Anti Faith von Kartoffelecke ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 2 -------------------- Als die Frau die Tür hinter Deidara schloss, wurde es schlagartig ruhig, das Prasseln des Regens blieb draußen. Deidara schaute sich um, doch sie befanden sich lediglich in einem schmalen Flur, an dessen Ende eine Treppe spiralförmig in den Turm hochführte. Beleuchtet war alles durch eine einsame Glühbirne. Die anderen schienen wohl schon vorgegangen zu sein und Deidara war mit der Frau allein. „Mein Name ist Konan. Komm, ich führe dich zu Pain-sama.“ Konan schritt an Deidara vorbei und stieg die Treppe herauf, blieb aber stehen als sie merkte, dass der Neuling ihr nicht folgte. „Worauf wartest du?“ Wie aus den Gedanken gerissen holte Deidara sie ein und folgte ihr nach oben. Die Treppe zog sich durch den ganzen Turm und Deidara hatte das Gefühl, dass sie ganz nach oben steigen würden. Zwischendurch erhaschte er ein oder zwei Blicke in die Gänge der anderen Stockwerke, doch sie unterschieden sich nicht von dem Flur im Erdgeschoss. Lange Flure, schwach beleuchtet, doch eine Menge Stahltüren. „Was sich wohl alles dahinter befindet?“, fragte er sich in Gedanken. Plötzlich ergriff Konan das Wort. „Das muss alles sehr schnell für dich gehen, doch vertraue mir. Hier bist du gut aufgehoben. Die Akatsuki sind eine starke Gruppe, hier treffen sich die Eliteshinobi der Welt. Deine Fähigkeiten werden hier voll ausgeschöpft und- '' „Ich hab aber keine Lust mich einer Gruppe anzuschließen. Und wer meine Fähigkeiten ausschöpft entscheide immernoch ich!“, fiel Deidara ihr ins Wort. „Höre dir erst einmal an, was Pain dir zu sagen hat. Außerdem wurde deine Entscheidung in dem Moment gefällt als du den Kampf verloren hast.“ Dagegen konnte Deidara nicht mehr viel sagen. Er war diesen weiten Weg mitgekommen, weil eine Abmachung eine Abmachung war und er, so ungern er es zugab, wirklich besiegt worden war. Sie erreichten das Ende der Treppe und Konan führte Deidara weiter in einen Gang, der wesentlich wohnlicher aussah als die unteren. Es hangen Karten und Schriftrollen an der Wand und die Glühbirnen besaßen sogar einen Lampenschirm. „Doch selbst für das Kagegeschoss ziemlich mau.“, dachte Deidara und ließ sich von Konan in einen großen Raum führen. Als sie die Tür öffnete erwartete Deidara eigentlich direkt das Kagebüro. Typisch mit großem Schreibtisch und viel Prunk. Doch stattdessen landete er in einer Art Versammlungszimmer. Ein großer langer Tisch mit elf Stühlen darum. Der Tisch sah aus, als seien hier schon viele heftige Diskussionen geführt worden. Er war verkratzt und geschunden, als wären immer wieder Kunai und Messer durch den Raum geflogen. Auf der Tischplatte war in der Mitte die rote Wolke, das Symbol der Akatsuki, eingelassen. Ansonsten war der Raum schlicht gehalten, dunkler Steinboden und eine große Lampe erhellte das Zimmer, allerdings würden die zwei großen Fenster an der Seite genug Licht spenden, wenn die Sonne scheint. Am anderen Ende befand sich eine weitere Tür. „Wo sind die anderen?“, fragte Deidara. Er dachte, sie würden dabei sein, wenn er diesen ominösen Pain treffen würde. Konan wandte sich zu ihm. „Wahrscheinlich ein Stockwerk unter uns. Dort können sie was essen und ausruhen. Ihr Auftrag ist erledigt, sie haben dich hierher gebracht.“ „Achso.“, nickte Deidara ab. Er merkte, dass er selbst Hunger hatte, aber das musste wohl warten. „Also...“, versuchte er es bei Konan. „Dieser Pain. Was ist das für ein Kerl? Kisame meinte er sei der Kage hier und sowas. Aber über Akatsuki weiß ich garnichts.“ „Nunja, das wird er dir alles gleich erklären können, du wirst ihn ja jetzt kennenlernen. Aber vielmehr intressiert er sich dafür, wer du bist.“ „Ich dachte ihr hättet eure Informanten?“ Konan musste leise schmunzeln und schaute Deidara an. „Nicht alles kann man über Drittmänner herausfinden, Deidara.“ Gerade wollte Deidara etwas erwidern, doch Konan legte die Hand auf die Türklinke und öffnete sie. Deidara wusste, dass er reinzugehen hatte, doch er war sehr angespannt. Konan folgte ihm nicht, schloss aber die Tür hinter ihm. Deidara schaute sich um. Es war tatsächlich ein Kagebüro. Ein großer Schreibtisch und ein großer Stuhl, das Symbol Amegakures prangte dahinter, doch die Fahne war, wie bei dem Stirnband eines Verbannten, zerschlitzt. Auf dem Stuhl selbst saß ein Mann, maximal dreißig Jahre, sein Gesicht gesäumt von massiven Piercings, sein Haar strahlend orange. Deidara legte sicherheitshalber eine Hand auf seine Lehmtasche. „Beruhige dich, Deidara. Hier wird dich niemand angreifen.“ Die tiefe Stimme vibrierte durch den ganzen Raum und der Mann stand auf. „Pain?“, wagte Deidara zu fragen und der Mann nickte. Nun fielen Deidara die Augen seines Gegenübers auf. Seine Augäpfel bestanden aus mehreren Ringen und sie schienen ihn direkt anzustarren. Automatisch musste der Künstler schlucken. „Du bist mir eine Menge Antworten schuldig!“ Deidara starrte Pain an. Dieser Mann gab den Auftrag ihn ausfindig zu machen und hierher zu bringen. Seine Unsicherheit wich schnell dem Zorn und er funkelte ihn böse an. Doch Pain blieb unbeeindruckt. „Das bin ich dir sehr wohl.“ Pain musterte sein neues Mitglied. Vor ihm stand ein junger Mann mit blondem langen Haar, welches er sich praktischerweise zusammen band. Er trug einen lockeren grünen Yutaka und eine hellbraune Hose, doch auffallend war sein Gürtel, an dem zwei Ledertaschen befestigt waren. Als Pain Deidaras Gesicht anschaute war er doch überrascht wie jung der Neuling aussah. „Wie alt bist du?“ Irritiert über diese Frage blinzelte Deidara ihn an und sagte dann achselzuckend: „Sechzehn.“ Pain nickte. Man sagte ihm, dass Deidara jung sei, aber sechzehn und schon so ein gefährlicher Nuke-Nin? Das gab es selten. „Gut, Deidara. Dann lass mich dir alles in Ruhe erklären.“, fing er an und Deidara verschränkte gespannt die Arme vor der Brust. Pain begann Deidara zu erzählen, dass die Akatsuki alle schwer gesuchte Klasse A Nuke-Nin sind, genau wie Deidara, und sie sich unter seine Hand zusammenfanden. Er zählte die Mitglieder beim Namen auf und wartete ab, ob Deidara vielleicht jemanden kannte, doch abgesehen von Itachi Uchiha und Kakuzu, dem berüchtigten Kopfgeldjäger, schien ihm kein Name etwas zu sagen. „Den Mantel den wir tragen dient ihnen innerhalb meines Landes als Immunität, niemand würde es wagen sie hier anzugreifen. Ganz im Gegenteil, sie sind geschätzt. Außerhalb zeigt er, wer wir sind, dient sowohl als Abschreckung als auch Provokation. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“ Deidara hörte Pain aufmerksam zu und schien sich nach und nach zu entspannen. Dies war sicherlich keine Falle und Pain schien ihm wirklich nichts antun zu wollen. Bis jetzt war er nur am erklären, doch Deidara wäre ein Narr gewesen, hätte er nicht gemerkt, dass Pains Erscheinung wirklich die eines guten Anführers waren. „Das würde erklären, weshalb du mich anwirbst.“, sagte Deidara und schaute Pain in die Augen. Pain nickte. „Als ich von einem Ausnahmetalent wie dir hörte, konnte ich nicht von dem Gedanken ablassen, dich bei den Akatsuki zu haben.“ Deidara lachte hämisch auf. „Hör auf mir Honig ums Maul zu schmieren. Damit kriegst du mich nicht.“ „Wie auch immer. Ich werde dir nun erklären, was das Ziel dieser Organisation ist.“ Deidara schaute ihn gespannt an und Pain fuhr fort. Er erzählte ihm von seinem Plan, wie er dafür sorgen wird, dass die Welt keinen Krieg mehr führen kann. Dass er dafür aber viel Geld braucht und anschließend alle Bijuugeister. Je ausführlicher Pain wurde, desto skeptischer wurde Deidara. Er verstand das Wie, aber nicht das Warum. Er versuchte jeden Schritt nachzuvollziehen, der Plan schien aufzugehen, aber überzeugen tat er den Künstler nicht. Deidara besaß auch schlichtweg nicht das weltpolitische Interesse für sowas. Ihn interessierte nur seine Kunst. Pain beendete seine kurze Erklärung und schaute Deidara dann an. „Hast du alles verstanden?“ Der Künstler nickte. „Ja. Aber ehrlich, mich intressiert das alles nicht. Und ich frage mich auch, warum gerade die gefährlichsten und gewaltliebensten Menschen in diesen Landen dir dabei helfen sollten Frieden zu schaffen. Ob es ein guter oder schlechter Frieden ist, sei mal dahingestellt.“ „Abgesehen von dir“, redete Pain weiter. „Kamen sie alle freiwillig hierher. Ich habe keinen von ihnen angeworben.“ Das wiederrum wunderte Deidara und er hakte nach: „Sie haben also von dir gehört und kamen einfach?“ „Nicht ganz. Sie alle mussten eine Prüfung ablegen. Das erspar ich mir bei dir.“ Nun fühlte sich Deidara ein wenig geschmeichelt, doch er ließ sich nicht blenden. „Als ich anfing Informationen über dich zu sammeln, wurde mir oft mitgeteilt, dass du deine eigene Freiheit über alles stellst.“ „Da liegst du nicht ganz falsch. Ich hasse es, nicht über mich selbst entscheiden zu dürfen.“, erwiderte Deidara, passend zum Thema, und er wurde ernst. „Aber die Abmachung war klar. Ich muss hier bleiben. Glaub nicht, ich mach es dir einfach. Letztendlich bist du keinen Deut besser als jeder Kage, versteckst dich hinter dem wahnwitzigen Wunsch, dass nur unter deiner Hand alle in Frieden leben können. Du bist nicht der Erste. Denkst du wirklich, du kannst mich hier meiner selbst berauben? Ich habe für meine Freiheit gekämpft und ich werde einen Teufel tun und sie mir wieder nehmen lassen.“ Überrascht über die Ansage Deidaras musste Pain zugeben, dass er ihn aufgrund seines Alters unterschätzt hatte. Es war ihm nicht zuviel versprochen worden, der Künstler war mehr als nur ein guter Shinobi. Der Anführer fragte sich, was er für eine Geschichte mit sich trug. „Es würde mich wundern, wenn du das nicht tun würdest. So, das reicht erstmal, viele Sachen möchte ich dir noch nicht erzählen, dafür vertraue ich dir noch nicht genug, die Hauptsache ist, dass du dich meinen Befehlen nicht entgegensetzt und deine Kameraden in Akatsuki nicht hintergehst. Ansonsten lass ich dir alle Freiheiten die du möchtest.“ Deidara sah ihn herausfordernd an. „Für's erste muss ich mich damit abfinden,oder?“ Er zuckte gleichgültig die Schultern. Pain setzte sich wieder hin und schaute auf ein Blatt Papier. „Ich überprüfe ein paar Daten von dir, also antworte ehrlich. Dein Name ist Deidara Kuroyama?“ „Nur Deidara. Mein Familienname hat nichts mehr mit mir zu tun und das will ich auch nicht.“ Pain nickte und strich etwas durch. „Du bist also sechzehn Jahre alt. Deine Herkunft ist Iwagakure. Und du bist Nutzer des Doton und Bakuton.“ „Bis jetzt alles richtig.“ „Du bist Einzelkind?“ „Was zum Teufel? Warum ist das wichtig?“ „Also nicht?“ „Doch. Ich war das einzige Kind. Aber wie gesagt, lass meine Zeit aus Iwa aus dem Spiel. Sie hat nichts mehr mit mir zu tun.“ Pain musterte ihn, Deidara schien angespannter als vorher. Trotzig sah dieser seinen neuen Anführer an. „Gut. Mehr brauche ich erstmal nicht. Ich werde noch genug Chancen haben dich kennenzulernen. Hast du noch Fragen?“ „Mehr als genug. Wenn du Kage von Amegakure bist, wieso ist dein Stirnband zerschlitzt?“ „Hier fand vor Jahren eine Revolution statt. Der Kage der hier das Wort hatte, war ein Tyrann und ein Monster. Die Menschen tragen im Zeichen ihrer Loyalität ein zerschlissenes Stirnband. Das alte Amegakure existiert nicht mehr.“ Deidara wollte nachhaken, doch irgendwas an Pain signalisierte ihm, dass er das nicht sollte. „Revolution..“, dachte Deidara laut. „Welches Dorf bräuchte keine.“ Er fragte weiter: „Wie geht’s jetzt weiter?“ „Erst einmal wird sich Konan deiner annehmen und du hast die Möglichkeit dich hier ein paar Tage auszuruhen. Lass dich von ihr ausstatten. Danach schicke ich dich mit deinem neuen Teampartner Sasori auf Mission. Er ist schon lange hier.“ Deidara seufzte. Dieser Sasori also. Eigentlich genoss es Deidara alleine zu reisen, doch er wusste, dass eine Diskussion aussichtslos wäre und nickte nur. „Von mir aus. Mehr will ich auch grade nicht wissen.“ Pain nickte. „Konan wartet draußen auf dich.“ Aus Respekt verneigte sich der Künstler kurz und wandte sich dann zum gehen. Als er den Raum verließ spürte er den Blick seines neuen Anführers auf seinem Rücken. Deidara schloss die Tür hinter sich und sah, dass Konan geduldig am großen Versammlungstisch gewartet hatte, vor sich ein paar aus Papier gefaltete Tierchen. Als er sich ihr näherte schaute sie auf und schaute ihn an, ihre Mundwinkel gingen leicht nach oben. ,,Wie wars?“, fragte sie, doch Deidara zuckte die Schultern. „Er meinte ich solle zu dir.“ „Genau. Ich gebe dir deinen Mantel und zeige dir dein Zimmer.“ Mit diesen Worten stand sie auf und führte Deidara wieder raus in den Flur. Die Origamifiguren blieben zurück. Konan führte ihn ein Stockwerk herunter in den langen, nicht ganz so kalten Gang. Deidara hatte einen guten Eindruck von Konan, sie schien freundlich und zurückhaltend und vor allem nicht gefährlich. Sie trug einen Akatsukimantel, war also echtes Mitglied, keine Gehilfin von Pain oder sowas. Der junge Künstler fragte sich, was so eine Person wohl inmitten von Schwerverbrechern suchte und wie stark sie wirklich war. Vor einer Tür blieb sie stehen. „Hier ist dein Reich.“, sagte sie und nahm einen Schlüssel, sperrte die Tür auf. „Es hat eigentlich alles was du brauchst, aber natürlich kannst du den Raum ausstatten wie du möchtest.“ Deidara schaute an ihr vorbei und betrat das Zimmer. Es war kein wirklich großer Raum, aber bot genug Platz für ein Bett mit Beistelltisch, einen großen Holzschrank und einen Schreibtisch. Die Wände waren karg, aber auf dem dunklen Holzboden lag ein grüner Teppich, der einzige Farbklecks bisher. Durch ein Fenster fiel zwar Tageslicht ein, aber aufgrund der dichten Wolkendecke und des Regens war es dennoch dunkel. Konan schaltete das Licht an und schon wirkte der Raum etwas wohnlicher. „Und das ist ganz meiner?“, fragte Deidara und schaute Konan an. Sie nickte. „Aber Kisame meinte, dass wir selten hier sind.“ „Das stimmt, aber man sollte immer einen Ort haben an den man zurück kehren kann und zur Ruhe kommt. Manche verlegen einen Teil ihrer Arbeit auch hierher. Kakuzu zum Beispiel erledigt sämtlichen Papierkram hier. Er verwaltet übrigens unser Geld, sozusagen als Schatzmeister.“ „Ah.“, erwiderte Deidara nur und sein Blick fiel aufs Bett. Neben einem schwarzen Mantel mit roten Wolken drauf, lagen auch zusammengefaltet eine schwarze Hose und ein schwarzes Shirt auf der Decke. „Für mich?“ „Natürlich steht es dir frei zu tragen was du willst, aber auf dem Bett und im Schrank findest du wenigstens ein wenig Grundausstattung. Ich hab die Größe von alten Fotos von dir erraten.“, erklärte ihm Konan. Deidara öffnete den Schrank und fand neben einer Hose noch ein paar Shirts. Er öffnete eine Schublade und war überrascht, dass darin Kunai und Shuriken zu finden waren. Konan schien zu wissen was er gefunden hatte. Sie trat zu ihm. „Wie gesagt, Grundausstattung. Sieh es als Willkommensgeschenk. Wenn du noch etwas brauchst, dann sag es mir. Wir haben eine volle Waffenkammer.“ Deidara gab ein kurzes „Danke.“ zurück. „Ich brauche eigentlich nur meinen Lehm, aber den stelle ich selbst her. Trotzdem.. nett von euch.“ Noch einmal ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Er schlief nicht oft in Hotels oder Gaststätten, er hatte selten Geld um sie zu bezahlen und war es dementsprechend gewohnt sich in der Natur gemütlich zu machen. „Wie gefällt es dir?“, fragte Konan als sie seinem Blick folgte. „Gut.“, erwiderte er knapp. „ Aber es könnte ein wenig Farbe vertragen.“ Konan lächelte. „Das stimmt.“ Deidara hob den Mantel hoch. Das wird also seiner sein. Er fand ihn nicht wirklich häßlich, aber da ihn alle trugen erinnerte es nunmal an eine Uniform und das missfiel ihm. Er erinnerte sich daran, was Pain sagte: Er dient auch zur Provokation. Damit konnte er sich anfreunden. Konan erklärte ihm anschließend, dass sich im Gang auch ein Bad befindet, dass er sich mit den anderen teilen müsste oder das im Stockwerk untendrunter benutzen sollte. Sie befänden sich am Ende vom Gang. Deidara freute sich auf eine erfrischende Dusche als sein Magen knurrte. Konan schmunzelte leise. „Wir speisen um acht alle zusammen. Komm einfach in den Raum neben dem Bad.“ Mit den Worten ließ sie Deidara allein und schloss die Tür hinter sich. Deidara setzte sich aufs Bett und schaute aus dem Fenster. „Der Regen hört wohl nie auf.“ Er dachte an Pain in seinem Büro, an seine Worte, an seine Augen. Es schien ein Kekkei Genkei, doch Deidara hatte das Gefühl als würde Pain ihm direkt in die Seele schauen. Er fand ihn unheimlicher als Itachi, er wirkte so unmenschlich, aber der Künstler musste anerkennen, dass er die meist gesuchten Verbrecher der Welt unter seiner Hand hat. Deidara seufzte leise und beschloss sich erstmal zu waschen. Es war viertel vor acht, als Deidara aus dem Bad kam. Er hatte sich nur ein Handtuch umgebunden und ging zurück in sein Zimmer. Er war froh niemandem auf dem Rückweg begegnet zu sein. Als er die Tür hinter sich schloss überlegte er kurz, ob er seine alten Sachen anziehen sollte oder die neuen, aber vorallem ob erwartet wurde, dass er den Mantel trug. Er pfefferte seinen Kimono und seine braune Hose auf den Stuhl und zog sich die Klamotten an, die Konan ihm besorgt hatte. Er würde sie später fragen, ob er sein altes Zeugs irgendwo waschen könne. Die Klamotten passten gut, sie waren für Shinobi ausgelegt und er musste zugeben, dass sie ihm gefielen. Nichts besonderes, aber bequem. Den Mantel ließ er noch liegen. Er rubbelte sich noch einmal das lange Haar trocken und schlüpfte in seine Schuhe. Deidara bemerkte, dass er müde wurde und freute sich insgeheim auf sein Bett, aber sein leerer Magen zwangen ihn dazu zu den anderen zu gehen und zu essen. Er wusste nicht warum, aber er war aufgeregt. Mit Kisame und Konan schien er ganz gut zurecht zu kommen, aber die anderen würden auch kommen. Itachi und Sasori und vorallem sein neuer Chef: Pain. Konan nannte ihn Pain-sama, doch Deidara würde einen Teufel tun und ihm diesen Titel geben. Er fragte sich, ob die anderen ihn auch so nannten. Sein knurrender Magen sagten ihm, dass es an der Zeit ist zu den anderen zu gehen. Er verließ sein Zimmer und ging den Gang entlang. Es war ihm mulmig zumute und als er die Tür zum Gemeinschaftssaal öffnete, zögerte er kurz. Der Raum war riesig. Die Küche allein nahm fast eine ganze Wand ein, zusammen mit einem langen Esstisch. Auf der anderen Hälfte gab es eine Art Wohnzimmer mit Sofaecke und Fernsehen. Als Deidara den Raum betrat richteten sich kurz alle Blicke auf ihn. Irritiert starrte er in die Runde. Konan und Itachi standen an der Küchenzeile. Während Itachi am Herd blieb, deckte Konan den Tisch. Kisame saß auf der Couch am anderen Ende des Raumes und schaute auf den Fernseher, es liefen Nachrichten. „Eh- Hi.“, sagte Deidara kurz. Konan lächelte ihm kurz zu, Kisame nickte kurz, nur Itachi schaute weiterhin in den Topf. Verwirrt was er jetzt tun sollte, ging er zu Konan an den Esstisch. „Braucht ihr noch Hilfe?“ „Nett dass du fragst, aber wir sind sogut wie fertig. Kisame? Setz dich, wir fangen an.“ Kisame erhob sich und schaltete die Glotze aus. Er setzte sich hin und schaut Deidara an, grinste kurz und klopfte auf den Platz neben sich. Erleichtert, dass Deidara nun wusste wo er hinsollte, ließ sich neben Kisame nieder. „Wie wars bei Pain?“, fragte Kisame neugierig. Der Künstler zuckte die Schultern. „Hat halt viele Fragen gestellt.“ Sein Blick fiel auf Itachi der den Topf auf den Tisch stellte. Konan setzte sich Deidara gegenüber, Itachi nahm neben ihr Platz. Der Künstler fand die Situation mehr als befremdlich. Diese Leute zwangen ihn hierher, nun speisten sie ganz in Ruhe zusammen. Er musterte Itachi, der den Leuten die Teller voll machte. Es gab Curry. Wortlos nahm er Deidaras Teller, füllte ihn, und stellte ihn vor ihm ab. Kisame aß sofort los und auch Konan begann zu essen. Deidara schaute in die Runde. „Wo sind die anderen?“, fragte er und musste kurz warten ehe ihm jemand Antwort gab. „Essen nicht mit oder haben keinen Hunger, was auch immer.“, sagte Kisame und grinste. Deidara begann zu Essen, es schmeckte wirklich gut und er war erleichtert endlich einen vollen Magen zu haben. Das Abendessen fiel ruhig aus, kaum Unterhaltungen. Als er fertig war schob er den Teller von sich weg. „Danke.“, sagte er kurz und stand dann auf. Die anderen schauten ihn kurz an, anscheinend wollten sie wissen was er nun tut. „Ich hau mich aufs Ohr, gute Nacht.“, erklärte der Künstler kurz und wollte sich gerade abwenden, da fiel ihm Konan ins Wort: „Bleib noch kurz hier, Sasori sollte gleich kommen. Ihr solltet euch kennenlernen, bevor ihr zusammen aufbrecht.“ „Sasori? Dieser bucklige, extrem langsame Kerl? Bis der hier ist bin ich fünf Mal eingeschlafen. Nein danke.“ Gerade wollte Deidara den Raum verlassen, da trat ihm ein junger rothaariger Mann in den Weg. Er schaute zu Deidara hoch, der ein kleines bisschen größer war. „Wo willst du hin, Kleiner?“, sagte der Mann in trockenem Ton. „Wohin wohl? Schlafen. Und wer bist du?“, erwiderte Deidara gereizt, er hatte keine Lust mehr und wollte nurnoch ins Bett. Der Mann schien kurz zu warten, ob jemand dem jungen Künstler eine Erklärung geben würde. Doch er ergriff selbst das Wort: „Wir hatten bereits die Ehre. Mein Name ist Sasori.“ „Was?“ Deidara trat einen Schritt zurück. „Aber- heute Mittag. Also eigentlich..- der Buckel?!“ Er war sichtlich irritiert, was hatte das zu bedeuten? Sasori blickte ihn gelangweilt an. „Anscheinend bist du blind für meine Kunst. Es war lediglich eine Hülle in der ich mich fortbewege.“ Mit diesen Worten trat er an Deidara vorbei in den Raum. „Und mit dir soll ich also ein Team bilden?“ Sasoris Blick musterte den blonden Mann vor ihm abfällig. „Du bist talentiert, vielleicht. Aber du gehörst eindeutig zu denen die jung sterben.“ Deidara lag noch eine Weile in seinem Bett, schaute aus dem Fenster an dessen Scheiben der Regen seine Spuren hinterließ. Nachdem Sasori sich ihm erneut 'vorstellte' wurde er rot, erst recht, weil er sich ziemlich bloßgestellt fühlte. Was sollte das? Mit einem kurzen gemurrten „Wie auch immer“ verließ er die Gruppe und zog sich zurück. Nun lag er da und obwohl er müde und erschöpft war, kreisten seine Gedanken. Das ganze ging wahnsinnig schnell, was würde noch auf ihn zukommen? Der Puppenspieler als Partner? Es ist nicht so, dass Deidara ein Einzelgänger sei, aber als Nuke-Nin gewöhnt man sich schnell daran, nur sich vertrauen zu können und vorallem nur für sich kämpfen zu müssen. Dazu würden seine Techniken, seine hohe Kunst, sicher nie mit denen eines Marionettenkämpfers zusammenarbeiten können. Wie sollte das funktionieren? „Da hat sich dieser Pain ja viel Gedanken gemacht..“, grummelte er leise in den Raum. Er war unschlüssig, was er von allem hier halten sollte. Er schloss die Augen und drehte sich auf die Seite. Am nächsten Morgen blinzelte Deidara verschlafen bevor er realisierte, wo er war. Es war bereits hell draußen und es regnete tatsächlich nicht. Nur der Himmel war weiter tiefgrau, als könnte es jederzeit wieder anfangen. Er streckte sich und musste zugeben hervorragend geschlafen zu haben. So ein Bett ist nunmal was anderes. Er richtete sich auf, zog sich an und band sein Haar zusammen. Sein Blick fiel auf den Akatsukimantel, der immernoch über dem Stuhl hing. Er seufzte leise und ging fuhr erstmal im Bad mit Waschungen fort. Im Bad legte er auch seinen Lehmgürtel an. Das Gewicht an seinen Hüften gab ihm etwas vertrautes und er fühlte sich automatisch selbstsicherer. Er schaute in den Spiegel. Ausgeruht sah er aus, seine blauen Augen schauten ihn an, immer ein wenig neugierig, groß und wach. Sein Haar fiel vorne über sein halbes Gesicht, es störte ihn nicht, da er sein Pony wie einen Vorhang nutzen konnte. Es war aber auch schlichtweg zu kurz um es hinten einzubinden. Er legte sein Stirnband an und betrachtete den Schlitz durch das Zeichen Iwas: zwei Steine. Seine Finger fuhren kurz darüber und weckten die Erinnerung an jene Nacht, als er diesem Dorf für ewig den Rücken kehrte. Wie seine Hand zitterte, als er den Kunai über die Metallplatte kratzen ließ. Deidara wurde aus den Gedanken gerissen, weil jemand an die Tür klopfte. Da er eigentlich fertig war, öffnete er, nur um sich schnell rauszuschieben, vorbei an Uchiha. Beide grüßten sich nicht, stattdessen beschloss der Künstler, zu schauen, ob die anderen schon wach sind. Im Speisesaal von gestern saß nur Kisame, gekleidet in Mantel, sein mächtiges Schwert an den Tisch gelehnt. Er sah aufbruchbereit aus. „Guten Morgen. Oder eher Mittag, du Schlafmütze“, grinste er den jungen Mann in der Tür an. „Wie viel Uhr ist es denn?“, fragte dieser. Der blauhäutige Mann deutete auf eine Uhr. Ein Uhr Mittags. Leise musste Deidara schmunzeln. „Tja, Frühstück verpasst, macht nix. Hat sich gelohnt. Wo geht’s hin?“, fragte er Kisame. Hätte er früher aufstehen sollen, hätten sie ihn sicher geweckt. „Itachi und ich ziehen weiter. Unser Auftrag dich hierher zu bringen ist erledigt und wir haben schon einen nächsten. Es war nett mal wieder hier zu sein, viel zu selten schauen wir vorbei.“ „Ah.“, gab Deidara zurück und schaute einfach in den Kühlschrank. Ein Joghurt wird reichen, Hunger hatte er nicht wirklich. Kisame schien ihm bisher am sympathischsten, es wäre sicher netter mit ihm zu arbeiten. Es fiel ihm schwer sich vorzustellen, dass er und Itachi sich gut verstehen würden, aber sie schienen sehr gut auszukommen. „Sag mal, dieser Itachi.. Sagt der irgendwann mal was? Muss doch fad sein mit dem zu reisen.“ Kisame wollte gerade antworten, da trat der Uchiha durch die Tür. Der Haimann schulterte sein Schwert und richtete einen Schuh. „Es ist sogar ziemlich angenehm. Viel Glück, Kleiner“, sagte er noch zu Deidara ehe er mit Itachi den Raum und dann den Turm verließ. Deidara war sich sicher, sie für längere Zeit nicht mehr zu sehen. So lief das anscheinend hier. Es gab mehrere Mitglieder, aber sie alle waren verstreut auf der Welt. Ein neues Mitglied schien keine große Neugierde zu wecken oder sie waren zu weit weg. Was so eine Organisation wohl für Aufträge kriegt, musste sich der Künstler fragen. Außerdem erwartete er, dass sein neuer Teamkamerad Sasori endlich auftauchen würde. Auch wenn er einen holprigen Start mit dem Suna-Nin hinlegte, so musste er sich eingestehen, dass er sich bemühen sollte ihn kennenzulernen. Schließlich würden sie viel Zeit miteinander verbringen. „Woran denke ich hier?! Vielleicht bleib ich ja garnicht so lange, erstmal ein bisschen Zeit verschindeln lassen und dann abhauen. Die können mich nicht festhalten“, durchbrach Deidara seine friedlichen Gedanken. Aber was sollte er tun? Er war sich ziemlich sicher, dass dieser Pain und seine Irriden nicht zu unterschätzen waren. Und dann gab es ja noch Uchiha. Deidaras Miene verfinsterte sich. Dieser Mann hat ihn bloßgestellt und über seine Kunst gespottet. Er würde das nicht auf sich sitzen lassen. Er würde es ihm schon zeigen, er wird es allen zeigen. Sie werden Augen machen. Der Gedanke an seine Kunst beruhigten ihn und er grinste leicht in sich hinein. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass es wieder regnete. Die Dächer der Stadt glänzten vor Wasser. Ein paar Wachtürme in denen Licht brandte, verrieten die Anwesenheit von Shinobi. Sie waren alle auf Pains Seite? Oder kümmerte es sie schlichtweg nicht, wer ihnen sagt, wann sie eine Schicht schieben? Der Künster hob seine Faust, petzte ein Auge zusammen, sodass seine Hand vom Sichtfeld her einen der Türme verdeckte. „Einfach..so.“, murmelte er leise und öffnete die Hand, ahmte ein Explosionsgeräusch nach. Es wäre so einfach. „Einfach so..“ Er stand auf und warf die Packung seines kurzen Frühstücks weg. Was nun? Keiner da. Vielleicht könnte er sich die Stadt anschauen, wenn er schonmal hier ist. Der kurze Marsch durch die Straßen luden nicht wirklich dazu sein, zumal es draußen goss wie aus Eimern, aber hier herumsitzen ohne Gesellschaft war ihm zu blöd. Er öffnete ein Fenster und atmete die frische Luft ein. Das Rauschen des Regens war nun lauter und der junge Mann ließ seinen Blick über die Dächer schweifen. Dieses Dorf verdiente seinen Namen, aber ihm wurde ja auch gesagt, dass der Regen Pains Sicherheitssystem für das ganze Dorf waren. Dass er so jeden erkennen könnte, ja sogar wissen würde, was in ihnen vorginge. Der Gedanke daran ließ ihn genervt aufseufzen. Der Mann war letztendlich auch nur ein Kage, der sein Dorf und alle darin kontrollieren will. Und er ist jetzt auch unter seine Krallen geraten. Deidaras böse Gedanken wurden unterbrochen als jemand hereinkam. Es war Sasori, sein neuer Partner. Der Blonde schaute zu ihm, immernoch am Fenstersims lehnend, und sagte kurz „Morgen.“ Sasori nickte nur und ging auf ihn zu. Sein Blick war gleichgültig und machte dem von Itachi und Pain Konkurrenz. Ich hoffe, dass ich nicht auch irgendwann so tot dreinblicke, dachte Deidara bei sich und trat auf Sasori zu. „Also, du und ich sind Partner, oder? Nur um eins klarzustellen, ich lass mich nicht rumschubsen, mir nicht sagen, was ich tun soll und wenn du- hörst du mir überhaupt zu?“ Deidara schaute den Rotschopf entgeistert an, als dieser ihn einfach zu ignoriern schien und stattdessen etwas unter seinem Mantel hervorholte und es ihm hinhielt. „Hier. Unsere erste Mission. Lies es dir durch, wir brechen in einer Stunde auf. Ich warte auf dich vor dem Turm. Komm nicht zu spät, das ist die eine Sache die du über mich wissen musst. Ich warte nicht gerne.“ Deidara nahm die dünne Mappe entgegen, ein klassischer Missionsordner. Perplex schaute er zu, wie Sasori den Raum wieder verließ und ihn allein ließ. Kurz stand der junge Künstler da und schaute nur auf die Mappe, ehe er kehrt machte und in sein Zimmer zurück ging. Er setzte sich aufs Bett, öffnete die Mappe und überflog den Inhalt kurz. Es war ein Auftragsmord. Solche kriegt man als Nukenin oft, wenn man sich ein wenig Geld verdienen möchte. Deidara jedoch hatte ewig kein Interesse in sowas gezeigt. Nicht, weil ihn das Töten stört, sondern er immer andere Wege fand an Geld zu kommen. Auftragsmorde sind oft so gestellt, dass man keine Spuren hinterlässt. Das bedeutet einen großen Zeitaufwand für wenig Action. Vor- und Nachbereitung können Tage dauern. Und genau so sah auch dieser Auftrag aus. Eine typische Familienfehde und eine Familie möchte den andern eins auswischen, indem sie ihre Tochter umbringen lassen. Zusätzlich gab es einen Grundriss eines großen Anwesens und ein paar persönliche Informationen über die Beteiligten und das Opfer. Deidara schaute auf die Uhr und machte es sich dann bequem auf dem Bett um sich die Mappe in Ruhe im Detail durchzulesen. Es verging aber keine Minute, da merkte er, dass seine Gedanken schon ganz wo anders waren. Es fühlte sich komisch an. Sein ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt und jetzt saß er hier, bereitete sich auf eine Mission vor, als wäre er irgendein normaler Ninja, der seine Brötchen verdienen musste. Was ihn noch mehr zu schaffen machte war, wie wenig er sich bisher gewehrt hatte. An seinem ersten Abend dachte er noch, dass er bei der nächstbesten Möglichkeit weg vom Fenster wäre. Aber seine Begegnung mit Pain.. Deidara schüttelte den Kopf und schaute nochmal auf die Mappe. Dann macht er halt seine dämliche Mission. Ja und? Es ist schnell erledigt und dann hat er erstmal seine Ruhe. So ganz konnte der Künstler sich das nicht glauben, aber er versuchte sich stetig einzureden, dass er weiterhin die Kontrolle hatte. Seine Gedanken wurden je unterbrochen, als es an seiner Tür klopfte. Ein rascher Blick auf die Uhr zeigte, dass er nicht zu spät für Sasori war, ganz im Gegenteil. Er hatte noch viel Zeit. „Ja?“ Die Tür öffnete sich und Konan stand im Rahmen. „Konan?“, sagte Deidara verwundert und sprang vom Bett auf. Dabei schmiss er die einzelnen Blätter des Missionsordners von sich runter und diese landeten auf dem Boden. „Ah.. Scheiße. Moment.“ Er bückte sich und hob sie nach und nach auf. Es war ihm ein wenig unangenehm vor ihr zu fluchen. Sie hatte etwas sehr anmutiges an sich. Aber anstatt die Nase zu rümpfen oder etwas ähnliches schob sie sich ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Ich wollte nachschauen ob du noch etwas brauchst. Wir werden uns eine Weile nicht wiedersehen.“ Deidara schaut auf. Dann musste er grinsend den Kopf schütteln. „Das ist ein lahmer Gesprächsanfang. Komm, schickt dich Pain?“ Er richtete sich auf und legte die Blätter zurück in die Mappe. „Nein. Aber er weiß dass ich hier bin.“ „Aha, ist er ein Kontrollfreak oder so?“ Konan ließ den Satz unkommentiert, aber Deidara meinte es sowieso nicht ernst. Sie schauten sich an. „Hör zu. Wir haben dich, sogut es ging, studiert, bevor wir dich rekrutiert haben. Für dich mag das jetzt alles sehr viel sein, aber Akatsuki kann dir alles geben was du möchtest. Mit uns kannst du auch deine Ziele verwirklichen. Wir sind ein Team.. auch wenn es nicht immer so wirkt. Aber alle sind gespannt was du zu bieten hast. Zeig was du kannst, dann wirst du hier keine Probleme haben. Pain hat nicht vor dich irgendwie deiner Freiheit zu berauben.“ Sie wartete kurz ob der junge Mann vor ihr etwas sagen wollte, aber er schaute sie nur an. Seine blauen Augen waren scharfsinnig, fokusierten sie, als sei er in ständiger Neugier. Sie redete weiter: „Das einzige was wir von dir verlangen ist, deine Mission zu erfüllen. Solange es keine besonderen Anweisungen gibt, bleibt es völlig euch überlassen, wie ihr das handhabt. Dann werden du und Akatsuki keine Probleme kriegen.“ Deidara wandte den Blick ab und schaute zur Uhr, er hatte nicht mehr viel Zeit. „Du sagst mir Sachen die ich mir denken kann. Ich seh ja was ich davon ab. Wenns mir nicht passt.. dann bin ich weg. Und nichts auf der Welt kann mich aufhalten.“ Deidara bildete sich ein, ein leichtes Schmunzeln auf Konans Lippen zu sehen. „Das weiß ich. Das weiß auch Pain. Ich kenne ihn sehr gut und ich glaube er hat die richtige Wahl mit dir getroffen. Was hälst du vom Ziel Akatsukis?“ Der junge Mann zuckte mit den Schultern. „Alles was ein bisschen Chaos verursacht, warum nicht? Solange ihr mich meine Kunst weiter machen lässt.“ „Also, auf gute Kameradschaft?“ Sie hielt ihm die Hand entgegen. „Und einen guten Start in unserer Gruppe?“ Deidara schaute auf die Hand, dann in Konans Gesicht. Dann schlug er, wenn auch noch zögernd, ein. „Irgendwie werden wir schon klar kommen..“, grummelte er ein wenig kleinlaut und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Mir bleibt erstmal nix anderes übrig.“ Konan sah zufrieden aus, gab Deidara aber noch einen Rat: „Nicht alle sind so umgänglich wie die Mitglieder, die du die letzten Tage kennenlernen durftest. Glaub mir, du gehörst zu der angenehmeren Sorte. Wir behandeln uns mit Respekt, vorallem vor Pain. Das bedeutet nicht, dass sie dir wohlgesonnen sind. Es sind Verbrecher, genau wie du. Nuke-Nin.“ Deidara musste auflachen. „Wer sich mit mir und meiner Kunst anlegen will, bitte! Ich hab kein Interesse plötzlich den Moralischen zu machen. So, ich muss los. Wenigstens am Anfang will ichs mir nicht bei meinem neuen 'Partner' vermiesen. Wir sehn uns, Konan.“ Er schnappte sich die Mappe und den Mantel und ging an ihr vorbei hinaus. Sie nickte ihm nur kurz zu und zog sich dann zurück. Sie wusste, dass Pain mit ihr reden möchte. Der vermeindliche Chef der Organisation schätzte es, dass sie ein neues und dazu so fähiges Mitglied hatten. Aber Vorsicht war geboten, schließlich hatten sie schon ein abtrünniges Mitglied, welches der Organisation den Rücken kehrte und sogar gegen sie arbeitete. Bei Deidara, so dachte Konan zumindest, musste man sich nur Sorgen machen, dass er nicht über Nacht das Weite sucht „weil ihm gerade danach war“. Bei dem Gedanken schmunzelte die Frau in sich hinein. Sie fand den jungen Mann eine willkommene Abwechslung, ein regelrechter Wildfang. Was Madara wohl noch mit ihm vor hat?, fuhr es ihr durch den Kopf und sie schüttelte den Gedanken ab. Nur ein Mitglied, einer seiner Lakaien. Sie ging zurück zu Pain. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)