Liebe und andere schöne Dinge von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 9: Anfang Februar 20X2 ------------------------------ “Warum nochmal tun wir uns das an?”, Maja sah verzweifelt über den Tisch hinweg zu Elsa hinüber, vor sich einige Mappen liegend. “Das muss ich dir ja nicht wirklich erklären, oder?”, die Braunhaarige schüttelte den Kopf und nahm die nächste Mappe von dem Stapel, der auf ihrem Tisch lag. “Du arbeitest einfach durch Elsa, entbindest dein Kind hier vor Ort und arbeitest sofort weiter. Dann müssen wir die ganzen Bewerbungen nicht durch chauen, Bewerbungsgespräche führen und uns für jemanden entscheiden.” Elsa kicherte und schüttelte entschieden den Kopf. “Sicherlich nicht Maja. Wir brauchen jemanden und wir werden den oder die Richtige sicher auch finden. Vertraue mir.” “Das tue ich Elsa, das tue ich. Aber hier zum Beispiel, diese Bewerbung. Perfekte Noten, hervorragende Referenzen, aber wenn ich das Bild ansehe, dann ist mir die gute Frau irgendwie unsympathisch.” “Das wird noch Maja, ich bin überzeugt.” In dem Moment klopfte es an der Türe. “Ja?”, Elsa und Maja sahen zur Türe, die sich öffnete. Minah, ihre Empfangsdame steckte ihren Kopf zum Zimmer herein. “Maja? Der Termin Hinaro ist da. Ich habe die Kunden schon in den Besprechungsraum Nummer 1 gesetzt.” “Super, danke dir Minah.” Maja schnappte sich einen Ordner und stand auf. “Dann schaue du mal schön weiter nach deinem Ersatz, während ich mal versuche etwas Geld zu verdienen, um denjenigen dann auch zu bezahlen.” Elsa lachte auf, während Maja ihr zu zwinkerte und das Zimmer verließ. Elsa griff nach einer weiteren Bewerbungsmappe, schlug diese auf und las alles durch, während sie mit der freien Hand liebevoll über ihren Bauch streichelte. Als sie die vorletzte Bewerbung in die Hand nahm und das Bewerbungsschreiben durchgelesen hatte, musste sie grinsen. Sie hatte den perfekten Mitarbeiter gefunden. Maja kam eine Stunde später wieder ins Zimmer zurück. “Was manche Menschen heutzutage für Wünsche haben, dass ist echt unglaublich. Und noch unglaublicher, wir können es tatsächlich schaffen, einige dieser Wünsche zu erfüllen. Wie sieht es bei dir aus? Fündig geworden?” Elsa nickte und reichte ihr eine der Bewerbungsmappen mit einem breiten Grinsen. “Hier, das ist unser neuer Mitarbeiter. Er ist perfekt.” Die Rothaarige sah sie erstaunt an. “Ehrlich? Erzähl etwas über ihn… oder sie.” “Nein, das musst du dir wirklich selber durchlesen und dir ein eigenes Bild machen.” Maja nickte verwirrt, nahm die Mappe aus Elsas Händen entgegen, setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und schlug die Mappe auf. Sie griff ebenfalls erst nach dem Bewerbungsschreiben. Sehr geehrte Frau Hongo, sehr geehrte Frau Usegi, echt komisch, euch jetzt so zu nennen, aber gut. Bleiben wir mal bei den Gepflogenheiten. Als ich eure Anzeige in der Zeitung gesehen habe, wusste ich, das ist meine Stelle, nirgends sonst, wird es so toll sein wie bei euch. Erst hatte ich mir tatsächlich überlegt, ein richtiges Bewerbungsschreiben mit blablabla und so zu schreiben, dann dachte ich aber, das spare ich mir, ihr würdet mich ja für verrückt halten! Hat meine Schwester übrigens auch, als ich ihr das Schreiben gezeigt habe und wollte mich davon abhalten, dass ich es abschicke. Da ihr es jetzt aber in den Händen haltet, seht ihr, dass sie es nicht geschafft hat. Was ich die letzten Jahre so alles angestellt habe, seht ihr in dem beiliegenden Lebenslauf (einen Teil davon kennt ihr ja). Auch habe ich mein letztes Arbeitszeugnis beigefügt - zumindest will ich ein kleines bisschen professionell tun. Ihr habt an der Uni schon immer mein Herz gebrochen und hoffe, dass ihr es dieses Mal nicht wieder tun werdet. Ich freue mich schon darauf, euch bald wieder zu sehen, wenn schon nicht zum Arbeiten, dann doch wenigstens auf einen Kaffee. Alles Liebe, (und mit großer Hoffnung auf eine positive Rückmeldung) Euer Yasoke PS: hoffentlich erinnert ihr euch noch, wer ich eigentlich bin, sonst könnte diese Bewerbung wirklich richtig peinlich sein und ihr denkt, dass ich ein psychisch Kranker bin (bin ich aber nicht, wirklich nicht…. nun gut, ab und zu vermutlich) PPS: ich bin der Beste für euch, wirklich! Und ich sehe auch immer noch gut aus. Maja sah perplex auf und in Elsas Augen, die sie angrinste. “Yasoke?” “Ja, genau der.” “Er ist wirklich perfekt. Ich will ihn!” “Ich auch. Sollen wir ihm so ein offizielles “Wir-wollen-Sie-kennenlernen” Schreiben zusenden? Ich würde so etwas reinschreiben wie “Ihre Bewerbung war sehr interessant”?” “Von mir aus sehr gerne. Setzt du etwas auf Elsa?” “Mach mal lieber du Maja, du hast meistens die besseren Ideen.” Die Rothaarige sah sie von der anderen Tischseite aus mit schief gelegtem Kopf an. “Einen Moment”, rief sie plötzlich, griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer. Nach einer kurzen Zeit hielt sie Elsa das Telefon entgegen. “Hier, sag es ihm nochmal.” Elsa griff verwirrt nach dem Telefon. “Was soll ich wem sagen?” “Elsa?”, erklang da schon Viktors tiefe Stimme aus dem Hörer. “Viktor. Was soll ich dir sagen?” “Das weiß ich auch nicht. Manchmal ist meine Ehefrau seltsam.” “Manchmal?” “Okay, meistens. Hast du gerade etwas Nettes über sie gesagt?” Elsa dachte einen Moment nach. “Oh, ja tatsächlich. Ich meinte, dass sie meistens die besseren Ideen hat. Okay, sie nickt, das scheint es gewesen zu sein.” Viktor lachte am anderen Ende auf. “Selber schuld, damit musst du jetzt leben Elsa. Das wird sie dir immer und ewig vorhalten.” “Das glaube ich ehrlich gesagt auch. Na gut, ich gebe dich mal zurück, in ein paar Minuten dürfte mein nächster Termin kommen. Sage meinem Ehemann dass ich ihn liebe, wenn du ihn siehst.” “In Ordnung. Du könntest ihn zwar auch anrufen, aber gut.” “Viktor!” Erneut tönte ein Lachen aus dem Hörer. “Gib du mir mal meine Ehefrau wieder, dass ich ihr so etwas auch noch sagen kann und zwar richtig, nicht über Dritte. Sieh zu und lerne Frau Hongo.” “Tzz…”, Elsa reichte den Hörer über den Tisch, wo Maja ihn grinsend wieder entgegennahm und auflegte. Elsa sah die Rothaarige mit großen Augen an, bevor sie in Gelächter ausbrach. “Was ist?”, Maja sah ihre beste Freundin verwirrt an. Diese deutete auf den aufgelegten Telefonhörer. “Viktor wollte dir noch sagen, dass er dich liebt… und du legst einfach auf. Du bist geil Maja, du bist einfach zu geil.” Nun sah Maja mit großen Augen auf den Telefonhörer. “Mist”, murmelte sie und griff erneut danach. “Gut, entschuldige du dich mal bei deinem Ehemann. Meine zukünftige Braut dürfte mit ihrer Mutter, Schwiegermutter und Trauzeugin gleich da sein. Grüße deinen Ehemann von mir und sage ihm: Haha.” Grinsend ging Elsa aus ihrem Büro hinaus. Maja war einfach zu genial! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)