Die Bräuche von Momi von Mugiwara95 (Weihnachten mit der Strohhut-Bande) ================================================================================ Kapitel 4: Der Brauch der ewigen Liebe -------------------------------------- „F-Fü-Fünfzig Millionen?!“, rief Lysop.   Nami starrte Ruffy mit offenem Mund ungläubig an. Ihre Berry-Augen verschwanden umgehend, als sie die enorme Summe, die der Ring gekostet hat, hörte. Sie konnte zwar abschätzen, dass das Schmuckstück nicht billig war, aber mit so einem hohen Wert hatte sie nicht gerechnet. Einen so teuren Ring hatte sie noch nie in der Hand gehabt. Und jetzt besaß sie sogar einen.   „Als ich den Ring gesehen habe, wusste ich, dass ich ihn für Nami mitnehmen muss.“, fing der Strohhut-Kapitän an. „Der Diamant hat die gleiche Farbe wie ihre Haare und ich dachte, dass würde passen.“   Der Gummimensch schaute zu seiner Navigatorin rüber und fing an breit zu grinsen. Diese fühlte sich derzeit jedoch ein wenig schlecht. Sie hatte ihm tatsächlich unterstellt kein Geschenk für sie zu haben und dann bekam sie den schönsten Ring, den sie jemals gesehen hatte. Ein Gefühl der Schuld machte sich in ihr breit, vor allem, da ihr Geschenk nicht einmal annähernd an das von ihm herankam. Aber auch Freude war in ihren Emotionen vertreten und sie wusste, dass ein einfaches Danke nicht ausreichen würde. Deswegen überbrückte sie den Abstand zwischen sich und ihrem Kapitän und umarmte ihn.   „Danke für dieses wundervolle Geschenk!“, sagte sie und drückte sich leicht von Ruffy weg, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.   Die restlichen Bandenmitglieder, die sich noch nicht einmal von dem Schock erholen konnten, den sie erlitten haben, als sie hörten, wie teuer der Ring war, verfielen noch einmal in einen Schockzustand.   „Das ist nicht fair.“, beschwerte sich Sanji. „Wieso habe ich nicht Nami-san gezogen und einen Kuss bekommen?“   Nun schaute die Navigatorin der Bande ihren Kapitän leicht traurig an.   „Ich hab’ leider kein so überwältigendes Geschenk für dich…“, gab sie zu.   Daraufhin ging sie zum Tisch in der Mitte des Raumes und holte Ruffys Geschenk, was sie ihm auch sofort überreichte. Es war ein Umschlag, der von dem Strohhut-Kapitän umgehend geöffnet wurde.   „Was ist das?“, wollte der Gummimensch wissen, während er die Karte aus dem Umschlag begutachtete. „Ein Gutschein für ein All You Can Eat-Buffet in einem örtlichen Restaurant. Ich habe mich heute erkundigt, der Log Port braucht noch drei Tage bis er sich aufgeladen hat, also kannst du an einem dieser Tage den Gutschein einlösen und kriegst so viel Fleisch wie du willst.“ „So viel Fleisch wie ich will?!“, fragte Ruffy mit Glitzern in den Augen. „Danke!“   Und damit erwiderte er die Geste seiner Navigatorin und umarmte sie, was diese sofort rot werden ließ.   „Na warte…“, knurrte Sanji. „Lass’ Nami-san…!“ „Hey, Kräuselbraue, wie wär’s, wenn du das Kochbuch nutzt, um uns mal etwas Vernünftiges zu kochen? Ich hab’ Hunger.“, unterbrach Zorro den Wutanfall des Kochs und zog diesen stattdessen auf sich. „Wie war das, Marimo?!“ „Ruffy, woher hast du überhaupt das Geld gehabt, um den Ring zu bezahlen?“, warf Lysop ein. „Hmm?“   Der Angesprochene löste sich aus der Umarmung und drehte sich um.   „Bezahlt? Ich hab’ ihn nicht bezahlt.“ „WAS?!“, platzte es erneut aus den restlichen Mitgliedern raus. „Ruffy! Ich hab’ dir doch gesagt, dass du keinen Ärger machen sollst!“, rief Nami dem Gummimenschen entgegen. „Du kannst doch nicht einfach so einen so teuren Ring stehlen! Die Marine wird uns bestimmt schon suchen! Jetzt ist Weihnachten für uns gelaufen.“ „Ich hab’ den Ring nicht geklaut.“, entgegnete Ruffy. „Stimmt.“, kam es von Robin und alle richteten ihre Blicke auf die Archäologin, die das Echtheitszertifikat des Rings hochhielt. „Ruffy hätte bestimmt nicht dieses Zertifikat mitgenommen. Er hat den Ring auf ehrliche Weise bekommen.“ „Aber wie?“, fragte Franky. „Genau! Erzähl' uns, wie du an den Ring gekommen bist!“, rief Chopper. „Als ich in der Stadt war, wusste ich nicht, was ich für Nami besorgen sollte. Deswegen habe ich ein kurzes Nickerchen gemacht…“, fing der Strohhut-Kapitän an.   Wenige Stunden nachdem sich Ruffy hingesetzt hatte, um kurz zu schlafen, wurde er wach, da der kalte Boden langsam unangenehm wurde. Mit einem Gähnen richtete sich der Gummimensch auf.   „Das hat gut getan.“, sagte der Schwarzhaarige, während er seine Arme streckte.   Nur musste er nun feststellen, dass die Sonne schon sehr niedrig stand. Er würde zu spät kommen.   „Oh Mist! Die Sonne geht schon unter! Und ich weiß immer noch nicht, was ich Nami schenken soll!“   Panisch schaute sich Ruffy um, bis er zufällig einen Juwelier entdeckte, den er vorher übersehen hat.   „Ah, Schmuck! Nami hat doch einen Armreif! Und Ohrringe! Dann wird ihr Schmuck sicherlich gefallen!“   Der Strohhut-Kapitän ging zu dem Juwelier hin, ohne darüber nachzudenken, dass er gar kein Geld hat, um sich etwas zu kaufen, und betrat das Geschäft. Verwundert musste er dann feststellen, dass ein Mann gerade dabei war einen Leinensack mit Schmuck aus den Vitrinen zu füllen.   „Oh! Darf man sich hier einfach etwas nehmen?“, fragte der Schwarzhaarige naiv nach und zog sofort die Aufmerksamkeit des Verkäufers und des anderen Mannes, der offensichtlich ein Einbrecher war, auf sich. „Verdammt! Es tut mir Leid, Kleiner. Eigentlich wollte ich das hier durchziehen ohne noch mehr Leute mit reinzuziehen, aber dein Timing ist einfach unpassend.“, fing der Dieb an und zielte mit seiner Pistole auf Ruffy. „Ab in die Ecke und sei ruhig!“ „Hast du etwa schon alles mitgenommen?“, fragte der Schwarzhaarige, der weiterhin die Situation nicht erkannte, als er bemerkte, dass viele Vitrinen bereits geleert wurden. „Darf ich mal gucken, was du so mitgenommen hast?“   Mit dieser Frage dehnte Ruffy seinen Arm und griff nach dem Leinensack von dem Verbrecher und nahm ihn diesen ab. Erschrocken schauten der Verkäufer und der Einbrecher der Beute hinterher. Letzterer bekam aber plötzlich eine finstere Miene und zielte auf den Dieb seiner Beute.   „Na, warte! Das bereust du!“, rief er und schoss auf den Gummimenschen.   Dieser wurde zwar getroffen, allerdings ließ sein Gummikörper das Geschoss sofort wieder zurückschnellen und es flog in die Wand hinter dem Einbrecher, der schockiert feststellen musste, dass seine Pistole überhaupt keine Wirkung hatte. Ruffy hingegen wurde nun auch wütend und warf dem Einbrecher einen verärgerten Blick zu.   „Wenn du unbedingt kämpfen willst!“ „Was?!“, war das Letzte, was der Einbrecher noch von sich geben konnte. „Gum-Gum-Pistole!“   Der Arm des Strohhut-Kapitäns dehnte sich, bis seine Faust das Gesicht seines Gegners traf, der nach hinten geworfen und über die Theke des Juweliergeschäfts geschleudert wurde, was ihn sofort ohnmächtig werden ließ. Der Besitzer des Ladens konnte in letzter Sekunde noch dem fliegenden Körper ausweichen. Ruffys Arm zog sich wieder zusammen und der Verkäufer schaute ihn schockiert an.   „D-Danke!“, brachte er nach einiger Zeit hervor. „Wärst du nicht gekommen, hätte er den ganzen Laden leergeräumt. Wie kann ich mich bei dir revanchieren?“ „Hm? Laden leergeräumt? Revanchieren?“, fragte der Gummimensch nach, der immer noch nicht verstand, was gerade vor sich ging. „Egal! Ich brauche ein Wichtelgeschenk für Nami!“   Nach dem letzten Satz fing er an im Leinensack, den er von dem Einbrecher genommen hatte, nach einem Geschenk zu suchen. Dabei holte er Unmengen an Schmuck hervor, wie Ringe, Ohrringe. Armreife und Halsketten, aber schien nichts zu finden. Bis ihm ein Ring mit einem orangenen Diamanten in die Finger kam. Er hatte zwar schon mehrere Schmuckstücke hervorgeholt, die ebenfalls mit einem orangenen Diamanten verziert waren, aber diese hatten eher einen bräunlichen Ton. Aber der Diamant, den er jetzt sah, war leuchtend orange. Und logischerweise dachte Ruffy bei der Farbe Orange an seine Navigatorin.   „Kann ich den hier haben?“, fragte der Strohhut-Kapitän nach und musterte den Ring. „Wie viel kostet der überhaupt?“ „Ich schenke ihn dir.“, war die Antwort des Juweliers. „Echt?!“   Es gab schon viele Interessenten für den Ring, aber ein Kauf kam aufgrund des hohen Preises nie zustande. Deswegen war der Verkäufer gut über den Wert des Rings informiert. Allerdings hätte der Einbrecher seinen kompletten Bestand entwendet, der den Wert von 50 Millionen Berry um ein Vielfaches überstieg. Und darüber hinaus hatte Ruffy ihm vielleicht sogar das Leben gerettet, immerhin schien der Dieb dem Töten nicht abgeneigt gewesen zu sein.   „Warte kurz.“, meinte der Juwelier und ging in einen Raum hinter der Theke.   Nach einiger Zeit kam er mit einer Ringschatulle und einem Blatt Papier wieder.   „Der Diamant, der diesen Ring schmückt, ist ein Einzelstück und sehr selten. Deswegen würde ich dieses Echtheitszertifikat aufbewahren.“, erklärte er.   Danach nahm er den Ring, platzierte ihn in der Schatulle und gab diese dem Strohhut-Kapitän.   „Danke!“, kam es vom Schwarzhaarigen. „Ich weiß, dass du schon sehr viel für mich getan hast, aber könntest du mir noch beim Aufräumen helfen? Dieser Mistkerl hat sämtliche Vitrinen zerstört.“   Jedoch musste der Juwelier feststellen, dass der Gummimensch den Laden bereits verlassen hatte. Er schaute sich die zertrümmerten Vitrinen, sowie die auf dem Boden liegenden Glasscherben an und seufzte.   Ruffy, der nun außerhalb des Juweliers stand, grinste fröhlich die Schatulle in seinen Händen an. Endlich hatte er ein Geschenk für Nami gefunden. Allerdings fiel ihm nun auf, dass es dunkler geworden war. Der Kampf gegen den Dieb dauerte nicht lange, aber die Suche nach einem passenden Schmuckstück hatte zu viel Zeit beansprucht. Die Sonne war schon fast verschwunden. Sofort stieg Panik in ihm auf und er sprintete los.   „Hah... Hah… Die Sonne ist schon fast untergegangen! Ich muss zum Schiff zurück oder Nami bringt mich um!“   „Danach bin ich hier angekommen und wurde von Nami geschlagen.“, beendete Ruffy seine Erzählung. „Wie viel Glück kann man haben?“, kam es von Lysop. „Yohoho! Ruffy-san hat wahrlich ein Talent dafür in solche Situationen zu geraten.“, meinte Brook. „Ich glaube, dass es jetzt Zeit ist für den wichtigsten Weihnachtsbrauch.“, lenkte Robin auf ein neues Thema. „Der wichtigste Weihnachtsbrauch?“, fragte Chopper. „War das nicht der mit dem Mann, der Geschenke verteilt?“, erinnerte sich Franky. „Nein, das war der bekannteste.“, widersprach die Archäologin. „Weihnachten ist nicht nur ein Fest des Beschenkens, sondern auch die Zeit im Jahr, die man mit seinen Liebsten verbringen soll. Eine Zeit, in der man sich einfach vor den Weihnachtsbaum setzt und die Ruhe genießt.“ „Hey, Sanji, kannst du noch mehr Plätzchen machen?!“, brüllte Ruffy plötzlich und bekam prompt einen Fuß gegen seinen Kopf. „Was hast du an ‘Ruhe genießen’ nicht verstanden?!“, keifte der Koch seinen Kapitän an. „Ich wollte doch nur mehr Plätzchen…“, schmollte der Getretene. „Das kannst du aber auch leiser fragen.“   Wenig später hatte sich die gesamte Strohhut-Bande vor dem Weihnachtsbaum versammelt. Sanji hatte neue Plätzchen gebacken, die sogleich von allen gegessen wurden. Brook spielte auf seiner neuen Gitarre einige Weihnachtslieder, die er gelernt hatte. Zwischendurch erzählte Lysop hin und wieder von den „großartigen Abenteuern und Heldentaten von Captain Lysop“, die allerdings nur Ruffy und Chopper beeindruckten. Wie zu erwarten trank Zorro bereits seinen Likör und Sanji blätterte ein wenig in seinem neuen Kochbuch, um sich ein passendes Festessen für den morgigen Tag herauszusuchen. Nach einiger Zeit kamen zu den Plätzchen auch noch Fleisch und Alkohol hinzu und die ruhige Zeit vor dem Weihnachtsbaum wurde schnell zu einer lauten Party, wie sie bei den Strohhüten üblich war, aber das schien niemanden zu stören. Immerhin war nicht die Ruhe das Entscheidende, sondern die Zeit, die man mit seinen Freunden verbringt.   Nach einigen Stunden war fast die gesamte Bande eingeschlafen und lag auf dem Boden der Aquarium-Bar. Lediglich Robin und Brook sind wach geblieben und deckten ihre Freunde zu. Dabei sah die Archäologin, wie Nami mit ihrem Kopf auf Ruffys Schulter lag und seelenruhig schlief. Sie hatte die ganze Zeit an seiner Seite verbracht und so war es nur logisch, dass sie auch in seiner Nähe einschlafen würde. Aber diese Position war bestimmt nicht durch einen Zufall entstanden.   „Ich glaube nicht, dass du zu viel gegessen hast und Alkohol hat keine Wirkung bei dir.“, flüsterte die Schwarzhaarige, während sie Ruffy und Nami zudeckte. „Ich verbringe nur Zeit mit einem geliebten Menschen.“, murmelte die Navigatorin und offenbarte damit, dass sie, im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern, nicht vor Erschöpfung eingeschlafen war.   Robin antwortete darauf nur mit einem Kichern und wandte sich dann Brook zu.   „Wir sollten dann wohl ins Bett gehen.“ „Ich schätze du hast Recht, Robin-san.”, sagte der Musiker und verließ mit der Archäologin den Raum. Draußen wandte er sich ihr aber wieder zu. „Könntest du mir vielleicht noch dein Höschen zeigen?“ „Nein.“, war Robins knappe Antwort.   Am nächsten Morgen wunderten sich die Mitglieder der Strohhut-Bande, als sie die Küche betreten wollten, denn an der Tür hing ein Zettel. Sie lasen sich diesen durch.   Nami-san und Robin-chan dürfen reinkommen, ihr anderen Idioten müsst draußen bleiben, bis ich euch die Erlaubnis gebe, reinzugehen.   Es war aufgrund der Wortwahl offensichtlich, dass Sanji der Autor war, aber dieser gehörte, wie Zorro und Franky, zu den Strohhüten, die noch nicht wach waren. Das war auch kein Wunder, immerhin musste er am Vortag für die ganze Strohhut-Bande kochen und diese während der Party versorgen. Dennoch war es beachtlich, dass es weder Ruffys Magen, der nicht nur ihn, sondern auch Nami, Lysop und Chopper aufweckte, noch sein lautes Gebrüll, welches dann auch noch Robin und Brook aufstehen ließ, schafften den Koch aufzuwecken. Glücklicherweise nahm die Navigatorin ihren Kopf von der Schulter ihres Kapitäns, als sie das laute Grummeln vernahm. Nicht, dass sie dadurch aufgeflogen wäre, aber es wäre sehr unangenehm gewesen noch auf ihm zu schlafen, als er aufsprang und zur Küche rannte.   „Da Sanji noch schläft, würde ich sagen, dass er das gestern vorbereitet haben muss.“, sagte Robin. „Vielleicht eine Überraschung?“, wollte Chopper wissen. „Ich hab’ aber Hunger!“, beschwerte sich Ruffy. „Vielleicht ist hinten kein Zettel!“   Und mit dieser Idee sprintete der Strohhut-Kapitän zur zweiten Tür der Küche.   „Dann kannst du auch gleich diese Tür benutzen!“, rief Lysop ihm noch hinterher, allerdings war der Gummimensch schon längst außer Hörweite. „Wenn Ruffy sowieso reingeht, dann brauchen wir auch nicht zu warten.“, meinte Nami und betrat die Küche.   Verwundert musste die Navigatorin feststellen, dass das Innere des Raums nicht verändert wurde. Sie ließ ihre Augen durch den Raum schweifen, während sie diesen langsam betrat, und suchte nach Hinweisen, weshalb ihnen der Eintritt verboten war. Allerdings konnte sie keinen finden. Nicht ein einziges Möbelstück war verrückt, es schien nirgendwo Essen zu stehen, was bei einem Koch eine erwartete Überraschung gewesen wäre, und der Geruch, der noch im Raum lag, kam von den Mahlzeiten, die Sanji am Vortag zubereitet hat. Die Küche war komplett unverändert. Als Nächstes betrat Robin den Raum, sie achtete jedoch auf eine Stelle, die die Orangehaarige nicht überprüfte: die Decke. Ein Kichern unterdrückend wartete sie auf das Schauspiel, was sich jeden Moment abspielen würde. Wenige Sekunden später kam Ruffy in das Zimmer reingerannt und schaute sich wild nach Überraschungen um. Als er seine Navigatorin in der Mitte des Raums stehen sah, lief er zu ihr hin.   „Nami! Hast du die Überraschung gefunden?!“, fragte der Strohhut-Kapitän aufgeregt, als er vor der jungen Frau zum Stehen kam. „Nein. Hier ist keine Überraschung, Ruffy.“   Enttäuscht fing der Schwarzhaarige an zu schmollen und suchte ein letztes Mal den Raum ab, in der Hoffnung etwas zu finden, was Nami übersehen hat. Dabei schaute auch er kurz an die Decke und entdeckte eine grüne Pflanze mit roten Beeren.   „Da hängt was.“, merkte der Gummimensch an und zeigte auf das Objekt, was er entdeckt hat.   Der Rest der Bande, der nun auch den Raum betreten hatte, starrte an die Decke und bemerkte auch die Pflanze.   „Lysop-san, kann es sein, dass eine deiner Pflanzen entkommen ist?“, fragte Brook den Schützen. „Waah! Lysops Pflanzen laufen Amok!“, rief Chopper panisch. „Beruhig' dich! Das ist kein Pop Green! Guck' doch genauer hin, sieht diese kleine Pflanze für dich gefährlich aus?“, versuchte Lysop die Situation zu beruhigen. „Was ist es dann?“, wollte nun auch Nami wissen. „Kann man die essen?“, kam es von Ruffy. „Das ist ein Mistelzweig.“, klärte Robin endlich auf. „Ein Mistelzweig?“, fragte das Rentier. „Er ist ebenfalls Teil eines Weihnachtsbrauchs.“, erläuterte die Archäologin weiter. „Die Pflanze ist Teil von einem Brauch?“, hinterfragte Lysop skeptisch. „Was ist das denn für ein Brauch?“ „Wenn zwei Leute unter einem Mistelzweig stehen, müssen sie sich küssen.“   Namis Augen weiteten sich bei der Erklärung und sie schaute Ruffy an, der anscheinend nicht realisierte, was Robin gerade erklärte.   „Paare, die sich während der Weihnachtszeit unter einem Mistelzweig küssen, sollen angeblich auf ewig zusammenbleiben.“ „Yohoho! Das würde also bedeuten, dass sich Ruffy-san und Nami-san küssen müssen.“, sagte Brook.   Als Robin bemerkte, dass die Orangehaarige sich nicht rührte, wollte sie gerade erklären, warum sie auch diesem Brauch Folge leisten sollte. Jedoch legte Nami überraschenderweise ihre Hände auf Ruffys Schultern und näherte sich mit ihren Lippen seinen.   „Wenn es ein Brauch ist...“, hauchte sie und verschmolz mit ihrem Kapitän in einen Kuss, bevor dieser überhaupt reagieren konnte.   Nami schloss ihre Augen bei diesem Kuss, während Ruffy seine zuerst offen hielt, bis er es seiner Navigatorin gleich tat und sie ebenfalls schloss. Lysop und Chopper schauten nur schockiert zu, während Brook das Geschehen leicht eifersüchtig verfolgte. Robin hingegeben hatte ein Lächeln auf den Lippen. Nachdem sich die Orangehaarige wieder aus dem Kuss löste, wurde sie von ihrem Gegenüber nur angestarrt. Verunsichert wollte sie gerade fragen, ob er etwas gegen den Kuss hatte, als Ruffy ihr Verhalten erneut nachahmte und seine Hände nun auf ihre Schultern legte, um kurz darauf seine Lippen auf ihre zu pressen. Erneut dauerte der Kuss nur wenige Sekunden und nun war Nami an der Reihe ihr Gegenüber nur anzustarren.   „Was…?“, brachte die junge Frau hervor. „Shishishi. Wir standen doch immer noch unter dem Mistelzweig, oder?“, beantwortete Ruffy die nicht gestellte Frage. „Brauchen wir jetzt eigentlich jedes Mal einen Mistelzweig, um uns zu küssen?“ „Wieso? Willst du mich nochmal küssen?“, fragte Nami mit einem Grinsen zurück. „Warum nicht? Ich mag das Gefühl. Deine Lippen sind so weich.“   Geschmeichelt kam die Navigatorin ihrem Kapitän wieder näher, bis sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, und wickelte ihre Arme um seinen Hals.   „Du kannst mich küssen, wann immer du willst.“   Lysop und Chopper schauten der Szene nur verwirrt zu und verstanden überhaupt nicht mehr, was gerade passiert. In diesem Moment kam auch Sanji dazu, verfolgt von Franky, die beide anscheinend gerade wach geworden sind.   „Hey, ich hab’ euch Idioten doch geschrieben, dass ihr nicht in die Küche gehen sollt! Ich habe eine Über… raschung…“   Als der Koch Ruffy und Nami erblickte, die sich gerade leidenschaftlich in die Augen schauten, und unter dem Mistelzweig standen, den er vorbereitet hatte, sprach er langsamer, da ihn ein Schock traf. Das war allerdings nur von kurzer Dauer.   „Was zum Teufel ist hier los?!“, brüllte der Blonde. „Keine Ahnung…“, antwortete Lysop. „Ich schätze, wir sind gerade Zeugen von einem Weihnachtswunder geworden.“, meinte Robin. „Es ist soeben tatsächlich zu einem Fest der Liebe geworden. Obwohl, eigentlich fehlt noch ein Geständnis. Nicht wahr, Nami?“   Die Orangehaarige wendete ihren Blick für keine Sekunde von Ruffy ab. Als ihr Kapitän in der Bibliothek ihren Pullover ausgezogen hatte, wusste sie, dass es kein Entkommen mehr vor ihren Gefühle gab, allerdings wollte sie auch nicht vor ihnen fliehen. Es fiel ihr nur schwer ihre Liebe endlich zu gestehen. Aber jetzt stand sie ihm so nahe. Ihre Arme waren um seinen Hals geschlungen, während seine Hände, anscheinend von selbst, auf ihre Hüfte gewandert sind. Nicht zu vergessen, dass sie unter einem Mistelzweig standen und bis auf Zorro die gesamte Bande zuschaute. Jetzt noch zu leugnen, dass sie Gefühle für den Schwarzhaarigen hat, wäre noch ungläubiger als Lysops Lügen. Ein Geständnis wäre die einzige logische Aktion.   „Ja...“, gab die Navigatorin nach und brach dabei immer noch nicht den Augenkontakt zu ihrem Kapitän. „Ruffy... Ich liebe dich...“. „Ich weiß.“, war die Antwort des Strohhut-Kapitäns.   Auf diese Antwort war die junge Frau nicht vorbereitet. Eigentlich hatte sie mit einem „Ich liebe dich auch“ oder etwas Ähnlichem gerechnet.   „W-Was?“, brachte sie hervor. „Das hast du gestern im Schlaf die ganze Zeit gesagt.“, klärte der Gummimensch auf. „Du siehst süß aus, wenn du im Schlaf redest.“   Während er lachte wurde Nami knallrot im Gesicht. Sie hatte ihm also gestern schon ihre Liebe gestanden und war dabei nicht einmal wach.   „I-Ich...“, stotterte die Orangehaarige. „Shishishi. Ich liebe dich auch, Nami.“, erlöste Ruffy seine Navigatorin endlich und setzte ihr seinen Strohhut auf. „Wirklich? Wieso hast du dann nie etwas gesagt?“, fragte die junge Frau. „Es einfach so zu sagen, wäre doch langweilig. Ich wollte auf einen besonderen Moment warten.“, meinte der Strohhut-Kapitän mit einem breiten Grinsen und machte sich auf den Weg zur Küchentür. „Kommst du mit?“ „Wohin?“ „In die Stadt. Ich kann doch so viel Fleisch haben, wie ich will!“   Die Orangehaarige zögerte kurz, kam dann aber doch mit, immerhin war es eine Möglichkeit mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Und wenn man eine Auge zukneift, könnte man das sogar als Date bezeichnen.   „Ah, fast vergessen!“, rief Ruffy plötzlich, dehnte seinen Arm zum Mistelzweig und nahm diesen mit.   Kurz danach waren die beiden auch schon verschwunden. Die anderen Strohhüte konnten gar nicht glauben, was sich gerade vor ihren Augen abgespielt hatte.   „Warum haben Ruffy und Nami gerade das Schiff verlassen und halten Händchen?“, ertönte plötzlich Zorros Stimme in der Küchentür. „Und warum sitzt der Ero-Koch auf dem Boden?“   Sofort schauten alle zu Sanji, der sich auf den Boden gesetzt hatte und seine Beine mit seinen Armen umschlungen hatte.   „Das hätte mein Kuss sein sollen...“, schmollte Sanji. „Ich glaube, wir kriegen heute kein Frühstück mehr.“, seufzte Lysop. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)