Schlaflos von _Supernaturalist_ (Wenn deine Träume beginnen dich umzubringen) ================================================================================ Kapitel 4: Die Lysopmatik 3000 ------------------------------ „Die Maschine zeigt dem Menschen, was ihm fehlt.“ ~ Elmar Schenkel ~   „Ein jeder Mensch hat Albrträume“, erklärte Robin ruhig, als sie ihr Buch sinken ließ und die Sonnenbrille von ihren Augen zog. „Das wird dir auch jeder hier an Bord bestätigen können, dass sie alle schon einmal etwas Schlimmes geträumt haben. Auch die Schatten meiner Vergangenheit holen mich regelmäßig ein.“ „Was heißt denn jetzt bitte regelmäßig?“, erkundigte sich die jüngere der beiden Frauen, welche, wie auch die Archäologin auf einer Liege saß und ihre Beine nun zur Brust gezogen hatte. Während Nami ihrer Freundin alles über ihren Albtraum erzählt hat, übermannte sie wieder ein seltsames, unbehagliches Gefühl, als würde sie jegliche Sicherheit verlieren. Ihr Magen war leicht flau geworden und selbst die selbstgemachte Mandarinenlimonade von Sanji konnte ihr nicht helfen, diesen Anflug von Angst loszuwerden.   Ruffy, Chopper, Lysop und Franky spielten irgendein seltsames Ballspiel im Gras – Ruffy und Lysop schienen zu gewinnen, während Brook das Spektakel kommentierte. Sanji bereitete in dieser Zeit eine kleine Zwischenmahlzeit vor. Zorro hingegen trainierte mit einigen seiner gigantischen Hanteln. Somit waren die beiden Frauen ganz unter sich und konnten sich ohne jegliche Unterbrechung unterhalten.   „So einmal aller paar Wochen schon...“, gab Robin endlich zu und holte Nami aus ihrer Trance. „Du kannst mir nicht sagen, dass du noch nie einen Albtraum hattest.“ Die jüngere der beiden Frauen zuckte mit den Schultern, bevor sie ihren großen Sonnenhut zurechtzog und sich wieder zurücklehnte. Ihre Hände ließ die Navigatorin dabei auf ihrem Bauch ruhen, als hätte sie Angst, dass jeder Zeit wieder etwas in diesen gerammt werden könnte. „Natürlich hatte ich schon einmal Albträume. Aber das ist schon lange her...“, wisperte sie, „Ich kann mich an einen Albtraum erinnern, als Arlong noch meine Heimat tyrannisiert hat. Aber da habe ich geträumt, dass ich in Unterwäsche durch das ganze Dorf laufe und alle mich auslachen, bevor mich die Fischmenschen verjagt haben, indem ich auf einem riesigen Seepferdchen davonritt. Oder einmal, als wir alle für zwei Jahre getrennt waren, träumte ich, dass, als wir uns alle wiedersahen, wir uns nicht mehr leiden konnten. Dass sich...unsere Wege trennten und wir alle begannen unseren eigenen Träumen nachzugehen.“ Nami ließ eine lange Pause, während ihre Freundin verständnisvoll nickte. Dann fuhr sie noch einmal fort: „Als ich noch klein war, habe ich oft geträumt, wie Bellemere von Arlong erschossen wurde. Wieder und wieder...und wieder.“ „Das sind alles wahrlich schreckliche Albträume – auch wenn ich zugeben muss, dass mich der mit dem Seepferdchen schon etwas fasziniert.“ „Das mag schon sein...“, flüsterte Nami, nun noch leiser werdend, „Allerdings war mir irgendwie auch während dieser Träume bewusst, dass sie nicht echt sind. Weißt du was ich meine? Entweder war alles so verschwommen, oder alles lief in Zeitlupe ab. Einmal trugen alle sogar ganz komische Mützen! Aber dieser Traum...er war...anders als alle, die ich zuvor hatte. Auch jene, wo ich dachte, ich hätte unendlichen Reichtum.“ Wieder legte sich eine Stille über die beiden Frauen. Robin schlug sogar ihr Buch zu und sah die jüngere der beiden eindringlich an. Lächelte sanft. „Dass man manchmal Träume von Realität nicht unterscheiden kann, soll vorkommen normal sein. Außerdem weiß ich, dass in der Traumdeutung der eigene Tod keineswegs etwas Schlechtes ist. Er steht in den meisten Kulturen für einen Neuanfang – einen neuen Abschnitt im Leben. Dafür, dass man mit etwas Altem abgeschlossen hat.“ „Und wofür steht dann bitte das riesige Seepferdchen?“, scherzte Nami, nun auch mit einem leichten Anflug eines Lächelns. „Da ich einmal annehme, dass du solch einen Traum während einer spätpupertären Phase durchlaufen haben könntest, könnte die Form des Tieres, sowie die Art, wie du dich darauffortbewegt hast- „Oh nein, sag bitte nicht das, was ich denke!“ „-ganz klar für ein Phallussymbol stehen.“ Zu gleichen Teilen sah Nami ihre Freundin schockiert, aber auch belustigt an, bevor sie leise kichern musste. „In was du schon wieder irgendwas Sexuelles hinein interpretieren musst. Und glaub mir – zu jener Zeit hatte ich keine Zeit, an solche Dinge zu denken.“, bemerkte die Navigatorin und nun war sie es, die den Kopf schüttelte. Die Archäologin zuckte mit ihren Schultern. „Wir sind alle alt genug für solche Themen.“ „Ja..., alt genug...“, murmelte Nami, als sie zu den vier spielenden Herren hinübersah. Lysop war nämlich in just diesem Moment gestolpert und steckte nun mit seiner langen Nase in einem Erdloch fest. Sein Gesäß reckte dabei hoch in die Luft, was nicht zuletzt durch den seltsamen Winkel in seinen Beinen verschuldet war. Es war schon ein recht seltsamer Anblick. Die anderen drei Mitspieler allerdings, wie auch Brook amüsierten sich köstlichst darüber, sodass manch einem von ihnen schon Tränen in die Augen stiegen. Auch die Puste blieb ihnen vor Gelächter schon weg. „Für wieviele Personen auf diesem Schiff gilt das jetzt genau? Sicher doch nur für uns beide, nicht?“   Robin lachte leise, bevor die beiden Frauen den Schiffskoch, von der Kombüse kommend, rufen hören konnten: „Hey, ihr Idioten! Könnt was in allen Weltmeeren macht ihr da!“, knurrte Sanji genervt, welcher riesige Tabletts auf seinem Kopf und seinen Händen balancierte, beladen mit Schüsseln voller Reisküchlein und Bechern mit etwas zu Trinken. Diese Masse sah zwar absurt aus, vor allem wenn man in Betracht zog, dass sie alle bereits in zwei Stunden zu Abend essen würden. Allerdings kannte der junge Koch seine Mannschaft gut und somit auch die riesigen Mägen, welche die Männer besaßen. Vor allem wenn sie sich für längere Zeit auf dem Meer befanden. „Lecker, Sanji! Wurde ja auch langsam Zeit!“, rief Ruffy voller Freude und Hunger, bevor er aufsprang und sofort mit Chopper dem Schützen aus seiner misslichen Lage half. „Ich brauche euch auch gar nichts für zwischendurch zu Essen bringen!“, knurrte Sanji gleich, bevor der Kapitän drohte sich auf die Leckerreien zu stürzen. Der Smutje wehrte ihn allerdings gleich mit einem gekonnten Tritt gegen den Gummikopf ab. „Warte gefälligst, bis auch die Damen hier sind! Die sind schließlich nicht alle für dich!“ „Können wir bitte schon einen haben?“, fragten Chopper und Lysop gemeinsam mit flehendem Ton. Der Schütze schien dabei gar nicht zu bemerken, wie dreckig sein Gesicht durch seinen unglücklichen Aufprall war, was Franky erneut leise lachen ließ. „Du solltest ihnen nichts zu Essen verwehren. Schließlich kann man doch nie wissen, wann wir das nächste Mal angegriffen werden und dann wird es gut sein, dass sie etwas zu Essen hatten“, kam es nun von Robin, lächelnd, als sie und Nami sich zu der Runde gesellt hatten und nun auch, neben den anderen, im Gras saßen. „Das ist wirklich ein sehr guter Einwand“, stimmte Franky dem Gesagtem zu, „Den Vorschlag finde ich super!“, rief er, posierte noch einmal, wie er es so oft tat, bevor er sich zwischen Nami und Brook setzte. Sanji nickte, bevor er die Schüsseln in die Mitte der kleinen Gesellschaft plazierte und das Trinken an jeden verteilte, mit Nami und Robin natürlich beginnend. „Das werde ich dann in der Zukunft in Betracht ziehen“, schloss auch der Smutje der Aussage der Archäologin an, während im Hintergrund Proteste ausbrachen, warum die beiden Frauen zuerst zu trinken bekamen, auch wenn sie erst später hinzugekommen waren. „Daf ift unfähr!“, versuchte Ruffy mit vollgestopften Wangen zu sagen, welche nun bereits schon größer waren, als sein normales Gesicht. „Lady's First!“, entgegnete Sanji dem Trocken und warf dem Kapitän einen finsteren Blick zu, bevor er auch ihm einen Becher entgegenstreckte. „Hey, Schwertrassler! Willst du auch was?“, erkundigte sich Sanji mit eben dem gleichen, belanglosem Ausdruck, welchen er Zorro meistens gegenüber brachte. „Dann komm gefälligst her.“ Der Angesprochene brummte nur etwas unter seinem Atem, bevor er die beiden Hanteln ins Gras legte und sich zu den anderen gesellte. „Kannst du dir nicht etwas anziehen?“, bemängelte der Smutje gleich den nackten Oberkörper des Mannes, welcher nur mit den Schultern zuckte, einen Reiskuchen nahm und dann entgegnete: „Was interessiert es dich? Du verstehst doch eh nichts davon!“ „Wovon, Grasschädel?!“ „Vom harten Training, natürlich, Glimmstängel!“ „Jungs!“, begann Nami nun drohend, bevor die Situation zu eskalieren drohte. „Können wir hier nicht einfach in Ruhe etwas essen?“ „Natürlich, mein wertes Nami-Mäuschen~“, säuselte der junge Mann mit blondem Haar, bevor er sich gleich auch ins Gras setzte, während Zorro nur brummte, dass man ihm nicht mal ein bisschen Spaß gönnen konnte. Einige Zeit aßen alle Strohhüte gemeinsam, sprachen über die verschiedensten Themen. Franky machte sich dabei über Lysops beschmutze Nase lustig, was der Grund war, das die anderen wieder zu lachen begannen. „Hey, Nami-“, begann dieser dann plötzlich, um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken, während er trotzdem verzweifelt versuchte, sein Gesicht mit seinen Händen zu reinigen. Doch es wurde währenddessen alles noch etwas schlimmer. „..., ich habe die Idee, wie ich deinen Klima-Taktstock noch etwas verbessern kann!“ „Das klingt super“, strahlte die junge Frau gleich, auch wenn noch einige Tränen vor Lachen in ihren Augen glitzerten. „Bring ihn einfach nach dem Essen in meine Werkstatt. Das wird wirklich ein geniales Meisterwerk, das sag ich dir! Du wirst Blitze hinaufbeschwören können, die seine Gottheit Enel vor Neid erblassen lassen würden. Mindestens zweimal so viel Volt plane ich dafür ein! Wird auch nicht lange dauern, das verspreche ich dir.“ „Ist das auch keine Lüge?“, fragte Franky, schwer atmend vor Lachen, mit skeptischen Unterton. „Natürlich nicht! Sie wird es euch ja dann beweisen können. Wie gesagt - bring ihn dann einfach runter und ich kümmere mich dann schon darum.“ Sie nickte, bevor sie alle weiteraßen.   Einige Zeit später – der Schütze hatte es nun mittlerweile geschafft, sein Gesicht zu waschen – stiegen Lysop, Nami und Chopper, welcher überaus neugierig war, hinab zu Lysops Werkstatt im Rumpf des Schiffes. „..., wenn alles gut geht, kann ich die Temperatur, wenn du Feuer machst auch noch ein wenig erhöhen. Wird halt nur nicht günstig werden“, erklärte Lysop, rieb dabei seinen Daumen und seinen Zeigefinger aneinander, um den finanziellen Aspekt darzustellen. „Nicht günstig?“, hakte die junge Frau, welche über ihren Bikini eine leichte Bluse gezogen hatte, damit sie außerhalb der warmen Abendsonne nicht so sehr fror. Dabei hob sie ihre Augenbrauen und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Soll ich dir nicht lieber einige deiner Schulden erlassen?“ Noch auf der Treppe stehend, hielt Lysop inne und drehte sich zu der Navigatorin um. „Mach das – du bekommst sonst nie wieder solch eine Chance!“, flüsterte ihr Schiffsarzt hinter ihr und nickte seinem Freund dabei eindringlich zu. Der Mann mit der langen Nase schien das Angebot für einige Augenblicke zu überschlagen, bevor auch er nachgebend nickte und ihr damit zustimmte. „Das erscheint mir durchaus ein faires Angebot zu sein.“ „Natürlich - schließlich bin ich auch für meine Großzügigkeit bekannt!“, gab Nami zu mit dem Anflug eines gewieften Lächelns. „Natürlich...“, brummten ihre beiden Freunde, verstimmt, um dann das untere Ende der Treppe zu erreichen, damit sie den gesuchten Raum betraten.   Eine große, unförmige Maschine ratterte in der Ecke des Raumes. Kolben stiegen auf der oberen Seite im regelmäßigen Aständen immer wieder auf, um dann wieder zu verschwinden. Verschieden farbige Schalter und Hebel waren an der ihr zugewandten Seite angebracht, während auf der Seite, welche nicht gegen die Wand stand, verschieden große und kleine Zahnräder sich wie wild drehten. Leise, zischende Geräuche waren dabei ständig zu hören. „Nett, was ist das?“, erkundigte sich Nami gleich neugierig und trat näher heran. Auch der kleine, neugierige Chopper trat an das Gerät näher heran und beäugte es genau. „Das sieht ja cool aus, Lysop! Hast du das gebaut? Und..., wofür ist das da?“ Stolz schwellte der Gelobte seine Brust. „In dem Apparat stelle ich meine Geschosse her! Von mir patentiert! Darf ich vorstellen – die Lysopmatik 3000!“ Die junge Frau drehte sich um, legte ihre Hände an die Hüften und fragte noch: „Was ist denn dann bitte mit Lysopmatik 1000 und 2000 geschehen? Jetzt verstehe ich zumindest auch, was mit den ganzen Berrys geschehen ist, die du von mir wolltest. Die sind wohl alle da rein geflossen, nicht?“ Ertappt begann der Beschuldigte zu Stottern und kratzte sich verlegen am Kopf. Dann schnappte er sich hastig die gewollte Waffe aus den Händen der Navigatorin und legte sie auf den Tisch. „A-also... Jetzt zum Klima-Taktstock! Ich werde keine riesigen Veränderungen daran vornehmen, aber sie werden wirksam sein“ „Wenn du das sagst...“, sagte Nami, fast ein wenig beläufig, denn vom Handwerken und Basteln, so wie Lysop es immer tat, hatte sie gar keine Ahnung. Schnell zog der junge Mann eine Blaupause unter dem Tisch hervor, beorderte Chopper dann gleich, ihm einige bestimmte Werkzeuge zu bringen, deren Namen Nami sogleich vergessen hatte, als der Schütze sie auch schon ausgesprochen hatte. Dann begann Lysop sein Meisterwerk. Neugierig sahen Chopper und Nami ihm dabei zu, auch wenn sie nicht so recht verstanden, was er da tat. Mit gezielten und schnellen Bewegungen schraubte er an dieser einen Stelle, nur um dann vorsichtig an einer anderen zu hämmern. Unzählige Werkzeuge benutzte er, die Nami noch nie in ihrem Leben gesehen hatte und wahrscheinlich auch nie wieder sehen würde, denn so oft ging sie nicht in sein Reich.   Da Lysop sehr konzentriert auf das war, was er da tat und Nami und Chopper ihn ohne Unterbrechungen, aber mit höchstem Interesse arbeiten ließen, bemerkte niemand von ihnen, wie die Lysopmatik 3000 zu pfeifen und zu zischen begann. Erst ganz leise, dann immer lauter werdend. Es polterte einmal und erst als es einmal leise knallte, drehten sich die Drei nach der Maschinerie um. „Soll die das machen?“, fragte Chopper erschrocken, dessen Nase ängstlich zu zucken begann. „...Nicht...wirklich...?“, gab der Schütze, ebenso furchtvoll zu, bevor es erneut knallte. „Lysop?!“, schrie Nami mit einer Mischung aus Angst und einer Drohung, vor der Gerätschaft zurückweichend. Vom Deck her erkundigte sich jemand bereits, was bei ihnen vorging, bevor Lysop einen hastigen Befehl erteilte: „RAUS!“ Gerade als sie sich den Weg zur Tür und Treppe bahnen wollten, knirchte etwas unbeschreiblich laut in der Maschine, bevor ein Kolben sich löste und durch die Zimmerdecke flog, ein Loch in diese riss. Außerdem löste sich irgendwoher etwas spiralförmiges. Schrauben begannen wie kleine Geschosse zu fliegen, gefolgt von Muttern. Und einem Zahnrad. Nami schaffte es unter Schreien ihrer beiden Freunde sich geradeso zur Seite zu werfen, bevor dieses ihren Kopf von den Schultern gelöst hätte. Dennoch verspürte sie unerträglichen Schmerz an ihrem Hals. Ihrer Kehle. Wieder war da dieser Geschmack von Blut, der ihrem Rachen hinaufkroch. Ein atemloses Keuchen entglitt ihr. Sie sagte auf die Knie, als Ströme von Blut über ihre Brust zu laufen begannen.   Das Zahnrad hatte in ihren Hals, trotz aller Versuche auszuweichen, hinein geschnitten und eine tiefe, blutende Wunde hinterlassen. In Horror schrien ihre beiden Freunde auf, auch wenn sie nichts verstand. Noch einmal wollte sie nach Hilfe flehen, doch nur schmerzzerrissenes Stöhnen entkam ihren Lippen. Ein feuchtes Gurgeln folgte, als sie nach Vorne überkippte. Wieder hatte sie, als alles verschwamm, das Gefühl, alsob noch jemand bei ihnen sei. Wieder verschwamm alles vor ihren Augen, das Atmen schwerer, bevor alles begann schwarz zu werden.   Schweißgebadet, mit Tränen in den Augen, setzte sich die junge Frau mit den langen, orangefarbenen Haaren auf, welche ihr im Gesicht und auf dem Rücken klebten. Das Herz hämmerte wild in ihrer Brust. Keuchend vor Schmerz fasste sie an ihre Kehle, dort, wo der Schnitt war und Blut herausfloss. So wie es dachte. Doch dort war nichts, nur dieser unendliche Schmerz. „Nami?“, hörte sie jemanden erschrocken flüstern und kalte Hände legten sich auf ihre Schultern. „Nami...es ist alles gut. Sieh mich an – sieh mich AN!“, forderte die andere Person. Noch mehr Hände erschienen, hielten sie fest, streichelten ihren Rücken, um sie zu beruhigen. Sie zitterte. Der Schmerz wollte nicht enden. Nicht das gurgelnde Geräuch. Der Geschmack der Blutes wollte nicht verschwinden. Atmen fiel ihr unglaublich schwer. „Hör auf...Da ist nichts.“ Hände ergriffen ihr Gesicht, zogen an ihr, bis sie auf große, blaue Augen trafen. „Nami, ich bin hier. Es war nur ein Traum!“, flüsterte Robin beruhigend, wieder und wieder, nahm die jüngere der beiden Frauen schließlich in die Arme, umschloss ihren Körper fest und wie in einem wärmenden, schützenden Konkon. „Alles gut...“, hauchte die Archäologin, schaukelte Nami sanft hin und her, wie eine Mutter ihr Kind. „Es war nur ein Traum...ein Albtraum“. Hosted by Animexx e.V. 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