Anti Faith von Kartoffelecke ================================================================================ Kapitel 19: Kapitel 19 ---------------------- Die Akatsuki verließen noch in dieser Nacht Tsuchi no Kuni. Sasori hatte die Wunde an Deidaras Stirn notdürftig versorgt und verbunden, sodass er wenigstens nicht mehr blutete. Für den Rest ließ der Lehmkünstler ihm keine Zeit. Deidara lief immer gut 20 Meter vor Sasori. Dieser fand nicht einmal die Zeit, sich wieder in Hiruko zu setzen. Der Puppenspieler wunderte sich, dass Deidara so panisch wirkte. Als Nukenin begegneten einem immer wieder Shinobi, die auf das Kopfgeld aus waren. Nicht selten versuchten die Dörfer selbst, ihre Kriminellen in den Griff zu kriegen. Und wären diese schlechten Wetterbedingungen nicht gewesen, so wären diese 10 Shinobi aus Iwagakure auch kein Problem gewesen. Sasori hatte früh bemerkt, dass Deidara etwas an seiner Anwesenheit in diesem großen Land Sorge bereitete. Er war nicht weiter darauf eingegangen, aber seine doch übertriebene Reaktion warfen auch bei dem erfahreneren Akatsuki Fragen auf. „Deidara! Niemand verfolgt uns, du musst nicht so hetzen.“, rief er ihm dann entgegen und tatsächlich verlangsamte Deidara seinen Schritt und drehte sich zu seinem Partner. Beide Akatsuki waren bis auf die Haut durchnässt. Deidara tropfte das Wasser vom Haar und es klebte an seiner Stirn. Er grinste müde. „Klar. Sorry.“, erwiderte er und wartete, bis Sasori ihn eingeholt hatte. Sie liefen fortan nebeneinander und schwiegen. Ausnahmsweise war es Sasori, den diese Stille störte. Irgendwas stimmte mit seinem Teampartner nicht. „Ich habe nicht erwartet, dass dich ein kleiner Hinterhalt so unruhig stimmt. Seit wir in Tsuchi no Kuni unterwegs waren, bist du anders. Ich wage sogar zu sagen, nicht zu gebrauchen.“, fing er an. Aus den Augenwinkeln beobachtete er seinen jungen Partner, der als Antwort nur den Blick senkte. „Niemand ist gern in seiner alten Heimat. Aber du wirktest regelrecht paranoid auf mich.“ „Ist das so..“, murmelte Deidara leise, sah aber dann zu Sasori. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. „Stimmt, ich war wohl zu paranoid.“ Sasori blickte Deidara eindringlich an. Sie blieben stehen. „Und du bist kein paranoider Mensch. Also? Du gefährdest nämlich in Zukunft mit deinen Problemen nicht nur dich selbst, sondern auch mich. Also sollte ich zumindest wissen, was los ist.“ Sasori konnte sehen, wie unbehaglich es Deidara wurde. Sein Grinsen schwand nicht, aber er wurde nervös, schaute in die Richtung aus der sie her kamen. „Es war ein Fehler von Pain mich hierher zu schicken. Er wusste es nicht besser und ich bin nicht sauer oder so. Aber diese zehn waren erst der Anfang, Sasori.“ „Was meinst du damit?“ Deidara schüttelte den Kopf. „Lass uns aus dem Regen raus und irgendwohin, wo ich weiß, dass uns vorerst niemand stört. Vielleicht geht mein Puls dann auch runter.“ Als es günstig war, zögerte Deidara nicht und schuf einen Vogel, sodass das Team ihren Weg in der Luft fortsetzen konnte. Deidara merkte die Anspannung von sich abfallen, als sie sich endlich in der Luft befanden. Er seufzte leise und richtete dann den Blick entschlossen in Flugrichtung. Vielleicht hatte Sasori Recht und er reagierte wirklich übertrieben? Er wurde erkannt und dann wurde der nächste Ninjaposten alamiert, die sich um ihn kümmern wollten. Idioten, die die Gefahr nicht abschätzen konnten und in ihren sicheren Tod gerannt waren. Oder aber, es war der Beginn einer Kettenreaktion. Er hatte seinem Dorf, nein, seinem Vater, einen Hinweis gegeben, wo er sich befand. Vielleicht hätte er die Leichen beseitigen sollen? Nein, Zeitverschwendung. Das Kampffeld trug seine Handschrift. Deidara ertappte sich dabei, wie er an seinem Daumennagel knabberte und ließ die Hand sinken. Er konnte jetzt nichts mehr daran ändern, wie die Dinge nunmal waren. Wenn man ihn suchen würde, dann würde er kämpfen. Soviel stand fest. Er würde allen zeigen, dass man ihn in Ruhe lassen sollte. Seine Hand ballte sich zu einer Faust. Obwohl Deidara ein gemütliches Bett in einer Herberge vorgezogen hätte, landete er in den frühen Morgenstunden an einem Waldrand nahe der Grenze zu Amegakure. Die letzte Stunde wurde er immer langsamer im fliegen und auch seine Aufmerksamkeit ließ nach. Es wäre leichtsinnig gewesen, weiterzufliegen. „Hast du eigentlich ein Ziel?“, fragte Sasori nebenher. Er hatte nicht sonderlich darauf geachtet, wohin die Reise ging. „Hm..Ich glaube, ich bin unterbewusst Richtung Ame.“, antwortete Deidara und schickte den Vogel zurück in die Luft, wo er seine Existenz als Feuerwerk beendete. „Darf ich dich daran erinnern, dass Kakuzu auf uns wartet?“, merkte der Puppenspieler an, ohne es wirklich ernst zu meinen. Wahrscheinlich hatte Deidara diesen Teil des Plans als nicht mehr wichtig erachtet, er selbst genauso wenig. „Auf was? Dass wir ihm sagen: Sorry, wir haben den Kerl nicht gefunden? Wir können das Jutsu verwenden oder sowas. Besser, wie in noch einen Hinterhalt zu geraten.“ Deidara zuckte die Schultern. Sie ließen sich an einer kleinen Lichtung nieder und zogen ihre Mäntel aus. Sie waren immernoch klamm und durch den Flugwind hatte Deidara kalt bekommen. Am liebsten würde er sich einmal komplett umziehen, aber er hatte seinen Beutel mit persönlichen Gegenständen in der Höhle zurück gelassen. Nun war er sich sicher, wenn diese jemand finden würde, wüssten sie, dass er da war. Noch eine Sache, die ihn nun störte. Der Lehmkünstler lehnte sich an einen Baum und zog die Beine an, den Kopf legte er auf die Knie. Er schaute zu Sasori, der Hiruko aus einer Schriftrolle beschwor und die Puppe öffnete. Deidara spürte die Müdigkeit siegen, ließ es aber, trotz seinem Gedankenzirkus, zu. Er wusste, sein Partner würde aufpassen. Er war dankbar, dass Sasori nicht weiter nachhakte, sondern hinnahm, dass Deidara die letzten Tage die Entscheidungen für sie beide getroffen hatte. Er hatte sogar das Gefühl, Sasori würde sowas wie Rücksicht auf ihn nehmen. Er fühlte sich sicher und schloss die Augen. Das Zwitschern der Vögel in den Baumkronen, weckte Deidara. Durch die Blätter las er, dass es bereits hellichter Tag, vermutlich Mittag, war. Er richtete sich auf und fühlte sich gerädert und dreckig. Sein Nacken war steif und er fröstelte ein wenig. Er schaute zu seinem Partner Sasori, der im Schneidersitz mit einem Fingerzeichen vor der Brust da saß. Deidara schloss daraus, dass er mit einem der anderen Mitglieder, vermutlich Kakuzu oder Pain, in Kontakt stand. Er zog sich kleine Ästchen und Blätter aus dem verfilzten Haar und schaute an sich herunter. Erst jetzt sah er, wie ramboliert er eigentlich war. Seine Hose war an mehreren Stellen aufgerissen. Die Beine unter dem Stoff voller verkrusteter Schnittwunden von den scharfkantigen Felsen und blauen Flecken von seinem Sturz. Sein ganzer Körper wirkte, als wäre er in einer Waschtrommel umhergewirbelt worden. Seine Arme waren übersäat mit blauen Flecken. Schlamm war an manchen Stellen getrocknet und bröckelte bereits ab. Deidara wollte garnicht wissen, wie scheiße er wirklich aussah. Er sehnte sich nach einer warmen Dusche, noch lieber nach einem Bad. Er hob seinen Mantel auf, doch dieser war nicht mehr zu gebrauchen. Die Vorderseite war vom Rückstoß der Explosionen und umherfliegender Teile zerrissen worden. Ein Ärmel hatte einen tiefen Riss. Wie hatte er das zuvor nicht bemerkt? In seiner Hektik hatte er seine Verletzungen ignorieren können, aber nun spürte er jeden Muskel seines Körpers rebellieren. Nun hatte er nichts dagegen einen Abstecher nach Amegakure zu machen. Dort könnte er sich ein wenig sammeln und ausruhen. Pain würde ihnen sowieso bald eine neue Mission geben. Außerdem, und ein wenig hob sich Deidaras Stimmung, wartete dort ein ganz gewisses Mädchen auf ihn. Er schaute zu seinem Partner. Ganz seelenruhig saß er da, die Augen geschlossen, den Kopf leicht gesenkt. Ihn hatte die letzte Nacht nicht halb so sehr mitgenommen wie seinen jüngeren Partner. Die Kleidung war noch intakt und Deidara konnte auch keinerlei Schaden erkennen. Sasori war auch nicht mit ihm in die Tiefe gestürzt, wenn er sich richtig erinnerte. Deidara fand es ein wenig schade, dass er den 'wahren' Körper seines Partners nicht in Aktion sehen konnte, aber das Kampfgeschehen ließ dies nicht zu. Er wusste, dass Sasori um Längen stärker war als er selbst. Dieser Fakt wurde ihm bereits in den wenigen Kämpfen, die sie erlebten, bewusst. Zum einen machte dies natürlich die Erfahrung, schließlich war Sasori viel älter als Deidara. Zum anderen aber ging Sasori einen Kampf gefasster, ruhiger und entschlossener an. Sasori ließ ihn mitsprechen, aber insgeheim wussten beide, wer in dem Team das Sagen hatte. Und trotzdem gab ihm Sasori längst nicht mehr das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Ein leichtes Lächeln umspielte Deidaras Lippen, als ihm bewusst wurde, dass er in Sasori mehr als nur einen Teampartner oder Kunstkonkurrenten sah. Von ihm würde er noch eine Menge lernen können. Vielleicht so etwas wie einen Lehrmeister in Sachen Selbstbeherrschung. Sasori öffnete die Augen und schaute unvermittelt zu dem jungen Mann, der da vor ihm stand. Der Puppenspieler war beruhigt. Die blauen Augen blitzten ihm wieder frech entgegen, der Mund war wieder zu einem schiefen Grinsen verschoben. Der ernste, ausgewechselte Deidara von gestern war weg. Zwar war diese Seite angebracht im Kampf, aber außerhalb wollte dies nicht so recht zu Deidara passen. Obwohl er sich oft wünschte, dass Deidara mit mehr Ernst an die Dinge heran trat und sich öfter mal zusammenriss, anstatt seine Gefühle kommen und gehen zu lassen wie Ebbe und Flut, war ihm der alte Deidara doch lieber. Diese Seite war nämlich berechenbar für Sasori. Die andere nicht. „Und?“,fragte Deidara. „Ich gehe mal davon aus, dass du nach Amegakure fliegen möchtest. Ich habe nichts dagegen und uns schonmal bei Pain angekündigt. Er wird auch Kakuzu ausrichten, dass wir nicht mehr bei Tsuchi no Kuni sind.“ „Hast du von unserer turbulenten Nacht erzählt?“ „Natürlich.“, entgegnete der Puppenspieler und stand auf. „Wie geht es deinem Kopf?“ Überrascht über die Nachfrage, fasste sich Deidara an die Stirn. Der Verband war dreckig und ein wenig Blut war durchgedrungen. Er nahm ihn vorsichtig ab und verzog das Gesicht schmerzvoll, als die Blutkruste abriss. „Geht schon..“, zischte er und knüllte den Verband zusammen. „Das Stirnband wird es verdecken.“ Sie beschlossen, den Rest des Weges zu Fuß zurückzulegen. Sasori in Hiruko, Deidara nebenher. So konnte Deidara genug darüber nachdenken, wie er Sasori erklären würde, warum diese eine Nacht ein Problem für die Zukunft darstellen könnte. Die Stille wurde nur durch das Zwitschern der Vögel unterbrochen und der Himmel über ihnen war überraschenderweise wolkenfrei. Ungewöhnlich für Ame no Kuni. Als sie die Mauer Amegakures erblickten, seufzte Deidara erleichtert auf. Der Marsch hatte sich schmerzhaft in seinen Beinen bemerkbar gemacht, er fühlte sich nicht mehr nur dreckig, sondern schlichtweg eklig und wollte einfach nur ankommen. Sie durchquerten das Osttor, ohne auch nur ein Wort mit den Wachen zu sprechen. Sie nutzten die Nebenstraßen und Gassen um dem Trubel auf den Hauptstraßen zu entgehen. Den wenigen Leuten denen sie begegneten, musterten sie skeptisch. Deidara ignorierte sie. Pain wartete auf sie im Vorhof des Turms. Sein Blick ruhte kurz auf Deidara, musterten ihn von oben bis unten. „Ernste Verletzungen?“, waren seine ersten Worte und Deidara seufzte innerlich auf. Was eine Begrüßung. „Nein.“, entgegnete er murrend. „Aber ich brauche ein Bad, ein Bett und ein ordentliches Essen. Dann können wir von mir aus sprechen.“ Sein Ton war gereizter, als er eigentlich beabsichtigte. „Deidara.“, kam es mahnend aus Hiruko und der Lehmkünstler besann sich. „Sorry. Ich bin nur im Arsch.“, entschuldigte er sich beiläufig und wich Pains durchdringendem Blick aus. Der Anführer wandte sich ohne zu antworten um und führte die beiden in den Turm. Erst drinnen ergriff er das Wort. „Ruht euch aus. Anschließend kommt ihr beide zu mir. Wir müssen etwas besprechen.“ Im Treppenhaus noch trennten sich die Akatsuki und Sasori und Deidara kehrten jeweils in ihre Räume ein. Deidara störte sich nicht an dem schroffen Ton Pains. Das war seine Art. Er schloss die Tür hinter sich und schälte sich aus seinen Klamotten. Der Dreck verteilte sich auf dem Boden. Er suchte sich ein Handtuch und begab sich ins Bad. Die alten Räumlichkeiten enttäuschten den jungen Mann nicht. Während er heißes Wasser in die Wanne laufen ließ, schrubbte er sich den Dreck von der Haut und versuchte mit seinen Fingern sein Haar zu entwirren. Langsam ließ er sich in das heiße Wasser gleiten und ihm entwich ein erleichtertes Seufzen. Er legte den Arm auf den Wannenrand und ließ den Kopf darauf liegen. Deidara schloss die Augen und genoss die Ruhe. Er fühlte sich endlich wieder wie ein Mensch. Zurück in seinem Zimmer beschloss er, die kaputten Sachen einfach wegzuschmeißen und den Luxus zu nutzen, dass man ihm bei seinem Beitritt einen Schrank voller neuen Dinge und Klamotten zur Verfügung gestellt hatte. Sauber und frisch gab es nurnoch ein Bedürfnis zu stillen: Seinen Hunger. Im Gemeinschaftsraum erwartete er niemanden, war aber umso überraschter, als er Konan über eine Zeitung gebeugt sah. „Konan!“, begrüßte er sie und sie schaute auf, lächelte sanft. „Pain hatte erzählt, dass ihr kommt.“, erklärte sie und klappte die Zeitung zu. „Er sagte, ihr seid angegriffen worden. Bist du verletzt?“ Deidara schüttelte den Kopf. „Nichts großartiges. Aber wir brauchten eine Pause und in Tsuchi no Kuni konnten wir nicht bleiben.“ Konan nickte verständnisvoll und deutet auf eine Kanne auf dem Tisch. „Tee?“, bot sie ihm an, ohne auf eine Antwort zu warten, und schenkte ihm eine Tasse ein. Gleichzeitig plünderte Deidara, was sich im Kühlschrank befand. Er wollte nichts kochen, also musste er sich mit Rohkost begnügen. „Ist Pain eigentlich sauer?“, fragte er beiläufig. „Wieso sollte er?“ Konan wirkte irritiert. „Weil wir die Mission abgebrochen haben.“ Deidara schaute zu Konan, doch diese schüttelte nur den Kopf. „So etwas stört ihn nicht, solange ihr eine Begründung abliefert.“ Damit war das Thema beendet. Deidara nahm einen Schluck Tee und fragte sich, warum es ihm so wichtig wurde, was die anderen über ihn dachten. „Was hast du so getrieben?“, wechselte er das Thema. „Ich war ebenfalls auf Mission. In der Gegend von Yu no Kuni.“ „Da liegt Yugagakure, richtig?“ „Ja. Ich habe Pain Informationen beschafft zu einem potentiellen neuen Mitglied.“ Nun wurde Deidara neugierig. „Kennt man die Person?“ „Er ist nicht bekannt. Aber wäre, wenn die Gerüchte stimmen, gut geeignet für Kakuzu.“, Konan wirkte plötzlich nachdenklicher, sie schaute in ihre Tasse und schwenkte den Inhalt ein wenig. „Was war mit seinem alten Partner?“, fragte Deidara nach. „Tot. Alle. Kakuzu bringt sie regelmäßig um, weil sie ihn stören oder nerven. Das, Deidara, ist zum Beispiel eine Sache, die Pain stört.“ „Da bin ich ja doch froh, dass Sasori mich nur ignoriert, wenn er genug von mir hat.“, merkte Deidara ironisch an und war insgeheim froh, diesen Kakuzu noch nicht getroffen zu haben. Konan schmunzelte leise. Sie redeten noch eine Weile, aber Konan verabschiedete sich alsdann, weil sie noch mit Pain sprechen wollte. Sie empfahl Deidara, dies morgen ebenfalls zu tun. Deidara verblieb noch eine Weile am Tisch, aß und trank und schaute aus dem großen Fenster. Als er die Türklinke hörte, drehte er den Kopf. „Hier bist du. Ich habe dich gesucht.“, sagte Sasori und kam herein. Er setzte sich Deidara gegenüber und verschränkte die Arme. „Hab' mit Konan gequatscht.“, erklärte sich Deidara kurz und stellte die Tasse ab. Er wusste was Sasori nun von ihm erwartete. „Du willst eine Erklärung, oder? Weshalb es mir so ernst gestern war und ich so besorgt bin.“ Sasori nickte. „Ich denke, jeder hat so seine Probleme, oder? Seine kleinen Päckchen.“, versuchte Deidara die Stimmung aufzulockern, aber Sasori verzog keine Miene. Deidara senkte den Blick. „Die letzten Jahre habe ich damit verbracht meine Spuren zu verwischen. Unerreichbar zu bleiben. Heute hier morgen dort, verstehst du?“, fing er an, den Blick auf seine Hände gerichtet. „Alles was zählte war meine Kunst. Ich hielt mich von Tsuchi no Kuni, vor allem von Iwagakure, so weit es ging fern. Ich will einfach nichts mit denen zu tun haben. Und eigentlich konnte ich mich nicht beschweren, es ging mir gut. Ich glaube du würdest auch ungern nach Sunagakure zurück, oder?“ Er schaute auf, aber Sasori antwortete nicht. Die braunen Augen lagen immernoch auf dem jungen Mitglied. Deidara fuhr fort: „Ich will hier kein Mitleid oder so. Ich finde es geht auch niemanden was an. Also lass es mich so formulieren: Es gibt ein paar Menschen in Iwagakure, die eine Menge Aufwand betreiben, um mich wieder zurück zu holen. Und eher würde ich sterben, als mich zurück in die Hände dieses Dorfes zu begeben.“ „Und nun hast du ihnen einen Hinweis gegeben, wo und mit wem du dich rumtreibst.“, sponn Sasori weiter. „Ja. Akatsuki hat mir im Bezug auf mein Versteckspiel einen Strich durch die Rechnung gemacht.“, erklärte Deidara, lachte dabei leise. „Das macht mir so eigentlich nichts aus. Aber allein der Gedanke, dass eine Jagd auf mich beginnen könnte..“ „Das klingt nicht, als würden sie dich tot haben wollen.“, merkte Sasori an und zog die Augenbrauen zusammen. Deidara presste die Lippen zusammen. „Nein. Die wollen mich lebend. Ich war in Iwagakure mehr als nur guter Shinobi, Sasori.“, sagte er leise. Plötzlich musste er grinsen und schaute seinen Partner an. „Du glaubst es mir vielleicht nicht, aber ich war auf dem besten Weg, der nächste Tsuchikage zu werden.“ Kurz lag Stille über den beiden. Sasori glaubte Deidara. Der Junge hatte Potential und das Dorf hatte dies sicherlich erkannt. Es war nicht unüblich, dass man früh eine potentielle Auswahl traf. „Mein Vater ist ein einflussreicher Mann. Sehr einflussreich. Dank ihm genoss ich eine hervorragende Ausbildung und landete als Lehrling unter Tsuchikage Onoki. Der Weg war geebnet für eine tolle Zukunft für...“, Deidara stockte. Eine tolle Zukunft für ihn? Dann würde er hier jetzt nicht sitzen. „Aber ich schlug einen anderen Weg ein. Und verließ das Dorf. Die Gründe.. sind für dich nicht so wichtig, aber damit gerieten automatisch viele in Iwa in Kritik. Ich wollte das. Ich wusste, wenn sie ihren Musterschüler, ihre Zukunft, verlieren, dann würden eine Menge Leute ihre Ehre und ihr Gesicht einbüßen müssen. Onoki musste sich verteidigen, warum er mich nicht aufhielt, mein Vater verlor seinen einzigen Erben und seinen Ruf. Ich hinterließ ein Bild der Verwüstung und säate Misstrauen gegenüber der Elite des Dorfes. Aber ich war da schon über alle Berge.“ Deidaras Stimme wurde leiser, seine Augen glasig. Er erinnerte sich gut. „Für sie bin ich nicht irgendein Krimineller, der seinem Dorf den Rücken kehrte. Ich war bekannt und geschätzt. Aber nun bin ich eine Schande in ihrer glorreichen Geschichte, die es nun auszumergeln gilt. Das schafft man nicht, indem man mich umbringt und das Kopfgeld kassiert.“ „Sondern indem man dich zurückbringt und wieder unter Kontrolle kriegt.“, führte Sasori den Gedanken zu Ende. „Wenn ich das richtig verstehe, versuchen sie deine Entscheidung als Ausrutscher hinzustellen.“ „Ja, so kann man das wohl sagen.“, sagte Deidara und wandte den Blick zum Fenster. „Der kleine Deidara hat nur einen kleinen Fehler gemacht...Keine Sorge, Volk von Iwagakure, wir haben alles unter Kontrolle. Wahrscheinlich sperren sie mich einfach ein und tischen irgendeine Geschichte auf.“ Sasori betrachtete den jungen Mann vor ihm. Dieser hatte den Mund zu einem bitteren Lächeln verzogen. Es interessierte ihn nicht, warum Deidara das Dorf verließ. Manche Entscheidungen hinterfragt man einfach nicht, aber er musste auch nicht nachfragen. In Deidaras Blick lag eine Mischung aus Trauer und Angst. „Sie sollen mich einfach in Ruhe lassen.“ Sasori stand auf. „Dann musst du ihnen eben beweisen, dass man sich mit dir nicht anlegt. Jedes Mal wieder. So etwas sollte sich nicht so aus der Ruhe bringen.“ Deidara schaute seinen Partner an. Das war keine Rüge. „Du meinst mit uns anlegen. Du sagtest selbst: Du sitzt da jetzt mit im Boot.“, erwiderte Deidara grinsend und sogar Sasoris Mundwinkel zuckten kurz. „Du bist eine Nervensäge, Deidara.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)