Väter wie der Willen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Langsame Annäherung ------------------------------ Ich sah meinen Vater zunächst misstrauisch an und wollte eigentlich auch nicht mit ihm reden. Denn mit so einer Offenheit mir gegenüber, hab ich nicht gerechnet. Ich dachte erst, dass Caesar nicht mit mir reden wolle und mich ignoriert. Anscheinend hab ich mich in ihm getäuscht. Ich musste mir eingestehen das ich ihn vermisst hab, obwohl es schon so lange her ist wo er das letzte mal bei mir zu Besuch war. Deshalb wollte ich auch nicht, dass er die Blibliothek verlässt. Ich wollte mit ihm über alles reden, auch darüber warum er im Untergrund tätig ist. Aber das konnte von mir aus erst zuletzt sein. Caesar drehte sich um und setzte sich wieder in den Sessel. Ich wusste zunächst nicht welche fragen ich stellen sollte, deshalb sagte ich genau das, was mir als erstes in den Sinn kam. Mein Gefühl sagte mir nämlich das es richtig ist, wenn ich es sage und das tat ich auch."Ich hab dich sehr vermisst, Papa". Ich hab ihn wirklich "Papa" genannt. Das muss ich erstmal selbsz verdauen. Aber sein Gesichtsausdruck ist auch zum schießen. Ich glaube er hat nicht damit gerechnet das ich das sagen würde. Ich verkniff mir das lachen und sah stattdessen auf meine Hände herunter. Aber vielleicht wäre es besser, wenn ich weiter rede um keine peinliche Stille aufkommen zu lassen."Es ist schon länger her, wo wir uns gesehen hatten und es ist schon etwas komisch mit dir hier zu sitzen. Aber so ungewohnt scheint es mir doch nicht zu sein". Ich hob meinen Kopf und blickte direkt in die Augen von meinem Vater. Er lächelte mich an und neigte leicht seinen Kopf zur Seite. Seine Hände lagen zusammen gefaltet auf seinem Schoß."Jetzt weiß ich, warum Mama einen Narren an dir gefressen hat", sagte ich und kicherte. Fragend sah mein Vater mich an"Was soll das für ein Narren gewesen sein?", wollte er wissen. Doch ich fing daraufhin nur noch an zu lachen."Wie geht es deiner Mutter?". Diese Frage holte mich schnell in die Realität zurück. Sofort hörte ich auf zu lachen und sah kurz aus dem Fenster. Anscheinend hat sie ihm nicht erzählt, dass sie Krank war und jetzt zur Kur gefahren ist. Warum hat sie es nicht gesagt? Hat sie ihn etwa angelogen? Wenn ich meine Mutter anrufe, werde ich sie danach fragen."Hayley? Ist alles in Ordnung?"."Hm? Ja, alles gut und Mama geht es auch gut", haspelte ich schnell herunter. Doch an dem Gesichtsausdruck den mein Vater hat, kann ich sehen das er mir nicht glaubt. Er wollte gerade etwas erwidern, als es an der Tür klopfte und kurze Zeit später Monet herein kam. Meine Rettung! Ich muss ihr nachher danken."Entschuldigen sie bitte die Störung, Herr Crown. Sebastian schickt mich, das Abendessen ist fertig", sagte Monet und verbeugte sich leicht. Ich saß etwas angespannt in dem Sessel, denn ich weiß ja nicht wie mein Vater darauf reagieren würde. Aber er nickte nur und schickte Monet mit einer Handbewegung fort. Diese entfernte sich und lächelte mir kurz zu. Mir war nicht danach zu lächeln, deshalb sah ich ihr nur hinterher wie sie die Tür schloss. So bemerkte ich nicht, wie mein Vater aufstand und wartete bis ich ebenfalls aufstand, um mit ihm nach unten ins Esszimmer zu gehen. Vielleicht hätte ich ihm doch sagen sollen, was mit meiner Mutter ist. Aber ich weiß ja auch nicht, was die beiden miteinander am Telefon besprochen hatten, bevor ich hierher gefahren bin. Ich setzte mich im Esszimmer an den großen Mahagonie Tisch (daran können wahrscheinlich zehn Leute sitzen), mir gegenüber setzte sich mein Vater hin und sah mich besorgt an. Ich muss ihn einfach fragen."Was hat Mama dir am Telefon gesagt?". Gespannt wartete ich, was mein Vater dazi sagen würde. Eigentlich geht es mich nichts an. Aber... Er sah mich nachdenklich an, bevor er antwortete."Deine Mutter hat mir erzählt das sie lange schwer Krank war und deswegen zur Kur muss. Da du noch Schulpflichtig bist, fragte sie ob du nicht so lange bei mir wohnen könntest. Natürlich willigte ich sofort ein, weil ich dich nach all den Jahren endlich Wiedersehen konnte". Das Gespräch wurde kurz unterbrochen, da Sebastian und Monet mit dem Essen kamen. Es gibt Lasagne, Salat und als Nachtisch Creme Brulée. Nachdem beide wieder gegangen sind, fuhr mein Vater fort."Ich möchte dich besser kennenlernen und dir der Vater sein, den du verdient hast, dass ist mein Wunsch mehr nicht. Aber als du vorhin auf meine Frage hin so gezögert hast, da hab ich schon etwas Angst bekommen". Er sah mich plötzlich durchdringend an."Geht es ihr wirklich gut?". Im ersten Moment war ich sprachlos und wusste nicht was ich darauf erwidern sollte. Bis er wieder diese eine Frage stellte und ich ihm ernst sagte"Mama geht es wirklich gut. Ich hab erst gedacht sie hätte es dir nicht gesagt mit der Krankheit. Aber Anscheinend schon, darüber bin irgendwie froh", sagte ich und lächelte. Man kann sehen wie meinem Vater ein Stein vom Herzen gefallen ist."Das freut mich sehr, ich hoffe es ihr nach der Kur noch besser". Nach diesem Gespräch aßen wir in Ruhe auf, lachten über dies oder das. Aber trotzdem möchte ich noch gerne wissen warum er im Untergrund tätig ist. Vielleicht sollte ich ihn später danach fragen, denn ich merkte wie ich müde wurde und wäre beinahe auf dem Tisch eingeschlafen. Mein Vater hob mich mit leichtigkeit hoch und brachte mich in mein Zimmer. Bevor er ging deckte er mich zu und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. Kurz darauf schlief ich tief und fest. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)