Camembert und Kekse von Bloonaa ================================================================================ Kapitel 25: Eigentlich bräuchten wir Ladybug -------------------------------------------- Alya und Nino waren, nachdem sie die Schmerzensschreie von Cat Noir gehört hatten, schnell zu dem Gebäude gelaufen, bei dem sie vermuteten, dass es zum Schauplatz des Kampfes geworden war. Unterwegs waren sie unverhofft in eine Sackgasse geraten und mussten einen kleinen Umweg nehmen. Als sie ankamen, sahen sie gerade noch, wie der Roboter sich aufzulösen begann und eine Person, die sich in seinem Kopf befunden haben musste, hinunterfiel. Zum Glück landete derjenige auf einem Haufen Pappkisten, die an der Gebäudewand gestapelt worden waren. Das Geräusch berstenden Glases begleitete seinen Fall und machte die beiden Teenager stutzig. Es konnte nur von Cat Noir gekommen sein und so begannen sie, die Ziegelmauern des Lagerhauses zu umlaufen, um den Eingang zu finden. Dieser war, wie befürchtet, verschlossen. Sie beendeten ihre Runde in der Hoffnung eine weitere Tür vorzufinden, doch vergeblich. Als sie wieder an dem Pappstapel ankamen, hielt Alya Nino auf. „Warte kurz, lass mich schauen, ob er Hilfe braucht.“ Sie begann, die Kisten hinaufzuklettern und entdeckte in deren eingedrückter Mitte den bewusstlosen Künstler Théo. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund. Was war hier nur passiert? Ein paar Sekunden starrte sie grübelnd auf den jungen Mann, bevor sie ein Stück Papier bemerkte, das direkt neben ihm lag. Sie drehte es um und stutzte. Es war ein Foto, unsauber aus einer Zeitung herausgerissen, und war ihr nur zu gut bekannt, hatte sie selbst mit ihrem Blog doch dazu beigetragen, es berühmt zu machen. War er eifersüchtig geworden? Hatten sich die beiden etwa um Ladybug geprügelt? „Es ist Théo, der Bildhauer“, stammelte sie in ihren eigenen Gedanken versunken, als ihr einfiel, dass Nino sicher irgendeine Reaktion von ihr erwartete. „Sagtest du nicht, er wurde schon einmal verwandelt?“, tönte es in einem nachdenklichen Tonfall von unten zu ihr herauf. „Ja…“ Mehr wusste Alya ihm zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu sagen. Sicherheitshalber fühlte sie seinen Puls und entschied, dass er wohl klarkommen würde. Nino winkte ihr von unten und deutete auf einige der noch intakten Kisten. „Das können wir ihn ja später fragen. Wir sollten jetzt lieber erst mal nach Cat Noir suchen. Was ist, wenn wir über die Kisten durch ein Fenster klettern?“ Alya begann ihm einige der stabileren Kartons zuzuwerfen, und schnell hatten sie eine improvisierte Treppe gebaut und schafften es, sich durch ein Kippfenster zu zwängen. Staub wirbelte auf, als sie auf dem Boden landeten und Nino hustete leise, während Alya sich bereits aufmerksam umsah. Ein schwaches Licht drang durch die Deckenfenster und in der Düsternis war kaum etwas auszumachen, außer ein paar größere Holzkisten und weitere Stapel aus Pappkartons. Einige davon waren mit grauen, schmutzigen Planen abgedeckt. Anscheinend war das Lagerhaus schon länger nicht genutzt worden, denn weitere Staubflocken tanzten zwischen den vereinzelten Strahlen des Mondlichtes umher, angetrieben von dem zarten Windhauch, der durch das zerborstene Fenster hineinwehte. Ein leises Rascheln der Plastikplanen zog die Aufmerksamkeit der beiden auf sich. Ziemlich in der Mitte des Raumes, neben ein paar großen Holzkisten, die ebenfalls mit Tüchern bedeckt waren, lagen Glasscherben verstreut und direkt darüber entdeckte Alya das Loch in dem Deckenfenster, durch das Cat Noir gefallen sein musste. Sie erklomm eine der Kisten und kletterte, vorsichtig auf die Scherben achtend in den Zwischenraum, in dem der Pariser Held gelandet war, Nino direkt hinter ihr. Alya hockte sich neben dem blonden Jungen, der bäuchlings und regungslos auf dem Boden lag, strich ihm das zerzauste Haar am Hals beiseite und überprüfte auch seinen Puls, indem sie mit zwei Fingern seine Hauptschlagader befühlte. „Was glaubst du, ist passiert?“, fragte Nino sie leise. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich würde sagen Théo ist wieder als Doppelgänger aufgetreten und die beiden haben gekämpft. Dass er wieder zurückverwandelt ist, bedeutet normalerweise, dass der Akuma befreit wurde, zumindest soweit ich weiß. Aber eigentlich braucht es Ladybug, um ihn zu reinigen. Nicht, dass er entkommen ist und wir wieder das gleiche Problem wie bei Stoneheart haben und aus einem der Biester eintausend werden.“ Nino war beeindruckt von ihrem Wissen über die genauen Abläufe der Kämpfe. Er wollte gerade noch eine Frage zu dem Akuma stellen, als ein Piepen die kurz entstandene Stille zerriss und ihn zusammenzucken ließ. Alya zog angespannt die Luft ein. „Was ist?“, fragte Nino interessiert. „Das ist nicht gut, das ist ganz und gar nicht gut.“ Sie griff etwas zaghaft nach der Hand des Helden, die geballt am Boden lag und an deren Finger er einen großen, schwarzen Ring trug. Sie hob sie auf und warf einen Blick auf den grünen Pfotenabdruck, der auf dem Ring prangte oder zumindest das, was davon noch übrig war, denn gerade blinkte der letzte Punkt auf. „Da, siehst du! Er wird sich jeden Moment zurückverwandeln. Was sollen wir denn jetzt nur tun?“ „Woher weißt du das?“ „Das spielt doch jetzt überhaupt keine Rolle. Die Frage ist, können wir ihn hier einfach so liegenlassen oder bleiben wir hier und erfahren dann unweigerlich seine wahre Identität?“ „Oh, äh…ich weiß auch nicht. Nicht, dass er schlimmer verletzt ist und unsere Hilfe braucht? Ich hätte ein schlechtes Gewissen, ihn hier schutzlos liegen zu lassen“, erklärte Nino in ziemlich überzeugendem Tonfall und er meinte das durchaus ernst. So oft wie der Held bereits Paris und seine Bewohner gerettet hatte, fand er es angebracht, heute ihm zu helfen, sofern er es vermochte. „Du hast Recht, wir können ihn hier nicht sich selbst überlassen.“ Sie seufzte tief, die Hand des Helden dabei immer noch in der ihren. „Natürlich bin ich neugierig, aber wenn wir das hier tun, dann dürfen wir ihn einfach nicht verraten“, sagte sie, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Nino lächelte verhalten. Damit hätte er nicht gerechnet, freute sich aber über ihren vernünftigen Entschluss und nickte ihr zu, zum Zeichen, dass er mit der Absprache einverstanden war. Bevor Alya weiterreden konnte, erklang erneut das Piepen und mit einem flüchtigen Blick sah sie, wie der letzte grüne Punkt auf dem Ring erlosch und in einem gleißenden Licht, bei dem sich beide die Augen zuhalten mussten, begann sich der schwarze Anzug des Helden aufzulösen. „Es ist soweit“, sagte Alya mit zittriger Stimme und schluckte nervös ihre Anspannung hinunter, traute sich aber noch nicht wirklich, die Hand von den Augen zu nehmen. „Ich glaube, ich bin genauso aufgeregt wie du“, erwiderte Nino. Auch seine Hände bedeckten noch seine Augen. Doch dann hörten beide ein zartes Geräusch und Alyas Neugier gewann die Oberhand. Als sie den Ursprung des seltsamen Raschelns ausgemacht hatte, schrie sie entsetzt auf. „Nein!“ Ein kleines, violett schimmerndes Insekt, das reglos in der Hand des Helden eingeschlossen gewesen war, begann nun, da sich der Griff des Jungen nach der Verwandlung gelockert hatte, wieder aufgeregt mit den Flügeln zu schlagen und wollte gerade abheben, als Alya nun doch beherzt zugriff und das Tier in ihren eigenen Händen einschloss. „Scheiße, das ist er! Das ist der Akuma, er hat ihn tatsächlich befreit!“ Mit großen Augen starrte sie im Wechsel Nino ins Gesicht und auf ihre geschlossenen Hände, als könne sie nicht fassen, was sie getan hatte. „Was machen wir jetzt bloß? Ohne Ladybug können wir absolut nichts tun.“ Nino setzte stotternd zu einer Antwort an, wurde dann aber unerwartet unterbrochen. Beide wichen entsetzt ein Stück zurück, als sie eine ihnen unbekannte Stimme vernahmen. „Mir egal was ihr jetzt macht, aber ich hab Hunger. Habt ihr Camembert dabei?“ Direkt neben der Hand des nach wie vor bewusstlosen Jungen hatte sich eine kleine, schwarze Gestalt erhoben und flog nun träge und ziemlich erschöpft wirkend ein paar Zentimeter über dem Boden. Sie hatte winzige Katzenohren und drei merkwürdige Antennen, die aus seinem Kopf ragten. Der Körper war im Vergleich zum Kopf eher klein, ebenso wie die Arme und Beine. Das Wesen schwang schwach mit dem Schwanz hin und her und seine kleinen giftgrünen Augen, die Alya stark an die von Cat Noir erinnerten, schienen in dem schummrigen Licht zu leuchten. „Oh mein Gott!“, stieß Alya überrascht hervor. Bei ihren Worten schaffte es auch Nino nicht mehr wegzusehen und blickte ebenfalls fasziniert zu dem ungewöhnlichen Geschöpf. „Plagg reicht völlig“, antwortete das unbekannte Wesen mit aller Selbstverständlichkeit und gähnte einmal herzhaft. Alya blinzelte verwundert und fuhr unbeirrt fort „Was bist du?“, fragte sie leise und wurde nicht damit fertig, das schwebende Tierchen anzustarren. „Plagg ist mein Name und ich bin ein Kwami, wenn ihr es genau wissen wollt, aber ehrlich Leute, einer von euch beiden wird ja wohl etwas Käse für mich haben. Ich verhungere.“ Er wirkte ziemlich genervt und etwas quengelig, selbst zum Schweben schien er mittlerweile keine Kraft mehr zu haben und sank immer tiefer, sodass er auf dem staubigen Fußboden zum Sitzen kam, direkt neben dem Kopf des Bewusstlosen. Das nahmen die beiden Jugendlichen zum Anlass, ihre Aufmerksamkeit nun doch auf den Jungen vor ihnen zu richten und Nino war der Erste, der erschrocken die Luft einzog und ein ungläubiges, „Das ist doch nicht möglich…“, murmelte, bevor er seinen besten Freund am Arm packte und auf den Rücken rollte, nur um sicher zu gehen. „Adrien?“, keuchte Alya genauso perplex wie ihr Freund. „Äh…Überraschung?“ Kam es unsicher von dem kleinen Wesen, dessen Aufmerksamkeit plötzlich schlagartig umschwang. Seine Nase samt Antennen hatten zu zittern begonnen. Daraufhin begann er nun auf Adriens Hemd herumzukrabbeln. Anscheinend hatte er Witterung von einem Stück Camembert aufgenommen, das Adrien noch in der Innentasche seines Hemdes verborgen hatte. Er bugsierte es an die Oberfläche und begann genussvoll hineinzubeißen und laut zu schmatzen. Nino schüttelte fassungslos den Kopf bevor er stammelte: „Du hattest tatsächlich recht…“ Alya begann langsam mit dem Kopf zu nicken, nach wie vor überwältigt von ihrer Entdeckung. „Seltsam nur, dass ich nie gedacht hätte, dass ich ausgerechnet damit richtig liege.“ Plagg war indessen mit seinem Stück Käse fertig und suchte emsig nach einem weiteren, fand allerdings nichts. Danach richtete er seine Aufmerksamkeit nun doch etwas intensiver auf seine Umwelt und registrierte er jetzt so richtig, was hier gerade passiert war. Er schaute etwas skeptisch von einem zum anderen. „Ihr seid doch seine Freunde, oder nicht?“ Aus seiner Stimme hörte man deutlich ein gewisses Misstrauen. Nino kam wieder ein Stückchen näher an ihn herangerückt und übernahm das Antworten. „Natürlich, wir verraten ihn nicht, keine Sorge.“ Theatralisch, aber ehrlich etwas erleichtert, wischte sich Plagg über die Stirn, als wäre im der Schweiß ausgebrochen. „Gut, das ist immerhin schon mal etwas.“ Dann wandte er sich zu Adriens Gesicht um, das immer noch ausdruckslos schien und nicht erkennen ließ, ob er in naher Zukunft aufwachen würde. „Habt ihr etwas Wasser zum Überkippen? Das hat zumindest das letzte Mal geklappt.“ Etwas verwirrt schaute Alya das kleine Wesen an und überging seine ungewöhnliche Bitte. Nino verstand auch nicht, was er damit hatte sagen wollen und zuckte die Schultern. Dann begann Alya zögerlich, das Wort an den unerwarteten Gast zu richten. „Wir haben glaube ich ein dringenderes Problem als seine Bewusstlosigkeit.“ „Hä?“, war die knappe Antwort des Angesprochenen. Alya hielt ihm ihre beiden Hände hin, die sie immer noch zu einer Kugel geformt hatte, um den wild zappelnden Schmetterling nicht entkommen zu lassen und öffnete einen winzigen Spalt zwischen ihren Fingern. „Ich wäre jede Wette eingegangen, dass er beim Sturz entkommen ist und sich bereits munter vermehrt. Wo habt ihr ihn her?“, entfuhr es Plagg ehrlich überrascht. „Adrien hatte ihn in seiner Hand, und als er sich zurückverwandelt hat, wäre der Akuma beinahe entkommen. Was machen wir jetzt mit ihm? Eigentlich bräuchten wir Ladybug.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah er Alya fragend an. „Man, du scheinst echt besessen von ihr zu sein, was?“ Als er keine Antwort, sondern einen vorwurfsvollen Blick von Alya erhielt, setzte er noch hinzu. „Schon gut, schon gut, wir könnten ihn im Auge behalten, eventuell einsperren oder sowas. Ja schau mich nicht so an, sowas hatten wir bisher auch noch nicht.“ Der Ausdruck auf dem Gesicht des Mädchens war von anklagend zu unsicher gewechselt. Nino überlegte kurz, dann griff er in seinen Rucksack und holte den Colabecher samt Plastikdeckel heraus, den er in aller Eile eingepackt hatte, da er unterwegs zum Lagerhaus weder einen Mülleimer gefunden hatte, noch ihn einfach so wegwerfen wollte. „Meinst du das könnte reichen, ihn zu transportieren?“ Plagg zuckte die Schultern. „Wir haben keine Wahl. Wir können nur versuchen so gut es geht auf ihn aufzupassen und ihn zu Ladybug zu bringen.“ „In Ordnung“, sagte Nino und hielt Alya den geöffneten Becher entgegen. Er verschloss ihn sofort mit dem Deckel, als das kleine Insekt hinein geglitten war. Durch den klaren Plastikdeckel konnten sie sehen, dass das Tierchen versuchte gegen den Deckel zu stupsen, aber mit seinen zarten Gliedmaßen und den empfindlichen Flügeln gelang es ihm nicht, etwas auszurichten. „Gut, das hätten wir schon mal.“ Erleichtert wischte sich Alya ihre Hände an der Hose ab, sie waren vor Aufregung leicht verschwitzt. Nun hatte sie die Möglichkeit, einem anderen Bedürfnis nachzukommen und so hob sie einen Finger und stupste Plagg sacht am Kopf an. Sofort drehte er sich zu ihr um, verschränkte die Arme und zog beleidigt eine Augenbraue hoch. „Hey, was soll das werden?“ „Tut mir Leid“, stammelte Alya. „Ich war einfach nur neugierig. Ich hab das vorhin nicht so ganz verstanden, was bitte ist ein Kwami und was tust du eigentlich bei Adrien?“ Plagg seufzte, als müsse ja wohl jeder wissen, was ein Kwami ist und dann begann er so knapp wie möglich zu erklären. „Ich bin der, der Cat Noir seine Kraft gibt. Ich gehöre zu dem Ring, den erträgt und wenn er sich verwandelt, verschwinde ich darin. Ganz einfach.“ Mit großen Augen lauschten die beiden gebannt den Worten des Wesens. Als er anscheinend nicht bereit dazu war, ihnen mehr zu verraten, begann Alya ihn auszufragen. „Wahnsinn! Das ist der blanke Wahnsinn! Hat Ladybug auch so ein Teil? Funktioniert es bei ihr genauso? Bist du eine Art Geist? Was genau sind deine Kräfte und was hat es mit dem Käse auf sich? Gab es vor Adrien schon andere, die mit dir zum Helden geworden sind? Gibt es noch mehr von euch? Kann jeder ein Superheld werden? “ Nino war klar, dass das hätte endlos so weitergehen können und stieß sie mit dem Ellenbogen an, sodass sie etwas säuerlich innehielt, den schmerzenden Arm mit der anderen Hand rieb und mit ihren Lippen ein stummes „Au“ formte. Plaggs Körpersprache zeugte von purer Abneigung gegen diese Fragerei und er wirkte unendlich genervt, begann aber übertrieben schnell und monoton zu antworten: „Ja, ja, nein, Zerstörung, mein Essen, ja, ja und nein.“ Und damit hatte er es geschafft Alya zu verwirren, sodass sie nicht wirklich eine der Fragen mit der entsprechenden Antwort verknüpfen konnte. Bevor sie allerdings erneut anfangen konnte, unterbrach Nino sie, um das Thema wieder auf das Wesentliche zu lenken. „Das tut doch jetzt nichts zu Sache, viel wichtiger wäre zu wissen, was passiert ist und was wir tun können, um Adrien zu helfen. Er ist immer noch bewusstlos. Nicht, dass er ernsthaft verletzt ist?“ Plagg schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, der hat einen harten Schädel und er ist verwandelt abgestürzt, das heißt, er dürfte so gut wie keine Verletzungen erlitten haben.“ Er blickte noch einmal zum Gesicht seines Schützlings und nickte zufrieden. „Es wird nicht mehr lange dauern, dann wacht er auf. Das spüre ich.“ Dann blickte er die besorgten Gesichter der beiden Freunde und wirkte plötzlich bei weitem nicht mehr so genervt und abweisend wie vorher. „Na schön, ich erzähle euch, was ich weiß. Wir wurden heute Abend auf Kampflärm aufmerksam und er ist verwandelt losgezogen, als er mitbekommen hat, das Ladybug anscheinend in eine Auseinandersetzung verwickelt worden ist. Wir trafen dann auf seinen zweitklassigen Doppelgänger, der wie-auch-immer erneut verwandelt wurde und ein paar neue Tricks auf Lager hatte.“ Alya murmelte leise vor sich hin. „Erst die Tauben und dann der Roboter… Hat er die Kräfte der vorrangegangenen Schurken bekommen?“ Plagg ließ sich zu einem kurzen anerkennenden Blick herab, bevor er antwortete: „Bingo und zu allem Überfluss hatte er auch noch Hilfe.“ „Hilfe?“, entfuhr es Alya perplex, während Nino nur verwirrt dreinschaute. „Dieses Mädchen, die ziemlichen Prass auf Ladybug hatte, selbst nach ihrer Verwandlung. Sie wäre beim letzten Mal selbst gern eine Superheldin gewesen.“ „Lila!“, schrie das Mädchen erschrocken auf. „Ist nicht dein Ernst? Zwei zur gleichen Zeit?“ „Ja, das war mir auch neu.“ Sprachlos und mit offenem Mund starrte Alya den Kwami an, bis Adrien mit leisem Stöhnen die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zog. Er begann sich vorsichtig zu regen und eine Hand griff an seine Stirn, während er sich mit der anderen aufzurichten versuchte. Sofort stand Nino neben ihm und stützte ihn an der Schulter. „Mach langsam Kumpel, nicht, dass du gleich wieder zusammenbrichst.“ Adrien, der bis gerade eben noch bereitwillig die ihm dargebotene Hilfe angenommen hatte, erstarrte plötzlich, als er die Stimme erkannte und schaute Nino verlegen von der Seite an. „W-Wie lange bi-bist du schon d-da?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)