Racheengel von Little-Cherry (Du entkommst ihr nicht!) ================================================================================ Kapitel 9: The Second --------------------- 9. The Second   Auch noch Tage später hielt Temari eisern an dem fest, was sie Shikamaru an seinem Grab versprochen hatte. Es war eben doch nicht nur eine Laune ihrerseits gewesen. Die Rachegelüste hatten sich schon tief in ihrem Herzen verankert und bestimmten nun ihr Leben, schließlich war sie alles, was Temari noch hatte …   So hatte sie in der geheimen Besenkammer hinter dem Bücherregal ihre Kommandozentrale, wie sie sie scherzhaft nannte eingerichtet. Darin befanden sich ein Stuhl, ein Schreibtisch und eine Pinnwand. Früher hatte sich Shikamaru immer hierher verzogen, wenn er mal wieder an einem besonders grausamen Fall arbeitete und nicht wollte, dass sie sah, womit er zu tun hatte und woher nachts seine Albträume kamen. Gerne hätte Temari früher hier reingeschaut, doch hatte sie diese Grenze immer berücksichtigt. Nun war es ihr Ort. Ihr stiller Ort, an dem sie den Mörder ihres Mannes suchte.   Den ersten Namen hatte sie von ihrem ersten Opfer erhalten und mit dazu gleich den Ort, wo sie zu finden war. Temari kannte das Dragon ziemlich gut. Es war eine miese Spelunke in einem eher abgeschiedenen Teil der Stadt, den eine junge Dame lieber nicht alleine aufsuchen sollte. Temari aber war das egal. Ihr würde so oder so nichts Schlimmeres mehr passieren können. Ganz davon abgesehen, dass sie in den letzten Tagen auch schon mehrfach dort gewesen war und nichts Schlimmes passiert war.   Zu ihrem Bedauern jedoch verliefen ihre Besuche vollkommen ohne Erfolg. Obwohl sie sich gut auf ein Treffen mit dieser Tayuya vorbereitet hatte, war diese nie anwesend gewesen, sodass Temari weiter vergeblich darauf warten musste, den Namen des nächsten in der Nahrungskette zu erfahren. Sie hatte sich mittlerweile damit abgefunden, dass sie sich Stück für Stück weiter voran arbeiten musste, wenn sie zu ihrem Ziel kommen wollte. So war das nun mal bei solchen Organisationen.   Natürlich war es Temari klar, dass sie nicht aus jedem, den sie begegnete so leicht die Informationen bekommen würde. Aus diesem Grund hatte sie sich im Dark Web darüber informiert, wie man am besten einen Menschen foltern konnte und wie man aus welchem Typ Menschen die verschiedensten Informationen rauskitzeln konnte. Dabei hatte all das so gar nichts mit Kitzeln zu tun…     Auch an diesem Abend wollte Temari wieder ihr Glück versuchen. Aus ihrem Schrank hatte sie ihr kurzes schwarzes Kleid mit weitem Ausschnitt und ihre schwarzen Lederstiefel herausgeholt. In ihr blondes kurzes Haar hatte sie ein paar Locken gedreht, so dass sie geschwungen und elegant ihr Gesicht umrahmten. Ihre Lippen hatte Temari mit einem kräftigen dunkelroten Lippenstift nachgezogen und ihre Augen durch ein pfiffiges Make-up perfekt zur Geltung gebracht. Normalerweise hätte Temari niemals so etwas Provokantes und Aufreizendes getragen, doch das brauchte sie nun, um die Aufmerksamkeit dieser Menschen zu bekommen. So gestylt und noch mit einem Rucksack bewaffnet, in dem sie alles aufbewahrte, was sie brauchte, um die Wahrheit zu erfahren, verließ Temari das Haus und machte sich direkt auf den Weg ins Dragon.   Dort angekommen setzte sie sich sogleich auf ihren Stammplatz. Von dort hatte sie sowohl die gesamte Bar als auch den Eingang im Blick. Der perfekte Platz also für eine Observation und ihre Intrigen. Es war der perfekte Platz, um ihren Plan fortzusetzen.   Temari bestellte sich einen Cuba Libre und sah sich im Dragon um. Auch an diesem Tag schien das Glück nicht mit ihr zu sein. An diesem Freitagabend war es zwar ziemlich voll, doch von dem Mädchen, das Shikamarus Mörder ihr beschrieben hatte, war weit und breit keine Spur. So langsam fragte sie sich, ob sie nicht vielleicht doch belogen wurde und es diese Tayuya möglicherweise gar nicht gab…   Vielleicht hatte aber auch jemand, den sie nicht bemerkt hatte, ihr Gespräch belauscht und nun Tayuya und alle, die über ihr standen, gewarnt. Das würde erklären, warum Tayuya hier nicht mehr auftauchte. Wer lief denn auch schon freiwillig in sein verderben? Andererseits hätte man sie wahrscheinlich schon längst umgebracht, wenn jemand erfahren hätte, dass sie Jagd auf die Mörder Shikamarus machte.   „Deine Schuhe sind scharf. Wo hast du die her?“, wurde sie plötzlich aus ihren Gedanken gerissen. Überrascht drehte sich Temari zu der Person, die sich neben sie gesetzt hatte und erschrak beinahe. Tagelang hatte sie hier ihre Zeit verbracht und hoffnungslos auf sie gewartet und nun setzte sie sich einfach hier neben sie. Temari brauchte einen Moment, doch schließlich setzte sie ihr charmanteste Lächeln auf und erwiderte: „Die habe ich auf einem Flohmarkt gefunden.“   „Schade, ich hätte mir gerne dieselben gekauft“, erwiderte sie. „Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?“ Von ihrer Offenheit überrascht, brauchte Temari einen Moment ehe sie mit dem Kopf schüttelte.   „Nein, danke, ich habe noch“, sagte sie deshalb ein wenig stockend und hob dabei ihr noch volles Glas.   „Bist du neu hier?“, fragte Tayuya Temari sogleich und sah sie neugierig an. „Ich habe dich hier noch nie gesehen.“ Dankbar für diese billige Ausrede nickte sie sogleich.   „Ja, ich bin erst vor ein paar Tagen hier angekommen und gleich mal heute aus dem Hotel geflogen, weil mein bescheuerter Ex mein Konto leergeräumt hat“, erzählte sie und nahm einen großen Schluck.   „Deshalb also auch der Rucksack?!“, stellte Tayuya nüchtern fest. „Das heißt, du hast für heute keine Bleibe?“   Da es gut zu ihrer Lüge passte, schüttelte Temari einfach nur den Kopf, was Tayuya ein Grinsen entlockte.   „Wenn du willst, kannst du die Nacht bei mir pennen“, schlug sie Schultern zuckend vor. Wenn Temari schon vorher überrascht war, so war sie es nun umso mehr. Es überraschte sie, wie offen und vertrauensvoll diese Frau war, hatte sie sich das ganze doch ein wenig schwerer vorgestellt.   „Hast du keine Angst, dass ich dich in der Nacht ausraube“, scherzte Temari und zwinkerte ihr zu.   „Nein, überhaupt nicht. Hier helfen wir uns einander. Du brauchst eine Bleibe und ich habe noch ein Plätzchen zu vergeben, also kein Ding“, erwidert Tayuya leichthin und trank einen Schluck aus ihrem Glas.   „Dann würde ich gerne dein Angebot annehmen“, sagte Temari mit einem Lächeln auf den Lippen. Innerlich freute sie sich, wie einfach es war, einen Weg gefunden zu haben, sich ihr Vertrauen zu erschleichen.   „Hallo Ladies!“, wurden die beiden Frauen plötzlich unterbrochen, womit der Neuankömmling, der sich neben Temari gesetzt hatte, die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.   „Was willst du, Hidan?“, sagte Tayuya genervt, während Temari den Mann neben sich skeptisch musterte, denn auch wenn er nicht so aussah, hatte sie ein ziemlich schlechtes Gefühl bei ihm. Ein Gefühl, das ihr sagte, sie sollt sich besser vor ihm in Acht nehmen. Dieses Gefühl täuschte sie nur sehr selten.   „Ach sei doch nicht so Tayuya“, erwiderte er gespielt gekränkt, wobei er nicht verhindern konnte, dass ein breites Grinsen über seine Lippen huschte. Tayuyas Mimik zeigte weiterhin nur wie genervt sie von ihm war und dass sie lieber wieder ihre Ruhe vor ihm haben wollte.   „Vielleich wollte ich ja auch nur einfach eine meiner besten Freunde sehen“, erklärte er sich schließlich. „Man hat dich in letzter Zeit so selten gesehen. Du hast dir doch nicht etwa einen neuen Auftraggeber gesucht?!“ Während er dies sagte, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig, fast schon drohend. Doch stand dem Tayuyas Mimik in nichts nach.   „Was glaubst du wohl?! Ich hatte natürlich einen neuen Auftrag!“, erwiderte sie und warf Hidan einen Blick zu, der deutlich sagte, dass damit die Diskussion beendet war, denn im Gegensatz zu ihren Kumpanen hatte sie nicht vergessen, dass eine Fremde neben ihnen saß.   Diese war bei den Worten ihrer neuen „Freundin“ gleich hellhörig geworden. Für sie hätte sie auch nichts mehr sagen müssen, denn für sie war damit klar, dass auch Hidan derselben Bande angehörte wie Tayuya. Die Frage, die sich Temari jedoch stellte, war, ob er über oder unter Tayuya stand, schließlich wäre er im zweiten Fall absolut nutzlos für sie. Dann könnte er ihr auch nicht mehr verraten als Tayuya. Im ersten Fall könnte sie natürlich aber auch einfach Tayuya überspringen und gleichen einen Rang höher weiter machen. So würde sie viel schneller an ihr Ziel kommen. Anderseits könnte er natürlich auch auf derselben Position stehen. Auch dann wäre er für Temari uninteressant, schließlich hatte sie sich Tayuya bereits angenähert.   Lange aber konnte Temari nicht mehr darüber ungestört nachdenken, denn Hidan lenkte bereits die Aufmerksamkeit wieder auf sie.   „Und wer ist die Süße da neben dir?“, hakte der Weißhaarige nach.   „Mein Name ist Ai“, sagte sie schnell, da ihr aufgefallen war, dass sie sich Tayuya noch nicht mal vorgestellt hatte. Sie hatte zwar zunächst überlegt ihren richtigen Namen zu benutzen, jedoch wirkten die beiden nicht besonders Dumm auf sie, weshalb sie lieber auf Nummer sicher ging und einen anderen Namen verwendete.   „Freut mich Ai. Ich bin Tayuya und das ist Hidan. Wir kennen uns schon seit einer Ewigkeit“, stellte sich auch Tayuya vor.   „Freut mich ebenfalls“, erwiderte auch Temari und fühlte sich in ihrer Vermutung nur noch mehr bestätigt.     So saßen sie mehrere Stunden beisammen und unterhielten sich, lachten und tranken, wobei Temari jedoch die ganze Zeit nicht ihr Ziel aus den Augen verlor. So wurde je länger sie so da beieinander saßen und unbeschwert sprachen, ihr Hass immer größer auf Hidan, Tayuya und die ganze Bande, weil ihr mit jedem Moment bewusster wurde, dass sie das nie mehr mit Shikamaru haben konnte. Nie mehr…     „Es ist schon ziemlich spät, wollen wir langsam gehen?“, sagte Tayuya schließlich als die Uhr gerade drei schlug. Temari, die schon ein wenig müde geworden war, hatte sie doch die vergangenen Wochen nur wenig und schlecht geschlafen, wurde mit einem Mal wieder hellwach. So lange hatte sie darauf gewartet, endlich weiter zu kommen, da wollte sie keinen Tag länger mehr warten, ihren Plan durchzuführen.   „Klar, warum nicht“, erwiderte sie deshalb und leerte ihr Glas mit nur einem Schluck.   Tayuya tat es ihr gleich und wand sich an Hidan.   „Also bis dann, man sieht sich, Hidan“, verabschiedete sie sich mit einem kurzen Winken.   „Und ihr braucht nicht vielleicht noch einen starken Mann, der euch auf dem Weg nach Hause begleitet? Wir wollen doch nicht, dass euch etwas passiert“, erwiderte er grinsend. Doch Tayuya verdrehte nur die Augen.   „Keine Sorge, wir kommen schon alleine klar“, lachte sie, wobei ein breites Grinsen auf ihren Lippen lag.   Als Temari sie so sah, lief es ihr kalt den Rücken runter. Tayuyas Ausstrahlung sagte ihr, dass sie sie nicht unterschätzen sollte. Andernfalls würde sie eher aufgehalten werden als ihr lieb war, wenn sie nicht sogar umgebracht werden würde. Auch wenn das in ihren Ohren verlockend klang, war sie dann endlich nicht mehr so alleine, würde sie doch zuerst ihr Versprechen halten und Rache für Shikamarus Tod nehmen. Während sie noch so darüber nachdachte, hatte sich Tayuya bereits ihren Arm geschnappt und schleifte sie aus der Bar heraus.   Zusammen liefen sie schweigend die dunklen Straßen entlang, wollten sie es doch lieber vermeiden unnötig die Aufmerksamkeit der anderen Menschen, die diese Umgebung ihr Eigen nannten, auf sich zu lenken. Man wusste schließlich nie, wie sie reagierten, wenn sie zwei hübsche Mädchen sahen, die alleine unterwegs waren.   Eine halbe Stunde liefen sie so. Sie bogen mal rechts ab und dann wieder links. Temari fühlte sich ein wenig als wäre sie im Kreis gelaufen, zumindest wusste sie am Ende nicht mehr, wo sie war, sodass sie sich freut, als Tayuya schließlich die erlösenden Worte sagte: „Wir sind da.“ Dabei zeigte sie auf ein kleines heruntergekommenes Haus, das sich perfekt in die Hausreihe eingliederte. Hier schienen wirklich nur die Ärmsten der Armen zu leben…   Eben noch müde von dem langen Weg, wurde Temari nun wieder hell wach. Ihre Sinne waren bis aufs äußerste Geschärft. Sie war bereit zu was auch immer es nötig war. Eines war ihr jedoch klar. Es gab kaum etwas, das sie davon abhalten würde, die Informationen zu bekommen, die sie brauchte. Erst dann würde sie diese schummrige Gegend wieder verlassen und fürs erste in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren.   Nachdem Tayuya Temari zu ihrer kleinen Wohnung geführt hatte und ihr gezeigt hatte, wo sie was fand und wo sie dann schlafen konnte, wo Temari gleich mal ihre Sachen verstaute, schließlich sollte es ja wirklich so wirken als wollte sie hier übernachten, setzten sie sich zusammen in das kleine Wohnzimmer. Während Tayuya es sich auf der Couch bequem machte, setzte sich Temari lieber auf den Sessel ihr gegenüber, dabei ließ sie die Andere für keine Sekunde aus den Augen.   „Hier“, sagte Tayuya und drückte ihr ein Glas in die Hand. „Ich habe uns was zu trinken organisiert, während du deine Sachen weggepackt hast.“ Anschließend stieß sie mit Temari an und leerte ihr Glas. Temari füllte es gleich wieder nach.   Innerlich musste sie grinsen. Sie hatte lange darüber nachgedacht, wie sie Tayuya betäuben sollte, wie sie ihr das Betäubungsmittel verabreich sollte. Doch nun hatte Tayuya ihr die perfekte Gelegenheit geboten. Stück für Stück machte sie die Andere betrunken, während sie selbst nur wenig von ihrem Drink trank und damit weiter bei Bewusstsein blieb. So konnte sie sicherstellen, dass ihr Gegenüber nicht bemerkte, wie sie in das nächste Glas ein sehr wirksames Schlafmittel gab. Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete sie, wie das Mittel langsam seine Arbeit tat. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Tayuya schließlich nach rechts auf die Couch kippte. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Glieder schlaff von ihr gestreckt. Sie war bewusstlos und damit absolut hilflos. Das war Temaris Gelegenheit.   Die Blondhaarige warf sich Tayuya über die Schultern und brachte sie in das Schlafzimmer, wo sie sie auf das Bett legte und an die Bettpfosten fesselte. Anschließend holte sie ihre Tasche und entleerte den Inhalt auf dem Boden, schließlich war das Betäubungsmittel nicht das einzige, was sie mitgebracht hatte. Zum Vorschein kamen dabei verschiedene Messer, Seile und vieles mehr. Natürlich hatte sie auch eine Pistole mitgebracht.   So vorbereitet setzte sich Temari auf einen Stuhl und wartete geduldig darauf, dass Tayuya wieder aufwachte. Dabei ließ sie sie keine Sekunde aus den Augen und bewegte sich auch nicht von dem Stuhl weg. Alles um sie herum war ihr egal. Es zählte einzig und alleine ihre Rache für Shikamaru.     „Ah, du bist endlich wach“, sagte Temari ruhig, als Tayuya schließlich die Augen öffnete. Diese sah sich zunächst verwirrt um, bevor sie Temari mit ihren funkelnden Augen fixierte.   „Was soll der Scheiß, du blöde Kuh?! Was glaubst du eigentlich, wer du bist?!“, fuhr sie Temari wutentbrannt an und versuchte sich von den Fesseln zu befreien. Temari aber blieb ganz ruhig. Sie erhob sich von ihrem Platz und nahm sich eines der Messer, ein Skalpell. Anschließend ging sie auf Tayuya zu.   „Mein Name ist Temari Sabakuno. Eure Organisation hat die Liebe meines Lebens, Shikamaru Nara, umgebracht. Ich bin nun hier, um in Erfahrung zu bringen, wer seinen Mord in Auftrag gegeben hat“, erklärte sie ruhig, während sie das Skalpell über Tayuyas Haut strich.   Tayuya lachte.   „Und du glaubst ernsthaft, ich würde dir verraten, wer mein Boss ist und wo du ihn findest?! Das ich nicht lache. Von mir erfährst du absolut gar nichts. Und glaub nicht, dass deine Einschüchterungstaktik mir Angst macht! Du setzt die Messer doch eh nicht ein!“, keifte sie knurrend. Temari nickte.   „Ja, du hast Recht. Ich setzte diese Messer wirklich nur ungern ein und früher hätte ich sicher nie daran gedacht, aber ihr habt mich zu einem neuen Menschen gemacht und dieser freut sich schon darauf, dich leiden zu sehen. Du hast also die Wahl, Tayuya, entweder du sagst mir jetzt, was ich wissen will oder du sagst es mir nachdem ich deinen hübschen Körper verunstaltet habe“, sagte Temari ruhig und gelassen. Jegliche Emotion war aus ihrer Stimme und ihrem Körper gewichen. Es regierte nur noch die Rache, wie es schon bei ihrem ersten Opfer gewesen war.   „Ich verrate dir absolut nichts. Tu, was du nicht lassen kannst“, erwiderte Tayuya genauso kalt. Temari nickte und sagte: „Wie du willst“, bevor sie den ersten Schnitt machte. Tayuya blieb stumm, sodass diesem ersten kleinen Schnitt viele weitere folgten, die mit jedem neuen Messer größer wurden. Doch nicht nur die Schnitte wurden größer, auch die Laute, die aus Tayuyas Kehle drangen wurden lauter und hörbar.   Temari wusste nicht, wie lange sie da so waren. Sie wussten auch nicht, wie viele Schnitte sie Tayuya schon bereitet hatte, doch war sie weiterhin fest entschlossen, die Informationen zu bekommen, die sie brauchte. Dabei war ihr alles andere einfach nur egal, auch dass sie mit jedem Schnitt einen Teil ihrer Seele verlor…     „Ich … weiß … es … nicht …“, brach es schließlich aus Tayuya heraus. Temari stoppte sogleich und legte das Messer beiseite.   „Wie war das?“, fragte sie.   „Ich weiß nicht, wer der Big Boss ist und wo er zu finden ist. Dafür bin ich ein zu kleines Mitglied“, sagte sie mit schwacher Stimme. Temari nickte. Auch wenn es sie nervte, dass Tayuya immer noch nicht hoch genug war, um ihre Frage zu beantworten, war sie doch froh, dass Tayuya endlich sprach und sie so mit der Folterung aufhören konnte.   „Dann sag mir, wer dein Boss ist. Es muss schließlich jemand geben, der dir die Befehle gibt“, erwiderte Temari ruhig und sah Tayuya eindringlich an.   „Ich habe zwei. Den einen kennst du bereits. Es ist Hidan. Wo du ihn findest, weißt du jetzt ja. Der andere heißt Kabuto. Schleimiger Typ mit Brille und weißem Haar. Ich habe aber keine Ahnung, wo er ist. Wenn er was will, findet er mich“, verriet Tayuya ihr schließlich alles.   „Und jetzt lass mich in Ruhe!“   Temari lachte.   „Ich habe nie gesagt, dass ich dich gehen lasse. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich es riskiere, dass du deine Leute warnst“, erwiderte sie ruhig und griff nach dem Messer, das sie beiseitegelegt hatte, als Tayuya zu sprechen begann.   „Das kannst du nicht tun! Ich habe dir alles gesagt!“, fuhr sie Tayuya an.   „Ich kann und ich werde dich dahin schicken, wohin du gehörst“, sagte Temari und schlitzte Tayuya die Kehle auf. Das Blut spritzte heraus und Temari beobachtete, wie das Leben langsam aus Tayuyas Augen wich.   Bevor Temari ihre Sachen zusammenpackte und ihre Spuren verwischte, zeichnet sie noch mit Tayuyas Blut das Zeichen der doppelten Unendlichkeit auf Tayuyas Stirn. Ihr Zeichen. Damit war diese Teilaufgabe für Temari beendet und ihr zweiter Mord begangen. Doch freuen konnte sie sich darüber nicht, denn der nächste würde sicher bald folgen …   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)