Anti Faith von Kartoffelecke ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 1 -------------------- „Itachi Uchiha, Kisame Hoshigaki, Sasori aka Suna.“ Deidara versuchte sich die Namen der drei einzuprägen. Er war noch nie gut darin, sich Namen beim ersten Anlauf zu merken, aber Kisame erzählte ihm, dass es mit ihm insgesamt elf Mitglieder gäbe und wenigstens jetzt wollte Deidara sich nicht blamieren. „Itachi Uchiha...“, dieser Name war weltberühmt und berüchtigt. Der Mann, der angeblich seinen eigenen Clan auslöschte und sich somit einen Namen in den weltweiten Fahndungslisten schuf. Nun lief Deidara kaum fünf Meter hinter ihm. Von den anderen hatte er noch nie etwas gehört, doch unterschätzen wollte er sie auch nicht. Wenn sie zusammen mit diesem Itachi unterwegs waren, war wohl mit niemandem in dieser Akatsukigruppe leicht Kirschen essen. Die Gruppe lief bis es dunkel war. Keiner sagte ein Wort und Deidara wurde langsam müde. Er hatte die Nacht vorher schon nicht viel Schlaf gehabt und nun sehnte er sich nach einer Pause. „Die können doch nicht die ganze Nacht durchlaufen...“, dachte er sich genervt und schaut kurz über die Schulter zu Sasori, der stets zehn Meter hinter Deidara lief. Natürlich hatte Deidara schon in Betracht gezogen einfach wegzurennen, aber er konnte sich denken, dass seine Mitreisenden dies zu verhindern wussten. Plötzlich blieb Itachi stehen und so auch die anderen. Anscheinend wusste Kisame was Itachi wollte und drehte sich zu Deidara und Sasori. Er grinste. „Ich bin gleich wieder da. Wir werden hier unser Lager aufschlagen.“ Mit diesen Worten sprang er in die Baumkronen über ihnen und verschwand. Deidara stand unschlüssig da und wusste nicht genau, ob etwas von ihm erwartet wurde. Sasori ging an ihm vorbei zu Itachi, welcher sich an einem Baumstamm niederließ und einmal tief durchatmete. „Der sieht noch viel fertiger aus als ich.“, stellte Deidara in Gedanken fest. „Dabei waren wir maximal vier Stunden unterwegs.“ Er ging näher an die anderen heran, hielt jedoch genug Abstand. Ihm war klar, dass er sich früher oder später mit seiner Situation arrangieren musste, aber noch war er nicht bereit dazu. „Wenn du fertig bist mich anzustarren, dann schlage ich vor du machst ein Feuer, dass wir später den Reis kochen können.“ Deidara fühlte sich ertappt und blickte zur Seite während er merkte, dass seine Wangen heiß wurden. „Warum sollte ich? Ich hab keinen Hunger und bin nicht euer Sklave.“, gab er trotzig zurück. Das war gelogen. Er hatte riesigen Hunger. Er stellte sich auf eine Diskussion ein und schaute herausfordernd zu Itachi. Dieser senkte nur den Blick und seufzte leise als er sich aufraffte und begann Äste und Zweige aus der Umgebung auf einen kleinen Haufen zu werfen. Es dauerte vielleicht 15 Minuten und das Lagerfeuer brannte. Deidara saß die ganze Zeit mit gutem Abstand an einem Baum und versuchte Itachi nicht zu viel Aufmerksam zu schenken, stattdessen knetete er ein wenig an einer kleinen Figur. Er dachte nach. Über die letzten Stunden, was geschehen war und wie er nun weiter vorgehen soll. Normalerweise war Deidara kein ruhiger Mensch. Ganz im Gegenteil, überall wo er hinkam lernte er neue Menschen kennen und war aufgeschlossen, stets fröhlich und optimistisch, aber seine Gefühle waren so impulsiv wie seine Kunst. „Das Beste draus machen,hm?..“, murmelte er leise und blickte auf. Itachi saß am Feuer und starrte in die Flammen. Seine dunklen Augen spiegelten die Flammen wider und auch er schien in Gedanken versunken. Deidara spürte einen tiefen Groll in seiner Brust schwellen, als er daran dachte, wie sehr Itachi ihn und seine Kunst entwürdigt hatte. Dieser Itachi hatte keine Ahnung und es schien ihn auch nicht zu intressieren. „Noch nicht...Früher oder später schauen sie alle.“, redete er sich ein und atmete tief durch. Er wollte sich jetzt nicht streiten. Er war müde und hungrig und außerdem würde er, egal was er provozieren würde, als Verlierer hervorgehen. Stattdessen nahm er seinen Mut zusammen und wollte gerade etwas sagen, als Itachi in die Baumwipfel blickte, wo Kisame heraussprang. „Da bin ich wieder. Gut, das Feuer brennt schon und ich habe das Essen. Das Dorf war weiter weg als gedacht, aber sie hatten sogar Schokolade im Laden.“, sagte er grinsend und blickte in die Runde. Sein Blick blieb bei Deidara hängen, der ein wenig irritiert zu ihm schaute und er grinste. „Magst du dich nicht zu uns ans Feuer setzen?“, fragte er ihn und legte sein riesiges Schwert ab, ehe er sich ebenfalls setzte und einen Stoffsack ausleerte, aus dem besagtes Essen fiel. Deidara schüttelte schnell den Kopf und tat so, als würde er sich weiter mit seinem Lehm beschäftigen. Es war mittlerweile stockdunkel und nur das Feuer erhellte die Stelle im Wald, an der sich die drei Akatsukimitglieder ausruhten. Deidara saß immernoch an seinem Baum und blickte manchmal verstohlen zu Itachi und Kisame, die jeweils eine kleine Schüssel Reis aßen. Er wunderte sich, was mit diesem Sasori los war. Er hatte kein Wort gesprochen seit sie sich hier niederließen und er machte auch keine Anstalten etwas essen zu wollen. „Komischer Kerl...“, murmelte er leise und zog die Beine an. Sein Bauch schmerzte und nun bereute er es, dass er nichts zu essen hatte. Er versuchte zu lauschen, worüber sich Itachi und Kisame unterhielten, aber sie sprachen zu leise. „Scheiße hab ich Hunger...“, dachte er verzweifelt. Normalerweise würde er sich schlafen legen, aber er war unruhig. Er schloss die Augen und versuchte sich ein wenig zu entspannen, aber es fiel ihm schwer. Er war verwirrt und zugegeben, auch unsicher. Er fühlte sich wehrlos und dieses Gefühl ließ ihn seine Gedanken nicht ordnen. Er blickte auf, als er Schritte auf sich zu laufen hörte. Kisame ging auf ihn zu, in einer Hand eine Schüssel Reis. „So, Kleiner, morgen wird es ein langer Marsch und du musst was essen. Wir werden dich morgen sicherlich nicht tragen.“ Mit diesen Worten reichte er Deidara die Schüssel. Zuerst wollte Deidara protestieren, aber sein Hunger siegte. Trotzig begann er sich den Reis reinzuschaufeln. Kisame beobachtete ihn dabei. Deidara sah kurz zu ihm auf. „...Danke.“, sagte er leise und aß dann weiter. Er sah nicht, dass Kisame zufrieden grinste. „Die Nächte in der Gegend hier sind kalt. Setz dich ans Feuer, wenn du schlafen möchtest. Sasori wird die Nachtwache übernehmen.“ „Ich dachte Sasori schläft?“, erwiderte Deidara. „Der gibt kein Lebenszeichen von sich.“ Kisame schaute zu ihm und dann zu Sasori. „Verdammt, du könntest Recht haben.“, sagte er todernst und grinste dann wieder. „Keine Sorge, ihr werdet schon noch warm miteinander.“ Mit diesen Worten ließ er Deidara in Ruhe und setzte sich zurück ans Feuer. Deidara aß in Ruhe fertig. Er beschloss, dass Kisame in Ordnung ist und es jetzt an ihm lag, die Initiative zu ergreifen. Er stand auf und ging zum Feuer. Stumm legte er seine Schüssel zu den anderen beiden und nickte Kisame kurz zu. Dann schaute er zu den anderen beiden. Bei Itachi blieb sein Blick hängen. Er hatte die Augen geschlossen gehabt als er kam, nun schaute er Deidara ebenfalls an. Sein Blick verunsicherte Deidara und er hätte sich am liebsten abgewandt und zurückgezogen. „Jetzt bist du vernünftig geworden.“, sagte Itachi. „Was soll das heißen?“, erwiderte Deidara gereizt, aber Itachi beließ es einfach dabei und schloss wieder die Augen. Stattdessen meldete sich Sasori endlich zu Wort: „Dieses Gör muss lernen wann es ruhig zu sein hat. Niemand intressiert sich hier für dein kindliches Herumgeschmolle.“ Das reichte Deidara. Wütend wirbelte er herum und schrie Sasori an: „ Schmollen?! Ich zeig dir gleich was-“ „Beruhigt euch! Deidara, setz dich endlich. Sasori-san hat recht, du machst es dir nur unnötig schwer.“, meldete sich Kisame zu Wort. Deidara schaute zu ihm. „Außerdem ist es spät. Ich leg mich jetzt auch schlafen und ich hasse es geweckt zu werden. Dann werde ich mehr als ungemütlich.“ Deidara biss sich auf die Unterlippe und ließ sich in den Schneidesitz fallen. Aus seiner Tasche nahm er Lehm und fing diesen an zu kneten. Sasori verstummte ebenfalls. Itachi und Kisame waren schon lange eingeschlafen als Deidara seine Augen kaum mehr aufhalten konnte. Er nickte mehrmals nach vorne weg und letztendlich siegte die Müdigkeit und er schlief ein. „Eh, aufwachen, Kleiner!“ Kisames Stimme ließ Deidara zusammenzucken. Er hatte unruhig geschlafen und fühlte sich wie gerädert als er sich aufrichtete. Die anderen waren längst fertig und aufbruchbereit. Deidara grummelte leise vor sich hin, schob sein Pony aus dem Gesicht und stand auf. Wortlos machten sie sich auf den Weg. Sie verließen den Wald und liefen durch Reisfelder. Die Sonne stand noch niedrig und Deidara verfluchte die Gruppe, dass sie so früh losmarschieren mussten. Die letzte Nacht träumte er nur wirres Zeug. Das Meiste spielte sich in Iwagakure ab, jedoch waren seine Erinnerung vermischt mit den angsteinflößenden Augen Itachi Uchihas. „Wie Messer durchdrangen sie meine Kunst und mich...“, dachte Deidara und schüttelte dann rasch den Kopf. „Unsinn!“, redete er sich ein. „So leicht lasse ich mich nicht unterkriegen.“ Er blickte zu Itachi und Kisame, die wieder vor ihm liefen. „Eh!“, rief er. „Ich glaube jetzt ist ein guter Zeitpunkt mir zu sagen, wo ihr mich eigentlich hinbringen wollt!“ Wenigstens von Kisame erwartete er eine Antwort, aber beide liefen schweigend weiter. „Hört auf mich zu ignorieren! Ich hab euch eine Frage gestellt!“ „Und wir haben sie gehört.“, antworte Itachi. „Du erfährst es noch früh genug.“ Das wollte Deidara nicht auf sich sitzen lassen. „Gut! Dann leckt mich. Ich laufe keinen Schritt mehr, nicht, bevor ihr mir sagt, wohin ihr mich bringt.“ Mit diesen Worten blieb Deidara stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Er erwartete, dass Sasori ihn von hinten weiterschubsen würde, aber dieser lief einfach an ihm vorbei. Deidara konnte schwören ein leises aber verächtliches „Kindergarten“ vernommen zu haben. Kisame und Itachi allerdings stoppten. „Zwing uns nicht dich an einem Seil hinter uns herzuschleifen, Kleiner. Ehrlich. Darauf haben weder du noch wir Lust, oder?“ Kisame schaute zu Deidara, er war ihm ernst. „Ist mir scheiß egal, worauf ihr Lust habt! Was bildet ihr euch eigentlich ein, wer ihr seid?!“, gab Deidara schnippisch zurück. „Ich hab verloren, klar! Und ich mach mit, von mir aus! Aber es steht mir bis hier, dass ihr mir keinerlei Hinweise gebt, was als nächstes passieren wird. Stattdessen soll ich einfach brav hinter euch herdackeln? Vergesst es, ohne mich.“ Er ließ sich in den Schneidesitz fallen und schaute herausfordernd zu Kisame. Im selben Moment bereute Deidara, dass er sich so trotzig verhielt, aber er hoffte, so wenigstens an ein paar Infos zu kommen. Er war müde und gereizt und die Ungewissheit kratzte an seinen Nerven. Kisame wollte gerade zu ihm laufen, als Itachi sich ebenfalls in Bewegung setzte. Seelenruhig ging er auf Deidara zu, welcher nervös seinem Blick auswich. Er schloss die Lider und öffnete sie, auf seinen Augen zeichnete sich das hervorstechende Rot des Sharingan ab. „Wenn ich wollte, dann könnte ich deinen Körper widerstandslos hinter uns herlaufen lassen, während dein Geist sich in einer anderen Dimension unsäglichen Qualen unterziehen muss. Dagegen war das Genjutsu von gestern reines Kinderspiel. Und nicht einmal dieses wusstest du zu brechen.“ Deidara lief es eiskalt den Rücken herunter. Die Art wie Itachi sprach, ruhig und beherrscht, jedes Wort wirkte bedacht, ließen ihn schlucken und sein Körper spannte sich an. Er traute sich nicht ihn anzuschauen, aus Angst, dass er seine Drohung wahr machen würde. „Sagt mir wenigstens wo es hingeht. Wenigstens das..“, gab er kleinlaut zurück. Itachi schloss seine Augen und ließ sein Kekkei Genkei verschwinden, drehte sich um und ging wieder zurück zu Kisame. „Das Ziel ist Amegakure. Man erwartet uns bereits.“ Die Sonne stand nun hoch am Himmel, es war Mittag und die Gruppe wanderte nun schon mehrere Stunden. Seit Deidara wieder widerstandslos mitlief hatte keiner der anderen mehr etwas gesagt. Das war Deidara nur recht. Es war ihm ohnehin unangenehm genug gewesen, dass er Itachi nichts entgegenzusetzen hatte. „Amegakure.“, dachte Deidara nach. „Soviel ich weiß ist es unmöglich unbemerkt einen Fuß in dieses Dorf zu setzen. Kaum Informationen dringen nach außen. Naja, wenigstens weiß ich jetzt warum. Es hat mit dieser Gruppe Akatsuki zu tun.“ Er fragte sich, was das wohl für ein Dorf war. Obwohl er unglaublich neugierig war und es normalerweise nie abwarten konnte einen neuen Ort zu bereisen, so mied er die großen Dörfer. Nicht nur, dass die Regierungssitze der Kage sich jeweils dort befanden und er somit als schwer gesuchter Verbrecher kein großes Risiko eingehen durfte, aber auch, weil er in seiner Vergangenheit im größten aller Dörfer, Iwagakure, leben musste und sein ganzes Leben auf eine Mauer statt den Horizont starren durfte. In der Hinsicht unterschieden sich die großen Dörfer nicht. Sie alle waren von einer hohen Mauer umgeben. „Und Amegakure wird keinen Deut besser sein.“, murmelte er leise vor sich hin. „Wenigstens weiß ich nun, was auf mich zukommt.“ Er beschleunigte seinen Schritt um Itachi und Kisame einzuholen. Er lief nun neben Kisame her und schaute zu ihm hoch. Der Mann war bestimmt zwei Köpfe größer als er und blickte nun überrascht zu ihm herunter. „Ähm.“, fing Deidara an. Er hatte vor, die Situation von eben zu entschärfen und ein wenig Frieden zu schließen. Er saß am kürzeren Hebel und sah ein, dass es nicht klug war, sich hier Feinde zu machen. „Also Amegakure,ja? Ihr wart also mal dort? Wie ist es da?“ Erstaunt, dass Deidara sich plötzlich gesprächig zeigte, schaute Kisame wieder nach vorne und grinste ein wenig. „Es regnet viel dort. Ich glaube ich habe über dieser Stadt noch nie die Sonne gesehen, aber die Menschen dort scheinen es zu mögen.“ „Nur Regen also..“, seufzte Deidara. „Dauert es noch lang?“ „Wenn wir so weiterlaufen, dann werden wir kurz vor Sonnenuntergang ankommen.“ Deidara nickte. Anscheinend trug ihm Kisame seine kleine Protestaktion von eben nicht nach und das beruhigte ihn. Er versuchte das Beste aus der Situation zu machen. Er wusste zwar, dass er skeptisch sein musste, aber bisher schienen sie ihm nichts Böses zu wollen. „Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie von euch gehört. Akatsuki meine ich. Wer seid ihr? Und warum wollt ihr mich dabei haben? Es scheint euch ja echt wichtig zu sein, wenn ihr gleich so in die Vollen geht um mich nach Amegakure zu bringen.“, versuchte Deidara die Unterhaltung aufrecht zu halten. „Diese Frage wird man dir in Amegakure beantworten, Kleiner. Da ist unser Chef besser als ich.“ „Ist er der Kage dort?“, schlussfolgerte Deidara und klang dabei alles andere als begeistert. „Sozusagen. Aber das ist nicht wichtig für uns.“ „Lebt ihr in Ame?“, hakte Deidara weiter nach. „Mensch, du hörst ja garnicht mehr auf zu fragen.“, lachte Kisame. „Aber ist schon in Ordnung. Ich denke, ich würde nicht anders reagieren. Wenigstens bockst du nicht mehr rum.“ Bei der Bemerkung wurde Deidara ein wenig rot. „Bringt ja doch nix..“, murmelte er leise. „Um deine Frage zu beantworten.“, fuhr Kisame fort. „Nein, wir leben nicht dort. Wir sind alle Klasse A Nuke-Nin. Früher oder später würde man unseren festen Wohnsitz ausmachen und das bedeutet für uns, aber vorallem für das kleine Dorf Amegakure nichts anderes als Stress. Aber wir können jederzeit vorbeischauen, wenn wir Bescheid sagen. Dort erwartet uns immer ein Bett.“ „Das heißt ich werde heute in einem Bett schlafen können?“, rief Deidara ein wenig zu fröhlich, sodass sich sogar Itachi zu ihm drehte. Kisame lachte nur ebenso laut mit. „Das wird’s wohl heißen.“ „Ist bei dem ganzen Herumgereise eine willkommene Abwechslung.“, grinste Deidara. Seine Anspannung schwindete langsam. „Um ehrlich zu sein, war es schwer dich auszumachen. Immer wenn wir deinen momentanen Standort herausgefunden hatten und uns dorthin begaben, warst du meist schon wieder weg.“, bemerkte Kisame. „Du scheinst wirklich nie lange an einem Ort zu bleiben.“ Deidara zuckte die Schultern. „Wirklich?“ „Ja. Wir hatten sogar schon die Theorie, dass du uns einen Schritt vorraus warst und Katz und Maus mit uns spielst.“ Deidara schaute hoch zu Kisame. „Nein. Hätte ich gewusst, dass ich verfolgt werde, hätte ich anders reagiert.“ „Konfrontation?“ „Wahrscheinlich.“ Deidara verschränkte die Arme hinterm Kopf. Kisame fuhr fort: „Itachi, Sasori und ich sollten uns zwar Zeit nehmen, den richtigen Moment abwarten, aber irgendwann waren wir richtig in Eile hinterherzukommen. Erstrecht Sasori hier.“ Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter zum dritten im Bunde. Sasori lief immernoch in gleicher Geschwindigkeit mit gleichem Abstand hinter der Gruppe her. „Er wurde richtig ungeduldig. Du hast es uns nicht einfach gemacht.“ Deidara schaute über die Schulter zu ihm und wandte seinen Blick dann wieder zu Kisame. „Darf ich fragen, woran ihr mein nächstes Reiseziel ausmachen konntet?“ „Informantionen findet man überall, Kleiner.“, antwortete Kisame. „Aber sie schienen uns so zufällig ausgewählt.“ Diesmal musste Deidara lachen. „Das waren sie auch!“, rief er. „Ich hatte ein kleines Kreatief und suchte ein wenig nach Inspiration. Die Welt ist voll davon, man muss nur die Augen offen halten.“ „So ist das also.“, erwiderte Kisame. „Ich denke du und Sasori werden sich gut verstehen. Er ist auch ein Künstler musst du wissen.“ „Er? Ein Künstler? Naja... Von ihm kam ja noch nicht viel.“ „Wart's ab.“, grinste Kisame. Sie liefen eine Weile weiter und Deidara war froh, dass sich die Stimmung gelockert hatte. Wenigstens Kisame schien ein angenehmer Mensch zu sein, doch die anderen konnte er nicht wirklich einschätzen, zumal er von Sasori nichts mitbekam und Itachi ihm immernoch Angst machte. Kisame und er unterhielten sich noch ein wenig mehr über die Orte, an denen sie ihn suchten. Deidara driftete jedoch immer wieder davon ab und erzählte meist in welchen Lokalen er war, ob er wen Interessantes kennengelernt hatte oder was er sich alles angeschaut hatte. Nun war er froh es jemandem erzählen zu können, denn er war normalerweise allein unterwegs und traf nur unterwegs auf flüchtige Gesprächspartner. Kisame hörte interessiert zu und Deidara nahm an, dass es auch für ihn eine willkommene Abwechslung war eine längere Konversation zu führen. Seine Reisepartner schienen bisher nämlich nicht gesprächig. Deidara war gerade dabei zu erzählen wie er in der Ferne einen Wasserfall ausmachte, als er auf den Weg in einen beliebten Badeort war und beschloss lieber ins wilde Wasser zu springen als Kisame stutzte und ihn unterbrach. „Moment mal. Diese Route nahmen wir auch. Da war kein Wasserfall. Man konnte nicht einmal einen hören.“ Deidara wirkte kurz aus Gedanken gerissen, schaute zu Kisame hoch, dachte kurz nach und musste dann grinsen. „Der Wasserfall war ja auch echt weit weg. Ich sagte ja, ich hab ihn auch nur aus der Ferne ausmachen können. Der Fluss hörte dort abrupt auf und-“ Kisame schüttelte eilig den Kopf. „Nein, Kleiner, du verstehst nicht. Wir hatten nicht vor dich in einem Dorf zu stellen, wir wollten dich immer auf dem Weg abfangen, aber nie, wirklich nie, schienst du die Route zu nehmen, die uns genannt wurde. Jetzt erzählst du mir, dass du spontan zu diesem Wasserfall gingst, der soweit weg war, dass wir ihn nicht hören konnten und geschweige denn einen Wasserfall erkennen konnten.“ Diesmal schien sogar Itachi aufzupassen was Deidara nun zu sagen hatte. Er blickte aus den Augenwinkeln zu den beiden rüber. Deidara blickte abwechselnd zwischen den beiden hin und her und verstand im ersten Moment nicht, wo das Problem lag. „Eh... Wie solltet ihr denn auch? Auf dem Boden sieht man nicht so weit.“ Plötzlich ging ihm ein Licht auf und er fing laut zu lachen an. Er musste sogar stehen bleiben und sich den Bauch halten. Kisame und Itachi stoppten ebenfalls und schauten zu Deidara, der sich langsam einzukriegen versuchte. Er wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel und grinste die beiden an: „Ihr sammelt überall Informationen über mich, sucht mich wie besessen und wundert euch, dass ich schneller unterwegs bin als ihr, doch findet nie heraus, dass ich fliegen kann?“ „Fliegen?“, fragte Kisame irritiert. „Es ist echt nicht so schwer das zu wissen, ich mache daraus wirklich kein Geheimnis, dass ich den Luftweg bevorzuge.“ Diesmal meldete sich Itachi zu Wort: „Das würde erklären, warum deine Routen in unserem Zeitfenster keinen Sinn ergaben und wir so hetzen mussten. Wir nahmen an, du seist zu Fuß unterwegs.“ „Schon lange nicht mehr.“, gab Deidara grinsend zurück. Er war stolz, dass er mit so einer simplen Sache die Akatsuki so zum staunen gebracht hatte. Der kleine Triumph ließ Deidara nur selbstbewusster werden. „Wie sollte ich denn sonst solche Strecken zurücklegen? Hat euch keiner eurer 'Informanten' etwas gesagt?“ Kisame dachte nach und antwortete: „Wenn ich jetzt zurückdenke... Ein paar waren verwundert, als wir meinten, dass wir dir hinterher wollen und wir Routen brauchen. Wahrscheinlich dachten sie, dass wir deine Fortbewegungsart bereits kannten.“ Itachi seufzte nur und ging weiter. „Täusch ich mich oder ist sein Ego angekratzt?“, dachte Deidara bei sich und setzte sich mit Kisame ebenfalls in Bewegung. „Also fliegst du die Meisten deiner Strecken?“ Deidara nickte. „Ist praktischer und macht mehr Spaß wenn ihr mich fragt.“ „Aber wie?“, Kisame drängte richtig. „Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Kleiner!“ Deidara sah Kisame mit hochgezogener Augenbraue an. „Ihr streut eure Antworten über euch ja auch ziemlich rar. Aber ich hab es euch bereits gestern in dem Tempel erzählt, oder? Meine Kunst dieser Masse hier“, Deidara nahm einen Klumpen Lehm in seine Hand. „jede Form zu schenken und ihr Leben einzuhauchen machen es ein Leichtes daraus etwas simples wie einen Vogel zu schaffen. So schnell ich es auch schaffe, so schnell beende ich das Dasein auch und lasse es in einem Prozess purer Schönheit verschwinden.“ In seiner Stimme klang Stolz mit. „Um ehrlich zu sein, haben wir deinem Gerede nicht wirklich Beachtung geschenkt.“ „Weil ihr keine Ahnung von Kunst habt.“, erwiderte Deidara ein wenig enttäuscht. „Bei Gelegenheit zeig ich es euch. Ich könnte es jetzt demonstrieren! Wir fliegen einfach nach Amegakure!“ Kisame schüttelte den Kopf. „Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber es war abgemacht, dass wir durch das Osttor reinkommen. Es würde nur Probleme machen, wenn wir uns dieser simplen Anweisung widersetzen.“ Deidara verstand. „Schon klar. Ich flieg normalerweise auch nicht einfach in ein Dorf rein. Ich lande ein gutes Stück vorher.“ Den Rest des Weges drückte Deidara Kisame ein Gespräch über seine Kunst. Erklärte, dass es doch nicht ganz so einfach sei einen funktionierenden Vogel zu schaffen und es durchaus Know-how brauchte um diesen dann tatsächlich in die Luft zu bekommen. Doch er tat es jetzt schon eine ganze Weile, sodass Fliegen für ihn eine Selbstverständlichkeit wurde. Kisame schenkte ihm Beachtung und Anerkennung, erwähnte sogar, dass er es selbst auch praktischer finden würde, lange Distanzen so schnell zurücklegen zu können. „Doch hier unten ist es auch schön. Man muss Dinge nicht immer aus der Ferne entdecken.“ Deidara stimmte ihm zu, doch insgesamt waren sie sich einig, dass Fliegen eine wunderbare Fortbewegungsart sei. Es war schon später Nachmittag als Deidara merkte, dass sich der Himmel über ihnen zu zog. Dicke Wolken bedeckten die Sonne und die Luft roch nach Regen. „Kommen wir Amegakure näher?“ Kisame nickte nur. Deidara merkte, dass Kisame jetzt nichtmehr sprechen wollte. Er blickte um sich und merkte, dass Sasori sie einholte. „Zetsu tauchte eben bei mir auf. Das Osttor steht offen und es wird in zwanzig Minuten regnen.“ „Wer ist Zetsu?“, fragte Deidara und wandte sich an Sasori, doch dieser bevorzugte es wohl ihn zu ignorieren. Langsam wurde Deidara nervös. Amegakure lag nicht mehr weit weg und dann würde er endlich Antworten bekommen. Er war froh sich über den heutigen Tag sogut mit Kisame verstanden zu haben. Er würde ihn sogar einen Kamerad nennen, wäre da nicht der leise Zweifel, dass das alles doch eine Falle sein könnte. Kopfgeldjäger ließen sich erstaunlich viel einfallen um ihre Opfer in die Falle zu locken. „Doch dafür würden sie ihn nicht am Leben lassen müssen, es seidenn..“, bei dem Gedanken, wer ihn alles lebend haben wollen würde, spannte sich ein ganzer Körper an und ihm wurde ein wenig schlecht. Die Liste war kurz, aber darum nicht weniger beunruhigend. Er wollte gerade den Mund aufmachen und Kisame sagen, dass er nicht in das Dorf gehen möchte, als ein tiefes Grollen aus den Wolken klang und ein leichter Nieselregen auf sie regnete, der sich schnell in einen starken Schauer verwandelte. Kisame zeigte auf eine dunkle Silhouette, die deutlich eine Stadt zeichneten. Ein paar Lichter erinnerten an Werbetafeln und Straßenbeleuchtung. „Amegakure...“, sagte Deidara ein wenig ehrfürchtig und sein Schritt verlangsamte sich. Kisame schien seine plötzliche Unsicherheit zu merken und grinste ihn an: „Jetzt wegzulaufen würde nichts mehr bringen. Der Regen ist wie ein Detektor. Er weiß genau wo wir gerade sind. Komm, ich will nicht zu lange im Regen laufen.“ Deidara blieb nichts weiter übrig, als ihm zu folgen. Als die Mauer näherkam und er durch den Regen mehr als nur die Umrisse der hohen Häuser erkennen konnte, schluckte Deidara. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr.“, dachte er und betrat zusammen mit den anderen Akatsukimitgliedern das Dorf des Regens. Die Straßen waren beunruhigend leer und der Regen spielte seinen eigenen Rhythmus auf den Rohren und Blechdächern der Häuser. Bisher war keine einzige Person zu sehen, aber die Lichter in den Geschäften und Fenstern der Gebäude bewiesen, dass dieses Dorf bewohnt war. Viele Lampen flackerten, erstrecht die der vielen Werbetafeln. Aus manchen Straßenbuden, die meisten verkauften einfache Nudelsuppen, konnte man das Klirren von Geschirr hören und aus den vielen blechernen Schornsteinen stieg Rauch. Deidara fühlte sich sehr unwohl, als läge etwas in der Luft, was er nicht erklären konnte. Als würde er beobachtet. Dieses Dorf war anders und der Gedanke, dass das alles eine Falle sei, war so präsent wie nie. Er blickte die Häuserfassaden hoch. Wäre er nicht so angespannt, hätte er sicher ein paar begeisterte Worte über die verwinkelten Straßen, Gassen und Häuser verloren, die so wirkten, als wären sie in wilder Freude zusammengeschustert worden. Doch nun wirkten sie mehr bedrohlich als faszinierend. Die Gruppe lief nun über einen großen Hof, in dessen Boden ein paar Beete eingelassen waren, dessen Blumen eine willkommene Abwechslung zu dem vielen Metall darstellten. Deidara bemerkte, dass das Gebäude, welches sie anpeilten, das höchte des Dorfes sein musste. Das Haus war massiver als die anderen, doch wieder wirkten die Rohre und Leitungen, die verschiedenen Anbauten, wie eine ganz eigene Verzierung. Die Krone waren die riesigen Fratzen im letzten Stockwerk, die grotesk die Zunge rausstreckten und dessen Augen bedrohlich über die Dächer blickten. Deidaras Schritt wurde langsamer und er lief nun hinter Kisame, statt nebenher. „Wenn es sein muss“, dachte er nervös. „Dann schaff ich es schon hier raus. Im Notfall mit mehr als nur einer fliegenden Skulptur.“ Die Gruppe blieb vor einer massiven Stahltür stehen. Deidara erwartete, dass jemand klopfen würde, doch stattdessen warteten sie kurz bis eine Frau ihnen öffnete. Itachi und Kisame beugten sich leicht nach vorne und betraten dann das Gebäude, Sasori hinterher. Nur Deidara stand ein wenig perplex da und starrte die fremde Person an. Selten hatte er so eine schöne Frau gesehen. Ihr blaues Haar fiel wie ein lockerer Rahmen um ihr Gesicht, geziert von einer Origamirose im Haar. Ihre Haut war blass, fast wie Porzellan, doch die blau geschminkten Lider und ein Piercing in ihrer Unterlippe bewiesen, dass sie sich um ihr Äußeres kümmert. Ansonsten trug sie den gleichen Mantel wie schon Kisame oder Itachi, doch Deidara konnte wetten, dass ihr Körper darunter genauso schön sei wie schon ihr Gesicht. Ihre Augen hatten einen bernsteinfarbenen Ton und nun schaute sie ihn ruhig an, fast einladend. „Komm herein, du bist schon ganz durchnässt.“ „Wie ein Engel..“, dachte Deidara irritiert und folgte der Frau ohne zu zögern ins Innere. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)