Camembert und Kekse von Bloonaa ================================================================================ Kapitel 28: Dann träumen wir beide ---------------------------------- Der Marienkäferschwarm hatte wie immer ganze Arbeit geleistet. Die Mauer des Agresteanwesens hatte sich wieder zusammengesetzt. Alles wirkte sauber und aufgeräumt, als wäre nichts geschehen und die Glaskuppeln, unter denen sich Cat Noir befunden hatte, verschwanden. Sobald er frei war, rannte er in Richtung des Tores und übersprang mit Hilfe seines Stabes die Mauer. Dort fand er seine beiden Freunde, die irritiert in die Richtung blickten, in die Ladybug so plötzlich verschwunden war. „Was ist passiert?“, fragte Nino, als er den Helden bemerkte, den geöffneten Colabecher noch immer in der Hand und einen verwunderten Ausdruck auf dem Gesicht. Auch Alyas Mimik verriet Besorgnis. Der Angesprochene blickte unschlüssig nach unten auf den Boden und überlegte, wie er ihnen das erklären konnte, ohne ihnen zu verraten, dass er nun doch sicher war, wer hinter der Maske von Ladybug steckte. Er hatte gesehen, was Storyteller ihr gezeigt hatte, als er gerade angekommen war. Sie hatte also die Illusion heraufbeschworen, dass Ladybug und Théo sich küssten und er hatte das nur zufällig beobachtet, als er vorbei gekommen war in jener Nacht, in der er Marinette auf ihrem Balkon besucht hatte. Ein leises Stöhnen drang zu den drei Freunden hinüber und erst jetzt besannen sie sich, dass Storyteller, die sich inzwischen in Lila zurückverwandelt hatte, wieder zu sich gekommen war, auf dem Boden saß und sich verwundert umblickte. Dann blieb ihr Blick an Cat Noir hängen und sie zog die Stirn kraus. „Was hab ich getan?“, fragte sie und schien etwas erschrocken über sich selbst zu sein und zu versuchen, die auf sie einströmenden Erinnerungen zu sortieren. Cat Noir ging zu ihr hinüber und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Seine Stimme klang sanft und versöhnlich. „Hör mal, Lila. Ich weiß, dass du sauer auf Ladybug warst, weil sie dich gekränkt hat, aber glaub mir, sie ist kein schlechter Mensch. Und sie hat weder mir noch Adrien Unrecht getan. Ich bitte dich, verzeih ihr ihren Fehltritt dir gegenüber.“ Seine aufrichtigen Worte schienen tatsächlich zu ihr vorzudringen und es brauchte nur einen Moment, bevor sie zaghaft nickte. „Ich war nur so wütend auf sie, weißt du. Jeder mag und bewundert sie, weil sie immer allen hilft und die Stadt rettet. Ich glaube, ich war etwas eifersüchtig auf ihren Ruhm und auch auf ihr gutes Verhältnis zu dir und zu Adrien. Ich mag ihn wirklich sehr, aber er hat mich gar nicht beachtet, sondern nur von Ladybug geschwärmt, das habe ich aber jetzt erst wahrhaben wollen.“ Lila seufzte leiste, bevor sie fortfuhr. „Selbst nachdem ich Volpina war, konnte ich es ihr einfach nicht verzeihen und darum war ich wohl wieder ein leichtes Opfer. Es tut mir leid.“ „Du kannst nichts dafür. Jeder hat mal einen schwachen Moment.“ Alya war an die beiden herangetreten und lächelte sie warm an. „Nino und ich waren auch schon verwandelt. Es braucht nicht viel, damit Hawk Moth einen ins Visier nimmt. Etwas Wut oder Enttäuschung und Zack, der Akuma ist unterwegs.“ Das hellte auch Lilas Stimmung ein wenig auf. „Ich danke euch, dass ihr das versteht. Ich geh dann mal besser nach Hause. Wir sehen uns.“ Sie lächelte zaghaft in die Runde und winkte zum Abschied. Nach ein paar Schritten blieb sie allerdings stehen und drehte sich noch einmal halb um. „Kannst du Ladybug was von mir ausrichten?“ „Ja, natürlich“, antwortete Cat Noir perplex. „Nichts für ungut“, nuschelte Lila, dann bog sie um die nächste Häuserecke und war verschwunden. „Apropos Ladybug“, begann Alya, deren Gedanken durch die letzten Worte wieder zu der Heldin gewandert waren. „Wieso war sie so still und so schnell verschwunden?“ „Ich befürchte das ist meine Schuld“, begann Cat Noir etwas geknickt. So hatte er sich sein Outing gewiss nicht vorgestellt, aber es war der einzige Weg gewesen, um den Kampf zu einem erfolgreichen Ausgang zu bringen. Da ihn die beiden Freunde nur mit großen Augen und in Alyas Fall einer hochgezogenen Augenbraue musterten, begann er nervös zu werden. „Ich musste ihr meine Identität offenbaren, damit sie Lilas Illusion erkennen konnte.“ Die Münder der beiden klappten nach unten und Cat Noir wurde zusehends unruhiger. Nun war es heraus und erstaunlicherweise war es erleichternd mal darüber zu reden, anstatt immer alles in sich hinein zu fressen oder es mit Plagg auszudiskutieren, der in neun von zehn Fällen nur halbherzig zuhörte und sich nicht allzu häufig zu einer Antwort herabließ. „Sie wusste es also tatsächlich nicht?“, war die Erkenntnis, die Alya aus seinen Worten herausgefiltert hatte. „Nein“, erklärte Cat Noir ihr ruhig. „Es war von Anfang an ihr Wunsch, dass unsere wahren Identitäten geheim bleiben.“ Nun hob sich sein Blick, aber er schaute eher in eine unbestimmte Ferne als zu seinen Freunden und griff sich mit einem Gefühl der Unbehaglichkeit in den Nacken. „Nicht, dass ich nicht ein paar Mal versucht hätte sie umzustimmen oder sogar mal die Chance gehabt hätte, sie bei ihrer Rückverwandlung zu sehen und es dann doch nicht getan habe, weil ich irgendwo immer gehofft hatte, dass sie sich mir anvertraut. Ist albern ich weiß, aber Lila hat Recht. Ich mag sie… sehr sogar.“ Alya schwankte stark zwischen einem aufgedrehten Fangirlmodus, ausgelöst durch die Tatsache, dass Cat Noir tatsächlich Gefühle für Ladybug hatte und tiefem Mitleid mit ihrer besten Freundin, da ihr Schwarm Adrien offensichtlich nicht wirklich an ihr interessiert zu sein schien. Sie wechselte einen Blick mit Nino, ohne wirklich zu ahnen, dass seine Gedanken in eine ähnliche Richtung schwangen. Wenn Marinette wirklich etwas für Adrien empfand, dann waren ihre Chancen mehr als gering, so wie es sich gerade bei seinem Kumpel angehört hatte. Aber die Frage war immer noch, wer war Ladybug wirklich und was in dem Fall noch interessanter war, empfand auch die Heldin etwas für ihren Partner oder machte Adrien sich falsche Hoffnungen? „Und was willst du jetzt tun?“, fragte Nino zögerlich. Alya nickte zustimmend und sah Cat Noir fragend an. „Ja, warum gehst du ihr nicht nach? Vielleicht könnt ihr ja darüber reden?“ Es dauerte ein paar Augenblicke, bis sich Adrien zu einer Antwort fähig sah, doch korrigierte Alya sofort ihre eigene Aussage. „Ach nein… Du weiß ja nicht wer sie ist und wo sie hingegangen ist. Sie schien kurz vor ihrer Rückverwandlung zu sein und ist sicher nach Hause gegangen.“ Jetzt befand sich der Held doch in der Zwickmühle, die er gern vermieden hätte. Sollte er vor den beiden nun doch zugeben, dass er herausgefunden hatte, wer Ladybug war? Es war eine Sache, dass sie selbst herausgefunden hatten, wer hinter der schwarzen Maske steckte, aber er durfte die Entscheidung nicht für Ladybug treffen und es ihnen erzählen. Erfreut stellte er fest, dass er ja gerade keinem Zeitdruck unterstand. Er hatte den Kataklysmus nicht eingesetzt und Plagg hatte seine Energiespeicher recht gut aufgefüllt und würde somit sicher noch ein wenig durchhalten. „Nichts für ungut Leute, aber ich bin ziemlich fertig. Ich glaub, ich geh dann mal rein und rede bei der nächsten Gelegenheit dann mit Ladybug. Das wird das Beste sein.“ Adrien überkam schon ein wenig ein schlechtes Gewissen, dass er seine besten Freunde anschwindeln musste, aber ihm blieb aktuell keine andere Wahl. Nino nickte knapp und blickte ihn bedauernd an. „Wenn du jemanden zum reden brauchst, dann gib uns einfach Bescheid, ja?“ Er legte seinem Freund kurz seine Hand auf die Schulter, dann boxte er ihm sacht gegen den Oberarm, bevor er Alya an der Hand nahm und wegzog. „Wir sehen uns.“ Adrien winkte den beiden mit einem schiefen Lächeln hinterher. Sobald er sicher war, dass sie außer Sichtweite waren, zückte er seinen silbernen Stab und machte sich ohne zu zögern und mit einigen Vorsätzen auf den Weg, den er schon längt hätte gehen sollen. *** Der Balkon war diesmal nicht erleuchtet, wirkte dunkel, verlassen und kalt. So ganz anders, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Auf der niedrigen Mauer klaffte immer noch die kleine Lücke, wo vor ein paar Tagen noch der Blumentopf gestanden hatte, den er auf dem Gewissen hatte. Der Stuhl, auf dem Marinette gesessen hatte und die weiße Kiste am Fußende waren ihm mittlerweile ebenso vertraut wie der hölzerne Tisch und die kleine Fensterluke im Boden, über die man Zutritt zu Marinettes Zimmer erhielt. Diese warf einen schwachen Lichtschein zu ihm hinauf. Diesmal war er wirklich vorsichtig und leise, sodass man von der Anmut und der Geschicklichkeit einer Katze sprechen konnte. Er hockte sich neben das Fenster und spähte hinunter. Niemand war zu sehen, nur eine glattgezogene blassrosa Bettdecke und ein dazu passendes Kissen. Anscheinend war sie noch wach, befand sich aber aktuell im unteren Teil ihres Zimmers. Er entschloss sich, nicht allzu viel Zeit zu verschwenden und klopfte sacht mit dem Fingerknöchel gegen die Scheibe. Überrascht davon, wie ruhig und sicher er sich im Moment fühlte, zog er sich etwas von dem Fenster zurück und setzte sich auf die hölzerne Kiste. Kam es ihm nur so vor oder dauerte es wirklich so lange, bis sich im Raum unter ihm etwas rührte? Langsam musste er sich nun doch beherrschen, um die Ruhe, mit der er hergekommen war, beizubehalten. Testweise hob er seine Hand vor sein Gesicht und sah, dass sie leicht zitterte. Einmal tief ein- und ausatmend schloss er für einen Moment die Augen, um seinen Puls wieder herunterzufahren. Er wusste nicht, ob sie überhaupt hinaufkommen würde und das war in diesem Augenblick seine größte Sorge. Es war ihm unmöglich, einzuschätzen, was gerade in ihr vorging. War sie wütend, weil er ihr sein Geheimnis entgegen ihrer Absprache offenbart hatte? War sie enttäuscht und hatte mehr erwartet oder vielleicht auch einfach jemand anderen, mit dem sie nicht gerade in die gleiche Klasse ging? Oder… bei dem letzten Gedankengang musste er einen dicken Kloß im Hals herunterschlucken, war es ihr peinlich…? Wenn er an den Kuss an jenem Abend zurückdachte, dann ging ihm immer noch das Herz auf und pures Glück durchströmte ihn. Doch wie sah es bei ihr aus? Er wusste, dass sie verliebt in ihn als Adrien war, dennoch hatte sie ihn als Cat Noir geküsst und… Jäh wurde er aus seiner Gedankenspirale gerissen, denn seine empfindlichen Ohren registrierten ein leises Geräusch. Zaghaft öffnete sich die im Boden eingelassene Klappe und langsam kletterte Marinette heraus. Sie sah nicht auf, sondern hatte den Kopf gesenkt und ließ das Fenster langsam wieder zugehen. Dann stand sie recht unschlüssig und mit herunterhängenden Schultern auf der Terrasse, strich sie sich nervös eine Haarsträhne hinter das Ohr und überlegte wohl, was sie nun tun sollte. Ihre ganze Körpersprache ließ auf pure Nervosität schließen und Cat Noir ging es, nun da sie vor ihm stand, nicht anders. Eine Weile schwiegen sie sich nur an, wobei sie es immer noch nicht schaffte, ihn wirklich anzusehen und er verzweifelt nach den richtigen Worten suchte. Plötzlich gaben sich beide einen Ruck und setzten im exakt selben Moment zu sprechen an, hielten aber, jeweils erschrocken von dem Vorstoß des anderen, sofort wieder inne. Marinette errötete und schien sichtlich mit sich zu ringen, da riss sich Cat Noir nun doch zusammen und begann leise zu erklären. „Marinette, ich… es… es tut mir leid. Einfach alles…., dass es so gekommen ist, wie es ist, dass ich dir meine Identität offenbaren musste, obwohl du es nicht wolltest und…“ „Woher…“, sagte Marinette auf einmal mit brüchiger Stimme und schaffte es nun endlich, ihn anzuschauen. Verdutzt hielt der Kater inne und schaute sie verwundert an. „Woher wusstest du, dass ich es bin?“ Das war es also, was sie so beschäftigt hatte. Natürlich, sie hatte ja keine Ahnung davon gehabt, dass er ihr wahres Ich herausgefunden hatte. Und der Trick mit dem Armband hatte ja auch nur funktionieren können, weil er gewusst hatte, dass Marinette so erkennen würde, wer hinter der schwarzen Maske steckte. Es war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dass sie diese Tatsache so verunsichert und aufgebracht hatte, aber nun war ihm einiges klar. Das erklärte ihre Flucht vom Schauplatz und ihr Verhalten ihm Gegenüber. „Nur eins vorneweg…“, begann er in entschuldigendem Ton und hob beschwichtigend die Hände, „…es war keine Absicht und eher purer Zufall. Ich hab die Schrift von deiner Notiz nach dem letzten Kampf mit dem Autogramm verglichen, das du mir auf das Jagged Stone Cover gegeben hast.“ Von der Valentinskarte wollte er vorerst lieber nicht anfangen, um sie nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen. Unsicher blickte er zu ihr hinüber. Sie stand immer noch neben der Klappe, hatte sich ihm mittlerweile seitlich zugewandt, machte aber keine Anstalten, es sich in irgendeiner Form bequem zu machen. „Und…“, sie zögerte, „…seit wann genau?“ Er wusste exakt, auf was sie mit dieser Frage hinauswollte und schluckte schwer. „Noch am selben Abend.“ Sie nickte schwach. Offensichtlich hatte sie sich das bereits gedacht. „Bitte Marinette, ich wollte mit dir darüber reden. Ehrlich, aber ich hab mich nicht getraut, als ich dann bei dir war.“ Jetzt wo er einmal damit angefangen hatte, kamen die Worte ganz von alleine. „Ich hatte es mir fest vorgenommen, auch beim zweiten Mal, aber irgendwie hab ich es nicht hinbekommen. Da war ich viel zu nervös. Das mag verwirrend für dich sein, das ist mir vollkommen klar, gerade wegen dem Kuss und so… Ich weiß auch nicht, ich wollte dir an dem Abend unbedingt auch sagen, wer hinter der Maske steckt, aber hab dann kalte Füße bekommen…“ „Einen Moment, hab ich das richtig verstanden?“ Marinette hob eine Hand, um seinem Redeschwall Einheit zu gebieten. „Du weißt seit Alyas Geburtstagsfeier, dass ich Ladybug bin?“ Verlegen nickte er zur Bestätigung, seine Hand dabei wieder obligatorisch in den Nacken gelegt. Bei dem Anblick wurden Marinettes Augen groß. Ihr fiel auf, dass sie diese Zeichen und Gesten die ganze Zeit ignoriert hatte und fragte sich, wie das nur möglich gewesen war, so blind zu sein. „Und du… du bist zu mir gekommen, um mir zu sagen, dass hinter Cat Noir in Wirklichkeit Adrien steckt, damit es nicht… naja unfair ist?“ Er legte seinen Kopf etwas schief und ließ sich ihre Worte kurz durch den Kopf gehen. „Ja sozusagen.“ Noch immer zögerte er jenes Detail hinaus, das er bisher zurückgehalten hatte. „Und…“ Sie rang sichtlich mit sich und ihrer Fassung. „Es macht dir gar nichts aus?“, fragte sie schließlich vorsichtig und ihr Blick wanderte in rascher Geschwindigkeit zwischen ihm und ihren eigenen Füßen hin und her. Verdutzt schaute er zu ihr hinüber. Kein Wunder, dass ihm vorher nie der Gedanke gekommen war, dass sie Ladybug sein könnte. Sie wirkte so unsicher und schüchtern, wie sie sich ihm als Adrien gegenüber immer verhielt. Da er fest entschlossen war, diesmal keinen Rückzieher zu machen, trat er entschlossen auf sie zu und umschlang sie mit seinen Armen. Sein Kinn legte er auf ihre Schulter und drückte seine Wange an ihr Ohr. Sie versteifte sich und war zu überrascht, um seine Umarmung zu erwidern, lauschte aber umso aufmerksamer den Worten, die ihm nun leise über die Lippen kamen. „Was sollte es mir denn ausmachen?“ Seine Stimme klang etwas rau und drohte jeden Moment zu brechen, aber er brachte seine Worte dennoch mit absoluter Überzeugung vor. „Du bist meine Ladybug; mutig, stark, entschlossen und immer für alle da, die deine Hilfe brauchen. Und das alles steckt auch in Marinette, es ist das was dich ausmacht und das, was ich an dir liebe.“ Erschrocken zog sie Luft in ihre Lungen, wie ein Ertrinkender, der gerade die Wasseroberfläche durchbricht. Ihr Körper bebte leicht und sie begann zu schluchzen. Erschrocken löste sich Cat Noir aus der Umarmung, hielt sie aber weiterhin an den Oberarmen fest, während er sie besorgt musterte. „Was ist los, My Lady?“ „Ich hätte… ich hätte nie, also wirklich niemals geglaubt, dass ich das von dir hören würde… also von…“, sie zögerte und der Held spürte, wie schwer es ihr fiel, es auszusprechen. Er sah es an ihren bebenden Lippen und den geröteten Wangen. Darum grinste er breit und murmelte: „Verwandel mich zurück.“ Augenblicklich wich der schwarze Anzug einer Jeans, T-Shirt und Hemd. Die Maske verschwand und ein in einem etwas belustigten Tonfall fragte er: „Kannst du es jetzt besser glauben?“ Unwillkürlich musste sie glucksen und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Und was, wenn es nur ein Traum ist?“, fragte sie gespielt zweifelnd. Allerdings schwang in ihrer Stimme keine Unsicherheit mehr mit. Im Gegenteil, sie sah ihn fast schon frech an. Da musste er lachen und erleichtert über den Verlauf des Gespräches zog er sie wieder in seine Arme. „Dann träumen wir beide.“ „Oh, bitte…“, ertönte auf einmal eine genervte Stimme, neben den beiden. Perplex musterte Marinette das kleine schwarze Wesen, das neben ihnen aufgetaucht war. Jedoch kam sie nicht dazu etwas zu sagen, da Tikki wie ein geölter Blitz aus ihrem Zimmer geschossen kam und sich vor dem katzenähnlichen Tierchen aufbaute. „Kannst du dich nicht einmal zusammenreißen, Plagg!“ „Oh, du bist also Cat Noirs Kwami?“, fragte Marinette und stupste ihn mit dem Zeigefinger an. „Ja, das ist Plagg“, erwiderte Adrien zügig an dessen Stelle und erntete von seinem kleinen Freund einen bösen Blick dafür, dass er ihn an einer eigenen Antwort gehindert hatte. Anschließend wand er sich an den Marienkäferkwami. „Dann bist du sicher Tikki, oder?“ Jetzt staunte das kleine Wesen nicht schlecht und auch Marinette blickte Adrien überrascht an. „Woher weißt du das?“, fragten die beiden beinahe synchron. Plagg verstand die Aufregung nicht und plapperte sofort darauf los. „Ich hab´s vielleicht mal erwähnt.“ Die kleinen Ärmchen verschränkt, schüttelte Tikki nur ungläubig den Kopf. Dann schwebte sie zu ihm, packte ihn an einem der großen Katzenohren und schleifte ihn hinter sich her, zurück in Marinettes Zimmer, dabei murmelte sie etwas von „Du bist unmöglich…“ und „…den beiden etwas Zeit lassen.“ Fassungslos schauten die beiden Teenager ihnen nach, bevor sie herzhaft zu lachen anfingen. Über das ganze Gesicht strahlend, sahen sie sich in die Augen und Marinette errötete. Zu unglaublich waren die Ereignisse der letzten Tage und vor allem der letzten Stunden für sie. Noch unvorstellbarer wurde es jedoch für sie, als sich Adrien zu ihr vorbeugte, die Augen schloss und seine Lippen auf die ihren legte. Dann erinnerte sie sich daran, dass es ja nichts Neues für sie war. Sie hatte ihn ja schon einmal geküsst und glücklich legte sie die Arme um seinen Nacken. Aber sie war sich sicher, dass er diesmal nicht so schnell gehen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)