A Pilots Tale von Selma ================================================================================ Kapitel 1: Memorys ------------------ Wieder war einiges an Zeit vergangen ohne das jemand gekommen war um nach ihr oder Lien zu sehen. Pilot hatte die Augen geschlossen und ließ sich treiben, soweit es ihr möglich war. Sie versuchte sich nicht zu einsam zu fühlen, denn sie wusste auch, dass Lien es merken würde und sie wollte nicht das Lien wieder das Gefühl hatte nicht ihrer gemeinsamen Bestimmung nachgekommen zu sein. Lien konnte nichts dafür. Schuld waren doch die Ältesten. Wenn sie nicht beschlossen hätten das Leviathanprogramm einzustellen und sie an den Boden von Dricor zu binden, dann würden sie immer noch durch die Sterne schwimmen bis ihre gemeinsame Zeit kam ins ewige Sternenmeer zu tauchen. Wenn man rückwirkend dachte, wäre das sicherlich schöner gewesen als das, was sie hier erwartet hatte. Durch die Pflege, die man ihnen zuteil werden lies waren sie alt geworden. Älter sogar als man eigentlich berechnet hatte, aber Glücklich? Nein, Glücklich waren sie schon lange nicht mehr. Ohne das sie es eigentlich wollte drifteten ihre Gedanken fort. An den Ort wo sie sich vor 140 Zyklen befunden hatte. Es war ein sonniger Tag und der kleine Kontinent war festlich geschmückt. An den üppigen und langgezogenen Stränden waren zwei Leviathane angelandet. Es waren Jungtiere und heute würden sie ihre Crew erhalten um dann gemeinsam mit ihnen in die Weiten des Weltalls aufzubrechen und dort nach intelligentem Leben zu suchen. Miren lächelte sanft, denn sie wusste, dass sich ihr Leben heute kolossal veränderte. Nur war sie gespannt an welche Stelle sie treten würde. Sie hatte es sich so sehnlichst gewünscht endlich ins All fliegen zu dürfen und eigentlich war sie der Überzeugung gewesen, dass sie nur Teil der Crew wäre. Umso überraschter war sie, als man ihr offenbarte, dass sie die nötigen Körperlichen als auch psychischen Eignungen besaß um einen der wichtigsten Posten an Bord des Schiffes auszufüllen. Welcher das sein würde, das wusste sie jedoch nicht. Vorsichtig strichen ihre Flossenhände über die verdichtete und verstärkte Haut des jungen Leviathans und hinterließen eine feuchte Spur. Mirens Herz klopfte gefühlt bis zum Hals und sie spürte wie ihre Kiemen unter dem Anzug vor Aufregung vibrierten. Sie legte ihren Kopf gegen die überraschend kühle Haut und schloss die Augen. Doch noch konnte sie nichts hören. Das würde erst der Fall sein, wenn sie alle Vier zusammen mit dem Leviathan vereinigt waren. Eine andere Flossenhand berührte Miren sanft an der Seite und sorgte dafür, dass sie die Augen wieder öffnete. Hinter ihr stand Nem, der sie freundlich anlächelte. Er und Kev und Arek trugen die zeremonielle Kleidung der neuen Kernbesatzung. 'Du möchtest doch nicht zu deiner eigenen Feier zu spät kommen, oder?' zog er sie ein wenig auf. 'Du hast dich ja noch nicht mal umgezogen.' Mirens Wangen wurden leicht blau. Sie war heute so aufgeregt gewesen, dass sie erst nicht schlafen konnte, dann verschlafen hatte und fast noch keinen Reiter gefunden, der sie hierher bringen konnte, bevor die Zeremonie begann. Bei all der Sorge es nicht mehr rechtzeitig zu schaffen, hatte sie ihr zeremonielles Gewand vollkommen vergessen anzulegen. Nem musterte sie immer noch mit einem Lächeln und auch die Anderen schienen schon ein wenig amüsiert, bevor sie begannen Teile ihrer Gewänder abzunehmen und sie einfach an Mirens Anzug zu heften. Nem band ihr seinen zeremoniellen Gürtel um. 'Wenn schon schon jemand gegen das Protokoll verstößt, dann sollten wir das auch gemeinsam tun, denn in ein paar Arn sind wir eh alle untrennbar verbunden,' meinten Kev. Er und Arek und begannen noch breiter zu grinsen. Die Zwillinge waren eh für jeden Spaß zu haben und schlugen manchmal auch ein wenig über die Strenge, aber sie waren sehr Wissenshungrig und konnten ihren Lehrern Löcher in den Bauch fragen, was sie auch gerne taten, wenn sie nicht gerade dabei waren, sie für den jeweils anderen auszugeben. Dabei hatten sie auch ein fragwürdiges Geschick entwickelt sogar ihre Geistfarben soweit aufeinander abzustimmen dass niemand sie auseinander halten konnte, wenn sie es nicht wollten. Eigentlich hatte Miren es im Gefühl dass sie wohl Spürer werden würden. Jedenfalls hatten sie eine schnelle Auffassungsgabe und nutzten ihre Umgebung gerne für ihre Späße aus. Aus der näheren Umgebung klang die Musik eines Wasserbasses zu ihnen hinüber und die Anderen ergriffen Miren an den Armen, so das sie es sich gar nicht anders überlegen konnte und mit ihnen kommen musste. Die bläuliche Färbung in ihren Wangen nahm noch mehr zu, als sie die teilweise missbilligenden Blicke der Alten spürten, die über das Auftreten der Gruppe nicht sonderlich begeistert waren. Immerhin war keines der Gewänder mehr im gewünschten und eigentlich auch vorgeschriebenen Zustand. Im Gegensatz zu dem anderen Team des Nachbarleviathans boten sie einen ziemlich zusammengewürfelten Eindruck. Miren meinte sich sogar zu erinnern, dass drei der anderen Anwärter von Natur aus Geschwister waren, was den Vereinigungsprozess natürlich ungemein erleichterte. Und im Gegensatz zu Mirens Team sahen sie alle aus, als wären sie eben aus der großen Kammer gekommen, wo sie die rituellen Kleidungsstücke überreicht bekamen. Diesmal wurde die Lufttrommel geschlagen und das geistige Gemurmel, das aufgebrandet war, als Miren, Nem, Kev und Arek erschienen waren verstummte. Der Rituelle Part war eigentlich immer mit der anstrengendste bei denen die meisten Anwesenden stark auf die Probe gestellt wurden, denn er fand an Land und während der Sonnenzeit statt. Die aufgespannten gewobenen Algentücher minderten das Licht auf den Besucherrängen nur mäßig und die Erwählten standen ganz im Sonnelicht. Ursprünglich war das so vorgesehen gewesen, um die Reden in ihrer Länge nicht zu stark ausufern zu lassen, doch mit der Zeit waren sie dennoch länger und länger geworden und Miren hatte mit der Zeit das Gefühl, dass sie in ihrem Anzug langsam gegart wurde. Ein Seitenblick verriet ihr, dass es den Anderen nicht viel besser erging. Teilweise hingen die Kopffühler schon sehr schlaff herab. Von den anwesenden Familienangehörigen oder auch Zuschauern wanderte der ein oder andere schrittweise in Richtung des Wassers, oder sah es zumindest schon mit sehnsuchtsvollem Blick an. Aber schließlich gaben die Ältesten doch ihren Segen und die Erwählten verließen ihre Standorte um hinunter zum Wasser zu laufen. Den Leviathan konnte man nämlich nur von unterhalb der Wasseroberfläche betreten. Kev und Arek stützten sich gegenseitig, während Nem kurz einen Blick zu den Anderen warf, die sich bereits in die Fluten stürzten. Es gab unter den Anwärtern einen, nicht gern gesehenen Wettstreit: Wer brachte seinen Leviathan zuerst in die Luft. Nicht gerne gesehen, eben deshalb weil die Vereinigung und die Verbindungen sorgfältig geschaffen werden sollten und nicht in Eile und Hast, so das sich wohl möglich noch Fehler einschlichen. Geblieben von dem Wettstreit war somit nur der Lauf ins Wasser und zu den Leviathanen, eben das, was sie gerade verloren hatten. Doch Miren war das nicht so wichtig. Sie wollte jede Sekunde auskosten, denn sie wusste, dass dies die letzten Den waren, die sie außerhalb des Leviathans verbringen würden. Als Vereinigte würden sie den Leviathan nie wieder verlassen. Noch einmal sah sie zu den beiden Sonnen hinauf, ehe sie abtauchte und das Wasser über sich zusammenschlagen ließ um den Anderen so schnell wie möglich zu folgen. - Pilot murrte leise, als sie spürte, wohin die Reise ging. Eigentlich waren das nicht wirklich ihre Gedanken gewesen, jedenfalls im Moment nicht. Sie streckte ihre geistigen Fühler aus und spürte, wie nah Lien war. 'Du warst das, oder?' sandte sie mit ruhigen Farben unterlegt zu dem Leviathan und lächelte schwach, während sie sich wieder an ihn schmiegte. 'Du hast es also doch gespürt, obwohl ich es nicht wollte. Entweder ich werde langsam alt, oder du wirst zu gut.' Sie lächelte schwach und griff nach einer der größeren Nervenstränge um sanft darüber zu streichen. 'Wenn du es möchtest, können wir uns diese Erinnerung gerne wieder ansehen.' Pilot lächelte leicht. Es war so schön gewesen. So eine unbeschreibliche Erfahrung. Etwas, das man nie in seinem Leben mehr vergessen wird, egal was auch immer später passiert. - Miren war noch nie im Inneren eines Leviathans gewesen und wusste deshalb auch nichts von diesem Ort, an den man sie alle vier gebracht hatte. Es war eine große runde Kammer, ziemlich in der Mitte dieses Wesens, an deren Wände es vier Aussparungen gab, die nicht von einer verhärteten, hautartigen Substanz überzogen war. Sie lagen sich so gegenüber, dass sie alle vier sich gegenseitig sehen konnten. Als Miren das erste Mal die großen und beeindruckenden Nerven- und Versorgungsstränge sah, die in der Mitte des Raumes in die Höhe und in die Tiefe verliefen blieb ihr der Mund offen stehen. Als sie sich abstoßen und darauf zu schwimmen wollte, wurde sie jedoch davon abgehalten. Jeweils zwei Heiler waren zu den 4 Auserwählten getreten und deuteten nun an, das sie ihnen zu den Aussparungen folgen sollten. Dort wurden sie sanft an die Wand gedrückt. Erst jetzt merkte Miren, das sie warm und voller Leben war. Es schien fast so, als schmiege sie sich an ihren Körper. Die Heiler begannen mit ihrer Arbeit und entfernten die Kleidung ohne sie von ihren Positionen zu bewegen. Miren schloss die Augen. Es fühlte sich an wie ein Kribbeln das durch ihren ganzen Körper lief und sich unterhalb ab dem Brustbereich abwärts verstärkte, als Miren begann mit der Wand hinter ihr zu verschmelzen. Es war irgendwie so, als würde man zwar spüren, wie sich die Teile von einem selbst auflösten, aber gleichzeitig eine Verbindung mit etwas eingingen, das viel größer war. Ihr sogar das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelte. Als sie die Augen wieder öffnete, war der unter Teil ihres Körpers vollständig mit der Wand verschmolzen. Links und rechts von ihr hörte sie plötzlich Kev und Arek in ihrem Kopf lachen. 'Das kitzelt so,' grinsten die Beiden und sahen die Anderen an. Ihre Heiler schienen ein wenig genervt, da die Beiden mit ihren Händen herum gestikulierten und sie so in ihrer Arbeit störten. Nem nahm das Ganze eher locker. Er hatte wie Miren die Augen geschlossen gehabt, öffnete sie jetzt aber auch, noch während er in der Wand zu versinken schien. 'Versucht noch ein wenig still zu halten, ja?' fragte Nem sie mit einem Lächeln. 'Wir schaffen das gemeinsam. Ihr wollt doch sicher auch wissen, wer der Pilot wird, oder?' Kev brummte leise und grinste dann. 'Wenn es einer von uns wird, dann dürft ihr euch auf jede Menge Spaß gefasst machen.' Aus dem Augenwinkel sah Miren, wie Nem im Spiel die Augen verdrehte. 'Das wird kein Verngügungsleviathan, wobei... die Ältesten wären bestimmt begeistert.' Kev und Arek lachten wieder und auch Miren musste schmunzeln als sie es sich bildlich vorstellte. Doch dann kam das, worauf sie alle schon gewartet hatten. Die körperliche Verbindung stand nun schon teilweise, es würde nun die geistige folgen. Miren konnte spüren, wie die Wand hinter ihr schneller pulsierte. Scheinbar waren sie wohl nicht die einzigen die aufgeregt waren. Sie lächelte immer noch schwach und legte ihre Flossenhände gegen die Wand, fast schon, als wolle sie den Leviathan beruhigen. 'Nem, kannst du es spüren?' Der Angesprochene nickte leicht. Auch seine Hände ruhten auf der Wand, während die Brüder sich immer noch ein wenig über den ersten Teil der Vereinigung zu amüsieren schienen. Vorsichtig tasteten die Flossenhände der Ärzte nun ihren Kopf, den sie auch als Wissensschale bezeichneten, ab, suchten die richtigen Stellen, während sich über ihnen etwas bewegte. Sanft strich etwas über Mirens Kopf hinweg, bevor es jedoch wieder verschwand. Die Heiler drückten nun ihre Kopf gegen die Wand, so das sie sich nicht mehr bewegen konnte und Miren spürte, wie sich ein warmes, aber doch betäubendes Gefühl von ihrer Bauchgegend den Weg durch den Körper suchte, bis es ihren Kopf erreichte. Sie fühlte sich mit einem Mal schläfrig und sie konnte sich auch ein Gähnen nicht unterdrücken. Miren war irritiert. War das richtig so? Ihre Gedanken wurden immer träger und dann fielen ihr auch schon die Augen zu. Die Hände glitten von der Wand ab und hingen schlaff im Wasser. Langsam kam Miren wieder zu sich und sie spürte auch direkt schon, dass etwas anders war. Ihr Geist war klarer, irgendwie größer? Es war schwer in Worte zu fassen. Miren hatte das Gefühl, dass sich ihr Horizont erweitert hatte und sie Dinge fühlte, die vorher nicht dagewesen waren. Dann spürte sie auch etwas anderes. Es war eine große, etwas befremdliche Präsenz, wahrscheinlich der Leviathan. Dennoch nahm sie nur zögerlich Kontakt auf, so ein wenig als wisse sie nicht genau ob sie sich trauen sollte. Miren lächelte im Geist leicht und streckte ihre geistigen Fühler zu ihr aus, sandte ihr beruhigende Farben, während sie spürte, dass eine weitere Präsenz in ihrem Geiste erwachte. Diese war eindeutig Dricorianisch. Die fremdartige Präsenz nahm das Angebot an, begann Mirens Geist vorsichtig zu erforschen, bevor sie sich dann auch dem Anderen näherte, nachdem dieser die geistige Erlaubnis gegeben hatte. Kurz darauf erschienen auch die Brüder und das... spürte man sofort. Sie waren von jetzt auf gleich da und stürzten sich förmlich auf die Präsenz des Leviathans, so das dieser erschrocken auch aus Mirens und Nems Geist zurückwich. Sofort versuchte Miren den Leviathan zu beruhigen, während Nem auf die beiden Brüder einwirkte, sie ein wenig um Mäßigung bat und sie mit beruhigenden Worten und Farben auf ein Niveau hinunter brachte, dass sie so ruhig wurden, so dass sich der Geist des Leviathans nun auch traute sie zu berühren. Dann jedoch zeigten die Brüder auch, dass sie ihn willkommen hießen, indem sie ihm erlaubten sie zu erforschen, ohne irgend welchen Blödsinn anzustellen. Miren spürte jedoch, dass ein Teil der Leviathanpräsenz während dieses ganzen Vorganges nicht von ihr wich, stattdessen suchte es sogar dauerhaften Kontakt und Zugang zu ihrem Geist und gestattete ihr sogar dabei zu sein, wie es auch die Anderen untersuchte und ein Bündnis mit ihnen einging. Miren spürte, wie sie langsam in ihren Körper auch bewusst zurückkehrte. Es ziepte kurz leicht, als sie sich nach vorne lehnte und sie spürte, dass sich an ihrem Rücken und am Hinterkopf etwas getan hatte, das sie noch mehr mit dem Schiff verband. Sie öffnete die Augen, doch ihr Blickfeld hatte sich verändert. Zwar konnte sie den Raum sehen, aber es war mehr ein Bild, das sich scheinbar mit einem anderen zu überlagern schien. Das zweite zeigte die Tribünen, die sich doch schon ein wenig geleert hatten. Einzig die nächsten Verwandten und die Ältesten harrten noch aus. 'Spürst du es?' kam es plötzlich von Nem in Mirens Geist und sie reagierte ein wenig verwirrt, was auch den Leviathan zu verwirren schien. 'Sachte... du verunsicherst ihn. Lass ihn dich erst mal wirklich kennen lernen.' wirkte Nem beruhigend auf Miren an. 'Was soll ich spüren?' „Er hat dich gewählt. Er hat dich zu seinem Piloten gemacht.“ Miren war sich nicht sicher, ob sie Nem jetzt richtig verstanden hatte. „Wie kommst du darauf?“ „Horch in dich hinein und du wirst es spüren.“ Und in der Tat da war etwas. Es waren zwei neue Empfindungen die sie wahrnehmen konnte. Das eine war die Präsenz des Leviathans, die sich nun scheinbar im Geiste direkt neben ihr zu befinden schien, sogar die Verbindung zu den Anderen überstrahlte und das zweite war ein angenehmes warmes Pulsieren in der Bauchgegend. Mit einem Mal war da sogar so etwas wie ein Name. 'Lien,' hauchte Miren im Geiste. Der Leviathan hatte ihr seinen Namen offenbart. Deutlicher konnte das Zeichen der Wahl nicht sein. Die beiden Geschwister schienen ein wenig enttäuscht, als sie Miren gratulierten, aber auch amüsiert. 'Kannst du nicht doch einen Vergnügungsleviathan daraus machen?' konnte sich Kev doch nicht verkneifen und Arek lachte. Es war Nem der sich schließlich räusperte und die Nachricht zu den Ältesten und den anderen Anwesenden sandte. 'Die Wahl wurde getroffen. Kev und Arek werden die Spürer. Der Navigator ist Nem und Miren ist ab heute bekannt als Liens Pilot.' Miren wurde für einen Moment heiß und kalt zugleich, bevor sie spürte, wie sich Liens Präsenz enger an sie schmiegte. Ab jetzt würde sie nie wieder jemand mit ihrem alten Namen rufen. Ab jetzt würde man sie nur noch als Pilot kennen. 'Worauf wartest du noch?' forderte Nem sie freundlich auf. 'Habt ihr keine Lust los zu fliegen?' Die Brüder kicherten leise und Miren, nein Pilot spürte, wie ihre Wangen wieder leicht blau wurden. Als sie ihren Blick drehte, konnte sie durch die Überlappenden Bilder sehen, dass der andere Leviathan sich noch nicht erhoben hatte und auch die Anderen schienen es zu bemerken. Miren konnte spüren, wie sich eine freudige Anspannung durch die Verbindung der Dricorianer verbreitete, die auch auf das Schiff überzugreifen schien, dann das warme Pulsieren in ihrer Bauchgegend verstärkte sich und es erschien Miren so, als wolle Lien sie bei ihrem ersten Flug anleiten. Sie dazu animieren ihre geistigen Fühler zu diesem Pulsieren auszustrecken und es langsam anzuheben. Kaum das ihre geistigen Hände es berührten manifestierte es sich als eine Art Kugel. Draußen begann Lien sich vom Boden zu lösen. Pilot konnte förmlich spüren, wie die Anderen während des Aufstieges mitfieberten und auch Lien ließ sich davon vollkommen einnehmen. Sie konnte spüren, wie sich das Wesen danach sehnte endlich das zu tun wofür es geschaffen wurde, nämlich zwischen den Sternen zu schwimmen. Doch dann geriet der Aufstieg etwas ins Stocken, als das gleichmäßige Pulsieren aus dem Takt geriet. Pilot spürte wie Lien unsicher wurde, doch sie schloss nur die Augen und legte die geistigen Hände um die das Pulsierende Ding, so als wolle sie ihr Kraft spenden und sie wieder ins Gleichgewicht bringen. Sofort wurde der Flug wieder ruhiger und etwas fiel die Anspannung von Pilot ab. Relativ schnell bemerkte sie, dass sie die Geschwindigkeit dadurch regulieren konnte, wie sehr sie die Kugel in eine Richtung führte, denn als sie sie mehr zum Kopf brachte, wurde der Aufstieg deutlich beschleunigt, aber das Pulsieren drohte erneut aus dem Takt zu kommen, weshalb sie sie wieder etwas sinken ließ, bis es sich normalisierte. Nach einer Weile spürte sie, wie Nem sie geistig an tippte. 'Ich denke es wird Zeit dass ihr eine kleine Kurskorrektur vornimmst, oder möchtest du einen unserer Monde besuchen?“ Er hatte die Worte mit einer leichten Warnung unterlegt und Pilot wurde sich dessen bewusst, dass sie sich zu sehr auf Lien und die Kugel fixiert hatte, dass sie die Anderen ausblendete und auch gar nicht mitbekam, wie sie die Atmosphäre verlassen hatten. Wobei... Arek war schon am überlegen, ob sie die Gelegenheit nicht nutzen sollten dem nahen Mond einen ganz besonderen Touch zu verpassen. Jedoch schwieg er sich darüber aus, wie er es wohl dachte anzustellen und ließ auch die Anderen an dem Plan nicht teilhaben. Vorsichtig bewegte Pilot die Kugel nach links um sie an dem Mond vorbei zu navigieren und bemerkte gar nicht wie ihr der Mund offen stehen blieb als sie vor sich das leuchten der Sterne erblickte, ohne das sie von einer Atmosphärentrübung gefiltert wurden. Es waren so viele Sterne. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr ganzer Körper vor Aufregung prickeln. War das überhaupt nur ihr Empfinden? Auch Lien schien es kaum erwarten zu können mehr zu sehen. Pilot drehte ihren Blick um zurück zum Planeten zu sehen. Doch von dem anderen Leviathan fehlte immer noch jede Spur. Sie war doch verwundert. Warum folgten sie ihnen denn nicht. Schließlich waren sie doch bestimmt schneller aufeinander eingestellt? Und der Rest der Crew war schon vor der Zeremonie an Bord gegangen, so war es Sitte, damit der Abflug nicht unnötig verzögert wurde. - Pilot öffnete die Augen wieder und seufzte leise im Geiste. Ja ihr erstes Abheben war schon ein wenig Chaotisch gewesen und mittlerweile wusste sie auch womit Arek den Mond eingefärbt wollte, wenn er es könnte. Leviathane konnten ein Sekret absondern, dass seine Farbe veränderte, wenn es auf bestimmte Mineralien traf, die auf diesem Mond ausreichend zu finden waren. Ja, die Ältesten wären wirklich entzückt gewesen. Sie strich über die Wand und seufzte leise. 'Ich weiß, es hätte dir Spaß gemacht.' Zum Glück waren sie damals zu abgelenkt dafür. Legende: Microt - Sekunde Den - Minute Arn – Stunde Tek – Tag Sokam – Monat Zyklus - Jahr Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)