Liebe braucht keine Worte von _usagi_ ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel 16 ~ Zutritt verboten ----------------------------------------- 16. Kapitel Zutritt verboten~ Der Tag hatte wundervoll angefangen. Ich bin neben einer Person erwacht, die ich mehr mag als es mir bewusst ist. Doch genau diese Person ist gerade mit Tränen in den Augen vor mir davon gelaufen. In mir sammelt sich Wut und Unsicherheit. Ich muss ihm nach… muss ihm finden… muss es ihm erklären… muss ihn wieder für mich gewinnen… und hoffen er verzeiht mir! „Verdammte Scheiße Sam, geh runter von mir!“, schreie ich das Biest über mir an. Doch sie grinst mich an als wäre ich ein Stück perfekt gegrilltes Fleisch. „Sam ich mein es ernst, geh runter und mach mich los!“ Blaffe ich sie weiter an. Leider bemerkt mich Niemand auf dem Gang und hilft mir. Wo waren Freunde wie Kev, wenn man sie braucht. Verzweifelt zerre ich am Stuhl, an dem Sam mich gefesselt hat. Sam gleitet weiter auf mir herum und ihre Brüste fallen fast heraus. Ich wende meinen Blick ab und versuche irgendwie klar zu denken. Als ich wieder zu ihr sehe, leckt sie sich über ihre Lippen. Ihr Verhalten ist merkwürdig, sie spricht nicht und will nicht aufstehen. Als etwas Licht in mein Zimmer fällt kann ich ihre geweiteten Pupillen sehen. „Fuck Sam, stehst du unter Drogen?“ Fassungslos schreie ich sie an und resigniere das ich mir selbst helfen muss. Ich beiße die Zähne aufeinander und hole heftig Schwung. Zum Glück sitze ich auf einen Schwingstuhl, denn dieser gibt sofort nach und ich falle mit Sam auf die Seite. Die Schlampe bleibt liegen und sieht mich nur mit Psychoblick an. Mir wird ganz anders in diesem Moment. Scheiße was hat sie nur genommen? Ich hoffe kein Badesalz, denn als wahrhafte Speise wollte ich nicht enden. Ich zerre heftig an den Seilen und schaffe es mich zu befreien. Ächzend sehe ich auf meine Handgelenke und starre auf wunde Haut, immerhin noch nicht blutig. Die Fesseln an meinen Knöcheln kann ich einfacher lösen und versuche auf zu stehen. Kurz sehe ich mich im Spiegel. Der Anblick erschüttert mich, da ich weiß dass Andy mich eben so gesehen hatte. Ich gehe auf Sam zu und trete mit meinem Fuß gegen ihren Po. Das Ergebnis ist ein dummes Kichern. Anscheinend hat sie sich wirklich eigenhändig ausgeknocked. Ich suche mir schnell ein blickdichtes Shirt und ziehe meine Hose über die ich hinter meinem Stuhl finde. Anschließend nehme ich mein Handy und rufe die Notrufnummer des Wohnheimes an. Zu meiner Freude nimmt gleich ein Angestellter ab. „Ja Hallo, ich habe im 2 Stockwerk…ja…genau dort, eine leblose Person. Bitte kommen Sie schnell.“ Beschreibe ich wo sie liegt und wer sie ist. Ich lege auf und schenke Sam den angewidertsten Blick, den ich aufbringen kann. Lieblos zerre ich sie auf den Flur und noch 3 Zimmer weiter. Dank der Party im unteren Geschoss werde ich von niemand gesehen. Sie protestiert nicht, was mir beinahe Angst macht. Es fühlt sich an, als würde ich eine Leiche verstecken. In meinem momentanen Gefühlschaos würde ich Sam sehr gerne umbringen, aber Andy zu finden hat Priorität. Wenige Sekunden später höre ich die Ambulanz und mach mich vom Acker. Ich muss zu Andy…ich muss es ihm erklären! Meine erste Anlaufstelle ich Andys Zimmer. Doch auch nach heftigen Klopfen und Rufen bekomme ich keine Antwort. Anschließend renne ich so schnell es geht in die Bibliothek, doch auch hier finde ich ihn nicht. Den nächsten Versuch starte ich in den leeren Seminarräumen, sogar in allen Toiletten suche ich ihn. Ich kann kaum noch atmen. Mein Blut rauscht mit heftigen Pochen durch meine Adern und die Luft wird in der Lunge kaum noch aufgenommen. Immer wieder muss ich halten um nicht umzukippen. Mein Herz schlägt wie das einer Rennmaus und mein Gehirn zeigt schwarze Bilder. Wo ist er nur…verdammt wo ist er nur! Die Angst steigt in mir hoch, dass Andy etwas Dummes gemacht haben könnte. Also renne ich erneut so schnell es geht zum Bach der durch den Campus fließt. Glücklicher Weise ist dort keine Menschenseele. In diesem Moment sehe ich zu, wie einige Studenten Richtung Busplatz laufen. Andy wird doch nicht…NEIN! Der innerliche Impuls lässt mich meine letzten Kräfte zusammenrotten und ich eile zur Bushaltestelle. Neben ein paar Studenten sehe ich einen Jungen der wie ein Häufchen Elend auf der Bank sitzt. Ich stürze auf ihn zu, doch grüne Augen sehen mich an. Das ist nicht Andy. „Sorry…hab dich verwechselt, hast du jemanden gesehen, deine Größe und deine Statur, nur blond?“, frage ich hechelnd den Fremden. „Ja habe ich, er ist da rüber, der sah nicht gut aus!“ Grinst der braunhaarige mich an. Ich nicke und renne über die Straße ohne vorher nach Autos zu schauen. Mein Gehirn arbeitet nur noch mit Tunnelblick. Auf der anderen Straßenseite ist ein baufälliges Gebäude das früher ebenfalls ein Wohnheim war. Ist er da rein gegangen? Verdammt, das könnte gefährlich enden. Wieder ergreift mich die Angst als ich den Zaun, der ohnehin zertreten ist, übersteige. „Andy?“ Rufe ich leise. Bitte sei nicht da drin! Denke ich mir und gehe um das Haus herum. Auf der Eingangstreppe zum Gebäude sehe ich ihn. Ich kann mein Glück kaum fassen und kämpfe mich durch das kniehohe Gras bis ich vor ihm stehe. Bevor ich irgendetwas sagen kann, bemerke ich die Pfütze unter Andys Kopf. Scheiße was hab ich nur getan. Ich traue mich nicht ihn zu berühren, so sehr ich das auch möchte. „Andy…“ Flüsterte ich verletzlich. Ich höre wie er schluchzt und mich versucht zu ignorieren. „Andy bitte…ich will es dir erklären…“ So langsam beruhigt sich mein Atem und ich bin einfach nur erleichtert. Mit allem Mut setze ich mich neben ihn, aber mit genug Abstand, dass ich ihn nicht bedränge. „Andy bitte…ich will es dir einfach nur…“ BAM! Andy unterbricht mich indem er seine Faust heftig gegen die alte Stahltür hämmert. Der Schock in diesem Augenblick ist allerdings nicht das überraschende Geräusch, sondern das Gesicht in das ich Blicke, dass mich selbst zum Erstarren bringt. Andys Augen sind rot und aufgequollen, seine Lippen sind aufgebissen und sein ganzes Gesicht ist nass. Der Glanz in seinen Augen bildet immer noch Sturzbäche über seine Wangen und seine Haare liegen wirr übers Gesicht. Die Faust die er gerade in die Tür gehauen hat, leuchtet rot und zittert. Sein ganzer Körper zittert. Wieder möchte ich ihn einfach nur in den Arm nehmen. -Sprich oder verpiss dich!- Formt Andy scharf mit seinen Lippen. In jeder Sprache dieser Welt hätte ich diesen Satz verstanden. Als Andy noch ein Stück von mir weg rutscht, ist mir endgültig klar, wenn ich jetzt nicht das Richtige sage, würde ich ihn nie wieder sehen. In meinem Hals bildet sich ein heftiger Kloß und ich habe das Gefühl zu ersticken. Momentan würde mich Andy dann wohl auch sterbend zurücklassen. Ich kralle meine Finger in meine Hose und versuche irgendwie Sauerstoff in meine Zellen zu pressen um zu sprechen. „Okay Andy, ich werde dir jetzt alles sagen. Ich verspreche dir bei meiner Seele und meinem Auto das ich nicht lüge. Ich hoffe wirklich du kannst mir verzeihen!“ Beginne ich mit zitternder Stimme. So kenne ich mich selbst nicht. Diese ganze Situation ist wie in einem schlechten Film, nur leider schreit niemand CUT und alles ist wieder in Ordnung. Kurz ordne ich mich und beginne die Ereignisse der letzten Stunden zusammen zu fassen. „Nachdem ich aus der Mensa bin, habe ich einen Professor besucht und wollte Informationen zu meiner Abschlussarbeit. Anschließend wollte ich in mein Zimmer, um dir zu schreiben. Als ich auf meiner Etage ankam hatte Kevin eine große Meute Menschen versammelt um eine Party zu planen. Dass unter den Leuten auch Sam war, wusste ich nicht. Ich bin wie geplant in mein Zimmer gegangen, doch nur wenige Minuten später klopfte es an meiner Tür. Als ich sie öffnete stand Sam vor meiner Nase und ich bat sie zu gehen. Doch sie hat sich einfach in meine 4 Wände gezwängt. Sie hat einfach das Licht ausgemacht und ich hab sie erneut gebeten zu gehen. Auch wenn du es nicht glaubst, dass nächste was ich weiß, ist wie sie mir einen meiner schweren Ordner ins Kreuz gehauen hat. Ich bin zu Boden gegangen und hab sie angeschrien. Alles was danach folgte, ließ mich einen Alptraum erleben. Sie hat mir eine Socke in den Mund gesteckt und an meinen Stuhl gefesselt. Ich habe mich gewährt und bin aufgestanden. Diesen Moment hatte sie genutzt, mich auf den Stuhl zu pinnen und meine Beine zu fesseln. Glaub mir, ich steh gar nicht auf sowas! Als sie mir mein Handy aus der Hose gerissen hatte, wusste ich nicht was sie damit vorhatte. Ich vermutete, sie will ein Foto machen, oder mich vor allen bloßstellen, doch anscheinend hat sie dir geschrieben.“ Ich redete schnell und ohne Punkt und Komma. Mein Herz war gefüllt mit Hass und Rache. Doch das Wichtigste war, Andy es glaubhaft rüber zu bringen, was ich selbst nicht glauben konnte. „Das Nächste was ich weiß, war das sie sich irgendwas in den Mund steckte. Mittlerweile bin ich sicher, dass es Drogen waren. Vielleicht haben wir Glück und es war eine Überdosis. Als ich Schritte vor meinem Zimmer hörte, hoffte ich schon auf Hilfe oder Bloßstellung. Hauptsache irgendwer würde mir helfen. Sie hat mir die Socke aus dem Mund genommen, sich über mich geworfen und ihren ekelhaften Lippenstift auf mir verteilt. Immer wieder habe ich versucht mich zu befreien, aber dieses Miststück hatte Lederbänder benutzt. Das was danach folgte weißt du.“ Ich hole wieder Luft und der Kloß scheint zu verschwinden. Andy anzusehen, traue ich mich nicht. Stattdessen beende ich mein Erlebnis. „Als du weg wars,t habe ich uns zu Boden gerissen und konnte mich befreien. Ich habe Sam auf den Flur gezerrt und den Notdienst gerufen. Das Verrückte war, das sie sich selbst handlungsunfähig gemacht hatte. Anschließend hab ich den ganzen Campus nach dir abgesucht. Und jetzt…jetzt hab ich dich endlich gefunden und hoffe du glaubst etwas von dem kranken Scheiß, den ich dir gerade erzählt habe!“, beende ich die Erzählung und traue mich ihn nun doch anzusehen. Die Tränen von Andy sind verebbt und ich höre nur noch ein regelmäßiges Schluchzen. Er rückt wieder ein winziges Stückchen zu mir und ich lächle ihn schwer an. „Sag bloß du glaubst mir?“ Frage ich ihn entgeistert und mit trockenem Hals. Andys Finger suchen mich. Er berührt meine Handgelenke und ich zucke zusammen. Dann zieht er meine Hose ein Stück nach oben und fährt über meine Fesselspuren an den Knöcheln. Kurz funkelt er mich an. Was Andy anschließend tut, wird für immer für mich unbegreiflich sein. Denn Andy rückt an mich heran und küsst mich. Lässt seine Zunge in mich gleiten und zieht heftig an meinem Haar. „Ah~ Was…“ Ich bin völlig durcheinander und sehe ihn an, wie ein Reh wenn es blitzt. Andys Gesichtszüge sind immer noch gleichgültig und ich habe Angst, dass dies mein Abschiedskuss war. Doch dann reibt er mit dem Handrücken über seine Zunge und Lippen. Was machte der Junge da? Danach nimmt er sein Handy und tippte mit zitternden Fingern. -Du hast wirklich die beschriebenen Verletzungen, außerdem schmeckst du nach 7 Tage getragener Socken. Niemand würde sich das freiwillig antun.- Dies stand auf dem Display, dass vor meiner Nase aufleuchtet. Dieser Junge schaffte es, mich sogar in so einer Situation zum Lachen zu bringen. „Oh Andy…. HAHA!“ Auch Andy grinst und schaut verlegen zur Seite. „Andy es tut mir Leid. Ich hätte sie, keine Ahnung, Ohnmächtig schlagen sollen? Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, dass ich mir wünsche, dass du mir verzeihst. Außer die Berührungen die du gesehen hast, ist nichts passiert! Und außerdem bin ich mir sicher, sie hatte das alles längst geplant!“, versuche ich Andy meine Vermutungen und Gedanken mitzuteilen. Andy nimmt erneut sein Handy und hält es mir wenig später hin. -Ich habe diese Vermutung schon lang. Es tut mir auch Leid was dir passiert ist. Natürlich verzeihe ich dir. Aber das Gefühl war schrecklich. Mach das nie wieder!- Ich nickte darauf heftig und schließe ihn in meine Arme. Ein erneutes BAM lässt uns beide aufschrecken und zur Seite blicken. Das „Zutritt verboten-Schild“ von der Tür hinter uns fiel zu Boden und wir beide Lachen herzlich und laut. Dass Andy so reagieren würde, hätte ich nie gedacht. Es macht mich so unglaublich glücklich. Ich drücke meinen Blondschopf noch fester an mich und küsse ihn auf die Stirn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)