Liebe auf Umwegen von Jayle (SunpôSide) ================================================================================ 01. Kapitel -----------     (Anschluss an Kapitel 49 von Sunpô no Gâdian)     Eine Woche war auf der Erde ins Land gezogen, nachdem die Wächter ihre Familien besuchten. In der Zeit geschah einiges auf jener. Nachdem sie die, inzwischen jungen Erwachsenen, trafen, beschlossen deren Familien sich zu treffen. Es gab schließlich einiges zu besprechen. Sie befürchteten, das alles was ihren Kindern widerfuhr, auch bald Auswirkungen auf ihren Planeten haben könnte. Sakura beschlich in der Hinsicht ein ziemlich ungutes Gefühl und das täuschte sie leider selten. Da Yuya das größte Anwesen von allen besaß, beschlossen sie dort hin zu gehen.   Alle trafen dort nach und nach ein, bis auf Sousuke, jedoch erwarteten sie auch nichts anderes von ihm. Tsuki hatte ihre drei Kinder dabei, ebenso wie auch Sakura und Kouhei ihre Tochter. Keisuke hingegen kam alleine. Sein vierjähriger Sohn sollte das nicht alles mit bekommen. Außerdem wusste er nicht, ob es so gut war, das seine neue Frau seine Alte traf. Shiho war nicht so gut auf diese zu sprechen. Während die Eltern einiges zu besprechen hatten, schlenderten deren Kinder durch die Gegend. Momoko betrachtete den Garten. Dort stand ein Pfirsichbaum, weswegen sie etwas lächeln musste. Da es November war, blühte er zwar nicht, dennoch fand sie ihn wundervoll. Dabei wurde sie von Naoki beobachtet, welcher gerade in der Nähe war. Er musterte sie durch das große Panoramafenster. Ihr liebevolles Lächeln ließ sein Herz höherschlagen und löste somit ein merkwürdiges Gefühl in ihm aus. „Wunderschön“, kam es dabei, leise, über seine Lippen. „Ja, der Baum ist wirklich schön“, stoppte sein älterer Bruder, Hiro, neben dem Blonden. Dieser sah zu dem Rothaarigen „Den Baum meine ich nicht“. Der Angesprochene blinzelte irritiert und ehe er etwas dazu sagen konnte, war der Jüngere auch schon nach draußen verschwunden. Hiro blickte ihm nach „Was hast du jetzt wieder vor?“. „Wahrscheinlich nichts gutes, so wie wir ihn kennen“, seufzte Miho. „Da wirst du wohl leider recht haben“, lächelte der Ältere verunglückt.   Momoko, welche immer noch von dem großen Baum fasziniert war, bemerkte nicht wie der junge Mann auf sie zukam. Doch kurz darauf ergriff dieser plötzlich ihre Hand, weswegen sich ihre Blicke trafen. „Ich glaube, ich liebe dich!“, strahlte Naoki die Jüngere an. Allerdings zeigte ihr Ausdruck deutlich, wie verwirrt sie war „Eh….wer bist du?“. „Oh nein, wie unangenehm! Ich bin Naoki! Der jüngere Bruder vom Raumwächter“, grinste der Blonde. „Okay…. Ich bin Momoko, jüngere Schwester der Lebenswächterin. Aber wie kommst du darauf, mich zu lieben? Wir kennen uns doch gar nicht“, verstand das Mädchen nicht ganz. Der junge Mann blinzelte „Das war einfach so ein Gefühl~ Liebe auf den ersten Blick, denke ich“. Die Rotbraunhaarige verzog ihr Gesicht etwas. Liebe auf den ersten Blick? An so etwas glaubte sie ja nun wirklich nicht. „Ziemlich oberflächlich, findest du nicht? Aber so siehst du auch aus. Außerdem mag ich keine Locken, ebenso wenig wie oberflächliche Menschen“, entgegnete die Schülerin genervt. Naoki sah erschüttert zu ihr. Er und oberflächlich? „Könntest du dann bitte jetzt meine Hand los lassen?“, seufzte Momoko. Der Angesprochene hatte völlig vergessen, das er jene immer noch festhielt. „Oh, natürlich!“, ließ er von ihrer Hand ab. Anschließend legte er eine Hand in seinen Nacken und lächelte verbittert „Im übrigen bin ich nicht oberflächlich. Für mein Aussehen kann ich nichts, das habe ich von meiner Mutter. Also wer von uns ist jetzt Oberflächlich, wenn du anhand meines Aussehens ausmachst, das ich es bin?“. Die Jüngere blickte zu ihm auf. Hatte sie ihn gerade etwa verletzt? Allerdings, stimmte es, was er sagte. Vielleicht glaubte er ja wirklich an so etwas. „Entschuldige, du hast recht… Aber du scheinst ziemlich direkt zu sein, wenn du sofort damit zu mir kommst“, sah das Mädchen zu ihrem Gegenüber auf. Dieser begann zu grinsen „Ja, ich bin ein ziemlich direkter Typ“. „Das kann man wohl laut sagen. Was hast du jetzt wieder angestellt, Naoki?“, stoppte Hiro bei den Beiden. Auch ihre Schwester Miho tat es ihm gleich. „Ich habe ihr meine Liebe gestanden“, lächelte der Blonde stolz. Seine Geschwister schauten zu ihm, als würden sie einen Affen Tango tanzen sehen. „Du hast was!?“, kam es danach von Beiden. „Kein wunder das sie eben so verstört geguckt hat“, hielt Hiro sich seine Stirn. „Also wirklich, Naoki. So etwas kannst du doch nicht machen. Du hättest sie doch auch erst einmal kennen lernen können“, stemmte Miho ihre Hände an ihre Hüfte. „Aber wenn ich es weis, kann ich es ihr doch auch sofort mitteilen“, meinte der Angesprochene. „Schon einmal daran gedacht, das sie das in Verlegenheit bringen könnte? Aber du trägst dein Herz nun einmal auf der Zunge...“, musste der Älteste nun doch schmunzeln. Momoko hingegen, betrachtete die Drei verwundert. Man konnte sehen das sie Geschwister waren, obwohl Naoki doch ganz anders aussah. Danach stellten sich die neu hinzu Gekommenen ebenfalls vor und entschuldigten sich für ihren Bruder. „Schon okay“, lächelte die Fünfzehnjährige leicht. Danach unterhielten die vier sich noch etwas, zum Teil auch über ihre Geschwister. Sie sorgten sich um die Wächter. Der besorgte Ausdruck von Momoko verursachte in Naoki das Gefühl, sie vor allem bösen auf der Welt beschützen zu wollen. Er kratze sich am Hinterkopf. Was war nur mit ihm los? So kannte er sich gar nicht. Ewig hatte er nach dem Mädchen gesucht, das sein Herz höher schlagen ließ. Aber das es tatsächlich die Schwester einer Wächterin wäre, hätte er im Leben nicht erwartet.   „Was macht ihr denn alle hier draußen? Es wird schon dunkel“, wurde die Gruppe, von einer liebevollen Frauenstimme, gefragt. Die Rotbraunhaarige richtete ihre Aufmerksamkeit auf diese ihrer Meinung nach, wirklich hübsche Frau. „Mama? Wir haben uns nur etwas mit Momoko unterhalten. Außerdem hat Naoki ihr ein Liebesgeständnis gemacht!“, schmunzelte Miho. Die Angesprochene schaute verdutzt drein „Achso? Das ist….irgendwie schon typisch für ihn, so offen darüber zu sprechen“. Plötzlich kam Kouhei, der Vater der Jüngsten, angerauscht und stellte sich vor jene. Naoki überkam auf einmal ein mulmiges Gefühl, als würde der Orangehaarige ihn mit seinem Blick töten wollen. „Ist das so?“, murrte der Mann, immerhin war das sein Mädchen. Momoko lächelte verunglückt. Das war ja zu befürchten gewesen. „Papa, lass gut sein. Es ist ja nichts passiert“, seufzte die Rotbraunhaarige lächelnd. „Na das will ich ja mal hoffen! Immerhin ist er auch schon Student, wenn ich nicht irre? Also viel älter“, vermutete Kouhei. „Schon, aber dennoch bin ich erst 19“, grinste Naoki. „Das sind 4 Jahre, also zu viel“, entgegnete der Ältere. Dessen Tochter lächelte verunglückt. Wieso musste ihr Vater denn jetzt aus einer Maus einen Elefanten machen? Sie wusste ja, das er an ihr hing, weil er schon Moe hergeben musste. Dennoch fand sie, das er übertrieb. Auf einmal konnten sie ein leises Kichern vernehmen. Die gesamte Gruppe sah zu der Person, von der es kam. Dort stand Momoko´s Mutter, und versuchte scheinbar ein lautes Lachen zu unterdrücken. „Sakura? Was ist denn so lustig?“, murrte ihr Mann. „Wenn du jetzt schon so bist, was passiert dann erst, wenn unsere Tochter einen Freund hat? Außer einem Geständnis ist doch rein gar nichts passiert“, lachte die Braunhaarige etwas. „Zudem trägt mein Sohn nun einmal sein Herz auf der Zunge. Was ihm in den Sinn kommt, muss er auch meistens aussprechen“, lächelte Tsuki. Kouhei murrte trotzig. Machten sie sich nun etwa über ihn lustig? Ja. Taten sie. Plötzlich begann auch noch seine Tochter etwas zu lachen. Ihr Vater schaute einfach zu herrlich drein. Allerdings blieb es nicht bei ihr. Alle Anderen schlossen sich ihrem Lachen an. Letztlich musste selbst der Orangehaarige schmunzeln. Sie hatten ja recht.   Am nächsten Tag, nachdem Momoko einen stressigen Schultag hinter sich hatte, wollte sie gerade den Schulhof verlassen, als ihr eine riesige Traube an Mädchen auffiel. „Was ist da denn los?“, murmelte sie fragend. „Da ist ein total hübscher Kerl, ein Student! Er sagt, er wartet auf ein Mädchen, das hier zur Schule geht, die Glückliche!“, schwärmte die Freundin der Rotbraunhaarigen. Jene hingegen, überkam ein äußerst ungutes Gefühl. Der Kerl wird doch nicht…. „Momoko!“, doch, er würde. Naoki ragte aus der Menge Schülerinnen hervor und winkte ihr fröhlich zu. Ihre Mitschülerinnen richteten böse Blicke auf sie. „Sag bloß….du bist dieses Mädchen, Momo – Chan?“, blinzelte ihre Freundin verwundert. Die Angesprochene seufzte. Woher wusste er nur, wo sie zur Schule ging? „Was willst du denn von der? Die ist doch nicht mal niedlich… Und die Jungs haben sogar Angst von ihr verprügelt zu werden. Immerhin ist sie die Schulweltmeisterin in Karate“, meinte eines der Fangirls. „Ist dem so? Also ich finde das wirklich ziemlich cool. Und wie kommt ihr darauf, das sie nicht süß ist? Dem muss ich wirklich widersprechen“, lächelte Naoki. Durch seine Worte, nahmen Momoko´s Wangen eine leichte röte an, weshalb sie ihren Blick von ihm abwandte. Was wollte dieser Kerl nur von ihr? Ohne ihn weiter zu beachten, setzte sie ihren Weg fort. An der Traube Mädchen, drängelte sie sich vorbei und sah zu das sie dort weg kam. Kurz darauf spürte sie, wie ihr jemand folgte. „Naoki, was willst du? Und woher weist du eigentlich, das ich dort zur Schule gehe?“, seufzte Momoko. Der Blonde, welcher plötzlich neben ihr herlief, grinste „Ich weis wo du wohnst. Da konnte ich nach Ausschlussverfahren vorgehen“. Die Schülerin sah zu ihm auf „Willst du mir gerade wirklich sagen, du hättest die ganzen Schulen im Umkreis abgeklappert?“. Der Angesprochene nickte, wie selbstverständlich „Natürlich. Du musst wissen, bei mir dauert so etwas nicht wirklich lange“. Die Rotbraunhaarige richtete ihren Blick erneut nach vorne. Was meinte er nun wieder damit? Sollte er etwa auch…..Fähigkeiten von seinen Eltern geerbt haben?   „Ich habe die Fähigkeiten unseres verstorbenen Vater´s geerbt. Dank ihnen konnte er damals unseren großen Bruder vor dem Tod bewahren. Nach unserer Mutter, wurde der Angriff auf Katsuro damals, von irgendwelchen bösen Mächten beeinflusst. Unser Vater war ein ehrenvoller Mann und beschützte das, was ihm wichtig war. So möchte ich gerne auch werden“, lächelte Naoki. Das Mädchen sah erneut zu ihm auf. Warum erzählte er ihr das? Aber etwas anderes interessierte sie viel mehr „Soll das etwa heißen, das du eine Fähigkeit besitzt, die mit Geschwindigkeit zu tun hat?“. „Erfasst! Ich kann unglaublich schnell werden, sollte es aber nicht übertreiben, da mich das schon einiges an Energie kostet“, schmunzelte der Ältere. Momoko´s Blick wurde skeptisch. Was sollte sie sich darunter denn nun vorstellen? Scheinbar verstand der Student ihren Ausdruck, denn urplötzlich war er verschwunden. Das Mädchen blickte sich suchend um. Wo war er hin? Im Augenwinkel bemerkte sie, wie ihre jemand zu winkte. Die Grünäugige blinzelte. Da hinten, war er in dieser kurzen Zeit gerannt? „Und, cool, nicht?“, stand der Blonde wieder neben ihr. Die Jüngere schmunzelte etwas „Damit hast du früher in der Schule bestimmt oft geschummelt“. „Was~? Wie kommst du denn auf solch einen absurden Gedanken?“, grinste Naoki unschuldig. Sie hatte also ins schwarze getroffen.   Sie gingen noch eine ganze Weile nebeneinander her, wobei der Stundet die Schülerin zu quatschte. Momoko jedoch, stoppte in ihrer Bewegung, weshalb Naoki fragend zu ihr sah. „Momoko? Was ist..?“, begann er. Die Angesprochene hielt sich ihren Kopf. Es war also schon wieder so weit. Der Ältere begann sich Sorgen zu machen, weshalb er sie, vorsichtig, an der Schulter berührte. Daraufhin erstrahlte ein helles Licht. Wenig später kam die Rotbraunhaarige wieder zu sich, musste aber leider feststellen, das sie den Blonden mit genommen hatte. Mit genommen, auf die Reise in die Vergangenheit.  02. Kapitel ----------- Zu allem übel, lag die junge Frau auch noch halb auf dem Blonden. Dieser musste natürlich in dem Moment zu sich kommen. Ihre Blicke trafen sich kurz, ehe Naoki plötzlich hochschreckte „Was ist passiert!?“. Momoko, welche nun auf seinen Schoß gerutscht war, seufzte. „Wir sind in der Vergangenheit...“, richtete sich das Mädchen auf, um so auf ihren Knien zu sitzen. Der Student blickte fragend zu ihr. „Das ist meine Fähigkeit. Mein Vater ist der sogenannte 'Helfer der Zeit' und ich werde seine Nachfolge antreten. Wir sind dafür zuständig, das die Zeitstränge im Einklang bleiben. Sollte Beispielsweise jemand diese negativ beeinflussen“, erklärte die Schülerin. „Wie cool ist das denn?“, grinste der Blonde und erhob sich, um der Jüngeren kurz darauf seine Hand anzubieten. Momoko sah zu jener „Cool? Nicht wirklich“. Die Fünfzehnjährige nahm seine Hand dankend an, allerdings bemerkte der Blonde schnell, das sie etwas zu bedrücken schien. „Warum ist es denn….nicht cool?“, harkte er daher nach. Die Angesprochene hob ihre Schultasche auf und klopfte sie ab. Ihren Blick behielt sie auf diese gerichtet „Meiner Schwester haben wir es zwar nicht gesagt, aber diese Fähigkeit kann uns durchaus das Leben kosten. Oder, sollte es jemals an die Falschen Ohren geraten, missbraucht werden. Denn diese Zeitsprünge können durchaus erzwungen werden“. Naoki betrachtete das Mädchen stumm. So war das also. Anschließend blickte er sich grinsend um, er wollte sie nicht so deprimiert sehen. „So und was ist jetzt unsere Aufgabe hier?“, wollte er daher wissen. „Unsere? Eigentlich ist es nur meine, aber da du schon einmal dabei bist, muss ich dich wohl im Auge behalten… Was genau wir machen müssen, weis ich noch nicht, erst mal sollten wir uns dem Zeitstrang entsprechend kleiden, um nicht aufzufallen“, meinte die Rotbraunhaarige. Anschließend gingen die Beiden ein Stück, immerhin mussten sie erst einmal heraus finden, wo sie überhaupt waren. Als sie dabei an einem Garten vorbei liefen, wo gerade Wäsche draußen hing, 'liehen' sie sich ein wenig davon aus. „Wehe du guckst nicht weg, ich schlag dir den Kopf ab“, schielte Momoko, unentspannt, zu dem Älteren. Jener jedoch, hatte sich schon lange weg gedreht, weshalb ihr unentspannter Blick, einem verwunderten wich. Das hatte sie nicht von ihm erwartet. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, ehe sie anfing sich umzuziehen. Naoki zog sich in der Zeit ebenfalls um, wobei die Schülerin unbewusst zu ihm blickte. Zugegeben, der Kerl besaß schon einen ziemlich schönen Oberkörper. Nicht zu durchtrainiert, aber auch nicht zu wenig. Als das Mädchen merkte, das sie starrte, wandt sie ihren Blick schnell von ihm ab. „Und, hat dir gefallen, was du gesehen hast?“, sprach Naoki sie, schmunzelnd, an. Die Jüngere wurde daraufhin sofort knallrot und warf ihm ihre Tasche ins Gesicht „Von wegen! Bilde dir bloß nicht zu viel auf dich ein!“. Warum musste der Typ auch immer SO direkt sein? Anschließend versteckten sie ihre Klamotten in einer Baumhöhle. „Hier wird sie sicher niemand so schnell finden“, meinte die Fünfzehnjährige. „Und was, wenn doch?“, sah der Blonde, fragend, zu ihr herunter. „Dann sind wir ein paar Klamotten Ärmer. Ist ja nicht so, als wäre mir das nicht schon passiert“, seufzte die Jüngere. Musste es auch ausgerechnet ihr Lieblingsoberteil sein? Anschließend blickte sie zu dem jungen Mann auf „Ich hoffe, du hast deine Haare nicht zurecht gemacht, in dieser Zeit gab es nämlich noch kein Haargel oder ähnliches“. Der Angesprochene blinzelte und schüttelte ein wenig seinen Kopf. „Nein, das ist alles Natur!“, grinste er stolz. „Na dann“, ging Momoko einfach weiter. „Hey, warte gefälligst auf mich!“, lief der Blonde schnell hinter ihr her. „Darum brauche ich mir ja wohl keine Sorgen zu machen, du holst mich doch eh wieder ein“, entgegnete die Jüngere. Wo sie recht hatte…. Nach einiger Zeit, kamen sie in einem kleinen Dörfchen an, in welchem sie sich umsahen. „Und woher weist du, was du zu tun hast?“, wollte der Ältere wissen. „Ich spüre es einfach. Mein Vater sagt immer, es ist das Schicksal, welches uns das Mitteilt“, antwortete die Schülerin. Im Augenwinkel bemerkten sie, wenig später, einen Jungen, welcher von den anderen Kindern geärgert wurde. Sie prügelten zum Teil auf ihn ein. Momoko sah zu ihnen. Naoki wollte gerade an ihr vorbei gehen, jedoch musste sie ihn zurück halten. „Aber das..“ „Das dürfen wir nicht. Du musst wissen, alles hat irgendwo seinen Grund. Deshalb dürfen wir auf keinen Fall einschreiten, auch wenn wir es gerne würden“, sah das Mädchen in die Augen des Älteren. Dieser schien es verstanden zu haben und nickte verbittert. Als die Fünfzehnjährige erneut zu den Kindern sah, wurde ihr bewusst, das die das Kind kannte. „Das gibt es doch nicht! Das ist der Mann meiner Schwester...“, murmelte Momoko. Naoki blickte zu ihr herunter. Erst dachte er sich nichts dabei, aber dann… „Moment, was!? Wie alt ist der Kerl denn!?“. Das allerdings, brachte der Blonde lauter über seine Lippen, wie es gut gewesen wäre. Alle Menschen um sie herum sahen zu ihnen. Deswegen musste das Mädchen sich schnell etwas einfallen lassen… Daher sprang sie ihm einfach um den Hals und lächelte fröhlich „Ja, ich will dich heiraten!“. Nun war Naoki vollkommen verwirrt und die Menschen um sie herum, erkannten nun was die Unruhe ausgelöst hatte. Als alle die Blicke endlich abwandten, ließ Momoko von dem Älteren ab und funkelte ihn quasi an „Das kannst du doch nicht so laut heraus posaunen!“. Aber anstatt reue zu zeigen, erwiderte der Ältere ihren Blick total verträumt. Aus diesem Grund wurde das Mädchen nun etwas rot und richtete ihren Blick zur Seite „Irgendetwas...musste ich mir doch einfallen lassen...“. „Und das kam dir dabei spontan in den Sinn? Darf ich mir vielleicht doch Hoffnungen machen?“, grinste der Student fragend. „Um deine Frage von vorhin zu beantworten, er ist 500 Jahre alt“, übersprang sie einfach die Antwort seiner eigentlichen Frage. Der Blonde blinzelte perplex. „500...Jahre alt? Wieso ist deine Schwester mit so einem alten Knacker verheiratet? Vor allem, wie verschrumpelt muss der denn schon sein?“, verstand Naoki es nicht ganz. Erneut bekam der junge Mann, einen bitter bösen Blick zu spüren. „Beleidige nicht meine Familie. Er ist der Todeswächter und war bis vor kurzem noch unsterblich. Seine Alterung endete mit 25 Jahren. Hätten die alten Wächter das nicht getan, hätte meine Schwester ihren Schicksalspartner nie kennen gelernt und wäre vermutlich nicht so glücklich wie jetzt“, bildete sich ein sanftes Lächeln, auf den Lippen der Schülerin. Der Angesprochene sah zu ihr herunter. „Du hängst wirklich sehr an deiner Familie, nicht?“, fing er ebenfalls an zu lächeln. „Ja, sie ist für mich das Wichtigste auf der Welt…. Nagut, vielleicht sollte ich lieber Universum sagen? Wenn ich bedenke, wie viel es noch außer der Erde gibt“, lächelte Momoko. Wie sehr wünschte sich Naoki, das sie mal wegen ihm so lächeln würde? Kurz darauf, war der weißhaarige Junge allein. Sein ganzer Körper war überhäuft von Kratzern. „Der Arme….“, kam es, traurig, über die Lippen des Mädchens. Danach bemerkte sie, das Naoki verschwunden war und erblickte ihn kurz darauf vor dem Jungen. „Dieser Kerl!“, murrte die Rotbraunhaarige. „Du siehst ja ganz schön zugerichtet aus, mein Kleiner“, schmunzelte Naoki besorgt und kniete sich vor den Weißhaarigen. Dieser erwiderte seinen Blick „Die Kinder mögen mich eben nicht, aber wundert mich auch nicht. Ich bin immerhin der Tod, warum sollten sie dann auch mit mir spielen? Vielleicht ist es dann auch besser, das sie Angst haben?“. Auf einmal spürte der Junge, eine Hand auf seinem Kopf, welche liebevoll darüber strich. „Sei doch nicht albern. Ich wette, du bist ein ganz toller Spielgefährte! Wenn du magst, spiele ich sehr gerne ein wenig mit dir“, grinste der Blonde aufmunternd. Der Junge wusste nicht so recht. Warum sollte er so freundlich zu ihm sein, während ihn alle hassten? „Wer bist du überhaupt?“ Irgendwie hatte Naoki das Gefühl, eines Déjà Vu´s. „Mein Name ist Naoki und das da hinten ist meine Freundin Momoko“, deutete er auf das Mädchen. „Und wie lautet dein Name?“, schmunzelte er. „A – Akaya“, antwortete der Kleine, lächelnd. Momoko betrachtete die Beiden, wobei sich ein Lächeln auf ihren Lippen schlich. Das hätte sie von Naoki gar nicht erwartet, aber er konnte wirklich gut mit Kindern umgehen. Scheinbar hatte sie ihn tatsächlich falsch eingeschätzt. Den ganzen Nachmittag über, spielte der Blonde mit dem, inzwischen, wieder gut gelaunten Jungen. Momoko hingegen versuchte nebenbei heraus zu finden, was ihre Aufgabe sein könnte. Ihr Vater hätte das sicher schon lange heraus gefunden. Ein Seufzer entfloh dem Mädchen. „Du und Naoki, habt ihr euch doll lieb?“, saß plötzlich Akaya neben dem Mädchen. Dieses zuckte etwas zusammen „Was…? Wo ist Naoki denn hin?“. „Der muss mal“ „A – Achso?“, so genau, wollte sie das nun auch nicht wissen. „Und, was ist jetzt?“, legte der Junge, seinen Kopf, etwas schräg. Momoko lächelte verunglückt….war Akaya in der Zukunft auch so...Neugierig? „Eigentlich nicht wirklich, wir kennen uns ja auch erst seit gestern“, antwortete die Rotbraunhaarige schließlich. „So? Naoki sagt, er hat dich ganz doll lieb!“, lächelte der Weißhaarige. Diese Worte ließen das Mädchen, erneut, etwas rot werden. Ihrer Meinung nach, wurde sie das in der letzten Zeit eindeutig zu häufig. Akaya sah kurz fragend zu ihr auf und lächelte danach zufrieden. „Du hast schöne grüne Augen, die mag ich“, erhob der Junge seine Stimme. Die Angesprochene sah verwundert zu ihm, fing dann aber an zu lächeln „Du wirst später bestimmt auch ein Mädchen, mit solchen Augen treffen“. „Meinst du? Das wäre schön“, freute der Junge sich. Oh ja. Das würde er. In knapp 500 Jahren. Doch auf einmal wurde der Kleine traurig. „Was hast du denn?“, wollte Momoko, besorgt, von ihm wissen. „Sie hat dann bestimmt auch Angst vor mir“, betrachtete der Weißhaarige seine Hände, die mit schwarzen Handschuhen überzogen waren. Die Fünfzehnjährige hielt kurz inne. Wie sollte sie ihm das jetzt vermitteln, ohne ihm etwas aus der Zukunft zu sagen? „Ach quatsch! Wenn du ein Mädchen findest, das dich wirklich aufrichtig mag, wird ihr das vollkommen egal sein“, saß Naoki, auf einmal, neben ihnen. Momoko sah zu ihm, ob sie sich daran irgendwann gewöhnen würde? Akaya hingegen, schien das gar nicht zu stören. Naja, er wuchs auch in einer Welt auf, in der es vollkommen normal war, das Andere Kräfte besaßen. „J – Ja...vielleicht hast du recht“, lächelte der Kleine wieder. Während die anderen Beiden wieder miteinander spielten, beobachtete Momoko die leichten Wellen, welche sich im Fluss ihren Weg bahnten. Es begann schon zu dämmern und sie war immer noch nichts weiter. Warum sollte sie nur in diese Zeit kommen? Plötzlich bekam die Schülerin ein ungutes Gefühl. „Oh nein…“, huschte es über ihre Lippen. Sie richtete sich sofort auf und drehte sich zu den Anderen Beiden „Naoki, Akaya….Vorsicht!“. Die Jungs sahen verwundert zu ihr, woraufhin plötzlich eine große, schwarze Gestalt hinter ihnen auftauchte. Nun wusste sie es. Sie wusste, was ihre Aufgabe war. „Wir müssen Akaya unter allen Umständen beschützen!“, rief sie zu dem Blonden, welcher nickte und den Kleinen sofort dort weg brachte. „Und wie sieht der Plan aus?“, schmunzelte der Student, während er Akaya neben Momoko absetzte. Diese musterte die riesige Gestalt. Gute Frage. Was sollten sie schon mit ihren Kräften ausrichten? Das allerdings störte die Kreatur nicht großartig, da sie weiter auf sie zukam. Sie mussten sich unbedingt etwas einfallen lassen, aber was? „Nicht schon wieder“, klammerte sich Akaya an Momoko´s Bein. Kein Wunder, das er sich vor diesem Ding fürchtete. Er war ja auch noch ziemlich klein. Fünf oder sechs Jahre vielleicht. „Keine Angst, ich lasse nicht zu das er dir etwas tut!“, lächelte die Fünfzehnjährige, den Weißhaarigen, an. Immerhin bedeutet der kleine Junge ihrer großen Schwester später alles. „Ich beherrsche zwar keine so tollen Kräfte wie meine Schwester, aber in den Hinter treten kann ich diesem riesigen Klotz trotzdem!“, machte die Fünfzehnjährige sich Kampfbereit. „Naoki, pass du auf Akaya auf“, sagte sie noch, ehe sie losrannte. „Momoko! Bist du Wahnsinnig!?“, rief der Blonde, dem Mädchen, besorgt nach. Doch darauf reagierte sie gar nicht erst. Diese komische Gestalt würde Akaya nicht bekommen. Das Teil war zwar riesig, dadurch aber verdammt langsam. Das nutze die Schülerin für sich aus. Zwar musste sie auch einiges einstecken, aber das war es ihr wert. Weder ihr Vater, noch ihre Schwester haben sich jemals unterkriegen lassen, daher wird sie das auch nicht! „Und jetzt, verzieh dich endlich!“, schlug sie noch ein letztes mal, kräftig, zu. Danach löste die Gestalt sich auf, jedoch verursachte das eine starke Druckwelle, weshalb sie mit Wucht in die Richtung eines Baumes geschleudert wurde. Gegen ihn prallte sie aber nie. Sie öffnete ihre Augen und sah erschöpft zu demjenigen auf, der sie abgefangen hatte. „Du bist echt unverbesserlich. Hättest du mir nicht wenigstens etwas Ehre als Mann lassen können?“, lächelte Naoki. Momoko schmunzelte etwas. So war sie nun einmal. Sie musste sich immer alleine mit solchen Dingen herum schlagen. 03. Kapitel -----------   Als Momoko ihre Augen öffnete, erblickte sie eine ihr bekannte Umgebung. Sie setzte sich auf und sah sich verwundert um. Wie war sie in ihr Zimmer gekommen? Das letzte, an das sie sich erinnerte war…. „Naoki´s schmunzelndes Gesicht...“. „Er hat dich gestern, samt deiner Klamotten, nach Hause gebracht“, betrat Sakura, sanft lächelnd, das Zimmer ihrer Tochter. Jene richtete ihren Blick auf ihre Mutter. Er hatte sie nach Hause gebracht? „Er hat sich sogar bei uns dafür entschuldigt, dich nicht beschützt haben zu können“, ließ die Braunhaarige sich, auf der Bettkante, nieder. „Dein Vater war natürlich alles andere als begeistert, aber dennoch war er ihm dankbar. Immerhin hat er dich nach Hause gebracht“, lächelte Sakura. Die Schülerin sah zu ihrer Mutter auf. Hatte sie wirklich so übertrieben, das sie so weggetreten war? „Er scheint dich wirklich zu mögen, Momoko“, schmunzelte die Ältere. „Meinst du wirklich, das kann er nach so kurzer Zeit schon von sich behaupten?“, entgegnete die Rotbraunhaarige fragend. „Natürlich. Manchmal kann man einfach nichts dagegen tun und es trifft einen wie ein Schlag“, erwiderte Sakura. Die Fünfzehnjährige betrachtete ihre Mutter „Kann es sein, das du damit Erfahrung hast?“. Die Angesprochene begann zu lächeln „Allerdings und ich habe diesen Mann geheiratet“. Momoko blinzelte. Ihre Mutter hatte sich auf den ersten Blick in ihren Vater verliebt? Das wusste sie gar nicht. Aber wenn das stimmte...hatte sie Naoki eventuell unrecht getan. Sie verstand das alles einfach nicht. Sie war doch so ein durchschnittliches Mädchen, was also war an ihr besonders? So besonders, das man sich auf den ersten Blick in sie verlieben konnte? Sakura betrachtete ihre Tochter und lächelte sanft „Manche Dinge kann man sich einfach nicht erklären. Ich bin nur dankbar, das damals alles so gekommen ist, wie es nun ist. Sonst würde es dich und Moe nicht geben, was nicht nur deinen Vater und mich traurig machen würde. Deine Schwester und du haben schließlich Menschen, denen sie viel bedeuten und denen jetzt etwas fehlen würde. Denk bloß mal an deine Nichten und deinen Neffen“. Momoko blickte zu ihrer Mutter auf. „Du willst damit sagen, das jede Entscheidung von uns ziemlich weitreichend ist, oder? Das sie nicht nur unser Leben sondern auch das vieler anderen Menschen und Lebewesen beeinflusst? Auch noch weit in die Zukunft?“, erhob das Mädchen ihre Stimme. Ihre Mutter nickte „Genau das meine ich. Vielleicht solltest du Naoki zumindest eine Chance geben? Lerne ihn doch richtig kennen und entscheide dann, was du für richtig hältst und was nicht“. Die Rotbraunhaarige hielt inne. Ihre Mutter hatte, wie so häufig, recht.   Momoko erhob sich aus ihrem Bett und begann sich anzuziehen, wobei ihre Mutter ihr lächelnd zusah. „Ich werde dir gleich ein wenig Geld für die Bahn geben“, stand Sakura von dem Bett auf und verließ das Zimmer ihrer Tochter. Diese blickte ihr nach. War sie so leicht zu durchschauen? In ihrem Spiegel bemerkte sie, das sie einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen trug. Schnell wandt sie ihren Blick von diesem ab. „So ein Quatsch, was soll das denn, das ich jetzt wegen dem Kerl rot werde?“, murrte die Fünfzehnjährige. Danach fiel ihr auf, das sie ziemlich viele Klamotten aus ihrem Schrank gerupft hatte und starrte jene an. Machte sie sich ernsthaft Gedanken um ihr Outfit!? Sie wollte diesem Idioten von Lockenkopf doch nur fürs nach Hause bringen danken! „So ein verdammter Dreck!“   In dem Zimmer ihrer Tochter rumpelte es heftig, weshalb Kouhei fragend auf die Decke über sich blickte, während er an seinem Kaffee nippte. „Was treibt unsere Tochter denn da oben?“, murmelte er fragend. Sakura hingegen lachte etwas „Ich schätze, sie kommt allmählich doch in die Pubertät~“. Ihr Mann schielte unentspannt über seine Tasse zu seiner Frau „Doch nicht etwa wegen diesem komischen Kerl?“. Der Ausdruck seiner Frau wurde trotzig „Du kennst ihn doch gar nicht. Er hat unsere Tochter nach Hause gebracht und für etwas entschuldigt, für das er nicht mal etwas kann. Ich glaube, er besitzt ein großes Herz“. Kouhei wollte gerade ausholen, als seine Angetraute weiter sprach „Außerdem, wären wir nun verheiratet, wenn ich damals so gedacht hätte, wie du jetzt?“. Der Orangehaarige blinzelte. Anschließend sah er grummelnd zur Seite „Du weist, dass das ein unfairer Schachzug ist, oder?“. Sakura lächelte „Ich bin deine Frau, ich darf das“.   Kurz darauf kam Momoko die Treffe herunter gestürmt und betrat völlig entnervt die Küche. „Seit wann ist es so schwierig passende Klamotten zu finden, wenn man raus gehen will?“, gab sie gefrustet von sich. Während Kouhei blinzelte, schmunzelte seine Frau zufrieden. Anschließend ging sie zu ihrer Tochter und überreichte ihr etwas Geld „Für die Fahrt und etwas zu Essen“. Die Fünfzehnjährige sah kurz zu ihrer Mutter auf und nickte dankbar. Wenig später verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg. Inzwischen war es draußen wirklich ziemlich kalt geworden. Aber auch kein Wunder, sie hatten Ende November. Nach wenigen Minuten betrat sie die U – Bahn Station und wartete auf ihren Zug. Dabei bemerkte sie im Augenwinkel, wie ein paar Schneeflocken den Eingang des Bahnhofes herunter schwebten. Dieser Anblick fesselte sie so sehr, das sie fast vergaß in ihre Bahn zu steigen. Zum Glück riss sie das piepen der Türen aus ihren Gedanken und sie sprang gerade noch in das Abteil, ehe die Türen verriegelt wurden. Die U – Bahn war so voll wie immer, weshalb die Rotbraunhaarige Schwierigkeiten hatte sich festzuhalten. Als sie dann auch spürte, wie jemand ihren Hintern befummelte, ging das alles für sie deutlich zu weit. „Geht´s noch!?“, schrie sie daher das halbe Abteil zusammen. Der ältere Mann hinter ihr tat so, als wenn nichts passiert wäre. Doch das ließ Momoko nicht auf sich sitzen. „Haben Sie nichts besseres zu tun, wie Mädchen in einer Bahn zu begrapschen!?“, kam die Schülerin gerade erst in Fahrt. „Ich weis nicht, was du meinst Kleine. Findest du es nicht peinlich, mich vor all diesen Menschen anzubrüllen?“, schmunzelte der Herr. Die Angesprochene bildete eine Faust. Wie konnte man nur so unverschämt sein und sie war sicher nicht sein erstes Opfer. Solche Kerle konnte sie auf den Tod nicht ausstehen. Immerhin war nicht jedes Mädchen so wie sie und viele nahmen es sicher kommentarlos hin. „Also ich denke nicht, das diese junge Dame sich das aus ihren Fingern saugt. Was hätte sie denn davon?“, hörte Momoko auf einmal eine bekannte Stimme, aus der Menge. Wenig später drängelte sich ein blonder junger Mann aus der Menschenmasse. „N – Naoki?“, gab Momoko verwirrt von sich. Was machte er denn ausgerechnet in dieser Bahn? Der Mann blickte zu ihm „Was willst du Bengel denn? Das alles geht dich doch gar nichts an“. Der Student stoppte vor dem älteren Herren und somit neben Momoko. Naoki´s Blick wirkte auf einmal alles andere als freundlich „Und wie ich das habe. Ich mag es nämlich gar nicht, wenn jemand das Mädchen an tatscht, das mir viel bedeutet“. Der Mann erkannte augenblicklich, das er wohl doch einen ziemlich großen Fehler gemacht hatte. Momoko hingegen sah eine Seite an dem Blonden, die sie noch nicht kannte. Sie hätte nicht gedacht, das gerade er ernst, geschweige denn sauer werden könne. Und dann auch noch ausgerechnet wegen ihr? Als sie so darüber nachdachte, schlich sich ein Rotschimmer auf ihre Wangen. „Jeder dieser Menschen hier kennt nun ihr Gesicht. Sollten sie noch mal irgendwelche Mädchen in der Bahn begrapschen, werden sie sicher nicht so glimpflich davon kommen“, meinte Naoki, ehe er den Mann an der nächsten Haltestelle aus dem Abteil beförderte. Als sie weiter fuhren, drehte der Student sich zu seiner Herzensdame und grinste wie immer „Was machst du eigentlich hier? Wenn du das nächste mal Bahn fahren willst, kannst du mir gerne Bescheid sagen“. Momoko blinzelte und kam nicht drum herum etwas zu schmunzeln. Der Kerl war echt ein Ding für sich. Sie war Schulmeisterin im Karate, doch er beschützte sie dennoch. Sie sah zu ihm auf und lächelte leicht „Ich war auf dem Weg zu dir“. Naoki deutete auf sich „Zu mir? Was verschafft mir denn diese Ehre?“. Nach seinen Worten wurde die Schülerin etwas verlegen „Müssen wir wirklich hier darüber sprechen?“. „Nein. Ich kann auch noch die paar Haltestellen auf deine Antwort warten“, grinste der Blonde. Kurz darauf ruckelte die Bahn stark, weshalb Momoko in die Arme des Älteren fiel. Dieser legte sofort schützend einen seiner Arme um sie und drückte sie etwas an sich. Mit der anderen Hand hielt er sich fest. Dies alles geschah komplett Kommentarlos, seinerseits. Momoko hätte fest mit irgendwelchen Sprüchen gerechnet, aber es kamen keine. Dennoch bekam sie einen deutlichen Rotschimmer und diese Situation ließ ihr Herz höher schlagen. Das war ihr nicht nur unfassbar peinlich, sondern sie verstand sich selbst nicht mehr. Warum sollte ausgerechnet Naoki ihr Herz höher schlagen lassen? Sie konnte den Typen doch nicht mal wirklich leiden….doch ihr Körper war da wohl anderer Meinung. Zudem fühlte sie sich in seinen Armen nicht unbedingt unwohl, was ihr noch weniger gefiel. Sie seufzte leise. Weshalb waren ihre Gefühle und ihre Gedanken nur so widersprüchlich?   An ihrer Haltestelle angekommen, ergriff Naoki die Hand der Fünfzehnjährigen und zog sie sanft mit sich, um sie in der vollen Bahn nicht zu verlieren. Doch los ließ er ihre Hand auch nicht, als sie weiter gingen. Einerseits war es Momoko zuwider, andererseits aber… „Also, was wolltest du von mir?“, sah der Blonde, grinsend, zu ihr zurück. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick „Ich...wollte mich bei dir dafür bedanken, das du mich nach Hause gebracht hast“. „Das war doch wohl das Mindeste dafür, das ich dich nicht beschützen konnte“, lächelte der Student, doch die Rotbraunhaarige hörte aus seiner Stimme heraus, das es ihn wohl immer noch wurmte. Sie wusste nicht weshalb, aber diese Tatsache zauberte ihr ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen. „Es ist nicht deine Schuld. Ich bin es einfach nicht gewohnt, das Andere mir helfen. Ich habe mein ganzes Leben eigentlich immer alles alleine schaffen müssen. Moe musste früh in die Dreizehnte Dimension gehen, um ihre Aufgabe wahr zu nehmen. Das würde ich ihr auch nie vorwerfen, aber trotzdem fehlte sie mir all die Jahre. In der Schule habe ich auch nur eine Freundin. Die Anderen haben mich immer gemieden. Karate war das Einzige, in dem ich wirklich gut war. Es steigerte mein Selbstbewusstsein, da ich mir durch diese Kampfsportart nicht immer alles gefallen lassen musste. Andererseits bekamen meine Mitschüler deswegen Angst vor mir. Miharu ist die Einzige, die mich immer dafür bewundert hat und mich so mag, wie ich bin. Ich habe einfach gelernt mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und daher wohl damit angefangen, alle um mich herum abzuschirmen“, wurde Momoko´s Lächeln verunglückt. Als sie fertig mit erzählen war, bemerkte sie erst, das Naoki sie zu einem gefrorenen See gebracht hatte. „Ich denke, ich verstehe dich. Auch ich habe Menschen um mich herum abgeschirmt. Früher umschwärmten mich viele Mädchen und ich war beliebt bei den Jungs. Doch irgendwann merkte ich, das die Mädchen es nur auf mein Aussehen abgesehen hatten und die Jungs nur wegen den Mädchen mit mir abhingen. Man könnte also sagen, niemand von denen mochte mich wirklich um meinetwillen. Natürlich hätte ich meine Haare abschneiden, es einfach hinnehmen oder der Masse anpassen können. Aber ich wollte den Menschen finden, der mich so mag, wie ich wirklich bin. Ich wusste von Anfang an, das diese Suche sicher schwer werden würde. Immerhin bin ich ein ziemlich durchgeknallter Typ“, blickte der Blonde, lächelnd, zu der Jüngeren. Jene erwiderte seinen Blick verwundert. Das hätte sie nicht erwartet. Deshalb verletzte sie ihn auch mit dem, was sie bei ihrem ersten Treffen über ihn sagte. Nun tat ihr das wirklich leid. Sie waren sich doch ähnlicher, als Momoko erwartet hatte. Sie gingen nur auf unterschiedliche Arten damit um.   „So, sollen wir uns ein paar Schlittschuhe leihen?“, deutete Naoki auf den Schuhstand. Die Schülerin sah irritiert zu ihm auf. „Na glaubst du, ich bringe dich einfach grundlos her? Warte hier“, grinste der Blonde, ließ von ihrer Hand ab und ging zu dem Stand, um sich zwei paar Schuhe zu leihen. Da er vergessen hatte nach ihrer Schuhgröße zu fragen, rief er einmal quer über den gesamten Platz. Erst war Momoko das unheimlich peinlich, dennoch antwortete sie. Schließlich musste sie doch etwas schmunzeln. Es war einfach zu typisch für ihn. Wenig später kam er zufrieden mit den Schlittschuhen zurück und überreichte ihr ihre. Nachdem sie sie anzogen, stoppte Momoko trotzig vor der glatten Eisfläche. Der Student blickte fragend zu ihr, bis ihm bewusst wurde, was das Problem sein könnte. „Bist du etwa noch nie Schlittschuh gelaufen?“, wollte er von ihr wissen. Die Angesprochene schüttelte verlegen ihren Kopf „Und wenn schon, hast du damit ein Problem?“. Plötzlich begann Naoki breit zu Lächeln „Im Gegenteil, so habe ich die Möglichkeit es dir beizubringen!“. Nachdem er das sagte, betrat er die Eisfläche und hielt ihr seine Hand entgegen. Die Rotbraunhaarige betrachtete erst diese und blickte schließlich zu dem Blonden auf. Sie wusste nicht weshalb, aber sie vertraute ihm. Aus diesem Grund legte sie ihre Hand in seine und ging ebenfalls, vorsichtig und langsam, auf das Eis. Zuerst stand sie ziemlich wackelig, doch Naoki machte keinerlei Anstalten, sie fallen zu lassen. Er stütze sie die ganze Zeit. So lange, bis sie selbst in der Lage war auf der glatten Oberfläche zu stehen. Der Blonde war unfassbar geduldig mit ihr und zeigte ihr alles Schritt für Schritt. Er gab ihr nicht mal ansatzweise das Gefühl, das sie ihn damit nervte. Das machte Momoko irgendwie glücklich. Auch wenn sie es ungern zugab. Nach einiger Zeit konnte die Schülerin ohne Probleme und Hilfe selbst über das Eis gleiten. Sie freute sich sehr darüber, was Naoki glücklich machte. Die Jüngere strahlte unfassbar viel Freude aus. Natürlich blieb es trotz allem nicht aus, das auch sie sich ab uns zu mal auf die Nase legten. Aber diese Situationen lachten sie dann einfach weg. Immerhin sah es meistens auch wirklich zu lustig aus. Besonders, als Naoki mit seinem Kopf im Schnee landete und stecken blieb.   Als es dunkel wurde, beschlossen die Beiden die Eisfläche zu verlassen, da sie auch ziemlich geschafft waren. Während Naoki sie Schuhe wieder zurück brachte, zog Momoko sich ihre eigenen an. Dabei blickte sie dem Blonden unbewusst nach. Sie wollte sich bei ihm bedanken und er lädt sie zum Eislaufen ein. War das nicht irgendwie verkehrt? Sie legte ihre Hand auf ihre Brust. Er löste Gefühle in ihr aus, welche sie bis dato noch gar nicht kannte. Vielleicht hatte ihre Mutter ja wirklich recht. Sie sollte Naoki eine Chance geben. Sagen würde sie ihm das aber sicher nicht. Plötzlich bemerkte sie eine Hand in ihrem Augenwinkel und sah zu dessen Besitzer auf. „Komm, lass uns gehen“, lächelte Naoki die Jüngere an, welche daraufhin seine Hand annahm und etwas nickte. Während sie nebeneinander herliefen, beschloss die Schülerin über ihren Schatten zu springen, weshalb sie einmal schluckte. „D – Danke Naoki! Das war ein wirklich schöner Tag“, lächelte sie sogar etwas. Der Angesprochene blickte verwundert zu ihr zurück, erwiderte aber ihr Lächeln „Keine Ursache“.   Naoki brachte die Rotbraunhaarige nach Hause und verabschiedete sich mit einem fröhlichen Grinsen von ihr. Das Mädchen blickte ihm nach, während ihr Herz gar nicht mehr aufhören wollte wie wild zu pochen. Sie fasste sich an ihre Brust, wobei sie auf ihre freie Hand blickte, welche der Blonde die ganze Zeit über gehalten hatte. Ein Seufzen kam über ihre Lippen. „Das darf doch nicht wahr sein...“   04. Kapitel -----------   Einige Wochen waren vergangen. Heilig Abend stand vor der Tür und alle sprachen von nichts anderem mehr. Selbst in Momoko´s Klasse war das Gesprächsthema Nummer Eins. Besonders bei den Mädchen, die mit ihren Geliebten diesen Tag verbringen wollten. Die Rotbraunhaarige seufzte. Musste das sein? Sie hatte sich zwar noch des öfteren mit Naoki getroffen, trotzdem wusste sie nicht, was sie von all dem halten sollte. Er löste merkwürdige Gefühle in ihr aus. Sie war sich nicht sicher, ob sie das nun gut oder schlecht finden sollte…   „Momo – Chan!“, kam Miharu fröhlich auf ihre Freundin zu gelaufen. Sie waren bis eben in unterschiedlichen Kursen. „Und was planst du Heilig Abend so?“, lächelte die Violetthaarige. „Was soll ich schon groß planen?“, antwortete die Angesprochene. Miharu blies ihre Backen auf „Mensch, Momoko! Du bist doch jetzt schon so häufig mit Naoki ausgegangen. Ich kann mir nicht vorstellen das er dir so egal ist, dann hättet ihr nicht so viele Dates gehabt“. Die Rotbraunhaarige bekam einen Rotschimmer „Nenn es doch nicht Dates...“. „Ach und wie soll ich es dann nennen?“, wollte Miharu wissen. Ihre Freundin wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Sie hatte ja recht. Es war ja auch nicht so, das sie ihre eigenen Gefühle inzwischen nicht besser verstehen könnte. Aber das dazu stehen war wohl das andere Problem. Sie könnte niemals zugeben das sie etwas für Naoki übrig hatte. Dazu wehrte sie sich Anfangs zu stark dagegen. Außerdem nahmen ihre Mitschülerinnen ihr das trotz allem immer noch übel. Nachdem der Unterricht vorüber war, verließen Miharu und Momoko das Schulgebäude. Erstere schaute fragend drein „Holt Naoki – Senpai dich heute gar nicht ab?“. Die Angesprochene schüttelte leicht ihren Kopf „Er muss seit einiger Zeit für Prüfungen lernen. Vor den Semesterferien kommt noch einiges auf ihn zu“. „So?“, legte die Violetthaarige ihren Kopf leicht schief. „Dann gehen wir eben zusammen nach Hause!“, lächelte sie daraufhin fröhlich. Momoko schmunzelte. Miharu erinnerte sie von ihrer Art her etwas an Naoki. Vielleicht würde so jemand wie sie besser zu dem Blonden passen? Bei diesem Gedanken zog sich ihre Brust zusammen. Auf ihrem nach Hause weg schlenderten die Schülerin noch durch die Stadt. Sie war festlich geschmückt. Der Schnee, welcher dazu noch auf den Wegen lag, rundete das Bild hervorragend ab. Auf dem Marktplatz stand eine riesige Tanne, welche wundervoll geschmückt war. Momoko sah zu dieser auf. „Was würde ich jetzt dafür geben, mit Naoki hier zu stehen“, lächelte Miharu, welche dadurch einen bösen Blick von ihrer Freundin zugeworfen bekam. „Das habe ich bestimmt nicht gedacht!“, drehte die Rotbraunhaarige ihren Kopf, trotzig, zur Seite. „Und ob du das hast! Ich habe es in deinem Gesicht gesehen. Du merktest es vielleicht selbst nicht, aber du hast mit einem sanften Lächeln zu der Tanne aufgesehen. So lächelst du immer, wenn du an Naoki denkst. Ich habe dich die letzten Wochen beobachten können. Seit du ihn kennst, hast du dich verändert. Du lächelst viel öfter und wirst in deiner Art und Weise liebevoller. Das ist auch unseren Klassenkameraden aufgefallen. Einige Jungs finden dich inzwischen sogar echt niedlich“, lächelte Miharu. Ihre Worte brachten ihre Freundin in Verlegenheit. Das hatte sie tatsächlich nicht bemerkt. Sollte das etwa wirklich wahr sein? Wieso bemerkte sie es dann selbst nicht? Allmählich kam sie sich echt dämlich vor, das es allen aufgefallen war, nur ihr selbst scheinbar nicht. Sie zuckte etwas zusammen. Was, wenn Naoki das auch aufgefallen war? Das wäre ihr so unfassbar peinlich. Die Violetthaarige beobachtete die andere Schülerin schmunzelnd. Sie kannte ihre Freundin immerhin und konnte sich ungefähr vorstellen, was gerade durch deren Kopf ging.   „Oh, was machst du denn hier?“, ertönte die überraschte Stimme von Miho, welche mit ihrem Freund unterwegs war. Die Angesprochene sah zu der Rothaarigen. „Miho? Ich bin mit meiner Freundin Miharu unterwegs“, lächelte Momoko. „Oh, achso? Ich bin Miho, die jüngere Schwester von Naoki. Freut mich dich kennen zu lernen, Miharu“, stellte sich die Ältere vor. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite!“, verneigte die Violetthaarige sich höflich. „Ehm...Miho? Wie geht es Naoki?“, interessierte es die Rotbraunhaarige. Die Schwester des Blonden erwiderte ihren Blick „Ihm qualmt der Kopf vom ganzen lernen. Und er ruft andauernd das ihm seine tägliche Dosis Momoko fehlt“. Die Jüngere blinzelte und wurde prompt wieder etwas rot. Es stimmte zwar, das er sie immer von der Schule abholte, aber das ihm das schon SO extrem an die Nieren ging. Da bekam die Schülerin ja beinahe ein schlechtes Gewissen. Miho musterte das Mädchen vor sich. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen „Ein Besuch von dir würde ihn sicher freuen und er könnte sich bestimmt wieder besser aufs lernen konzentrieren“. Momoko blickte zu der Rothaarigen auf. „Das geht heute leider nicht, immerhin bin ich doch mit Miharu unterwegs“, entgegnete die Fünfzehnjährige. Plötzlich spürte sie den starrenden Blick der Älteren auf sich. „Wenn das dein einziges Problem ist, kann sie gerne mit uns mitkommen, mein Freund hat sicher nichts dagegen“, gab Miho von sich. Ihr Freund stimmte nickend zu. „Stimmt, kein Problem! So kann ich mal die Schwester von Naoki kennen lernen und außerdem schließe ich gerne neue Freundschaften“, strahlte die Violetthaarige und ging zu dem Pärchen. „Siehst du, Problem gelöst. Also, man sieht sich“, schlang die Rothaarige ihren einen Arm um den ihres Freundes und nahm Miharu´s Hand in ihre Freie. Anschließend zogen sie von dannen. Momoko blinzelte. Nach ihrer Meinung fragte also niemand mehr? Sie seufzte, wobei sich ein trotziger Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. Ein Besuch konnte sicher nicht schaden…   Auf dem Weg zu dem jungen Mann, kam die Schülerin an einem Tempel vorbei, der Glücksbringer verkaufte. Sie stoppte neben dessen Eingang. Vielleicht….sollte sie ihm einen kaufen? Ohne länger darüber nachzudenken, ging sie zu dem Stand, welcher die Glücksbringer anbot. „Kann ich ihnen helfen, junge Dame?“, lächelte ein älterer Herr auf die Fünfzehnjährige herab. Sie erwiderte seinen Blick. „Naja, ich suche einen Anhänger für einen Freund, der bald Prüfungen schreibt“, antwortete sie. „Da habe ich verschiedene Ausführungen. Wie nahe stehen sie diesem ‚Freund‘ denn?“, lächelte der Herr weiter. Momoko´s Blick wurde sofort verlegen. Kam es ihr nur so vor, oder durchschaute so gut wie jeder sie? „Ich seh schon. Für dich wäre wohl dieser hier am angebrachtesten“, reichte der Mann ihr einen der Anhänger. Momoko nahm ihn entgegen und musterte ihn kurz. Anschließend stimmte sie lächelnd zu, bezahlte den Anhänger und setzte ihren Weg fort. Der ältere Herr sah ihr nach. „Sie scheint starke magische Kräfte zu besitzen. Aber einen Anhänger zu kaufen überfordert sie“, schmunzelte er. Wenig später traf sie vor ihrem Ziel ein. Sie beäugte das Haus. Ob sie wirklich nicht stören würde? „Nanu? Momoko, was treibt dich denn hier her? Ach, was rede ich da, du bist sicher hier um Naoki zu besuchen?“, erklang eine liebevolle Stimme hinter dem Mädchen, weshalb sie sich umdrehte. „Oh, eh...ja! Guten Tag. Ich hoffe, ich störe ihn nicht?“, verneigte sich die Schülerin etwas. „Ach, ich denke nicht das du Naoki stören würdest. Im Gegenteil, er wird sich sicher riesig über deinen Besuch freuen“, lächelte Tsuki. Daraufhin nahm die Mutter der Rasselbande, die Fünfzehnjährige, mit ins Haus. Die Blonde meinte, das sie ruhig zu seinem Zimmer gehen könne. Immerhin wusste Momoko inzwischen wo es sich befand. Gesagt, getan. Die Schülerin stand wie angewurzelt vor der Tür des Studenten. Sie kam sich vor, als wäre sie versteinert. Was war nur los mit ihr? Vor kurzem bereitete es ihr noch nicht so viele Probleme sein Zimmer zu betreten. Außerdem war sie doch kein Feigling! Die Rotbraunhaarige atmete einmal tief durch und klopfte an die Tür. Nervös und unruhig wartete sie auf ein Zeichen, welches auch kurz darauf kam. Anschließend öffnete sie die Tür langsam und streckte ihren Kopf durch den Spalt. Was sie dann sah, erstaunte sie etwas. Naoki blickte vollkommen konzentriert auf seine Unterlagen. Wieder durfte sie eine neue Seite an ihm kennen lernen. Sicher war so ein Arztstudium auch nicht gerade einfach. Andererseits….passte es irgendwie zu dem Blonden. Momoko schloss leise die Tür hinter sich und schlich durch das Zimmer. Letztlich ließ sie sich vor dem jungen Mann nieder und lächelte etwas. Er war so konzentriert, das er sie gar nicht wirklich wahr nahm. Eine Zeit lang beobachtete sie ihn einfach nur. Inzwischen empfand sie Naoki als einen sehr besonderen Menschen. Und sie fand es schrecklich, das viele ihn nur auf sein äußeres reduzierten. Nach einiger Zeit schien der Blonde sich beobachtet zu fühlen und blickte auf. Er schaute die Schülerin vor sich an, als hätte er einen Geist gesehen. Jene schmunzelte deswegen etwas. „Momoko!? Was machst du hier!? Und...seit wann sitzt du da?“, überrannte er sie mit Fragen. Diese beantwortete sie natürlich alle „Ich wollte dich besuchen. Deine Schwester meinte, das dir das vielleicht helfen würde? Ebenso wie deine Mutter, welche mich rein gelassen hat. Da ich dich nicht unterbrechen wollte, habe ich mich einfach hier hin gesetzt, das ist jetzt schon eine halbe Stunde her, denke ich“. Naoki wusste gar nicht, was er dazu sagen sollte. Diese Stille machte Momoko etwas unsicher „Wenn ich störe...kann ich auch gerne wieder gehen“. Der Angesprochene blinzelte, als hätte sie ihn gerade aus seinen Gedanken geholt. „Wie? Ach quatsch! Ich freue mich wirklich sehr darüber, das du hier bist. Auch wenn ich mich nicht daran entsinnen kann, herein gesagt zu haben...“, wunderte es den jungen Mann. „Das war sicher ein Reflex“, schmunzelte die Schülerin. Da könnte sie natürlich recht haben, weshalb der Blonde nicht weiter darauf einging. „Ach, wo sind meine Manieren?! Willst du etwas trinken, ich“, wollte der Student gerade aufstehen, als er an seinen Schultern, von Momoko zurück gedrückt wurde. „Nun übertreib mal nicht. Du musst immerhin lernen, wenn jemand hier etwas zu trinken holt, dann bin ich das. Immerhin sieht es so aus, als hättest du schon länger nichts mehr getrunken“, deutete sie auf seine komplett ausgetrocknete Tasse. Naoki blickte zu dieser „Oh, tatsächlich. Das habe ich durch das lernen vollkommen vergessen“. Die Fünfzehnjährige erhob sich „Und du willst Arzt werden, vergisst es aber selbst zu trinken“. Die Blicke der Beiden trafen sich, von denen der der Jüngeren schmunzelte. Anschließend verließ sie ohne ein weiteres Wort das Zimmer des Blonden, welcher ihr verdutzt nachsah.   „Sicher darfst du dich in der Küche frei bedienen. Du warst jetzt schon so oft hier, da gehörst du doch fast selbst zur Familie“, lächelte Tsuki. „Vielen Dank“, lächelte Momoko und begab sich in den zuvor erwähnten Raum. Durch ihre Besuche in den letzten Wochen, wusste sie schon so ziemlich, wo alles sich befand. Immerhin half sie Tsuki oft dabei das Abendessen zuzubereiten. Wenn sie genauer darüber nachdachte, war sie wirklich oft bei ihnen. Häufig ging sie nach der Schule mit zu Naoki, weil er nicht weit von dieser weg wohnte. Abends brachte er sie dann noch standesgemäß nach Hause. Diese Tatsache war ihr gar nicht so bewusst gewesen. Sie verbrachte wirklich viel Zeit mit dem Blonden. Das war es wohl auch, was ihre Mutter letztes Mal damit andeuten wollte, als sie sagte das sie und Kouhei dieses Jahr endlich mal wieder ein Date an Heilig Abend haben könnten. Wieso bemerkten es alle, nur sie selbst nicht? Die Rotbraunhaarige seufzte etwas und setzte den Tee auf. „Du weist inzwischen scheinbar genau, das Naoki mag, hm?“, stand plötzlich Tsuki neben der Schülerin. Diese sah überrascht zu ihr auf. „Oh, entschuldige, ich wollte dich wirklich nicht erschrecken“, fügte die Blonde noch hinzu. „Nein, schon in Ordnung, ich war nur in Gedanken“, lächelte die Fünfzehnjährige. Tsuki fing an liebevoll zu lächeln „Du hast genau den Tee aufgesetzt, welchen Naoki gerne trinkt. Zudem noch das passende Gebäck“. Momoko blinzelte und betrachtete dann das Tablett, welches sie fertig gemacht hatte. Die Ältere hatte recht. „Das habe ich….gemacht ohne groß darüber nachzudenken“, stellte die Schülerin fest. Es war wahr. Sie hatte es einfach getan. Kurz danach war der Tee fertig und sie stellte die Kanne ebenfalls auf das Tablett. Gerade als sie es anheben wollte, sprach die Ältere sie noch einmal an „Momoko, sag mal...Was empfindest du für meinen Sohn?“. Die Angesprochene schaute etwas überrumpelt drein und bekam einen Rotschimmer. Das genügte der Mutter des Studenten schon. „Ich möchte einfach nur nicht das Naoki sich Hoffnungen macht und verletzt wird. Versteh das bitte“, lächelte Tsuki. „Sicher. Das verstehe ich natürlich“, antwortete Momoko, schnappte sich das Tablett und ging zu dem Zimmer des Blonden zurück. Mit ihrem Ellenbogen drückte sie die Türklinge herunter und die Tür anschließend mit ihrem Rücken auf. Naoki blickte zu ihr „Sag doch was! Ich hätte dir die Tür doch aufgemacht“. Die Angesprochene stellte das Tablett auf einen freien Platz des Tisches „Schon okay. Ich hab es doch geschafft, oder?“. Naoki sah zu dem Mädchen auf „Ja schon...“. Anschließend schenkte die Rotbraunhaarige Tee in die Tasse des Älteren und stellte sie ihm hin. Danach setzte sie sich erneut vor ihn. Der Student schaute zu ihr „Willst du jetzt etwa die ganze Zeit nur da sitzen und mich anstarren?“. „Wenn es dir hilft, ja. Wenn nicht gehe ich. Andererseits könnte ich auch Schulaufgaben machen, wenn es dich nicht zu sehr stört“, lächelte Momoko. Der Blonde schüttelte seinen Kopf „Natürlich nicht“. Nachdem er das sagte, räumte der Blonde ein paar Bücher bei Seite, um der Jüngeren Platz zu machen. Diese schnappte sich ihre Tasche und breitete ihre Aufgaben vor sich aus. Danach begann sie zu schreiben.   Einige Zeit später bemerkte Momoko, wie es draußen dunkel wurde. Ihre Aufgaben waren nun erledigt und sie achtete zwischendurch immer darauf, das Naoki etwas zu trinken besaß. Es klopfte an der Tür und der Blonde bat die Person herein. „Wenn ihr möchtet, könnt ihr essen kommen“, lächelte Tsuki freundlich. Die Angesprochenen sahen zu ihr und nickten zustimmend. Daraufhin begaben sie sich in die Küche, wo schon Hiro, Miho und deren Freund am Tisch platz fanden. Die Nachzügler setzten sich auf die freien Plätze. „Schön, das du immer noch da bist, Momoko“, lächelte Miho. „Deine Freundin Miharu ist echt spitze, wir hatten viel Spaß zusammen“, fügte sie noch hinzu. Die Schülerin lächelte leicht. Das glaubte sie ihr sofort. „Ja, Miharu ist toll“, stimmte sie zu. „Ach und Momoko, wenn dir deine Uniform zu unbequem wird, kann ich dir gerne Klamotten leihen“, bot Miho an. Die Angesprochene erwiderte ihren Blick. Schlecht wäre das sicher nicht, weshalb sie das Angebot dankend annahm. Kurz darauf schielte sie kurz zu Naoki, welcher echt unheimlich still war. Sicher schaffte ihn das Lernen ungemein. Nach dem Essen, halfen Momoko und Miho beim abdecken. „Also Naoki scheint es gut zu tun, das du hier bist. Er wirkte wesentlich entspannter wie die letzten Tage“, schmunzelte die Rothaarige. Die andere Schülerin erwiderte ihren Blick „Wirklich? Das freut mich“. „Und genug zu Trinken scheint er auch endlich zu sich zu nehmen. So oft wie Momoko heute neuen Tee aufgesetzt hat“, lenkte Tsuki schmunzelnd ein. „Das kann man wohl sagen. Er trinkt wie ein Wasserschlot“, musste die Rotbraunhaarige etwas lachen. Sie wusste nicht weshalb, aber sie fühlte sich wie in einem zweiten zu Hause. Diese Familie hatte sie von Anfang an so aufgenommen, wie sie war. Miho´s Freund war ebenfalls Student und hieß Kaito. Sie waren wirklich unfassbar niedlich zusammen, wie Momoko fand. Hiro´s (fast) Freundin, hieß Suzuna. Sie war ebenfalls häufig zu Besuch. In den letzten Wochen lernte die Fünfzehnjährige wirklich viele neue Menschen kennen. Jeder einzelne von ihnen wuchs ihr ans Herz und sie würde keinen mehr missen wollen. Aber einer von ihnen würde ihr wohl besonders fehlen…   Nachdem Momoko fertig ausgeholfen hatte, bekam sie neue Klamotten von Miho. Zumindest, nachdem sie gefühlte hunderte von Sachen anprobieren musste. „Das ist es! Perfekt“, grinste die Rothaarige zufrieden. Momoko betrachtete sich im Spiegel, welcher längs an der Schranktür befestigt war. „Aber das...ist ja viel zu niedlich. So etwas steht mir doch gar nicht“, murmelte die Schülerin verlegen. Die Ältere legte ihre Hände auf die Schultern der Jüngeren und sah über deren Schulter ebenfalls auf das Spiegelbild. „So ein Quatsch! Ich finde das es dir unheimlich gut steht! Und aus diesem Grund wirst du dieses Outfit jetzt an behalten und ich werde es dir schenken, keine Widerrede!“, entschied die Siebzehnjährige. Natürlich könnte Momoko nun rebellieren, wie es sonst ihre Art wäre. Aber sie fragte sich wirklich, ob Naoki das Outfit wohl auch gefallen würde? Miho lächelte leicht. Anschließend schob sie die Jüngere aus ihrem Zimmer „So, das wäre geklärt!“. Ihren Freund, welcher bis eben vor der Tür stand, zog sie stattdessen wieder rein. Momoko seufzte „Was soll´s“. Ohne sich großartige Gedanken darüber zu machen, betrat sie das Zimmer des Blonden und ließ sich vor ihn sinken. Sie war sich sicher, das ihm ihr Outfit eh gleichgültig wäre. Doch da täuschte sie sich wohl ziemlich. Der Student betrachtete sie. „Du siehst wirklich niedlich aus. Das steht dir echt gut“, gab er direkt und ehrlich von sich, wie immer. Das Mädchen wurde etwas rot und blickte verlegen zur Seite „Genau das sagte deine Schwester auch zu mir“. Naoki grinste „Miho hatte schon immer ein Auge für so etwas. Deswegen möchte sie auch mal Design studieren“. Momoko sah stumm zu ihm, wonach ihr wieder in den Sinn kam, das sie ja noch etwas für ihn hatte. „Ach du Schreck! Das habe ich ja ganz vergessen!“, sprang sie förmlich auf und eilte zu ihrer Tasche. Der Ältere schaute ihr verwundert nach. Die Schülerin kramte etwas aus ihrer Schultasche, ging zurück und ließ sich erneut vor ihm nieder. Anschließend hielt sie ihm den Anhänger entgegen und lächelte etwas „Der ist für dich und soll dir Glück für deine Prüfungen bringen“. Naoki beäugte den Anhänger und nahm ihn entgegen. Danach fing er an zu grinsen „Vielen Dank, Momoko. Ich werde ihn in Ehren halten. Mit dem kann ja gar nichts mehr schief gehen“. Das Mädchen erwiderte sein Grinsen mit einem sanften Lächeln. Es machte sie glücklich, das er sich so darüber freute.   Später am Abend betrat Tsuki das Zimmer ihres Sohnes, da sie keine Reaktion der Beiden erhalten hatte, als sie klopfte. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie waren friedlich an seinem Tisch eingeschlafen. Sie deckte die Jüngeren leise und vorsichtig zu. Anschließend rief sie bei Sakura an, um ihr Mitzuteilen, das deren Tochter wohl über Nacht bliebe. Damit hatte Momoko´s Mutter gar kein Problem, im Gegensatz zu deren Vater. Das konnte die Blonde selbst durch den Hörer vernehmen. „Außerdem würde ich Momoko gerne anbieten, übers Wochenende zu bleiben, um Naoki beim lernen zu unterstützen. Sie hat ihm wirklich schon sehr helfen können. Aber natürlich nur, wenn das in Ordnung ist“, schlug Tsuki vor. „Sicher. Das ist gar kein Problem. Wenn Momoko das möchte, dann gerne. Sie hat in letzter Zeit wirklich viel bessere Laune, das freut mich sehr“, stimmte Sakura zu. Auch wenn Kouhei vehement dagegen war, doch das beachteten die Frauen gar nicht.     05. Kapitel -----------   Momoko entschied sich tatsächlich dafür, das Wochenende über bei Naoki zu bleiben. Miho lieh ihr gerne Klamotten und selbst Zahnbürsten hatte Tsuki noch unbenutzte. Scheinbar kam es öfter vor, das Gäste spontan zu Besuch blieben. Doch hatten die Rotbraunhaarige und der Student am nächsten Tag Rückenschmerzen, vom halb auf dem Tisch liegen. Trotzdem half die Schülerin dem Blonden wo sie nur konnte. Er hatte ihr am Morgen erst gebeichtet, das diese Prüfungen ziemlich wichtig waren. Also kümmerte sie sich weiterhin um den Tee, Kleinigkeiten zu Essen oder fragte ihn ab. Naoki war ihr dafür wirklich sehr dankbar. Er war es immerhin gewohnt nur alleine zu lernen. Der Blonde wünschte sich immer jemanden an seiner Seite, der ihm half. So wie sein Bruder Suzuna, seine Schwester Kaito und Katsuro Kuraiko hatte. Niemals hätte er gedacht, das Momoko das alles von sich heraus tun würde. Dennoch war er sich nicht sicher, ob sie das nicht bloß aus reiner Freundschaft zu ihm tat. Er konnte die Schülerin einfach nicht einschätzen. Natürlich war ihm ihre Veränderung nicht entgangen, aber vielleicht färbte er ja einfach nur auf sie ab? Es machte ihn wirklich glücklich, sie seit einiger Zeit mehr lächeln zu sehen. Im allgemeinen schien sie mehr Freude am Leben zu haben. Das Problem an dem ganzen war nur, das seine Gefühle für sie dadurch noch stärker wurden und er nicht wusste, wie lange er diese noch im Zaum halten konnte. „Naoki?“, ertönte Momoko´s fragende Stimme, wobei sie ihn dementsprechend ansah. Der Angesprochene bemerkte erst in dem Augenblick, das er sie scheinbar gedankenverloren angestarrt hatte. Er begann unschuldig zu grinsen „Was war noch mal die Frage? Ich habe gerade nicht aufgepasst“. Das Mädchen schmunzelte „Wäre mir gar nicht aufgefallen. Also..“. Danach ging das Frage und Antwort Spielchen weiter. Miho, Kaito, Hiro und Suzuna standen neugierig vor der Tür. „Was treibt ihr denn hier?“, stand plötzlich Tsuki neben den Vieren, welche schlagartig zusammen zuckten. „Naja...weist du, Mama...“, lächelte die Siebzehnjährige unschuldig. „Wir wollten nur mal gucken, ob die Beiden noch Leben“, nickte ihr Bruder. „Indem ihr sie belauscht?“, betrachtete die Älteste die Jüngeren skeptisch. „Das ist reine Auslegungssache. Wenn wir angeklopft hätten, hätten wir stören können. So allerdings konnten wir es herausfinden, ohne zu stören“, lächelte Kaito. „Genau! Das ist es, Kaito hat vollkommen recht“, nickte Miho eifrig. „Bevor es hier gleich total peinlich wird, sollten wir vielleicht einfach dazu stehen, das wir neugierig waren?“, lächelte Suzuna verunglückt. „Ich denke, sie hat recht“, seufzte Hiro. „Ich fand meine Idee gar nicht so schlecht“, meinte Kaito. „Du hast dein bestes getan“, schmunzelte dessen Freundin. „Und, irgendwelche neuen Erkenntnisse?“, wollte Tsuki wissen, weshalb die Gruppe sie verdutzt ansah. „Du bist also selbst zum lauschen gekommen!“, schlussfolgerte Miho, etwas zu laut, weshalb ihr alle schnell den Mund zu hielten. „Ups...“, huschte es leise über die Lippen der Schülerin. „Naja, sie lernen. Mehr können wir auch nicht sagen. Leider beherrscht von uns ja niemand Gedanken lesen“, lenkte Hiro ein. Plötzlich fühlten die Fünf sich beobachtet, weshalb sie sich umdrehten. Dort standen Naoki und Momoko in der Tür, welche belustigt zu ihnen sahen. „Und, sonst noch andere neue Erkenntnisse?“, hinterfragte der Blonde. „Das würde mich aber auch brennend interessieren“, schmunzelte die Fünfzehnjährige. Die fünf Überrumpelten Blicke vor ihnen, waren einfach fantastisch. „Du lernst echt klasse, Onii – Chan~“, lächelte Miho verunglückt, schnappte sich ihren Freund und flitzte davon. „Da kann man wirklich nur zustimmen, wenn du weiter so eifrig lernst, wirst du sicher ein toller Arzt“, fügte Suzuna hinzu und schob Hiro ‚unauffällig‘ in die Richtung seines Zimmers. „Wollt ihr noch Gebäck?“, stellte Tsuki einfach eine Gegenfrage. Ihr Sohn schmunzelte „Nein, danke Mama. Wir haben noch ausreichend“. „Wenn das so ist, kann ich ja wieder gehen. Viel Erfolg noch beim lernen“, zog letztlich auch die Blonde von dannen. Nachdem alle weg waren, warfen Momoko und Naoki sich Blicke zu und begannen etwas zu lachen.   „Das die wirklich glauben, wir würden sie vor der Tür nicht hören“, ließ der Student sich auf seinem Platz nieder. „Besonders, wenn Miho so laut ist“, stimmte die Schülerin zu und setzte sich ebenfalls. „Sie hatte schon immer diese etwas lautere Art an sich. Deswegen war es damals auch so leicht sie beim verstecken spielen zu finden. Aber wenn sie auf das Designen fixiert ist, blendet sie alles um sich herum aus“, lächelte Naoki. Momoko lächelte ebenfalls leicht „Das kenne ich irgendwo her“. Der Blonde blickte zu ihr und fragte sich kurz was sie meinen könnte. Doch daraufhin wurde ihm bewusst, das sie ihn damit meinte. „Das scheint wohl in der Familie zu liegen“, kratzte der Student sich am Hinterkopf. „Ich finde es toll, das ihr euch so stark auf etwas konzentrieren könnt“, lächelte die Rotbraunhaarige weiter. Naoki sah das Mädchen vor sich für einem Moment einfach nur an, weshalb sie etwas rot wurde. Anschließend richtete er seinen Blick aus dem Fenster. Momoko beobachtete ihn fragend. Sie interessierte wirklich, was wohl in seinem Kopf vor ging. Auf einmal stand er auf und streckte sich grinsend „Weist du was, wir machen jetzt eine Pause!“. „Bist du sicher? Ich meine..“ „Ja, vollkommen!“, entgegnete der Blonde und half dem Mädchen auf die Beine. Anschließend zog er sie sanft mit sich, bis zur Haustür und öffnete diese. Die Luft die herein strömte war eiskalt, jedoch machte der Anblick, welcher sich ihnen bot, alles wieder wett. „Es schneit ja!“, gab die Fünfzehnjährige glücklich von sich. Das tat es zwar schon öfter in der letzten Zeit, jedoch waren es nie so schöne, fluffige Flöckchen. „Wollen wir raus gehen?“, schmunzelte Naoki und hielt ihr ihren Mantel entgegen. Die Angesprochene sah erst zu diesem und schließlich zu dem Älteren auf. Hatte er sie deshalb zur Tür gebracht und sein lernen unterbrochen? Momoko begann zu lächeln und nahm ihren Mantel dankend an. Schuhe, Schal, Mütze und Handschuhe zog sie sich ebenfalls schnell über. Als die Beiden fertig eingepackt waren, verließen sie das Haus.   Naoki führte die Jüngere an einem schönen Waldpfad entlang. Jenen wollte er ihr sowieso schon die ganze Zeit zeigen. Die Fünfzehnjährige fing ein paar Flocken mit ihrer Hand auf. Im Handschuh schmolzen sie langsam. „Diese frische Luft und Pause tut gut, nicht?“, grinste der Blonde zufrieden. Das Mädchen sah zu ihm auf und lächelte „Stimmt. Diese Pause hast du dir auf jeden Fall verdient, Naoki“. Der Angesprochene blickte zu seiner Begleitung herunter. „Du doch auch. Immerhin rennst du die ganze Zeit für mich hin und her. Und verschwendest deine freie Zeit dafür, mit mir für meine Prüfungen zu lernen“, entgegnete er. Die Jüngere hörte ihm zu. Ein Lächeln legte sich erneut auf ihre Lippen. „Ich finde nicht, das ich meine Zeit verschwende. Ich mache das sehr gerne für dich und auch mit dir“, sah sie wieder zu ihm auf. Ihr liebevolles und süßes Lächeln, ließ den jungen Mann etwas erröten. Dabei verlangsamte sich sein Tempo, weshalb Momoko ihn überholte und verwundert zurück sah „Naoki?“. Auf einmal erwiderte er ihren Blick relativ ernst, aber dennoch freundlich. Das Mädchen beschlich ein mulmiges Gefühl, jedoch stoppte sie ebenfalls. „Momoko...ich möchte… Was empfindest du für mich?“, fragte er sie gerade heraus, wenn auch etwas zögerlich. Das Mädchen bekam sofort einen Rotschimmer auf ihren Wangen, weshalb sich der Schnee auf diesen gleich noch mal kühler anfühlte. „Was ich….“, wiederholte sie zwei seiner Wörter leise und verlegen. Was sollte sie darauf antworten? Was wollte er hören? Was empfand sie wirklich für ihn? Momoko richtete ihren Blick verlegen zur Seite. Plötzlich spürte sie den Stoff eines Handschuh´s und die dadurch strömende Wärme einer Hand auf ihrer Wange. Somit zwang Naoki sie, ihn ansehen zu müssen. Ihre Augen trafen sich. Seine verrieten ihr sofort seine Gefühle für sie. Dieser warme Blick wachte die letzten Wochen häufig über sie. Ohne etwas weiteres zu sagen, kam er ihrem Gesicht näher und aus irgend einem Grund, konnte oder wollte sie sich nicht dagegen wehren.   „Oh~ wenn das nicht unsere Momoko ist“, ertönte eine kichernde, weibliche Stimme. Diese sorgte dafür, das die Rotbraunhaarige sich augenblicklich von dem Blonden abwandte. Momoko sah zu dem Mädchen hinter sich. Es war eine ihrer Klassenkameradinnen. Eine von denen, die sie immer ärgerten. Sie würde ja kontern, aber dies machte alles nur schlimmer und verprügeln konnte sie sie ja auch schlecht. Leiko war eines der Mädchen, welche auch auf Naoki standen. Die Blonde kam auf ihre Klassenkameradin zu und stoppte vor ihr „Wie ich sehe, bist du mit Naoki unterwegs. Was macht ihr Beiden denn hier so ganz allein~?“. „Ich denke, das geht dich nichts an“, antwortete die Angesprochene. „Hm~ Bist du jetzt etwa doch mit ihm zusammen, obwohl du dich doch so stark dagegen gewehrt hast?“, schmunzelte Leiko, gehässig. Das ging nun für Naoki eindeutig zu weit, er wollte gerade etwas sagen, doch… „Nein! Wir sind nicht mehr, als gute Freunde. Das wird auch so bleiben, also lass deine blöden Sprüche, Leiko!“, sagte die Fünfzehnjährige genervt. Ihre Mitschülerin begann zu grinsen „So? Ich glaube Naoki sieht das etwas anders“. Momoko weitete ihre Augen etwas. Was hatte sie da gerade nur gesagt? Sie traute sich gar nicht, sich umzudrehen, andererseits konnte sie nicht anders. Der Ausdruck, welchen Naoki besaß hatte sie noch nie zuvor gesehen und wäre auch lieber unwissend geblieben. Er wirkte zutiefst verletzt. „Naoki, ich...es..“, doch der Student wollte ihr gar nicht zu hören und wandt sich von ihr ab. Danach setzte er zum Rückweg an. „Tja Momolein~ Das hast du nun davon“, schmunzelte Leiko. „Halt...einfach deine verdammte Klappe! Alles was heraus kommt, ist eh nur elender Dreck! Den will keiner hören! Glaubst du der Kerl da ist mit dir hier, weil er etwas für dich übrig hat? Für den bist du einfach nur eine schnelle Nummer. Aber kein Wunder, du lässt ja auch jeden ran, das weis die gesamte Schule!“, ließ Momoko Dampf ab. Ihre Mitschülerin sah entsetzt zu ihr „Du kleine...“. Sie holte zu einer Ohrfeige aus, doch die Rotbraunhaarige packte ihr Handgelenk und drückte zu. „Lass es. Du weist das du keine Chance hättest. Außerdem hast du schon genug angerichtet. Wenn du mit der Wahrheit nicht zurecht kommst, guck weiter weg oder ändere etwas daran“, mit diesen Worten drehte Momoko sich weg und rannte Naoki nach. Sie hatte aus Stolz und Trotz einen dummen Fehler gemacht. Einen fatalen…   „Naoki! Warte bitte!“, schnappte die Fünfzehnjährige nach Luft, da ihr das Atmen durch die kalte Luft schwer fiel. Doch er hörte nicht. Er schenkte ihr nicht die geringste Beachtung. Das verdiente sie wohl, nachdem was sie sagte. Sie stützte ihre Hände auf ihre Oberschenkel. Momoko betrachtete gefrustet den Boden, welcher von weißem Schnee bedeckt war. Die Schicht wurde immer dicker und dicker. Man konnte ihr förmlich dabei zu sehen. Die Hände des Mädchens begann sich zu verkrampfen. Wenn sie sonst jemanden mit ihren Worten verletzte, war es ihr egal. Aber nicht bei ihm. Das zeigte der stechende Schmerz in ihrer Brust deutlich. Das was sie sagte, würde sie sich ja selbst nicht einmal verzeihen, wie sollte sie es also von demjenigen erwarten, den es betraf? Die Schülerin hob ihren Blick und betrachtete den Rücken, welcher sich immer weiter von ihr entfernte. Das wollte sie nicht. Auf keinen Fall! Sie atmete einmal tief durch, auch wenn die kalte Luft in ihrer Lunge wie kleine Nadeln stach. Anschließend rannte sie weiter. „Naoki! Jetzt bleibt bitte endlich stehen!“, erhaschte sie ihn endlich und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper, wobei sie ihren Kopf an seinen Rücken lehnte und erneut tief Luft in ihre Lunge zog. „Hör mir wenigstens zu...“ Zuerst kam keine Antwort, doch nach kurzer Stille, packte Naoki die Arme des Mädchens und befreite sich auf ihrer Umarmung. „Ich denke, du hast genug gesagt, Momoko. Scheinbar habe ich mich, genauso wie in jedem anderen, getäuscht“, sagte er, ohne die Jüngere auch nur eines Blickes zu würdigen. Diese sah zu seinem Hinterkopf auf. Sie hatte eine Wunde von ihm wieder aufgerissen und noch einen Haufen Salz hinein gestreut. Etwas schlimmeres hätte sie ihm nicht antun können. Sie weis doch selbst am besten, wie er sich fühlt. „Was ich gesagt habe, werde ich nie wieder gut machen können. Das weis ich. Deswegen werde ich mich von dir fern halten, wenn es dein Wunsch ist..“, lächelte Momoko traurig. Aber scheinbar wollte das Schicksal ihr einen kleinen Strich durch die Rechnung machen. Ihr Kopf begann zu schmerzen „Kch“.   Kurz darauf befanden sich Beide, wie sollte es auch anders sein, augenscheinlich in der Vergangenheit. Der Blonde seufzte „Na herrlich“. Momoko sah sich um. Zumindest passten ihre Klamotten scheinbar zur Jahreszeit. Allerdings schienen sie dieses mal nicht all zu weit zurück gereist zu sein. Der Blick der Schülerin fiel auf den Himmel. Schwarze Wolken. „Das erinnert mich an das, was meine Schwester und ihr Mann uns erzählten“, murmelte sie, ehe sie einfach losrannte. Naoki blickte ihr Stumm nach. Er war sich nicht sicher, ob er ihr wirklich folgen wollte. Doch ohne sie, würde er sowieso nicht zurück kommen, also ging er ihr langsam nach. Dennoch stimmte es, was sie sagte. Auch ihn erinnerte das an eine Erzählung Katsuro´s. Von weitem sah er, wie Momoko auf ihre Knie sank. Das zu sehen, ließ ihn reflexartig schneller werden. Wenige Sekunden später stoppte er neben ihr und verstand ihre Reaktion. Sie befanden sich vor dem Schlosshof. Dort war Moe gerade, vollkommen Blutüberströmt, zusammen gebrochen. Es war der Zeitpunkt, bei welchem sie Akaya beschützte. Dieser wirkte auch alles andere, als begeistert. „Meine Schwester...sie...Ich muss zu ihr!“, stand Momoko auf und wollte gerade losrennen, als Naoki sie am Arm packte und zurück zerrte. „Momoko! Das ist die Vergangenheit! Deine Schwester wird es überleben, vergiss das bitte nicht. Denk an deine eigenen Worte“, gab der Blonde von sich. Das Mädchen blickte entgeistert zu ihm auf. Er hatte recht. Beinahe hätte sie einen Fehler gemacht. „Gleich dürfte der Moment kommen, in dem sie in diese komisch Traumwelt kommen...“, betrachtete der junge Mann das Geschehen vor ihnen und behielt recht. Alle wurden nach und nach bewusstlos. Die Rotbraunhaarige schüttelte ihren Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Sie musste heraus finden, weshalb sie hier waren. Vor allem aber, weshalb das Schicksal Naoki wieder mit geschickt hatte. Ob es mit ihrem Streit zusammen hing? Sie fragte sich, ob das gerade wirklich hilfreich war?   Während sie sich umsahen, wechselten sie kein Wort miteinander. Momoko seufzte traurig. Sicher wäre Naoki lieber meilenweit von ihr entfernt. Zu verübeln wäre es ihm nicht. Als sie in der Stadt waren, stach der Schülerin auf einmal ein dunkelbraunhaariger, junger Mann ins Auge, der sich ein Säugling um den Oberkörper gewickelt hatte. „Das muss Hideki sein...Und das Baby Ayaka“, spekulierte die Fünfzehnjährige. Jedoch bemerkte sie hinter ihnen eine finstere Gestalt, welche ihr Unwesen in der Stadt trieb. Vor dieser wollte der General wohl alle, im Bunker, in Sicherheit bringen. Die grünen Augen der Schülerin wurden ernst „Naoki, wirf mich bitte“. Der Angesprochene sah verwirrt zu dem Mädchen. Dieses blickte zu ihm auf „Verdammt nun mach schon! Ich muss mit viel Wucht gegen dieses Ding da fliegen!“. „Aber das ist viel zu“ „Nichts aber! Wenn ich es nicht tue, stirbt meine Nichte! Deswegen sind wir hier, um es zu verhindern!“, entgegnete die Jüngere verärgert. Der Blonde verstummte. „Wenn du nicht willst, werde ich das Teil einfach so angreifen und ablenken“, wollte sie loslaufen. Der Student biss sich auf seine Unterlippe. Er packte sie, rannte ein Stück mit seiner Fähigkeit und warf sie mit Schwung in Richtung der Gestalt. Momoko drehte sich einmal im Flug und trat das Ding mit voller Kraft zur Seite. Hideki, welcher überrascht zu ihr sah, bedankte sich bei ihr dafür, da er es selbst nicht bemerkt hätte und verschwand dann im Bunker. Die Schülerin lächelte kurz und wandt sich wieder der Gestalt zu. „Du hast versucht meine Nichte zu töten….böser Fehler!“, zischte die Fünfzehnjährige, ehe sie erneut auf das schwarze Etwas zulief. Naoki beobachtete sie. So wurde das nichts, auch wenn sie wirklich stark war. „Lass uns das von eben wiederholen. Das war effektiver“, meinte er daher. Momoko richtete ihren Blick auf ihn. War das sein ernst? Eben war er noch dagegen und jetzt? Sie verstand den Typen zwischendurch einfach nicht. „Gut“, stimmte sie zu. Ehe sie sich versah, befand sie sich erneut in der Luft und verpasste der Gestalt einen Ordentlichen Tritt. Das wiederholten die Beiden so lange, bis das schwarze Etwas in einzelne Partikel auflöste. „Scheinbar sind wir gar kein so schlechtes Team...“, erhob das Mädchen ihre Stimme, auch wenn sie wusste, dass das nun wohl eh gleichgültig war. Da sie keine Antwort bekam, bestätigte es ihre Annahme. Sie sah zu dem jungen Mann auf, doch dieser schaute sich um. Noch nie erlebte sie ihn so ernst. Sie wollte ihn einfach nur wieder fröhlich sehen. „Wie es aussieht, war das wohl noch nicht alles“, stellte Naoki fest, da sie schließlich immer noch in der Vergangenheit waren. Nach seiner Aussage, setzten sie ihren Weg fort. Zwischendurch halfen sie immer wieder den Menschen in der Stadt, zeigten ihnen wo sich der Bunker befand oder vernichteten größere und kleinere Gestalten. Doch es half nichts, sie gelangten nicht in ihre Zeit zurück. Die Schülerin spürte deutlich, das der Blonde einfach nur von ihr weg wollte. Seinen Wunsch würde sie ihm gerne erfüllen, wenn sie nur könnte.   Nach einiger Zeit führte sie ihr Weg zu einem alten und verlassenen Tempel. Er war ziemlich herunter gekommen und in dem Dach waren lauter Löcher. Die Wände sahen auch nicht mehr all zu stabil aus. Naoki und Momoko sahen sich um, konnten aber nichts außergewöhnliches feststellen. „Hier werden wir wohl auch nicht weiter kommen“, erhob der junge Mann seine Stimme, ehe er sich von ihr abwandte und den Tempel verlassen wollte. Der Ausdruck in dem Gesicht der Schülerin war von Trauer gezeichnet. Sie hatte Tsuki doch versprochen ihn nicht zu verletzten. Nun hatte sie genau das Gegenteil erreicht. Dabei…. Auf einmal sah Momoko etwas im Augenwinkel. Zwei rote Augen die aufblitzten. Es schien wieder eine dieser finsteren gestalten zu sein und doch war sie anders. Ihre Ausstrahlung war wesentlich finsterer, obwohl sie sie nicht sehen konnte, war das deutlich zu spüren. Die Fünfzehnjährige stockte. Das Ding hatte es auf Naoki abgesehen. Selbst mit seiner Fähigkeit...würde er nicht ausweichen können. Immerhin würde er sicher erst gar nicht reagieren und die Gestalt wusste, das sie sie gesehen hatte. Die Rotbraunhaarige biss sich auf ihre Unterlippe. Als die Gestalt etwas aus der dunklen Ecke hervor kam, erkannte Momoko, das sie statt Hände, zwei gefährliche Klingen besaß. Hatte sie etwa vor Naoki… Danach überschlugen sich die Ereignisse. Die schwarze Kreatur sprintete los, ebenso wie die Schülerin. Das würde sie sicher nicht zulassen! „Naoki, pass auf!“ Der Gerufene drehte sich verwirrt um und sah nur noch, wie Momoko vor seinen Augen zusammen brach. Die Gestalt hatte sie voll erwischt. Aber anstatt weiter anzugreifen, verschwand diese einfach. Der Blonde wusste gar nicht wie ihm geschah. Das Mädchen, was ihm alles bedeutete, lag blutüberströmt zu seinen Füßen und regte sich nicht mehr. Er war wie erstarrt. „Momoko!“   Naoki kniete sich zu der Schülerin und versuchte eilig die Verletzungen auszumachen. „Wenn das so weiter geht, verblutet sie...“, knurrte er. Kurz darauf wurde er fündig. Sie hatte tiefe Kratzer am Rücken. Ohne zu zögern, kümmerte er sich um die Wunden. So war sein Studium wenigstens mal zu etwas nütze, auch wenn es noch ein langer Weg bis zum richtigen Arzt war. Er würde Momoko sicher nicht sterben lassen! „Warum hast du das nur gemacht? Du hättest doch einfach etwas sagen können, verdammt“, wusste er nicht genau, auf wen er wütender sein sollte. Auf sie oder sich selbst? Nach seinen Worten, schlug die Jüngere ihre Augen langsam auf und richtete jene auf ihn. „Als wenn du auf mich gehört hättest, wenn ich dich rufen würde. Du bist sauer, schon vergessen?“, lächelte das Mädchen schwach. „Momoko… Das ist noch lange kein Grund dein Leben für mich aufs Spiel zu setzten! Du hättest es einfach versuchen müssen. Wenn ich dann dabei verletzt worden wäre, wäre es immer noch besser wie jetzt“, seufzte der Blonde verbittert. „Das sehe ich anders“, flüsterte die Schülerin, weshalb der Ältere verwirrt zu ihr sah. „Immerhin bist du hier der angehende Arzt, nicht ich. Ich hätte nichts für dich tun können. Draußen herrscht Krieg mit dem Chaos, also wäre uns auch da niemand zu Hilfe gekommen“, schmunzelte Momoko etwas. Der junge Mann glaubte sich verhört zu haben. „Ist das dein ernst, Momoko? Deswegen“, wollte er gerade erst sauer loslegen. „Außerdem….hätte ich es nicht ertragen, wenn dir etwas zugestoßen wäre und das nur, weil du sauer auf mich bist. Wegen meiner Fehler solltest du nicht leiden müssen. Mir geschieht das hier schon ganz recht. Ich denke, ich kann meine Schwester nun etwas besser verstehen. Meine Beine haben sich auch fast wie von selbst bewegt. Mir war es egal, was mit mir passiert, so lange es dir gut geht. Nachdem was meine Schwester und ihr Mann erzählt haben, handelt Moe immer zum Wohl anderer. Sie stellt sich andauernd zurück. Deswegen macht sie Akaya auch wahnsinnig. Aber diese Seite schätzt er auch an ihr. Ich habe es ihm angesehen. Meine Schwester ist mein Vorbild und ich wäre gerne so selbstlos wie sie… Aber ich habe mein Leben, mit Ausnahme meiner Eltern und Miharu, komplett alleine durchschritten. Deswegen muss ich mich an solche Dinge erst einmal gewöhnen. Deine Familie ist einfach wundervoll. Jeder Einzelne von ihnen bedeutet mir schon so unglaublich viel, das es mir selbst angst macht. Ihr seid zu meiner zweiten Familie geworden….. Aber das schlimmste ist, das ich mich ausgerechnet in den vollkommen durchgeknallten, aber zugleich auch liebevollsten Menschen, mit dem größten Herzen das ich kenne und der mir gegenüber immer offen und ehrlich war, verlieben musste. Dieses Gefühl, macht mir noch mehr Angst. Angst diese Menschen und besonders dich wieder zu verlieren. Erneut zurückgelassen zu werden“, seufzte Momoko schmerzlich. Ihr Rücken tat echt verdammt weh. Allerdings bekam sie keine Reaktion, weshalb sie unsicher zu dem Blonden sah. Jener hatte einen Blick drauf, als hätte man ihm erzählt, seine Lieblingsschokolade wäre ausverkauft. Dieser Ausdruck zauberte dem Mädchen ein schmunzeln auf ihre Lippen.   „Was sollte dass dann vorhin vor dem anderen Mädchen?“, fasste der junge Mann sich wieder. Momoko wandt ihren Blick von ihm ab und schaute trotzig, aber verlegen drein. „Du müsstest mich doch eigentlich inzwischen kennen. Das war einfach eine Trotzreaktion von mir. Leiko regt mich einfach immer so unheimlich auf. Leider hast du dieses mal darunter leiden müssen“, gab die Rotbraunhaarige zu. Der Ältere hörte ihr zu und begann zu schmunzeln. Ihre Worte verletzten ihn vorhin so sehr, das er über diese Möglichkeit gar nicht nachdachte. Das sie mit ihrer Aussage eventuell genau das Gegenteil meinen könnte. Immerhin stimmte es, das wenn sie trotzig war, immer das genaue Gegenteil meinte. Das beste Beispiel war einmal ein Kuchen, den seine Mutter mitgebrachte und Momoko meinte, ihn nicht zu mögen. Letztlich hatte sie ihn fast alleine verputzt. Naoki blinzelte. Verglich er sich gerade mit einem Kuchen? Ein schmerzliches Seufzen holte ihn in die Realität zurück. Seine Augen ruhten sofort auf dem Mädchen vor ihm. Sie musste dringend zu einem Arzt. „Verdammt noch mal...Schicksal, du siehst ja wohl das sie dringend ins Krankenhaus muss, oder?“, beanstandete der Blonde und ehe sie sich versahen, befanden sie sich wieder in ihrer Zeit, neben einem Krankenhaus. Naoki grinste dankbar „Na geht doch!“. Anschließend hob er Momoko mit seinen Armen hoch und trug sie ins Krankenhaus, wo ihr sofort geholfen wurde.   Naoki saß im Wartezimmer, wobei er unentspannt von Kouhei angestarrt wurde. Der Blonde versuchte wirklich alles, um dem Blick des Älteren auszuweichen. Sakura hingegen unternahm alles, um ihren Mann von dem, armen, Jüngeren abzulenken. Doch leider war der Orangehaarige ein riesiger Dickschädel, welchen er ja an ihre ältere Tochter vererbt hatte. „Dieser Kerl….immer wenn sie mit ihm zusammen in der Vergangenheit war, geht es ihr nicht gut“, murrte Kouhei. „Das du nur das Negative siehst. Stell dir lieber mal vor, er wäre nicht dabei gewesen. Was hätte ihr dann alles passieren können? Ich mache mir jedes mal sorgen, wenn du deine Zeitsprünge machst. Nie weis ich, was passiert oder wann und ob ich dich wieder sehe. Naoki hingegen reist mit und kann so auf Momoko aufpassen. Mich beruhigt das ehrlich gesagt etwas. Außerdem, darf ich dich daran erinnern wie oft Izumi, also Naoki´s Vater, dich aus brenzligen Situationen gerettet hat?“, sah die Braunhaarige zu ihrem Mann auf. Jener grummelte „Schon wieder so ein unfairer Schachzug...“. Wenig später durften die Drei zu der Schülerin ins Zimmer. Es ging ihr soweit gut. Der Arzt wollte ihren Rücken ein paar Tage im Auge behalten und dann durfte sie wieder nach Hause. Erleichterung breitete sich in den Anderen aus. Anschließend wollten sie gehen, schließlich war es schon spät, doch Momoko bat Naoki noch kurz zu bleiben. Auch wenn Kouhei sie nicht allein lassen wollte, schob Sakura ihn aus dem Zimmer und verabschiedete sich von den Beiden. Der Blonde sah verwundert zu dem Mädchen. Dieses erwiderte seinen Blick verlegen. „Das, was ich vorhin gesagt habe, meinte ich auch so. Ich wollte nur, das du das weist“, erhob sie ihre Stimme. Naoki fing an zu lächeln „Momoko, das hättest du mir nicht extra sagen müssen. Aber dann lass mich dir bitte auch eines sagen“. Die Angesprochene schaute fragend zu ihm auf, da er seinen Satz einfach abgebrochen hatte. Doch kurz darauf beugte er sich zu ihr und legte seine Lippen sanft auf ihre. Als Naoki sich wieder von Momoko löste, blickte er ihr genau in ihre smaragdgrünen Augen „Ich werde dich niemals alleine lassen, das verspreche ich dir“. Anschließend verabschiedete auch er sich grinsend. Die Zurückgelassene betrachtete die Tür etwas rot. „So etwas gemeines, mich einfach zu küssen...“, schlich sich trotzdem ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen.     06. Kapitel ----------- Es strich einige Zeit au der Erde ins Land. Somit verbrachten Momoko und Naoki ein turbulentes Weihnachten zusammen. Anschließend folgte ein chaotisches Neujahrsfest. Schließlich entschieden sie sich mit ihren beiden Familien zusammen in das neue Jahr zu feiern, was am Anfang nicht ganz so gut lief, wie es sollte. Immerhin fand Kouhei es gar nicht toll, das seine kleine Tochter nun einen Freund hatte. Dazu noch einen, der dem seiner Ältesten so ähnelte. Er fragte sich wirklich, womit er das verdient hatte. Sakura hingegen fand das klasse und freute sich riesig darüber, ebenso wie die Familie des Blonden.  An Valentinstag tat Momoko sich verdammt schwer damit, Naoki eine Schokolade zu machen. Wirklich Talent dazu hatte sie ja nicht. So sah das gute Stück letztlich dann auch aus. Hilfe von ihrer Mutter wollte sie auch keine. So war die Rotbraunhaarige nun einmal. Sie wollte es alleine schaffen. Letztlich wünschte sie sich, das sie die Hilfe ihrer Mutter angenommen hätte. Dennoch freute der Student sich riesig über die Schokolade und das war ja das, was zählte.  Eine Woche später, nachdem Momoko Schulschluss hatte und ihr Freund sie, wie jeden Tag, von dieser abholte, fiel ihr etwas merkwürdiges am Himmel auf. „Sag mal, kommen dir diese Wolken dort genau so merkwürdig vor, wie mir?“, betrachtete die Schülerin den Himmel. Naoki folgte ihrem Blick. Sie wirkten zwar wie normale Wolken, aber auch ihn beschlich ein merkwürdiges Gefühl. Was hatte das nur zu bedeuten? Bestimmt nichts gutes… Anschließend schnappte er sich die Hand seiner Freundin und zog sie sanft mit sich „Mach dir keinen Kopf, das wird schon nichts schlimmes sein“, sagte der Blonde grinsend. Zumindest hoffte er es. Die Jüngere erwiderte seinen Blick „Hoffentlich hast du recht...“ Doch leider tat er das nicht. Die Wolken auf der Erde zogen sich von Tag zu Tag dichter. Zudem wollten sie einfach nicht verschwinden. Dazu kam noch, das Momoko seit jenem Tag ein schlechtes Gefühl hatte, was ihre Schwester betraf. Sie war an dem Tag, an dem sie die Wolken zum ersten Mal bemerkte, schreiend aus ihrem Schlaf aufgewacht. Sakura erging es ebenso. Doch bei ihnen blieb es nicht. Auch die Eltern der anderen Wächter beschlich dieses ungute Gefühl und wollte sie nicht mehr loslassen. Im Gegenteil, es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Aber was sollten sie dagegen machen?  Momoko saß in ihrem Zimmer und betrachtete das letzte Foto, das von ihrer Schwester und ihr gemacht wurde, bevor diese und ihr Mann wieder aufbrachen. Sie hatte es sich eingerahmt und auf ihren Nachttisch gestellt. Leider war der alte Rahmen, in der Nacht in welcher sie aufschreckte, von dem Nachttisch gefallen und auf dem Boden gelandet, wo er einen Riss bekam. Das war eindeutig ein schlechtes Zeichen gewesen. Die Schülerin strich über das Bild. Was war ihrer Schwester nur widerfahren? Sie machte sie schreckliche Sorgen um sie. Noch nie war die Rotbraunhaarige schreiend aufgewacht. Sie schrie so laut, das selbst ihre Eltern angerannt kamen.  Es klopfte an ihrer Tür, weswegen die Fünfzehnjährige zu dieser aufsah „Herein?“. Daraufhin lugte ihre Mutter durch den Türspalt und lächelte leicht „Naoki ist hier, soll ich ihn reinlassen?“. Das Mädchen blinzelte „Sicher“. Wenig später betrat der eben Genannte das Zimmer seiner Freundin, welche fragend zu ihm aufsah. Er erwiderte ihren Blick lächelnd „Irgendwie hatte ich das Gefühl, dir würde es nicht gut gehen. Also bin ich schnell her gerannt“. Nach diesen Worten, musste die Schülerin schmunzeln. Bei jedem Anderem hätte sie diesen für Verrückt erklärt, doch für Naoki war das seine leichteste Übung. Mit seiner Fähigkeit brauchte er zwei Minuten zu ihr. Der Neunzehnjährige ließ sich auf ihrem Schreibtischstuhl sinken und musterte die Jüngere „Und, hatte mein Gefühl recht?“. Momoko sah von ihm zu dem Foto in ihren Händen und wieder zurück. Der Ausdruck des Mädchens wurde traurig „Ich glaube ja...“. Naoki grinste verzweifelt „Du glaubst? Na du bist mir eine Marke“. Anschließend erhob er sich wieder und hockte sich vor sie, wobei ihre Augen aufeinander trafen „Ich habe dir doch gesagt, das ich immer für dich da bin. Also sag es mir auch, wenn es dir nicht gut geht. Eine SMS von dir und ich flitze her. Egal wann oder wo ich mich befinde“. Die Worte des jungen Mannes berührten dessen Freundin so sehr, das ihre smaragdgrünen Augen glänzend wurden, da sich ein paar Tränen in ihnen sammelten. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie sehr sie das alles tatsächlich belastete. Anschließend legten die Beiden sich zusammen in das Bett der Jüngeren, wobei Naoki sie in seine Arme nahm. Dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit brauchte die Fünfzehnjährige momentan.  Einige Stunden später linste Sakura in das Zimmer, weil sie wegen Essen fragen wollte. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Das junge Paar war in der Position eingeschlafen. Daher schloss die Braunhaarige die Tür wieder leise und ging zu ihrem Mann ins Wohnzimmer herunter. Essen konnten die Zwei auch noch später. „Und?“, fragte Kouhei. „Sie sind eingeschlafen. Momoko schläft zum ersten Mal wieder ruhig, also lassen wir ihr diesen Schlaf“, setzte Sakura sich neben ihren Mann auf das Sofa. Jener gab ein mürrisches Geräusch von sich. Seine Frau nahm ihre Tasse Kaffee und nippte daran „Hör endlich auf so mürrisch zu sein. Unsere Töchter sind mit ihren Partnern glücklich, ob du diese nun magst oder nicht“. „Ich habe nie gesagt, das ich sie nicht leiden kann...“, entgegnete der Ältere. „Stimmt schon. Also nehmen sie dir einfach deine geliebten Mädchen weg, ist es das?“, schmunzelte die Braunhaarige. Ihr Mann sah ertappt zur Seite „Von wegen“. „Sieh es doch mal auf diese Weise: In den Augen von sowohl Akaya, als auch Naoki, kann man ihre aufrichtigen und tiefen Gefühle sehen. Du weist selbst, das die Augen das Tor zur Seele sind“, stellte die Mutter der Mädchen, ihre Tasse, auf deren Untersetzter. Kouhei seufzte. Das war diese eine Sache, der er tatsächlich nicht widersprechen konnte. Das war damals der einzige Grund, aus dem Sakura´s Vater ihn akzeptierte. Nun konnte er diesen besser nachvollziehen. Sie waren sich wohl doch ähnlicher, wie er dachte. „Okay, gut. Du hast ja recht. Ich werde sie akzeptieren, Beide. Das unsere Töchter glücklich sind, ist wohl das Wichtigste“, schmunzelte der Orangehaarige und gab sich geschlagen. „Das ist wohl das eine Problem, was viele Väter haben“, schloss Sakura sich dem Schmunzeln ihres Mannes an.  „Was für ein Problem denn?“, kam Momoko, sich ein Auge reibend, um die Ecke. Dicht gefolgt von Naoki, welcher sich gerade streckte. „Nicht so wichtig. Habt ihr gut geschlafen?“, wechselte die Mutter des Mädchens gekonnt das Thema. Die Angesprochene wurde etwas rot und nickte „Ja“. „Da kann ich nur zustimmen, so gut wie lange nicht mehr“, grinste der Blonde, weshalb sich der Rotschimmer seiner Freundin etwas verstärkte. „Man Naoki….“, murrte sie verlegen. „Was denn? Das ist doch nur die Wahrheit“, lächelte der Student. Seine Freundin seufzte „Naja egal, anderes Thema. Um auf den Punkt zu kommen, Naoki und ich haben den selben Traum gehabt. Das Schicksal hat zu uns gesprochen und gesagt das wir in der 13. Dimension gebraucht werden. Warum wissen wir nicht, aber heute Nacht würden die drei Monde in einer Reihe stehen. Das Schicksal meinte auch, das es Naoki´s Bruder, Katsuro, bitten würde uns ein Portal zu öffnen“. Die Eltern der Schülern sahen irritiert zu dem Paar. Wenig später tauschten sie Blicke aus und richteten ihre Aufmerksamkeit erneut auf die Jüngeren. „Wenn das so ist, können wir nicht viel machen. Wir vertrauen dem Schicksal. Es hat und damals mit Moe schließlich auch sehr geholfen. Außerdem haben du und dein Vater ja ebenfalls eine enge Bindung zu diesem, wegen eurer Aufgabe. Das Schicksal wird euch nicht Grundlos um Hilfe gebeten haben. Ich schätze allerdings, das es etwas mit diesen komischen Wolken und deiner Schwester zu tun haben wird“, meinte Sakura. „Lustigerweise hat meine Mutter genau das selbe gesagt“, lenkte Naoki ein. „Dann wäre das also beschlossene Sache….obwohl ich schon etwas nervös bin“, lächelte Momoko verunglückt. „Das wird schon. Immerhin liegen eure Wurzeln in dieser Dimension. Den Kram auf der Erde könnt ihr getrost uns überlassen“, lächelte Kouhei. Dessen Tochter blinzelte. Ihr Vater erhob keinen Einspruch dagegen? Obwohl sie einen Monat lang mit Naoki weg wäre? „Und was ist mit der Schule?“, gab die Rotbraunhaarige, fraglich, von sich. „Das überlass mal getrost uns. Irgendeine langzeitige Krankheit wird uns schon einfallen. Darum mach dir mal keine Sorgen“, schmunzelte Sakura. „Okay, gut“, lächelte Momoko erleichtert. Anschließend suchte sie ein paar Sachen zusammen, ehe sie sich von ihren Eltern verabschiedete. Nachdem sie damit fertig war, nahm Naoki sie auf seine Arme, um mit ihr zu ihm zu flitzen. Dort angekommen packte er ebenfalls einige Sachen zusammen.  „Passt bitte auf euch auf“, lächelte Tsuki besorgt. „Genau, das ihr uns heile wieder kommt! Sonst mache ich euch die Hölle heiß, verstanden?“, drohte Miho, aber alle wussten, das sie sich einfach nur sorgte. „Und grüßt Katsuro und Kuraiko von uns“, lächelte Hiro. „Sicher, wird erledigt! Wir werden heil und unversehrt wieder kommen, ebenso wie gut auf uns aufpassen“, grinste Naoki. „Genau, versprochen“, lächelte Momoko. Ein paar Minuten später, öffnete sich ein Portal hinter der Gruppe, durch welches das Pärchen durchging. Die Familie des Blonden sah ihnen nach. „Ein Monat ohne Naoki….das wird sicher ganz schön ruhig...“, erhob Miho ihre Stimme, woraufhin ihr Bruder und ihre Mutter etwas lachen mussten. Unrecht hatte die Jüngste ja nicht.    [Ab hier beginnt ein Crossover mit Sunpô no Gâdian Kapitel 58] Wenig später kamen Naoki und Momoko aus dem Portal hervor. Katsuro begrüßte seinen Bruder erst einmal mit einer Umarmung, während die Schülerin sich vorstellte. Anschließend fiel deren Blick auf das Weißhaarige Mädchen, welches ihren erwiderte. Diese Augen würden Beide immer wieder erkennen. „Du bist also Ayaka?“, kam es fragend von Momoko. Die kleine Todeswächterin nickte „Ja und wer bist du? Du hast die selben Augen wie meine Mama und ich“. Die Fünfzehnjährige kniete sich vor das Mädchen und lächelte etwas „Ich bin die kleine Schwester deiner Mama. Deine Tante“. Ayaka´s Blick wurde verwundert, wich aber ziemlich schnell einem traurigen. Kurz darauf lief sie in die Arme der Rotbraunhaarigen. Diese schaute irritiert zu der Kleinen und nahm sie in den Arm. „Stimmt etwas mit Moe nicht?“, schlussfolgerte sie aus der Reaktion ihrer Nichte und sah dabei zu den Wächtern auf. Die Angesprochenen schwiegen. Also hatte das Gefühl der Fünfzehnjährigen sie nicht getäuscht. „Nun sagt es mir schon!“, drängte sie. Naoki sah zu seinem Bruder und seiner Verlobten „Sagt es ihr, bitte. Momoko geht es seit Tagen schlecht. Seit diese komischen Wolken bei uns aufgetaucht sind, hat sie ein ungutes Gefühl was Moe betrifft“. Bei den Wolken wurde das Paar hellhörig. Dann betraf es also tatsächlich die Erde ebenfalls. Anschließend beschlossen sie es ihnen zu zeigen.  Momoko starrte geschockt durch die Scheibe, welche ihre Schwester und deren Mann offenbarte. Sie hielt sich aus Reflex die Hände vor ihren Mund und Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen. „Das...kann doch nicht sein...“, schluchzte sie, ehe Naoki sie in ihre Arme schloss. Itoe und Hideki, welche gerade Wache hatten, sahen leicht traurig zu ihr. Ebenso wie Kuraiko und Katsuro. Ayaka und Shinji standen stumm daneben. Anschließend erzählten sie der Schülerin und dem Studenten, was passierte. Naoki war währenddessen nur damit beschäftigt seine Freundin zu trösten. Es war ja vollkommen verständlich, das sie das alles ziemlich mitnahm. Yami benutzte Mei als Energiebombe, welche genau vor Moe explodierte, aber Akaya sich davor warf. Die Rotbraunhaarige wollte sich gar nicht vorstellen, wie die Beiden danach aussahen. Dazu kam, dass das Herz ihres Schwagers zwei mal stehen blieb. Beim zweiten Mal sogar über zehn Minuten. Ayaka holte ihn jedoch mit ihrem verzweifelten Schrei zurück, was wohl an ein Wunder grenzte. Doch das war bei Wächtern ja nichts unübliches. Alles geschah in der Nacht, in der Momoko schreiend aufwachte. Das erklärte zumindest einiges.  Einige Zeit später, beruhigte die Schülerin sich wieder, dank Naoki. Ihr Blick fiel auf Ayaka. Das erste Treffen mit ihrer Nichte hätte sie sich fröhlicher vorgestellt. Andererseits freute sie sich trotz allem sie kennen zu lernen. „Das mag jetzt vielleicht etwas unverschämt klingen, aber kann es sein, das ihr Beide ein Paar seid?“, fragte Kuraiko, vorsichtig. Während Momoko einen Rotschimmer bekam, grinste der Blonde „Allerdings! Seit knapp drei Monaten“. Katsuro schloss sich seinem Grinsen an „Tatsächlich? Das freut mich ja, aber wie kam es denn dazu?“. „Naja, weist du, das war so...“, erzählte der Student wild darauf los, während seine Freundin am liebsten im Erdboden versinken würde. Musste er ihnen denn wirklich alles so genau erzählen? Das war ihr peinlich. Im Augenwinkel bemerkte die Schülerin, wie ihre Nichte sich einem Kalender zuwandte. Der Ausdruck der Kleinen wirkte bedrückt. „Ayaka?“, huschte es deswegen besorgt über Momoko´s Lippen. Die Kleine drehte sich zu ihr und lächelte traurig „Naja, mir ist gerade aufgefallen, das mein Papa in ein paar Tagen Geburtstag hat. Am 02.04“. Die Fünfzehnjährige hielt inne. Wie schrecklich. Erzählten sie ihnen letztes Jahr nicht, das Akaya erst seit jenem Jahr wieder alterte? Das bedeutete, er lag den Geburtstag im Koma, an dem er zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder richtig älter wurde? „Dein Gesichtsausdruck zeigt, das du es wohl auch weist“, schmunzelte Katsuro. Momoko nickte „Ja. Sie erzählten uns davon, als sie zu Besuch waren...“.  Anschließend beschlossen alle ins Bett zu gehen. Kuraiko brachte die Kinder zu Bett, während ihr Verlobter seinem Bruder und seiner Freundin ihr Gästezimmer zeigte. Leider hatten sie davon nur eines, jedoch störte es die Zwei sicher nicht, da sie ja eh zusammen waren. Der Rest der Nach verlief relativ ruhig, dachten sie zumindest. Im Krankenhaus hingegen, ging es drunter und drüber. Die Werte von sowohl Akaya als auch Moe fielen plötzlich rapide. Die ganze Nacht lang hatten die Ärzte und Krankenschwestern damit zu kämpfen. Hideki und Itoe waren nur froh, das es diese und nicht vorige Nacht passierte. Sonst hätte Ayaka alles mit bekommen.  Am nächsten Morgen standen Momoko, Naoki, die Kinder und Katsuro früh auf der Matte, schließlich waren sie informiert worden. Kuraiko ging es nicht so gut, weshalb sie zu Hause blieb. Die Blonde und der General erklärten, was passierte. Die Schülerin betrachtete ihre Schwester und deren Mann. Wie kam es nur so plötzlich dazu? Bei Beiden soll es gleichzeitig begonnen haben. Sie beschlich das ungute Gefühl, dass das nicht von alleine passiert war. „Könnten eure Feinde damit zu tun haben?“, warf sie deswegen in die Runde. „Hm, unmöglich war es sicher nicht. War Akemi schon hier und hat sie sich angesehen?“, wollte Katsuro wissen, doch die Frage erledigte sich von selbst, als er die Rosahaarige anlaufen kommen sah. Sie stellte sich Momoko und Naoki kurz vor und verschwand anschließend in dem Zimmer ihrer Freunde. Die Lichtwächterin musterte sie nur kurz und ihr Blick sprach Bände. Als sie wieder durch die Tür trat, wollten ihre Freunde und vor allem Ayaka und Momoko wissen, was los sei.  „Beide haben plötzlich ein komisches Mal auf ihren Hälsen...“, antwortete Akemi. „Aber wie kann das sein!? Wir waren doch die ganze Zeit hier“, erhob Hideki seine Stimme bestürzt. „Eventuell hat Yami es wie damals bei unseren Kindern gemacht und diese verbotene Technik verwendet?“, lenkte Katsuro ein. „Ein illegaler Zeitsprung, um die eigentliche Vergangenheit zu verändern….“, murmelte Momoko, während sie wie gebannt durch die Scheibe sah. Die Anderen, außer Naoki, schauten fragend zu dem Mädchen. „Momoko….kann es sein, das du wie dein Vater bist? Die selbe Fähigkeit besitzt?“, wollte die Lichtwächterin wissen, da Moe ihr davon erzählt hatte. Die Schülerin nickte, woraufhin sie ernst zu den Anderen sah „Das ist mehr als nur eine verbotene Technik. Es gehört zur finstersten und mächtigsten schwarzen Magie, die existiert. Normalerweise darf diese Technik niemals verwendet werden. Doch auch für solche Fälle sind mein Vater und ich zuständig. Gerade für jene, die schon geschaffene Vergangenheiten  verändern. Ich frage mich, woher Yami diese Magie kennt. Sie ist seit Ewigkeiten ausgestorben und jeder der sie einsetzten konnte, wurde vernichtet“. „Yami ist der Wächter des Nichts. Ich denke, für ihn zählt die Ewigkeit nicht“, seufzte Katsuro. „Momoko, was hast du vor?“, sah Naoki skeptisch zu ihr herunter. Er kannte diesen Blick und das gefiel ihm gar nicht. Seine Freundin schaute ernst zu ihm auf „Ich werde einen Zeitsprung erzwingen und Yami oder wen auch immer, davon abhalten ihnen diese Male zu verpassen“. „Bist du verrückt, dieser Kerl ist viel zu Stark, das“ „Es geht um meine Schwester! Akemi´s Blick hat uns allen deutlich gezeigt, das diese Male sie umbringen werden!“, unterbrach die Schülerin, den Älteren, sauer. „Ich werde dir helfen“, stellte sich Akemi, lächelnd, neben die Jüngere. Jene sah verwundert zu ihr. „Das wird Kano nicht gefallen….“, meinte Katsuro dazu. „Er ist aber nicht hier. Yami will doch meine Kräfte, also bin ich auch in der Lage ihn abzulenken. Es geht hier um meine besten Freunde…. Das muss endlich ein Ende haben. Ich will, das wir alle wieder so fröhlich sein können, wie früher“, legte sich ein Lächeln auf die Lippen der Rosahaarigen. „Akemi...denkst du denn, das Kano dir das verzeihen wird?“, erhob Itoe, fragend ihre Stimme, begleitet von ein wenig Sorge. „Ich weis es nicht….aber das ist jetzt nicht das, was zählt. Wichtig ist es, unseren Freunden zu helfen“, entgegnete die Rosahaarige. „Gut, dann los“, nickte Momoko. Naoki sah besorgt zu ihr herunter „Pass bitte auf euch auf. Wir werden so lange hier die Stellung halten“. Seine Freundin  lächelt leicht „Natürlich“. Anschließend nahmen sie und Akemi sich an den Händen und schlossen ihre Augen. Kurz darauf verschwanden die Beiden.  „Wer von euch stellt sich Kano nun freiwillig?“, grinste der Raumwächter verunglückt, doch als er sich umsah, waren plötzlich alle verschwunden. „Ist das euer ernst!?“   Epilog: Epilog --------------   ...8 Jahre später…   Naoki war inzwischen ein angesehener Arzt. Seine Praxis lief gut. Momoko hatte eine Lehre als Arzthelferin hinter sich gebracht. Sie würde es zwar nie zugeben, aber das tat sie mit höchster Wahrscheinlichkeit wegen Naoki. Inzwischen war die Rotbraunhaarige Dreiundzwanzig Jahre alt. Ihr Freund war vor kurzem Siebenundzwanzig geworden. Sie waren schon so lange zusammen, weshalb Ihre Eltern, sowie seine Mutter und Geschwister, schon sehnlichst auf eine Hochzeit und dergleichen warteten.   Die junge Frau blickte seufzend aus dem Fenster, ihres Hauses. Sie hatte an jenem Tag frei und war gerade aufgestanden. Ihr Blick wanderte zu der Uhr an der Wand. „Halb Elf“, murmelte sie. Das bedeutete, das Naoki in anderthalb Stunden Mittag hätte. Momoko arbeitete natürlich mit in seiner Praxis. Sie tippte unruhig mit ihren Fingern auf den Tisch. Neben jenen lag ein Stäbchen. Ihre Regel blieb schon länger aus. Zudem bekam Naoki ihre Launen noch schlimmer ab, wie eh schon. Das er nicht schon lange das weite suchte, wunderte sie wirklich. Die junge Frau gab es ungern zu, aber sie hatte Angst vor dem Ergebnis. War sie wirklich schon bereit für Kinder? Fühlte sie sich schon bereit dafür? Natürlich sprachen sie und Naoki schon darüber, schließlich war er auch schon älter wie sie, jedoch äußerte er nie den konkreten Wunsch. Nur, das er irgendwann mal gerne welche hätte. Wann war ihm egal. Das Einzige was für ihn zählte war, das sie die Mutter war. Bei dem Gedanken daran, wurde die Rotbraunhaarige etwas rot. In all den Jahren, hatte Naoki sich nicht verändert. Deshalb war er auch ziemlich beliebt bei seinen Patienten. Besonders häufig gingen Eltern mit ihren Kindern zu ihm. Natürlich war er weiterhin sehr beliebt bei Frauen, doch an denen zeigte er kein Interesse. Dadurch verlor er ab und an zwar eine Patientin, aber das war ihm gleich. Er hatte genug zu tun. Bei seinen Angestellten war er auch sehr beliebt. Wer hätte auch nicht gerne jemanden wie ihn zum Chef? Plötzlich fiel Momoko der Test wieder ein. Sie blickte auf die Uhr. „Verdammt, es sind schon sieben Minuten um“, stellte die junge Frau fest. Sie atmete einmal tief durch. „Gut, dann wollen wir mal sehen, was der Test sagt“, murmelte Momoko unsicher, nahm das Stäbchen in die Hand und drehte es um. Sie hatte es zuvor verkehrt herum auf den Tisch gelegt. Die Rotbraunhaarige betrachtete das Ergebnis. Ein Strich. Zwei Striche. Prüfstrich und Teststrich. Er war positiv. Eindeutig. So dunkel wie der Strich war, gab es keine Zweifel. Momoko drehte den Test in ihren Fingern. Was sollte sie nun tun? Naoki würde sich sicher freuen. Genau so wie der Rest ihrer Familie, bis auf ihr Vater vielleicht. Sakura und Tsuki hätten sicher gern einmal Enkel, welche auf der Erde waren. Schließlich war Hiro Geschäftsmann geworden und hatte weder Beziehung oder dergleichen. Seine Studentenfreundin von damals ging ins Ausland, weshalb ihre spätere Beziehung zerbrach. Hiro war also irgendwie mit seiner Arbeit verheiratet. Miho hingegen hatte zwar ihren langjährigen Freund geheiratet, wollte aber noch keine Kinder. Das könnte daran liegen, das sie momentan ziemlich beliebt als Designerin war.   Eine gute Stunde saß Momoko nun da, mit dem positiven Test in ihrer Hand. Wenn sie Kinder bekommen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, das sie ihre Fähigkeiten weiter vererben würden. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihre Fähigkeit wirklich weiter vererben wollte. Natürlich war die Aufgabe wichtig, dennoch. Sie wusste, mit welchen Risiken und Gefahren jene verbunden war. Andererseits liebte sie Naoki wirklich sehr. Über die Jahre hinweg, waren ihre Gefühle für ihn immer stärker geworden. Sie war zwar keine Meisterin darin, diese zu zeigen, jedoch war sie sich sicher, das Naoki das wusste. Er war der Einzige, der ihre wie er sie nennt, Süße Seite zum Vorschein brachte. Diese Seite an ihr, gehörte auch vollkommen dem Blonden. Schon alleine deswegen, könnte sie dem Kind in sich nichts antun. Das würde sie nicht übers Herz bringen. Momoko betrachtete den Schwangerschaftstest. Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen. So oder so könnte sie das nicht. Dieses Unschuldige Lebewesen hatte das Recht zu Leben, wie jeder Andere. Alleine für den kurzen Gedanken an das Gegenteil, würde Moe ihr mit Sicherheit einen überbraten. „Und wie sie das würde...“, lächelte Momoko verunglückt. Das hatte man davon, das man die Lebenswächterin als Schwester hatte. Plötzlich hörte sie das Türschloss. Die junge Frau zuckte zusammen. Hatte sie so lange in der Küche gesessen? Ein kurzer Blick auf die Uhr, bestätigte ihren Gedanken. Aber wohin so schnell mit dem Test? Naoki´s Fähigkeit konnte sowohl Segen als auch Fluch sein. Da ihr nichts anderes übrig blieb, legte sie den Test unter ihr Sitzkissen. Gerade rechtzeitig, denn da stand schon ihr Freund im Türrahmen. „Warum sitzt du denn hier so alleine in der Küche herum?“, schmunzelte Naoki und gab seiner Freundin einen flüchtigen, aber liebevollen, Kuss. „Einfach nur so, darf ich das nicht?“, murrte die junge Frau. Netter hätte sie ihn nicht begrüßen können. „Entschuldige. Wie war dein Tag bis jetzt?“, lächelte sie. Der Blonde blinzelte. Anschließend nahm er sich einen Kaffee und setzte sich zu ihr. „Heute waren viele Kinder mit Windpocken da, scheinbar macht das momentan wieder die Runde“, nippte der junge Mann an seiner Tasse. „So? Naja, besser sie haben es jetzt, wie im Erwachsenenalter“, entgegnete Momoko. „Da hast du wohl recht. Das könnte sonst unschön werden“, seufzte der Arzt grinsend. Anschließend musterte er seine Freundin. „Hast du was?“, wurde sein Blick fragend. Die junge Frau sah zu ihm. Sie vergaß immer wieder, wie gut ihr Freund sie doch kannte. In der Hinsicht ähnelten er und Akaya sich wirklich. Naja und in ein paar anderen, aber deshalb verstanden sie sich wohl auch so gut. Also blieb ihr wohl eh nichts anderes übrig, wie es ihm mitzuteilen.   Sie richtete ihre smaragdgrünen Augen auf seine gelborangen. „Ich bin schwanger“, redete sie nicht groß drum herum. Das würde an der Tatsache ja nichts ändern. Also war sie lieber direkt. Naoki hingegen sah stumm zu ihr, ehe er begann zu grinsen „Ach darum geht´s“. Momoko blinzelte verwirrt. Häh? „Wie genau...meinst du das, Naoki?“, brachte sie, verwirrt, hervor. Immerhin hatte sie sich wirklich viele Gedanken darüber gemacht. Der Blonde begann breit zu Schmunzeln „Na was wohl? Ich bin immerhin Arzt. Zudem sind deine Brüste größer geworden, du bist noch launischer wie zuvor, dein Geruchssinn hat sich verbessert, du isst manchmal echt merkwürdige Sachen, am liebsten mit Gurken. Dazu ist dein Bauch noch leicht gewölbt und...naja, bei anderen Aktivitäten sind mir auch noch ein paar Sachen aufgefallen“. Die junge Frau wurde knallrot. So genau hatte er sie betrachtet. Sie grummelte, vollkommen verlegen „Ich bin mir nicht sicher, ob ich es so toll finde, mit einem Arzt zusammen zu sein...“. Danach fiel ihr etwas auf. „Aber wenn du das wusstest, weshalb hast du dann nie etwas gesagt?“, wollte Momoko wissen. Naoki´s Schmunzeln, wich einem liebevollen Lächeln „Ich wollte, das du es selbst bemerkst. Kommt ein wenig komisch, wenn ich dir sage, das du schwanger bist. Findest du nicht?“. Die junge Frau blinzelte, erneut, verlegen. Da war etwas wahres dran. Naoki hocke sich vor die Rotbraunhaarige und sah zu ihr auf. „Ich freue mich wirklich sehr darüber. Aber tust du das auch?“, lächelte er leicht. Momoko erwiderte seinen Blick ruhig. Darüber hatte er sich Gedanken gemacht? Ohne das sie es wollte, sammelten sich Tränen in ihren Augen. Der Blonde sah verwundert zu ihr auf „Momoko?“. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen „Entschuldige, das sind wohl die Hormone. Anfangs war ich nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre. Ich möchte nur ungern meine Fähigkeiten weiter vererben. Andererseits werden sie gebraucht. Aber ich weis auch, das du immer auf uns aufpassen würdest. Und mit viel Glück, findet er oder sie ja ebenfalls jemanden, der sie unterstützt. So wie ich….nein, wie du mich damals gefunden hast. Was ich damit eigentlich sagen möchte. Ja, ich freue mich sehr, ein Kind mit dir zu bekommen“. Nach diesen Worten, legte sich ein glückliches Lächeln auf die Lippen des Älteren. „Das bedeutet also, einer Hochzeit stünde auch nichts mehr entgegen?“, kramte er etwas aus seiner Tasche hervor und legte anschließend eine kleine, dunkelblaue Schatulle auf den Tisch, welche er daraufhin öffnete. Zum Vorschein kam ein wunderschöner Ring. Momoko blickte perplex von Naoki zum Ring und wieder zurück. Sein momentaner Gesichtsausdruck brachte der jungen Frau in dem Augenblick so viel Liebe entgegen, das ihr ganz warm ums Herz wurde. Erneut sammelten sich Tränen in ihren Augen. Diese Hormone machten sie wirklich zu einer Memme. „Momoko, würdest du mich heiraten wollen? Für immer an meiner Seite bleiben?“, sah der Blonde weiterhin zu ihr auf. Die Angesprochene begann zu lächeln „Du Idiot, als würde ich da Nein sagen. Natürlich möchte ich dich heiraten. Zudem würde ich sonst eh zu niemandem passen“. Naoki begann zu schmunzeln. Kurz darauf umarmten die frisch verlobten, werdenden Eltern sich innig.   Sie wollten ihren Eltern die frohe Kunde mitteilen, weshalb diese einige Tage später bei ihnen zu Hause waren. Von der Verlobung wussten sie schon und freuten sie riesig. „Ich finde es wundervoll, das ihr endlich heiraten wollt“, lächelte Tsuki sanft. „Dem kann ich nur zustimmen“, schmunzelte Sakura, wobei sie ihre Tochter musterte. Das war dieser natürlich nicht entgangen, weshalb sie etwas rot wurde. Schon doof, wenn die eigene Mutter Energien und Auren spüren konnte. „Oh Mist. Ich habe Kaffee auf eurer Kissen verschüttet, ich werde es eben auswaschen“, rief Kouhei. Nach diesen Worten, riss Momoko ihre Augen auf. „Nein warte, n-“, wollte sie sagen. Allerdings zu spät. „Momoko….du hast den Test wirklich...“, musste Naoki sich ein Lachen verkneifen. Die junge Frau ließ ihren Kopf hängen. „Ja, siehst du doch….“, seufzte sie. Ihr Vater sah vollkommen erstarrt, auf das Stäbchen. Das könnte ja noch heiter werden. Jedoch waren die Beiden sich sicher, das sie das schon schaffen würden. Schließlich hatte Momoko den Mann an ihrer Seite, welchen sie für nichts auf der Welt mehr hergeben würde.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)