I phin ù-bain idh reniar ben-râd von Elenear ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Sicht: Legolas Ich saß in meinem Gemach und dachte nach, dabei sah ich aus dem Fenster in den Wald. *Ziemlich ruhig die letzte Zeit.* Ich seufzte. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken, in denen es eigentlich immer um dasselbe ging. Ich sah zur Tür und setzte mich wieder gerade hin "Herein", sagte ich dann und Télas trat ein. Als ich ihn erkannte, entspannte ich mich wieder und lehnte mich zurück " Ach Ihr seid es nur", sagte ich und lächelte. Télas trat ein und schloss die Tür. Auch auf seinem Gesicht konnte ich ein lächeln erkennen. "Was führt Euch her?", fragte ich meinen alten Freund und früherer Lehrer. " Das wisst Ihr sicherlich. Ich wollte schauen wie es euch geht und was das Prinzenleben so macht.", sagte er, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu mir. Ich konnte ein Seufzen nicht unterdrücken, doch sagte dann "Immer wieder dasselbe. Ich kann eure Fürsorge verstehen, aber Ihr müsst nicht alle zwei Wochen vorbei schauen. Aber um Euch zu beruhigen, bei mir gibt es nichts neues." Eigentlich freute ich mich immer wenn er kam. Er schmunzelte und ich war mir ziemlich sicher, dass er schmunzelte, weil er wusste, dass ich mich freute. Doch ich ging nicht auf das Schmunzeln ein. "Aber gibt es bei Euch was neues? Normal kommt Ihr nach zwei Wochen, jetzt ist es aber erst eine her." Télas schwieg und ich musterte ihn "Sag, was ist los?", forderte ich ihn dann auf. Mein alter Lehrer zögerte noch kurz, dann begann er zu sprechen: " Es wurde neulich ein Fremder im Wald gesichtet." Ich sah ihn leicht verwundert an. Ein Fremder war nichts, allzu besonderes, großes oder gefährliches. Andererseits war ich verwundert, dass ich erst jetzt davon erfuhr. "Es war in der Nacht", sprach er weiter, "Eine vermummte Gestalt. Man konnte sie nicht erkennen, falls man sie überhaupt sah. Das sagten die Wachen." Télas machte eine Pause und ich begann sofort darüber nach zu denken "Könnt Ihr mir sagen, was die Person/Gestalt wollte?", fragte ich und sah ihm in die Augen. "Also...", fing er an und überlegte "Die Gestalt hat, laut den Wachen, den Elch von König Thranduil gejagt und verletzt und hätten die Wachen nicht eingegriffen, wäre der Hirsch tot.", sagte Télas und sah mich fragend an, so als ob er meine Meinung dazu haben wollte. Diesmal schwieg ich und dachte darüber nach. " Was ist mit den Wachen passiert? ", unterbrach ich die Stille. Télas zögerte wieder "Na ja, es wurden beide schwer verletzt. Nendra, eine Wächterin von den zwei, wird wahrscheinlich durch kommen. Doch...", er beendete den Satz nicht, als er mein Gesicht sah. Ich sank leicht in mich zusammen und stöhnte. Ich wusste das Nendra oft bis immer mit Eowon Wache hielt. Ich mochte die beiden, es waren zwei meiner besten Wachen und auch gute Freunde. "Hat Eowon mit ihr Wache gehalten?", fragte ich vorsichtig und auch leicht unsicher. Ich war mir sicher und ahnte schon was mein Freund sagen wollte. Und er nickte leicht. Ich sah ihn an, als wäre sein Nicken das Todesurteil für mich gewesen, nur das es wahrscheinlich nicht für mich war. "Das heißt...", fing ich an und er nickte wieder. "Eowon wird sehr wahrscheinlich sterben.", beendete Télas meinen Satz. Ich konnte es nicht glauben, besser gesagt, ich wollte es nicht glauben. Mein Körper saß schlaff auf dem Stuhl. Meine Augen blickten zum Boden und ich schüttelte den Kopf. Ich spürte einen Druck auf meiner Schulter und sah zu ihr. Die Hand meines Freundes lag auf meiner linken Schulter und er lächelte aufmunternd. Meine Augen blickten wieder zum Boden, bevor sie sich schlossen und ich tief ein und aus atmete. Dann richtete ich mich wieder auf, es war keine Zeit zum Trübsal blasen, ich musste zu meinen Wachen. Nein, zu meinen Freunden. "Ihr solltet erstmal bei eurem Vater im Thronsaal vorbei schauen.", sagte Télas, als ob er wusste was ich eigentlich vor hatte. "Warum, ist noch was passiert?", fragte ich. Wie kann das sein. Erst nichts, kein Unfall, Fremde, kein gar nichts. Und jetzt, ein Fremder, den niemand richtig sah. Ein Angriff. Und zwei meiner besten Wachen, die auch meine Freunde waren, schwer verletzt, einer sogar in Lebensgefahr. Ich schüttelte den Kopf, als ich alles, für mich, in Gedanken zusammen gefasst hatte. Ich sah zu meinem alten Lehrer, der mich an schaute, als erwartete er was von mir. Ich sah verdattert drein. Télas musste grinsen. "Du hast nicht aufgepasst, das werde ich nie vergessen", sagte er und fing an zu lachen. Ich schaute, oder besser gesagt, versuchte empört zu schauen. Doch das lachen meines Freundes war ansteckend und ich musste, zwar nicht lachen, aber sehr breit grinsen. "Und das auch nicht", sagte er zu meinem Grinsen, wurde dann aber wieder ernst. "Also, es ist nichts passiert, aber König Thranduil benimmt sich na ja, komisch. Er ist sehr angespannt und ich glaube nicht dass, die Anspannung nur vom Angriff und dem bevor stehenden Fest kommt. Es ist komisch, alles irgendwie", sagte Télas und wurde zum Ende hin nachdenklich. Ich nickte, ebenfalls nachdenklich. Dann stand ich auf und streckte mich. "Dann geh ich mal", sagte ich und lächelte, erstmals und zum letzten mal. Nun musste mein Lächeln, meiner gewöhnlichen, ausdruckslosen, fast kalte Miene weichen. Télas ging schon zur Tür und öffnete sie. Er sah nochmal zu mir, bevor er raus ging, sein Lächeln war traurig geworden, dann verschwand es auch. Niemand würde je erfahren, wie die Bindung zwischen Télas und mir war. Er war mehr als nur ein Freund, oder guter, alter Lehrer für mich. Er war eigentlich wie ein zweiter Vater für mich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)