Vini - Der Weg der Sklavin von CeBe13 (Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - für mein Juwel) ================================================================================ Kapitel 38: Die Reise 5 (Verangenheit oder?) -------------------------------------------- Am Abend, als Viktoria Darla eine gute Nacht wünscht nimmt diese die Hände ihrer Grany in ihre und streicht über die runzlige Haut. "Grany, darf ich dich etwas fragen?" Viktoria blickt zu Darla und sieht sie offen an. "Was ist dir so peinlich zu fragen, dass du erst fragst, ob du fragen darfst?" "Zeigst du es mir?" Stille breitet sich wie ein Tuch im Zimmer des Gasthauses aus und die Geräusche von draußen klingen gedämpft. "Zeigst du mir deinen Rücken?" Noch immer kann die Greisin keine Antwort geben. Das sprechen über die Lektionen durch Meister Martin und über die Zeit in der Willow sie zu brechen versuchte ist ihr schon schwer gefallen, doch der Gedanke daran ihren Rücken zu präsentieren, wie sie es damals für ihre Herrin tat lässt alle Erinnerungen an die Oberfläche schwämmen und die Zeit vergeht ohne dass sie eine Entscheidung getroffen hat. Auch das Frühstück am nächsten Morgen verläuft schweigend und Darla tut es unendlich leid, dass sie gefragt hat, doch jetzt, da die Frage gestellt ist kann sie nicht mehr zurück genommen werden. Beim Einstieg in die Kutsche ist Viktoria immer noch zu keiner Entscheidung gekommen und sie bittet Darla nur kurz, 'gib mir Zeit' dann versinkt sie in Schweigen und Darla träumt sich in die Zeit, die ihre Grany beschrieben hat. In der Mittagspause spricht Viktoria mit dem Kutscher und setzt sich dann wieder schweigend in die Kutsche. Nach ein paar Meilen biegt die Kutsche von der Straße ab und folgt einem fast zu gewucherten schmalen Weg. Darla blickt aus dem Fenster und als der Kutscher anhält und die Bremse anzieht bricht sie das Schweigen. "Grany, wir haben uns verfahren, wir sind hier im Nirgendwo.“ Doch Viktoria ist schon ausgestiegen und im hellen Sonnenschein fällt Darla auf, dass sie ein sehr altes zerschlissenes blaues Kleid trägt, und entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit die Haare zu einem Dutt gesteckt hat. "Komm, ich möchte dir etwas zeigen." Ohne auf die Reaktion des Mädchens zu warten folgt sie auf ihren Stock gestützt dem Fußweg und als sie das eiserne Tor öffnet legt sich eine Hand unter ihren Arm. Sie blickt zu dem Mädchen, das für sie wie eine Enkelin ist auf und stützt sich auf deren Arm. "Das ist der Friedhof der Dexters, hier liegen sie seit vielen Generationen begraben, und hier liegt auch er, der Master meiner Seele, der Mann der mein Leben für immer veränderte. Der letzte geborene Dexter. " Sie führt Darla zu dem Stein auf dem gemeißelt steht *Liam Dexter, Angel *. Vor dem Grab geht sie auf die Knie und streicht über die Inschrift, dann nimmt sie die beiden Steine, die auf dem Stein liegen und dreht sie um *Lindsey * steht unter dem einen und *William * unter dem anderen. Darla steht etwas abseits um die alte Frau nicht zu stören und ist verwirrt, als diese ihr Kleid öffnet und über die Schultern fällen lässt. "Er hat seine Sklaven geliebt, er hatte die Größe und die Stärke zuzugeben, dass er einen Mann liebt. Damals war das, genau wie heute, fast ein Todesurteil, deshalb lebten seine Geliebten als Sklaven, als Gegenstand bei ihm und zu seinen Füßen. Hier kann ich dir zeigen, was es für mich hieß zur Sklavin ausgebildet zu werden. " Viktoria erhebt sich und ihr Kleid fällt auf den Boden. Sie legt die Hände an den Hinterkopf und nimmt die Position des 'Inspirierens' ein. Nachdem das Mädchen sich von dem ersten Schreck erholt hat nimmt sie das Angebot an und betrachtet den nackten Körper der Greisin. Sie legt ihre Finger auf den Rücken und kann die Erhebungen der Narben auch nach so vielen Jahren noch deutlich spüren, auch die Brandnarben an der Brust sind zwar blass, doch immer noch deutlich. Dann wird ihr bewusst was sie grade tut und sie zieht ihre Hand zurück. Viktoria bückt sich und nimmt ihr Kleid auf und zieht es wieder an. Sie legt die Steine zurück, küsst sich auf zwei Finger und drückt diese gegen den Schriftzug *Angel* "Danke" Darla begleitet sie schweigend zur Kutsche und auf dem Weg in Gasthaus bleiben die Frauen stumm und in ihre Gedanken versunken. Erst an nächsten Morgen hat sich die Stimmung soweit entspannt, dass die beiden wieder Worte finden. Sie gehen Hand in Hand durch Galway und als Darla das Schild Dexter Textilien sieht bleibt sie mitten auf der Straße stehen. "Hier hat er gelebt, ja hier war seine Heimat und hier hatte er, auch als er Handel in aller Welt trieb immer ein Büro.“ "Du sagtest doch, dass er der letzte Dexter gewesen sei." "Der letzte geboren Dexter, doch die Firma und das Anwesen gibt es heute noch." "Hat er seine Firma mit dem Namen verkauft?" "Nein, er hat sie vererbt an Ray und Dawn Dexter. Die beiden haben mit ihren Partnern das Geschäft weiter geführt, und seit ein paar Jahren tun es Xander und Peter Dexter, die beiden Söhne." Darla steht immer noch mitten auf der Straße und betrachtet das Schild, als ein Kutscher sie anschreit, sie sollten die Straße frei machen. "Mein Schatz, wo bist du mit deinen Gedanken?" "Mir ist grade klar geworden, dass es ihn wirklich gab, deinen Seelenmaster, dass er nicht nur Teil einer Geschichte, sondern Realität ist. Vergangen, ja, doch bis heute noch hat sein Handeln Auswirkungen." "Ja, er hat Spuren hinterlassen, in der Stadt in der er gelebt hat und bei den Menschen, denen er begegnet ist. Komm der Kutscher wartet. Heute Abend werden wir auf dem Anwesen der Dexters übernachten. " "Grany, hat er dir jemals mehr dazu geschrieben, woher er den Schmerz kennt?" "Dieser Brief ist etwas ganz Besonderes. In diesem Brief antwortete er auf meine Frage, ohne sie zu beantworten." Das fragende Gesicht des Mädchens lässt Viktoria auf lachen. "Hast du es nicht gemerkt? Ich habe nach dem Schmerz in der Seele gefragt, nach dem Gefühl, dass das innere nur noch aus rohem ungezügelten Schmerz besteht und er hat mir gesagt, dass er den Schmerz des Körpers kennt." "Aber es tut doch auch weh, wenn man geschlagen wird. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, Pat hat mir nicht nur einmal den Hintern versohlt, wenn ich nicht gehorchen wollte." "Doch der Schmerz auf deinem Po ist vergangen. Was ist deine schmerzhafteste Erinnerung an Strafe durch deine Mum?" Darla antwortete sofort und ohne nachzudenken. "Als ich sie für etwas bekommen habe, das ich nicht getan habe." "Das ist der Schmerz in deiner Seele, du hast dich ungerecht Behandelt gefühlt, das hat viel mehr weh getan, als die Schläge auf den Hintern." "Stimmt." "Deshalb habe ich mich damals bei Meister Martin so sich gefühlt. Er gab mir klare Regeln und Strafe für die Nichteinhaltung, doch er war niemals ungerecht oder willkürlich, er hat meiner Seele die Zeiten der Ruhe geschenkt." Die Kutsche ist inzwischen auf dem Anwesen der Dexters angekommen und Darla folgt ihrer Grany und für sie verschwimmen Vergangenheit und Gegenwart. Fast erwartet sie einen Mann mit Stock, zu dessen Füßen ein Sklave kniet am Tor zu sehen, doch es sind seine Erben, die das Gut bewohnen und bewirtschaftet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)