A Single Red Rose von Daelis (The 25th of December) ================================================================================ Kapitel 3: ❤ Zwei Herzen ------------------------ Nein. Laito hatte vermutlich Recht. Wer immer dort gewesen war, hatte sich dazu entschieden, sich nicht einzumischen, dich nicht anzusprechen und sich herauszuhalten. Es wäre vermessen, diesen Entschluss nicht zu aktzeptieren - besonders, wo du seine Zuneigung sowieso nicht erwidern konntest. Das wäre grausam. Wer immer es war, er könnte schließlich jederzeit mit dir darüber sprechen, wenn er es wollte. Du warst ja nicht aus der Welt. Natürlich nagte die Neugier an dir, wer es wohl gewesen sein mochte, doch letzten Endes spielte es keine Rolle. Dein Herz gehörte Laito und nur ihm. Keine Worte und keine Rose konnten etwas daran ändern. "Du hast ja Recht. Er möchte bestimmt nicht, dass man nach ihm forscht, sonst hätte er sich gleich selbst gemeldet", lenktest du ein und erntetest ein wohlwollendes Gurren aus Laitos Richtung. "Eben das, Prinzessin, nfu~" Ein Schmunzeln huschte über deine Züge und du schlosst die Augen, die warme Haut Laitos unter dem Stoff seines Hemdes spürend. Irgendetwas jedoch stimmte nicht. Instinktiv lauschtest du nach seinem Herzschlag. Es dauerte einen Moment, bis dir klar war, was dich so verwirrte. Es gab keinen Herzschlag. Laitos Herz schlug nicht. Erschrocken sahst du auf. Der Vampir hob verwundert eine Augenbraue ob deiner abrupten Bewegung. "Ist etwas, Prinzessin?" Offene Verwunderung stand ihm in die Züge geschrieben, während dein Herz noch immer einen rasanten Hüpfer nach dem anderen machte vor Schreck über die Erkenntnis, dass Laitos Herz nicht schlug. "Dein Herz... du hast... keinen Herzschlag." Erheitertes Lachen war die Antwort Laitos auf diese Feststellung. "Da-das ist nicht lustig!" "Doch, das ist es, Prinzessin, nfu nfu~", widersprach Laito sofort. "Ich bin ein Vampir und unser Herz muss nicht schlagen." Nein, das war absolut nicht lustig. Es hatte dir einen tierischen Schreck eingejagt! Beinahe hättest du befürchtet, er wäre hier gestorben an... woran auch immer Vampire so starben. An Herzinfarkten schonmal nicht. Leise brummend lehntest du dich wieder an Laito. Nur, um gleich den nächsten Schreck zu erfahren. Du konntest eindeutig sein Herz hören! Jetzt warst du endgültig verwirrt. Du dachtest, es schlüge nicht?! Ehe du jedoch etwas sagen konntest, neigte sich Laito zu dir hinab, seine Lippen so nah an deinem Ohr, dass du seinen Atem spüren konntest, wie er warm über deine Wange strich. "Mein Herz schlägt allein für dich, Prinzessin, nfu~", hauchte er leise und jagte dir damit nicht nur einen Schauer über die Unterarme, sondern auch die Röte in die Wangen. Wie konnte er nur so süß und gemein und pervers zugleich sein?! Zugegeben: Letzteres hielt sich heute erstaunlich in Grenzen, aber es war einer seiner markantesten Eigenschaften. "Du bist besonders süß, wenn du rot wirst, nfu~" Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Jetzt wurdest du nämlich erst recht rot. Wie unfair! Dass er soetwas sagen konnte, ohne rot zu werden. Du wärst an seiner Stelle im Boden versunken und hättest dich für die nächsten Stunden nicht mehr herausgewagt. Doch Laito gingen solche Worte ganz leicht über die Lippen, als bemerke er überhaupt nicht, wie es Anderen dabei ging. Sie waren für ihn so natürlich wie das Atmen. Es bedurfte nun jedoch keiner weiteren Worte. Von ganz allein fanden eure Lippen zu einander. Deine Augen schlossen sich, dein Herz raste und du könntest schwören, sogar deine Finger zitterten ein wenig. Es war ein wenig, als träfe dich erst jetzt die Erkenntnis, dass Laito jetzt nicht nur dein Schwarm oder ein Freund war, sondern eben der Freund. Der Gedanke allein genügte völlig aus, um deinen Herz einen besonders großen Hüpfer machen zu lassen. Wäre nicht Laito gewesen, du hättest nicht gewusst, was du hättest sagen oder tun sollen, um ihm verständlich zu machen, wie viel dir das hier bedeutete. Wie viel er dir bedeutete. Laitos Lippen wanderten über deine Wange zu deinem Ohr, über das er spielerisch leckte und dir einen erschrockenen Aufschrei entlockte. "Laito!", empörtest du dich mit hochrotem Gesicht, doch in seinem Gesicht war keine Spur von Schuldbewusstsein zu erkennen. Eher ganz im Gegenteil. Er wirkte so absolut zufrieden mit sich,dass kein Zweifel daran bestand, dass ihm das hier großen Spaß machte. Das war so... so... so typisch für ihn! Aber wirklich böse konntest du ihm nicht sein. Zu schnell lagst du wieder in seinen Armen, konntest seine Hand in deinem Rücken spüren und seine Lippen an deinem Hals. Würde er zubeißen? Dein Blut trinken? Ohne dich zu fragen? Dein Puls raste - gleichermaßen vor Aufregung und Sorge. Zweifeltest du nicht insgeheim noch immer ein wenig an ihm? Ob du nicht letztendlich doch nur Futter warst, Beute, die er sich angelacht hatte. In deinem Hals hatte sich ein dicker Kloß gebildet. Du schlucktest nervös. Nein, schaltest du dich. Du solltest Laito vertrauen. So war das alles nicht. Er liebte dich aufrichtig, sonst hätte er sich doch kaum die Mühe gemacht, herzukommen! Sonst wäre er nicht geblieben und hätte nicht den Abend mit deinen Eltern ertragen, dich nicht die ganze Nacht zärtlich im Arm gehalten, ohne dich zu bedrängen (und immerhin war Laito... nun eben Laito!). Du schämtest dich für dein eigenes Misstrauen. Das hatte er nicht verdient. Nicht mehr zumindest. Als hätte er deine Gedanken gelesen, wisperte der Vampir leise deinen Namen, um deine Aufmerksamkeit zu erhaschen. "Ich liebe dich, Prinzessin, nfu nfu~" Seine Stimme klang spielerisch, doch das verebbte, als er weitersprach und er klang ungewohnt ernst, so wie du ihn noch nie zuvor gehört hattest. "Ich liebe dich." Eine Träne rann dir übers Gesicht. Und du hattest ihm misstraut! Dabei war er so süß und liebenswert, so vertrauensvoll zu dir! Ein letzter Kuss auf deinem Hals, leicht wie ein Schmetterling, dann küsste Laito die Träne fort. "Das ist nun wirklich kein Grund zu weinen, Prinzessin"; kehrte nun seine scherzende, leichte Art zurück. "Du bist mein, nfu nfu~" Als er dich küsste, konntest du noch das Salz deiner eigenen Träne auf seinen Lippen schmecken, doch schnell wich die Salzigkeit Süße. "Ich liebe dich auch, Laito", brachtest du zwischen den Küssen hervor, halb atemlos und bestimmt nicht mehr gänzlich Herrin deiner Sinne. Eure Gesichter waren sich selbst jetzt noch so nahe, dass sich eure Nasenspitzen berührten. Er ahnte ja nicht, was er in dir auslöste! Oder... vielleicht doch. In seinen grünen Augen lag eine Wärme, die du zuvor nicht darin hattest erkennen können. Eine Wärme, die dir galt. "Ich wünschte, dieser Moment könnte ewig dauern." In deinen Gedanken jedoch war dir längst klar, dass Laito eben doch nicht ganz um die Ecke wohnte und sicher wieder abreisen müsste. Leider. Dir wäre es lieber, wenn er einfach bliebe, doch das ging selbstverständlich nicht einfach so. Zärtlich strich er eine Strähne aus deinem erhitzten Gesicht. "Das wünschte ich auch, Prinzessin. Aber noch haben wir ja Zeit, nfu~" Sofort blitzte wieder der Schalk in den grünen Iridien des Vampirs und für einen Moment warst du dir nicht sicher, wie du seine Worte deuten solltest. Laito war eben Laito und bisher war er erstaunlich zahm gewesen. Jetzt kam es wohl durch. Dennoch nicktest du. "Ja." "Also...", begann Laito überzogen gedehnt und grinste breit. Du konntest seine Hand schon an deinem Rücken hinabwandern spüren. Du hobst eine Augenbraue. Er glaubte doch nicht wirklich, dass...? Oh nein. Nein, nein, nein. Das ging dir eindeutig zu schnell. Deine Mimik hatte das wohl sofort verraten, denn ehe du etwas sagen konntest, fuhr Laito bereits fort. "Also können wir einander noch ein wenig genießen und kuscheln, nfu nfu~" Ein unausgesprochenes Verstehen. Du brauchtest Zeit und obwohl du es nicht laut gesagt hattest, wusstest du, dass er verstanden hatte und dich nicht drängen wollte. "Ja. Lass uns kuscheln, du Kuschelvampir", gabst du kichernd zurück und schlangst die Arme fester um seinen Torso. Aneinandergeschmiegt schlugen eure Herzen im Gleichtakt. Deines, das mal schneller, mal langsamer schlug und im Moment förmlich raste und seines, das allein für dich schlug, sonst leblos war und nun mit deinem um die Wette schlug. Zwei Herzen, im Einklang, die für einander und mit einander zuschlugen. ❤ The End ❤ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)