Kastanienrot von Kleinakira90 ================================================================================ Kapitel 7: Polizei und Happy End? [24.12.2016 - Heiligabend] ------------------------------------------------------------ Es ist soweit :D das Finale naht. Ob Colin es alleine mit Steffen aufnehmen kann? Ihr werdet es sehen ;). Vielen, vielen Dank für 9 Favoriten. Ihr seid wirklich klasse! Vielen Dank. Ich wünsche euch besinnliche Weihnachten, ein leckeres Essen, schöne Geschenke und genießt das Fest im Kreise eurer Familie ♥. Viel Spaß beim Lesen :) [#7 - Polizei und Happy End?] „Ho Ho Ho und fröhliche Weihnachten!“ ein letztes Mal drehe ich mich zu den Kleinen um, winke ihnen lachend zu. In meiner rechten Hand halte ich einen alten, braunen Stoffsack. Vor wenigen Stunden waren dort noch haufenweise Geschenke versteckt, die dank Spenden zusammengekommen sind. Die kleinen Kinderaugen strahlen zu sehen ist das Schönste an dem ganzen Beruf. Vielleicht, nur vielleicht, werde ich irgendwann selbst einmal welche haben. Wie Colin wohl zu dieser Thematik steht? „Was er wohl gerade macht?“ lächelnd gehe ich in Gedanken die vielen Optionen durch. Ob er sich wohl gerade schick für unser gemeinsames Abendessen macht? Befindet er sich wohlmöglich gerade unter der Dusche? Bilder von seinem nackten Körper erhellen meine Sicht und ich lecke mir zügellos über die Lippen. Leider vergesse ich total, dass ich immer noch im Kostüm stecke und somit auch immer noch den Weihnachtsmannbart trage. Weiße Haare verfangen sich in meinem Mund und ich spucke sie angewidert wieder aus. „Es wird Zeit das ich nach Hause gehe und mich dusche!“ und danach mache ich mich an das leckere Rezept von meiner Oma. Sie so lieb gewesen und hat mir ihr Rezept für die perfekte Weihnachtsgans mit Knödeln und Weißweinsoße verraten. Sonst ist sie da immer sehr zurückhaltend. Zum Glück habe ich das Privileg als Enkel und als ich ihr noch geflüstert habe, dass ich für jemand ganz speziellen koche, konnte sie gar nicht anders als es mir zu offenbaren. Noch eine Eigenschaft die ich so an ihr liebe. Sie hat keinerlei Probleme damit, dass ich auf Männer stehe. „Ich werde Colin den schönsten Abend seines Lebens bereiten!“ enthusiastisch werfe ich mir den leeren Stoffsack über die Schulter, bevor ich beginne zu rennen. Dass ich dabei auf den Straßen ein total lustiges Bild abgebe ist mir egal. Auch der Weihnachtsmann hat es eilig nach Hause zu kommen! Vor allen wenn so etwas überaus Süßes auf ihn wartet. „HO HO HO!“ lachend schreie ich diese drei Worte laut hinaus und ernte dafür amüsierte und perplexe Blicke der Passanten. Kleine Kinder deuten auf mich und winken mir zu. „FROHE WEIHNACHTEN!“ ich werfe den Kopf kurz in den Nacken, beschleunige mein Tempo und erreiche auch bald meine gute alte Platte. Jetzt wo ich sie mir zusammen mit Colin teile, wirkt sie nicht mehr so trist und grau auf mich. Sie strahlt richtig und heißt mich Willkommen. Schwer atmend erreiche ich endlich die gewünschte Etage. Während des Treppenaufstiegs habe ich mich endlich des weißen Bartes entledigt. Dass man in diesem Ding so furchtbar schwitzen kann hätte ich selbst nicht für möglich gehalten. „Schnell unter die Dusche!“ voller Vorfreude auf das Kommende beeile ich mich. Der Flur kommt mir plötzlich viel länger als sonst vor und sowie ich meine Haustür erreiche, umgibt mich ein ungutes Gefühl. Dies wird auch sofort bestärkt, als ich zu Colins Seite schaue. Seine Tür steht, wie schon am Tag zuvor, einen Spalt breit auf. Als würde mich das nicht überraschen, taucht mit einem Mal Benji in dieser auf. Er wedelt unruhig mit seiner Rute, seine Ohren sind halb angelegt. „Hey…“ zaghaft begebe ich mich in die Hocke, gehe mit ihm auf Augenhöhe. Als er mich erkennt flitzt er hechelnd auf mich zu und er tut etwas, was mich umso überraschter reagieren lässt. Er verbeißt sich in dem roten Ärmel meines Kostüms und zieht mich zielsicher in die Richtung der Haustür. Es tut keineswegs weh, nur ziehe ich perplex beide Augenbrauen hoch. Ob Colin etwas passiert ist? Hektisch werfe ich einen Blick in den Flur, doch leider erkenne ich nichts. „Zeig mir wo er ist!“ [*] „Ich bin überrascht! Es sieht immer noch genauso scheiße aus wie ich es hinterlassen habe“ grinsend wirft Steffen einen kurzen Blick durch das Wohnzimmer. Seine Augen sprühen vor Hohn und ich frage mich zum wiederholten Male was er hier will. „Nun frag dich mal wem ich das zu verdanken habe!“ zische ich leise zurück, meinen Blick noch immer verängstigt auf dem Elektroschocker gerichtet. Ob er mir damit wirklich schaden wird? Ich kenne ihn nicht als gewalttätigen Mann. Er war zwar schon immer etwas aggressiv wenn es nicht so lief wie er es sich vorgestellt hat, aber geschlagen hat er mich nie. Umso überraschter bin ich jetzt, dass er zu solchen Mittel greift. „Sag mir lieber warum du hier bist. Du beendest einfach vor 5 Jahren unsere Beziehung, beklaust mich schamlos und tauchst jetzt einfach aus dem Nichts wieder auf? Was willst du?“ meine Worte sind trotz der Angst fest und ich schaue ihm gezielt in die braunen Augen. Amüsiert zieht er beide Augenbrauen empor, tritt Schritt für Schritt auf mich zu. Instinktiv weiche ich zurück, spüre die alte abgenutzte Couch in meinen Kniekehlen. „Colin Colin Colin“ der Elektroschocker blitzt kurz auf und ich falle vor Schreck nachhinten auf das weiche Material. Sofort sinke ich ein und weite meine blau-grauen Augen. „Ich bin traurig dass du unser Versprechen vergessen hast…“ er zieht eine gespielte Schnute, bevor der gesamt Hohn wieder in sein Gesicht zurückkehrt. „Ich habe dir nur eines versprochen Steffen und das wirst du nicht bekommen! Mein Versprechen galt dem Mann, den ich damals geliebt habe. Ich dachte, dir ginge es ebenso wie mir…“ die Erinnerungen an damals tauchen mit einem Mal in meinem Kopf auf und ich versuche sie wieder in die hinterste Ecke meines Kopfes zu drängen. „Das einzige was ich je geliebt habe war die Bequemlichkeit und das du bei jedem Furz gesprungen bist. Nur das du dich immer so geziert hast mit mir zu poppen, dass ärgert mich auch heute noch. Du bist doch immer noch dieselbe verklemmte Jungfrau wie früher, habe ich nicht Recht? Dich hat auch heute noch keiner ordentlich flachgelegt. Das werde ich gerne ändern“ sein Mundwinkel zieht sich amüsiert nach oben. Seine Worte erzeugen in mir ein Übelkeitsgefühl. Hat er es ernsthaft auf meine Jungfräulichkeit abgesehen? „Du spinnst doch!“ fauche ich aufgebracht und versuche von der Couch aufzustehen. Leider ist er schneller wie ich. In einer raschen Bewegung hat er den Elektroschocker auf den alten Holztisch geworfen, eh er sich mit all seiner Kraft auf mich wirft. Die Luft wird aus meinen Lungen gepresst und ich beginne wild zu zappeln. „Geh… Geh von mir runter! Du… Du bist krank!“ ich hole tief Luft und stemme meine Arme gegen seinen Brustkorb. Als wäre es nichts, drückt er meine beiden Arme gegen meinen Kopf. Eine widerliche Alkoholfahne dringt mir in die Nase und ich werfe angewidert den Kopf zur Seite. „Zier dich gefälligst nicht so! Du hast mir ewige Liebe und deine Jungfräulichkeit versprochen und die hole ich mir nun ein. Hat zwar 5 Jahre gedauert aber was soll´s – mit den anderen Kerlen wird es langsam langweilig. Ich habe Bock auf junges, ungenutztes Fleisch“ entsetzt reiße ich meine Augen auf, als ich seine linke Hand an meinem Oberschenkel herabgleiten spüre. N…e..in.. da darf er mich nicht berühren! Ich will doch Killian… Killian… Tränen bilden sich in meinen Augen und laufen ungehindert meine Wangen hinab. „Hilf mir… Kili…“ [*] Leises Stimmengewirr durchdringt die Glasscheibe des Wohnzimmers. Hat Colin etwa Besuch? Ich bin überrascht und auch gleichzeitig neugierig wer sich wohl hinter der Türe befindet. Vereinzelt Wortfetzen wie „Du beendest einfach vor 5 Jahren unsere Beziehung“ lassen mich hellhörig werden. Befindet sich etwa sein Exfreund, dieser Steffen, da drin? Was will er? Ich werfe einen Blick auf Benji. Er ist immer noch sehr unruhig und sein Blick schwankt zwischen der Tür und mir. Kurz bin ich gewillt einfach die Türe zu öffnen und diesem Kerl meine Meinung zu geigen. Als jedoch mit einem Mal blaue Funken sprühen, halte ich kurz den Atem an. Hat der Kerl etwa eine Waffe? Instinktiv balle ich meine Hände zu Fäusten, bevor ich mich der Glasscheibe langsam nähere. Meine Hand zittert vor Angst und Wut. Vorsichtig lege ich diese auf die kalte Türklinge, drücke sie Stück für Stück auf. Durch den erzeugten Spalt kann ich beobachten wie Colin zurück auf die Couch gedrängt wird und Steffen unachtsam den Elektroschocker auf den Tisch wirft. Was dann jedoch folgt lässt mich kurz innehalten. Dieses verfluchte Arschloch! „Na warte!“ zische ich zwischen meinen Lippen und drücke die Türe immer weiter auf. Zu meinem Glück quietscht sie nicht und ich kann mich ungehindert anschleichen. „Zier dich gefälligst nicht so! Du hast mir ewige Liebe und deine Jungfräulichkeit versprochen und die hole ich mir nun ein“ kurz bin ich überrascht von seiner Aussage. Colin ist immer noch unberührt? Lange Zeit mit darüber Gedanken zu machen, habe ich jedoch nicht. Als Steffens Hand zielsicher an Colins Oberschenkel herabgleitet, lasse ich bedrohlich meine Finger knacken. „Hilf mir… Kili…“ seine leisen, geflüsterten Worte geben mir den letzten Anstoß. Zielsicher greife ich mir mit der rechten Hand den Elektroschocker, eh ich ihm mit einem „FINGER WEG VON MEINEM FREUND!“ aushole. Zielsicher treffe ich seinen Hinterkopf und augenblicklich kippt der Blondhaarige unter lautem Ächzen vorne über. Colins Augen sich vor Schreck geweitet und er scheint die Situation noch nicht zu realisieren. Nachdem ich den leblosen Körper von meinem Freund heruntergehievt und die Polizei über den Vorfall informiert habe, begebe ich mich augenblicklich zu Colin. Er ist immer noch sehr aufgelöst, Tränen rinnen unaufhaltsam seine Wangen hinab. „Pssst… ganz ruhig. Es ist vorbei mein Liebling“ behutsam führe ich meine rechte Hand an seine Wange, streichle sanft über diese. Er scheint langsam aus seiner Starre zu erwachen, denn seine blau-grauen Augen richten sich langsam auf mich. „Ich… Ich… Ich hatte solche Angst… Killian… Ich…“ kopfschüttelnd drücke ich den bebenden Körper an mich, beginne liebevoll über seinen Rücken zu streicheln. Ich kann spüren wie er langsam ruhiger wird „Dieser… Dieser Mistkerl… er… er hat mich nur benutzt“ Schluckauf gesellt sich zu seinen Tränen hinzu. Kurz muss ich lächeln weil es einfach so niedlich klingt und Colin scheint dies auch zu bemerken. „Lach…. nicht!“ ihm selbst entweicht ebenfalls ein kurzes Lächeln, jedoch nur so lang, wie auf einmal die Polizei in der Türe steht. Ihr Blick fällt sofort auf den leblosen Körper von Steffen und der kleinen Platzwunde, welche sich durch meine Einwirkung gebildet hat. „Was ist hier passiert?“ will sofort einer der beiden Polizisten wissen und ich streichle Colin behutsam über den Handrücken. „Lass mich das klären“ ohne auf eine Zustimmung seinerseits zu warten, begebe ich mich zu den beiden Männern. Ich erkläre ihn so kurz wie möglich die Sachlage. Leider muss ich bei dem Punkt, wie er überhaupt ins Haus gekommen ist, abbrechen. Hilfesuchend wende ich meinen Blick zu dem Schwarzhaarigen und ich bin überrascht als dieser mit fast fester Stimme seine Version der Geschichte erzählt. Es dauert bestimmt 5 Minuten bis Colin sich alles von der Seele geredet hat und die Polizisten sich das Notwendigste in ihrem Block notiert haben. „Sie wissen aber, dass ein Verfahren wegen Körperverletzung auf sie zukommen wird, Herr Winter?“ bevor ich überhaupt etwas sagen kann, schaltet sich Colin plötzlich ein. „Nein! Er… Er hat das nur getan um mich zu beschützen… er… er darf nicht bestraft werden!“ seine Augen huschen unruhig von den Männern zu mir und wieder zurück. „Argh… dieses verdammte Arschloch…“ augenblicklich richten sich alle Augenpaare auf den blonden Mann, welcher langsam wieder zu Bewusstsein kommt. Mein Schlag war wohl doch nicht so hart wie erwartet, oder aber er hat einfach einen sehr harten Schädel. „Aus dem mache ich Hackfleisch!“ knurrend stützt sich Steffen auf dem Boden ab, bevor er zischend versucht aufzustehen. „Sie werden niemanden zu Hackfleisch verarbeiten, Herr Lenner!“ mit der Polizei hat der Gute wohl nicht gerechnet, denn sein Kopf ruckt hektisch nach oben. „Verdammte Scheiße was machen die Bullen hier!“ ein kurzer Schwindel scheint ihn aufgrund der ruckartigen Bewegung zu erfassen, denn er legt sich stöhnend eine Hand auf das Gesicht. „Verfluchter Dreck!“ jedes weitere Wort wird jedoch von den Männern unterbunden, als sie ihm einige Delikte vorhalten. Scheinbar ist er kein unbeschriebenes Blatt. Umso erleichterter sind wir, als er endlich in Gewahrsam genommen wird. „Wir werden uns bei Ihnen beiden melden. Wenn alles vor Gericht landet, werden sie wohl als Zeugen aussagen müssen“ mit einem knappen nicken und einem „Trotzdem wünsche ich Ihnen frohe Weihnachten“ verlassen sie mit Steffen die Wohnung. Sein Gebrüll und seine Schimpftiraden sind noch bis zur untersten Haustür zu hören. „Er ist weg…. Er ist wirklich weg…“ ungläubig starrt mich Colin an und als er all dies wirklich realisiert, schlingt er beide Arme um meinen Oberkörper. Viel zu spät realisiere ich, dass ich noch immer in meinem Weihnachtsmannoutfit stecke. Das erklärt auch das amüsierte Grinsen der Polizisten, als sie mich zum ersten Mal gesehen haben.  Nun muss ich selbst schmunzeln und mein schwarzhaariger Freund schaut verwundert zu mir empor. „Ho Ho Ho…“ brumme ich und hauche ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Stirn. „Jetzt wird dir niemand mehr wehtun…“ flüstere ich und umschlinge sehnsüchtig seinen Körper. Lange halten wir uns so im Arm, genießen die Wärme und Nähe des jeweils anderen. Erst das laute knurren unserer Mägen holt uns in das Hier und Jetzt zurück. „Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam etwas  kochen? Meine Oma hat mir da so ein leckeres Rezept geflüstert“ vielsagend wackle ich mit den Augenbrauen, bringe ihn somit zum Schmunzeln. „Sehr gerne… aber zuerst musst du mir helfen!“ Colin scheint es plötzlich sehr eilig zu haben, denn er verschwindet schnellen Schrittes in den Flur. Raschelnd kehrt er mit zwei Tüten in den Händen zurück und ich ziehe fragend die Augenbrauen empor. „Ich… ich wollte dich damit überraschen..“ eine sanfte Röte umspielt seine Wangen, bevor er vorsichtig eine Lichterkette aus einer der Tüten herauszieht. „Weihnachtsdekoration?“ mehr als überrascht geselle mich zu ihm. Wahrhaftig! Colin scheint sich meine Worte sehr zu Herzen genommen zu haben. Kopfschüttelnd ziehe ich ihn in meine Arme, hauche mehrere Küsse auf sein schwarzes Haar. „Du bist wunderbar Colin“ lächelnd schaut er zu mir hoch und ich kann in seinem Blick erkennen was er möchte. Ohne große Worte beuge ich mich zu ihm herab, zupfe zärtlich an seiner Unterlippe. Dieses Weihnachten werde ich so schnell nicht vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)