicht zu wissen scheint. ,,Ihr müsst nicht flüstern Mädchen. Ich verstehe euch sowieso", kurz stocke ich, ,,woher?" ,,Ich bin eine Hexe, was erwartest du?" Beantwortet sie mit einem schrillen Lachen. Für den Rest des Weges werde ich eindeutig kein Wort mehr verlauten lassen. Anscheinend sind wir nach einigen weiteren Abzweigungen und Ecken an unseren Ziel angekommen. Es riecht nach vertrocknetem Blut und Verwesung. Das morsche Holz der Holzhütte knackt schon, so als würde es die letzte Sekunden sein ehe es in sich zusammenbricht. Wind zieht durch die offenen Ecken des Gebäudes und trägt den unschönen Geruch immer wieder zu meinem Geruchssinn. Der Bitte der alten Frau folgeleistend setzten Kagome und ich uns auf weiche Sitzkissen. Der Staub, der mich zum Niesen bringt, zeigt mir, dass hier schon über eine längere Zeit nicht sauber gemacht wurde. ,,Schön was macht ihr genau hier? Ihr habt Glück, dass hier keine echten Hexen mehr ihr Unwesen treiben. Andererseits wärt ihr wahrscheinlich tot." Motzt die Alte uns an. ,,Wisst Ihr eigentlich in welche Gefahren ihr euch gebracht habt?" ,,Ich verstehe nicht.." Vewirrung breitet sich aus und meine Gedanken liegen quer. ,,Hexen und Dämonen liegen seit Jahrhunderten im Streit. Wir sehen sie als unnatürliche Monster. Dämonen sprechen gegen die Natur!-" Yubaba wird, in ihrem Rausch, von Kagome unterbrochen, ,,und wieso die Mikos?" ,,Würdest du mich ausreden lassen Mädchen, dann hätte ich das schon noch erzählt", fletscht die Frau und räuspert sich kurz, ehe sie weiter spricht, ,,Hexen und magische Mikos haben eine lange Zeit Hand in Hand gelebt, doch als eine bestimmte Miko sich mit einem Monster zusammen tat, pflegten wir vor solchen Mikos Abstand. Tausende Kriege wurden jeher geführt, bis wir uns einem Packt hingaben. Wir teilten die verschieden Länder in Viertel und Städte. In einigen sind nur Hexen in den anderen dürfen nur Dämonen. Auch gibt es teile wo sie zusammen leben oder gar keine leben. In diesem Viertel leben jedoch nur Hexen-", ich unterbreche sie. ,,Aber Sie sagten doch, dass hier zur Zeiten keine verweilen?" ,,Gegen Abend kommen sie immer wieder." Eine lange Pause entsteht, in der keine etwas sagt. ,,Das Pentagramm ist während eines Packt mit einem starken Dämonen entstanden. Ca. 200Jahre bevor die magische Miko sich in einen Dämonen verliebte. Ich brauchte etwas, dass für immer hält und den Zauber somit für immer besiegelt. Aber genug von mir, was wollte Ihr beide genau hier? Und was hat mein Pentagramm genau damit zu tuen?" Kagome beginnt. Ihre Stimme lässt genau vernehmen, wie überrumpelt sie ist, ,,Wie sollen wir das sagen?", ,,Kagome", dabei zeige ich auf das Mädchen neben mich, ,,und ich reisen durch einen Brunnen, in die kriegerischen Staaten Japans, des sechzehnten Jahrhunderts, den knochenfressenden Brunnen. Nur können wir seit eigener Zeit nicht mehr zurück. Es ist, als wenn eine höhere Macht dies verhindert möchte. Kagome hat ihr Pentagramm in einem Buch gefunden und denkt Ihr könntet uns helfen. Sie sollen doch eine starke Hexe sein." ,,Aber wie wir uns jetzt denken können, werden Sie es nicht tuen", ergänzt mich meine Mitschülerin. Niedergeschlagen stehen wir auf und begeben uns zur Tür. Schlagartig reißt sich die Tür von alleine zu. ,,Wartet!" Streng bittet uns die Frau uns wieder zu setzen. ,,Ich hatte noch nie etwas gegen eure Rassen. Jedoch erkenne ich ein Muster. Du-", dabei zeigt die Hexe auf Kagome, ,,Kikyos Reinkarnation. Einer unehrenlosen Miko. Ein Abschaum für alle Mikos. Du erinnerst mich an sie, außerdem gehen ihre Kräfte von dir aus. Bestimmt musst du wieder gerade biegen, was sie angerichtet hat. Deshalb ist es mir klar, weshalb du in die Epoche reisen darfst, aber was deine Freundin angeht." Ich spüre wie sie auf mich zu kommt. Sanft streift sie ein paar meiner Haarsträhnen zwischen ihren Finger. ,,Das du kleine Nozomi es kannst, ist mir unklar. Du solltest erst viel später diese Möglichkeit ergreifen können. Auch die Möglichkeit, zu deinen wahren Kräften zurück zu finden, sollte dir noch verwehrt bleiben. Eigentlich ist dein Körper noch nicht dafür bereit." Meine Verwirrung wird immer größer. ,,Wie? Woher? Weshalb können Sie das wissen?" Die Alte legt ihre beiden Handflächen auf meine Wangen und flüstert mir ins Ohr, jedoch so dass Kagome es auch hören kann. Dieser Satz schockt mich schon fast. Ich hätte vieles gedacht, das aber nicht. ,,Ich bin die Hexe die den Zauber ausführte, der über dich liegt." Die Frau lässt von mir ab und setzt sich wieder. ,,Was hat das jetzt damit zu tuen", frage ich, ich kann es kaum fassen. ,,Dann muss ich von fast ganz vorne anfangen", denkt sie eher als es zu uns zu sagen. ,,Zu dem Packt, von dem ich euch erzählt habe gehört, dass ich keine weiteren Dämonen umbringen werde und eine Prüfung aufstelle, aber das soll nicht euer Belangen sein, diese Prüfung zu wissen. Er musste lediglich versprechen Hexen zu beschützen und mich nie mehr aufzusuchen. Wie ihr wisst herrschte zu dieser Zeit kein Krieg." Fest schluckt die Alte. ,,Den Brunnen für die Zeitverschiebung in Form zu bringen, ist gegen die Natur. Die Geister werden das nicht zu lassen. Wisst ihr, die Hexen ziehen ihre Kraft aus der Natur, wenn diese nicht im Gleichgewicht ist, ist es unsere Kraft auch nicht und es läuft außer Kontrolle. Ich bin nicht dazu geneigt schwarze Magie auszuüben. Was ist euch dort drüber denn so wichtig, wenn ich fragen darf?" Mal wieder kommt mir Kagome zu vor, ,,Das Shikon no tama. Wir müssen es wieder zusammen setzen, bevor es ein anderer Halbdämon bekommt." Mit einem widerwärtigem ,,Aha" stempelt sie Kagome ab und wendet sich an mich, ,,Was führt dich dorthin Hanyou?" Perplex antworte ich, ,,Äh, keine Ahnung?" Kagome stupst mich von der Seite an, ,,Nozomi du weißt doch, dass das nicht stimmt. Sag ihr doch, dass du Sesshomaru vermisst." Intensiv zucke ich zusammen. Wut dringt in mir auf. Wieso musste sie das ansprechen? Die Hexe hat doch überhaupt nichts damit zu tuen! Plötzlich zersplittert ein Glass in tausende von Teile, ,,Sesshomaru? Der Sohn Inu no Taishos?" Die Stimme der Hauseigentümerin klingt hektisch oder eher ertappt. ,,Äh ja? Woher kennen Sie ihn?" ,,Früher da habe ich mit dessen Vater einen Packt geschlossen. Jener Dämon, versprach mich in Friede zu lassen und meines Gleichen zu schützen. In diesem Packt geht es um den Sohn und dessen Geliebte. Beide werden vor eine Prüfung gestellt. Der Gefühlslose soll lernen wirklich zu leiden, zu verzweifeln, zu fürchten und lernen Mitgefühl zu empfinden. Er soll anfangen zu schützen was er liebt und was ihm wichtig ist. Dies war der Wunsch Inu no Taishos. Ich habe ihn nur ausgeführt. Nimm es nicht persönlich kleine Nozomi, es hätte jedes Mädchen treffen können. Er hätte nur Gefühle aufbauen müssen." Eine Kerze entzündet sich von selber und der bekannte Geruch von Feuer macht sich in der Hütte breit. ,,Ich sollte dir schon vor viele Jahren eine Prophezeiung zeigen sollen. Sie ist individuell und passt sich der jeweiligen Person an. Hier ist deine Hanyou: -" ,,Ich kenne sie schon", unterbreche ich die Hexe. Ein weiteres Mal brauche ich die Prophezeiung nicht hören. Ich möchte Antworten. ,,Ach, woher?" ,,Aus einem Buch", wieder einmal verbietet meine Freundin mir das Wort. ,,Dich habe ich nicht gefragt Miko!" Zischt die Alte. ,,Sprich meine Kleine", sie legt ihre Hand auf mein Bein, was mir etwas Unbehagen bereitet. ,,Wie Kagome schon sagte, aus einem Buch, ,,Dem Buch der Geschichte der Dämonischen Herrschaftsgeschichte", sie stand dort drinnen." Von meinem Bein wird abgelassen, jetzt läuft die Unbekannte im Raum herum. Sie scheint nachzudenken. ,,Das ist eigenartig. Äußerst eigenartig. Die Prophezeiung hat von selber zu dir gefunden. Es war geplant, dass du zu ihr geleiten wirst. Zu mir, damit ich sie dir zeigen kann." Eine weitere Kerze wird entzündet. ,,Das muss euer Band sein. Der Wunsch wieder vereint zu sein, stärker als bei manch anderen. Reines Vermissen, reines Leid.. Reine Liebe." Wie so oft muss ich mein Zeichen der Schwäche zurück halten, denn das salzige Wasser meiner Augen fängt an sich zu bilden und möchte meine Wangen herunter kullern. ,,Sesshomaru wird jene Prophezeiung auch schon erhalten haben. Davon gehe ich fest aus. Es war so geplant, jedoch kann ich meinem Zauber bei euch nicht ganz vertrauen. Eines musst du noch wissen: Es wird der Sesshomaru sein, den du kennst. Nicht der, der hier in der Neuzeit lebt. Dir helfen zurück zukommen kann ich leider nicht. Es ist teil der Prüfung. Das könnt nur ihr zwei beziehungsweise du kleine Nozomi." Wie sollen wir das anstellen? Seit fünf Monaten schaffen wir es nicht. Und ja mittlerweile gebe ich es wirklich zu. Wenn sogar der Zauber einer mächtigen Hexe sich dafür ändert. Ich möchte wieder in seinen Armen liegen. So wie an dem Abend wo wir im Baum saßen. Arm im Arm. Die Zeit blieb still und uns nur das Zirpen der Grillen zeigte, dass die Zeit doch weiterlief. Ich möchte seine Wärme spüren, die er mir gibt dieses kribbeln im Bauch, wenn er auch nur in meiner Nähe ist.. Doch im Moment scheint es mir eher, als könnte ich nie wieder diese Gefühle fühlen. *-*-*-*-*-*-* Ein langanhaltendes mulmiges Gefühl im Magen belastet mich, seitdem wir uns von der Hexe verabschiedet haben, bis über die Zugfahrt und dem Weg nach Hause. Von den vielen Treppenstufen sind meine Beine schwer und passen mehr und mehr zu meiner Laune. Meine Gedanken sind leer und ich kann an nichts anderes denken, als an den knochen fressenden Brunnen. ,,Sie es so Nozomi, bevor du die Prophezeiung gewusst hast, wäre sowieso nichts passiert. Jetzt können wir wieder Hoffnung üben." Auch wenn diese Worte nett klingen sollen, kann ich diese nicht im positiven sehen. ,,Kagome, ich möchte noch einmal zum Brunnen", erwähne ich ruhig, aber gleichzeitig flehend. Die Antwort lässt nicht auf sich warten, denn Kagome ergreift meine Hand und führt mich in eine bestimmte Richtung. Eine schwere Holztür wird aufgeschoben. Das widerliche Quietschen und Knacksen tut mir in den Ohren weh. Die alten Treppenstufen aus Holz wirken brüchig, als würden sie gleich zusammenbrechen. Meine Hände legen sich auf den morschen Rand des Brunnens. ,,Würdest du mich bitte alleine lassen?" Frage ich mit einer ziemlich brüchigen Stimme. ,,Nozomi", haucht meine Freundin. Mit einem Schritt auf mich zu zeigt Kagome, dass sie zu mir möchte, doch ich unterbreche, ,,bitte." Ich flehe schon fast. ,,Ist gut", die Miko verlässt die Hütte. Als die morsche Holztür zugeschoben wird, breche ich regelrecht zusammen. Meine Hände krallen sich in den Rand des Brunnens, die Splitter in meinem Finger ignoriere ich gekonnt. Zuerst oresse ich meine Ober- und Unterlippe zusammen, um keinen Tod von mir zugeben und halte meine Tränen zurück, weil Kagome mich hören könnte, was ich auf keinen Fall möchte. Lange kann ich es jedoch nicht zurück halten. Abermals kullern meine warmen Tränen von den Wangen. Alle meine Gefühle, die ich in mir hatte, die sich die letzten Monate angestaut haben und niemals wirklich rausgelassen worden, preschen aus mir heraus. Abermals schluchze ich und wische mir die Tränen vom Gesicht. Der Geschmack von salzigen Tränen befindet sich in meinem Mund und es nimmt immer mehr zu. Wieso muss es so weh tuen? Wieso müssen wir so etwas fühlen? Wieso können wir überhaupt so etwas fühlen? Ich hasse meinen menschlichen Teil! Ein vollwertiger Yokai hat es viel leichter.. Er kann einfach seine Gefühle abstellen. Es gleicht einem ein- und ausschalten. ..Ob Sesshomaru das jemals getan hat? Bestimmt nicht. Dies würde seinen Stolz verletzten, außerdem wäre es ehren los. Kurz: Es wäre zu einfach. Einige Male versuche ich aufzustehen, doch scheitere abermals. Mein ganzer Körper zittert und meine Kraft scheint aus meinem Körper zu schwinden. Nur schwer lässt sich der staubige Sauerstoff durch meine linken und rechten Lungenflügel ziehen. Ich hätte niemals gedacht, dass man so weinen und so viel Emotionen zeigen kann. ,,Ich will zurück zu ihm! Ich will zurück zu Sesshomaru!" Meine Worte sind unter meinem geweine kaum zu verstehen. Das Schluchzen verschlingt das Gesprochene schon fast. Wieder versuche ich mich am Rand des Brunnens hoch zu ziehen, diesmal klappt es. Mein Blick geht gen Brunnen. Nichts. Kein Geruch, kein Geräusch und wie immer sehe ich nur Schwärze. Langsam und vorsichtig verlasse ich die Holzhütte. Würde ich dort noch länger verweilen, dann würde ich gar nicht aufhören zu weinen. Leise betrete ich das Haus und begebe mich ins Zimmer. Hätte ich nur in den Brunnen sehen können.. *-*-*-*-*-*-* Dem Rat des Magnolienbaumes folge leistend, begibt sich der Lord zu jener genannten Höhle. Es würde nicht einmal einen Tag dauern, dabei ist er schon einen ganzen Tag unterwegs. Gegen Abend, am nächsten Tag, wird er zurück sein. Hoffentlich lohnt sich der Weg. Schweigsam schwört sich der Dämon dem Baum eigenhändig zu Feuerholz zu verarbeiteten, wenn es nicht etwas wichtiges oder weiterbringendes ist, dass in der Höhle ruht. Der Eingang ist geziert von einer tiefen Steintreppe. Tropfendes Wasser ist als Hall zu vernehmen. An den Wänden hängen schon längst erloschene Fackeln. Die tiefe Dunkelheit zieht die Treppe und die Wände ab einen bestimmten Punkt, in ihren Bann. Einen Schritt nach dem anderen setzt der Lord der westlichen Ländereien. Das Ende der langen Steintreppe mündet in einer Art Kammer. Jedes einzelne Geräusch halt an diesem Ort. Der Blick des Mannes schweift durch den Raum. Ganz am Ende steht eine steinerne Statue von einer Frau. Sie hat eine Samurairüstung an, jedoch keine Schuhe. Ihr Gesicht, in dessen eine wellige Strähne fällt, zeigt auf ihre rechte Hand. Die Rechte hält sie auf der Höhe ihres Gesichtes. Das Blut des brennendes Herzens, das sie hält, fließt von jener hinunter. Der linke Arm liegt locker an ihrer Seite runter. Ein großes Schwert ruht an ihrer Seite und an dessen Griff ihre linke Hand. Sie kommt ihm angenehm bekannt vor. Sesshomaru schreitet, entschlossen Schrittes, auf die steinerne Frau zu und bleibt kurz vor ihr zum Stand. ,,Eine Kriegerin. Eine Kämpferin." Flüstert der silberhaarige. Als sein Blick auf den Sockel der Statue fällt stutzt er. Dort steht etwas in den Stein geschrieben. 'Der Mensch wird zum Dämon. Sein Eis wird zu Feuer. Nur denjenigen, dem die Gabe des Lichtes verwehrt ist, wird sich ein neuer Pfad öffnen. Nur denjenigen, die sie besitzen, wird es erlaubt sein, auf diesem Weg wieder zurück zu gehen. Der Dämon schützt die Dämonin. Die Dämonin zeigt ihm jedoch den rechten Weg. Ein Kreislauf, der-' . Mehr ist nicht zu lesen.. Entweder wurde unsauber gearbeitet oder er soll den Rest noch nicht lesen. Schweigsam dreht sich der Dämon um. Seine Gedanken stehen Kopf und trotz allem weiß er, was das zu bedeuten hat. Eines ist ihm klar: Er muss so schnell wie möglich zurück nach Musashi! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)