Anti Faith von Kartoffelecke ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 3 -------------------- Vor dem Turm wartete Sasori. Deidara musste wohl mit seiner Puppenhülle Vorlieb nehmen. Ohne ein Wort zu sagen schlurfte diese los und Deidara nebenher. „Also...über die Mission..“, wollte er beginnen, wurde aber von seinem Nebenmann unterbrochen. „Hast du dir die Mappe nicht durchgelesen?“ Deidara schnaubte verächtlich: „Klar. Dachte man kann sich mal drüber unterhalten. Dann halt nicht.“ Über die Schulter schaute er zurück zum Turm. Er hatte das Gefühl, dass ihm die Blicke der anderen folgten. Der Neue. Das war er jetzt. Deidara wendete seinen Blick Sasori zu der in einem langsamen Takt vorran schlich. Er seufzte innerlich auf. Warum musste sie mir so einen Partner aufbrummen? Der will nicht ein Wort mit mir wechseln. Der junge Künstler wurde grimmig. Er wurde von oben herab behandelt, als habe er nichts zu melden. Sie verließen auf kürzestem Wege Amegakure und folgten vorerst einem breiten Weg, weit und breit war niemand zu sehen. Sasori hatte auf alle Gesprächsversuche Deidaras nicht reagiert. Je hartnäckiger Deidara es versuchte, desto frustrierter wurde er. Was bildete er sich ein? Ehe er sichs versah schlug er mit seiner Faust auf den umhüllten Panzer seines Nebenmanns. „Verdammt, wieso hockst du da überhaupt drin?! Das Ding ist potthäßlich! Und wenn du glaubst ich lass mich von dir ignoriern, dann hast du dich ganz heftig geschnitten, Sa-so-ri!“ Beim Namen seines Partners schlug er nochmal drauf. Der Klang war dumpf. Die Puppe blieb stehen. Deidara ebenfalls. Der junge Künstler spürte einen leichten Wind in seinem Haar, während er wütend auf Sasori hinabstarrte. Seine Faust lag immernoch geballt auf dem Panzer. „Glaubst du ich hab mir das hier ausgesucht? Mit dir?!“, rief er weiter. „Mir 'nen Mantel und 'nen Ring geben lassen! Soll mich das beeindrucken?! Soll mich dein Schweigen beeindrucken?! SPRICH!“ Er brüllte. Aber seine Worte verhallten. Er zog die Faust zurück und entspannte den Griff. Sein Blick senkte sich und er ging langsam weiter. Hier ging es nicht um Sasori. Deidara kannte ihn garnicht. Er wollte nur seinen Frust loswerden. So war er manchmal. Es überkamen ihn schnell seine Gefühle, er konnte sich dann einfach nicht beherrschen. Dieses Mal war es Frust, vielleicht sogar Scham. Er hatte verloren, musste nun mitziehen und wusste nicht weiter. Es war als würde jemand anderes jetzt die Zügel in die Hand nehmen. Erneut spürte er den Wind, diesmal ein wenig härter. Wenn das so weiter geht, dann würden sie bald in einen Sturm geraten. „Ich hatte mit meiner Vermutung Recht. Du bist nichts weiter als ein törrichtes Kind.“, hörte Deidara die Stimme hinter sich. Er drehte sich um. Sasori stand noch genau da wo er vorher stand, erst als sich Deidara ihm zuwendete, schlich er auf ihn zu. „Deine Wut lässt du lieber mal nicht an mir aus, ich habe keine Lust meine Zeit an dir zu verschwenden. Finde dich damit ab. Wenn du mir weiterhin auf die Nerven gehst, werde ich dich in Zukunft als Teil meiner Sammlung bei mir haben.“ Sasori erntete einen kalten Blick von Deidara. Auch wenn Sasori seinen eigenen Gefühlsregungen vor langer Zeit absagte, so verstand er dennoch sein Gegenüber zu lesen. Seine Drohung intressierte ihn wenig, viel mehr wurde er von Deidaras Augen gemustert. Dem jungen Mann schien viel durch den Kopf zu gehen. Seine Wut war verständlich, dennoch würde Sasori es nicht dulden, dass er sie an ihm ausließ. Noch, fand er, ist er nichts weiter als ein Neuling. Davon hatten wir viele, sie starben wie die Fliegen. „Aha. Du kannst ja doch ordentlich sprechen.“, brummte Deidara. „Fürs Protokoll: Mir geht es auf die Nerven, wenn du hier den Unantastbaren spielst.“ „Du verstehst mich falsch. Ich hab lediglich keine Lust mich zu unterhalten. Deine Themen sind belangloser Natur.“ „Belangloser-..?“, Deidara stöhnte genervt auf. „Ich kenn dich nichtmal, über was soll ich da mit dir reden? Das einzige was mich in dieser Welt wirklich intressiert ist meine Kunst!“ „Kunst?“, fragte Sasori ruhig. „Was verstehst du schon von wahrer Kunst.“ Deidaras schaute erstaunt zu Sasori. „Mehr als du! Das Gefühl, wenn deine Schöpfung in schierer Schönheit zerrissen wird, ein Knall so laut, dass..-“ „Was ist daran Kunst? Es bleibt nichts. Wahre Kunst und Schönheit sind ewig.“ „Achso? Also du nennst dich selbst einen Künstler?“ „Richtig. Jedes meiner Stücke in meiner Sammlung ist das Ebenbild wahrer Kunst, die ewig währt und nie vergeht.“ Deidara lachte laut auf: „Deine Puppen nennst du Kunst? Bei allem Respekt, das kann nicht dein Ernst sein. Man sieht sich doch satt, wenn etwas immer bleibt.“ „Falsch. Mir ist bewusst, dass ein Dummkopf wie du das nicht verstehen kannst.“ Die Diskussion wird nicht unsere letzte sein, dachten wohl beide Künstler, während sie den halben Weg sich darüber stritten, wer hier recht hat. Deidara musste sich anhören, dass er sowieso viel zu jung sei um sich darüber eine Meinung zu bilden und Sasori kriegte zu hören, wie langweilig seine 'ewige' Kunst sei. Die beiden vertieften sich in ihre Erzählungen bis es spät wurde. „Ich sag's ja nur, woher willst du wissen, ob das wirklich ewig-..“ „Pscht! Sei still.“ Deidara hielt inne. Sie näherten sich einer kleinen Siedlung von Bauernhäusern. Es brannte Licht. „Wir müssten gleich da sein. Ich vermute, dass das Dorf ganz in der Nähe ist.“, ergriff Sasori wieder das Wort. „Ab jetzt bedeutet es, dass wir uns ruhig verhalten.“ „Mit deinem Aufzug? Ich würde da rauskommen, diese Aufmachung macht den Leuten doch nur Angst.“ Doch Deidara hatte seinen Satz kaum beendet, da gab es eine kleine Staubwolke und vor ihm stand Sasori in seiner normalen Form. Der Rotschopf rollte eine Schriftrolle zusammen. Anscheinend versiegelt er dort seine Marionetten, dachte Deidara nebenbei und musterte seinen Partner erneut. „Warum läufst du nicht immer so rum?“ Sasori ging weiter. „Man wird nicht erkannt, zumal fungiert Hiruko als mein wandernder Panzer. Ihn zu schaffen war viel Arbeit, diese soll gesehen werden.“ „Ah.“, gab Deidara zurück und lief neben Sasori her. Die Diskussion über beide Kunstansichten hatte die Stimmung zwischen den beiden aufgelockert. Deidara hatte den Eindruck seinen neuen Partner wenigstens ein bisschen kennenlernen zu dürfen. Auch wenn er seine Zweifel hatte, dass sie sich jemals einig werden. Es war frustrierend, dass er nicht einsehen wollte, dass seine Kunst die einzig wahre Form war, aber er merkte, dass Sasori wesentlich gesprächiger war, wenn es um dieses Thema ging und das war Deidara im Moment mehr wert. Er musste zugeben, dass er Sasori doch ganz interessant fand. Nicht mehr so unheimlich wie am Anfang. Er schien ihm seinen Ausraster von eben ebenfalls verziehen zu haben, niemand sprach noch darüber. „Also? Wie sollen wir vorgehen?“, fragte Deidara dann. Sie gingen zielstrebig auf ein kleines Dorf zu. Es sah von weitem ziemlich wohlhabend aus. Das größte Gebäude zierte ein prunkvolles Dach und überragte die anderen bei weitem. „Wir? Du bist zu laut dafür. Such dir irgendwo eine Bar, ich hole dich da später ab.“ Deidara stutzte. Meinte er das gerade ernst? „Ähm..Wieso sollte ich mich überhaupt vorbereiten, wenn du von Anfang an vorhattest das alleine durchzuziehen? Außerdem bin ich nicht den ganzen Weg mit dir hierher um mich dann abservieren zu lassen.“ Sasori schaute kurz zu seinem neuen Partner. Er hätte schwören können, dass es dem Jungen egal sei, was er hier tut. Zumal konnte er niemanden gebrauchen, der ihm in der Mission dazwischen fuschte. „Ich wüsste nicht wie ich dich gebrauchen könnte. Ich werde das Mädchen vergiften, sie wird den Morgen nicht mehr erleben.“, erwiderte der Puppenspieler ruhig. Doch der Blondschopf neben ihm gab keine Ruhe: „Vergiften? Schön und gut, aber was ist, wenn was schief geht? Du brauchst doch ein Back-up.“ Sasori sah fast genervt aus. „Wenn du glaubst, dass du mir irgendwie von Nutzen sein kannst. Dann schlag was anderes vor.“ Deidara überlegte kurz. „Naja.. Dein Gift macht ja Sinn. Sobald wir am Gebäude sind, steigst du unbemerkt rein, tust, was du tun musst. Wenn alles gut läuft kommst du auch genauso unbemerkt wieder raus. Aber wenn dich doch wer erwischt, dann könnten wir entweder dafür sorgen, dass es keine Überlebenden gibt oder wir müssten so schnell es geht die Biege machen. Das Dorf sieht reich aus, es werden garantiert Shinobi dort sein. In dem Fall könnte ich uns aus dem Dorf rausfliegen, so erwischt uns keiner.“ Er schaute grinsend zu seinem Partner, dieser hörte ihm zu. „Ich seh schon ein, dass wir da nicht zu zweit rein müssen.“, beendete Deidara seine Ausführung. Sasori nickte kurz. „Von mir aus. Vielleicht bist du doch zu was nütze.“ Damit muss ich mich wohl erstmal zufrieden geben, dachte Deidara achselzuckend und sie betraten das Dorf. Der Abend war noch jung und es waren trotz der Dunkelheit noch Menschen auf der Straße. Die meisten waren wohl auf dem Weg in ein Gasthaus oder nach Hause, auf jedenfall war die Stimmung ausgelassen. Die meisten trugen traditionelle Kimonos und Yukata und die zwei jungen Männer in den schwarzen Mänteln fielen garnicht weiter auf. Deidara sah sich um. Sein geschultes Auge entdeckte die Wachposten auf den Dächern. Die Shinobi waren tiefschwarz bekleidet und vermummten ihre Gesichter. Sie schienen den zwei Besuchern keine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Der Künstler ging davon aus, dass Akatsuki in solchen Provinzdörfchen einfach noch nicht bekannt war. Er hatte vorher ja auch noch nichts von ihnen gehört. „Das Haus der wohlhabenden Familie wird wohl das best bewachteteste sein, nicht?“, flüsterte Deidara seinem Teamkameraden zu. „Wir folgen einfach den Wachen.“ „Nicht nötig.“, sagte Sasori ebenso leise und blieb stehen. Vor dem größten Gebäude des Dorfes tummelten sich eine Menge Shinobi. Manche saßen auf der Treppe und schenkten sich gegenseitig Sake ein, ein paar andere unterhielten sich gelangweilt und wieder andere schienen ihren Job ernst zu nehmen und standen tatsächlich Wache. Deidara grinste. „Na das wird ja einfach. Ich vermute diese Villa wird einen Garten haben, ich warte dort auf dich, Sasori.“ Der junge Mann wandte sich um und schlenderte entspannt und unauffällig die lange Grundstücksmauer entlang um, kaum, dass niemand mehr zu sehen war, sich darüber schaffen und im Schatten der Büsche zu warten. Sasori war zufrieden als Deidara ging. Es schien ihm, dass der Blondschopf nicht anzweifelte, dass Sasori selbst ein sehr fähiger Ninja war und richtig einschätzte, dass er anderweitig nützlicher war. Er hatte sich schon auf eine Diskussion vorbereitet, falls Deidara unbedingt selbst anpacken wollte. In dem Fall hätte er ihm wohl einfach das Gift in die Hand gedrückt und ihn machen lassen. Doch nun konnte er sich ganz in ruhe in das Haus einschleichen und das Gift verabreichen. Um nicht aufzufallen ging Sasori erstmal weiter, er wird von hinten einsteigen. Deidara saß währenddessen im sicheren Grün des Gartens. Es war ein milder Sommerabend und ein Päarchen schlenderte durch den Garten. Solange er sich ruhig verhielt, hatte der junge Künstler nichts zu befürchten, das wusste er. Er war sich auch sicher, dass das ein einfacher Auftrag sein würde. Morgen schon sind wir über alle Berge, dachte er vergnügt. Ein wenig langweilig war es schon auf seinen Kameraden zu warten, aber was blieb ihm anderes übrig? Er griff in seine Lehmtasche und förderte einen Klumpen zutage. So konnte er sich wenigstens ein wenig die Zeit vertreiben. Für die nächste Stunde hörte Deidara nicht viel von seinem Partner. Ab und zu schaute er zum Gebäude, indem nach und nach die Lichter ausgingen. Er vermutete, dass Sasori schon längst eingestiegen ist und sich nen Überblick verschafft. Vielleicht wartet er auch im Schrank bis sich das Opfer hinlegte um dann zuzuschlagen. Deidara grinste in sich hinein. Wie so ein Perverser, dachte er belustigt. Plötzlich sah er einen Schatten aus dem Fenster springen, dieser landete zugleich in einem hübsch getrimmten Baum. Der junge Künstler erhob sich, sah sich kurz um und schlich dann zum Baum hin. Als er nach oben schaute, entdeckte er auch schon wen er vermutete. „Und? Hats geklappt?“ „Pscht. Sei ruhig. Bring uns so schnell es geht hier raus.“ Deidara wusste, dass er jetzt nicht nachfragen durfte und öffnete seine Handfläche. Ein kleiner Tonvogel springte aus ihr heraus, landete im Glas und vergrößerte sich mit einem kleinen Puff-Laut. „Spring auf.“, wies Deidara seinen Kameraden an, dieser tat wie ihm geheißen. Als beide ihren Platz eingenommen hatten schlug der Vogel mit seinen großen Flügeln, wirbelte viel Staub und Dreck auf und erhob sich mit einem Satz in die Luft. Deidara beschleunigte den Flug bis sie das Dorf hinter sich ließen. Im dunklen Nachthimmel würde man sie eh nicht vermuten. Er drehte sich um. Sasori saß auf dem Rücken vom Vogel und schaute zurück zum Dorf, dann ließ er seinen Blick über die Ferne schweifen. Der kalte Wind zerzauste sein rotes Haar. Deidara war ein wenig enttäuscht. Normalerweise sind die Leute begeisterter, wenn sie zum ersten Mal mit ihm fliegen. „Also? Warum mussten wir so schnell weg? Hast du's verbockt?“ Als wäre er aus den Gedanken gerissen worden, sah Sasori zu seinem Partner. Dieser schaute ihn mit seinen neugierigen blauen Augen an, kein Spott. „Nein.“ … „Lässt du dir eigentlich alles immer so aus der Nase ziehn?“, antwortete Deidara ein wenig genervt. „Das Mädchen hat ihr Gift bekommen, sie wird sterben. Aber ihr Verlobter wollte sie besuchen, also musste ich schnell verschwinden. Er war schon auf dem Gang. Mehr nicht.“ Deidara grinste schelmisch. „Hätte er dich erwischt, dächte er bestimmte du wärst eine Affäre von dem Mädchen.“ Sasori lachte nicht. Sowieso ließ sich aus seinem Gesicht keinerlei Regung wahrnehmen, das ist Deidara schon aufgefallen. Und es gefiel ihm nicht. Sie flogen eine knappe halbe Stunde ehe Deidara beschloss zu landen. Da von seinem Partner keine Einwände kamen, fragte er auch nicht nach ob es ihm genehm sei. Der Vogel landete sanft und Deidara sprang von ihm runter. Sasori tat es ihm nach. „Wir sollten ein Lager aufschlagen. Ich kann nicht ewig fliegen und außerdem sollten wir was essen.“ Er schaute zu Sasori. Doch dieser antwortete nicht, sondern lies sich einfach an einem Baum nieder. Wenigstens beschwert er sich nicht, dachte Deidara und versuchte optimistisch zu bleiben. Zähneknirschend machte er sich daran ein kleines Feuer zu machen. Um die Stimmung nicht im Boden verlaufen zu lassen, fing der junge Mann ein Gespräch an: „Hier werden die uns eh nicht vermuten. Ich meine.. wir sind ein gutes Stück geflogen. Warst du schonmal in der Luft? Du schienst ziemlich unbeeindruckt, Sasori. Und was ich noch fragen wollte-“ „Sei still.“ „Was?“ „Ich sagte, sei still. Warum musst du immer soviel reden?“, sagte Sasori bestimmt. Deidara schaute überrascht zu Sasori herüber, verstummte dann zwar, wandte sich ab und zündete das Feuer an. Da er ihm den Rücken zugedreht hatte, konnte Sasori nicht sehen wie beschämt der blonde Künstler war. Er ließ mit sich umgehen als sei er ein kleines Kind. Dieser Typ dachte er sei ein kleines Kind! Deidara knirschte mit den Zähnen und ballte die Hand zu einer Faust. Gut!, dachte er. „Wenn er glaubt, dass er mich ignorieren kann, dann soll es so sein! Partner? Von wegen. Der weiß nicht mal was wahre Kunst ist.“ Er wärmte sich am Feuer auf und beschloss keine weiteren Versuche zu starten in diese Gruppe reinzupassen. Er würde den Teufel tun und sich von jemandem wie diesem Sasori unterbuttern zu lassen. Deidara griff in einen Beutel und zog eine Dose mit Reisbällchen hervor. Er aß langsam und schaute die ganze Zeit ins Feuer. Nur manchmal stierte er verstohlen zu seinem Partner, der sich mit einem Puppenarm beschäftigte. Ihn auseinander- und wieder zusammenbaute, nur um ihn dann nochmal zu inspizieren und erneut in seine Kleinteile zu zerlegen. Wie einfältig und langweilig, dachte sich der junge Mann und stand auf. Sasori blickte von seiner Arbeit auf. „Ich geh nur kurz in den Wald.“, sagte Deidara gleichgültig und wollte schon los. „Was tun?“ Deidara stöhnte genervt: „Scheißen.“ Und ging ohne eine weitere Begründung fort. Er stapfte genervt zwischen den Bäumen durch und war endlich froh für sich zu sein. Er überprüfte wie viel Lehm er in seiner Tasche trug und grinste zufrieden. Das würde reichen. In seiner Zeit im Garten hat er immer wieder darüber nachgedacht wann und wie er die Biege machen könnte, mit Kampf oder ohne. Auffällig oder heimlich. Er verdrängte die Gedanken, dass es vielleicht nicht so schlecht sei bei Akatsuki zu bleiben. Nicht bereit, sich mit den eventuellen Konsequenzen auseinanderzusetzen formte er einen neuen Vogel und blickte sich um. Keine Spur von Sasori. Deidara blickte in die Baumkronen und suchte sich eine geeignete Lücke zum durchbrechen. Er ließ den Vogel mit den Flügeln aufschlagen und erhob sich in die Luft. Ehe er sich versah befand er sich über den Baumspitzen und flog den Wolken entgegen. Der Künstler setzte sich in und schaute zurück. Man konnte das Lagerfeuer aus der Entfernung noch ausmachen und er musste schmunzeln. Er schälte sich aus seinem Akatsukimantel und schaute auf die Wolken darauf. „Sie unterschätzen mich.“, sagte er leise und ließ den Mantel in die Tiefe fallen. Der Stoff breitete sich aus und sank sanft in die Dunkelheit, doch Deidara war mit den Gedanken schon bei seinem nächsten Ziel. Sie würden ihn suchen, das wusste er. Er hatte die leise Hoffnung, dass sie sich die Zeit an ihm nicht verschwenden wollten und ihn einfach ziehen ließen, aber das wäre naiv. Entweder sie zwingen ihn zurück oder er hat sich sehr ernste Feinde gemacht. Deidara dachte an Itachi und ob sie ihn wohl wieder nach ihm schicken würden. Würde er von nun an immer auf der Flucht sein? Der Künstler schüttelte entschlossen den Kopf und verwarf diese Gedanken. Er ist frei, das ist die Hauptsache. Er kann tun und lassen was er will. Seine Finger fuhren über die Kerbe in seinem Stirnband. Plötzlich schoss etwas haarscharf an Deidaras Kopf vorbei und er riss den Vogel herum. Seine Augen scannten die Umgebung unter ihm als er erneut ein Geschoss auf ihn zu flog. Diesesmal hatte er nicht genug Zeit um geschickt auszuweichen und sprang im letzten Moment vom Vogel. Während Deidara fiel, steckte seine Hand bereits in seiner Lehmtasche und formten an einer neuen Kreation. Gleichzeitig richtete er seinen Blick auf seinen Vogel, der sich weiter von ihm entfernte je tiefer er stürzte und zwang ihn, sich im Sturzflug auf Deidara zuzubewegen. Mit einer Hand griff er bereits nach dem Kopf des Lehmvogels, schwang sich gekonnt zurück auf dessen Rücken, während die andere Handfläche sich öffnete und der Mund streuähnlich kleine Spinnen in den Wald unter ihm freiließ. Mit einem schnellen Fingerzeichen explodierten diese und gaben den Blick frei auf den Boden unter dem Künstler. „Du?!“, brüllte Deidara runter. Aber Sasori starrte ihn nur ausdruckslos an und schwang seinen Arm herum. Ohne wirklich zu realisieren was geschah, spürte Deidara wie sich mehrere Arme von hinten um seinen Körper legten und fest zudrückten. Fluchend kämpfte er dagegen an, versuchte zu strampeln, aber die hölzernden Gebeine wurden nur enger. Irgendwann schnürten sie Deidara die Luft ab und er keuchte. Lange könnte er sein Flugtier nicht mehr in der Luft halten, wenn er sein Chakra nicht ordentlich kontrollieren kann. Er blickte herunter auf Sasori. „Ein Puppenspieler, natürlich!“, schoss es Deidara durch den Kopf, als er sah, wie präzise sein Gegner seine Finger zucken ließ. Sein Vogel sank. „Wenn ich nur an meine Tasche kommen könnte..“, dachte Deidara angestrengt. Der Vogel sank. „Nicht.. kampflos.“ Er biss die Zähne zusammen. Doch plötzlich spürte er einen Stich in seinen Hals und ihm wurde schwarz vor Augen. Der Vogel stürzte ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)