Vini - Der Weg der Sklavin von CeBe13 (Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben - für mein Juwel) ================================================================================ Kapitel 42: Die Reise 9 (Kind zweier Welten) --------------------------------------------- Doch die christlichen Fürsten hatten ihre Pläne ohne die alte Göttin gemacht, die mich als eine der ihren erwählt hatte. Meine Eltern haben nie die Nacht meiner Geburt und die seltsame Frau vergessen und ich glaube, dass sie geahnt haben, dass ich eine Tochter der Göttin bin. Denn als die Hebamme am Tag meines 6 Geburtsrages vor der Tür stand waren sie nicht erschrocken sondern nur verwirrt. Wir saßen beim Frühstück als ein Diener zu meinem Vater kam. "Vor der Tür steht eine Frau, die um Einlass bittet. Sie sagt, dass sie gekommen sei um zu schauen wie es dem Mädchen geht, dass Josephine heißen sollte geht." Mein Vater begleitet ihn zur Tür und brachte die Frau mit ins Speisezimmer. Sie hatte langes rotes Haar und die Sonne schien durchs Fenster genau auf sie. Meine Mutter erhob sich und schob mich zu der Frau. "Sag deiner Hebamme einen guten Tag, sie ist die gute Fee von der wir dir immer erzählt haben, die in der Nacht deiner Geburt dir das Leben gab und meines rette." Das kleine Mädchen macht einen artigen Knicks und gibt der Frau die Hand. "Guten Morgen, bis du wirklich eine Fee?" "Auch dir einen guten Morgen und einen guten Start in deinen neuen Lebensabschnitt. Nein, ich bin keine Fee sondern eine Hohepriesterin der Göttin." Ohne Angst vor der Fremden fragt das Mädchen weiter. "Sind deine Haare deshalb wie rotes Gold?" "Ja meine Darla und jetzt komm zu mir und lass dich ansehen." Meine Eltern zogen sich ein Stück zurück, sie schienen die Kraft der Priesterin auch zu spüren. Sogar meine kleine Schwester, die sonst immer erzählte blieb still. Ich drehte mich um mich selbst und zeigte ihr voller Stolz mein neues Kleid. "Ja, du bist wirklich eine Darla, ein geliebtes Mädchen. Komm mit, ich stelle dich den anderen vor." Ich nahm wie selbstverständlich ihre Hand, winkte meinen Eltern zu und ging mit ihr. Wir stiegen nicht in eine Kutsche, sondern gingen zu Fuß. Es war seltsam, obwohl ich nicht wusste wer sie war und wohin wir gingen fühlte ich mich geborgen und sicher. Ich erzählte ihr die Dinge, die ein kleines Mädchen so erzählt, von meiner Puppe und davon, dass meine kleine Schwester immer Prinzessin spielen will. Ich habe gar nicht gemerkt, dass wir die Stadt verlassen haben und auf den Wald zu ginge. Zwar waren wir schon oft an dem Wald in der Kutsche vorbei gefahren, doch hatte ich ihn noch nie betreten. Und ich erzählte weiter. "Meine Anne hat gesagt, dass der Wald sehr alt ist und es im Wald spukt." Das war der Punkt, an dem die Frau nachfragte. "Was glaubst du?" "Ich weiß nicht. Ich war noch nie hier im Wald und doch ist es fast wie Zuhause." "Was meinst du mit 'wie Zuhause?' kleine?" Das Mädchen nimmt die Hand der rothaarigen Frau fester in ihre. "Es ist gut hier. Ich habe keine Angst. Ich sehe die Augen und weiß sie passen auf mich auf." "Welche Augen?" "Die Augen die mich beobachten, der Wald hat Augen, grüne und silberne." Die Priesterin lächelt und betritt die Waldlichtung. Nach dem Schatten des Waldes erscheint die Sonne hier viel heller. Sie lässt Darla los und das Mädchen nähert sich dem Steinkreis. Vor dem Stein, der Osten markiert bleibt sie stehen und legt ihre Hand darauf. "Ich war schon einmal hier." Dann geht sie zu einem weiteren Stein in Richtung Süden. "Hier werde ich einmal sein. Warum hast du mich her gebracht?" "Du bist ein Kind der alten Religion, doch du lebst in einem Haus in dem der Gott der Christen angebetet wird. " "Ich geh jeden Sonntag in die Sonntagsschule nach der Kirche." "Ja, das wissen wir, du wirst ab jetzt auch bei uns lernen." Darla umrundet den Steinkreis ohne ihn zu betreten. Dann nimmt sie die Hand der Priesterin. "Ich gehöre noch nicht hier hin. Ich werde lernen wenn meine Zeit gekommen ist." Ein Raunen geht durch den Wald. Die Bäume flüstern und die Bewohner des Waldes tuscheln. "Schweigt, sie hat Recht, habt ihr es nicht gesehen, sie hat den Kreis nicht betreten, sie ehrt den Kreis obwohl sie ihn nicht kennt, dich sie wurde noch nicht gerufen. Sie wird kommen wenn sie den Ruf hört. " Darla blickt zur Priesterin auf und sieht die Frau lächeln. "Ich bringe dich nach Hause, du weißt jetzt wo du hin kommen musst, wenn du den Ruft hörst, der dich auffordert." Nachdenklich lässt Darla sich von ihrer Hebamme zu ihren Eltern zurück bringen und am Nachmittag wird Geburtstag gefeiert. Am nächsten Tag packt sie mit ihrer Mutter ihre Sachen um zu ihrem Onkel zu fahren und ihren zukünftigen Ehemann kennen zu lernen. Im Steinkreis stehend kann Darla sehen, wie ein Mädchen älter wird. Sie lernt die Aufgaben eines Mädchens der damaligen Zeit. Alle Handarbeiten wie nähen, sticken, spinnen und auch alles was für den Haushalt notwendig ist wie kochen backen und sogar putzen. Zwar wird sie keine dieser Aufgaben jemals selber ausüben, jedoch ist ihre Tante der Meinung, dass sie die Dienerschaft besser beaufsichtigen kann, wenn sie weis was zutun ist. Das Mädchen wächst heran und lernt auf Wunsch ihrer Eltern auch lesen, schreiben und rechnen. Diesen Unterricht hat sie zusammen mit den Söhnen des Hauses und auch mit York, der ihr als Ehemann bestimmt ist in der Schule des Klosters. Es ist eine typische Klosterschule in der Jungen und Mädchen aller Altersgruppen zusammen unterrichtet werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)