A Pilots Tale von Selma ================================================================================ Kapitel 9: Holz --------------- Pilot hatte noch nie solche Schmerzen in der Wissensschale gehabt. Jede einzelne Bewegung ihres Körpers tat so weh und selbst das Augen bewegen sorgte für neuen Schmerz. Aber Schmerz war in einer Sache gut, denn es sagte ihr, dass sie die Sache wohl überlebt hatten. Auch wenn sie keine Ahnung besaß, wo sie sich denn jetzt befanden. Sie hatte sich mehrfach übergeben und fühlte sich benommen. Im Moment schien sogar das Denken zu schwer. Der Kontakt zu Lien war auf ein Minimum zusammengeschrumpft und auch sie schien damit zu kämpfen zu haben, was sie da eben getan hatten, um zu fliehen. Pilot war noch nicht einmal in der Lage wenigstens den Versuch zu unternehmen herauszufinden, wo sie sich befanden und wie weit sie gekommen waren. Erschwerend kam immer noch hinzu, dass die Anderen kaum reagierten. Jemand berührte sie an der Stirn und begann etwas aufzutragen. Endlich nahm der Schmerz ein wenig ab, dass Pilot die Augen wieder öffnen konnte. 'Das war mehr als leichtsinnig.' Es war einer der Heiler. Eine hässliche, nur schlecht geschlossene Wunde zierte seine Stirn. 'Ich weiß,' räumte Pilot mit Schuldgefühlen ein und sah zur Seite, doch er ergriff ihren Kopf und zwang sie ihn anzusehen. 'Wenn ihr es nicht getan hättet wären wir jetzt vielleicht nicht mehr.' Er lächelte schwach und sandte ihr warme Farben. 'Ihr habt uns gerettet, egal was sonst passiert ist. Wir flicken euch zusammen. Ihr müsst jetzt nur lange genug durchhalten.' Dann ließ er sie los und schwamm zu Nem. Pilot schloss die Augen und versuchte sich auch weiter etwas zu sammeln. 'Arek, egal was eben passiert ist, ich brauche dich,' sandte sie zu ihm hinüber. Immerhin war er außer ihr als einziger noch wach. Doch Arek schüttelte den Kopf. Er hatte die Hände an den Körper gezogen und es schien fast so, als würde er frieren. 'Arek,' sandte Pilot, diesmal mit mehr Nachdruck. 'Wir treiben verletzt und vollkommen orientierungslos im Sternenmeer. Wir brauchen dich JETZT.' Pilot konnte spüren, wie er sich zögerlich öffnete und, vielleicht lag es an den Schmerzen, sie griff ruppig nach seinem Geist und zog ihn zu sich und Lien. 'Komm zu dir,' meinte sie und ließ ihn nicht los. 'Wir brauchen dich und deine Fähigkeiten. Wo sind wir?' Sie versuchte ihn direkt abzulenken, dass er nicht weiter nachdenken konnte, was passiert war. 'Komm Arek rede mit uns. Lien ist verletzt wir müssen sie behandeln. Wir brauchen einen Platz dafür.' Arek wand sich unter ihrem geistigen Griff aber auch dieser Widerstand erstarb langsam als er endlich seine Fühler nach Lien ausstreckte und den Ernst der Lage erkannte. Er presste die Lippen zusammen und schloss kurz die Augen, bevor er sich umsah. 'Knapp,' meinte er dann kurz darauf und sah an Pilot vorbei. '8 ziemlich große Felsen, zwei davon beschädigt... Ihr seid voll dagegen geflogen, oder?' Pilot schnaubte. 'Mach du mal alles gleichzeitig.' Arek ging nicht weiter darauf ein sondern sah sich um. 'Wir sind nahe an einem Sternensystem, es gibt sogar einen Planeten der vielleicht für uns in Frage käme, aber sie haben nicht sonderlich viele Gewässer. Mehr Wald...' Er sah nachdenklich drein. 'Das wird ziemliche Zielgenauigkeit erfordern...' Pilot seufzte leise. 'Dann ist das wohl so. Lien geht es nicht gut und ich spüre wie es immer schlechter wird. Wir müssen runter und nach ihren Verletzungen sehen...' Schon jetzt fiel es Pilot schwer sie wieder zu erreichen und auch Bewegungen durchzuführen. Eine ihrer Flossen schien mehr und mehr zu erlahmen, außerdem breitete sich das Taubheitsgefühl weiter aus. Endlich erwachte Nem und Pilot fiel ihm fast erleichtert gedanklich um den Hals. 'Ich brauche dich, sofort,' meinte sie und versuchte einerseits die Dringlichkeit zu verdeutlichen, ihn andererseits jetzt nicht aber direkt zu sehr zu schocken. 'Wir müssen Lien landen. Arek hat einen entsprechenden Planeten gefunden wo es möglich wäre.' Pilot konnte spüren wie Nem sich versteifte und für den Moment total überfordert war. 'Bitte,' sie sandte ihm lilane Farben der Dringlichkeit. 'Wir können das nicht aufschieben. Spüre Lien...' Innerhalb von wenigen Arn mussten sie und Lien große Schmerzen erdulden und als sie endlich gelandet war, steckten sie teilweise im nahen Urwald und nicht wirklich komplett in dem See, in dem sie eigentlich hatten landen wollen. Es war für Pilot zum Schluss fast unmöglich geworden die Flosse zu bewegen und so in der Atmosphäre zu steuern. Noch während die Anderen sich um Kev und die restlichen Dricorianer kümmerten versuchte Pilot Lien bei sich zu behalten. Sie hatte große Schmerzen und diese Bruchlandung hatte nicht wirklich dazu beigetragen, dass sie sich besser fühlte. Sicher, sie hatte auch erkannt, dass sie runter mussten, damit die Heiler auch sie behandeln konnten, aber das hier war gerade ziemlich daneben gegangen. Ohne das Heimelement konnten sie die oberen Bereiche von Lien nicht erreichen. Das Gewicht der Oberfläche dieses Planeten sorgte zu einer weiteren unangenehmen Begleiterscheinung. Pilot stöhnte im Geiste und hatte die Augen halb geschlossen. Sie spürte wie ihre Kräfte nicht lange reichen würden Lien zu halten. Auch als die Anderen sich ihren Bemühungen anschlossen konnten sie fühlen, wie ihnen Lien langsam aber sicher entglitt. Und je mehr sie ihnen entglitt umso mehr fühlten auch sie, wie es auch ihnen schlechter ging. Pilot verspürte zum ersten Mal so etwas wie Angst. Sie versuchte mit allem was ihr zur Verfügung stand Lien dazu zu bringen zu kämpfen und nicht aufzugeben, auch wenn es weh tat. Da Nem noch am angeschlagensten von ihnen gewesen war, war auch er der erste, der aus der kleinen Verbindung heraus glitt. Arek versuchte es noch eine ganze Weile, doch dann wurde auch er ohnmächtig. Pilot spürte, dass sie ebenfalls kurz davor stand das Bewusstsein und damit wahrscheinlich auch Lien zu verlieren. Sie biss sich auf die Lippen, bis sie in ihren Kiemen ihren eigenen Lebenssaft schmecken konnte, doch auch ihr Sichtfeld wurde immer undeutlicher und die Gedanken schwerer, bis... ja bis es sie doch erwischte. Mit einem frustrierten geistigen Aufschrei verlor auch sie das Bewusstsein. Etwas berührte Pilots Wange, streichelte mit einer seltsam groben Oberfläche darüber. Pilot fühlte sich müde. Sie wollte ihre Augen nicht mehr öffnen. Sie konnte Lien und die Anderen nicht mehr spüren. Zum ersten Mal seit langer Zeit war sie alleine und sie erschauderte. Hatte man sie aus Lien heraus geholt um sie zu retten? Gehört hatte sie von solch einer Praxis, aber es konnte durchaus passieren das man dabei starb. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um Lien und die Anderen. Auch wenn sie müde war, versuchte sie einen Kontakt herzustellen, jedoch ohne Erfolg. Schließlich sackte sie zusammen und wollt schon wieder einschlafen, als dieses Kratzen an Ihrer Wange sich wiederholte. Müde öffnete sie ihre Augen und bemerkte, dass auch ihre zweite Sicht verschwunden war. Sie konnte noch nicht wirklich etwas erkennen, aber sie schien sich noch in der Kammer zu befinden. Allerdings war es jetzt deutlich dunkler und als sie ihre Arme bewegen wollte, um festzustellen, ob sie noch mit Lien verbunden war, spürte sie einen Widerstand auf der Haut und hielt inne. Wieder war da dieses Kratzen und als Pilot diesmal versuchte nachzusehen, was es war, brauchte sie einen Moment, bis sie erkennen konnte um was es sich handeln könnte. Vor ihr war eine, etwa drei Hand große Gestalt, die scheinbar aus Holz zu bestehen schien. Sie war es auch, die Pilot im Gesicht berührt hatte. Wieder blinzelte Pilot um sie besser erkennen zu können und mit einem Mal fiel ihr auch auf, dass von diesem seltsamen Wurzelwerk noch viel mehr hier in der Kammer herum lag. Trotz des trüben Lichtes konnte sie sehen, das es sich überall herumwand, auch um die Anderen. Sie war für einen Moment geschockt, doch da berührte dieses fremde Wurzelwesen sie erneut und ließ seine holzige Hand auf ihrer Wange liegen. Fragend sah Pilot es an. 'Was passiert hier?' fragte sie im Geiste leise, sich nicht sicher, ob dieses Wesen sie überhaupt verstehen konnte. Es legte den Kopf ein wenig schief und sah sie aus den hölzernen Aussparungen an, die vielleicht Augen symbolisieren sollten? So sicher war sich Pilot da nicht. Dann nahm es die knotigen Wurzelfinger von ihrer Wange und legte sie zusammen, bevor es seinen Kopf darauf bettete. 'Schlafen?' fragte Pilot und das Wesen schien zu nicken. Wieder wollte Pilot einen Arm bewegen doch sie spürte, den Widerstand und versuchte einen Blick darauf zu erhaschen. Sie erschauderte erneut. Über ihre ganze Haut spannte sich ein weiteres Wurzelwerk und teilweise drang es in ihre Haut ein. 'Was tut ihr mit uns?' Das Wurzelwesen berührte Pilot an der Stirn und sie spürte wie ihr Bewusstsein wieder schwand. Als Pilot diesmal erwachte war eine junge Dricorianerin bei ihr, die ihr etwas einflößte. Pilot war ein wenig irritiert darüber aber sie schluckte dennoch. Fragend sah sie die Andere an. 'Was ist passiert?' Sie fühlte sich immer noch sehr müde und auch zu den Anderen und Lien bestand immer noch kein Kontakt. 'Sie kümmern sich um euch, aber ihr müsst stark bleiben.' antwortete die Dricorianerin. 'Wer sind sie?' fragte Pilot sie nachdenklich. 'Die Wesen dieses Planeten. Sie kamen kurz bevor ihr das Bewusstsein verloren habt.' Die Dricorianerin schien irgendwie aufgekratzt, jedenfalls wirbelten ihre Geistfarben wild durcheinander. 'Die Flora dieses ganzen Planet lebt in einer Art riesigem Bewusstsein,' brach es aus ihr hervor, noch bevor Pilot weiter nachfragen konnte. 'Sie haben euch davor bewahrt ins ewige Sternenmeer zu tauchen.' Sie fuhr sanft über eine der Wurzelranken die sich über Pilots Arm zogen. 'Sie sagen, dass es Lien nicht gut geht und dass sie sich derzeit um euch kümmern, bis es Lien wieder kann.' Jetzt wurden die Geistfarben der Dricorianerin dunkler. Pilot schloss kurz die Augen und versuchte nach Liens Geist zu tasten. Sie vermisste sie... 'Hey, hey, hiergeblieben, ich soll euch etwas ausrichten,' brachte sich die Dricorianerin wieder in Pilots Wahrnehmung zurück. 'Ja?' fragte Pilot, doch ein wenig zurückhaltend und öffnete die Augen erneut. 'Es ist wichtig dass Lien sich nicht bewegt, wenn sie wieder wach wird, auch damit sie sich nicht selbst verletzt.' Pilot seufzte leise im Geiste. 'Ich kann Lien im Moment noch nicht mal spüren, deshalb kann ich nichts versprechen.' Sie versuchte die Sorge in ihren Geistfarben nicht zu stark durchschimmern zu lassen. 'Sie wird zurückkommen,' meinte die Andere plötzlich. 'Sie schläft während sie heilt.' Dann stieß sie sich von Pilot ab und schwamm in die Mitte zu den vielen Nervensträngen. Auch dort waren die Wurzeln allgegenwärtig. Pilot sah ihr hinterher und seufzte leise. Es war schon lange her, dass sie sich so einsam gefühlt hatte. Ihr Blick glitt hinüber zu Nem, doch er war auch regelrecht in das Wurzelwerk eingesponnen und rührte sich nicht. Aus dem Augenwinkel erblickte sie zwei weitere kleine Wurzelwesen, die über den Boden hüpften und dann wieder zwischen den Wurzelwerken verschwanden, so als wären sie gar nicht da gewesen. Nach einer Weile schloss sie die Augen wieder und versuchte ein wenig zu ruhen. Was sollte sie im Moment auch sonst tun, außer weiterhin zu horchen ob sie Lien oder die Anderen erspüren konnte. Es war Lien, die sie das nächste Mal weckte. Und Lien war ziemlich durcheinander. Zum einen konnte sie niemanden der Anderen erreichen, zum anderen lastete ein ganz schöner Druck auf ihr und das war für sie alles andere als angenehm. Zudem störte sie das ganze Zeug dass sich teilweise in ihren Körper gebohrt hatte. Pilot war so erleichtert, dass es ihr aber ansonsten wohl etwas besser ging, dennoch wäre ihr fast die Warnung der Anderen durchgegangen. Nur mit Mühe und mit viel gutem Zureden gelang es ihr Lien davon zu überzeugen, dass sie sich besser nicht bewegte. Ein klein wenig überrascht war Pilot dann auch, als Lien ihr mitteilte, dass eine andere Präsenz versuchte mit ihr in Kontakt zu treten. Es war eine solch vielschichtige Präsenz das selbst Lien wohl Schwierigkeiten mit ihr hatte und es auch etwas dauerte, bis sie Pilot etwas darüber mitteilen konnte. 'Der Planet spricht zu dir?' Sicher, diese andere Dricorianerin, die Pilot wenn sie ehrlich gewesen war, noch nie gesehen hatte, hatte auch so etwas ähnliches gesagt. Es dauerte etwas bis Lien sich wieder bei ihr meldete und sie bestätigte es. Es wäre seltsam für sie und diese Art der Kommunikation strengte Lien an, aber so erhielt sie wenigstens einige Antworten auf ihre Fragen. Nach einer Weile spürte Pilot, wie Liens Präsenz wieder schwächer wurde und sie versuchte sie mit ihrem Geist zu beruhigen und zu stärken. Sie wollte nicht, dass Lien wieder verschwand und sie alleine zurück blieb. Es war schon ein wenig seltsam ein sonst solch starkes Wesen mit den eigenen Kräften stützen zu müssen. Aber das machte es auch wieder zu etwas besonderem. Sonst war Lien für sie da... Einige andere Dricorianer, die teilweise Lien verlassen hatten, berichteten Pilot später davon wie es auf diesem Planeten aussah. Sie hatten gesehen wie sich ganze Wälder auf dem Kontinent bewegten, waren Zeuge geworden, wie weitere dieser Wurzelwesen sprichwörtlich aus dem Boden gewachsen waren und dann umher liefen, um später mit anderen Wurzelsträngen wieder zu verschmelzen, oder Dinge aus Holz erschufen die sie brauchten um die Bäume zu pflegen. Auch für den Grund, weshalb Lien sich so unwohl fühlte fanden sie eine Erklärung. Es war der Wald, er war sprichwörtlich über Lien gewachsen, zum einen, um sie besser versorgen zu können, zum Anderen als Sichtschutz. Die Wesen schienen verstanden zu haben, dass die Dricorianer in Gefahr waren und hatten sie so vor fremden Blicken geschützt, auch als einige der Piraten auf diesem Planeten gelandet waren. Lien und die Anderen hatten lange geschlafen und so nicht mitbekommen, dass sie fast entdeckt worden wären. Der Wald um Lien herum war undurchdringlich und sogar einige der hier ansässigen Tiere hatten Lien und die Dricorianer beschützt, solange, bis sich die Piraten wieder zurückgezogen hatten, da sie nichts finden konnten und einige Verluste hinnehmen mussten. Weg waren sie damit allerdings bestimmt nicht. Soviel war auch Pilot klar. Sie waren noch nicht wirklich sicher und was die Sache nicht besser machte war der Umstand, dass die ersten Dricorianer nicht mehr weiterreisen wollten. Sie wollten zurück nach Dricor. Das Ganze war wohl zu belastend für sie und somit stand es nun in der Verantwortung der Vier sie dann auch wirklich schnellstmöglich zurückzubringen. Im Moment mussten sie aber erst wieder gesund werden. Zudem war Arek immer noch zurückgezogen. Er war zwar wieder erwacht, versuchte sich aber dennoch vor den Anderen zu isolieren. Seine Geistfarben waren dunkel und er wandte seinen Blick ab, sobald er spürte, dass einer der Anderen ihn ansah. 'Du hast getan was nötig war um deinen Bruder zu retten,' versuchte es Nem erneut. Doch Arek schwieg weiterhin beharrlich. 'Jeder von uns ist wichtig,' meinte er dann weiter. 'Wir müssen aufeinander aufpassen und noch mehr müssen wir auf Lien und die anderen Dricorianer achten.' Nem sandte ihm warme Farben um ihn so wieder zu locken. Pilot war sich mit Lien am unterhalten, jedenfalls versuchten sie es gemeinsam herauszufinden, was diese Intelligenz, die den Planeten besiedelte, ihnen mitteilen wollte. Mehr durch Zufall bekam Pilot mit, was in der Kammer abging und lauschte ein wenig, ehe sie sich selbst einbrachte. 'Lien ist dir nicht böse, was du getan hast, auch als du dich in ihre Bereiche eingemischt hast. Sie kann dich verstehen und da du die Kontrollen direkt wieder freigegeben hast, ist es für sie in Ordnung. Sie möchte dass es uns gut geht und das bezieht uns alle mit ein. Uns vier und all die Anderen, die uns begleiten. Pilot spürte, wie Lien selbst versuchte Arek vorsichtig zu berühren um es ihm selbst zu sagen. Er wehrte sich nicht und das verstand Pilot als ein gutes Zeichen. Sie wussten alle, dass Lien sie im Notfall für eine Weile komplett versorgen konnte, aber so schnell hatte niemand von ihnen damit gerechnet, dass es nötig sein würde. Was Arek im Moment brauchte war eindeutig Zeit und sie würde ihm genau diese auch geben. Es vergingen jedoch einige weitere Teks, bevor sie es wagen konnten Liens Systeme wieder vollkommen hochzufahren. Die Wurzelwesen waren ziemlich häufig an Bord gewesen und musterten die Dricorianer so als wären sie ein interessantes Ausstellungsstück, aber dann begannen sie die ganzen Wurzeln aus den Vier und Lien herauszuziehen. Jetzt erst bemerkte Pilot wie eingeengt sie dann doch die letzte Zeit gewesen war, außerdem verließen die kleinen Dornen überraschend schmerzfrei ihre Haut und hinterließen nur minimale Eintrittswunden, die sich von selber rasch schlossen. Lien konnte förmlich spüren, wie der Wald von ihr herunterglitt und nur ein wenig fruchtbare Erde zurück lies. Auf jeden Fall war es selbst für sie eine Erleichterung und schon kurz darauf konnte Pilot spüren, dass Lien eigentlich los wollte. Es kostete sie doch etwas Mühe sie noch einmal zurück zu halten und dazu zu bringen mit der Planetenpräsenz Kontakt aufzunehmen. Pilot wollte sich bei ihr für alles bedanken, dass sie für sie getan hatten und das sie Liens Leben gerettet hatten ganz besonders. Als Pilot wieder tiefer in Liens Bewusstsein glitt, konnte sie die Veränderungen förmlich spüren. Die Taubheit und die Schmerzen waren vollkommen gewichen. Lien fühlte sich wieder wie ein junger Leviathan. Vielleicht ein wenig zu jung und zu übermütig. Pilot mahnte sie vorsichtig an, es jetzt nicht zu schnell angehen zu lassen. Sanft strich sie über eine der Versorgungsleitungen und stutzte, als sie eine kleine Wasserrose dort entdeckte. Wo kam die denn auf einmal her? 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